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2 2 2 lche
Eben so sind die Polizei⸗Agenten, wesc Wesen 8,8 haben, von di eeen ibernimmt heute das Staats⸗
rnt worden. Kardinal Ferretti übernimmt Sbaat und hat dasselbe vorher von einigen der Subjekte reinigen lassen. Besonderen Beifall hat die En des Obersten Armanti gefunden, welcher, in her beee.n. 2 F.
ittirt, nach der Amnestie hierher zurüt kgekehr 1 1 und geschickter Soldat mit dem Posten des höchsten Vertrauens beehrt worden war. Er scheint sich desselben wenig wür⸗ jg erwiesen zu haben. 1 1 1“
88 1v-28 Machmittag entstand Feuerlärm. Als man in die Räume indran aus welchen der Rauch hervorquoll, fand man die Magd 8 nng HOrdonnanz des Obersten Fredi, welcher glücklich entflohen zu sein scheint, mit der Verbrennung von dessen nachgelassenen Papieren beschäftigt. Man kam zeitig genug, um sich des Koffers zu bemäch⸗ tigen, in welchem man die vorzüglichsten Dokumente verborgen glaubt.
1 Spanien.
3 Madrid, 18. Juli. Gestern Abend um acht Uhr verließ die Königin den Palast, um sich nach la Granja zu begeben. Sie fuhr in einem offenen Wagen, in welchem sich auch die Ober⸗Hof⸗ meisterin, Marquisin von Valverde, der Ober⸗-Hofmeister, Graf von Santa Coloma, und der Chef der Hellebardier⸗Garde, Marquis von Malpica, befanden. Da die Königin befohlen hatte, daß in jeder Stunde vier Leguas zurückgelegt werden sollten, so fuhr der Wagen mit Blitzesschnelle fort, und die Kürassiere, welche ihm zur Bedeckung dienen, vermochten kaum ihm zu folgen.
Der König kam gestern früh vom Pardo hierher und brachte den Tag im Palaste des Buen Retiro bei seinen Geschwistern, dem Infanten Don Fernando und den Infantinnen Donna Maria und Donna Amalie, zu, bis diese sich Abends zur Königin verfügten, um sich von ihr zu verabschieden. Der König fuhr darauf mit großem Geräusch durch die Hauptstraßen der Stadt nach dem Pardo zurück, ohne seine Gemahlin gesehen zu haben. Es heißt nun, er beabsich⸗ tige, während der Abwesenheit derselben den Königlichen Palast zu beziehen und sich dort mit einem Hofstaate zu umgeben. Dieser An⸗ gabe dürfte indessen wohl kaum Glauben zu schenken sein. Denn wenngleich die tägliche Erfahrung zeigt, daß der König sich von ver⸗ werflichen Einflüssen leiten läßt, so kann man doch nicht füglich an⸗ nehmen, daß er sich zu einem Betragen verleiten lassen dürfte, in welchem die Bewohner der Hauptstadt nur seine Absicht entdecken würden, der Königin ein recht unverkennbares Zeichen seiner Gering⸗ schätzung zu geben. Ein solcher Schritt würde um so größere Miß⸗ billigung erregen, als der König bis jetzt noch nicht für gut fand, die Gründe, welche ihn abhalten, sich mit seiner Gemahlin zu ver⸗ einigen, näher zu bezeichnen, seine dermalige schmollende Haltung aber weder ihm zum Ruhme, noch dem Lande zum Nutzen gereicht. Die Vorgänger der jetzigen Minister haben freilich in den hiesigen Blättern erklärt, der König hätte gegen sie nie den Wunsch ausgesprochen, sich die Leitung der Palast⸗Angelegenheiten übertragen zu sehen, und es wäre zur Zeit ihres Ministerinms nicht zu ihrer Kenntniß gelangt, daß das Königliche Ehepaar sich entzweit hätte. Dagegen wenden aber die jetzigen Minister in ihrem Blatte, el Correo, ein, daß der Prozeß, welchen ihre Vorgänger gegen einen „hervorragenden Gene⸗ ral“ einleiten ließen, der ganzen Welt das Vorhandensein einer trau⸗ rigen Entzweiung des Königlichen Ehepaares enthüllt, daß auf Ver⸗ anlassung dieser Zwistigkeit der König sich den Befehl im Innern des
Palastes angemaßt und gegen den Willen seiner Gemahlin verschie⸗ denen Personen den Zutritt in denselben verweigert hätte und in diesem Falle der Wille der Königin nicht durch das Ministerium Sotomayor unterstützt worden wäre. Auf diese Einwendung weiß
len der Abvokat Morandi. bis dahin vorzugsweise ihr
nun der Faro nichts Anderes als folgende Worte zu erwiedern: „Das
Ministerium, in dessen Namen man eine solche Sprache führt, ist im Stande, das Land aus dem Fenster zu werfen.“ 8
Der General Concha meldete unter dem 9ten aus Porto, daß am folgenden Tage das Regiment „Amerika“, ein Jäger⸗Bataillon und eine Batterie den Rückmarsch nach Ciudad Rodrigo antreten würden. Ein anderes Bataillon sollte nach Tuy marschiren und einige Truppen in Braga aufgestellt werden, um die Verbindung mit Ga⸗ licien zu sichern. Zugleich kündigte der General Concha an, daß seine sämmtlichen Truppen bereit wären, auf den ersten ihnen zukom⸗ menden Befehl nach Spanien zurückzumarschiren. Der Chef seines Generalstabes, Brigadier Blaser, hatte sich nach Lissabon begeben, um sich der Königin vorzustellen, und der Correo versichert heute, es wäre ihm gelungen, dem dortigen spanischen Ge⸗ sandten, Herrn d'Ayllon, darzuthun, daß die von dem General Concha abgeschlossene Capitulation vollkommen den ihm von seiner Regierung ertheilten Vorschriften entspräche. Herr d'Ayllon hätte dies eingeräumt und würde auf seinem Posten bleiben. Anderen Nachrichten zufolge, hätte Concha selbst sich am 12ten nach Lissabon eingeschifft. Der spanische General Norzagaray rückte am 12ten mit seinen Truppen in Estremoz ein.
Ein karlistisches Corps, dessen Stärke von einigen Blättern (ge⸗ wiß übertrieben) auf 500 Mann angegeben wird, ist in der Gegend von Caspe (Aragonien) über den Ebro gegangen und scheint den Aufstand in das Maestrazgo verlegen zu wollen. Es sind von Tor⸗ tosa aus Truppen gegen sie abgeschickt worden, und täglich werden blutige Gefechte geliefert. Der Estudiante erschien am 15ten mit einem Theile seiner Mannschaft ganz in der Nähe von Burgos. Ueberhaupt kommen so zahlreiche karlistische Streif⸗Corps zum Vorschein, daß selbst die moderirten Blätter anfangen, ernstliche Besorgnisse auszudrücken. Auch soll die Regierung durch die französischen Behörden die Anzeige erhalten haben, daß den im Auslande befindlichen leitenden Personen der karlistischen Partei beträchtliche Geldsummen zugekommen wären und ein allgemeiner Aufstand der nördlichen Provinzen bevorstehe.
Vorgestern fand die öffentliche Versteigerung der Schatzbillets zum Betrage von 5 Millionen Piastern statt. Da nur ein einziges Gebot, das der Unionsbank, erfolgt war, so erhielt diese den Zu⸗
Sso dbernt . . Z 7 2 2
schlag. Sie übernimmt die Billets zu 97 ½ und berechnet sich 2 ½ „Ct. Kommission und 9 pCt. Zinsen und leistet die Zahlung in Wechseln auf das Ausland nach drei Monaten a dato zahlbar Allgemein⸗ be⸗ trachtet man hier diese Operation des Finanz⸗ Ministers als verfas⸗ sungswidrig und folglich nichtig. Alle Blätter, moderirte wie pro⸗ gressistische, kündigen an, daß die nächsten Cortes die ganze Sache umstoßen würden, ohne auf die Unionsbank Rücksicht zu inen, die wissentlich ein ungültiges Geschäft abgeschlossen hätte. Die Actien dieser Bank, die ohnehin keine Käufer mehr finden, sind seit vor⸗ gestern stark gewichen.
Die Regierung hat den General, Grafen von Vistahermosa (Don bis Angel Loigorri)] beauftragt, sich mit drei Generalstabs⸗Offizieren und zwei Adjutanten zu Anfang des nächsten Monats nach Berlin zu be⸗
Inlan
8 11“ 8*
Handels- und Bärsen-Nachrichten. „ E“
Berlin, den 28. Juli 1847.
dische Fonds: Pfandbr , K. ommunal- Papiere und Geld-Course.
St. Schuld-Sch. Sech. Prüäm. Sch.
K. u. Nm. Berl. Sta Westpr.
Grosshb. Posen do. 4 102² ½
do.
Ostpr. Pfandbr. 32
Pomm.
Brief. Geld. Gem.
zt. Beief. Geld. Gem. zt.
— 91 ½ Schlesische do. 3 ¾ Schuldv. 3 ½ 89 ⅔ do. Lt. B. gar. 40.3 5 —
dt-Obl. 3 93 — Pr. Bk-Anth.-Seh — 108 ¼1 Pfandbr. 3 ½ 93 ½ 7 w
— Friedrichsd'or. —
And. Goldm. à5 th. —
Disconto. —
Auslianudisohe Fonds-
Russ. Iamb. Cert.
do-beillo do. Jo. do. Stieg! do. v. Rot
do. Poln. Schatz0. ³. 8 ½ 83 ½ do. do. Cert. L. A. 5 96 — 40. do. L. B. 200 Fl. — 16 ¼ — Pol. a. Pfdbr. u. C. 96
— Poln. ueue Pfdbr. 4 pe 3.4. S. — 4o. Part. 500 Fl. 4 1. Anl. 4 95 ⅔ do. de. 300 Fl. itz 2.4 A 1 — Hamb. Feuer-Cas. hsch. Lst. 2 — do. Staats-Pr. Anl. Holland. 2 ½ %Int. Kurh. Pr. 0. 40 Th. Sardin. de. 36 Fr. Neue Bad. do35 Pl.⸗
1 4
Eisenbahn-Achen.
Volleing.D 20 Amst. Kott.
Arnh. U
Berl. Anb. A. 4 do. Prior. 4
Berl. Hamb. 4 107 ¼ bz. u. B. do. Prior. 4
Berl. Stett. 4
Bonn-Cöln. s
Bresl. Freib. do. Prior.
Cöth. Be
5 4 4 4 Cr. 0b. Sch. 4 Düss. lberf. 4 104 ¾ n. do. Prior. 4 Gloggnitz. 4 IHImb. Bergd. 4 4 4
Kiel-Alt
Lpz. Dresd.
Löb. Zit Magd. 1
do. P N. Schl.
do. Prior. do. Prior.
Nrüb. K 0. Sebl.
do. Pr.
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fester,
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wie
geben, „um den Manövern der preufischen Armee beizuwohnen und
deren Taktik und Organisation zu studnen.“
hermosa ist te 2 - e. h. lange Zeit dessen Unter⸗Staats⸗Secretair im Kriegs⸗Mmisterium.
Zproz. 2 ½ G., 26 ½ P.; 5proz. 17 ¼ P.
Der Graf von Vista
der vertrauteste Freund des Generals Narvaez und war
⸗ Crer
Se Sa
Sy
1 4 Magd. Leipz 4 — 4 4 4
do. Prior. 4
do. Lt. B. 4
Pts. Mgdb. 4 101 5 G. 4
Königsberg, 26. Zuli. (Getraide-⸗Bericht.)
4 ½ bis 44¼ Rthlr., gelber 3 ½ Rthlr., 4½ Rthlr. bis 4 12, Rthlr.
2 ½⅜ Rthlr. bis 2 Rthlr. 27 Sgr. Rthlr. 17 Sgr.
4 103 ½ bz. u. B. Pts. M. Pr. B. tr. 4 ½ Rbein. Stm. %
4[11b 8 4do. Prior.
4 d0. v. St. gar.]7 7 Sächs. Bayr. 100 bz. u. B. Sag.-Glog. 112 ½ 112 bz L do. Prior. St.-Vohw. do. Prior. Thüringer. WIb. (C. 0. 4 86 B 81 n. JNHFo. Prior.5] 102 ½ bz. „ 6. Zarsk. Selo. —
rnb.
Quit. Bog.]
8 NAaah. Mastr. ⁷ Berg. Mrb. Berl. Aunh. B. Boxb. Ludw. 7 — Brieg-Neuiss. 5. 90½ bz. Chem. Risa. 93 8G Cölu- Mind. 5 102 B. 8 40. Tbür. V.. .Fd. — Dresd. Görl. Lt. à4]107 B Magd. Witt. 8 8 Mecklenb. 101 B. Nordb. F. W. 73 ⅞ a 73 ⅓ Rh. St. Pr. 92² ˖⁄ B. Starg. Pos. 50] 85 ½ h. .““ (Schluss der Börse 3 UIhr.) 8
111 ½ B.
tau.
lalb. 114 B.
rior. Mk. 97 ½ a 97 bz u. G
103 ½ B. 85 ½ bz. 73 B.
A. B. 93 G.
Söämmitliche Eisenbahn-Actien waren heute wiederum zu billigeren preisen offerirt, wozu sich mehrseitig Käufer fanden. Die Börse schloss
8
Am heutigen Markt waren die Preise wie folkt:
en nach Qualitüt von 100 — 108 Rthlr.
Roggen loco 50 —54 Rthlr.
Licferung pr. Juli 60 — 57 Rthle. regulirt. I11¹““
Gerste 10 % 50 — 52 Rthlr.
loco nach Qualität 34 — 38 Rthlr.
Rüböl l10c0 11 ½ Rthlr.
Herbst 11 ½ Rihlr. Bf., 12à G.
Kanal-Listen:
Den Finow-Kanal passirten am 27. Juli: 103 Wspl. Roggen, 10,218 Ctr. Mehl, 600 Ctr. Rüböl.
Am heutigen Stichtage 5 gulirungen.
vich Jqas Geschäft nur auf Re-
In der vergan⸗ Woche war der Umsatz in Getraide nur unbedeutend, und der Absatz
, 7
nur in einzelnen Lasten ans Konsumo statt. Weizen 110—115 Sgr.
pro Scheffel bezahlt; mit Roggen hatten sich mehrere Kähne eingefunden,
hielt sich Anfangs der Woche der Preis noch auf 110 — 114 Sgr., der Woche 100 — 105 Sgr. Gerste 70—75 Sgr., Hafer 32—34½
Sgr.; Erbsen fehlen ganz. Stettin, 27. Juli. Getraide. Roggen im Allgemeinen etwas
und 80 pfd. russischer auf alle Termine zu 47 Rthlr. zu lassen; in bei Partieen jedoch eiwas billiger anzukommen.
Spiritus in loco 17 ½1 ℳ bez. und ist jetzt nicht unter 17 % zu haben. “ Rüböl in loco 10*¾ Rthlr., pro Sept. /Okt. 11½⅞ Rthlr.
Getraide. Weizen, weißer, 3 ¼ Rthlr.⸗ Roggen ührt, als jemals in diesem Jahre, alte Waare, so⸗ Der Begehr konnte wie⸗
Breslau, 27. Juli.
heute weniger zugef schlesische als auch ausländische, fehlt ganz.
der nicht befriedigt werden. Bezahlt wurde für neuen schlesischen 22 Rthlr.,
Gerste 1 Rthlr., 2 ½2 Rthlr. bis 2 ⅔ Hafer 1 Rthlr. 11 Sgr., 1 Rthlr. 14 S bis 1 Rthlr. Rapps 2 Rthlr. 16 Sgr., 2 ½ Rthlr. bis 2 ⅔ Rthlr. Winter⸗ und Sommer⸗Rips ohne Veränderung. Rothe und weiße Kleesaat bei sehr guter Frage, fest im letztgemeldet. 1 3 Spiritus 10 ½ Rthlr. Brf., 10 Rthlr. Gld.
Rüböl ohne Veränderung. “ 8 Russisches Roggen⸗Mehl viel verkauft und für St. petersburger
Preise,
2 ½ Rthlr. bezahlt.
Halle, 24. Juli. Getraidepreise. Weizen 3 Rthlr. 15 Sgr. 3 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 5 Sgr. bis 2 Rthlr. 13
Sgr. 9 Pf.; Gerste 2 Rthlr. bis 2 Rthlr. 10 Sgr.; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr. bis 1 Rthlr. 15 Sgr. pro Scheffel.
Hamburg, 27. Juli. Ueberseeische Einfuhr: von Cette: 9 Fässer nortartari, 6 Fässer Spangrün, 25 Geb. 28 Stk. Sprit, 490 Geb.
Wein. Von Barcelona: 10 Stk. 11, 80/1, 6/2 Pipen Sprit. Von
2
villa: 1050 Stk. Hirschhörner, 100 Pipen Olivenöl, 300 Fanegas 1z. Von Cardiff 2175 Stk. Eisenbahnschienen. Von Liverpool:
486 Säcke Guano, 8316 Stk. Hörner, 51 Blöcke Mahagoni, 25 Punchnons
rup, 71 Kisten Zucker. Von Grangemouth: 10 ons Eisen, 165
Tons Steinkohlen. Von Hull; 220 Bunde, 94 Stangen Eisen, 22 Ton⸗
f. Lenage Von London: 658 Säcke Reis. Von 2 . ee, 100 Blöcke Zinn. Von Stavanger: 181 Tonnen Heringe.
ere Ka
otterdam: 120
London, 23. Juli. Getraide. Die Zufuhren von englischem Ge⸗ traide b während dieser Woche gering gewesen, diejenigen von frem⸗ dem groß.
Das fortdauernd schöne Wetter veranlaßt unsere Konsumenten, ihre Ankäufe so viel als möglich zu beschränken, und der Umsatz sowohl in Wei⸗ zen, Mehl, Gerste, Erbsen und Hafer war in Folge dessen zu den Noti⸗ rungen des letzten Montags unbedeutend. — Bohnen sinden mehr Auf⸗ merksamkeit und bedingen eher höhere Preise.
E Liverpool, 22. Juli. Baumwollenmarkt. Umsatz 3000 B., darunter 300 B. amerik. zu 6 ¾ à 7 ¼ Pce., 500 B. Surate⸗ zu 4 ½ à 5 Pre. und etwas ägypt. und Brasil⸗. Der Markt schloß gedrückt, mit Prei⸗ sen von amerikan., die ½ Pce. unter denen des vorigen Freitags.
— Vom 23. Juli. Heutiger Umsatz 3000 B., sämmtlich an Spinner. Markt still, und Preise von amerikan. ½ Pee. niedriger als letzten Freitag.
Amsterdam, 26. Juli. Getraide. Heute ist von Roggen ver⸗ kauft 117/119pfd. peterb. 240 und 246 Fl., und von Weizen 128pfd. bunter poln. 490 Fl., 127 pfd. odessaer 422 Fl. bei kleinen Partieen, 128 pfd. do. 427 Fl. bei Partieen.
Stockholm, 20. Juli. Der Börsenpreis ist für Weizen 28— 26 Rt., Gerste 14 ¼ — 13 ½ Rt., Malz 14 ½¾ Rt., Erbsen 20— 18 Rt., Hafer 7 ½ Rt.
pr. To. alles RGZ.
Christiania, 21. Juli. Getraide. Die Getraidepreise sind wie⸗ der im Fallen, indem gesiebter und getrockneter Roggen zu 5 Sps. ausge⸗ boten wird; nichtgesiebter 4 ½ Sps., Lreih. Gerste 4 Sps., 6reih. do. 19 Mk. Die Berichte über die Aussichten zu der neuen Aerndte lauten größtentheils sehr günstig.
Kopenhagen, 24. Juli. Getraide. Die Umsätze beschränken sich auf den Verbrauch der Stadt. Von dänischem Roggen kommt wenig an. Der Preis ist etwa 10 ¾⅔ a 11 ¼ Rbthlr. Für 115— 116 pfd. russischen wird 8 ½ a 9 Rbthlr., sfür russisches Mehl 3 Rbmk. 12 Sch. a 4 Rbmk. das Lpfd. bezahlt. Weizen ist nur wenig vorräthig. Der Preis ist 15 bis 10 Rbthlr. nach Gewicht, Hafer kostet 27 bis 28 Rbmk. die Tonne.
Kalkutta, 2. Juni. Im Geschäft ist wenig Veränderung zu melden, sowohl in Hinsicht auf Importen, als auf Exporten.
Ueber Indigo lauten die Berichte fast von allen Distrikten günstig, und haben wir, allem Anschein nach, einen guten Aerndte⸗Ertrag zu erwar⸗ ten; doch läßt sich augenblicklich noch nichts Positives darüber sagen. Die Ausfuhr dieser Saison betrug nach England 20,849 K. und nach Frank⸗
Zucker fest, bei kleiner Zufuhr.
Salpeter still, Preise aber wenig verändert.
Reis flau.
Lac Dye und Schellack begehrt.
Cours auf London 2 Sh. ¾ Pee. für Monats⸗Wechsel, 2 sechs Monat Sicht.
Frachten halten sich hoch.
Auswürtige Börsen.
Amsterdam, 21. Juli. Riederl. wirkl. Sech. 57 ½. 3 % do- 34 ½¼. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Poln. —. Preuss. Pr. Sch. — 4 % Russ. Hope 91. 8
Antwerpen, 23. Juli. Zinsl. —. Neue Anl. 17 15 G.
A ugsburg, 24. Juli. Bayer. 3 ½ %ℳ Oblig. 93 G. do. Bank-Actien II. Sem. 1847 698 G. Württ. 3 ½ % Oblig. 89 ¼ G. 4 ½ % 101 ½. 100. Darmst. 50 Fl. Loose 80 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 60 Br. 385 Fl. Loose 37 Br. 3 ½⅔ % 89 ½ G. 8
Frankfurt a. M., 26. Juli. 5 % Met. 107 ½. 107 ¾. Bank-Act. 1982. Stiegl. —. Integr. 57 ½. Poln. 300 Fl. L. 97 ½¼. do. 500 Fl. 81 ½⅛. Spon. 5 % 21 ½. 21 ⅛. 3 % do. 26 ½. 26. Bexb. 94 ¾, Taunus Actien 353 ½. 353.
it aumburg, 26. Juli. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Kuss. 106 ½. 106 ⅔. Hamb. Berg. Actien 96 Br. Magd. Wittenb. 87 Br. Hamb. Berl. 106 ⁄. 106 ⅞. Alt. Kiel 110 ¼ 110 ½. Glückst, Elmsh. 60 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Hothxsehh. 797 78. Meeit. 72 ½. 72⅛. 1
Le ipz2 ig, 27. Juli. Leipz. Dresdyn. Act. 118 G. Sächs. Bayer. 88 8 Rv, sächs. Schles. 104 Br. Chem. Ries. 58 ¾ Br. Löb. Zitt. 61 Br. Mad. Leipz- 237 G. Berl. Anh. Lt. A. 119 Br. Lt. B. 107 ½ Br. Dess. Bank-Act. 100 ½ G.
London , 23. Juli. Cons. 3 % 88 ½. Belg. 95. 94. Nene Anl. 22. S1bb Port. —. Rugl. Russ. 112 ½. 111 ¾. Bras. 85. 84. Chii 92 ½. 91 ½. Mex. —. peru 36. 34
Paris, 24. Juli. 5 % Rente ün cour. I118. 30. 3 % do. fin cour. 77.45. Neapl. —. 3 % Span. 32 ½. Pass. —.
Wien, 26. Joli. 5 % Met. 106 ⁸. 4 % do. 97. 3 % do. 69. Bank- Actien 1605. Anl. de 1834 155 %. de 1839 122 ½. Nordb. 168 ½. Gloggu. 122 ½.
Kopenh-.
WMetcorologische Beobachtungen. 1847. V
Abends 10 Uhr.
Nach einmaliger Beobachtung.
Morgens Nachmittags
22 ; 6 Uhr. 2 Uhbr.
—
Luftdruck 334,51“ Par. 334,91“Par. 335,61Par. Quellwärme 7,11 .. +† 13,3° n. + 20,2“ n. +†. 13,9° R. Fiusswürme 17,80 R. Thaupunkt.... + 9,7 n. + 6,8 °%n. + 7,0“0 R. Bodenwärme
75 pCt. 36 pLt 58 pLt. Aus lünstung
Wetter . bezogen halbheiter. beiter. Wind.. NO. No. NO. Wäee echse +† 21,1° Wolkenzug. .. — NO. + 12 8 Tagesmittel: 335,01“ Par.. *† 15,s ) h. +† 56 pot.
Luftwärme ..
Dunstsättigung. Niederschlag
—
7,5 n
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 29. Juli. Im Opernhause. 88ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der Freischütz. (Dlle. Emma Roth, Königl. hannover⸗ sche Hof⸗Opernsängerin: Agathe, als erste Gastrolle.) Anf. halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
Im Königlichen Schloß⸗Theater zu Charlottenburg: Mein Mann geht aus. Hierauf: Die Mäntel. 7
Anfang halb 7 Uhr. Billets zu dieser Vorstellung sind bis Donnerstag, Mittags 1 Uhr, im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der Vorstellung selbst Abends im Schloß⸗Theater zu Charlotten burg an der Kasse zu haben. 1 Freitag, 30. Juli. Im Opernhause. 122ste Schauspielhaus⸗ Abonnements⸗Vorstellung: Wilhem Tell. Anfang 6 Uhr. 1 Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden klei⸗ Spernhaus⸗Preisen verkauft: “ Fhernhene⸗ 6 seh Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten, Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran ges, s wie im Parterre, 45 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 7 ½ Sgr.; ein Billet in der Fremden⸗Loge 2 Rthlr.
erantwortlicher Redacteur Dv. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Erpedition. f
“ Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 8 Jahr. 4 Rthlr. - † Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. — Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mil 2 ½ Sgr. berechnet.
a68*
Amtlicher Theil.
Inland. Berlin. Inhalt des EEIEöö — Armen⸗Ver⸗ waltung. — Rhein⸗Provinz. Reise des Königs von Württemberg. — Der Gußstahl der Fabrik in Bochum. — Schreiben aus Breslau. (Preis⸗Erniedrigung der Lebensmittel.)
Deutsche Bundesstaͤaten. Königreich Bavern. Reise Ibrer Majestät der Königin von Preußen. — Ministerial⸗Verfügung. — Das Sängerfest in Regensburg. — Die österreichische Getraide⸗Sperre. — Königreich Württemberg. Berichtigung. — Abweisung des Pro⸗ testes gegen das Verhalten des Militairs. — Herzogthum Sa sfen⸗ Gotha. Petition von Bürgern um eine Verfassung. — Schreiben aus dem Reußischen. (Regierungs⸗Jubiläum des Fürsten von Lobenstein⸗ Ebersdorf.)
Frankreich. Paris. Ernennung eines Oberst der pariser National⸗ Garde. — Programm der Iuliseste. — Cecile's Geschwader in den indisch⸗chinesischen Gewässern. — Cochinchinesisches Edikt. — Abd el Ka⸗ der. . Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Hof⸗Nachricht. — Procla⸗ mation zur Einberufung eines neuen Parlaments. “
bS;. Kanton Zürich. Abreise des preußischen Gesandten nach
en.
Italien. Rom. Grasselini's Polizei⸗Verwaltung. — Kardinal Ferretti. —
8 Vermischtes.
anien. Schreiben aus Madrid. die Palast⸗Fr. — Nachrich⸗ en aus Portugal.) 8 G
G
Kückblick auf den ersten Vereinigten Landtag.
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Beilage ““
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
1 Dem Fabrik-Unternehmer Nikolaus Dreyse zu Sömmerda den Charakter als Kommissions⸗Rath zu verleihen.
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Delius ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgerichte in Erwitte und zugleich zum Notarius im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu Arnsberg ernannt worden. 1
Angekommen: Se. Excellenz der Ober⸗Marschall im König⸗ reich Preußen, Graf Fink von Finkenstein, von Leipzig. Abgereist: Der Prinz Ludwig zu Schönaich⸗Carolath, nach Amtitz.
nichtamtlicher Cheil.
Fn lan d.
Berlin, 29. Juli. Seine Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem Oberst⸗Lieutenant von Bonin, Comman deur des 4ten Husaren⸗Regiments, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzes des kurfürstlich hessischen Haus⸗ Ordeus vom goldenen Löwen zu ertheilen.
Berlin, 29. Juli. Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗ Departements enthält unter Nr. 145 die Verordnung, betreffend Briefe mit der Rubrik „Soldaten⸗Brief“ diese sollen auf der Siegelseite mit dem Namen des Absenders und dem Truppentheile, bei welchem der Absender steht, versehen sein; unter Nr. 146 die Verordnung, betreffend die portofreie Beförderung von Geldersparnissen preußischer Unterthaͤnen, welche bei ausländischen Eisenbahn⸗Bauten als Arbeiter beschäftigt sind, und unter Nr. 147 die Verordnung, betreffend den Uebergang der Verwaltung des Postwesens im Herzogthum Sachsen Altenburg auf die Königlich sächsische Post Verwaltung.
Berlin, 29. Juli. Nach dem in dem neuesten Monatsblatte der hiesigen Armen— Verwaltung enthaltenen Berichte über die Ver⸗ waltung des großen Friedrichs⸗Waisenhauses befanden sich im Jahre 1846 in demselben 1233 (359 Haus⸗, 874 Kostkinder) und im Jahre 1845 1139 Kinder (306 Haus⸗, 833 Kostkinder); es hat sich mithin die Zahl derselben im Jahre 1846 um 94 vermehrt. Die tägliche Durchschnittszahl der Haus⸗ und Kostkinder zusammen betrug im Jahre 1846 und 1845 1186, daher Abweichungen nur im gegenseitigen Ver hältnisse der Haus⸗ und Kostkinder, und zwar in gleicher Zahl, statt⸗ gefunden haben. Unter den im vergangenen Jahre dem Waisenhause überwiesenen Kindern befanden sich 79 von verhafteten, 51 von ent⸗ wichenen, 49 von erkrankten und 78 von zu ihrer Ernährung und Erzie hung unfähigen Aeltern, so wie 130 wirkliche Waisen. Außerhalb Berlins, und zwar in 104 Ortschaften, wurden 228 Kinder (121 Kna⸗ ben, 107 Maͤdchen) in Kost untergebracht. In der Anstalt sind im Jahre 1846 84 Zöglinge (56 Knaben und 28 Mädchen) eingesegnet ünd sämmtlich in Lehre und in Dienst gegeben worden, mit Aus⸗ nahme eines Knaben, welcher zur Ausbildung seiner besonderen Gei⸗ stes⸗Anlagen, auf Kosten der Grüneschen Stiftung, einer höheren Schule zugeführt wurde.
Im Lazareth des Waisenhauses waren am 1. Januar 1846 7 Kranke verblieben und dann 182 hinzugekommen, von denen 163 geheilt, 1 ungeheilt entlassen, 8 starben und 17 als Bestand in das Jahr 1847 übergingen.
Nach dem Rechnungs⸗Abschlusse der Kasse des Waisenhauses be⸗ zief sich der Betrag der eigenen Einnahme auf 63,027 Rthlr. 6 Sgr.
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Alle Post-Anslalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition der Allg. Preuß. Zeitung: Behren-Straße Nr. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Berlin, Freitag den 306ten Juli
10 Pf., die Ausgabe hat 82,759 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf. betragen. Zur Deckung der Ausgaben sind von der Stadt⸗Haupt⸗Kasse 19,732 Rthlr. 18 Sgr. 4 Pf. zugeschossen worden. Am 22. Juni befanden sich im hiesigen Arbeitshause 1058 und im Neuen Hospitale 344 Personen. Durch das hiesige große Fried⸗ richs⸗Waisenhaus wurden 374 Kinder (258 Knaben, 116 Mädchen) verpflegt. Außerdem waren durch dasselbe 901 Kinder in Kost ge⸗ geben.
Nach dem tabellarischen Berichte für das Jahr 1846 über die Klein⸗Kinder⸗Bewahr⸗Anstalten wurden in 29 Anstalten im verflosse⸗ nen Jahre 2064 Kinder aufgenommen, 2008 entlassen und blieben 3689 Bestand. Am Ende des Jahres 1845 befanden sich 3633 Kin⸗ der in den Anstalten.
Rhein⸗Provinz. Se. Majestät der König von Württem⸗ berg traf am 25. Juli unter dem Namen eines Grafen von Gra⸗ feneck, nebst Gefolge, in Köln ein und setzte am folgenden Tage seine Reise nach Holland zu einem Besuche am dortigen Hofe fort.
Gegen Ende des vorigen Monats ging von Solingen eine Kom⸗ mission von Fabrikanten nach Bochum, um die Gußstahl⸗Fabrik der Herren Mayer und Kühne in persönliche Anschauung zu nehmen. Am 21. Juni besahen die genannten Herren die ganze Anlage, und wurde unter ihren Augen Gußstahl gegossen, gehämmert, gereckt und mitge⸗ nommen. Bereits ist das mitgebrachte Fabrikat zu Scheeren, Tafel⸗ messern, Rasirmessern, Säbelklingen, Maschinentheilen und Stahlmei⸗ ßeln mit dem besten Erfolge verwendet und über alles Erwarten vor⸗ züglich befunden worden. (Vergl. den Artikel: Eisen⸗ und Stahlwaa⸗ ren⸗Fabrication im gestrigen Blatte der Allg. Pr. Ztg.)
* Breslau, 24. Juli. Mit der zunehmenden Fülle der Nahrungsmittel gehen auf dem hiesigen Markte die Preise fortdau⸗ ernd herunter, und die bis dahin herrschende Noth macht sich von Tage zu Tage weniger fühlbar. Wir haben in der letzten Woche zahlreiche Zufuhren von Kartoffeln gehabt, welche seitens der Ver⸗ käufer vorwiegend nicht an die Händler, sondern unmittelbar an die Konsumenten abgesetzt wurden, und zwar die Metze für 1 Sgr. 6 Pf. und 1 Sgr. 3 Pf., während die Zwischenhändler ihre Preise auf 1 Sgr. 6 Pf. und 1 Sgr. 9 Pf. hielten. Auch Obst wird in be⸗ deutender Menge und von vorzüglicher Güte zur Stadt gebracht und zu sehr niedrigen Preisen meistens ebenfalls aus erster Hand verkauft. Endlich kommen die Gemüse in immer reicherer Fülle und zu billigen Preisen zum Verkaufe. Nach übereinstimmenden Aussa⸗ gen mehrerer Bäcker hat in Folge der vermehrten Zufuhr von Kar⸗ toffeln, Obst und Gemüse die Consumtion des Brodtes hier am Orte in der letzten Woche um die Hälfte gegen sonst abgenommen.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. (N. K.) Ihre Majestät die Königin
von Preußen traf auf der Reise nach Ischl am 24. Juli um 7 Uhr
Abends in München ein, stieg in der Königlichen Residenz ab, um den kleinen Erbprinzen zu sehen, und fuhr dann noch bis Possenhofen. Während des kurzen Aufenthalts wurde Ihre Majestät von der Frau Kurfürstin, dem Prinzen und der Prinzessin Luitpold und dem Prin⸗ zen Adalbert Königl. Hoheiten begrüßt. Dieselben wollten sich am 25. Juli nach Possenhofen begeben, wo von dem Sommerschlößchen Ismanig aus auch die Kaiserin⸗Wittwe von Brasilien und die Her⸗- zogin von Leuchtenberg eintreffen werden.
Das Königliche Ministerium des Innern hat unterm 16. Juli im Einverständniß mit dem Königlichen Ministerium des Königlichen Hauses und des Aeußeren verfügt, daß, nachdem der Staat Texas den Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika förmlich einverleibt wor⸗
den und diese Einverleibung auch von den europäischen Großmächten nicht beanstandet ist, der mit den Vereinigten Staaten im Jahre 1845 geschlossene Freizügigkeits⸗Vertrag als auf Texas gleichmäßig sich erstreckend zu betrachten sei. —
Aus Regensburg vom 24. tung:
„Die Thore der Stadt prangen bereits seit gestern in vollem Fest⸗ schmucke zum Sängerfeste, geziert mit Emblemen, Draperieen, Fahnen, Blu⸗ men, Laubgewinden und kernigen Willkommsprüchen. Auch die Häuser der Stadt und Stadtamhoss sind stattlich mit Flaggen, Fahnen, Kränzen und anderen Zierden geschmückt. An einigen bemerkt man Inschriften, die die lieben Gäͤste zum Eintritte auffordern. Die Festhalle ist auf der schönen großen Schießwiese nach dem Plane unseres kunsttüchtigen Folz von dem hiesigen Zimmermeister Herrn Zimmermann errichtet und gewährt mit ihren von Tannengrün umwundenen gothischen Säulen, Spitzbogen, Giebeln und Balustraden einen herrlichen Anblick. Auf der Spitze des Giebels wird uach dem Einzuge die Festfahne aufgepflanzt, und zu beiden Seiten derselben wehen Flaggen mit den Farben Baperns und des regensburger Stadtwappens. An den Treppen, die links und rechts zum Podium hinan⸗ führen, stehen zierliche Feuerbecken, in welchen Nachts bengalische Flammen lodern werden. Das Innere der Halle ist akustisch gebaut und mit einem großen Hänge⸗ leuchter und den Wappen aller jener Orte geschmückt, aus welchen Gesangvereine oder Deputationen am Feste Theil nehmen. Die Stadtbaumannschaft hat, wie wir vernehmen, die zur Errichtung der Halle nöthigen Fuhren unentgeltlich ethan. Für die Zuhörer sind in dem großen Raume vor der Halle zahl ose Reihen von Tafeln und Bänken und im Hintergrunde Tribünen auf⸗ gestellt. Die Frauen und Jungfrauen haben das Fest heute damit einge⸗ leitet, daß sie unter den Linden eine namhafte Zahl Armer mit einem Mit⸗ tagsmahle bewirtheten. In den darauf folgenden Nachmittagsstunden trafen allmälig die Sängerschaaren ein, zu Wasser und zu Lande, aus allen Strichen der Windrose. Vor der Stadt, auf den Straßen, harrten ihrer Züge berittener Bürger, und als sie an die Thore kamen, wurden sie von Deputationen des hiesigen Liederkranzes begrißt. Schon auf dem Wege hierher waren die Sänger in den Orten, durch welche sie fuhren, freundlich bewillkommnet worden. Nach der Ankunft begaben sie sich zu dem hochfest⸗ lich dekorirten Rathhause, wo sie in dem großen Reichssaale die Fahnen aufstellten und die Wohnungskarten empfingen. Trotz der großen Zahl der Unterzubringenden sind dem Einquartirungs⸗Ausschusse weit mehr Woh⸗ nungen zur Verfügung gestellt worden, als der Bedarf ist. Abends 8 Uhr versammelten sich die Sänger auf dem Reiterschießplatze, wo sie von dem hiesigen Liederkranze durch einen Festgesang begrüßt wurden. Dann be⸗ gann ein fröhliches Gelag. Dies der Vorabend des Festes.“
Aus Nürnberg vom 22. Juli wird dem Frankfurter Journal geschrieben: „Zuverlässige Handelsbriefe aus Prag brin⸗
Juli meldet die dortige Zei⸗
August die Getraidesperre wieder aufgehoben wird. Es war dies eine Maßregel, die besonders fühlbar drückend in Sachsen und in der bayerischen Oberpfalz sich äußerte, denn gleich mit ihrem Eintritt und ihrer strengen Durchführung traten in den anliegenden Länder⸗ strecken bedeutend höhere Getraidepreise ein. In Böhmen selbst ver⸗-⸗ breiteten dabei Interessirte, um den entgangenen Gewinn sich zu er⸗ halten, die Nachricht von Kornmangel und trieben dadurch die Preise auch in die Höhe, so daß man jetzt noch die Nachwehen davon verspürt, ungeachtet nachgewiesen ist, daß Getraide im Ueberfluß vorhanden ist. Einzelne Distrikte, die von den böhmischen Märkten an der Gränze sich versorgt hatten, waren mehrere Wochen dem Mangel ausgesetzt, bis das von der bayerischen Regierung ihnen zugesagte Speisekorn aus Altbayern ankam; man vermahlte dort Hafer und Gerste zur Brodbereitung. Lobenswerth war das Verfahren des amberger Stadtmagistrats; während andere größere Städte der Brod⸗Ausfuhr aus ihren Mauern Hindernisse bereiteten, geschah diese dort ungehin⸗ dert in der Weise, daß kleine Orte aus einem Umkreise von 8 — 10 Stunden sich ihren Bedarf holten, daher an Marktagen große Ladun⸗ gen fortgeschafft wurden.“
Königreich Württemberg. Der Schwäb. Merkur enthält Folgendes: „Stuttgart. Es tauchen seit einiger Zeit in inländischen und auswärtigen Zeitungen Gerüchte auf von Verände⸗ rungen der Ministerstellen. Die Quellen und Gründe dieser Gerüchte wollen wir dahingestellt sein lassen, können aber aus sicherster Quelle die Erklärung geben, daß weder Zeitungsschreiber, noch Stadt⸗ Klatschereien auf die Entschließungen des Königs irgend einen Einfluß ausüben werden.“
Den Unterzeichnern der Beschwerde⸗ und Nichtigkeitsklage gegen den Entscheid der Königlichen Stadt⸗Direction vom 29. Mai in Be⸗ treff des vielgenannten Protestes gegen das Verhalten einzelner Mi⸗ litairpersonen in der Nacht des 3. Mai ist ein Erlaß der K. Kreis⸗ regierung eröffnet worden, worin sie mit ihrer Beschwerde völlig ab⸗ 8 gewiesen werden. Die Vorgeladenen baten sich sogleich eine Abschrift des abweisenden Erlasses aus, um den Rekurs durch die weiteren Instanzen zu verfolgen. —
Herzogthum Sachsen⸗Gotha. (O. P. A. Z.) Wäh⸗ rend das koburger Land sich einer freisinnigen Verfassung erfreut, be⸗ stehen für das Herzogthum Gotha noch die alten Feudalstände, bei welchen von den Städten nur Gotha und Walthershausen durch ihre Bürgermeister, der Bauernstand aber gar nicht vertreten ist. Mit großer Spannung sieht man daher dem Erfolge einer Petition ent⸗ gegen, welche von einer Anzahl hiesiger Bürger vor einiger Zeit dem Herzoge übergeben und in welcher um Ertheilung einer zeitgemäßen Verfassung gebeten worden ist. 1
** Aus dem Reußischen. Die am 12. Juli d. J. statt⸗ gefundene Feier des 25jährigen Regierungs⸗Jubiläums des Fürsten von Lobenstein⸗Ebersdorf und Mitregenten des Fürstenthums Gera ist ein seltenes Dank⸗ und Volksfest in beiden Landestheilen gewesen.
gen die erfreuliche Nachricht, daß von Seiten Oesterreichs Anfangs
Der Fürst hatte sich alle prunkhaften, mit Aufwand für seine Unter⸗ thanen verbundenen Ehrenbezeigungen verbeten und den Tag zurück⸗ gezogen im engsten Familienkreise verlebt. In beiden Landen nahm man aber nur einen Jubel — den aus den Herzen aller Untertha⸗ nen kommenden Freudenerguß — nur eine Stimmung — die der treusten Anhänglichkeit an ihren angestammten Fürsten — wahr Noch kurz vor dem Jubiläum hatte er zu freierer Entfaltung des Kommunalwesens und zu Hebung des Gemeinsinnes den Land-⸗ Gemeinden im Fürstenthume Lobenstein⸗Ebersdorf eine sehr zeitge⸗ mäße Landgemeinde⸗Ordnung verliehen, nachdem vorher die Ansichten von Deputirten der Landgemeinden vernommen worden waren. Der Fürst, dessen allgemein anerkannter schöpferischer Geist und dessen hoher Kunstsinn viele Denkmäler im edelsten Geschmacke auf dem Gebiete der Natur und Kunst ins Leben gerufen hat, ist, beseelt von echtdeutschem Herrschersinn, weit entfernt, nach Popularität zu haschen nichtsdestoweniger ist er im ungetheilten Besitze derselben, weil er mit Energie und strenger Gerechtigkeit die wichtigsten Interessen seines Landes ergreift und selbstständig unermüdlich fördert, weil er Beam⸗ tendruck haßt, die Ehrenhaftigkeit zum ersten Standesvorzug macht und den Höflingsdienst verabscheut. Daher ist die Liebe und An⸗ hänglichkeit an diesen Fürsten besonders auch im Fürstenthume Gera wo er in Gemeinschaft mit dem edelgesinnten Fürsten von Schleiz regiert und wo seines dringenden Wunsches ungeachtet die Festlich⸗ keiten und der Enthusiasmus während voller 8 Tage sich überboten außerordentlich groß. Dem Fürsten wurden von allen Seiten sehr kostbare Geschenke verehrt und in Adressen und Votivtafeln von sämmtlichen Landgemeinden und der Ritter⸗ und Landschaft, ja, selbst von ausländischen Beamten und Corporationen die aufrichtigsten Segenswünsche dargebracht. Die eigentliche Festfeier begann im Fürstenthum Lobenstein⸗Ebersdorf am frühen Morgen mit Verthei⸗ lung reichlicher Lebensmittel an alle Bedürftige des Landes, woran sich in allen festlich geschmückten, wahrhaft überfüllten Kirchen die gottesdienstliche Feier reihte. Bei allen Festlichkeiten waren Bravheit und Biederkeit, Freundlichkeit und Herzlichkeit die Festordner. Jedem treuen, ehrenhaften Unterthan war, da eine Absonderung der Stände allenthalben gemieden ward, der vollständigste Antheil an der Festfeier gesichert. Des Fürsten Streben hat nur ein Ziel — das Wohl seiner Unterthanen — nach seinem Wahlspruche: „Volkeswohl ist Fürsten⸗ lust“. Ihm hat er auch das Opfer gebracht, den Wildstand, obgleich 8 ein bereits im Jahre 1832 von ihm erlassenes Gesetz für Wild scha⸗ den eine sehr reichliche Entschädigung gewährt, gegenwärtig auf ein einziges Revier zu beschränken und seine Vorliebe zur Jagd fast 8 gänzlich aufzugeben. — Die Unterthanen verehren in ihm einen sresggerechlen. dem besonnenen geistigen Fortschritte huldigenden, dabei aber äußerst mildthätigen Fürsten.
Frankreich.
Paris, 25. Juli. Unter den Kandidaten, welche für die er⸗ ledigte Oberstenstelle der zweiten Legion der National⸗Garde von Paris vorgeschlagen worden, ist die Wahl des Königs auf Herrn F. J. Talabot gefallen. In Folge davon hat, wie der Courrier frangais mittheilt, Herr Edmond Halphen seine Entlassung als Maire des zweiten Bezirks von Paris VVLZ1““
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