1500
14,400 % zu kaufen, auf Lieserung zu den Herbst⸗ und Winter⸗Monaten
blieben zu 28 à 30 Rthlr. Verkäufer. Aue post=-Anftallen des u⸗
Das Abonnement beträgt: . und Auslandes nehmen Bestellung 2 Rthlr. für . . 1 AXX““ auf dieses Glatt an, sür Berlin 4 Rthlr. - Jahr. die Erpedition der Alg. Preuß. 8 Rthlr. - 1 Jahr. Zeitung: in allen Theilen der Monarchie HBehren-Straße Nr. 57. 1 ohne Preis-Erhöhung. 2 üj b 3 22 1921 18“ Insertions-Gebühr für den rankfurt a. M., 23. Jab. 5 *% Mat. 207 ½ 107. 8 Bei einzelnen Nummern wird Raum einer Zeile 8 Allg. Stiegl. —. Integr. 57 ½ G. Poln. 200 Fl. IL. 97 ¾ G. 4c. 500 Fl. 81 ½. “ ide 2 8 Span. 5 % 20 ⅓. 20 ½. 3 % do. 26 ⅛. 26 ½. Bexb. 91 ⅛. Taunus Actien 355 ¼. 355 ¼. 1. og Anzeigers 5gr.
in F 8 lassenen Be⸗
Unsere meisten prioritats Actien sns g. Seghenace nachge — sch
8 illiger geworden; Nieder) ch⸗Me b11 ee en-
2 3““ Die Repartition der “ e;. büe
Zeüchnungen stellt sich dergestalt, daß jeder 489 Actienbetrag und präsentirten Actien gezeichnet w B
estens den orden erstens 2 8 4 2 5 — Maß 8* seiner höheren Zeichnung erhält. Ham darauf noch 87 % nach von 101:ʒ bis 100¼ %, weil man wissen burg⸗Berliner 4 ers. ebenfalls das noch benothigte Kapital von ee es r — durch Kreirung von 4 ½ % Prioritäts⸗Actien aufbrin⸗ . harg cherheit war hierüber noch nichts bekannt. 18 gen wüurde. 2„ e war das Geschäft sehr unbedeutend, Staatsschuld⸗ ““ 93⁷ %, Prämienscheine 91 ½ % zu machen. Preuß. scheine bleiben ban⸗ zwischen 109 a 108 und bleiben 108 5 % Geld Bank-⸗Antheile schwankten zwis 09 a und und Brief. Der Umsatz darin war⸗ ziemlich belangreich. cs Im Wechsel⸗Geschäft würde viel zu thun gewesen sein, wenn es nicht an Drvisen mangelte; so aber sind fast alle Valuten knapp, und deren Course sind gestiegen. Besonders bleibt Frankfurt a. M. und London zu besseren
Notirungen sehr begehrt. . Das Geld ist außerordentlich abondant.
läeiren. Auf Prolongation à 4 ½ % offerirt.
Auswärtige Börsen.
Hamburg, 23. Juli. (B. H.) Kolonialwaaren. Von den letzt⸗ eingetroffenen Zufuhren Kaffee ist bereits Mehreres an den Markt gebracht, was auch sofort Nehmer gefunden hat, doch haben sich die Preise, nament⸗ lich die von Brasil⸗, etwas mehr zu Gunsten der Käufer gestellt. Der Um⸗ satz in den letzten acht Tagen beträgt: ca. 5300 S. Rio⸗, ord. bis gut ord., zu 3 a 3¾ Sch., ca. 1000 S. beschädigten Santos⸗, in Auction, zu 1½ à 3 7¾6 Sch. und ca. 3500 S. Laguaira⸗, Brennkaffee bis kl. m., zu 2½ 2 5 Sch. Von rohem Zucker wurden in dieser Woche verkauft: 1500 bis 1600 K. braunen und gelben Havana⸗ und ca. 800 Kb. Java⸗. In Bra⸗ sil-Zucker ist nichts von Belang umgegangen. Brauner Zucker erhält sich im Preise, dagegen konnte man feinen gelben Havana⸗ hin und wieder etwas billiger haben. Die Auswahl von raffinirtem Zucker ist sehr be⸗ schränkt; Preise unverändert. Reis. Karolina⸗ fand diese Woche einen guten Abzug; 600 T. sind als verkauft aufzugeben. Der Umsatz von ost⸗ indischem Reis beschränkte sich auf kleine Ankäufe für den Bedarf. Die Frage nach Gewürzen geht im Algemeinen nicht über den kleinen Be⸗ darf hinaus. Die unlängst importirten 590 K. Kassia lignea sind noch nicht am Markt. — Ingber fest im Werth und ziemlich gefragt. — 300 S. Sumatra⸗ und Batavia⸗Pfeffer sind unter der Hand verkauft worden. — Piment ziemlich gut preishaltend, doch sind keine besondere Umsätze anzu⸗ geben. Nelken etwas mehr angeboten.
Von Mandeln haben diese Woche keine erhebliche Umsätze stattge⸗ funden. Korinthen im Preise gedrückt und etwas niedriger zu kaufen. Smirna⸗Rosinen gut preishaltend, bei beschränktem Abgang.
Taback. Verkäufe der Woche: 218 P. Brasil⸗ und 20 Sur. Ha⸗ vana⸗; ferner in Auction: 130 Sur. besch. Kuba⸗ zu 6 % a 11 ½ Sch. —
zurchschnitt 7 ¼ Sch., 80 Sur. besch. Domingo⸗ zu 3 93 a 5 % Sch. —
“ Amsterdam, 21. Juli. Miederl. wirkl. Sek. 57 ½.
4 % Russ. Ilope 9¹ ½.
Antwerpen, 20. Jali. Zinsl. —. Neue Aul. 17 ¼.
Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 106 ½ G. HIamb. Berg. Aetien 96 Br. Magd. Wittenb. 87 Br. Hamb. Berl. 107. 107. Alt. Kiel 110 ½ 110 ½1. Glüeckst Elmsh. 60 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenb. 8
IIamburg, 23. Juli.
Säechs. Bayer. 88 ¾ Br. Mgd. Leipz. 00 ¾ Br.
Leipz. Dresdn. Act. 117 ½ G. Chem. Ries. 58 ½ Br. Löb. Zitt. 56 4. Lt. B. 107 ⅛ Br. Dess. B
4 % do. 97. 39% do. 69. Bank- Nordb. 172 ½. Gloggn. 124 ¼.
Leipzig, 24. Juli. Sächs. Schles. 103 Br. 235 G. Berl. Auh. Lt. A. 119 ½ Br.
Wien, 23. Juli. 5 % Met. 106 8. 4 Actien 1620. Aul. de 18934 155 ¾. de 1839 122 ⅛¾
Diskonto willig à 3 ½ % zu München⸗Gladbacher Fabrik⸗Arbeiter überreicht wurde, lautet folgen dermaßen:
„Kreis Gladbach, den 17. Juli 1847. Königliche Hoheit! Es ist uns
8 bekannt geworden, daß Ew. Königliche Hoheit, als von uns Arbeitern und 1 8 G “ den hiesigen Fabriken in Berlin auf dem Landtage gesprochen wurde, unse⸗ Provinz Preußen. Aus Danzig vom 23. Juli meldet rer mit liebreicher Fürsorge gedacht haben. Ew. Königlichen Hoheit Worte die dortige Zeitung: „Gestern wurde der „Merkur“, das siebente wuürden uns Leuten von unseren Fabrikherren zu der Zeit mitgetheilt, wo
Schiff der preußischen Seehandlung, aber das erste, welches für die⸗ Arbeitslosigkeit, Noth und Mangel uns und unsere Familien niederdrückten,
selbe in Danzig erbaut ist, unter dem Zusammenlauf einer großen wo die größten Anstrengungen unserer Brodherren unser Elend nicht aufhe-
Volksmenge vom Stapel gelassen. Herr Schiffsbaumeister Kla⸗ ben konnten. Die Hoffnung auf bessere Zeiten, in der uns Ew. Hoheit
witter hat sich wiederum durch die Erbauung dieses in jeder Be⸗ ve b bestärken, hilft unsere Leiden ruhiger tragen, jetzt Phen 89 hüe.
ziehung ausgezeichneten Schiffes einen gerechten Anspruch auf b schee h 8 8 v nnser See 8gng
v lebhafteste A Sece; “ — nen können. Wir danken Ew. Königlichen Hoheit herzlich für die Fürsprache,
die lebhafteste Anerkennung seines außerordentlichen Talentes und wir wollen uns auch ferner befleißigen, Ew. Hoheit Wohlwollen zu erhal⸗
Fleißes erworben, und die zu dem neuen Schiff von einzelnen ten, und bitten noch inständigst, zu sorgen, daß unsere Fabriken gut gehen
danziger Meistern gelieferten Arbeiten zeugen von den guten Fort⸗ mögen, dann wird es uns auch wieder gut gehen, denn wir wollen so gern
schritten unserer Industrie. So wäre denn der thatsächliche Be⸗ unser Brod auch selbst verdienen. Ew. Königl. Hoheit dankbare Fa rik-
weis gegeben, daß man in Danzig eben so gute und schöne Schiffe Arbeiter und Weber aus dem Kreise Gladbach.“ 8 .
bauen kann, als irgend wo, und wir sind überzeugt, daß die See⸗ Bei der am 17ten d. M. in Waldbröl stattgefundenen Auszah⸗
handlung zur Ausführung ihrer Schiffsbauten nicht wieder außer⸗ lung des Lohnes an die beim hiesigen Chausseebau beschäftigten Ar⸗ preußische Häfen in Anspruch nehmen wird. In dem traulichen beiter erlaubten sich dieselben grobe Exzesse gegen die Aufsichts⸗Beam⸗
Kreise, der sich später zur Feier des Tages vereinigt hatte, erklan⸗- ten und Steuer⸗Einnehmer, um sich einen höheren Lohn zu erzwin⸗
gen die Gläser dem hochverdienten Chef der Seehandlung, der dan⸗ gen, was ihnen auch augenblicklich gelungen ist. Einige Anstifter die⸗
1 w ser Exzesse sind bereits verhaftet, und mehreren anderen steht dasselbe
p Amtlicher Theil. Inland. Provinz Preußen. Das Schiff „Merkur“ in Danzig vom Stapel gelaufen. — Provinz Schlesien. Danksagungs⸗Schreiben des Magistrats von Breslau. — Rückkehr der Schützen⸗Deputation. — Rhein⸗Provinz. Die Adresse der gladbacher Fabrikarbeiter an den Prinzen Friedrich. Krankenhaus für Landgemeinden in Wesel. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Uebereinkunft mit der freien Stadt Frankfurt wegen Civilrechts⸗Sachen. — Königreich Sachsen. Reise des Prinzen Albert. — Königreich Württemberg. Ankunft des Kronprinzen und der Kronprinzessin. — Herzogthum Hol⸗ stein. Rückkehr der Brigg „Nordstern“. — Die Einführung der dänischen Sprache. — Fürstenthum Schwarzburg⸗Sondershausen. Stände⸗Versammlung. Oesterreichische Monarchie. richtungs⸗Vorschriften. Rustland und Polen. Ernennung. Frankreich. Paris. Hosnachrichten. — Bekanntmachung an die Ar⸗ mee. — Versammlung und Beschlüsse konservativer Deputirten. — Ge⸗ richtliche Vorladung wegen vorzeitiger Mittheilung des Pairshof⸗-Urtheils. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Der Gesetz⸗Entwurf über die Eisenbahn von Lvon nach Avignon.) Großbritanien und Irland. London.
Uichtamtlicher Cheil.
Berlin, 24. Juli. Unsere Land⸗Zufuhren von Getraide waren im
fe dieser Woche wieder e : Wspl. Weizen, 165 Wspl. Rog⸗ Laufe dieser Woche wiederum erheblich: 10 Wspl. Weizen, Wsp g 11 Wspl. Gerste, 116 Wspl. Hafer. Es wurde zuletzt bewilligt: 1¹0 Rthlr. für Weizen, 52 — 67 Rthlr. für Roggen, 50 Rthlr. für Gerste, 38 bis 40 Rthlr. für Hafer. Wie die Zufuhren von Getraide aus Rußland nach Stettin in Abnahme gekommen, waren es auch die Versendungen von letzterem Platze wiederum auf hier, sowohl per Eisenbahn, als zu Wasser. Den Finow⸗Kanal passirten: 278 Wspl. Weizen, 1190 Wspl. Roggen, 25 Wspl. Gerste, 133 Wspl. Hafer, 23,000 Ctr. Mehl. Dagegen sind strom⸗ schnitt 7½ S 8 Sch. abwärts noch verschifft: 30 Wspl. Weizen, 338 Wspl. Roggen, 1100 Ctr. urchschnitt 4 ⅞ Sch., 29 P. Puertoriko⸗ zu 2½ a 2¾ Sch. — Durchschnitt Mehl in vorletzter Woche; und auch im Laufe dieser Woche ist noch man⸗ 6 Sch. und 4 F. Mahon County⸗ zu 8 ¼ a 10 % Sch. — Durchschnitt ches früher Verschlossene per Eisenbahn versandt worden. Davon⸗ aber ab⸗ ½ Sch. 1 8 ““ gesehen, hatte der Abzug gänzlich aufgehört. Die Aerndte, na’-9. FSFar bholz. Der Vorrath von Bauholz hat sich etwas vermindert; mentlich die des Roggens, hat in unseren Umgegenden, wie in Domingo⸗ ist in Folge vermehrter Frage in zweiter Hand mit 1 2,2 Sch. den von uns süd⸗ und westlich liegenden Provinzen, bereits be⸗ höheren Preisen bezahlt worden. Verkauft sind: circa 20,000 Pfd. Bi⸗ . .... “ onnen und erweist sich als ziemlich gesegnet. Demzufolge ist auch mas⸗Japan⸗Nothholz. Zufuhr: 957 St. Gelbholz von New⸗York und 2) Für Passagier-Gepäck-Uebergewich't die Meinung vom Werthe für Getraide sehr gesunken, und Preise haben, 430,000 Pfd. Lima⸗Nothholz von Mazatlan. “ ging ein ““ was Roggen betrifft, einen hier kaum erlebten Fall erlitten, während die „Eiine direkte zugeführte Ladung Südsee⸗Thran ist in die zweite Hand 3) „ 105 Equipagen . der anderen Gattungen weniger jäh gewesen. Unter diesen Umständen wa⸗ übergegangen. “ 4) » 1199 Cir. 29 Pfd. Eilfracht ren Konsumenten wie Spekulanten sehr zurückhaltend, und das Geschäft Wildhäute. Aus erster Hand sind in den letzten vierzehn Tagen 5) » 166,308 Crt. 38 Pfd. Frachtgut war sehr geringen Umfangs. Jene kauften nur das Allernothwendigste, und begeben worden: ca. 12,000 Rio Grande⸗Häute, unter Segel und jetzt 6) » Vich-Pransport ....
gen,
- Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. D D Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn.
Bei der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrugen die Ein- nahmen im Monat Juni 1847: 1) 51,390 Personen, wofür eingenommen
Krakau. Provisorische Steuer⸗Ent⸗
.65,592 Rthlr. 3 Sg. 10 Pf. St. Petersburg. Dienst⸗Enthebung und 2,681 1,498 1,471 75,761 2,446 3,065 » 20
Hosnachrichten. — Par⸗
diese ordneten nur ihre noch laufenden Engagements, wie es gehen wollte, eingetroffen; ferner ca. 3800 Buenos⸗Ayres⸗, 2000 trocken gesalzene Ba⸗ 7) » Extraordinaria weshalb hierbei die Notirungen stets sehr von einander abweichend sein mußten und auch heute nicht positiv anzugeben sind. — Weizen ging bei Einzelnem zu 100 — 110 Rthlr. nach Qual. ab. — Roggen in 1oco 54 — 62 Rthlr. nominell nach Qual., pr. Juli 63—60 Rthlr., pr. August 55—50 Rthlr. nach Uebereinkünften regulirt. — Gerste galt 50 Rthlr. — Hafer 48/52pfd. 37 — 40 Rthlr. — Erbsen 60—70 Rthlr. nominell. — Kleesaamen blieben ohne Handel, rother 10—12 Rthlr., weißer 11 —13 Rthlr. zu notiren. — Oelsaamen waren eher offerirt. Rapps 80—79 Rthlr. Rübsen 78—77 Rthlr.; es fehlen zu diesen Preisen jedoch Re⸗ flektanten. 8 1
Rüböl blieb bei den gewichenen Preisen in fester Haltung; der Um⸗ satz war aber nur gering. In loco September 119 Rthlr. Br., 11 ¼¾ Rthlr. G. September./ Oktober 11 Rthlr. bez. u. Br., 11 ½¼ Rthlr. G. Oktober bis Dezember 11 ¾ Rthlr. Br., 11 5 Rthlr. G. Leinöl 11 ½1½ — 11 Rthlr. Mohnöl 22 —21 Rthlr. Südseethran 9 Rthlr. Spiritus gewann
seit gestern eine steigende Tendenz, die auf die Besorgniß gestützt sein dürfte, daß die Kartoffeln, bereits von einer Krankheit wieder befallen, eine mindestens sehr ungewisse Aerndte in Aussicht halten; loco ohne Faß auf 21 Rthlr. gehalten, 20 ¼ Rthlr. bezahlt. Mit Faß loco und Juli./August 21 Rthlr. feste Forderung, 20 Rthlr. mehrseitig geboten, pr. 10,800 %.
Die Witterung in dieser Woche war heiß, und Regen, der jetzt sehr nöthig ist, blieb aus, obschon der Wind vorherrschend West und die Luft bewölkt war.
Königsberg, 22. Juli. Getraide. Zufuhr gering. Weizen 120 Sgr. pro Scheffel; Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Heu und Stroh nicht zu Markt gekommen; frische Kartoffeln 1 Rthlr. 6 Sgr. bis 1 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf. pro Scheffel.
Danzig, 22. Juli. An der Börse wurden verkauft gestern noch 23 L. 133 pfd., heute 25 L. 131 — 32 pfd. poln. Weizen zu unbekannten Preisen.
Stettin, 24. Juli. Roggen neuerdings billiger angetragen; in loco 80 pfd. gedörrter russ. zu 48 Rthlr., zu 47 Rthlr. soll ein Geschäft zu Stande gekommen sein; pro JuliAugust zu 45 Rthlr., pro Sept /DOktbr. zu 48 Rthlr. anzukommen.
Heutiger Landmarkt: 1 5
Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. 1
Zufuhren... 8 16 „,2 1 2 Wspl. Preise 104 a 110 60 80 54 a 56 36 a 40 76 a 80 Rthlr. Spiritus in loco 18 % bez. und Br., pro Oktbr. 18 ℳ. bezahlt.
Rüböl in loco 10 ½ Rthlr. bezahlt, pro Sept. /Oktbr. 11 — 10422 Rthlr. bez. und Br.
Erbsen.
* Breslau, 24. Juli. Getraide. Weizen, weißer, 3 ½ Rthlr., 4 ½8 bis 4³ Rthlr.; gelber 3 ½ Rthlr., 4 Rthlr. bis 4½ Rthlr. Die mitge⸗ theilte Steigerung her Roggen⸗Preise in Oesterreich hat, wie vorauszuse hen war, den Begehr nach alter Waare hier sehr gesteigert. Schlesischer alter Roggen ist nicht am Platz, weshalb die Frage sich auf russischen aus dehnte, welcher gegen gestern um Rthlr. pr. Schfl. gestiegen ist, auch neuer schlesischer in den Mittel⸗Qualitäten wurde besser bezahlt. Wir notiren schlesischen 2 Rthlr., 22 Rthlr. bis 2 ½ Rthlr., russischen 2 ⅞a Rthlr., 2 ⁄ Rihlr. bis 2 ½ Rthlr. Der Begehr nach russischer Waare konnte nicht be⸗ friedigt werden. Gerste 1 ½ Rthlr., 2 Rthlr. bis 2½ Rthlr. Hafer 40 Sgr., 42 Sgr. bis 45 Sgr. Rapps wieder niedriger, bei starker Zufuhr. Es wurde hübsche trok⸗ kene Waare a 83 Sgr. gekauft, ausnahmsweise nur bis 86 Sgr., geringe, feuchte Waare 75—78 Sgr. Winter⸗Nips 82—84 Sgr. Sommer⸗Rips 73—75 Sgr. Rothe Kleesaat bei ziemlich starkem Umsatz zu den letztgemeldeten Preisen gehandelt. Es besteht dafür ferner gute Kauflust. Weibe Kleesaat still und ohne Veränderung. Spiritus 10 ¾ Rthlr. bez. und Brf. Rüböl loco 11 ½ Rthlr. Br., pr. 12 Rthlr. Br.
Russisches Mehl, rigaer a 2“ Rthlr., geringes St. petersburger a 2 ¾ Rthlr. in Partieen offerirt, für gute Qualität ist noch 3 ½ Nthlr. bezahlt,
halbgesiebtes a 3 ½ Rthlr., ganzgesiebtes a 5 Rthlr. angeboten.
Nach uns heute zugekommenen Nachrichten zeigen sich auch in unserer
Provinz Spuren der Kartoffel⸗Krankheit.
Magdeburg, 22. Juli. Hier haben sich die Weizen⸗Preise gut be⸗ E vück EE’“ Roggen ist da⸗ egen im Preise sehr zurückgegangen, er is 2 75 Rthlr. bez. 2 ¹ Hafer 38 à 42 Rthlr. Erbsen 85 à 90 Rthlr. p. Wspl. Von Allem wird nur zum nothwendig⸗ gen Bedarf gekauft, und der Abzug per Eisenbahn läßt mehr und mehr In Oelsaaten bleibt das Geschäft noch immer schleppend, die Pro⸗ id noch nicht geneigt, von ihren hohen Forderungen für Rapps und Rübsen nachzulassen, welche Preise aber die Müller bei dem geringen Oelgehalt des diesjährigen Saamens nicht anzulegen geneigt sind, einzelne kleine Pöstchen sollen zu 76 à 78 Rthlr. gekauft sein. Von neuem Kümmel 1 7 ¾ Rthlr. Mehreres gehandelt worden, die Waare ist
alter Kümmel wird auf 9 Rthlr. gehalten. Rüböl ist 11 Rthlr. zu haben, in loco 11 ¼ Rthlr., raff. Baumöl 17 ¼ Südseethran 10 Rthlr. p. weiter im Preise zurück, die Kauflust bleibt auf 11 1 2. loco ist zu 36 à 38 Rthlr. p.
hauptet, man bewilligte dafür 120 à 127 Rthr. p. Wspl.
alter mit 76 à 80 Rthlr. Gerste 66 à 70 Rthlr.
nach. duzenten sir
ist bereits zu 7 ½⅔ à
von “ ühlen wie loco
uf ehn⸗ düch n 11½ Rthlr., fremdes 11 Rthlr. mit Faß.
à ½ Rthlr. Mohnöl zu 20 ½ Rthlr. erlassen.
Ctr. Spiritus
den nothwendigsten Bedarf beschränkt,
Sept. a 11 ½ Rthlr., pr. Sept. / Okt. a
hia⸗, 1400 Marakaibo⸗ und 700 Valparaiso⸗Häute und 10 B. ostind.
Kips.
Preise von Partieen im Durschnittt: Gefordert. Geboten. Buenos⸗Avres und Montevideo⸗Hänte, trockene 5 ½ a 6 ½ Sch. 4 ½ a5 ⅜ Sch. Rio⸗Grand⸗Häute, trockene 5
naß ges. Kordova⸗ und Mendoza⸗Häute Pernambuco⸗ und Brasil⸗Häute, tr. ges. Valparaiso⸗Häute, tr. ges. Div. Sorten von der Westküste Westiuuuuut “ 4 ½ Ostindische Kuhhäute 1—
„ Büffel⸗..
Butter. Der Handel beschränkte sich auch im Verlauf der letzten Woche auf höchst unbedeutenden Umsatz und fast ausschließlich für den Platzhandel. Für farbige Waare in halben Tonnen wurde auch in dieser Woche 45 a 46 Rthlr. bewilligt.
Hamburg, 24. Juli. Ueberseeische Einfuhr: Von Hull 100 Bal⸗
len Baumwolle, 48 Packen Thee, 1323 Bunde, 388 Platten, 1281 Stan⸗ gen Eisen, 23 Fässe. Leinöl von Bergen, 263 Tonnen Heringe, 10 Waag Rennthierhörner.
London, 20. Juli. Kolonialwagaren. Die Frage nach Kolo⸗ nialwaaren hat sich gebessert; für den inländischen Bedarf wurden große Partieen aus der Hand genommen, und von den in Auction gestellten Waaren ist sehr Weniges unverkauft geblieben. Mehrere Artikel haben sich im Preise gehoben, ungeachtet die Märkte eine reichliche Auswahl darboten. Man sah die Exporteure größere Partieen nehmen, und es sind noch viele Ordres unausgeführt geblieben, da die Importeure sich nicht dazu verstehen wollten, ihre Partieen zu den ihnen gebotenen Preisen abzugeben. Die Ge⸗ schäfte waren bedeutender, als seit geraumer Zeit, und die Frage scheint noch bedeutender werden zu wollen, da der Vorrath in zweiter Hand klein ist und die Ablieferungen aus dem Entrepot noch im Zunehmen sind. Nach Rohstoffen zur Verarbeitung zeigte sich ein lebhafter Begehr, und die früher bewilligten höheren Preise haben sich fest behauptet. Aus fast allen Gegen⸗ den sind große Zufuhren von Kolonialwaaren eingetroffen. Es finden sich zahlreiche Auctionen angekündigt.
Geldmarkt. Consols waren Sonnabend und gestern etwas gewichen, haben sich jedoch heute wieder gebessert und schlossen ziemlich fest. In frem⸗ den Fonds fortwährend sehr beschränktes Geschäft. Span. flau, portug. und mexik. dagegen etwas besser. Geld ist an der Fondsbörse zu 5 % ziem⸗ lich begehrt, wie auch am Platz zum Diskonto von 5 a 5 ½ % für gute Wechsel. Piaster und Silber in Barren fehlen fortwährend und dürften die ersten Zufuhren wohl etwas über Notirung bedingen. Von Wechseln war Amsterdam, Hamburg und Paris heute weniger begehrt, Antwerpen, Wien und Triest dagegen gefragt. Spanien flau, Portugal hingegen gesucht. Eisenbahn⸗Actien im Allgemeinen flau.
Liverpool, 17. Juli. heute sehr flau; doch haben die Preise sich fest behauptet. ca. 3500 B.
Vom 19. Juli. Verkauft wurden heute 5000 B., alle an Spinner u festen Preisen. 1 Vom 20. Juli. Der heutige Umsatz beträgt circa 4000 B. Der Markt war ruhig. Die Preise sind unverändert geblieben, und die Inha⸗ ber zeigen eine feste Haltung. Auf Meinung wurde heute nichts ge⸗ nommen.
Baumwollenmarkt. Der Markt war Verkauft wurden
Getraide. Der heutige Markt war (wie schon gestern gemeldet) sehr belebt. Polnischer Weizen zu erhöhten, rother zu vorigen Preisen mit gutem Handel. Versteuert: 125/128pfd. b. poln. 475, 500 Fl., 130 pfd. odessaer 435 Fl., 127 pfd. b. poln. 495 Fl., 126pfd. lübecker 460, 300 Fl., 129 /130 pfd. rostocker 490 —495 FI., 126 pfd. poln. b. 485 Fl. Roggen zu erhöhten Preisen mit viel Handel. 117pfd. finnischer 240 Fl. Versteuert: 117 pfd. rigaer 210 Fl., 125 pfd. amerik. 295 — 300 Fl., 115 pfd. preuß. 265 Fl., 117 pfd. petersb. 240 Fl., 120 pfd. türkis. 250 Fl. Gerste reichlich Preis haltend, 112/115 pfd. dänische 220 — 230 Fl. Hafer desgleichen 80 pfd. dicker 178 Fl., 69, 70, 77 pfd. Voer. 125, 155, 1604 Fl. Buchweizen bei kleinen Partieen, desgleichen 116, 119pfd. holst. 263, 275 Fl.
Amsterdam, 21. Juli.
Noch wurden verkauft an Roggen 117pfd. odess. 275 Fl., 115pfd. petersb. 234 Fl., 118pfd. rigaer 245 Fl., und an Weizen 122 und 128pfd. ägvptis. 250 Fl., 128pfd. b. poln.
505 Fl. 8 8 1 Kohlsaamen verkauft neuer betuwsch. Aveelsaamen 59, 60, 61 L.,
auf 9 Faß im Sept. und Okt. 65 ¾ L. . “ 8 Leinsaamen blieb flau. 108 pfd. köln. 255 Fl., 111./112 pfd. odess.
325 Fl., 111 pfd. petersb. 340 Fl.
Rüböl heute und auf Lieferung noch angenehmer; auf 6 W. 37 ½, Flieg. 36 ½, Sept. 36 ½ a ½¼, Okt. und Nov. 36 ½ a 37, Dez. 37 a ½, Mai 37 à 4 l.
Leinöl. pr. 6 W. 32 ½; Flieg. 31 ½ a ½ Fl.
Hanföl pr. 6 W. 34 Fl., Flieg. 33 Fl.
Summa 152,516 Rthlr. 9 Die Einnahme vom 1. Januar bis 31. Mzi 1847 betrug..
daher Einnahme im ersten mester 1847
490,482
642,998 Kthblr. 9 Sgr.
Meteorologische Grobachtungen.
Nach einmahger Beobachtung.
Abend⸗
Morgens Nachmittags 10 Uhr.
1847. 6 Uhr. 2 Ubr.
24. Juli.
Luftdruck 336,60" Par. 336,28%Par. 336,04Par. Quellwärme 7,8, h. + 11,60 n. + 15,3* u. +† 14 3°9 R. Flusswärme 18,2 9 E Thaupunkt.. + 9, n. + 8,3 ° R + 6,6“ R. Hodenwürme Dunstsättigung. 58 pet 55 pCt. Lusdünstung Wetter ü trüb. heiter. Niederschlag 8 Wind . NW. NW. Würmewechse * 16,9
Wolkenzug... NW. — + 10 9⁹* 36 30" Per. + 13,70 nu. + 8,1 n., 66 pct.
Luftwärme...
Tagesmitte
Königliche Schauspiele.
Montag, 26. Juli. Im Schauspielhause. 121ste Abonnements⸗ Vorstellung: Die Jäger. (Mad. Haizinger⸗Neumann: Oberförsterin. Dlle. Louise Neumann: Friederike, als vorletzte Gastrolle.)
Dienstag, 27. Juli. Im Opernhause. 8ste Abonnements⸗ Vorstellung: Mein Mann geht aus. Hierauf: Die Marketenderin und der Postillon. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser 8a werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:
per Ein She⸗ sr den ö des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten NRanges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
zerantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Im Selbstverlage der Expedition.
laments⸗Verhandlungen: Manchester⸗Bisthums; Repeal⸗Adresse der dubliner Munizipalität und der Lord⸗Lieutenant.
Belgien. Brüssel. Beschwerden über ministerielle Ernennungen. —
Unglücksfälle. — Vermischtes.
Schweiz. derbundes.
Italien. Rom. Kardinal Gizzi. — Deputation an d Die Polizei. — Ciceroacchio.
Portugal. London. Vermischtes.
s Athen. Schinas nach Konstantinopel. Note.
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Papst. Englische
Kunst und Künstler in Rom zur Zeit Papst Paul's des Dritten. (Schluß.) — Die Germanisten⸗Versammlung zu Lübeck.
il.
Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger von Ruß⸗
land ist nach Kissingen abgereist.
Abgereist: Se. Excellenz der Königlich hannoversche Wirkliche Geheime Rath, Graf zu Stolberg⸗Söder, nach Söder
Dritte Lesung der Bill zur Errichtung des Lord George Bentinck gegen Peel. — Die
Kanton Bern. Tagsatzung: Beschlüsse in Betreff des Son⸗
ziger Industrie, dem künftigen Führer des Schiffs, Herrn Capitain Meyer, und dem wackeren Schiffsbaumeister Klawitter, und alle An⸗ wesenden stimmten lebhaft in den Wunsch ein, daß der „Merkur“ eben so schnell und glücklich seine Fahrten nach Indien zurücklegen möge, wie er heute das träge Element der Erde mit dem beweglichen Wasser vertauscht hat.“
Provinz Schlesien. Der Magistrat von Breslau hat an den dortigen Tischlermeister Mocha, welcher sich bei Feuersbrünsten, sowohl durch Rettung von Menschen aus Feuersgefahr, als durch unermüdliches Wirken beim Löschen, vielfach ausgezeichnet, nachstehen⸗ des Schreiben gerichtet: b
„An den Bürger und Tischlermeister, Inhaber der Rettungs⸗Medaille mit dem Bande, Herrn Mocha. Sie haben schon bei mehreren die hiesige Stadt betroffenen Feuersbrünsten durch die edelmüthigsten Anstrengungen, bei welchen Sie zum öfteren Ihr eigenes Leben 89 das Spiel setzten, viele Menschenleben vom schrecklichsten Tode gerettet. Es hat uns daher wahrhaft erfreut, daß des Königs Majestät geruht haben, Sie durch Ver⸗ leihung der Rettungs⸗Medaille mit dem Bande auszuzeichnen. Sie haben aber auch neuerdings wieder bei dem Feuer im Brodyschen Hause am Hin⸗ termarkt mit eigener augenscheinlicher Lebensgefahr mehrere von dem Feuer aufs höchste bedrohte Bewohner gerettet. Solche hochherzige Handlungen finden zwar ihren Lohn im eigenen Bewußtsein, wir können dessenungeachtet es uns aber nicht versagen, Ihnen unsere Anerkennung und den lebhafte⸗ sten Dank für Ihr unermüdliches Wirken mit dem Wunsche hierdurch zu bezeigen, daß die Vorsehung Ihr Leben beschützen und Ihre Bestrebungen, wie bisher, mit so glücklichem Erfolge krönen möge. Breslau, den 18. Juni 1847. Der Magistrat hiesiger Haupt⸗ und Krirenzstadt.”
„Am 24. Juli, Morgens nach zehn Uhr, trafen die beiden Extra⸗ züge aus Berlin mit der Schützen⸗Deputation und den übrigen Gästen wohlbehalten wieder in Breslau ein und wurden von einer großen Menschenmenge auf dem Bahnhofe empfangen.
Rhein⸗Provinz. Die (gestern erwähnte) Adresse, welche Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedrich von der Deputation der
Loos bevor, sobald man ihrer habhaft werden kann.
In Wesel hat sich ein Verein gebildet, welcher die Begründung eines Krankenhauses für Landgemeinden zum Zweck hat. An der Spitze desselben stehen der Graf zu Stolberg, Freiherr von Pletten⸗ berg, von de Wall, von Hausen und Dr. Corp. Die leitenden Grundsätze desselben sind: 1) Das Krankenhaus findet seine beste Stelle in der Stadt Wesel; 2) es soll nicht blos Arme, sondern überhaupt solche Kranke aufnehmen, denen in ihrer eigenen Wohnung die nöthige Pflege fehlt; 3) wenngleich der Vortheil hauptsächlich für die sich betheiligenden Landgemeinden bestimmt ist, so ist die Anstalt doch, so weit es die Rücksicht gegen jene verstattet und sofern beson⸗ dere Vergütigungen gezahlt werden, auch Kranken geöffnet, welche nicht zu jenen gehören; 4) es werden nur heilbare Kranke aufge⸗ nommen; 5) wer sich zu einem jährlichen Beitrage von mindestens 1 Rthlr. zum Besten des Krankenhauses verpflichtet, wird Mitglied des zu stiftenden Krankenhaus⸗Vereins. 8 “
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Das am 21. Juli erschienene Re⸗ gierungs⸗Blatt enthält Folgendes: „Vermöge einer zwischen dem Königreiche Bayern und der freien Stadt Frankfurt getroffenen Uebereinkunft sollen künftig die Insinuationen aller gerichtlichen Akte in Civilrechtssachen, als Ladungen, Dekrete, Erkenntnisse oder sonstige Mittheilungen des einen Staates an die Unterthanen des anderen, nicht mehr auf diplomatischem Wege, sondern durch die Gerichte selbst bewirkt werden. Hierzu sind bestimmt, für das Königreich Bayern sämmtliche sieben Appellationsgerichte diesseits des Rheines, jedes für den Umfang des Kreises oder seines Gerichtssprengels, dann der Kö⸗ nigliche General-Staats⸗Prokurator zu Zweibrücken für den Kreis Pfalz. Von Seiten der freien Stadt Frankfurt das Stadtgericht daselbst, sowohl für das Stadt⸗ als Land⸗Justiz⸗Amt und selbst in den an das Appellationsgericht erwachsenen Civilrechtssachen.“
Kunst und Künstler in Rom zur Zeit Papst Paul'’s des Dritten.
s Aris en Portugal. Lettres adressées à la Société artistique et scientifique de Berlin et accompagnées de documens, par le Comte A. Raczynski. Paris, Re- nouard. 1846. 548 S. 818.
(Schluß. Vergl. Nr. 205 der Allg. Pr. Ztg.) 8
Schon ward Valerio Vicentino erwähnt, dessen Ruf, der geschick⸗ teste Künstler seiner Zeit in Intaglio's, namentlich in Krystall, gewesen zu sein, sich erhalten hat, wie denn Vasari's Aeußerung, daß er die Alten übertroffen haben würde, hätte Natur ihm in gleichem Maße die Gabe der richtigen Zeichnung verliehen, wie sie ihm im Stechen Gewandtheit, Fein⸗ heit, Sicherheit und Ausdauer gab, Dem als wahr sich erweist, der seine vielbewunderten Arbeiten betrachtet, namentlich jenes berühmte Krpstallkäst⸗ chen mit der Passion des Heilandes, welches Papst Clemens VII., der den Künstler dafür mit 2000 Gold⸗Thalern belohnt hatte, bei der Vermählung seiner Muhme Caterina dem Könige Franz schenkte und welches man jetzt wieder in der Sammlung der Uffizien sieht. Einer Bemerkung G. Ben⸗ eivenni⸗Pelli's in seiner Geschichte dieser Gallerie (Flor. 1779 I. 240) zufolge, scheint dies bewunderungswürdige Kunstwerk, welches unter Karl 1X. in der im Louvre angelegten Sammlung von Kostbarkeiten sich befunden haben dürfte, während der Kriege der Ligue, die das Land so mancher schö⸗ nen Dinge beraubte, nach Italien verkauft worden zu sein, von wo es aus⸗
ing, wie unter den späteren Mediei manche italienische Gemälde aus den Niederlanden und Deutschland in die Heimat zurückkehrten. Francisco ge⸗ denkt des Vicentiners namentlich in der Eigenschaft als Medailleur. „Va⸗ lerio, um mir zu zeigen, daß es an Stoff zu interessanter Unterhaltung nicht fehle, langte aus der Tasche seines sammetnen Leibrocks gegen funfzig goldene Medaillen von seiner Hand gearbeitet, den antiken gleich und von so außerordentlicher Schönheit, daß meine hohe Bewunderung der alten da⸗ durch einigermaßen herabgestimmt ward. Unter diesen Medaillen war eine, welche Artemisia nach griechischer Weise darstellte, auf der Rückseite das Mausoleum; eine andere sodann in römischem Styl mit Virgil und irgend einer Darstellung aus seinen Bukoliken. Diese beiden Medaillen gefielen mir über Plles, und ich bekam dadurch von Valerio eine viel höhere Mei⸗ nung. Manchem berühmten Namen noch begegnen wir hier und dort in dieser Deb Baccio Bandinelli wird ein ausgezeichneter Bild⸗ hauer Fenahm, wobei seiner Denkmale der medizeischen Päpste in der Mi⸗ nerva Erwähnung geschieht; wenn aber Francisco sie lobt, so geschieht's ohne ihr Verdienst, und wenn er s 3 8 lchieht
z c . 8 . 1 r sagt, er habe sie gesehen, so muß sich dies auf die spätere Zeit seines Aufenthalts in Rom beziehen, indem sie, wie wir aus den Briefen des mit der Aufsicht beauftragten Monsignor Baldas⸗ sarre Turini wissen, im Jahre 1541 noch weit zurück waren. Perin del Vaga und Polidoro da Caravaggio werden we en ihrer Geschick lichkeit, jener im Freskomalen, dieser in Chi 1.. 6
6 9 ¾ 8 hiaroscuro⸗Arbeiten (Camaten), gepriesen; von letterer Gattung heißt es noch: „Es giebt in der Stavi Rom eine Menge in Chiaroscuro gemalter Fagaden Se der Hand des Architekten Baldassar von Siena (Peruzzi), Maturino's und Polidoro's,
welcher durch diese Art der Malerei Rom sehr geschmückt hat.“ Von Se⸗ bastian del Piombo ist oft die Rede: „Er hätte den vordersten Platz einnehmen und der Erste werden können, ist aber aus Faulheit hinten ge⸗ blieben.“ „Was soll ich von dem lebensfrohen Sebastian von Venedig sagen“, bemerkt einmal Michel Angelo, „welchem der Papst das Bleisiegel mit allen daran haftenden Ehren und Vortheilen gegeben hat, obgleich der faule Mann in Rom nur zwei Bilder gemalt hat, welche den Signor Francisco nicht sehr in Erstaunen gesetzt haben werden“ — Woͤrte die man indeß, will man sie nicht auf Rechnung von Buonar⸗ roti's Aerger über die Unthätigkeit seines Freundes setzen, geradezu für apokryphisch halten muß, wenn man bedenkt, wie großen Antheil er an Sebastiano nahm. Seiner Erweckung des Lazarus, jetzt das Hauptbild der londoner National⸗Gallerie, wird als in der Kathedrale von Narbonne befindlich gedacht: wenn es nun doch heißt, daß in S. Pietro in montorio zu Nom ein Werk von ihm sich befinde, das er im Wettstreit mit Raphael gemalt, so muß dies (was ich kaum als irrig zu bezeichnen brauche) auf den Christ an der Säule in der ersten Kapelle zur Rechten gedeutet werden.
Von anderen Künstlern werden nur die Werke genannt, ohne Bemerkung V über persönlichen Umgang mit ihnen: dazu gehören Baldassar Peruzzi,
der nur dem Bramante nachstehe; Antonio da San Gallo d. J, „ge⸗
genwärtig mit der Vollendung der Peterskirche und den Bastionen Roms
beschäftigt“; da er 1546 starb und vorher schon die genannten Arbeiten
aufgehört hatten, so muß unser Berichterstatter sich auf eine schon zi mlich
hinter ihm liegende Zeit beziehen; Giovanni da Udine, welchem in
den Arabesken die Palme gebühre; Bartolommeo Ramenghi da Ba⸗ gnacavallo, hier Bologna genannt, von welchem berichtet wird, daß
er für die Flamänder die von seinem Meister Raphael gezeichneten
Kartons (die bekannten in Hampton⸗Court befindlichen) in Wasser⸗
farben ausgeführt habe: eine, so viel mir bekannt, neue (ich lasse dahingestellt sein, inwieweit glaubwürdige) Notiz, da Vasari den Fattore an dem Ausmalen Theil nehmen läßt. Erfährt man nun über diese und andere Künstler nicht viel, so begegnet man dafür, nicht ohne Verwunderung, dem Jacopo Melighini von Ferrara, welchen Papst Paul, in dessen Diensten er lange als Aufseher über die Bauten und Zahlmeister gestanden, mit einemmal zu einem „architettore da doverov machen wollte, während San Gallo ihn in Gegenwart Sr. Heiligkeit einen „architettore da motteggio“ nannte, um sich über seine anmaßende Unwissenheit lustig zu machen.
Diese sind die vornehmsten gleichzeitigen Künstler, deren in den Be⸗ richten des Francisco de Hollanda Erwähnung geschieht. Mit manchen anderen Leuten aber stand er in Verbindung oder nennt sie hier und dort. Lattanzio Tolomei gehörte zu dieser Zahl. Schon ward seiner ge⸗ dacht: er war aus vornehmem sienesischen Hause, welchem der bekannte Li⸗ terat Claudio entstammte, der als Bischof von Saluzzo 1555 zu Rom starb; eine Familie, in deren Palaste zu Siena König Robert von Neapel im Jahre 1310 Gast war und von welcher die Stiftung des adeligen Kol⸗ legiums ausging, das heute noch ihren Namen trägt. Lattanzio wird als Neffe des Kardinals von Siena bezeichnet: dies war Girolamo Ghinucci, einst Nuntius Leo's X. bei König Heinrich VIII., der ihm das Bisthum Worcester verlieh und eine Mission nach Spanien gab, wo er drei Jahre verweilte. Manchen Kardinälen begegnen wir, freilich nur im Vorbeigehen: dem Vice⸗Kanzler Alessandro Farnese, des Papstes Neffen, der es in
Rücksicht auf Reichthum und Autorität mit gekrönten Häuptern aufnehmen durfte; Antonio Pucei von Florenz, Kardinal von Santiquattro Coro⸗ nati, einst Bischof von Pistoja und nach Roms Erstürmung im Jahre 1527 in Gefahr, mit einigen Anderen auf Campo di fiore gehangen zu werden; ein Gönner Francisco's, der für ihn mehrere Arbeiten ausführte. Im Chor der Minerva sieht man seinen Grabstein neben denen zweier an⸗ deren Kardinäle seines Geschlechts. Mit Dom Pedro Mascarenhas, dem portugi sischen Botschafter, treffen wir zusammen: wir begleiten ihn nah Via de Banchi, einer der Straßen, die nach der Engelsbrücke füuͤhren, und wo damals, nach den schönen Häusern jener Zeit zu urtheilen, vor⸗ nehme Leute wohnten, während jetzt das Gewerbe sich dort konzentrirt; eben war die spanische Courierpost dort angekommen. Römisches Leben wird uns in anderen Scenen als blos künstlerischen vorgeführt. Einem glänzenden Feste wohnen wir bei, der Vermählung Ottavio Farnese’'s mit der natürlichen Tochter des Kaisers, welche im Jahre 1538 stattfand. „Am nächsten Sonntage konnten wir nicht mit der Marchesa di Pescara und Michel Angelo zusammenkommen, selbst an dem darauf folgenden fürch⸗ teten wir verhindert zu werden, weil man an diesem Tage auf der Piazza Navona das Fest der zwölf Triumphwagen nach Weise der Alten feierte. Dies Fest bestand in Folgendem: Der Zug ging vom Kapitol aus, mit so großer Pracht und so treuer Nachahmung alter “ daß man sich wahr⸗ lich in die Epoche der Kaiser und der Triumphatoren versetzt glaubte. Die Feier galt der Vermählung des Herrn Ottavio, Sohnes des Prin⸗ zen Pierluigi und Enkels unseres heiligen Vaters Paul IlI. mit Ma⸗ dame Margareten, Adoptivtochter des Kaisers, welche nicht lange vorher an Alessandro de' Medici verheirathet worden war, jenen Herzog von Florenz, der durch Meuchelmord auf so elende Weise in dieser Stadt umkam. Da sie nun Wittwe war und jung und schön, gaben Se. Heiligkeit und Se. Majestät sie dem Herrn Ottavio zur Gemahlin, einem sehr jungen und sehr galanten Kavalier. Deshalb feierten Hof und Stadt dies Ereigniß so 8- lich als möglich, sowohl bei Tage durch glänzende Ceremonien, wie in der Nacht durch Bälle und Bankette, während bei den Erleuchtungen die ganze Stadt in Feuer aufzugehen schien, namentlich die Engelsburg. So gab es ein Fest am Monte Testaccio mit zwanzig Stieren und zwanzig Wa⸗ gen; so ein anderes auf dem Petersplatze und noch eines, ein Wettlauf von Büffeln und Pferden von Sta. Maria in Trastevere an bis zum Platz vor dem (Vatikanischen) Palaste. Bei dem Feste, dessen ich zuerst erwähnt, zogen die zwölf Triumphwagen auf, reich vergoldet, mit vielen Darstellun⸗ gen in Relief und sinnigen Devisen; auf diesen Wagen standen die Capo⸗ rioni, das sind die Vorsteher der städtischen Regionen, in antiker Tracht mit allem Lurus und Reichthum. Sie waren von hundert Bürgersöhnen ge⸗ folgt, welche schöne Pferde ritten und mit wahrhaft antiker Pracht gekleidet waren, indem sie die Sammetkleider und Federn und die Unmasse neuer Mo⸗ den und Kostüme, mit welchen Italien mehr denn irgend ein anderes Land überfüllt ist, weit hinter sich ließen. Ich sah diese edle Phalanx und das Gefolge von Fußvolk vom Kapitol herabsteigen; ich betrachtete diese altrömischen Kache und Trachten; ich sah den Herrn Giuliano Cesgrini vorüberziehen,
welcher die Fahne der Stadt Rom trug: er ritt ein Roß mit prächtiger Waltrappe und war in schwarzem Brokat gekleidet mit leuchtenden Waffen. Hierauf wandte ich mich gen Monte Cavallo und wandelte, meinen Gedan⸗ ken hingegeben, den Weg nach den Thermen entlang.