1847 / 94 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

3908. 4584. 4748. 4207. 5057. 5138.

kauft werden.

Hoypothekenschein und Tare sind in un⸗

serer Registratur rinzusehen, und werden alle unbekannte Real⸗Prätendenten bei Vermeidung der Präklusion zur

Wahrnehmung ihrer Rechte vorgeladen. . Marienwerder, den 9. Januar 1847. Civil⸗-Senat des Königl. Ober⸗Landesgerichts.

[250] Offener Arrest. Ueber das Vermögen der Kaufleute Carl August Wut⸗ 18 und Ernst Paul Wuttig, Inhaber der Handlung ttig & Sohn hierselbst, ist durch die Verfügung vom heutigen Tage der Konkurs eröffnet und der offene Arrest verhängt worden. Es wird Allen und Jeden, welche von den Gemein⸗ schuldnern etwas an Gelde, Sachen, Effelten oder Briefschaften hinter sich haben, anbefohlen, den genann⸗ ten Gemeinschuldnern nicht das Mindeste davon zu ver⸗ abfolgen, vielmehr dem unterzeichneten Land⸗ und Stadt⸗ gerichte davon fördersamst kreulich Anzeige zu machen und die Gelder oder Sachen, jedoch mit Vorbehalt ih⸗ rer daran habenden Rechte, in das gerichtliche De⸗ posttum abzuliefern, unter der Warnung, daß, wenn dennoch den Gemeinschuldnern etwas bezahlt oder aus⸗ geantwortet würde, dieses für nicht geschehen geachtet und zum Besten der Masse anderweit beigetrieben; wenn aber der Inhaber solcher Gelder oder Sachen dieselben verschweigen sollte, er noch außerdem alles seines daran habenden Unterpfand⸗ und anderen Rechtes für verlustig erklärt werden wird. 1 Frankfurt a. O., den 15. März 1847. Königl. Land⸗ und Stadtgerscht.

[285]

Ueber das Vermögen des Buchhändlers A. Alexander hierselbst, worüber am heutigen Tage der Konkurs er⸗ offnet worden ist, wird hierdurch der offene Arrest ver⸗ hängt. Alle diejenigen, welche zu diesem Vermögen gehörige Gelder oder geldwerthe Gegenstände in Hän den haben, werden angewiesen, solche binnen vier Wo⸗ chen bei dem unterzeichneten Gerichte anzuzeigen und mit Vorbehalt ihrer Rechte zur gerichtlichen Verwah rung anzubieten.

Im Fall der Unterlassung gehen sie ihrer daran ha⸗ benden Pfand⸗ und anderen Rechte verlustig.

Jede an den Gemeinschuldner oder sonst einen Drit⸗ ten geschehene Zahlung oder Auslieferung aber wird für nicht geschehen erachtet und das verbotwidrig Ge⸗ zahlte oder Ausgeantwortete füͤr die Masse anderweit von dem Uebertreter beigetrieben werden.

Wollstein, am 30. Marz 1847.

8 Königl. preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

284] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 13. Mär; 1847. Das hierselbst in der Rosenquergasse Nr. 29 belegene,

im Hypothekenbuche Vol. 24 No. 1944 B 17 ver zeichnete Grundstück, der Ebefran des Schiffseigenthü⸗ mers Mengel, Wilhelmine Rosine, deborenen Fauliti⸗ gerichtlich abgeschätzt zu 123,506 Thir. 2 Spgr. H Pf., soll am 22. Oktober 1847, Vormittage 41 U an der Gerichtsstelle subhaßtin werven. Tare und Ho⸗ pothekenschein sind in ver Registratur einzuseyen.

Der Particulier Christian Frievrich Tiettloff modo bes⸗

den hierdurch öffentlich vorgeladen.

Ueber das geringfügige und überschuldete Vermögen des hiesigen Kaufmanns Juliue Gombert ist heute der förmliche Konkurs erkannt worden, weshalb alle dieje⸗ nigen, welche an dasselbe Ansprüche unt Forderungen zu machen haben, bpierdurch geladen werden, solche in termine

den 27 sten fft. Mts., vor dem Stadtgerichte zu verisiziren, bei Ausschlusses. Auswärtige Kreditoren haben zugleich procuratores ad Act⸗ zu bestellen, eo sub pracjudicio, daß sie sonst zu den weiteren Verhandlungen in diesen Konkurssache nicht werden zugezogen, vielmehr an die Beschlüsse der Mehrheit der erschienenen und gehörig vertretenen Gläu⸗ biger werden gebunden werden. 8— Datum Greisswald, den 27. März 1847. Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (C. 8) Dr. Teßmann.

„Morgens 10 Uhr, te hierselbst speziell anzumelden und Strafe des sofon zu erkennenden

erlin⸗Potsdam⸗ Magdeburger 1170bg Eisenbahn.

H Felge unserer Bekanntmachung

vom 45. Januar d, J. sind am 18. Fe⸗

masaer 2. c. folgende Berlin⸗Potsdam⸗ Mübde turge Prioritäts⸗ Obligationen

a1tt. B. m Zw 8 isati

W’ der Amortisation 7518. 7592. 7097. 7701 7906. 7903. 800., 3069; 8198. 8199. 8286. 8349. 8616. 8693, 8719. 8735. 9061. 9063. 9117. 9177. 9418. 9436. 9457. 9484. 9711. 9742. 9787.

Nr. 7823. 8197.

7706. 8078. 8405. 8826. 9148. 9546. 9796.

7724. 8122. 8423. 8875. 9185.

7811. 8155. 8424. 8945. 9397 9600. 99ℳ.

9021. 9408. 9692. 9925.

9926. 9930. 9951. 9978. 60 Stück 200 Thlr. = Thlr. 12,000

Diese Obligationen sind vom 1. Zuli d. bei unserer hicsigen Hauptkasse einzureichen und die Be⸗ trãge dafür in Empfang zu nehmen. Mit dem 1. Juli . J. hört die Verzinsung derselben auf.

Potsbdam, den 28. Februar 1847.

Das Direktorium der Berlin⸗-Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗ 8 8 e“

votsdam⸗Mag Eisenbahn.

Gemäßheit unserer Bekanntma⸗ chung vom 15ten v. Mts. sind am 18ten d. Mts. nachbenannte Berlin⸗Potsdam⸗ Magdeburger Prioritäts⸗Obligationen L itt. C. zum Zweck der Amortisation verloost worden:

Nr. 61. 124. 207. 263. 279. 432.

J. ab

1“

1“1“ deburger

8

Berlin⸗ Ib.

1557. 1687.

V

v“

4. 6094. 6096. 6170. 6357. 6449. 7222. 7231. 7288. 7308. 7423. 7481. 7880. 8173. 8461. 8485. 8999. 9043. 9260. 9430. 9686. 10,000. 10,830. 11,029. 11,304.˖11,683.˖11,701. 11,757. 11,775.11,779. 11,785. 11,898. 11,938. 12,089. 12,434. 12,448. 12745. 13,031. 13,473. 13,512. 13,521. 13,693. 14,108. 14,280. 14,704. 14,813. 15,668. 15,732. 15,751. 16,141.

8 82 Stück à 100 Thlr. = 8200 Thlr.

Diese Obligationen sind vom 1. Juli d. J. ab bei unserer hiesigen Hauptkasse einzureichen, um den baaren Nominalwerth derselben in Empfang zu neh⸗ men. Mit dem 1. Juli hört ihre Verzinsung auf.

Die Inhahber 5 Prozent tragender verlooster Obliga⸗ tionen Litt. C. können bis zum 1. Juli c. auf unserer hiesigen Hauptkasse statt der verloosten Appoints und

gegen deren Einreichung andere fünsprozentige Obliga⸗

tionen Litt. C. ausgehändigt erhalten. Potsdam, den 28. Februar 1847. . 8 olbo 111p“ der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft.

[286 bb F 2— 2 *πα Neisse-Brieger Eisenbahn. In Gemäßheit §. 12. 85 Iwmn des Statuts der Neisse⸗ 8 Brieger Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft werden: 1) nachstehende Quit⸗ tungsbogen: 2151—59 incl. 2119. 2886.

Nr.

2890 bis 95 incl. 2921 und 2922. 3664 68 incl. 3704 13 incl. 3861. 3922. 4854—80 incl. 4886. 5072 bis 75 incl. 5332 36 incl. 6353—62 incl. 6579. 6581. 6583—85 incl. 7686. 8413 16 incl. 8457. 8462 u. 8463. 9876. 10672—79 incl.

10794—800 incl., auf welche die auf den 8. bis 14. März 1846 ausge⸗

schriebene zWelill Einzahlung von fünf Prozent nicht geleistet worden;

2) nachstehende Quittungsbogen:

Nr. 1. 2. 1791—93 incl. 2384—87 incl. 2685 bis 704 incl. 2775 87 incl. 3301. 3305 u. 3306. 3923. 4635. 4637. 5059—61 incl. 5449. 5582—87 incl. 5983—95 incl. 7660 bis 64 incl. 8247. 8583. 8584. 10511.,

auf welche die auf den 25. bis 30. April 1846

ausgeschriebene dritte Einzahlung von fünf

Prozent nicht geleistet worden;

nachstehende Quittungsbogen:

Nr. 1645—47 incl. 3011. 8012. 3461. 94169. 3197. 3198. 3455. 7432—34 incl. 7437—41 incl. 8467—70 incl.,

aif weiche die auf den 12. bis 16. Mai 1846 aus⸗

uttchtrevene Merte ahlung von zehn Pro

tnent Utcht geieistet worden 9) nachsethend Suittungsbogen:

Nr. 236. 257. 258. 568 —71 int

95 incl. 1584. 1888.

2328. 2329. 2475. 2476. 2708. 3052

bis 58 incl. 3131. 3142. 3147. 3150 3158.

3174. 3200. 3202. 3205. 3253. 3258. 3320.

3529. 35380. 3824 27 incl. 4167. 5178.

5262—73 incl. 5456. 5457. 5996—98 incl.

6297 —306 incl. 6400 20 incl. 6462 66

inecl. 44

6658 . 0032—9

222b. 2309

6473—70 incl. 6847 —–60 incl. 6894 bis

incl. 6942 —51 incl. 7026—47 incl. 7079 —65 incl. 7103 6 incl. 7210 13 incl. 7319 39 incl. 7346—48 incl. 7659. 7674 bis 78 incl. 7680. 7688—91 incl. 7810—–13 incl. 7940. 7942 —44 incl. 8125. 8209 —11 incl. 8213. 8215. 8217. 8221. 8222. 8225. 8234. 8237. 8245. 8246. 8248. 8252. 8257 bis 59 incl. 8475. 8481. 8182. 8615. 8616. 8093—96 incl. 9358 64 incl. 9366—68 incl. 9596. 9608 —13 incl. 10050 66 incl. 10231. 10236. 10239—42 incl. 10244.10315.10316. 10320 24 incl. 10340. 10341. 10346 —48 incl. 10352. 10372. 10373. 10391—95 incl. 10397. 10398. 10836. 10837.,

auf welche die auf den 13. bis 18. November 1846

incl. 921

ausgeschriebene fünfte Einzahlung von fünf Prozent nicht geleistet worden,

fur erloschen, und ihre Inhaber ihrer Rechte als Theilnehmer der Gesellschaft für verlustig erklärt. Breslau, den 27. März 1847.

Das Direktorium der Neisse⸗Brieger Eisenbahn⸗ GII

Eisenbahn.

Die Herren Aectionaire der Neisse⸗Brieger Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft werden

hiermit aufgefordert, auf die Actienbeträge

die siebente Einzahlung von Zehn Prozent vom 5. bis 8. Mai d. die achte Einzahlung vo Prozent vom 9. bis 12. Juni

Vormittags von 8 bis 1 Uhr, gegen ren Kassirer Lange und Buchhalter sere Hauptkasse zu leisten.

Bei den Zahlungen sind die nach den 9 ordneten Quittungsbogen und ein zeich 8 „en. zu übergeben.

ei der siebenten Einzahlung von? den den Herren Actionairen ℳG Ianenn hropxnt wer

d ά

2 . J.⸗/

Quittung der Her Bialecki an un⸗

n Nummern ge⸗ beizulegendes Ver⸗

2183. 2251. 2262. 2820. 2909, 3046.

3216. 3310. 3435. 3584. 3639. 3669. 3694.

3769. 5492,

3309. 3830. 5716,

für die Zeit vom 23. Februar bis 8. Mai d. J., also

Neun Thaler Sechszehn Sil⸗

bergroschen Drei Pfennige einzuzahlen bleiben.

Bei der achten Einzahlung von 10 % werden den Herren Actionairen die Zinen von 65 Thlr. für die Zeit vom 8. Mai bis 12. Juni c., also für 34 Tage zu 4 % mit 7 Sgr. 4 Pf. vergütigt, so daß 8

Neun Thaler Zwei und Zwan⸗ zig Silbergr. Acht Pfennige

einzuzahlen bleiben. Bei dieser Einzahlung wird es den Herren Actionairen gestattet, gleich die vollen Actien

einzuzahlen und dagegen die Original⸗Actien mit zwei vierprozentigen Zins⸗Coupons für das Jahr 1848 und zehn Dividendenscheinen vom Jahre 1819 ab in Em pfang zu nehmen.

Actionaire, die von dieser Bewilligung Gebrauch ma⸗ chen wollen, werden außer den eingeforderten

9 Thlr. 22 Sgr.

die fehlenden 25 % mit 25 Thl. 8 1 jedoch nach Abzug der 9. Zinsen zu 4 % von 100 Thlr. v. 12. Juni bis ult. Dezbr. 1847 mit 2 Thl. 6 Sg

8 Pf.

22 ¾ hlr. 24 Sgr. Pf. 32 Thlr. 10 Sgr. 8 Pf.

88 beisammen also zu zahlen haben.

Wir verweisen im Uebrigen die Herren Actionaire rücksichtlich der Folgen der Nichteinzahlung auf §. 12. des Allerhöchst genehmigten Gesellschafts⸗Statuts.

Breslau, den 20. März 1847.

Das Direktorium der Neisse⸗Brieger Eisenbahn⸗

Gesellschaft.

[286] l1a Der Kaufmann und Besitzer der englisch⸗amerikani schen Mühle zu Erdmannsdorf, 1 Herr Gottlieb Ferdinand Dietrich daselbst ist am 14. Januar 1847 mit Tode abgegangen.

Die hinterlassenen Erben haben den Nachlaß dessel ben mit der Rechtswohlthat des Güterverzeichnisses an getreten, und es ist auf Antrag derselben und des be⸗ sellten Nachlaßvertreters Behufs der Ermittelung der Nachlaßschulden der Ediktalprozeß nach Maßgabe des Mandats vom 13. November 1779 eröffnet worden.

Es werden deshalb die sämmtlichen Gläubiger des Verstorbenen und überhaupt alle, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an den Dietrichschen Nachlaß zu haben vermeinen, geladen,

den 30. August 1847 zu rechter früher Gerichtszeit entweder in Person odern durch gehörig legitimirte und instruirte Bevollmächtigte an hiesiger Justizamtsstelle zu erscheinen, sich gehörig anzugeben, und ihre Legitimation zur Sache beizubrin⸗ gen, ihre Ansprüche und Forderungen anzumelden und zu bescheinigen, darüber mit dem bestellten Nachlaßver treter und wegen etwa F.e. Verzugs unter sich binnen 12 Wochen rechtlich zu verfahren und zu be⸗ schließen, und

den 29. November 1847

der Inrotulation der Akten zur Einholung eines Erkennt⸗ nisses, so wie

den 1. Februar 1848 der Eröffnung eines Erkenntnisses, in welchem über die Ausschließung der ausgebliebenen Gläubiger und In⸗ teressenten und über die angemeldeten Ansprüche und deren etwanige Priorität entschieden werden wird, sich zu

für Monate zu 4 mit 13 Sgr. 9 Pf. vergütigt ““ 8 aassr

gewärtigen.

Diejenigen, welche im Anmeldungs-⸗Termine nicht er⸗ scheinen und ihre Forderungen und Ansprüche anzumel⸗ den unterlassen, werden von der Nachlaßmasse ausge⸗ schlossen und der Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand verlustig, das Erkenntniß aber wird in Ansehung der im Publications⸗Termine Außen bleibenden Mittags 12 Uhr für publizirt geachtet werden.

Uebrigens haben die außer dem hiesigen Amtsbezirk wohnenden Gläubiger und Interessenten zur Annahme künftiger Ladungen und Bekanntmachungen bei Vermei⸗ dung Fünf Thaler Strafe Bevollmächtigte an hiesigem Orte zu bestellen. 3

ration Unterschriebenen, die niedergelegten Pfandbriefe zu erhalten, wenn in Betreff seiner Person lein Zweifel obwalten wird.

Die Einhändigung besagter Coupons wird am fünf⸗ ten Tage nach der Ertheilung des Empfangscheines stattfinden; gegen Rückgabe desselben und formgemäßer, auf besagter Declaration niedergeschriebenen Quittung,

Zeitraum von fünf Tagen Sonn⸗ und Feiertage nicht gezählt werden dürsen.

Diejenigen, welche die Ertheilung der Coupons durch Vermittelung der Spezial⸗Directionen zu erhalten wün⸗ schen, können die Pfandbriefe, nebst erwähnter Decla⸗ ration, vom 13./25. April I. J. an, genannten Spe⸗ zial⸗Directionen gegen Quittung niederlegen, welche verpflichtet sind, die Pfandbriefe der General⸗Direction in Warschau ungesäumt zur Ertheilung der Coupons zu überschicken; und sobald dieses stattfindet, ist die Spezial⸗Direction gehalten, den Interessenten von der Rückkehr der Pfandbriefe nebst den ertheilten Coupons ohne Zeitverlust zu benachrichtigen.

Ein Jeder, welcher sich zur Abnahme der Pfand⸗ briefe und der dazu ertheilten Coupons meldet, giebt den von der Spezial⸗Direction bei Niederlegung der Pfandbriefe erhaltenen Empfangschein zurück und ist verpflichtet, über die Abnahme derselben auf obener⸗ wähnter Declaration zu quittiren. Da aber verlooste oder außer Cours gesetzte Pfandbriefe, in Betreff welcher das im Art. 125 des Gesetzes vom 1./13. Juni 1825 vorgeschriebene Verfahren schon in Krast getreten ist, nicht mehr coursiren dürfen; so bemerkt die General⸗ Direction, daß zu benannten Pfandbriefen keine neuen Coupons werden ertheilt werden, sondern die verloosten Pfandbriefe werden ungesäumt auf gewöhnliche Art realisirt werden, wie dieses bisher stattgefunden hat; die außer Cours gesetzten hingegen verbleiben in De- posito der General⸗Direction, welche dagegen einen for⸗ malen Depositschein gemäß Art. 128 des Gesetzes v. J.

1825 ertheilen wird.

Die General⸗Direction bemerkt endlich noch, daß sie durch Vermittelung Sr. Excellenz des Geheimen Raths, Senators und präsidirenden General⸗Direktors in der Regierungs⸗Kommission der Finanzen, eine Verordnung des Administrations⸗Rathes des Königreichs vom 12./24. April v. J. Nr. 2617 ausgewirkt hat, kraft welcher alle Pfandbriefe, welche zur Ertheilung neuer Coupons eingesendet werden (was auf dem Couvert bemerkt werden muß), hin und zurück, sowohl für In⸗ 19. April 1. Mai l. J. an gerechnet portofreie Beförderung durch die Post im Königreich Polen genicßen.

Die Eigenthümer der Pfandbriefe werden daher er⸗ sucht, diese von der Regierung ertheilte Wohlthat zu benutzen und durch frühere Einsendungen dem Eintritt des Post⸗Porto zuvorzukommen. 8

21. Februar 1847

General⸗Directions⸗Präsident Wirklicher Staats⸗Rath unterzeichnet) Lenski. 8 General⸗Secretair Drewnowsli.

als Ausland, auf vier Monate, nämlich vom

88 (Unterzeichnet)

Augustusburg, den 17. März 1847. Das Königliche Justizamt daselbst. F ö rster.

[237 b] Bekanntmachung.

Die General⸗Direction des Landschaftlichen Kreditvereins im Königreiche Polen.

In Folge der Ermächtigung des hohen Administra⸗ tions-Rathes des Königreichs vom 7 /19. August 1845 und gemäß Art. 7. der Verordnung vom 9./21. April 1838 macht die General⸗Direction des Landschaftlichen Kredit⸗Vereins den Pfandbrief⸗Eigenthümern hiermit be⸗

19. April ö11 kannt: daß vom 1. Mai J. J. an die Einhändigung der Tjährigen Coupons beginnen wird, und zwar der dritten Ertheilung zu den Pfandbriefen früherer Emis⸗ sion nach dem Gesetze vom 1./13. Juni 1825, so wie auch der ersten Ertheilung der neuen Emission gemäß dem Gesetze vom 9./21. April 1838.

Die Einhändigung genannter Coupons gegenwärtiger Ertheilungen wird stattfinden:

a) Entweder unmittelbar in der General⸗Direction des Landschaftlichen Kredit⸗Vereins in Warschau,

b) oder durch Vermittelung der Spezial⸗Directionen der verschiedenen Landschafts⸗Bezirke, insofern die⸗ ses verlangt werden würde.

Die Eigenthuͤmer der Pfandbriefe, sowohl der frühe⸗ ren als neueren Emission, welche die Ertheilung der Coupons von der General⸗Direction zu erhalten wün⸗ schen, können sich an dieselbe unmittelbar persönlich oder durch damit beauftragte Personen wenden, und zwar:

19. April . alle Tage vom r l. J. an, mit Ausnahme der

Sonn⸗ und Feiertage, von 9 bis 12 Uhr Vormittags.

Der Interessent ist verpflichtet, die Pfandbriefe in natura niederzulegen nebst gedruckter Declaration (wel⸗ ches Schema bei allen Landschaftlichen Behörden un⸗ entgeltlich zu haben sein wird) mit eigenhändiger Un⸗ terschrift bekräftigt, in welcher das Verzeichniß der Pfandbriefe nach reihefolger Ordnung, sowohl der Let⸗ tern als auch der Zahlen jeder resp. Buchstabe einzu⸗ tragen ist.

Auf solchermaßen niedergelegten Pfandbriefen wird dem Interessenten auf den Namen desjenigen, welcher

Literarische Anzeigen. [289 b]

Durch alle Buchhandlungen (Berlin bei G. Bethger ist zu haben: E. Helwing, Professor a. d. Universität in Berlin, Ueber des großen Kurfürsten religiöse An⸗ sichten und kirchliche Politik. Ein am öten März c. im wissenschaftlichen Vereine gehaltener Vortrag. Lemgo und Detmold, Mepersche Hofbuchhandlung. 1847. 8.

5 S gr.

[290 b]

Kartoffelbiere.

Ich erlaube mir, das geehrte Publikum darauf auf merksam zu machen, daß die von mir aus Kartoffeln gebrauten in⸗ und ausländischen Biere jederzeit nur aus Kartoffeln, Malz und Hopfen gebraut werden und von Aerzten für die Gesundheit als höchst zuträgliche Biere anerkannt worden sind. Die Biere sind in ihren Einzelbestandtheilen den besten reinen Malzbieren ganz gleich zu achten, und zeichnen sich durch Klarheit, Halt⸗ barkeit und Reinheit des Geschmacks besonders aus. Ich bitte aber besonders darauf zu achten, daß meine Biere bisher nur Adler⸗Straße Nr. 5 zum Verkauf

vorräthig waren, und daselbst auch gegenwärtig zu so

liden Preisen zu haben sind: Weißbier, Braunbier, Englisch Ale und Porter.

Der Mißkredit, welchen die vielfach produzirten Kar⸗ toffelbiere meistentheils beim Publikum hervorgerufen haben, liegt daher nur in einem ganz verfehlten Ver fahren und in einer sehr zu tadelnden Oberflächlichkeit,

mit welcher dieser für das Vaterland so wichtige neue

Industriezweig behandelt worden ist. De W. Keller, 8 Holzgarten⸗Straße Nr. 5 wohnhaft.

[285 b

Uhren aller Gattung, gut regulirt und richtig gehend, sind zum Verkauf vorräthig, auch werden alte Uhren in Tausch angenommen und aufs beste unter einjähriger Garantie reparirt bei F. J. Spengler, Poststr. 31.

1“ 111“

Verkauf einer Kattunfabrik.

Eine im besten Betrieb stehende Kattunfabrik in einer der größten Städte Bayerns ist wegen Gesundheits⸗ Verhältnisse des dermaligen Besitzers aus sfreier Hand zu verkaufen. Dieselbe brsitzt sehr bedeutende Wasser⸗ kraft, ist mit allen der neuesten Fabrication angemesse⸗ nen, nach den bewährtesten Systemen gebauten und von den berühmtesten Ateliers gelieferten Maschinen verse⸗ hen und ist für den Druck der Wollen⸗Mousseline, so wie für die Bleiche und Appretur weißer Waaren, aufs vollständigste und beste eingerichtet. Die ganze Fabrik mit Wohnhaus, Gärten, Oekonomie⸗Gebäuden und Wiesen umfaßt einen Flächenraum von ungefähr 36 Tagwerk. Darauf Reslektirende wollen sich um naͤhere Auskunft in portofreien Briefen mit E. F, an Herrn Paul von Stetten in Augsburg wenden.

dieselben niedergelegt hat, ein Empfangschein ertheilt. Dieser Empfangschein ermächtigt den auf der Decla⸗

wobei jedoch bemerkt werden muß, daß in genannten

8

MNiederlande.

Italien. Spanien.

Portugal.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. Jahr. 8 Rihlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Derliin.

Sonnabend den Zten April A

Alle Post-Anstalten des und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Behren⸗Straße Nr. 57.

bends

Morgen

w i r d

Blatt der All g Preuß. Zeitung

ausgegeben.

8 e“¹“

3 lin. Veränderungen in der Armee.

Deutsche Bundesstaaten. Herzogthum Sachsen⸗Koburg⸗ Gotha. Hofrath Friedrich Jacobs †. Herzogthum Nassau. Landtag.

Frankreich. Paris. Ernennungen in der Marine. Befinden der Herzogin von Orleans. Abreise O'Connell's. Spanische Depe⸗ schen. Die Zustände in Spanien. Die Lebensmittel⸗Frage. Die progressistischen Konservativen. Protest gegen das neue Medizinal Gesetz. Kredit⸗Bewilligung. Aufmunterung zum Kartoffelbau. Das römische Censur⸗Edikt. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Pairs⸗Kammer: Annahme des Gesetz Entwurfs über das Militair⸗ Avancement; Deputirten⸗Kammer; Fürst Polignac.)

Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Aus⸗ wanderungssucht in Irland. Nachrichten vom Cap. Lord Palmer ston erklärt sich gegen den Karlisten⸗Aufstand in Spanien. Baarvorrath der Bank. Schifffahrtsgesetze.

Aus dem Haag. Aerndte⸗Aussichten.

Belgien. Brüssel. Zweiter liberaler Kongreß. Die Verhältnisse zwischen Rußland und Belgien. Vermischtes. Schreiben aus Brüssel. (Der Nothstand, das Ministerium und die Spaltung in der liberalen Partei; die Leinwand Ausfuhr.)

Schweiz. Kanton Aargau. Kanton Solothurn. Gesetze über Maturitäts Pinten⸗ und Wirthschafts⸗Rechte. Kanton Feier des Charfreitags.

Neapel. Cobden. Freie Getraide Einfuhr in Sicilien. Schreiben aus Paris. (Die Karlisten in Catalonien; Ver

theidigung des Generals Breton.)

London. Unthätigkeit der sich gegenüberstehenden Parteien.

Aussicht auf einen Vergleich durch Vermittelung Englands.

Türkei. Konstantinopel. Münz⸗Reform. Eröffnung des ersten Krankenhauses. Vermischtes. 1

Eisenbahnen. Leipzig. Uebernahme der Sächsisch⸗Bayerischen Eisen bahn durch die Staats⸗Eisenbahn. Kassel. Grundsteinlegung zum Viadukt bei Guntershausen. Mailand. Die Eisenbahn von Mailand nach Como.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗ bericht.

Befinden des Königs. Günstige

Petition wegen Aufhebung der Klöster. Prüfungen und über Schaffhausen. Die

. * 8 NMichtamtlicher Theil. a1I1 1

Berlin, 3. April. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen⸗ blatte ist dem Rittmeister a. D., von Raven, früher im 7ten Husaren⸗Regiment, der Charakter als Major beigelegt und der Oberst von Eickstedt, vom 27sten Infanterie⸗Regiment, mit Aussicht auf Anstellung bei der Gendarmerie und Pension, zur Dis position gestellt, so wie dem Major Holzhausen, von der S8ten Gendarmerie⸗Brigade, als Oberst Lieutenant mit der Armee-Uniform, mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und Pension der Abschied bewilligt worden.

Deutsche Bundesstaaten.

Herzogthum Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. Am 30. März starb in Gotha der Veteran der dentschen Philologen, der Geheime Hofrath und Ober⸗-Bibliothekar Friedrich Jacobs, im 83sten Lebensjahre.

Herzogthum Nassau. Aus dem im Druck erschienenen Protokoll der Verhandlungen der diesjährigen Deputirten⸗Versamm lung ergiebt sich, daß in der zweiten Sitzung am 22. März die Landes⸗Exigenz auf 2,646,499 Fl. von der Landes⸗ Regierung pro ponirt worden ist, und daß dieselbe mit 1,572,865 Fl. aus Rech nungs⸗-Ueberschüssen und indirekten Steuern und aus 1,073,634 Fl. direkter Steuer von 3 ½ Simpel aufgebracht werden könnte; daß die Regierung einen Gesetz-Entwurf über die Sicherung der Eigenthums⸗ rechte und anderer dinglichen Rechte an Immobilien, den Entwurf zu einer Wechsel⸗Ordnung, einen Gesetz⸗Entwurf über die Einführung gleichen Maßes und Gewichtes im Herzogthum und einen Gesetz Entwurf über die Errichtung eines Landjäger⸗Corps⸗ als Sicherheits⸗ Polizei Mannschaft eingegeben hat, und daß endlich bei der Wahl des Präsidenten die Deputirten Otto 20 Stimmen und Hergenhahn 17 Stimmen erhielten.

FKFranvreich.

Paris, 30. März. Der Contre⸗Admiral Lainé ist an die Stelle des verstorbenen Herrn Massieu de Clerval zum Vice⸗Admi ral und der Capitain Le Predour zum Contre⸗Admiral ernannt worden.

Die Herzogin von Orleans befindet sich seit längerer Zeit un wohl; sie leidet an Schlaflosigkeit.

O'Connell ist schon gestern Nachmittag auf der Eisenbahn nach Orleans von hier wieder abgereist; ihn begleiten sein jüngster Sohn und sein Kaplan, Dr. Miley. Kurz vor seiner Abreise hat ihn noch Herr Berryer besucht.

Vorgestern sind Depeschen von dem Herzog von Glücksberg, französischem Geschäftsträger zu Madrid, eingegangen. Sofort nach deren Empfang begab sich Herr Guizot zum Könige; später machte 8 der Königin Christine im Hotel Coͤurcelles einen Besuch. Die Patrie will aus sicherster Quelle wissen, daß eine Depesche des spanischen Ministeriums an die Königin Christine den Zweck habe, das Gutachten dieser Fürstin über eine höchst wichtige Maßregel zu begehren. bßs handle sich nämlich darum, der Königin Isabella für den Augenblick die Unterzeichnung der Dekrete zu entziehen, um sie ihrem Gzemahl anzuvertrauen. Das spanische Kabinet soll die Zweck⸗ mäßigkeit dieser Vollmachts⸗Uebertragung auf den Gemüthszustand der jungen Königin begründen, welche sich gewissen Neigungen hin⸗

und Expeditions⸗Lokal der Allgemeinen Preußi

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gegeben habe, die solche Herrschaft über sie gewonnen hätten, daß die Ausübung der Königlichen Prärogativen ohne große Nachtheile für den Staat damit unvereinbar sei.

Das Journal des Débats sucht die Bemerkungen der eng lischen Blätter über den Zustand der Dinge in Spanien als die Ausgeburt blinder Leidenschaft darzustellen. Wenn man das fran zösische Blatt hört, so befindet sich Spanien in der besten und natür lichsten Entwickelung der Repräsentativ Regierung; an eine Gefahr ist nicht zu denken, eine Krisis existirt nur in der Phantasie derjeni gen, die eine solche gern eintreten sehen möchten; der französischen Regierung aber ist es nie in den Sinn gekommen, einen Einfluß auf Spaniens Verhältnisse ansüben zu wollen; und gerade jetzt sei der Augenblick zu einer solchen Verdächtigung ihrer Absichten am schlechtesten gewählt, jetzt, wo die Personen, „die vorzüglich für die Ver treter dieses Einflusses gelten könnten“, von Madrid fern seien und auf den Gang der spanischen Regierung weniger als jemals einwirken könn ten. Es fehle nur noch, daß die englische Presse behaupte, die spa nischen Afrancesados schmiedeten ein Komplott zum Sturz der Köni gin Isabella, und König Ludwig Philipp hätte den schwarzen Plan, seine Königliche Nichte in ein Kloster zu sperren, um ihre Schwester an ihrer Stelle auf den Thron zu bringen. „Man spricht in der That“, schließt das französische Regierungs⸗Organ seine Entgegnun gen, „in England dunkel und geheimnißvoll von unvorherzusehenden Staatsstreichen und Katastrophen. Brauchen wir dergleichen Erfin dungen wirklich im Ernst einer Erwähnung zu würdigen? Möge man sich beruhigen; die Königin von Spanien ist frei, die spanischen Cortes sind frei. Es wisse nur ein Jeder ihre Unabhängigkeit eben so zu achten, wie Frankreich es thut, weiter begehren wir nichts.“

Die Union monarchique findet es sehr seltsam, daß

das Journal des Débats solche Besorgnisse hinsichtlich der bevorste— henden Aerndte und der Lebensmittel⸗Frage zu erwecken suche, wie es gestern gethan. (S. unser gestriges Blatt.) Der Artikel dessel⸗ ben habe an der Börse fast einen panischen Schrecken verursacht. Dies Benehmen des ministeriellen Blattes sei sehr unklug und ge

schen Zeitung ist gegenwärtig Behren⸗Straße Nr.

57.

x Paris, 30. März. Die Pairs⸗Kammer setzte heute

die Verhandlung über das Avancement fort. Es kam zuerst zu einer

persönlichen Debatte über das Protokoll zwischen dem Fürsten von der Moskwa und dem General Fabvier. Jener verlangte Auf⸗ klärung über einen Ausdruck, den dieser gestern gebraucht hatte, und den Ersterer als unparlamentarisch bezeichnete. General Fabvier hatte nämlich eine Aeußerung des Fürsten von der Moskwa eine Unwahr⸗ heit (fausseté) genannt. General Fabvier verlangte, sein Gegner solle ihm die Stelle bezeichnen, wo er sich dieses Ausdrucks bedient hätte, und welches der Anlaß dazu gewesen sei. Der Fürst von der Moskwa: Darauf komme es nicht an, kein Pair von Frank⸗ reich habe ein Recht, sich eines solchen Ausdrucks zu bedienen. llebri⸗ gens habe er nun genug gesagt; wenn der General seinen Ausdruck aufrecht erhalte, habe er nichts hinzuzufügen. (Sensation.) Mar⸗ quis von Boissy beklagt sich feierlich über Verletzung der Rechte der Kammer in seiner Person. Er habe dem Herrn Kanzler durch einen Huissier ein Amendement überbringen lassen, dasselbe sei aber unterdrückt worden, denn man habe es nicht vertheilt. Der Kanz⸗ ler klärt auf, daß das Amendement übergeben wurde, als die Mit⸗ glieder sich bereits in die Büreaus zurückgezogen. Er habe es ein geschrieben, damit es bei der Verhandlung an seine Reihe komme. Herr von Boissy: Er reklamire nicht gegen den Präsidenten; er bemerke nur, daß das Amendement nicht gedruckt worden sei. Man habe es so wegblasen wollen. Der Kanzler lebhaft: Das sei mehr als unrichtig. In seinem ganzen Leben sei ihm so etwas nicht vorgekommen. Damit war die Sache abgethan. Die Kammer nimmt schließlich den ihr vorliegenden Gesetz-⸗Entwurf unverändert mit 103 gegen 22 Stimmen an. pics In der Deputirten⸗Kammer legte der Finanz⸗Minister einen Gesetz⸗Entwurf wegen Zahlung der Rückstände des griechischen Anlehens vor. Dann kam die Verhandlung über einen den Genuß der Pensionen betreffenden Gesetz⸗Entwurf an die Reihe.

Eben verbreitet sich die Nachricht vom Tode des Fürsten Polignac, des ehemaligen Ministers des Königs Karl's X.

fährlich. Hoffentlich werde die Regierung über die wahre Lage der Dinge schleunig Aufschluß geben.

Die Presse greift das Journal des Débats ebenfalls an. „Dasselbe strahlt vor Freude“, bemerkt sie, „über die Ablehnung des Duvergierschen Vorschlages in der Deputirten⸗Kammer. Wir wünschen ihm lange Dauer dieses Jubels. Es nennt die Partei der konservativen Progressisten nur ein Phantom und will die Gefahr der Unbeweglichkeit der Gewalt nicht begreifen, wenn dieselbe zu lange anhält. Sie ist dann nicht mehr zweifelhafte Stabilität, sondern offenbare Ohnmacht. Das Journal des Débats hat dem Ka⸗ binet einen schlimmen Dienst erwiesen, indem es dasselbe in diese Sackgasse drängte, aus der es ihm schwer sein wird, herauszuschlüpfen, während wir ihm den Ausgang zu öffnen suchten. Die Partei der konservativen Progressisten war die Brücke zwischen der Majorität und den beiden äußersten Seiten des Centrums. Man hat sie geringschätzig abgehrochen. Die Zukunft wird zeigen, ob man recht hat, den Lauf der Zeit zurückzustellen.“ Das Journal des Débats spottet sei nerseits über die mehr oder weniger jungen Mitglieder der neuen pro gressistischen Partei und findet es schulmeisterlich verständig, daß sie auf den guten Rath des Herrn Guizot, welchen er am Schlusse seiner Rede an sie gerichtet habe, gehört. Die Mehrheit werde diejenigen mit Vergnügen unter sich sehen, welche die Hoffnung gewährten, zu besserer Einsicht zu gelaugen. Es gebe indessen auch Unerfahren heiten, mit denen man so nachsichtig nicht gerade zu sein brauche, und üiber die man sich zu trösten wissen werde, wenn sie die konservativen Reihen verließen. Von den sogenannten konservativen Progressisten der Deputirten⸗Kammer waren die Herren Emil von Girardin, Ei⸗ genthümer der Presse, von Jouvenel und Schneider die Einzigen, welche für die Erwägung des Duvergierschen Wahlreform⸗Antrags stimmten.

In der Pairs⸗Kammer ist eine von 682 Aerzten und Studenten und von 47 Apothekern unterzeichnete Protestation gegen das neue Medizinal⸗Gesetz eingereicht und von der Kammer an die betreffende Kommission verwiesen worden.

Die Deputirten⸗Kammer hat gestern einen Zuschuß von 300,000 Fr. zu dem Budget der öffentlichen Arbeiten für 1847 zur Aus⸗ besserung der Königlichen Straßen zwischen Lyon und Marseille mit 233 gegen 2 Stimmen bewilligt.

Ein Rundschreiben des Ministers des Ackerbaues und Handels verlangt von den Präfekten Bericht, ob die Gemeinden, welche Ge⸗ meindegüter besitzen, wohl geneigt sein dürften, dieses Jahr einen Theil derselben zum Anbau von Kartoffeln oder anderen Frühfrüchten zu verwenden, um der dürftigen Klasse für den Augenblick Beschäf tigung geben und später Unterstützungen in Naturalien verabreichen zu können.

Der Constitutionnel will wissen, daß sechszehn Eigenthümer und Herausgeber von Journalen in Rom beschlossen hätten, ihre Blätter einzustellen, so lange das neu erschienene Censur⸗Edikt nicht aufgehoben sei, denn die unschuldigsten Aeußerungen könnten nach den Bestimmungen dieses Edikts zur Strafe gezogen werden.

Das Journal du Loiret schreibt unterm 25. März von gro⸗ ßer Aufregung, welche in Sully und Umgegend die Bestätigung der schon vorher verbreiteten Nachricht von Einstellung der Dammbauten hervorgebracht habe, wodurch dort 1500 bis 2000 Menschen plötzlich arbeitslos würden.

In Marseille tumultuirten am März die Arbeiterinnen in der Tabacksfabrik wegen einer von ihnen verlangten neuen Art zu arbeiten. Man mußte Militair holen, um Ruhe zu stiften.

Graf Villele hat zu Toulouse seine Salons wieder eröffnet, was er seit 1830 nicht gethan hatte.

Es ist ein portugiesischer Agent hier angekommen, der einen der schönsten Kron⸗Diamanten Portugals für die Königin verkaufen soöll.

25.

Großbritanien und Irland.

London, 29. März. Ihre Majestät die Königin hielt vor⸗ gestern im St. James⸗Palast den ersten Hofcerele dieser Saison. Nach den neuesten Berichten aus Irland zeigt sich auf den dor tigen Getraidemärkten, mit Ausnahme von Limerick, ein Fallen der Getraidepreise und eine bedeutende und rasche Vermehrung der Vor⸗ räthe durch die Zufuhren aus dem Mittelländischen Meere und den Vereinigten Staaten. Dagegen mehrt sich noch immer die Zahl der Krankheitsfälle, und was eine noch nachtheiligere, weit dauerndere Wirkung äußern wird, die Auswanderungswuth wächst mit jedem Tage und droht das Land nicht allein seiner Arbeits-, sondern auch seiner Kapitalkräfte zu berauben. Die kleineren Pächter, wie von ei nem panischen Schrecken ergriffen, machen ihre Inventarien, ihr Mo⸗ biliar u. s. w. so schnell wie möglich zu Gelde, um noch vor dem Ende des Frühjahrs das Land verlassen zu können, während kleinere Grundbesitzer, deren Jahres⸗Einnahmen sich von 400 bis 800 Pfd. belaufen, ihr Eigenthum verkaufen und auswandern, weil sie aus den gegenwärtigen Verhältnissen den Schluß ziehen zu müssen glauben, daß das Land auf Jahre hinaus einen gewinnreichen Ertrag zu lie⸗ fern nicht im Stande sein werde. Nachrichten von der Capstadt vom 22. Januar zufolge, war der Gouverneur, General Maitland, von seinem Streifzuge gegen die Kaffern am 19. Januar nach der Simons⸗Bucht zurückgekehrt und hatte durch ein am 21sten in der Gazette publizirtes, am 13. Ja⸗ nuar in Grahamstown erlassenes Dekret erklärt, daß, da die von der Regierung getroffenen militairischen Maßnahmen solchen Erfolg ge⸗ habt haben, „daß sie die baldige Beendigung der militairischen Ope rationen versprechen, das Kriegsgesetz in allen Theilen der Kolonie aufgehoben sein solle.“ Die Gazette giebt zugleich Mittheilungen über die letzte Unternehmung des Generals Maitland, deren Resultat die Wegnahme von 10,000 Stück Ochsen und das Versprechen der Kaffern⸗ Häuptlinge gewesen ist, den Häuptling Pato, der allein noch dem Friedensschlusse im Wege stehe, ausliefern zu wollen. Die Regie⸗ rung hatte eine Aufforderung zum Abschlusse von Kontrakten wegen Beförderung der Posten zwischen den Hauptorten an der Gränze der Kolonie erlassen. (B. H.) In der heutigen Sitzung des Unterhauses, das sich mit den von einzelnen Mitgliedern vorgeschlagenen Additamenten zur irländischen Armen-Bill beschäftigte, brachte Herr Borthwick die blutdürstige Proclamation Breton's gegen die Karlisten vom 4ten d. M. zur Sprache und konstratirte dieselbe mit dem milden Circu⸗ lair des Kron-Prätendenten Montemolin, gab aber dadurch Lord Palmerston Veranlassung, die Versuche des Letzteren, den Bürger⸗ krieg in Spanien von neuem anzufachen, als ein Unternehmen zu be⸗ zeichnen, welches in England und von Seiten der englischen Regie⸗ rung auf das entschiedenste gemißbilligt werde. 8 Der bedeutende Abfluß von Baarschaft, den die starken ee Ankäufe für Irland herbeigeführt haben, hat die vom en. 5 der Bank von England hinterlegten Gelder stark zusammengeschmol⸗ 8. 1 er letzten Woche sich um 244,539 zen, indem dieselben blos in der letzten bn It I“ 8 N; Vereine mit den beträcht⸗ Pfd. St. vermindert haben. Dies hat im 2 v si s Festlande auch auf den Baarvorrath lichen Geldsendungen nach dem gestlande 1s um 217,831 Pfd. St der Bank eingewirkt, der vorige Woche aberma r N en. e 8 b noch 11,231,630 Pfd. St. beträgt. Auch abgenommen hat und nur noch 11, 168,010 Pfd. Ste vermin der Noten⸗Umlauf der Bank hat sich um 163, Pfd. St. vermin .““ 90 Pfd. St. heruntergegangen. dert und ist auf 19,069,190 Pfd. S Prüf der Schifffahrtsgesetze Die Unterhaus⸗Kommission zur Prüfung der Schifffahrtsgesetze Aussagen des Kaufmanns Goschen, Compagnon'’s S Frablüng und Goschen. Sowohl über den ame⸗ 5 hiesigen Firae, den bremer und hamburger Kolonialwaarenhan⸗ 8888 Herr Goschen genaue Auskunft und sprach seine Ansicht da⸗

hin aus, daß Großbritanien, weil es die größten Kapitalien und