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Spulen des Garnes Arbeit und Verdien durch Pachtung eines Stück Feldes un dem Spaten die Kräfte armer Knaben können. Mitglied des Vereins wird Jeder, eines beliebigen Beitrages zur macht. Die Verwaltung des G. mnhti an bestehenden Comité’s gelegt. thum Baden. Se. Königliche Hoheit der . e Bhran athe und Mitgliede des Staatsrathes, Wolff, die wegen leidender Gesundheit nachgesuchte Versetzung in den 8 Ruhe jand, unter Bezeugung der besonderen Anerkennung seiner aus⸗ gezeichneten, langjährigen Dienste, bewilligt und demselben den Cha⸗ ater eines Geheimen Rathes erster Klasse verliehen. 8 Das Ministerium des Innern hat den Kreisregierungen den Entwurf einer Verordnung mitgetheilt, wonach überall Vorstände der Handelsinnun⸗ gen gewählt werden sollen, welche den Handelsstand des betreffenden Bezirks in allen seinen Interessen vertreten und zugleich die Staats⸗ behörden durch Erstattung von Gutachten über Handelsfragen ꝛc. un⸗ terstützen. In mehreren größeren Städten sind bereits solche Han⸗ dels⸗Kammern vorhanden. Diese sollen fürs erste über den vorlie⸗ genden Verordnungs⸗Entwurf gehört werden. Um allgemeine wich⸗ tige Fragen des Handels zu berathen, soll nach dem Entwurfe des 2 rchens des Innern auch noch eine Central⸗Handels⸗Kammer ernannt und zusammenberufen werden.
Die Karlsruh. Ztg. meldet aus Schwetzingen vom 10. Juli: „Gestern Nachmittag um halb 2 Uhr zog von Westen her ein Ge⸗ witter auf, welches die Gemarkungen von Seckenheim, Friedrichsfeld und Edingen mit einem so fürchterlichen Hagelschlag heimsuchte, daß namentlich auf den Edinger Feldern, wo der Hagel eine halbe Stunde lang fiel, die Aerndte fast gänzlich danieder geschlagen wurde. Hopfen, Taback, Rüben und Kartoffeln sind ganz zerfetzt. Nach ein⸗ gezogener Erkundigung sollen in den benannten Ortschaften 1000 bis 1200 Morgen Feld von diesem Hagel getroffen worden sein.“
Herzogthum Sachsen⸗Meiningen. (D. A. Z.) Da der Landtag am 1. Juli aufgelöst und entlassen worden ist, ohne das Budget bewilligt zu haben, 8 war eine interimistische Finanzmaßregel zu erwarten. Diese ist, unter Bezugnahme auf Artikel 81 des Grund⸗ gesetzes, erfolgt, indem in einer Ministerial⸗Bekanntmachung bestimmt wird, daß die dermalen bestehenden Steuern und Abgaben vom 1. April d. J. an (wo bereits die dreijährige Finanz⸗Periode ihr Ende erreicht hat) „bis zu weiterer gesetzlicher Bestimmung“ forterhoben werden sollen. Eine ganz gleiche Anordnung geschah im Juli 1844, als die damalige Stände⸗Versammlung vertagt wurde.
Oesterreichische Monarchie. u“ b Wien, 13. Juli. Der Feldmarschall⸗Lieutenant, Graf Gyulay, ist zum Militair⸗Gouverneur im Küstenlande, Hauptsitz Triest, er⸗ nannt worden.
Noch vor Eintritt des Herbstes dürfte in mehreren Provinzen der Monarchie ein Garnisonwechsel einiger Regimenter stattfinden; so kommt das hier garnisonirende deutsche Infanterie⸗Regiment „Baron Heß“ nach Krems, das dortige deutsche Infanterie⸗ Regiment „Erz⸗ herzog Karl“ nach Mähren und das galizische Regiment „Graf Nu⸗ gent“ von Bochnia hierher in Garnison.
Der Herzog Christian August von Schleswig⸗Holstein⸗Sonder⸗ burg⸗Augustenburg ist in Begleitung seiner Gemahlin, der Frau Her⸗ zogin Louise Sophie, und seiner Kinder, der Prinzen Friedrich und Christian, so wie der Prinzessinnen Louise Auguste und Karoline Amalie, hier angekommen. 1 8
c.Gegho Sitzung vom 12. Juli. Es ist schon berich⸗ et worden, welche entscheidende Wendung der Prozeß gegen Cubie⸗ es, Teste und Konsorten durch die Briefe erhielt, die durch Madame Pellapra im Auftrage ihres entflohenen Gatten eingeschickt wurden.
uter diesen Papieren befand sich auch die Geschäfts⸗Notiz, daß Pel⸗ apra zur Zeit der fraglichen Bestechung Teste's eine Partie Actien der Gesellschaft Gouhenans im Betrage von etwa 100,000 Fr. in Schatz⸗Scheine umgesetzt habe, so wie ferner, daß zu jener Zeit eine fast eben so große Summe unter den Buchstaben M. T. (Herr
este) angelegt worden sei. 8 Der Präsident zu Cubieres: In den jetzt von Ihnen übergebenen Briefen findet sich eine merkwürdige Stelle; Sie sagen darin zu Pellapra: „Bitten Sie T.., mir einen Theil der Opfer zu erlassen, die er mir auf⸗ erlegt hat.“ Wie erklären Sie dies? Cubieres: Meine Sprache rich⸗ tete sich nach dem, was Pellapra mir sagte. Teste: Herr Präsident, wenn die Zeugen nicht verhört werden, so verlange ich die Mittheilung des Rech⸗ nungs⸗Auszuges und der Noten Pellapra's. Präsident: Eine dieser Koten lautet auf Negoziirung von 93,000 Fr., welche in Schatz⸗Scheine umgewandelt wurden. Haben Sie dieselben empfangen? Teste: Nein; ich wiederhole aber, daß ich die Noten Pellapra's sehen muß. Präsident: Hatte Pellapra für Ihre Rechnung Gelder unterzubringen? Teste: Ich glaube nicht. Präsident: Wir schreiten jetzt zum Zeug en⸗Verhöre, und zerst zur Vernehmung des Herrn Goubie, Wechsel-Agentan Pel⸗ apra's. (Der Zeuge wird eingeführt.) Der Präsident zu Goubie: Ich lege Ihnen hier eine Note vor, welche das von Ihnen für Pellapra's Rech⸗ en, ema. Geschäft darthut; erkennen Sie dieselbe an? Goubie: Fielleichte ü. “ keines meiner Commis darin. Diese Note rührt anquier her, der Pellapra's Geschäfte besorgte. (Nach⸗
—
nst. Später gedenkt er auch
d Bearbeitung desselben mit in Verwendung bringen zu der sich zur Entrichtung Vereinskasse verbindlich Ganzen ist in die Hände eines aus 12
dem ihm mehrere Noten
Scheine zu nehmen? Go jedoch Operationen dieser
nicht mit Bestimmtheit antworten.
Wechsel⸗Agent, der Pellap auch die Herren Laurent bert, Pellapra's Notar,
in seiner Stellung natürlich von Pellapra Mittheilungen empfangen habe,
welche er jedoch ohne V Dritten hätte eröffnen dür ganze Wahrheit sagen zu
schlüsse über die Rolle, welche er bei Abfassung der aus seiner Amtsstube
hervorgegangenen Akte zu
zwischen Cubieres und Pellapra aus Anlaß der zwischen ihnen schwebenden Geldfragen
vorgefallen zu Ihnen von seinen B Allerdings; er sagte mir a Prokurator: Sagte er habe?
die er gar nicht begangen hinsichtlich Pellapra's in
rung handelte, Geld an. Ich ersuchte ih jetzt bin ich sie ihm schuldi hig, etwas Unwahres zu fähig. General⸗Proku zahlt habe? Roquebert:
theils mit Banknoten von 1000 Fr., wie ich
tor: Wir wollen vor All Geld Herrn Teste zugestellt zurück. Roqunebert: Er hafter Eindruck.) richtig. Der Präsident
dankt Ihnen für Ihre Aussagen und bezeugt Ihnen (Gemurmel der Billigung.) — Der Zeuge 9 1 Präsident: - chahen, um die Konzession der Salzgrube zu erlangen, welche mit
wird eingeführt. welche 9
dem Steinkohlen⸗Bergwerk, verbunden werden sollte.
ziehungen zu Beiden ausfü
durch Parmentier veranlaßten Akt betheiligt gewesen sei, dessen Zweck dahin ging, zum Besten der Gesellschaft eine gewisse Anzahl Actien zu Parmen⸗
tier's Verfügung zu stellen. Cubieres zum ersten Male versammelte Parmentier die
daß es nöthig sei, in Paris eine
Sache Erfolg haben solle; geben. Parmentier sagte n gen könne, wenn er ihn mi mich bedrohte Parmentier m. brach. — Der Zeuge Legr
9 ece Arbeiten, welcher jetzt verhört ward, erklärte auf Teste's Be⸗ gehren, daß Letzterer aus Anlaß der Konzession für Gouhenans die Mit⸗ glieder der Kommission weder pesstan, eEinf mei
auszuüben versucht habe. Cheppe waren nur theil Ihm folgte der Minen. Ihm war die B. zession für Gouhenans übe beim zweiten ward er von
nigste Förderung seiner Arbeit gedrängt, so daß er
men mußte. — Der Zeuge
cretair des Bergwerks⸗Raths, wurde üͤber das befragt, was aus Anlaß der
Gouhena Conseil über die Herr Teste
Konzession von aus, daß im handelt und worden sei;
ihn (Thirria) in dieser Sache nie den mindesten Einfluß zu üben gesucht. — Das Zeugenverhör ward nun durch Verlesung eines vom Untersuchungs⸗
Richter Dieudonné
Schatzes die verlangten
auf 19,000 Fr., sämmtlich daß diese 94,000 Fr. am nämlichen
O
zigen, auf Ordre am 12. März zahlbaren und Schein in den Schatz zahlte.
scheint meinen Sohn persön theilung aller betreffenden A
ses Protokolls auf die Versammlung war unverkennbar,
Teste seine
Haltung nicht ar
dieser Sitzung hinweggegangen sein, bungs⸗Versuch folgte. — Das Zeugen⸗Verhör wurde nun fortgesetzt. Herr z, daß er der erste Stifter der Gesellschaft von Goüuhe⸗ nans, jetzt aber nicht mehr
Grillet sagte aus,
wegen Ueberweisung von Ac
Vertrauen auf die Redlichkeit des Ersteren unterzeichnet, von Bestechung sei
aber damals keine Rede
nuar 121,000 Fr. für Pellapra umgesetzt habe, chern hervorgeht.) Präsident:
sei.
1 Roquebert, bewegt und zögernd: gesagt, daß er 100,000 Fr. 2 mel.) General⸗Prokurator: War Pellapra der Mann, eine Handlung,
1— Feigenthümlicher Stellung. Als ich noch erster Notariats⸗Gehülfe war und es sich um meine Etabli⸗ bot er zuerst mir das zum Kaufe eines Notariats nöthige
Cubieres:
- . —₰; . „In welchen Beziehungen standen Sie demgemä zu Parmentier und Cubieres? — 2 1 2
Zeuge Guenvyveau,
und Greffier Caron während des Verlaufs dieser Siz⸗ zung des Pairshofes auf Befehl des n aufgenommenen und unterzeichneten Protokolls unterbrochen, aus welchem hervorgeht, daß der Central⸗Kassirer des Staats⸗Schatzes in Folge der von Dieudonné ihm vorgezeigten 1 ¹ Nachforschungen anstellte. 2. März 1843 Herr Pellapra dem Fr. gegen vier Schatz⸗Scheine zahlte, wovon drei auf je 25,000 und einer
Tage Herr Teste Sohn, Deputirter,
8 8
8 b““ — vorgelegt worden, gab Gubie an, daß er im Ja⸗ was auch aus seinen Bü⸗ — Var Pellapra gewohnt, selbst Schatz⸗ ubie: Er hat mich vielleicht dazu beauftragt; da Art nicht schriftlich gemacht werden, so kann ich „Präsident: Waren Sie der einzige ra’s Geschäfte besorgte? Goubie: Nein, ich traf und Boileau bei ihm. — Der Zeuge Roque⸗ wurde jetzt vernommen. Dieser erklärte, daß er
erletzung des ihm geschenkten Zutrauens keinem fen; in seiner jetzigen Lage jedoch glaube er, die müssen. Der Zeuge gab nun weitläufige Auf⸗ spielen berufen gewesen sei, und erläuterte, was General⸗Prokurator: Hat Pellapra eziehungen zu Teste gesprochen? Roquebert: ber nicht, daß dieselben intim seien. General⸗ Ihnen, daß er 100,000 Frs. an Teste gegeben Er hat mir in der That an Teste gegeben habe. (Eindruck und Gemur⸗ für wahr
auszugeben? Roquebert: Ich bin
Ich bin sein Notar.
n um 100,000 Fr.; er lieh sie mir, und noch g. Pellapra war nach meinem Urtheile unfä⸗ sagen; noch weniger war er einer Prellerei rator: Sagte Pellapra Ihnen, wie er Teste be⸗ Theils mit einem fällig gewordenen Schuldscheine, glaube. General⸗Prokura⸗ ob er Ihnen sagte, daß er dieses Rufen Sie sich Ihre Erinnerungen treu mir gesagt, ich schwöre es Ihnen. (Leb⸗ Alles vom Zeugen Gesagte ist vollkommen zu Roquebert: Sie können abtreten. Der Hof seine Zufriedenheit. er Renault, Rentier zu Vesoul, Sie waren bei den Schritten betheiligt,
em wissen, habe. hat es
dessen Concessionair die Gesellschaft bereits war,
Der Zeuge gab über die Art seiner Be⸗
hrliche Aufschlüsse. Er sagte, daß er bei einem
Später sei er nach Paris gekommen, wo er sah. Der Zeuge setzte hinzu: Im Jahre 1842 Actionaire von Gouhemans und erklärte ihnen, b mächtige Person zu interessiren, wenn die die dazu nöthigen Actien müsse man ihm über⸗ nir wiederholt, daß er Cubieres zu Allem zwin⸗ t Veröffentlichung seiner Briefe bedrohe. Auch nit einem Prozesse, worauf ich völlig mit ihm rand, Unter⸗Staats⸗Secretair im Ministerium
gedrängt, noch ungebührlichen Einfluß auf sie — Die Aussagen des nächsten Zeugen de weise verständlich und gaben wenig Aufschluß. 2 pensionirter General⸗Inspektor der erichterstattung über das Gesuch um die Kon⸗ rtragen. Er verfaßte zwei verschiedene Berichte; Teste, was dieser jedoch bestreitet, um schleu⸗ it gedraͤ die Nacht dazu neh⸗ Thirria, Ober⸗Ingenieur und General⸗Se⸗ ns im Conseil über die Frage
habe
vorgefallen sei. Konzessions⸗Frage wegen des Perimeters aber nicht mitgestimmt
Er sagte lebhaft ver⸗ abgestimmt und auf
Präsidenten im Finanz⸗Ministerium
Verordnung in den Rechnungsbuüchern des n stell Diese ergaben, daß am Schatz⸗Kassirer die Summe von 94,000
) zahlbar am 2. September 1843, lauteten; 2. September bezahlt wurden, und daß am 95,000 Fr. gegen einen ein⸗ ) an diesem Tage eingelösten Teste: Die in Frage stehende Operation lich anzugehen; jedenfalls verlange ich die Mit⸗ ktenstücke. — Der Eindruck der Verlesung die
für die Ertheilung der Konzession wendet habe, worauf ihm von dem Minister erwiedert worden sei, Sache große Schwierigkeiten habe. Darauf habe sich seine Einmischun beschränkt. Erst nach ertheilter Konzession habe ihm Lanoir geäußert ddaß in dieser Sache bedauernswerthe Dinge vorgefallen seien, und daß Parmen⸗ tier Papiere in Händen habe, die einen großen Skandal erregen würden falls sie ans Tageslicht kämen. Der Zeuge fuhr fort: Da ich von Teste's Redlichkeit überzeugt war, so sagte ich zu Lanoir, daß zuverlässig weder Teste noch irgend Jemand im Ministerium Geld empfangen habe. Lanoir antwortete mir: „Freilich nicht: weder Teste noch irgend einer seiner Beamten hat einen Centime erhalten, aber wir sind in dieser Sache von Jemand betrogen worden, welcher die Werthe behalten hat, die man den Herrn Cubieres und Parmentier zugestellt hatte.’“ Später bestätigte mir Parmentier, daß er stark kompromittirende Papiere in Händen ga auch erklärte er mir, daß er nicht an Bestechung glaube. Parmentier fragte den Zeugen, ob er sich nicht besinne, von ihm die Aeußerung wegen der Nichtbestechung noch im Jahre 1842 und jedenfalls vor dem Januar 1843 vernommen zu haben? Der Zeuge entgegnete, er wisse den Zeit⸗ punkt nicht bestimmt, glaube aber nicht, daß die Aeußerung im Jahre 1842 sei. Der Kanzler befahl hierauf das Verhör der Entlastungs⸗ Zeugen. Der zuerst aufgerufene Zeuge war Herr Mazeres⸗Teste: Ich habe Herrn Mazeres nicht als Entlastungs⸗ Zeugen, son⸗ dern blos deshalb vorladen lassen, weil er in die Sache verwickelt war. Mazeres: Ich bemerke zuerst, das ich seit lange mit Cubieres und seiner Familie eng befreundet bin. Die Gesellschaft Parmentier bekundete gleich anfangs, als sie Schritte wegen der Konzession that, Besorgnisse und Miß⸗ trauen gegen die Regierung. Diese Befürchtungen waren grundlos, erklär⸗ ten sich aber durch Parmentier's Stellung, der früher Salinen ohne Er⸗ mächtigung ausgebeutet hatte. Die Gesellschaft besorgte, daß dieser Vor⸗ gang schlimmen Einfluß auf ihr Gesuch üben werde; auch wegen des von ihr beanspruchten Perimeters war sie in Furcht. Was Cubieres angeht, so drängte er mich nie in dieser Angelegenheit. Der Akt vom 25. Fe⸗ bruar, durch welchen die Gesellschaft 25 Reserve⸗Actien schuf, blieb übrigens kein Geheimniß; Einige sagten, man wolle sie an Kapita⸗ listen abtreten, während Andere behaupteten, sie seien hochstehenden Männern zugedacht. — Der Zeuge erklärte zum Schlusse, daß er nie an eine Bestechung Teste's geglaubt und in dessen ganzem Verfahren nichts wahrgenommen habe, was einen solchen Verdacht hätte bestätigen können. Auch sei er nie von Teste schriftlich oder mündlich ersucht worden, die auf die Konzession bezüglichen Förmlichkeiten zu beschleunigen. — Der Zeuge Lanoir Sohn wurde nun über die Beziehungen zwischen seinem verstor⸗ benen Vater und Parmentier vernommen. Auf eine Frage Parmentier'’s erklärte er, von diesem die Aeußerung gehört zu haben, daß er (Parmen⸗ tier) weder an die Bestechlichkeit Teste's noch irgend eines anderen Beam⸗ ten des Arbeits⸗Ministeriums glaube. Die Sitzung wurde sodann vertagt.
— Sitzung vom 13. Juli. Nach der (gestern mitgetheilten) Ver⸗ theidigungsrede Baroche’s für Cubieres nahmen die Herren Marc de Haut für Teste und Benoit für Parmentier das Wort. Der Erstere wandte sich an das Mitleid der Richter und hob namentlich hervor, daß seinem Klienten nichts so sehr am Herzen liege, als dem Gerichtshofe die Ueber⸗ zeugung beizubringen, daß sein Sohn, der Deputirte Charles Teste, von Schuld rein dastehe und nichts von allem Vorgegangenen gewußt habe. Benoit bemühte sich, Parmentier's Behauptung, daß ihm die Voͤllführung der Bestechung unbekannt geblieben sei, zu unterstützen. Hierauf revplizirte der General⸗Prokurator und richtete seine Schlußrede an den Gerichtshof und an die Angeklagten (Cubieres und Parmentier, — denn Teste und Pellapra waren nicht anwesend) und hielt namentlich dem General Cubieres vor, wie er durch seine Handlungsweise die Regierung kompromittirt habe. „Man hat von Qualen gesprochen“, sagte er, zu ihm gewendet; „diese Qualen sind verdient, denn sie entsprangen aus der schlechten That, welche Sie begingen. Glauben Sie aber, daß Sie Ihre Schuld damit abgetra⸗ gen, daß Sie damit Genüge geleistet haben für den unermeßlichen Schaden, den Sie dem Lande zugefügt? Weil Sie eine Zeitlang ein quälendes Dasein zugebracht und sich den abscheulichen Bedrängungen Parmentier's ausgesetzt sahen? Nein; der Mann, der die Bestechung ersonnen, der sie ausgeführt, der die Ursache des traurigen Schauspiels ist, daß zwei ehemalige Minister des Königs auf diese Bank geschleppt werden mußten, er muß seine Strafe leiden. Sie haben Ihre Ehre preisgegeben, Sie, ein Pair von Frankreich, ein ehemaliger Minister des Königs? Sie haben die Regierung herabge⸗ würdigt, Sie haben dem Lande den größten Schaden zugefügt, Sie haben Zweifel an seinen Institutionen erregt!“ Herr Barroche und Parmentier antworteten noch Einiges in derselben Weise, wie ihre frü⸗ here Vertheidigung gelautet, worauf der General⸗Prokurator bean tragte, daß der Gerichtshof die Angeklagten der in der Anklage⸗Akte auf⸗ geführten Verbrechen für schuldig erkenne und die auf dieselben stehenden Eirafen über sie verhänge.
daß die
Paris, 14. Juli. Die Königliche Familie wird heute Abend schon von Dreurx wieder zurückerwartet.
Nach dem National hätte Herr Charles Teste, der Sohn des angeklagten Ex⸗Ministers, dem Finanz⸗Minister seine Entlassung als Referendar des Rechnungshofes und dem Präsidenten Sauzet seine Entlassung als Deputirter zugehen lassen.
Die Democratie pacifique berichtet, die Polizei habe heute Morgen in dem Faubourg St. Marceau Maueranschläge abgerissen, in welchen die unbeschäftigten Arbeiter aufgefordert wurden, „einen Hof und zwei Kammern auszufegen.“
Der Moniteur giebt eine Uebersicht von dem in Frankreich
1 und obgleich Herr ifgab, soll er doch mit sichtbarer Bewegung aus auf die dann am Abend sein Entlei⸗
bei dem Unternehmen betheiligt sei. Den Akt tien an Cubieres und Parmentier habe er im
gewesen. — Der Zeuge Capin sagte
vom 1. Juli 1846 bis zum 30. Juni 1847 einschließlich eingeführten Getraide und Mehl, dessen Gesammt⸗Summe sich auf 8,833,2841 Hektoliter beläuft. Der Contre⸗Admiral Laplace, welcher das französische Geschwa⸗ der in den Antillen und dem merxikanischen Meerbusen befehligt, hat den Befehl erhalten, nach Frankreich zurückzukehren. Schon beginnen die Vorkehrungen zu den Julifesten. Auch soll zu Ehren des Grafen Drouet von Erlon, am Eingang der großen
E vendebanen Erscheinungen, die namentlich aufgeführt sind, und unter nennt der Verfasser —2 e.hgnse hen. C16656* . „ra e1 en Verkehr der Kathotiken mit den Prote⸗
stanten überhaupt und vorzüglich in den Grünzjandeen die gemischten Pher⸗ überwand“, die Stiftung der katholisch
„ evangelisch itä teigerung der ultramontanen nsbrachenf 89 8 9 8 5 2
8 Bewegung der katholischen Dissidenten js G nng. 5. 8 pr. 1 in Deutschland erzeugt ben 8 27 f.). In dieser zweiten Reformation erblickt Herr
8 Anfang zu einer dereinstigen zn; Katholiken und Protestanten zu Einer Deutschen Feeaszergagung, b2
iehendes Kapitel ist das über den Rationalism bei — heheae dieses Jahrhunderts die negirende, wabe’den shn dret Epochen seit schende Rolle spielte, die wissenschaslich konstruirende und di die vorherr⸗ bestimmten Spsteme abstrahirende nach dem Verf. (S. 240 88 von einem deren letztere als Denkweise nach Vernunftprinzipien auftrat bervesen 27 mit dem Protestantismus selbst. Das Uebermaß von Kritik 8b nale Eins nalistischen Ansichten, die Gränzscheide der Vernunst in ihrer Anw raa auf Theologie und Religion, die dürre Trockenheit des Verstandesnung Supranaturglismus Reinhard'’s, das rationalistische Hauptmoment der ” sammten christlichen 58 daß „es vor Gott auf biblisch⸗ christliches, 9 faches aber herzlich besserndes Lehren und Leben, nicht aber auf dialeltisches Meinen ankomme” — das sind die Punkte, um welche die folgende Darstellung sich bewegt, an welche sich die Glaubenssäͤtze Röhr's und die Widerlegung einzel⸗ ner, den hotionallsmns gemachten Vorwürfe anschließen. „Von einem Systeme des Rationalismus, lesen wir auf S. 254: „wovon man „N. gern sprach, möchte jetzt wohl nur noch bei einer sehr geringen Zahl die Rede sein, eben so wenig als man jetzt noch zu Erklarun 8⸗Versuchen der biblischen Wun⸗ der⸗Erzählungen sich versteht; aber als Maxrime, welche mit immer neuen, bildsamen eeene, ihn durchdringt, wird man den Rationalismus nicht aufgeben konnen, noch wollen, und so ist er auch eine Macht geworden,
die verbreitet und ausgenommen in den gebildeteren Theil der Bevölkerung
Deutschlands, in den kräfti manifestirt. Ist doch der
söhnung des alten Kirchenhaders der christlichen Parteien.“ Das folgende Kapitel führt zu den Ereignissen der kirchlichen Reaction, deren Entstehung aus dem Zusammenwirken mehrerer Umstände erklärt wird. 1817 mit den Thesen des Pastor Claus Harms, dann folgte in Dänemark der Streit
zwischen Clausen und Grundt
in Berlin (1829) die Gründung der Evangel. Kirchenzeitung durch Hengstenberg und ihre Bekämpfung durch Dav. Schulz, in Halle (1830)
die Anklage Wegscheider's un
musstreitigkeiten, in Altenburg (1838) auf Hesekiel's Veranlassung das Re⸗
skript gegen Abweichungen v
(1810) der Kirchenstreit zwischen Sintenis, Reinhardt, und Kämpfe und an⸗ dere Vorfälle. Da der Raum nicht gestattet, auf das Einzelne einzugehen, so heben wir nur folgende Stelle heraus, welche von der Unpartheilichkeit des Herrn Lentz ein gutes Zeugniß ablegt und in einer Zeit, wo das Wort Frömmigkeit so oft fälschlich ausgelegt und edlen Herzen das größte Un⸗
recht gesben wird, ganz an erweckte Sympathie für Reli⸗ strengeren Formen nur ein aetionssystem hervorgebracht
der sich die ehrliche Geschichte nicht schuldig machen kann. Offenbar hat auch die Gemüthswelt mit ihren Bedürfnissen einen berichtigenden Antheil daran, und es hieße Vielen wehe thun, wollte man ihr sich heimisch
len in Dogmen und S enheit 818 Fehnra
eibesnahrung und irdischen
kannt werden mag. daß die Gefühle Mancher mit den Absichten und Wün⸗ t blos zufällig und ohne
sane Anderer ni rafen, und daß die trieben 8n,4* Ein rh- derselbe zuerst 1831 vom P 8 3
das Produkt einer Klugheit beargwohnen, deren Streben auf
gsten und wohlthätigsten Lebensäußerungen sich rechte Rationalismus die einzig denkbare Ver⸗ Sie begann
vig, in Leipzig (1827) die Hahnsche Disputation,
nd Gesenius, in der Pfalz (1823) die Katechis⸗
on der Lehre des Evangeliums, in Magdeburg
ihrer Stelle ist: „Die Behauptung, daß die giösität und kirchliches Leben in frömmeren und e gemachte und durch ein berechnetes Re⸗ sei, würde eine Ungerechtigkeit in sich schließen,
Füh⸗
len einer von anderen überwundenen Vergan⸗ Vortheil gerichtet ist; wiewohl auch nicht ver⸗
alle Voraussetzung zusammen⸗ ination auf vielen Seiten mit Bewußtsein ge⸗ Kapitel handelt von dem Spmbolstreite, wie astor Geibel, einem mit Talent und Geschick
begabten Manne“, in Braunschweig angeregt wurde und mit der Entlassung desselben 1836 endigte, da die Gemeinde mit ihm durchaus unzufrieden war, wie der Streit sich dann in Westfalen, zu Schwelm und Dortmund sortsetzte, in der Schweiz (1839) im Großherzogthum Hessen (1832) und in Hamburg (1839), und am ausgedehntesten und folgereichsten im Kurfürstenthum Hessen, wo Bickell (1839) „mit einem für Re⸗ ligiösität erwärmten Herzen, aber von einem einseitigen Stand⸗ punkt aus“ (S. 283) die Sache der seiner Meinung nach übervortheilten sombolischen Schriften führte. Aehnliche Bewegungen zeigten sich im Lippi⸗ schen (1845) über den Gebrauch des alten heidelberger Katechismus und in Leipzig (1844), als Großmann das apostolische Glaubensbekenntniß bei der Confirmation an die Stelle des sogenannten Rosenmüllerschen setzen wollte, welches aus der Zeit der Nachwirkungen der französischen Revolu⸗ tion herstammt. Ein Jahr später (1845) erschien die Erklärung der sächsischen Staats⸗Minister in Evaungelicis, in der nur eine gewisse Aufregung mehr gelesen und gefunber hat, als die ruhige Ueber⸗ ljegung darin finden kann (S. 289.) In dem fünften Kapitel, „die Mostiker”“ ist sehr klar das Wesen der mpstischen Theologie angegeben, aber eben so sehr der Unterschied jenes kränkelnden Mostizismus unserer Zeit, jenes Standes der Gnade und jenes besonderen Lichtes vom Herrn, in welchem zu wandeln der Stolz der Mostiker ist. Daß gegen einen sol⸗ chen partikularistischen Eigendünkel, gegen Vertheilung von Traktätchen, gegen Konventikel und Schwärmereien dieser Art von Seiten der Regierungen ein⸗ eschritten worden ist, findet Herr Lentz (S. 305) nur lobenswerth. Die Fesspiele der traurigsten, blutigsten Verirrungen sind schon oben angeführt. Hier mögen noch die Momiers im Waadtlande und die Auswanderung des dresdener Pastors Stephan genannt sein.
Die wichtigen Begebenheiten auf dem Gebiete der evangelischen Kirche, welche unser Verfasser in den Kapiteln über die Union und über die pro⸗
testantischen Freunde abgehandelt hat, lassen sich, ihrer gedrängten Uebersicht
us dem ersteren geht hervor, daß
wegen, nicht in einen Auszug bringen. b herrlichen Vermächt⸗ . 8—
Herr Lentz den Fortbestand des Unionwerkes, dieses
“ 3 8 ““ 8
8 8
aus, daß er sich 1842 auf seines Freundes Lanoir 8 Ersuchen bei Herrn Teste 8 von Gouhenans an die Gesellschaft ver⸗
S
* 8
1
Allee der Elyseischen Felder, eine 16 Fuß hohe Bronze⸗Bildsäule auf einen 25 Fuß hohen Sockel gestellt werden. 9 2
Der Herzog von Montpensier, welcher im August ein zweites Fest, wie das vor einigen Tagen zu Vincennes gegebene, zu veran⸗ sahhen beabsichtigte, soll aus besonderen Gründen darauf verzichtet
aben. Vorgestern fand im Hotel des Finanz⸗Ministers eine Versamm⸗ lung von Banquiers und Kapitalisten statt, um die 2.19 des neuen Anlehens von 350 Millionen Fr. zu besprechen. u demsel⸗ ben Zwecke sind alle General⸗Einnehmer auf den 15ten d. zu dem Finanz⸗Minister nach Paris berufen worden. 82
Polizei⸗Agenten haben vor einigen Tagen in den Vorstädten mehrere Ausrufer verhaftet, die eine Flugschrift ausboten, in der das angebliche Verhältniß zwischen der Tochter eines alten Generals und einem Prinzen erzählt wurde. 1
Die Regierung soll auf Andringen des Kriegs⸗Ministers be⸗ schlossen haben, die Auslieferung des ins Ausland entwichenen Hospital⸗Verwalters von Gros⸗Caillou, Lagrange, zu fordern.
Es soll sich ergeben haben, daß das von dem Erzgießer Soyer veruntreute Kanonenmetall, welches für das Denkmal Napoleon s be⸗ stimmt war, größtentheils zum Gusse einer Statue Wellington's ver⸗ wendet worden ist. 8 8 8 4 8
In einer gewissen Anzahl orientalischer Städte sollen jetzt nach einem Beschlusse der Regierung, den dieselbe auf Anrathen der medi⸗ zinischen Fakultät gefaßt, französische Sanitäts⸗Aerzte angestellt wer⸗ den. Die Fakultät sieht darin eines der geeignetsten Mittel, das Eindringen der Pest in Europa zu verhindern.
Die Berichte aus den Provinzen über die bevorstehende Aerndte lauten fortwährend sehr befriedigend, und die Preise von Weizen und Mehl sind daher auf fast allen Märkten abermals gefallen. Blos Hafer ist gestiegen, weil man kaum eine Durchschnitts⸗Aerndte er⸗ wartet und die Qualität viel zu wünschen läßt.
Die Notirungen der französischen Renten waren heute an der Börse anfangs sehr fest. Später trat aber darin eine flauere Stim⸗ mung ein. Von den Eisenbahn⸗Actien waren besonders zwei Linien stark angeboten, die von Bordeaux und die von Marseille; ihr Rück⸗ gang zog die übrigen mit fort.
Der Pairshof hat sich heute als Berathungs⸗Kammer versammelt, um über das von dem General⸗ Prokurator Delangle gestellte Requisitorium zu berathen. Um Mit⸗ tag hatte der Namensaufruf statt. Bei Postschluß dauerte die Be⸗ rathung noch fort, und allem Anschein nach wird das Urtheil nicht eher als übermorgen (Freitags) gefällt werden; denn abgesehen da⸗ von, daß die Debatte unter den als Richter sitzenden Pairs voraus⸗ sichtlich eben so lebhaft als lang sein wird, namentlich über das Maß der zu verhängenden Strafen, werden schon die Abstimmungen über die einzelnen Angeklagten und über die verschiedenen in deren Betreff zu stellenden Fragen bei der großen Zahl der zu Gericht sitzenden Pairs — nahe an 200 — eine sehr beträchtliche Zeit in Anspruch nehmen. Es werden an zwanzig Skrutinien, vielleicht noch mehr vorgenommen werden müssen, und wie lange diese dauern, selbst wenn es sich um minder inhaltschwere Punkte handelt, als Ehre und Zukunft von drei oder vier Männern, von denen zwei einen so hohen Rang im Staate wie in der Gesellschaft eingenommen hatten, davon hat man täglich Gelegenheit, bei den Abstimmungen mit Namens⸗Aufruf in beiden Kammern sich zu überzeugen. In dem gestrigen Bericht über das Requisitorium des General⸗Prokurators ist ein Irrthum zu be⸗ richtigen. Herr Delangle hat am Schlusse seines Requisitoriums nicht gesagt, die Regierung sei seit 1830 von den erxaltirten Parteien auf alle Weise herausgefordert worden, sondern in Bezug auf den Pairshof machte er diese Aeußerung, mit dem Beifügen, daß der Pairshof dadurch keinen Augenblick von seiner Ruhe und Mäßigung sich habe abbringen lassen. Nach dieser Berichtigung sei nur noch bemerkt, daß die unbeugsame, unerbittliche Haltung, welche der Ge⸗ neral⸗Prokurator während des ganzen Verlaufs dieser traurigen Ver⸗ handlungen an den Tag legte, Niemanden in Erstaunen setzte. Diese Strenge des öffentlichen Ministeriums war zu einer un⸗ erläßlichen Nothwendigkeit geworden, der im höchsten Grade auf⸗ geregten öffentlichen Stimmung gegenüber, es ist aber zu er⸗ warten, daß der Pairshof von den ihn umbrausenden Wogen der Volksleidenschaften nicht in seiner Festigkeit erschüttert, nichts weiter thun werde, als was seine Aufgabe ist: strenges Recht üben. Nach dem tragischen Vorgange, der den Angeklagten Teste fast der irdischen Gerichtsbarkeit entzogen hätte, griff auch das Mitleid für ihn, trotz seiner erwiesenen Schuld, bei Vielen wieder Platz, und selbst in ul⸗ traradikalen Blättern tritt der Ausdruck desselben heute hervor; aber unter den Massen herrscht diese mildere Stimmung noch nicht, und das strengste Urtheil würde unter ihnen beifällige Ausnahme finden. Nach dem Strafgesetzbuche wird der öffentliche Beamte, welcher Ge⸗ schenke oder Bezahlung für Amtshandlungen, selbst wenn sie voll⸗ kommen in den Schranken des Rechten bleiben, annimmt, mit dem Verluste der bürgerlichen und politischen Rechte und einer Geldbuße im doppelten Betrag der zur Bestechung verwendeten Summe be⸗ straft, und in letzterer Beziehung würde also Herr Teste, da er 100,000 Fr. erhalten hat, 200,000 Fr. zu erlegen haben. In dieser Beziehung wird ihm wohl schwerlich etwas erlassen werden. Dieselbe Strafe trifft den Bestechenden; wenn aber der Versuch zur Bestechung erfolglos geblieben wäre, so könnte eine Strafe von 3 bis 6 Monaten Gefängniß und eine Geldbuße von 100 bis 300 Fr. ver⸗
x Paris, 14. Juli.
hängt werden.
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Dieser letztere Fall kann hier natürlich nicht stattfin⸗ den, da die vollbrachte Bestechung nun von allen Seiten eingestanden ist. Was den Verlust der bürgerlichen und politischen Rechte betrifft, so besteht derselbe bekanntlich in der absoluten Unfähigkeit zur Beklei⸗ dung irgend eines öffentlichen Amtes, in dem Verluste der aktiven und passiven Theilnahme an den Wahlen und der Ausübung aller anderen Rechte, die dem Unbescholtenen zustehen; desgleichen verliert ein so Verurtheilter das Recht, irgend eine Decoration noch ferner tragen oder besitzen zu können; er ist nicht mehr fähig, ein eidliches Zeugniß abzulegen, gewisse gesetzliche Akte auszuüben, in der Armee oder in der National⸗Garde an der Chre des Waffendienstes Theil zu nehmen. Hiermit in Uebereinstimmung hat auch der Gene⸗ ral⸗Prokurator die Ausstoßung des General Cubieres aus der Armee nach vorgenommener Degradirung verlangt. Was diesen General betrifft, den man anfangs allgemein als den Hauptschuldigen angese⸗ hen hatte, so ist er es, der jetzt am meisten Mitgefühl erregt, denn wenn auch nicht zu leugnen ist, daß er bei Anregung des Gedankens zu Bestechung des Herrn Teste mit eine vorzüglich thätige Rolle spielte, so stimmt doch die Ueberzeugung, welche aus allen Enthüllun⸗ gen hervorgeht, daß er allein am Ende der betrogene Theil war, man von zwei Seiten ausbeutete, wieder milder gegen ihn. Was Teste betrifft, so hat des gestern unter den Pairs einen durchaus nicht günstigen Eindruck für ihn gemacht, als man im ganzen Saale erzählte, daß derselbe, nach dem mißglück⸗ ten Selbst⸗Attentate auf sein Leben, zu seiner Zerstreuung kein besse⸗ res Mittel zu finden wußte, als aus der Bibliothek der Pairs⸗Kam⸗ mer den bekannten Roman „Monte Christo“ von Alexander Dumas zu verlangen, der ihm aber nicht gegeben wurde, da er sich in dieser Bibliothek nicht vorfindet. Teste's Bruder ist General-Lieutenant und gleichfalls Pair von Frankreich, sein Sohn, Charles Teste, Deputir⸗ ter. Unter den obwaltenden Umständen wird der Letztere jedenfalls diese Stellung unmöglich länger behaupten können.
In der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer war die Fortsetzung der Verhandlung des Ausgabe⸗Budgets des Marine⸗Mi⸗ nisteriums an der Tagesordnung. 11““
Im Kapitel 36, welches die allgemeinen Ausgaben für die französischen Niederlassungen in Orceanien betrifft, schlägt die Kommission einen Abstrich von 30,500 Fr. vor. Die Herren Ferdinand vonLasteyrie und La⸗ crosse lenken die Aufmerksamkeit der Kammer auf eine vor einiger Zeit in den Blättern veröffentlichte Uebereinkunft zwischen England und Frank⸗ reich in Betreff Oceaniens und verlangen in dieser Beziehung Aufkflärun⸗ gen von der Regierung. Der Marine⸗Minister bedauert die Abwe⸗ senheit des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, der alle erwünsch⸗ lichen Aufklärungen gegeben haben würde. Allerdings sei eine Erklärung zu London unterzeichnet worden, eine Verbindlichkeit, die Unabhängigkeit der Inseln von Oceanien anzuerkennen, über welche Frankreich kein Pro⸗ tektorat ausübe. Herr Lacrosse verlangt einen Abstrich von 150,000 Fr.
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von dem Kapitel, da jetzt Frankreich auf Otaheiti in vollem Friedensstande sei.
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Diese Ersparniß könnte durch Verminderung des Effektivstandes der Truppen auf Otaheiti erzielt werden. Der Marine⸗Minister bekämpft diesen Abstrich. Herr Ferdinand von Lasteyprie verlangt, die Abstimmung solle aufge⸗ schoben bleiben, bis der Minister der auswärtigen Angelegenheiten die seß wünschten Erklärungen gegeben haben werde. Herr Lacrosse schlteßt c diesem Antrage an. Man solle die Abstimmung über “ 8 vorbehalten. (Zustimmung.) Alle übrigen Kapitel des “ . werden ohne Diskussion angenommen. Die Kammer geht zu 8. u 88 der Ehren⸗Legion über. Herr Lherbette verlangt das Wert. r beklagt sich über die Verschwendung, die in Vertheilung von Decorationen herrsche. Sonst sei man sparsam mit dieser Decoration gewesen, 85* sie nur für ganz besondere Dienste gegeben, jetzt sei sie eine laufende Münze. Verlange Jemand eine Entschädigung, die man nicht sogleich leisten könne, so gebe man ihm die Ehren⸗Legion, auf daß er Geduld habe. (Wider⸗ spruch.) Der Redner erzählt mehrere die Kammer belustigende Anekdoten, um zu zeigen, wie leicht man die Ehren⸗Legion erhalten könne, während man unter dem Kaiserreich und der Restauration dieser Decoration einen so hohen Werth beigelegt, weil sie nur sehr schwer habe erlangt werden können; es wird indeß das ganze Budget der Ehrenlegion votirt. Herr Etienne macht Bemerkungen über das Kapitel der Ausgaben für die Königliche Druckerei. Das Kapitel ward aber auch bewilligt. Herr Beaumont von der Somme rügt es, daß sich die Kanzlisten mehrerer Konsulate für Amtshandlungen bezahlen ließen. Schon mehr als einmal habe die Kam⸗ mer ihren Widerwillen gegen diese Bezahlungen und gegen die Art, wie sie vertheilt würden, zu erkennen gegeben. Was das Ministerium gethan habe, um diesem Wunsche der Kammer zu willfahren? Der M ster des Auswärtigen: In diesem Augenblicke werde ein Perete enena im Finanz⸗Ministerium ausgearbeitet, um eine bessere Vertheilung der Ne⸗ tribution und ihre Aufhebung in gewissen Fällen zu sichern. Dieser Gesetz⸗ Entwurf werde in der nächsten Session den Kammern vorge⸗ legt werden. Das Kapitel über die Konsulats⸗Kanzleien wird ange⸗ nommen. Marquis von Lagrange beklagt sich über die unbequemen Bruchtheile der Scheidemünze, über den Mangel an Centimstücken. Die Bäcker hätten daraus zum Nachtheil der Armen Vortheil gezogen. Der Finanzminister: Vor wenigen Jahren sei ein Gesetzentwurf in Betreff der Umschmelzung der Kupfermünze vorgelegt, aber verworfen worden. Das Ministerium v. aber denselben stets für nützlich gehalten. Es werde ihn mit einigen Modificationen, die zu seiner Annahme bestimmen könnten, der Kammer wieder vorlegen. Herr Lacrosse wiederholt nun in Auwesenheit des Ministers des Auswärtigen seine Bemerkungen in Betreff Otaheiti 8. Der Effektivstand sei von 1283 Mann auf 1670 erhöht worden. Die neuen Umstände erlaubten eine Verminderung; er beantrage daher einen Abstrich von 150,000 Fr. in dem Kredit dafür. Der Marineminister bekämpft aufs neue diesen Abstrich. Herr v. Lasteyrie wiederholt sein Verlangen um Aufklärung über die zu London abgeschlossene Uebereinkunft. Herr Guizot giebt dieselbe, den Abschluß bestätigend und erklärend, daß Frankreich nichts einzuwenden habe gegen die Souverainetät der Königin Pomareh auf den in der Ueberein⸗ kunft genannten kleinen Inseln; durch die Uebereinkunft werde verhütet, daß
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8 b t si nieberlasse. Herr Lacrosse b rrt eine andere Seemacht dort sich sbe Khen
bei seinem Antrag auf Streichung der 150,000 Fr. . 2 Vertheilun datholischer Bücher auf Otaheiti. Nach der Akte über das
rotektorat müßten die Kulte frei sein. Der Marine⸗Minister ver⸗ ichert, es bestehe vollkommene Religionsfreiheit auf Otaheiti. Herr Odi⸗ lon Barrot: Der Antagonismus der Religion könne allerdings —⸗ Verwickelungen dort erregen, wie dies bereits geschehen. Das Erste aber, worauf man bestehen müsse, sei Verminderung des Effektivstandes der Trup⸗ pen. (Postschluß.)
Sroßbritanien und Irland.
London, 13. Juli. Ihre Majestät die Königin wird morgen nach der Insel Wight abgehen, dort zehn Tage verweilen und dann nach der Hauptstadt zurückkehren, um das Parlament in Person zu chließen. sc ee. Königliche Hoheit Prinz Waldemar von Preußen besuchte gestern den Tower, wohnte dann der Installirung des Grafen Dun⸗ donald als Großkreuz des Bath⸗Ordens bei und dinirte bei dem Herzoge von Cambridge. Wie es heißt, hat der Prinz von der Kö⸗ nigin und dem Prinzen Albrecht eine Einladung nach Sroeese auf der Insel Wight erhalten, woselbst derselbe drei Tage verweilen und dann die Docks von Portsmouth in Augenschein nehmen wird.
Die gestern im Unterhause, wie schon erwähnt, zum zweiten⸗ male verlesene Neu⸗Seeland⸗Bill betrifft die Regulirung der Ver⸗ hältnisse zwischen der Neu⸗Seeland⸗Gesellschaft und der Regierung. Die getroffene Uebereinkunft, deren Bestätigung von ⸗ Unterhauses nachgesucht wird, betrifft in der Hauptsache eine An d-2 von 136,000 Pfd. St. auf drei Jahre, welche die Regierung — Gesellschaft gewährt und welche aus dem Verkaufs⸗Provenü der 8 ser Gesellschaft zugehörigen Ländereien zurückbezahlt werden soll. Zugleich wird die Gesellschaft ermächtigt, falls sie es ihrem Jutetesse gemäß hält, im Jahre 1850 ihr Unternehmen aufzugeben 18 25 selben für diesen Fall von der Regierung die Summe von 268, G Pfd. St. als Entschädigung für die von derselben zu übernehmenden Ländereien der Gesellschaft (im Ganzen 1,073,483 Acres zu 5 Sh. pro Acre) zugesagt. Lord Brougham legte gestern im Ober⸗ hause drei Kesotenionen gegen das bei den Parlamentswahlen vor⸗ herrschende Bestechungswesen vor, durch welche er dem Parlamente in der nächsten Session die Annahme von Maßregeln gegen den Un⸗ fug zur Pflicht machen wollte. Lord Lansdowne erkannte die Größe des Uebels an, erklärte aber solche bloße Resolutionen für nutzlos und trug auf die Vorfrage an, die auch angenommen wurde.
An der londoner Börse hat die aus Spanien eingegangene Nach⸗ richt, daß der spanische Gesandte mit einer wohlbekannten 8 Firma über eine neue Anleihe von 100 Millionen Realen unterhan e, nicht geringes Aufsehen erregt. Den Uebernehmern soll eine Provi⸗ sion von 3 Mill. Realen in Aussicht gestellt sein. b feegs
Das Dampsschiff „Washington“ ist am 10ten mit 140 Pessg en von Southampton nach New⸗NYork abgegangen, hat aber noch au demselben Tage wieder umkehren müssen, da sich fand, daß die ein⸗ ite⸗Kohlen die Stangen der Feueresse verbrennen.
enommenen Anthraci verbren die Passagiere sind nun wieder gelandet worden, und das Schiff nimmt
re Kohlen ein. “ Cc Angabe des madrider Correo hat die Königin von Por⸗ tugal den Eintritt der Amnestie von neuem um vierzehn Tage hin⸗ ausgeschoben. Mittlerweile sollte die Blokade von St. Ubes und Viana aafgehoben werden. I “ Insurgentenbanden atten sich der Regierung unterworfen. de beiden sagdinischen Kriegsschiffe, welche in Portsmouth la⸗ gen, sind am 10ten nach der Ostsee abgesegelt. 8
Das ministerielle Diner zu Greenwich, welches der Parlaments⸗ Prorogation unmittelbar vorhergeht, ist auf den 2lsten festgesetzt. Der Sprecher gab gestern schon den Beamten des Unterhauses sein übli⸗ ches Abschieds⸗Diner. Die Mitglieder des Unterhauses, welche ohne Sitz im Kabinet zur Regierung gehören, hielten vorgestern eine Ver⸗ sammlung in Lord J. Russell’s Amitswohnung. b
Die hiesigen konservativen Wähler hielten dieser Tage unter Herrn T. Baring's Vorsitze eine Versammlung, um Maßregeln zur Sicherung der Wahl von vier konservativen Kandidaten zu ergreifen. Es wurden jedoch vorläufig nur drei Kandidaten (Masterman, Alder⸗ man Johnson und Bevan) gewählt, da Herr Baring, den man auf⸗ forderte, die vierte Kandidatur zu übernehmen, dieses wegen seiner Verpflichtungen gegen seine jetzigen Wähler ablehnen zu müssen erklärte. Das Paketschiff „Cambridge“ bringt new⸗vorker Nachrichten vom 16. Juni. Sie sind im Ganzen unbedeutend. Vom Kriegs⸗ schauplatze wird nur gemeldet, daß Oberst Doniphan mit seinem Corps glücklich in Saltillo iave ist.
Italien.
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8 “ Vorgestern hat der heilige Vater die Statut n der von Gregor X VI. aufgehobenen und nun wieder neu ins Leben gerufenen Academia de Lincet dem Professor J. Calandrelli, Direktor der
Nom, 6. Juli.
Sternwarte in Bologna, übergeben. Der Papst hat dreißig Mitglie⸗ der dazu ernannt, und die süüheren Mitglieder, welche zum Theil schuld an der Auflösung dieser Akademie waren, als Ueberzählige und Aspiranten beigeordnet. 3
8 An henefe den Tage wurde von den Progressisten ein Essen bei Torre del Quinto veranstaltet, wobei an 2000 Theilnehmer aus Trastevere, Monte und Regola sich eingefunden. Es wurde durch mehrere Redner diesen Leuten begreiflich gemacht, wie unrecht sie
nisses des Königs Friedrich Wilhelm's III. von Preußen“, als eine Forde⸗ rung der Glaubens⸗ und Gewissens⸗Freiheit und der ruhigen kirchlichen Entwickelung in der Gegenwart ansieht; im Einzelnen glauben wir seine Darstellung der so oft entstellten und fast mit den Dragonaden Ludwig’s XIV. verglichenen Ereignisse in dem schlesischen Dorfe Hönigern am 24. Dezember 1834 rühmend hervorheben zu müssen. (S. 326 f.) Liegt uns auch die Geschichte der protestantischen Freunde noch sehr nahe, so wird man doch gern die gutgeschriebene Schilderung der köthener Vorgänge 1844 und 1845 lesen, an die sich die Schicksale des ehemaligen P. Wislicenus und der zahlreichen Proteste der protestantischen Freunde, in denen sich: „der Zorn über das gegnerische Element des Eiferns, Richtens, Bannens und Verfluchens“ aussprach (S. 343), anschließen. „Es steht“, sagt der Verf. gegen das Ende des Kapitels, „von der Wissenschaft zu erwarten, daß sie einen in ihrem Schoße geborenen, wenn auch nicht immer von ihrem Geiste getragenen Streit ausgleichen werde. Sie brachte das Schwert, sie wird auch den Oelzweig darreichen; möchten nur viele Hände sich aufthun, ihn zu empfangen.“”“
Im letzten Kapitel, „Neuestes“, finden wir das Urtheil eines christlichen Theologen über Dan. Strauß und seine philosophische Zerstörung des histo⸗ rischen Christus, seinen edlen Unwillen über Bruno Bauer's, Feuerbach's und Heine's Herabwürdigungen des Christenthums und die Antwort auf ihre Bestrebungen: „In der Kirche wird der historische Christus eben so gut blei⸗ ben, als sie selbst eine erziehende Sa2 für die Menschheit bleibt; und so überliefert die Gegenwart der Zukunst das alte Erlebniß, daß das Evan⸗ gelium von Jesu Christo ein Gottesbau sei für alle Zeiten.“ Den Schluß machen die Erzählungen von der Stiftung und dem Wachsthume des Gustav⸗Adolf⸗Vereins, von der theologischen Konferenz zu Berlin (1846) und von der General⸗Synode in derselben Stadt, die am 30. August v. J. ihre Sitzungen geschlossen hatte.
Wir haben noch eine literarische Bemerkung hinzuzufügen. Auf Seite
189 Anm. hat Herr Leutz den hamburger Reimarus als den Verfasser der wolfenbüttler Fragmente angenommen und daran nach A. G. Hartmann s Untersuchungen in der Leipz. Literat. Zeitung 1825 Nr. 231, 232 und nach Guhrauer's Abhandlung in seinem Buche: das Heptaplomeres von Jean Bodin (Berlin 1811), ganz Recht gethan. Wenn er aber selbst zweifelnd die Notiz hinsetzte, daß Wilh. Körte neuerdings für den Verfasser Albr. Thaer hat ausgeben wollen, so bemerken wir dazu, daß der genannte Guhrauer in seinem schon angeführten Buche und in dem vFeen Ee sing's Erziehung des Menschengeschlechts (Berlin 1841), über desng e⸗ kanntschaft mit dem Manuskripte des Reimarus und über seine Widerlegung desselben auf S. 113 f. und 182 f. mit der Gründlichkeit und dem Scharf⸗ sinn gehandelt hat, welche dies vo
wordene Werk charakterisiren.
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Kopenhagen, 12. J lennitäts⸗Lokal der Universit schen Naturforscher statt, von denen haben. Nachdem der erste dänische sted die fünfte Versammlung der
ät eine vorbereitende Versammlung der nordi⸗
bereits 390 ihre Namen eingezeichnet Wortführer, Herr Konferenz⸗Rath Oer⸗ skandinavischen Nanarsorscher — ee tnirt erklärt hatte, wurde Professor A. Retzius zum schwedischen und Lektor Faye zum hevwehschen Ghnofas Serretan erwählt. Die Zahl der öffent⸗ lichen Zusammenkuüͤnfte wurde vorläufig auf drei festgesetzt, wovon die erste auf Montag den 12ten, die zweite auf Donnerstag den 15ten und die dritte auf Sonnabend den 17ten, jedesmal von 1 bis 3 ⅛½ oder 4 Uhr, angesetzt ward. Die Versammlung beschloß auf den Vorschlag des Wortführers, sich in 6 Sectionen zu theilen, nämlich 1) für Physik und Chemie (Wortfüh⸗
rer: Baron Berzelius); 2) für Zoologie (Wortführer: die Professoren A.
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ffliche, lange nicht bekannt genug ge⸗
Zuli. (Alt. Merk.) Vorgestern sand im So⸗
Retzius und Eschricht); 3) für Botanik (Wortführer: Professor Elias Friis); 4) für Mineralogie und Geognosie (Wortführer: Professor Forchhammer; 5) für Pharmazie; 6) für Arzneikunde (erster Wortführer: Genergl⸗ Direktor Eckströmer). Die pharmazeutische Section konstituirte sich nicht, weshalb sich die Pharmazeuten den physisch⸗chemischen und botanischen Sectionen anschlossen. Angenommen wurde unter ande⸗ ren der Vorschlag des dirigirenden Comité’s, daß ein Termin von drei Monaten festzusetzen sei, innerhalb dessen die Auszüge aus den gehaltenen Vorträgen, welche man in die Verhandlungen aufgenommen zu sehen wünscht, eingeliefert werden müssen, und daß der Druck unmittelbar nach dem Ablaufe dieses Termins beginnen soll. Die Sprache, in welcher ein Vortrag in den allgemeinen Versammlungen gehalten wird, muß eine der skandinavischen sein. Dagegen war es in den Sectionen angenommen, Vorträge in anderen Sprachen zu gestatten. Ein Vorschlag des ersten Wortführers behufs Zusammenwirken von Alterthums⸗ und Naturforschern, damit die wissenschaftliche Ausbeute bei Ausgrabungen von Alterthümern desto größer werde, fand allgemeinen Beifall. In der heutigen allgemeinen Versammlung hält 1) Konferenzrath Oerstedt einen Vortrag über den Svns fluß, welchen die Naturwissenschaft auf die gemeinschaftliche Entwickelung der nordischen Sprachen ausüben muß; 2) entwickelt Bischof Agard 8 n Vorschlag in Betreff der Ausbreitung populgirer Naturwissenschaft sn e9 Norden vermittelst einer vereinten Wirksamkeit; 3) wird rof. Hansie P⸗ nen Vortrag über die Ungleichheiten des Luftdrucks in verschiede „geognostischen Section stand vom Aequator halten. In der mineralogisch⸗geogno Fenes senses hält unter Anderem Capitain Spanberg einen Vortrag über ein disches Mineral, Aphtonit genannt.
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