1847 / 210 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

im Jahre 1840, als ein gewaltiger Ariegelam 2 . übertönte, ein Vereinigter Lanbtag 5

zu uns E Anlehen, einen Kredit oder eine Kriegssteuer zu

. 3 würde die nächste unausbleibliche Folge davon ge⸗

siti er Art wäre A oposition der 2 8 wer. gewesen, und der Krieg wäre unvermeidlich

vur e Königliche Macht ungetheilt und ungefesselt sein muß,

für den Krieg die erforderlichen Rüstungen zu leiten, so muß sie

738 sein um den Frieden zu erhalten und bedenkliche Gefahren 7

Krieg abzuwenden. 1

89 ist als „auf flacher Hand liegend“ anerkannt worden, wie

widersinnig die Oeffentlichkeit geheimer Beschlüsse im Moment eines drohenden Krieges sein würde; es bedarf keiner Auseinandersetzung, wie nützlich unter Umständen ein ständisches Votum für den Krieg sein kann; es sollte aber auch nicht außer Acht gelassen werden, daß die Entscheidung: ob die Lage der Dinge Oeffentlichkeit oder Geheimniß erfordert? in einer Monarchie Niemand anders als dem Könige zustehen kann.

So wichtig die Frage wegen der Kriegsrüstungen für jeden selbst⸗

ändigen Staat und insbesondere für die preußische Monarchie ist,

8 Lirsch ist ihre Beantwortung in Bezug auf Vorsorge zur Herbei⸗ schaffung von Geldmitteln; die ängstlichste Wahrung ständischer Rechte könnte darüber zu einer beruhigenden Garantie gelangen, wenn für solchen Fall ein für allemal ein eventueller Kredit angenommen und Rechenschaft über die Verwaltung festgesetzt würde. Dieses nahelie⸗ enden Gedankens ward auch gedacht und zwar tauchte er von der inken Seite in den letzten Tagen des Landtages auf, als es bereits entschieden war, daß eine parlamentarische Einigung darüber nicht mehr zu Stande kommen würde. Die Propositionen über den Eisen⸗ bahnbau und über die Land⸗Rentenbank waren bereits abgelehnt; da⸗ mmit war es entschieden, daß eine starke Fraction in der ersammlung selbst auf das, was sie selbst als nützlich erkannte, nicht eingehen wollte, weil sie dadurch etwas aufzugeben fürchtete, was sie für wich⸗ tiger hielt, als alle materiellen Interessen.

Es war ein politischer Glaubenskrieg, den die Opposition führte, unendlich ehrenwerther als das gemeine Parteigetriebe, das wohl unter politischer Maske ein eigensüchtiges, mitunter sehr schmutziges Spiel treibt; sie würde den vollkommensten Beifall und noch viel größeres Lob verdienen, als die liberale Presse ihr gespendet hat, wenn in ihren politischen Dogmen kein Irrthum und Aberglaube wäre. Gegen diesen erlauben wir uns zu reden; den Personen lassen wir alle Gerechtigkeit widerfahren; das ausgezeichnete Talent der Einen ehrend, den Fanatismus Einiger, das blinde Hinterdreingehen meh⸗ rerer Anderer entschuldigend.

Wer sich einer Partei hingegeben hat, muß folgen, wohin sie ihn führt; der Freie behält das Recht der eigenen Ueberzeugung, und dies Recht, worauf wir so viele Berufungen in den Verhand⸗ lungen finden, 8 das wir auch in diesen Blättern in Anspruch nehmen

Handels- und Bärsen-Nachrichten. Berlin, den 309. Juli 1847.

Inlüncdlische Fonels: Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und Geld-Course.

[zf.] Brief. Geld. Gemw. Kur- Na.Pfübe 94¾.

zt.] Brief. Geld. Gem.

St. Schuld-Sch. 3 ½ 93 ½ 92 ¾ Seech. Präm. Sch. 9¹½ Schlesische d0. 3 ½ 97 K. u. Nm. Schuldv. 89 ½ qo0. Lt. B. gar. d0. 3 5 h Berl. Stadt-Obl. 93 Pr. BH-Anth.-Sch 108 y—

Westpr. Pfandbr. 93 ,

Grossh. Posen do. 4 102 ½ do. do. 3 ½ 93 ¼ 922 Ostpr. Pfandbr. 3 ½ 96 ¾ Pomm. do. 3 ¼ 94 ½¼ 9⁴½ Ausländisohe Fonds.

gSS

Friedrichsd'or. 13 ⁄2 13 ½ And. Goldm. à5 th. I12 115712 Discouto. 3 ½ 4 ½

Poln. neue Pfdbr./4 do. Part. 500 Fl. 4 do. do. 300 FlI. 95 Hamb. Feuer-Cas. 111 do. Staats-Pr. Anl. 83 ¼ Holländ. 2 ½ Int. 95 * Kurh. Pr. 0. 40 Th. Sardin. do. 36 Fr. Neue Bad. do35 Pl.

Eisenbahn-Actien.

Russ. Hamb. Cert. do. bei Hope 3.4. S. do. do. 1. Anl.. do. Stieglitz 2.4 A do. v. Rothsch. Lst. do. Peln. Schatz 0. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. u. C.

*8’E

1[588288!! ᷑889‚ 2— 9

KCʒAMe’AA

II

Volleing. 24

Amst. Rott. 4 104 bz. u. B 1

Arnh. Utr. 4 ½

Berl. Anb. A. 4 116 ½ bz. u do. Prior. 4

Berl. Hamb. 4 do. Prior. 4 ½

Pts. M. Pr.B. 5 101½ Rhein. Stm. 87 B. 86 ½ G. do. Prior. 4

d0. v. St. gar. 3 ¼ 108 bz. Sächs. Bayr.³ 88 ½ B 100 ¼ bz. n. Sag.-Glog. % Berl. Stett. 4 113 ¼ bz. do. Bonn-Cöln. 5 St.-Vobw. Bresl. Freib. 4 do.

do. Prior. 4 Thüringer. †0 97 ½ bz. u. G. Cöth. Bernb. 4 WIL. (c. o.)%

Cr. Ob. Sch. 4 8 do. Prior. 8 Zarsk. Selo.

Prior. 42 76 ½ B. 100 ¼ 8.

Prior.

Quit. Bog. à 4 %

Gloggnitz. Hmb. Bergd. 4 Kiel-Alt. Lpz. Dresd. 4 Löb. Zittau. 4 Magd. Halb. 4 Magd. Leipz 4 do. Prior.]4 N. Schl. Mk.]¹

do. Prior.

hBerg. Mrk. 50 Berl. Anb. B. 45 Bexb. Ludw. 770 Brieg-Neiss. 55 1 Chem. Risa. 80 8 4 . Cöln-Mind. 90 97 4 a 97 b2 40. Thür. V. 20 Dresd. Görl. 90 Magd. Witt. 30 MNecklenb. 70 Nordb. P. W. 65 Rh. St. Pr. 70

1 Starg. Pos. 50 (Schluss der Börse 3 Uürh

do. Prior. Nrdb. K. Fd. 0. Schl. Lt. A

5 b

8 103 ½ B. do. Prior. 4

4

4

85 ¾˖ 86 bz. u. B. 73 B.

72 a 8 92² ˖ bz. 84 ¼ B.

do. ELt. B. Pts. Mgdb. do. Pr. A. B. 4

Das Geschäft in Eisenbahn-Actien war heute sehr unbedeutend

die Course unverändert, Stimmung günstig.

2 Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualitöt von 95 105 Rthlr.

l10co 47 ½ 50 ¼ Rthlr. Ieuoe pr. Auust 51 54 Rthlr. regulirt. - pr. Septbr. /Oktbr. 48 Rthlr. Bf.

Gerste loco 46—50 Rihlr.

Stande.

5 Pf.; Hafer 1 Nthlr. 20 Sgr.

Hafer loco nach Qualität 34—38 Rthlr.

Rüböl loco 11 ½ Rihlr. Bf. 2 Herbst 11 ½ Rthlr. Bf., ½ bz.

Kanal-Listen: Den Finow-Kanal passirten am 28. /29. Juli: 584 Wspl. Roggen, 70 Wspl. Gerste, 8929 Ctr. Mehl. Im Geschäft kein Leben; nur einige Regulirungen

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 29. Juli 1847. Roggen 2 Rthlr. 21 Sgr. 7 Pf., auch 2 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf. Eingegangen sind 28 Wispel.

Zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf., auch 4 Nthlr. 8 Sgr. 5 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf.; große Gersie 2 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 4 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 10 Pf.; Erbsen 2 Rthlr. 24 Sgr. Einge⸗ gangen sind 10265 Wispel 19 Scheffel.

Mittwoch, den 28. Juli. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr. 20 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf. und 20 Sgr. (schlechte Sorte.)

Zu Lande:

Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., metzen⸗ weis à 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Sgr. Branntwein⸗Preise. Die Preise vom Kartoffel⸗Spiritus waren am 23. Juli 1847 20 u. 21 Rthlr. NA4. „(ohne Geschäft) 22 23 u. 23 ½1 28. 25 u. 25 ¾ 29. „» 8 24 Korn⸗Spiritus: ohne Geschäft. b Berlin, den 29. Juli 1847. 1“ Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

(frei ins Haus geliefert)

pr. 200 Quart à 54

oder 10,800 nach Tralles.

Königsberg, 27. Juli. An Getraide keine Zufuhr. Kartoffel⸗ Zufuhr mittelmäßig und 32 Sgr. pro Scheffel.

Danzig, 27. Juli. An der Börse wurden verkauft, gestern noch: 70 L. 132 pf. poln. Weizen zu unbekanntem Preise; heute: poln. Wei⸗ zen 50 L. 130 31 pf. a Cf. 650, 32 ½ L. 131 32 pf., 21 ½ L. dito und 50 L. 131 pf. a Cf. 670, 36 L. 132—33 pf. und 26 L. 131 —32 pf. a Cf. (?) pro Last.

Stettin, 29. Juli. Getraide. Roggen, 80 pf. russ. in loco 44 a 46 Rthlr. bezahlt, pro Juli auf 48 Rthlr. gehalten, pro August zu 47 Rthlr. offerirt, pro Septbr./Oktbr. 82 pf. zu 45 Rthlr. zu haben.

Spiritus in 10c°% 14 %, pro August 15 ℳ% bezahlt.

Rüböl in loco 10 ¾ Rthlr. zu haben, pro Sept./Oktbr. 11 ¾˖ Rthlr. zu bedingen.

* Breslau, 29. Juli. Getraide. Weizen war heute nicht angeboten, es wäre zu machen für weißen 3 ⅛, 4⁰ bis 4½⅞ Rthlr., für gel⸗ ben 32, 4“ bis 4 ½ Rthlr. Roggen ist nur in neuer Waare angeboten. Die ziemlich bedeutende Zufuhr fand zur Versendung nach den Gebirgs⸗ Gegenden, so wie für den hiesigen Konsum a 2 ½, 2 bis 3 ½ Rthlr. rasch Käufer. Gerste, neue Waare, wurde a 1 . Rthlr., alte a 2 bis 2⁵⁄2 Rthlr. willig genommen. Hafer, in Folge starken Begehrs höher und alter a 43 bis 49 Sgr., neuer a 36 bis 41 Sgr. gekauft. 8

Rapps bei großer Kauflust gleichfalls höher und nach Qualität und Trockenheit 80, 84 bis 88 Sgr. bewilligt, pr. August 3 Rthlr. zu bedingen.

Winter⸗Ripps a 85 Sgr. verkauft.

Sommer⸗Ripps 75 bis 78 Sgr. zu bedingen.

Nach rother Kleesaat viel Frage und für feinste Waare 11 Rthlr. bezahlt, die anderen Qualitäten a 8 bis 10 ¼ Rthlr. gern verkäuflich.

Weiße Kleesaat bei starker Kauflust und sehr kleinem Angebot hö⸗ her und 9 bis 12 ½ Rthlr. zu machen. Die Oualität der neuen Aerndte fällt gering aus.

Spiritus heute höher, für Kleinigkeiten loco-Waare 11 Rthlr. bez. und Geld, auf 11¼ Rthlr. gehalten. Pro Oktbr., Novbr., Dezbr. a 8 Rthlr., pro Dezbr., Jan., Febr. a 7 ½ Rthlr. angeboten.

Rüböl gestern pr. Septbr., Oktbr. a 118 Rthlr. gekauft, wird heute auf 12 Rthlr. gehalten, 11¾ Rthlr. Gld. Loco nicht unter 11 ½ Rthlr. zu haben.

Russisches Mehl nunmehr fast geräumt, kleinen Partieen heute a 3 ½ Rthlr. gekauft, in Posten siebtes 3 Rthlr., ganz gesiebtes 42, Rthlr.

Die Stimmung am Getraide⸗Markt ist außerordentlich fest, dagegen ist es an der Börse mit Actien sehr flau.

Magdeburg, 25. Juli. Getraide. Die im nördlichen Deutsch⸗ land eingetretene plötzliche Flauheit im Getraide⸗Geschäft scheint weniger aus Ueberfluß an alten Vorräthen oder noch zu erwartenden fremden Zu⸗ fuhren hervorgegangen zu sein, als vorzüglich darin, daß man angefangen hat, den in verschiedenen Blättern enthaltenen Mittheilungen über die un⸗ gewöhnliche Größe der diesjährigen Aerndte mehr Glauben zu schenken, als es sich vielleicht später bestätigen mag. Die Preise für Weizen haben sich

4

für St. petersburger bei 3 ½ Rthlr., halb ge⸗

bei den wenigen noch vorhandenen Vorräthen gut behauptet, es wurde da⸗ für von Konsumenten 110 a 120 Rthlr. bezahlt, dagegen ist Roggen im Preise weiter zurückgegangen, und neue Waare fand zu 45 a 56 Rthlr. we⸗ nig Käufer, alter Roggen wird auf 60 a 65 Rthlr. gehalten. Gerste mangelt, wird aber auch wenig begehrt und ist zu 60 Rthlr. zu lassen. Hafer 34 a 38 Rthlr. Erbsen 75 a 80 Nthlr. Der Handel in Oel⸗ saamen bleibt wegen der hohen Forderungen der Produzenten noch immer leblos. Das Wenige, was von Sommersaat angebaut wurde, soll bis jetzt gut stehen. Für neuen Küm mel ist bereits bis 7 ¾ Rthlr. pr. Ctr. an⸗ gelegt.

Oel. zu 11 Rthlr. anzukommen; in loco wird 11¾ Rthlr. verlangt;. Oel 12 Rthir. Leinöl 11° Rthlr., fremdes 11 Rthlr. incl. Faß⸗ Baumöl 17 ¼ a 17 ½. Mohnöl, wovon unr noch geringe Quantitäten vorhanden sind, wird zu 20 ¾ Rthlr. erlasse. Südseethran 9 ¼ a 10 Rthlr. pro Centner. 8 1 1

Mit Spiritus geht es immer weiter rückwärts, zu 34 a 36 Rthlr. ist in loco anzukommen, auf spätere Lieferung wird zu 22 2 24 Rthlr. an⸗ getragen, aber selbst zu diesem Preise finden sich wenig Käufer.

efordert; Juli August 11 ½ Rthlr.; August / September 11 ⅛˖ Rthlr.; Sep⸗.

deeee5 1 8 Raülrs, Oktober. November 11 ¾ Rthlr.; Novem ber/

Dezember 11 ¾ Rthlr.; Dezember/ Januar 11 ¾ Rthlr. Leinöl 12 12 ¼

Rthlr. Mohnöl 22 22 ¼ Rthlr. Getraide. Weizen p. Wspl. 96 Rthlr., Roggen, neuer 50 55

Rthlr., alter 60 66 Rthlr., Gerste 40 Rthlr., Hafer 30—34 Rthlr. Spiritus, 14,400 % nach Tralles, 36—37 Rthlr.

Ueberseeische Einfuhr: von Bahia: 29 Demi⸗ johns Capers, 600 Stück Häute, 135 Stück Goncalez⸗Alves Holz, 1168 Ballen Taback, 602 Kisten Zucker; von Havre: 314 Säcke Kaffee, 374 Säcke Getraide, 3 Kisten Vanille; von Cardiff: 1093 Stück Eisenbahn⸗ schienen; von Hull: 100 Ballen Baumwolle, 64 Bunde 3 Kisten Stahl; von London: 580 Säcke Guano; von St. Petersburg: 971 Säcke 911 Kuhlen Roggenmehl und 340 Kuhlen 823 Säcke Roggen.

Riga, 12./24. Juli. Getraide. Die Verschiffung von Roggen beläuft sich bis heute auf circa 708,500 Tschetwert, wovon in dieser Woche circa 7700.

Die fortwährende Erniedrigung der Preise auf den Getraidemärkten des Kontinents würde auf den J wohl noch mehr einwirken, wenn

Rüböl geht zwar wenig um, doch ist auf den Mühlen wieder nm raffinirtes

Leipzig, 27.

Hamburg, 29. Juli.

unsere Umgegenden, namentlich Kurland, sich nicht, die frühere Fünstg. Konjunktur benutzend, entblößt hätten. Das Geschäft beschränkte sich daher

der zu 110 Ro. noch untergebracht, aber war wohl zuletzt einige Rubel darunter zu kaufen.

Das Lieferungs⸗Geschäft auf ult. nennenswerthen Fortgang. Die Meinung neigt sich mehr zum Verkauf als

zum Ankau

Schl Auch

Quantum Hanf

höher, wen

Einf

werden.

vorzügliche

mit gutem

angeboten und Novb

Rüb 87 Fl. zember 37. 34 Fl., fli Rap

4 % Russ.

238 G. L —b0 n Passive 5.

Port. 31 9.

Lon

Weizen 127 Gerste blieb ohne Umsatz.

Für Hafer sind keine festen Preise anzugeben. aamen zu 28 ½ (19) Ro. gekauft.

schränkt, die Eigner wo

Hanföl.

a 100 und 96 a

gewöhnlicher 37 Kron 34 Ro.; BG. 30 ½ a Flachsheede galt 18—

konnte aber zu

trugen 6340 B., Auf den inländisch sen verkauft; die 7 Quantum, welches angeboten wird, Nehmer findet. 13 Sh. 6 Pce. a 14 Sh. geholt, in Leicester: Vließ⸗ 24 a 26 Sh. pr.

mit viel Handel. weizen in schweren neuen Sorten Pr 116/117 /120 pfd. holstein. Kohlsaamen verkauft: neuer betuwsch. 64, 65, auf 9 Faß im Septbr., Oktbr. 112 pfd. riga 290 Fl., 111 pfd.

Sächs. Schles. 103 Br. Berl. Anh Lt. A. 117 ¾ Br. cons. 3 % 88 ½. 88 ½.

Peru 36. 34. Paris, Wi en, 29. Juli.

Actieu 1602. Aunl. de 1834 155 ¾⅞. de 1839 122 ⅛.

üf.

agleins

Mai k. J. hatte keinen weiteren

128pfd. poln. wurde zu 150 Ro. gemach

in Hanfsaamen war das Geschäft auf 17 ¼ (11 ½) Ro. be⸗

annehmen.

Kleines Geschäft kam zu 126 Ro. zu

llen noch immer nicht das Gebot für ein größeres

Stande.

bleibt anhaltend fest, und sind die Notirungen zum Theil wi ngleich sie nicht allgemein Geltung haben. 1 beil wieder

Es galt feiner Hanf

110 a 115, 105 a 107 und 100 a 102 Ro.; gewöhnlicher 103 a 104, 99 97 Ro.; schwarzer Paßhanf 93 und 87 Ro.

hs. Bei weiterer Herabsetzung der Preise war einiger Umsatz

Es wurde gemacht: weißer marienburger a 28 Ro. nach Qualität.

uhr⸗-Waaren.

dem auf 7

Partiegut 31 Ro.; RD. 25 ½ Ro.

7 a 77 ½ Ro. erniedrigten

ger 43 a 45 Ro.

; heller 38 a 39 Ro.; 36 a 36 Ro.; engl.

17 ½ Ro. in guter Qualität. Von Salz war nur St. Ubes am Markt,

Preise nicht geräumt

Heringe fest auf 88 und 85 Ro. in berger und 87 und 84 Ro.

in stavanger Waare gehalten.

London, 23. den früheren Preisen haben zi fremder Wolle stattgefunden.

Zufuhren vom Auslande waren stärker, davon ungefähr die Hälfte en Märkten wird der Artikel unter den vorjährigen Prei⸗

Frage ist

r Schur hat

12 a 13 Sh., Locken⸗ 6 a 10 Sh.; 82 Tod (pr. 28 Pfd.), Buckinghamshire⸗Vließ⸗ 27 Sh. 10 Pece.

Amsterdam, 27. Juli. Getraide. Weizen zu erhöhten Preisen

Der Umsatz schwach.

Juli. (Wollmarkt.) Der Markt ist fest, und zu emlich ansehnliche Umsätze von Kolonial⸗ und

Englische Wolle war in gutem Begehr. Die

als in der vorigen Woche, und be aus englischen Besitzungen.

nicht unbedeutend, da beinahe das ganze große

Die Douchester⸗Wolle

Lincolninshire⸗

Handel, wie bereits angegeben. Roggen zu niedigeren Preisen

ohne Kauflust.

64 L.; n. betuwsch. Aveelsaamen 61 L., Leinsaamen desgl.

1. 66 KC.

petersb. 310 Fl.

Gerste nicht vorhanden.

Hafer ohne Handel. eis haltend mit ziemlichem Umgang,

Buch⸗

263, 266, 278 Fl., vorjährige bleiben dringend

öl heute und auf Lieferung etwas flauer, pr. 6 W. 38 Fl., flieg.

Septbr. 36 ¾ a 37 a 36 ½. „a 37. Leinöl pr. 6 W. 32 ½, flieg. 84 ¾

eg. 33 4A ½. 75 75

pskuchen

Auswärtige Amsterdam, 26. Juli. 3 % do. 34 ¼. Pass. —.

Hope 91 Ae .

Frankfurt a. M., 28. Jali. Stiegl. 89 ¼.

Hiamburg, 28. Juli- Hamb. Berg. Actien 95 ½ Br. Alt. Kiel 110 1 Rothsch. 73 Br.

Integr. 57½.

110 ½¾.

don, 21. Juli.

4 ½. Ausg. Sch. 15 ½ Engl. Russ. —⸗

30 ½.

77 Fl.

Glückst Elmsb. 60 Br. Meckl. 72 ¼.

Lei P 2Z i 8, 29. Juli. Leipz. Dresdn. Act. 1 18 ¼⅔ Br. Chem. Ries. 58 ½ Br.

Dkthr. 37.

Leimkuchen 10

300 Fl. L.

Poln.

Bank-Actien 1600 Br.

Lt. B. 106 ½ Br. Belg. 2 ½ % Holl. 57 ⁄2. Bras. 85. 83.

142.

5 % Met. 107 ½. 107 ¼. 97½. Taunus Actien 351 ½. 351.

Löb. Zitt. 60 Br. Dess. Bank-Act. 100 ½ G.

ohnli —.

a 37. De⸗

Hanföl pr. 6 W.

a 11 Fl.

Börsen. Nieerl. wirkl. Sch. 57 16. Ausg. —. Zinsl. —. Poln. —.

5⁰ % Span. 1 18 10 Preuas. Pr. Sch. —.

Bank-Aect. 1973. dg. 800 NI. 81 ½.

Eugl. Kuss-. 106 ½ C.

Magd. Wittenb. 86 ½ Br. Hamb. Berl. 106 ½. 106 Rendsb. Neum. 96 Br.

Kopenh.

Sächs. Bayer. 88 ½¼ G. Mgd. Leipz.

Neue Anl. 22. 21 ½. . 4 % do. 91. 90 ⅛. Mex. 19 ¼. 8

26. Juli. 5 % Rente En cour. 117. 90. 3 % qo. fin cour. 71'1 Nordb.

3 % do. 69. Bank-

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 30. Juli.)

Amsterdam, 28. Juli. London, 26. Juli Cons. 88 ½ baar. 88 8⅞ Rechn. Paris, 27. Juli. 3 % Rente 77. 35. 5 % Rente

don, 26. Juli.

Int. 57 4 .

Meteorologische Beobacht

ungen.

118. 10. Nordb. 567 ½.

Amsterdam, 28. Juli. 127 pfd. alter bunter poln. Weizen 510 Fl. 117pfd. rigascher Roggen 233 Fl. 1 Weizen ist 6—8 Sh. gefallen.

1847.

Luftwärme Thaupunkt

Wetter

Luftdruck..

Dunstsättigung.

Wind. Wolkenzug

Tagesmittel: 334,55Par... + 11,92 P + 9,4°9 . 82 pet

Morgens li. 6 Uhr.

...- + 10,1° K. 95 pct. Regen.

NW.

stellung: Rott: M

ges, so

Mo Vorstellu

nur auf einige Ankäufe für diese Gegend. Eine kleine Partie pernauer Roggen bedang in 116/117 fd. 114 ½ Ro., russischer wurde hin und wie⸗

Vorstellung: Sonntag, 1. Aug.

Opernhaus⸗Preis

in den Loge Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., ten Ranges 1 Rthlr., in wie im Parterre, den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. Im Königlichen Schloß⸗Theater zu Charlottenburg: trauten. Und: Der See Abbé. ea Mh tngs 1 uhr P Cer 1 in 91 Ag, ac 2 8 Billets zu dieser Vorstellung bbee

Schloß⸗Theater zu

Marie, oder: karie.) Anfang

im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau des SchardHee, am Tage der Vorstellung selbst Abends im Charlottenburg an der

ntag, 2. August.

ng: Don Carlos,

+ 9,50 R.

Königliche Sonnabend, 31. Juli. Im Schauspielhause. 124ste Abonnements⸗ Der Kaufmann von Venedig.

1 Die

Abends 10 Uhr.

Nochmittags 25% Uhr.

334,26“Par. 335,98Par. + 13,6° n. + 12 2 + 9,0°n. + 9,6°9 K. 70 pct 82 pCt. bezogen. bezogen. NW. W. NW.

Im Opernhause.

halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu en her

Ein Billet in den Logen des n des ersten Ranges un

Anfang 0

Kasse zu haben.

Im Schauspielhause. 1

Infant von Spanien.

Tochter des Regiments.

Nach einmahger Beobachtung.

Quellwärme Flusswärme Bodenwärme Ausdünstung Niederschlag Wärmewechse —+ 17,08

+ 10‧

89ste Abonnements⸗Vor⸗ (Dlle. Emma

folgenden

Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., d ersten Balkons, so wie zur im Parquet und in den Logen des zwei⸗ den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ 20 Sgr., im Amphitheater

10 Sgr., in

Die Ver⸗

Uhr.

und

25ste Abonnements⸗

—.— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. B Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Beilage

mittleren

das erste Buch seiner Geschichte vor.

1531

8

8

.„c “]

Sonnabend den 3lsen Juli.

41

Lamartine’s Rede in Macon. Belgiens Finanzlage.

Frankreich. Paris. Belgien. Brüssel.

Die im Großherzogthum Posen und in Westpreußen entdeckte revolutionaire Verbindung zum Zweck der Wiederherstellung eines selbstständigen polni⸗ schen Reiches in den alten Gränzen vor dem Jahre 1772.

v“

8 Paris, 25. Juli. Lamartine hat sich zu Macon in seiner Ei⸗ genschaft als Verfasser der „Geschichte der Girondisten“ feiern lassen. Die⸗ sen Zweckhatte das erwähnte, ihm zu Ehren dort veranstaltete Festmahl, an welchem fast 2000 Personen Theil genommen haben sollen. Auf einem Platze vor der Stadt hatte man dazu ein ungeheures Zelt aufgeschlagen. Die Hitze war drückend, das Thermometer stand auf 40 Gradt, und aum hatte das Festmahl begonnen, als ein furchtbarer Sturm sich erhob. Dichte Staubwolken drangen in das Zelt und wandelten den Tag zur Nacht, ein Wirbelwind führte den mittleren Theil des Zel⸗

tes durch die Lüfte, ein starker Platzregen brach los, aber die Ver⸗ sammlung ließ sich nicht irren. Mochte auch ein kleiner Theil die Flucht ergreifen, die Mehrzahl, darunter eine Schaar muthiger Da⸗ men, hielt Stand, der vorsitzende Maire, einen Regenschirm in der Hand, brachte dem Ehrengaste einen Trinkspruch, und Lamartine selbst hielt eine zweistündige Rede, über welche das Journal des Dé⸗ ats Ghg Urtheil fällt.

„Man wird darin alle Vorzüge und alle Fehler Lamartine's wieder⸗ finden: einen prächtigen Styl, aber eintönig in seiner Pracht, voll glän⸗ zender Bilder, aber ohne Ruhe, ohne Wahrheit der Farben, übersprudelnd bis zur Ueppigkeit, pomphaft bis zum Bombast; Gedanken, erhaben in den Grundsätzen, aber leer, unbestimmt und unfruchtbar in der Anwendung; alle Theorieen berührend, um ihnen einen Eindruck auf das Gefuhl oder eine rednerische Wirkung zu entlehnen, aber keine annehmend, keine er⸗ schöpfend. Immer der große Priester, aber niemals der Staatsmann. Es

finden sich in der Rede Lamartine's ganze Stellen, denen Niemand bereit⸗ williger beistimmen kann, als wir. Wir erlauben es sogar dem Dichter mit seiner Einbildungskraft die rohe Idee des allgemeinen Wahlrechts zu verschönern. Lamartine's Unglück ist nur, daß er ein Parteimann sein will. Da trübt sich sein Geist, er findet in seinem Herzen keinen Edelmuth, keine a mehr; er erniedrigt sich bis zu den gewöhnlichsten Gemein⸗ ““ Wir sind darüber nicht erbittert, wir beklagen

H von Lamartine.“ Sehr bezeich ist schon der Ei b

eTTö111A4“ Sehr bezeichnend ist schon der Eingang von b „Erlauben Sie mir, meine Herren, Ihnen zuvörderst meinen Dank aus⸗ zusprechen für die Geduld und Ausdauer, die Sie unter diesem zerschmet⸗ erten Dache bei dem Tosen des Sturmes, dem Leuchten der Blitze und den Schlägen des Donners aufrecht erhalten. Sie haben bewiesen daß ie die echten Söhne jener Gallier sind, die bei einer ernsteren Gelegen heit sich anheischig machten, wenn das Himmelsgewölbe einzubrechen drohen ollte, es mit dem Eisen ihrer Lanzen zu stützen. (Anhaltender Bravoruf.) So trotzen Sie jetzt den Elementen, um einige Worte der Ehrenhaftigkeit und Freiheit zu vernehmen. Empfangen Sie dafür den schwachen Ausdruck meiner Dankbarkeit. Meine Herren! Wenn ein Fremder, wenn ein Reisen⸗ der eben jetzt durch unsere Mauern käme oder auf unserem schönen Fluß daher⸗ schiffte und die Worte hörte, welche in Ihrem Namen mein junger Freund an mich gerichtet, der erste Beamte dieser Stadt, der seinen offiziellen Charakter hier abgelegt hat, um blos als Beamter Ihrer Freundschaft zu erscheinen; wenn er diesen unermeßlichen Andrang von Bürgern und Fremden sähe, dieses Lager von Freunden, diese Armee von Gäͤsten und diese lebendige Decora⸗ tion von Frauen, die hier die schönste Rolle in der Geschichte der Revolu⸗ tionen, die Rolle des Erbarmens und des Mitleids spielen (Beifall) würde er sich nicht fragen, welches National⸗Ereigniß heute unsere Gegend feiert, welche Bürger⸗Erinnerung man hier auffrischt, welchen Großen des Landes welchen Minister, welchen mächtigen Bürger man hier mit öffentlichem Em⸗ pfang, mit Acclamation und mit Prunk umgiebt? Und wenn man diesem Reisenden entgegnete, daß er weder ein Minister sei, noch eine Macht im Staate, noch ein Soldat, mit den Palmen eines Feldzugs geschmückt, son⸗ dern ganz einfach ein an seinen Heerd heimkehrender unbekannter Bürger (Nein! Nein), ja ein einfacher Bürger gleich Ihnen, der nach keiner anderen Auszeich⸗ nung verlangt, als die Achtung und Neigung, die Sie an ihn verschwenden (Bravo!) ein einfacher heimkehrender Bürger, sage ich, der, nachdem er nur zu oft vergeblich die nationalen Grundsätze auf der Tribüne vertheidigt, auch den schwachen Versuch gemacht hat, einige Seiten der Geschichte seines Vater⸗ landes zu schreiben, sollte nicht dieser Fremde, dieser Reisende, wenn Sie ihn fragten, meine Herren, erstaunen über ein solches Schauspiel und es aussprechen, daß das Volk, welches den bescheidenen Arbeiten des Gei⸗ stes solche Ehren zu spenden vermag, unter allen das Volk der In⸗

telligenz ist und, nicht über den Boden, aber über die Seele Eu⸗

ropa's (sur l'ame de l'Europe) eben wegen jener Arbeiten des Geistes zu herrschen verdient, die es so schnell zu fassen, so lebhaft zu em— pfinden und so glänzend zu belohnen versteht. In der That, meine Herren, das Schauspiel, welches Sie und ich jetzt sehen, als han⸗ delnde Personen oder als Zuschauer, ist in den Annalen der lite⸗ narischen Welt, glaube ich, nur ein einziges Mal vorgekom⸗ men. In dem alten Griechenland war es, in der Wiege der Poesie, der Geschichte, der Künste, des Ruhmes und der Freiheit, in jenem Griechen⸗ land, das damals in seiner Blüthe stand und jetzt unter dem Schirme un⸗ seres Banners neu geboren wird: es feierte seine olympischen Spiele, und die ganze Nation wohnte ihnen bei durch ihre Repräsentanten oder als Zuschauer und eben so zahlreich, als wir hier versammelt sind, denn die Größe eines Volkes wird nicht nach dem Umfange seines Gebietes, sondern nach seiner Seele gemessen. Man hatte die Sieger in den Künsten des Krieges, wie des Friedens, der Hand, wie des Geistes gekrönt: da erscheint ein Mann, ein Fremdling; die Menge sieht ihn, ohne ihn zu kennen; er hatte die Mitte des Lebens erreicht; er hatte lange Jahre die Länder des Ostens durchzogen, um die Sitten der Menschen zu erforschen und den von Träumen gewebten Schleier zu heben, welchen die Phantasie über die Wiege der Völker gebreitet. Seit seiner Rückkehr nach Halikarnaß, seiner Vater⸗ stadt, hatte er seinen Mitbürgern in dem Rathe des Volkes genützt; er war, bald von der Tyrannei, bald von der Volksherrschaft geächtet worden, denn wenn er auch der Freiheit und den Interessen des Volkes diente, so wollte er doch nicht seinen Launen und seiner Anarchie dienen. In das Privat⸗ leben zurückgekehrt, hatte er niedergeschrieben, was er gesehen oder was er aus dem Munde Anderer erfahren; in der Hand hielt er eine Papierrolle; er öffnete sie auf die Aufforderung der Richter; er las der Versammlung een t G Ganz Griechenland, das an seinen

hing, erkannte ihm durch Zuruf einen der Preise zu, die Nachwelt

t v dies Urtheil des feinfühlendsten Volkes der Welt und nannte ihn eitdem den Vater der Geschichte, und diese Stimme fand ein Echo, denn

P sohtIseet. bHecber. größer noch, als er. Der junge Du bist glücklich“, sp 1 Zuhörern verborgen stand, weinte vor Erregung. gen Thucytides B der gekrönte Unbekannte zu dem Vater des jnn⸗ denn Dein Sohn labt dhn ihm seinen Sohn vorstellte, „Du bist glücklich, Dieser Unbekannte Ruhm.“ So nannte man damals die Tugend. Pater der alten Geschichte. Herren, dieser Fremdling war Herodot, der jenen Gesch ichts cht ber Ich bin kein Herodot, ich gehöre nicht einmal escglich 1edae i08 Frantreich diesen Namen erworben Arbeiten ich trotz ihrer abweichenden hee eneice an worh gfen ö Ich bin kein Herodot, Sie sind kein EEE“ er. sind Frankreich, und deshalb bin ich eben so stolz auf Ihre

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als Sie selbst großmüthig genug sind, sie mir zu geben! Aber, meine Herren lassen Sie uns dieser Demonstration auf den Grund gehen. Mein Buch bedurste eines Schlusses, und Sie haben ihn gemacht! Dieser Schluß ist, daß Frankreich plötzlich das Bedürfniß fühlt, den Geist seiner Revolution zu erforschen, sich in ihren gereinigten Grundsätzen, fern von den Ausschwei⸗ fungen, welche sie bezeichneten, dem Blute, welches sie besudelte, zu stärken und aus seiner Vergangenheit die Lehren für seine Gegenwart und Zukunft zu schöpfen.“

Nun setzt Lamartine seinen Zuhörern noch einmal aus einander, wie er in seinem Buch die Bedeutung der französischen Revolution verstanden habe, die er mit dem Christenthum und seiner Verbreitung zu vergleichen nicht ansteht. Sie sollte ein großer Volksaufruhr ge⸗ wesen sein, oder die Folge einer Finanz⸗Zerrüttung, oder gar eine bloße wahnsinnige Wuth? Nein, sie war „die Thronbesteigung einer Idee oder vielmehr einer Gruppe neuer Ideen,“ Ideen, die

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Fenelon in seinem „Telemach“, Montesquien im „Geist der Gesetze“, J. J. Rousseau im „Gesellschaftsvortrag“ zuerst dem Volke gelehrt. Das Kaiserthum war „das erhabene, aber verirrte Genie der Con⸗ tre⸗Revolution“; die Restauration sei weniger von den liberalen Ideen des Jahres 1789 entfernt gewesen, aber es sei in der Politik leichter, seine Feinde zu besiegen, als über seine Freunde zu trium⸗ phiren. „Sie sehen es heut zu Tage selbst,“ fügt Lamartine hinzu, und man ruft: „Ja, ja!“ „Und wo sind wir jetzt?“ fährt der Redner fort. (Zeichen lebhafter Aufmerksamkeit.) „Sehen Sie, wie weit wir durch diese Reactionen von unseren Grundsätzen zurückge⸗ worfen sind, nicht durch die Regierungs⸗Reactionen allein, das sind die minder gefährlichen, nein, durch die Reactionen der öf⸗ fentlichen Meinung, die in Frankreich seit dreißig Jahren sich selber im Stich läßt.“ Lamartine giebt nun sein politisches Glaubensbe⸗ kenntniß, das im Grunde genommen ein republikanisches ist und dem constitutionellen Königthum nur eine Frist setzt, und auch diese nur unter Bedingungen.

„Das erste Dogma der Revolution“, sagte der Redner, „war der Friede! Austilgung des Hasses zwischen Volk und Volk, Verbrüderung der Nationen, wir sind auf dem Wege dahin! Wir haben Frieden! Ich gehöre nicht zu denen, welche die Angriffe gegen die Regierungen so weit treiben, daß sie ihnen selbst ihre Wohlthaten zum Vorwursf machen. Der Friede wird nach meiner Meinung in Zukunft die glorreichste Sühne dieser Re⸗ gierung für ihre anderen Irrthümer sein. Als Geschichtsschreiber oder als Deputirter, als Mensch oder als Philosoph, immer werde ich, mit der Re⸗ gierung oder gegen sie, den Frieden aufrecht halten, und Sie denken wie ich. Der Krieg ist nur ein Morden in Masse, und das Morden in Masse ist kein Fortschritt. (Anhaltender Beifall.) Die Sicherheit der Person war ein anderes dieser Dogmen. Auch diese haben wir, und ich danke unserer Zeit dafür! Aber in der politischen Ord⸗ nung? Das Dogma ist die Souverainetät der Gesammtheit der Bürger; thatsächlich haben wir eine Wahl, die nur sehr beschränkte Kategorieen umfaßt. Die Ausübung der Souverainetät ist durch eine Zahl begränzt und läßt Millionen Seelen rechtlos. Die Wahl ist materialistisch. Die Vernunft sagt, daß die Wahl geistig sein muß, wie der Gedanke der Revolution, daß sie die Seelen und nicht die Centimen zählen muß. Er⸗ messen Sie den Unterschied! Im Prinzip muß die National⸗Repräsentation ohne Annahme von Klassen, Kategorieen, Vermögen und Stand in der Ge⸗ sellschaft existiren. Thatsächlich sind durch das Wählbarkeits⸗Gesetz, durch den nothwendigen Census, durch die Unterdrückung des National⸗Gehalts für die Deputirten, ganze Kategorieen von Interessen von der Repräsenta⸗ tion ausgeschlossen und die Rechte und Interessen der großen Masse den Interessen Weniger auf Gnade und Ungnade hingegeben. Das Prinzip ist die wirkliche Freiheit der Religionsübung, ohne Druck wie ohne Gunst. Thatsächlich besteht eine Religion, nicht des Staates, aber doch der Mehrheit: es ist ein bürgerliches Konkordat, wie unter Ludwig XIV. oder unter Napoleon! Und was ist ein bürgerliches Konkordat anders, als ein Vertrag, in welchem der Staat die Herr⸗ schaft über die Gewissen im Lande verhandelt? Wie weit sind wir da⸗ mit von der wirklichen und unparteiischen Gewissensfreiheit entfernt? Was ist das Prinzip unserer Constitution von 1830 in gouvernementalen In⸗ stitutionen? Ein demokratisches Königthum oder vielmehr ein auf einem einzigen exreptionellen Haupte personifizirtes Königthum, erhaben über Wahlwechsel, Einsicht und Gewohnheit der Monarchie in Frankreich, unter welches der Verstand des Publikums sich reihte, wie unter eine jener Ver⸗ mittelungen zweier Zeiten, welche die Gefahren der einen abwenden und das Gute der anderen bewahren. Diese Monarchie ist in ihrer eigentlichen Bedeutung, in ihrer ursprünglichen Intention nur eine gekrönte Magistratur, eine ständige De⸗ legation des Volks, nicht aber eine Eigenthümerin des Thrones und der Nation, wie einst. Sollte aber nicht dieses Königthum mit den Gesetzen, die man seit 17 Jahren für dasselbe macht, mit den neuen ausschweifenden und unvorsichtigen Attributen und Prärogativen, mit welchen man cs bekleidet, von den September⸗Gesetzen bis zu den Fortificatio⸗ nen von Paris und den Regentschafts⸗Gesetzen, mit einem Budget von 1500 Millionen, welche es jährlich an die Verwaltung und an das Militair eines Landes zu vertheilen hat, das von öffentlichen Functionen und Gehältern lebt, mit dieser wahrhaften Kasse der Tilgung der Charakter⸗ Unabhängigkeit und der moralischen Freiheit der Bürger, mit einer engbe⸗ gränzten Oligarchie gefälliger Wähler in gewissen Gegenden, die durch ma⸗ terielle Vortheile zu gewinnen sind, mit der Diplomatie der großen Welt und dem militairischen Geiste einer großen Armee zur Hand, mit einer der beiden Kammern, die es ernennt, was die Dreieinigkeit der Gewalten ver⸗ nichtet und von dreien zwei in einer einzigen Hand vereinigt sollte nicht dieses Königthum, wenn es diese traurige Absicht hätte, unvermeidlich, nach einer gegebenen Zeit, die moralische Macht des Landes absorbiren? Sollte es sich nicht eines Tages über seine Rechte täuschen und unmerklich seinen eigenen Willen für den constitutionellen Willen der Nation nehmen? (Ja! Ja!) Ich übergehe viele andere Widersprüche zwischen den Dogmen, welche die Revolution geheiligt, und unserer gegenwärtigen politischen Lage. Indeß noch einen oder zwei, wenn Sie wollen, daß ich fortfahre. (Sprechen Sie! Sprechen Siec!) Nun wohl, meine Herren! Das liberale Prinzip ist: der Gedanke und die Presse frei, wie die Lebensluft der öffentlichen Meinung. Thatsächlich aber erstickt die Regierung den einen und kräftigt den anderen, wirft in die Organe des öffentlichen Gedankens das Gewicht ihrer Gunst oder Ungunst und schlägt so eine falsche Münze der öffentlichen Meinung! (Bravo!) Das Prinzip endlich ist das moralische und ein⸗ gestandene Patronat des freien Frankreichs über alle zurück⸗ gebliebenen Völker (), die nach seinem Beispiel ihre Institutionen um⸗ bilden und ihre alte Knechtschaft lösen wollen. Thatsächlich ist es Frankreich, das die Freiheit Aller und die seinige schwächt, indem es seine Sache in Europa isolirt, das seine Allianzen bei den Dynastieen und nicht bei den Ideen sucht, das in Spanien den Familien⸗Pakt anstatt eines Völker⸗Pak⸗ ses wieder aufrichtet, und das, eben jetzt, einige Schritte von uns, in jener Schweiz, deren Berge wir von der Stelle aus erblicken, wo ich spreche, mit einer widersinnigen Intervention nicht blos den Geist der Demokratie be⸗ droht, die dort so alt ist wie ihre Alpen, sondern auch den Geist einer stär⸗ keren Bundesverfassung und einer kräftigeren Nationalität, die sich dort gegen die Anarchie der Kantone regt; in der Art, daß wir mit einer französischen Armee gewissermaßen die Polizei Oesterreichs in der Schweiz ausüben (an⸗ haltendes Bravo) und mit der Spitze unserer Bajonette eben jenem Helvetien, von wo uns die reine Luft der bürgerlichen und religiösen Freiheit herüberwehte, das Joch seiner eigenen Schwäche auflegen würden! Nein, das ist nicht möglich! Unsere Bajonette würden sich gegen uns selbst kehren! Wir dürfen uns nicht in die inneren Verfassungsfragen mischen, die gegenwärtig die Schweiz be⸗ wegen; wo man sein Blut nicht hat, darf man auch nicht seine Meinung haben! Die Intervention des Auslandes dulden oder sie unterstützen gegen jenes Land, dessen Unabhängigkeit für unsere Gränzen eben so nothwendi ist, als die Alpen für das Gleichgewicht der Welt! Nimmermehr! Do beschäftigen wir uns nicht zu viel mit der Dauer dieser Reactionen; sehen wir vielmehr zu, was geschehen wird, wenn sie ihre regelwidrige Rück⸗

wärtsbewegung vollendet haben werden. Meiner Ansicht nach Folgen⸗ des: Wenn das im Jahre 1830 von Frankreich angenommene, dem Namen nach monarchische, eigentlich aber demokratische Königthum begreift, daß es nur die Souverainetät des Volkes ist, über den Wahlstürmen thronend und in Einem Haupte gekrönt, um auf dem Gipfel des öffentlichen Wesens die Einheit und immerwährende Dauer der Nationalgewalt zu repräsenti⸗ ren; wenn das moderne Königthum, eine vom Volk ertheilte Voll⸗- macht, so verschieden von dem alten Königthum, welches den Thron als Eigenthum einnahm, sich als eine Obrigkeit betrachtet, welche mit einem Titel geschmückt ist, der in der Sprache der Menschen seine Bedeutung ver⸗ loren hat; wenn es sich darauf beschränkt, ein geachteter Reg ulator des I. ngs⸗Mechanismus zu sein, die Bewegungen des allgemeinen Willens bezeichnend und moderirend, ohne ihnen jemals Zwang anzuthun ohne sie je zu verfälschen, ohne sie je in ihrer Quelle, der öffentlichen Mei⸗ nung, zu trüben oder zu verderben; wenn es sich damit begnügt, in seinen eigenen Augen jenen Frontispizen der alten verfallenen Tempel zu gleichen, welche man in srüheren Zeiten bei dem Bau neuer Tempel zur Schau wieder anbrachte, um die abergläubische Ehrfurcht der Menge zu täuschen und dem modernen Gebäude etwas von den Ueberlieferungen des alten aufzuprägen, dann wird das Repräsentativ⸗Königthum eine für seine vorbereitende und Uebergangs⸗Bestimmung hin⸗ reichende Anzahl von Jahren sich erhalten, und die Dauer sei⸗ ner Dienste wird für unsere Kinder das richtige Maß für die Dauer seiner Erxistenz sein. (Ja, ja!) Wenn hingegen das Königthum die Hoffnungen täuscht, welche die Klugheit des Landes im Jahre 1830. weniger in seine Natur als in seinen Namen setzte; wenn es sich auf seiner constitutionellen Erhebung für sich absondert; wenn es sich nicht völlig dem Geist und recht⸗ mäßigen Vortheil der Massen einverleibt; wenn es sich mit eine Wahl⸗Aristokratie umgiebt, statt sich ganz und gar zum Volk zu machen; wenn es sich unter dem Vorwand, den religiösen Sinn der Bevölkerungen zu begünstigen, dieses schönste, höchste, heiligste aller menschlichen Gefühle, das aber nur schön und heilig, so lange es she ist, wenn es sich unter diesem Vorwand mit den heimlichen Reactionen einer vertrauten Priesterschaft verbündet (dies scheint eine Anspielung auf die beabsichtigte Reorganisirung des Kapitels von St. Denis), um mit ih⸗ rer Hülfe die abergläubische Ehrfurcht der Völker zu erkaufen; wenn es sich in einer befestigten Hauptstadt lagert; wenn es der zur Bürger⸗Miliz orga⸗ nisirten Nation mißtraut und sie allmälig wie eine Besiegte entwaffnet; wenn es den militairischen Geist hätschelt, der für die Freiheit in einem kontinen⸗ talen und tapferen Lande, wie Frankreich, eben so nothwendig als gefähr⸗ lich ist; wenn es, ohne dem Willen der Nation offen trotzzu ieten, diesen Willen besticht und unter dem Namen des Einflusses eine um so gefähr⸗ lichere Diktatur erkauft, da dieselbe unter dem Mantel der Constitution erkauft wäre (Beifall); wenn es ihm gelingt, aus einer Nation von Bürgern eine gemeine Rotte von Schacherern zu machen, die ihre Freiheit nur deshalb um den Preis des Blutes ihrer Väter erobert hätten, um sie für die schmutzigsten Gunst Beweise wiederzuverkaufen; wenn es Frankreich über seine amtlichen Laster erröthen macht, und wenn es uns, wie wir in diesem Augenblick es sehen, zu einem beklagenswerthen Prozesse herabsinken läßt, herabsinken zu den Trauerspielen der Corruption (Große Bewegung); wenn es die Nation und die Nachkommenschaft durch die Unredlichkeit der öffentlichen Gewalten in Schmach und Erniedrigung ver⸗ sinken läßt, dann würde es fallen, dieses Königthum, des können Sie sicher sein, nicht in seinem Blut, wie das von 89, aber in seinen eigenen Schlingen, und nach den Revolutionen der Freiheit und den Contre⸗Revo⸗ jutionen des Ruhmes würden wir die Revolution des öffentlichen Gewissens haben und die Revolution der Verachtung!“

Dies ist das Bild, welches der Redner von der Juli⸗Regierung und den Bedingungen ihrer Existenz entwirft. Dann schildert er noch den gegenwärtigen Zustand Frankreichs überhaupt und sagt unter Anderem:

„Vor einigen Jahren erklärte ich auf der Kammer⸗Tribüne, daß sich Frankreich langweile. Heute sage ich, daß es sich betrübt. Ist dies keine Wahrheit? Trägt nicht Jeder von uns seinen Theil an der allgemei⸗ nen Betrübniß? Stimmt nicht eine allgemeine Unbehaglichkeit selbst die heitersten Geister trübe? Nähert man sich nicht mit einer gewissen Beklom⸗ menheit seinem besten Freunde! Lagern sich nicht düstere Wolken auf der Stirn jedes Einzelnen? Gebe man Acht! Aus diesen Wolken werden die Blitze fahren, welche die Staatsmänner zerschmettern! Unser Friede ist nur ein Scheinfriede; unsere Ordnung nur eine trügerische Ruhe. Wie könnte auch aus den Wolken des Sturmes die Ruhe hervorgehen? Fragen wir uns, ob unsere jetzige Regierung wirklich unseren Ideen ent⸗ spricht, ob die Staatslenker wirklich ein Mustn von Tugend, Aufopferung und Patriotismus sind, wie man dies von ihnen zu verlangen das Recht hat, ob die Regierung nicht vielmehr eine Industrie im Gro⸗ ßen ist? Der Geist des Materialismus, der Schachergeist, steigt er nicht aus den Gliedern in das Haupt? Die heutige Regierung, bietet sie nicht ein viel anstößigeres Treiben, als unter der Regentschaft? Ist es nicht eine Regentschaft der Bourgeoisie, so voll von Geldwucher Erpressungen und Skandalen, wie die Regentschaft des Palais⸗Roval? Fühlt man sich stolz darauf oder erniedrigt, in einer

Zeit, wie diese, zu leben? Nicht nur uns selbst, sondern allen übrigen Na⸗ tionen sind wir ein Räthsel, dessen Auflösung man mit Spannung entge⸗ gensieht. Werden wir zu den Finsternissen und unter die kaudinischen Pässe aller veralteten Ideen wieder vollständig zurückkehren? Oder wird eine neue Revolution, nicht der Vernunft, sondern des Wahnsinns, vor sich ge⸗ hen? Wird eine demagogische Fluth über uns hereinbrechen, welche die Grundfesten der Gesellschaft: Staat, Eigenthum und Familie, nie⸗ derreißt? Oder wird der Staat, dessen Glieder erschlafft sind, langsam aus⸗ einanderfallen, werden wir eine Art Capua von Revolution erleben, in wel⸗ chem wir gleich einer feilen Dirne aus den Armen einer korrumpirenden in die einer despotischen Gewalt stürzen, und von dem Schlaf in materiellem Behagen erst dann wieder erwachen, wenn fremde Heere ins Land einbre⸗ chen? Frankreich hängt traurig den Kopf; doch eben diese Traurigkeit läßt den Patrioten hoffen. Sie beweist, daß Frankreich sein Uebel fuͤhlt, daß es davon leidet, daß es darüber erröthet, daß es darüber entrüstet ist, und daß es am Ende darüber den Sieg erringen wird. Diese Betrübniß, wis⸗ sen Sie, was sie eigentlich sagen will? Sie bezeichnet den Kontrast zwi⸗ schen den Ideen des Landes und der Führung des Landes; den durchgän⸗ gigen Widerspruch zwischen Frankreichs Grundsätzen und seinen Handlun⸗ gen; die amtliche Heuchelei seiner Worte, die mit seinen Gedanken sich ab⸗ nützen; die Gewissensbisse, welches es verfolgen, über seine Meinungs⸗ schwächen und seinen Ideen⸗Abfall.“ 1

Am Schluß verkündet dann Lamartine den Tag einer politischen Wiedergeburt, wie er dieselbe sich träumt, eine Herrschaft der Ideen, eine Republik der Intelligenz, hervorgerufen durch eine freie Presse und durch festen Willen, der in constitutionellen Staaten hinreiche, politische Revolutionen auch ohne Gewalt zu vollbringen. Es ist übrigens das Gerücht verbreitet, daß im Ministerrath beschlossen wor⸗ den sei, Herrn von Lamartine wegen einiger Stellen seiner Rede zu gerichtlicher Verantwortung zu ziehen.

SBelgien.

Brüssel, 26. Juli. Im Moniteur ist eine ausführliche vom Finanz⸗Minister angefertigte Darstellung der Lage der belgischen Finanzen erschienen. In der Einleitung sagt der Minister: 1 „Die Regierung legt den gesetzgebenden Kammern regelmäßig die Fi⸗ nanzlage vor Augen, indem sie alle Dokumente beibringt, aus denen das Ganze wie die Einzelheiten beurtheilt werden können. Statt aus diesen Quellen eines wahren und vollständigen Urtheils zu schöpfen, hat man neulich über die Finanzlage Belgiens Zweifel erhoben und umt Befürchtungen ausgesprochen, als ob Geheimnisse beständen, die der Aufflä⸗ rung bedürften, als ob nicht alle Mittel zur Prüfung der Oeffentlichkeit überliefert würden. Es ist von Nutzen, die Thatsachen herzustellen, nicht um die Rechte der Wahrheit zu vertheidigen, deren Verkennung nicht lange dauern kann, sondern um die Interessen des National⸗Kredits in Betreff der