1847 / 219 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Pposten gekauft wurden.

Abends, als das Schiff die Höhe von Barsteur erreicht hatte, sprang elötzlich ohne eigentliche Explosion ure, ede füheneer, , sch geren. teobere Decke eines Dampfkessels, dessen ganzer Inhe 9 die obere Decke eines Dampfteenalt in den Maschinenraum stürzte,

W 1 laublicher Gewalt!; 1 u ea U29 Maschinisten, Matrosen u. s. 2 87 8 Theil sofort tödtlich verwundet wurden. Beim Abgange dieser Nach⸗ richt zählte man bereits neun Todte, und von den nach dem Hospital zu Havre zurückgebrachten Verwundeten befanden sich meh⸗ rere in einem Zustande, der wenig Hoffnung gab. Die Theilnahme an dem Schicksal dieser Unglücklichen war allgemein. Am Iten sollte in der Kirche Notre⸗ Dame zu Havre ein feierliches Seelenamt für die Dahingeschiedenen abgehalten werden. Der Marine⸗Minister hat unverzüglich eine Spezial⸗Untersuchung über die Ursachen dieses Un⸗ falles anbefohlen, bei welcher die Erbauer der Maschine zur Rechen⸗ schaft gezogen werden sollen. Sie ist aus der Fabrik der Herren Schneider u. Comp. in Creusot (Depart. Saone und Loire) her⸗

vorgegangen.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 7. Aug. Ueber das Geschäft an unserer Börse in der ab⸗ gelaufenen Woche haben wir heute nicht sehr viel Meldenswerthes zu be⸗ richten, denn der Verkehr war im Allgemeinen nicht sehr lebhaft, und auch über den Stand der Course läßt sich im Vergleich zu den Schluß⸗Coursen in unserem vorwöchentlichen Bericht keine wesentliche Veränderung angeben; die Bewegung in den Coursen konnte zu keiner entschiedenen Tendenz lom⸗ men, doch treffen wir wohl das Richtige, wenn wir sagen, daß sie nach einigen Variationen größtentheils etwas höher schließen. Eine Ausnahme hiervon machen

Potsdam⸗Magdeb., welche letzthin 102 ½%, heute 100 ¾ Br., Berlin⸗Hamburg, „. 108 ½, » 107 ¾¼ » 1 Köln⸗Minden, 98 ⅞, » 97 bz. u. G.

bleiben.

8 Eine ganz besonders hervortretende Rolle spielten dagegen in dieser

Woche fast alle Prioritäts⸗Actien, welche zu Kapital⸗Anlagen in großen

Die Umsätze beschränkten sich auch mit Ausnahme von einzelnen Stamm⸗Actien größtentheils in diesen, und da sich das Geld

überhaupt sehr reichlich zeigt und der Begehr anhielt, so haben die Course

auch alle merklich angezogen.

Für Berlin⸗Hamburg 4 ½2ůproz. Prioritäts⸗Actien wurde bis 101 ¾ bewil⸗ igt, wozu indeß heute Brief bleibt.

Potsdam Magdeb. 5proz. Prior., letzthin 101 ⅞, wurden heute bis 1015 bz.,

Niederschlesische 4proz. » 8 93 . 58 » 94 gesucht,

5 5 proz. » 9 102 » 402 ¾ a Sgem., Rhkeinische 4proz. » 92 ½ Gld., Düsseldorf⸗Elberf. 4proz. » 93, 93 ½ »

Wie wir voraussahen, hat auch das Geschäft in den neuen Köln⸗Min⸗ dener 42prozentigen Prioritäts⸗Actien ebenfalls in dieser Woche an Lebhaf⸗

gkeit und Umfang gewonnen, und nachdem gestern bis 99 ½ %ℳ pr. 8 Tage bis 3 Monat nach Erscheinen für starke Posten bezahlt wurde, bewilligte man heute bis al pari dafür; wie wir vernehmen, sollen ³ der Anleihe, also nur 1 Million, im Laufe des Oktober a. c. erscheinen, und wenngleich bis dahin noch viel darin umgehen wird, so wird doch erst dann das Ge⸗ schäft zu seiner vollen Geltung kommen, da jetzt noch Mancher abgehalten wird, etwas darin zu unternehmen.

Auch in den neuen Niederschlesischen Fprozentigen Prioritäts⸗Actien heae,z. wieder Einiges a 100 ¾ und ¼ % pr. 8 Kag⸗ nach Erscheinen gemacht.

Wie schon erwähnt, war der Umsatz in Stamm⸗Actien weniger um⸗ fassend, als sonst, doch wollen wir die nicht ganz ohne Anrege lassen, worin Einiges gemacht wurde.

88 Amsterd. Rotterd. wurden gestern und heute a 104 bezahlt; für Berlin⸗

Anhaltische Eisenbahn⸗Actien zeigte sich wieder viel Kauflust, und nachdem

am Mittwoch bis 116 ¾l bewilligt wurde, konnte man heute nicht unter 117

ankommen, wozu auch Einiges gemacht wurde. Berlin⸗Anhalt. Litt. B.

vaeshr sogar eine Steigerung über 1 %, denn heute wurde 110 ½ a 107 ¼ bezahlt.

Obschon die Einnahmen auf dieser Bahn ungemein vortheilhaft sind unnd alle Erwartungen übertreffen, so sind doch wohl noch andere Gründe vorherrschend, welche diese Steigerung motiviren; denn annähernd vortheil⸗

hafte Resultate liegen uns von vielen Bahnen vor, ohne daß deren Cours im Verhältniß dazu steht, wir erwähnen hier nur Oberschl. Litt. à. u. B., welche eine beträchtliche Mehr⸗Einnahme aufweisen und deren Actien den⸗ noch vernachlässigt sind; erstere waren heute a 107, letztere a 101 ¾ zu haben, zu welchen Keheen sie, nach unserer Meinung, wirklich Beachtung verdienen. Berlin⸗Stettiner und Niederschlesisch⸗Märkische behaupten sch dagegen gut; erstere waren heute a 114, letztere a 90 ½ zu lassen.

f Krakau⸗Oberschlesische, vorgestern bis 80 a bez., bleiben seitdem dazu offerirt.

Friedrich Wilhelms Nerdbahn und Posen⸗Stargard, in den ersten Ta⸗ gen dieser Woche bis resp. 73 und 85 herabgedrückt, erholten sich wieder und bleiben heute 73 5 a †½ und 85 ½.

Von WWE Stamm⸗Prioritäts⸗Actien wurden heute einige Posten gemacht.

Fonds behaupten sich fest, doch das Geschäft darin im Allgemeinen von keinem Belang. Bank⸗Antheile bleiben nach einigen Schwankungen 107 ½. Poln. 4proz. Schatz sind circa 1 % gestiegen und wurden heute a 84 gemacht. Poln. Pfandbriefe bleiben gefragt.

3 Der Begehr nach allen Wechselgattungen dauert fort, und die Noti⸗ rungen fast aller Devisen sind wieder unmerklich heraufgesetzt worden.

Königsberg, 5. Aug. (Marktbericht.) An Getraide keine Zufuhr, Kartoffeln, bei mittelmäßiger Zufuhr 21 Sgr. 4 Pf. pr. Scheffel.

Danzig, 5. Aug. An der Börse wurden verkauft, gestern noch: poln. Weizen 23 L. 135pf. a Cf. 690, 25 L. 131 pf., so wie inländischer Roggen 10 L. 119pf. a Cf. (*) per Last; heute: inländ. Roggen 3 ¾i L. 119 - 20pf. zu unbekanntem Preise.

Stettin, 7. Aug. Roggen, 80pfd. russ. in 10c0 37 Rthlr. bez⸗ und Geld; pr. August 38 Rthlr. Br.; für 82pfd. pr. Sept. / Okt. 38 Rthlr. geboten, auf 40 Rthlr. gehalten, pr. Frühjahr 40 ¾ Rthlr. bezahlt. b

Heutiger Landmarkt:

. Weizen. Roggen. Gerste. Zufuhren ... 8 16 2 4 2 Wspl.

Preise 72 à 80 46 à 54 40 à 44 30 à 32 48 à 54 Rthlr. Rüböl in loco 11 ¾ Rthlr., pr. Sept. /Okt. 11¼ 11¾ Rthlr. bezahlt. Spiritus in loco 16 ⅛˖ % bez. u. Br., pr. Sept./ Oktbr. zu 17

zu haben, pr. Frühjahr 19 % Geld, 18 % Br.

1b Breslau, 7. Aug. Weizen, weißer, nichts angeboten, gelber

83. 2 bis 3 Rthlr. Vollkommen ausgetrocknete Waare Mngie aag eine

Alenißfens mehr. Roggen 1¾, ¹¾ bis⸗ 2 Rthlr. Die Zufuhr ist klein. Von russischer

Waare erwartet man in den nächsten Tagen wieder eini 81 9. Gerste 35, 40 bis 45 5 g nige Hundert Wispel. 4+ 88 5 e Spg. neuer 25, 26 bis 28 ½ Sgr.

5 2 enig offerirt, weshalb er sich heute wied

auf 84, 87 ½ bis 90 Sgr. stellte. 85 1 8 b 1 6s 8 fester, Winter⸗Ripps 85 Sgr. 1““ F11“ Sommer⸗RNipps 75—78 Sgr.

a 92

Hafer. Erbsen.

Rothe und weiße Kleesaat sehr wenig angeboten, und für 5* 9 bis 11 ½ Rthlr., für letztere 10 bis 13 Rebhir wcdi zu 14 5 Produzenten verlangen für neue Waare, welche ihrer Häalitcn nach kaum der eseshen mittlen gleichkommt, 15 bis 16 Rihlr. Splritus loco etwas matter, 11 ¾ Rthlr. bez. u. Geld, pr. Oktbr Novbr., agba 9 N., ngenene ehanen. 6 4 Russisches Mehl in allen gesiebten Sorten a 3 Rt. es ist eine Auction von 800 Ctr. am 10ten d. M. eet s ink 5 ½ Rthlr. ab Gleiwitz gefordert. as Wetter war bis heute größtentheils naß, und es ist nicht zu zweiseln, daß die gehabten Regengüsse dem Roggen in den Gebirgsgegen⸗ den noch geschadet haben. Auch Weizen wird wieder theilweise ausgewach⸗ sene Körner haben. Die Kartoffelkrankheit richtet nach heute eingegangenen

Berichten unter den Frühkartoffeln große Verheerungen an.

Hamburg, 6. Aug. (B. H.) [Wochenbericht.] Kolonial⸗ waaren. Kafsee ohne Preisveränderung. Der Markt war in den letz⸗ ten Tagen etwas belebter. Von farbigem Brasil⸗, früher importirt, wurde Mehreres an den Markt gebracht, was zu guten Preisen und größtentheils prompt Nehmer fand. Ord. und reell ord. Domingo fand mehr Beachtung u etwas besseren Preisen. Die Ankündigung der holländischen Herbst⸗ Auction hat auf unseren Markt gar keinen Eindruck gemacht. Verkäufe der letzten acht Tage: eirca 11,300 S. Brasil⸗, ord. bis f. ord. zu 3 ¼ 54 Sch., circa 300 S. ord. Domingo⸗ zu 3 Sch. und in Auction 230 B. und halbe Ball. Mokka zu a 7 Sch. Für rohen Zucker sind diese Woche etwas höhere Preise bewilligt worden, und das Geschäft würde be⸗ deutend gewesen sein, wenn die angekommenen Ladungen Bahia⸗ und Ha⸗ vana⸗ schon am Markt gewesen wären. Verkauft wurden: circa 1600 K. braunen und gelben und 150 K. weißen Havana⸗, 70 K. braunen und 80 K. weißen Bahia⸗Zuckers. In raffinirtem Zucker fand wenig Umsatz statt. Preise sind für: Havana weiß 100 Pfd. 22.22 ½ Mk., mittel 20 ⅞. 21 ¼, ord. 20 ¾%. 20 %, fein gelb. 18 ½. 19 ¼, ord. und mittel 16 ⁄. 18 %, braun. 15 ½. 16 ⁄6, Bahia fein weiß. 19 ½,à. 20 9%, mittel 183..19 ⅞, ord. 17 ½. 18, fein braun. 16 ¾%. 16 %%, mittel 15 ½. 15 ½, ord. 14 ½. 14 ⁄%, Pernambuco braun. 13 1 .15 ¼, Java gelb. und grau. 17 518 ½, braun. 14 ½. 16 ½%, Puertorico br. und gelb. 14..15 ½, belg. und holl. Lumpenzucker 2½. 22. Keis. Von Carolina⸗ wurde nichts von Belang angeboten; der Umsatz ist auf kleine Ankäufe für den Bedarf beschränkt geblieben. Von ostindischen Gattun⸗ gen wurden 1500 S. Java-⸗, 250 S. Bengals⸗ und einige kleineartieen geschälten L begeben. Preise: Carol. neuer pr. 100 Pfd. 16. 18 Mk., engl. gesch. 19. 19 ½, Java 13.14¼, geschält. 15.16, Patna 15 ½. 16 ½, Bengal 12 ½. 14, Ma⸗ dras 11.12 ½. Für Gewürze zeigt sich im Allgemeinen mehr Frage. Die Haupt⸗Inhaber von Cassia lignea halten sich vom Markt zurück, und der disponible Vorrath wird durch tägliche Bedarfs⸗Ankäufe sehr verringert. Preis: pr. Pfd. 6¾. 7 ½ Sch., Flores 8. 8 ½, vera 4. 4 ½. Ingber be⸗ hauptet sich fest im Werth. Preis: Bengal 3 ½. 4 Sch., Mal. 3 ½. Ma⸗ cis und Muskatnüsse werden in Folge der offiziellen Anzeige, daß davon in diesem Jahre keine Auction gehalten werden soll, von den Eignern im Preise etwas höher gehalten. 36—40 Sch. pr. Pfd. Mit Nelken war es etwas fester. 10.12 Sh. Bourbon 7½. 7 ½. Von dem kürzlich zu⸗ geführten staubfreien Sumatra⸗Pfeffer wurden 300 S. aus erster Hand ver⸗ kauft. Preis 2 ½. 3 Sch. pr. Pfd. Piment fand einigen Abzug zu den Marktpreisen. 4½.5 Sch. Cacao wurde ausschließlich für den Bedarf gekauft; alle Gattungen sind indessen preishaltend geblieben.

Südfrüchte. Mandeln. Auch in dieser Woche ist wirder Meh⸗ reres von süßen Valencia⸗ zu erhöhten Preisen gekauft, pr. 100 Pfd. 42 2 43 Mk., wie sich denn überhaupt eine sehr günstige Meinung immer mehr und allgemeiner ausspricht; andere Gattungen waren dagegen weniger beach⸗ tet. Sicil. 36 ½ a 37, port. 35 ½ a 36, barb. 30 ¾ a 31 ½. Korinthen haben zu den erniedrigten Preisen einen guten Abzug. Triester 100 Pfd. 20 Mk. Zante 22 a 23. Von Smyrna⸗RNosinen sind 200 F. begeben versec und beste großbeerige Waare hält man jetzt auf 12 Mk. Malaga 14 Mk.

Taback. Verkauft aus erster Hand: 75 F. Kentuckv⸗ und 100 P. Puertorico⸗Taback. Zufuhr: 1154 Sur. Cuba⸗, 60 Sur. Havana⸗ und 157 Sur. Domingo⸗Taback.

Baumwolle in den letzten acht Tagen beläuft sich auf ca. 1000 B. nordamerikan. zu vollen Preisen. Der Vorrath geht sehr zusammen. Preise: Louisiana⸗, Prima⸗ pr. Pfd. 8. 8 ½ Sch., Mobile⸗ u. New⸗Orleans, Secunda⸗, 7 ½. 8, Tertia⸗ 7 ½. 7 ½, Quarta- u. Quinta- 7 ½. 7½, Georgia⸗, Prima⸗ 8. 8 ½, Alab., Ten., Flor., Virg. und Teras, ord. b. gute 6 ¾. 7 ½¼ Pernambuco⸗ 8. 8 ½, Ceara⸗ und Paraiba⸗ 8. 8 ¼, Maranham⸗ und Para 7.8, Bahia⸗ 7 ½ 8˙, peruanische 7¼. 7 ½, Surinam⸗ u. Nickerie⸗ 7 ½. 8 ⅛, Lagnairia⸗, Cumana nc. 6.6 ½, Domingo⸗ 6. 7 ½, Tortola⸗ 7 ½. 7½¼, Surate⸗ 5. 5 8½, Madras⸗ 5. 6, Bengal⸗ 5. 5 ½. 8

Farbenwaaren. Im Farbholz⸗Markt war wenig Bewegung. Es sind in dieser Woche nur circa 40,000 Pfund Tampiko⸗Gelbholz in die zweite Hand übergegangen. Die neulich erwähnten 15,000 Pfund Bimas⸗ Japan⸗Rothholz liegen noch unverkauft im Schiffe; die 350,000 Pfund Manissa⸗Holz wurden zu Lager genommen, weil sich zu dem geforderten Preise keine hinläugliche Kauflust, zeigte. Dan die Vorräthe sich indessen mehr und mehr räumen, so dürfte in den Preisen, namentlich von Blau⸗ holz, leicht eine baldige Besserung eintreten. Preise: Blauholz, Campeche⸗ 100 Pfd. 5 ½. 6 Mk., Honduras⸗ u. Dom. 3 ½. 4 Mk., Gelbholz, Cuba⸗ 6 ½. 8 Mk., Bimas⸗Japan⸗ 10 ½. 12 Mk., Lima⸗ 8. 9 ½ Mk., Sandel⸗ 2 ½. 3 Mk.

Fettwaaren. Rüböl hatte auf Lieferung im Herbst lebhaften Um⸗ satz zu 23 Mark, wozu jedoch angeboten blieb, zur Stelle wenig da. Hanföl, im Oktober zu liefern, mit 22 Mark bezahlt. Südsee⸗Thran. Verkauft sind 600 T. zu weiter erhöhten Preisen. 36 ½ Mark pr. T. Butter. In der verflossenen Woche wurden Kleinigkeiten für England und Schottlaud gekauft, wofür 40 a 46 Rthlr. bezahlt wurde. In der Erwartung, daß, nach den Berichten über den Stand des londoner Marktes die Preise dort binnen kurzem anziehen dürften, so wie in Betracht der an⸗ haltenden Dürre, halten Inhaber fest auf Preis.

Wallfischbarten haben nur zu billigen Preisen Käufer.

Wildhäute. Gute und namentlich schwere Waare ist mehr gesucht. Aus erster Hand sind in den letzten vierzehn Tagen verkauft worden: ca. 14,400 Buenos⸗Apres⸗, 1000 gesalzene do., 800 Batavia⸗, 900 Ma⸗ zatlan⸗, 600 Büffel⸗ und 2200 transitirte Buenos⸗Ayres⸗Häute.

Preise von Partieen im Durchschnitt:

Gefordert. Geboten.

Buenosaires⸗ und Montevideo⸗Häute, trockne 5 a 6 Sch. 4 ¼ a 6 Sch.

Rio⸗Grande⸗Hänute, trockne 5 a 5 » naß ges. 3 4 3 ½

Pernambuko⸗ und Brasil⸗Häute, tr. ges.. 3 ½ .

Div. Sorten von der Westküste Amerika’'s..

Westindisce..

Ostindische Kuhhäute

Buüffel⸗

Getraide. Weizen sehr leblos, und Verkäufe aus der Hand konn⸗ ten in den letzten 8 Tagen nur mühsam beschafft werden; daher wurden verschiedene Partieen in Auction gebracht und zu einem ferneren Abschlag von mehreren Thalern pr. Last verkauft. Diese Flaue wird durch die heute eingegangenen ungünstigen englischen Berichte, welche einen ferneren Ab⸗ schlag der Weizen⸗Preise von 8 10 Sch. pr. Or. melden, bedeutend ver⸗ mehrt. In Folge dessen mußten die heute in Auction gebrachten diversen Partieen Weizen wegen Mangel an Käufern eingezogen werden, und nur ca. 16 L. 121,/122 und 126./127 pfd. rostocker wurden zu 177 Rthlr. aus der Hand genommen. Roggen. Davon wurden cag. 300 Last seit vorigem Freitag begeben und 10c0 Waare 210pfd. k. russischen mit 99 a 102 Rthlr. bezahlk; heute hat man eine Partie zu 98 Rthlr. erlassen. Für Gerste sind einzelne Käufer, doch nur zu merklich billigeren Preisen. In allen anderen Getraidesorten nichts umgegangen und Preise weichend. Rapp⸗ saamen, neues, wovon noch wenig am Markte kommt, fand bei steigenden Preisen rasche Nehmer. Heute bewilligte man 136 Rthlr. Bco. pr. Last für Kleinigkeiten hannoverschen Saagmen. 1 1

Den 7. Aug. Ueberseeische Einfuhr: von Cardiff 595 Stück Ei⸗ senbahnschienen; von Hull 100 Stangen Eisen; von Rotterdam 31. Säcke Kaffee, 208 Körbe Zucker; von St. Petersburg 1663 Tschetwert Roggen.

London, 3. Aug. Kolonialwaaren. Von allen Arten Kolonial⸗ waaren haben aus der Hand große Einkäufe für den inländischen Verbrauch stattgefunden, und was in Auction gestellt wurde, ist, mit weniger Aus⸗ nahme, wirklich verkauft worden. Da aber die Importeure den Markt reich⸗ lich versorgten, so haben sich die letzten Preise nicht halten können. Von rohem Zucker, zur Ausfuhr, sind in dieser Woche sehr große Einkäufe zu niedrigeren Preisen gemacht worden. Andere Artikel für diesen Zweck fan⸗ den nur wenig Beachtung, obgleich die Inhaber sich durchgehends eine Preis⸗-Erniedrigung gefallen liesen. Wir haben neue große Zufuhren be⸗ kommen, und es sinden sich bedeutende Auctionen angesetzt.

Geldmarkt. Consols sind seit 55 Post ca. ½ % gemihen, in Folge der Maßregel der Bank, welche die Diskontirung ziemlich beschränkt, zu c Diskonto, nämlich: 5 % für erstes Papier, nicht über 30 Tage lang, 5 ⅞˖ % für erste Wechsel bis 60 Tage und 6 % für erstes Papier bis 90 Tage lang. An der Fonds⸗Börse ist Geld gesucht zu 5 a 6 ℳ. Der Diskonto am Platz ist etwas höher als bei der Bank. Fremde Fonds wa⸗ ren auch niedriger, besond. holländ. und mexican. Piaster und Silber in Barren ohne Vorrath zur Notirung begehrt. In Wechseln ging heute wenig um, und waren für alle Plätze mehr Briefe als Geld, bei schlechteren

6““ 3 8

Coursen; nur Porto war begehrt. Eisenbahn⸗Actien in Folge des Füücsteren Standes des Geldmarktes wieder 2 bei sehr ge⸗ äft.

Amsterdam, 4. Aug. Getraide. Weizen flan und blos in Kleinigkeiten zu 10 a 15 Fl. niedriger verkauft, 128pfd. bunt. poln. 480 F1. 127 pfd. weißbunt. dito 485 Fl., 126 pfd. bunter dito 465 Fl. Roggen in Kleinigkeiten wie früher, in Partieen nur zu geringen Preisen anzubringen 118pfd. odess. 230 Fl., 116⸗, 117pfd. riga. 215, 218 Fl. Gerste mit

mehr Handel zu den vorigen Preisen, 108pfd. rostock. 248 Fl., 105 pfd. dän.

230 Fl., neu. seeländ. Winterg. 220 Fl. Hafer ohne Umgang. Buchweizen preishaltend, 115⸗, 116pfd. neu. holst. 20, 263 Fl. Kohlsaat L. niedriger, verkauft: seeländ, und overm. 64 ½ L., auf 9 Faß im Aug., Sept., Okt. und Nov. 66 L. Leinsaat wie früͤher 4 pfd. odess. 315 Fl., 108 pfd. riga 285 Fl., 109 pfd. petersburg⸗ 310 Fl. Rüböl war gleich und auf Lieferung auf das Spätjahr etwas flauer,

blieb doch zu den erniedrigten Preisen gesucht, per 6 Woch. 38 ¼ Fl., flieg.

37 ½ a ¼ Fl., Mai 37 Fl., Sept. 37 ¾ a ¼ Fl., Okt. und Nov. 37 ¾ a †½ Fl., Dez. 37 ½¼, ¾ a Fl. Leinöl pr. 6 W. 32 ¼ Fl., flieg. 31 Fl. Hanföl pr. 6 Woch. 34 Fl., effekt. 33 Fl.

Rübkuchen 76 a 80 Fl. Leinkuchen 10 a 12 Fl.

Christiania, 30. Juli. Getraidepreise: Weizen 8 a 8 ½ Sps.; un⸗ getrockneter Roggen 5 Sps. 36 ß. a 5 ½ Sps., getrockneter 4 ½% a 5 Sps.; Lreih. Gerste 4 a 4 Sps., 6reih. do. 3 ½ à 3 ½ Sps.; Malz 4 ½ pr. To.

Gothenburg, 31. Juli. Weizen 16 Beo.⸗Rthlr. 32 ß., Roggen 12 Bco.⸗Rthlr., Gerste 10 Bco.⸗Rthlr. 16 ß. ohn Käufer, Hafer 6 Bco.⸗ Rthlr., Erbsen 14 Beo.⸗Rthlr. 10 ß.

Kopenhagen, 3. Aug. Getraide. Von neuem Roggen wurden gestern einige Tonnen auf dem Markte feilgeboten. Man zahlte dafür den höchsten Marktpreis, nämlich 9 Rbthlr. die Tonne. In Auction wurden gestern russischer Roggen mit 7 ½ bis 7 ½ Rbthlr. und özeilige Gerste mit 3 Rbthlr. 2 ½¾˖ Rbmk. bis 5 Rbthlr. 5 Rbmk. bezahlt. Die Zufuhr betrug in der Woche vom 27. Juli bis zum 2. August 28,532 Tonnen, worunter 22,966 T. Roggen, die Ausfuhr nach dem Auslande 2857 Tonnen. „Bellona“ hat ca. 5400 T. Roggen und 2100 T. Roggenmehl angebracht.

Bergen, 24. Juli. Der Umsatz in Getraide liegt völlig darnieder; es ist wieder bedeutende Zufuhr angelangt, doch sind zu den notirten Prei⸗ sen nur einzelne Kleinigkeiten abgegangen. Obgleich die nordländischen Schiffe mit jedem Augenblicke hier sein können, darf man doch keinen leb⸗ hafteren Umsatz zu den notirten Preisen erwarten, da die Berichte über die Aerndte⸗Aussichten von allen Gegenden sehr vortheilhaft lauten und unser Markt sowohl mit Roggen als Gerste bis April hinreichend versehen ist. Ueberdies wird versichert, daß der Getraide⸗Bedarf der Nordländer jedes Jahr abnimmt. Soowohl die Kartoffel⸗ als Getraidefelder stehen beinahe in allen Theilen unseres Landes sehr gut.

Von Nordland sind schon circa 30 Schiffe mit den Rundfischen des diesjährigen Fanges angelangt. Der Umsatz in diesem Artikel fand bis jetzt nur zu einem gewissen Ueberpreis statt; man rechnet aber auf einen Preis von etwa 72 à 78 Sch. pv. Waag, da die Aussichten für den Ver⸗ kauf nicht sehr günstig sind. Mehrere Schiffe sind bereits mit dem Laden der Rundfische beschäftigt, die meistens nach Holland und Belgien bestimmt sind. Die wenigen, die für die Fahrt nach dem mittelländischen Meere hier waren, sind auch engagirt. F

Hering. Die Sommer⸗Heringsfischerei wird noch immer mit gutem Erfolg getrieben. Man hat für die Kaufmanns⸗Heringe, so wie sie von der Fischerei anlangten, also nicht im Ausschiffungsstande, 32 Sps. p. Tonne bezahlt; jetzt wäre billiger anzukommen. Im Thran⸗ und Vaarhering herrscht fortwährende Flaue.

Lissabon, 28. Juli. Salz. In St. Ubes sind mehrere Schiffe angekommen, die dort bereits neues Salz vorfinden; hier in Lissabon wird Salz von der neuen Aerndte, die fortdauernd vom Wetter begünstigt ist, Mitte oder gegen Ende August zu haben sein.

Auswärtige Börsen. Amsterdam 4. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 57 5. 5 % Span. 17 ½ 3 % do. 33 ½. Pass. —. Ausg. —. Polu. —. Preuss. Pr. Sch. —, 4 % Russ. Hlope 90 ¾. Augsburg, 3. Aug. II. Sem. 1847 704 Br. Wüurtt. 3 ½ % Oblig. 88 ¾ G. Darmst. 50 Fl. Loose 80 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 60 Br. Antwerpen, 3. Aug Frankfurt a. M., 6. Aug. 5 % Met. 107 6G. Integr. —. Poln. 300 Fl. L. 97 ½¼. Taunus Aectien 352 ½¼. 351 ½. p. u. 353 ¼. 351½. 8 Bank-Actien 1600 Br. Bugl. Russ- 106 ½. 106 ½. Magd. Wittenb. 86 Br. Hamb. Berl. 106 ½. 106 ½.

IHHamb. Berg. Actien 95 Br. 6 Alt. Kiel 110 ½. 110 ½. Glückst. Elmsh. 60 Br. Rendsb. Neum. —. Kopenh. 79¹

Rothscb 75 Br. Meekl. 72 ¼. 72 ½, ; ; 7 71 8 88 e B⸗ Leipzig, 7. Aug. Leipz. Dresdu. Act. 117 ¼ Br. Sächs. Bayer. 88 ¾ Br.

Sächs. Sehles. 103 Br. Chem. Ries. 59 ¾ Br. Löb. Zitt. 59 Br. Mgd. Leipz- 230 Br. Berl. Anh Et. A. 116 ¾ G. Lt. B. 106 ½ G. Dess. Bank-Act. 101 br. London, 3. Aug. Cons. 3 % 88 ½¼. 8. Belg. 94 ½. 93 ½. Neue Aul. 21 ¾ 5 . 57 56 0 03 Passive 5. 4 ½. Ausg. Sch. 15 ¾— 14 ½. 2 ½ % Holl 57 ¼. 56 ½. 4 % do. 89 ¾ 8 Port. —. Engl. Russ. 112 ½. 111 ½. Bras. 85. 84. Cbuli 92 ½. 91 7. Me. 18 ⅞. 8½. peru 36. 34. 16“ Paris, 3. Aug. 5 % Rente fin cour. 118.45. 3 % do. Eu cour. 77.5. Wien, 6. Aug. 5 % Met. 106 %. 4 % do. 96. 3 % do. 68 ½ en Actien 1606. Aul. de 1834 156 ½. de 1839 122. Nordb. 171 ⅔. Gloggn. 123 ¾.

Ziusl. —.

Bayer. 3 ½ 9% Oblig. 93 ½ G. do. Bank-Actien 4 ½ % 101 ¾˖ Br. 35 Pl.

Neue Anl. 1 Bank-Act. do. 500 Fl. 81 ⅛.

Zins;’. —.

Stiegl. —. Bexb. 93 ½⅔ wamburg, 6 Aug.

2 2. 1.

(Teleg. Depesche aus Köln, vom 7. August.) 5E57 3⸗ Amsterdam, 5. Aug. Int. 57 46.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags Nach einwahger

2 Ubr.

Morgens 6 Uhr.

Beobachtung

1847. 7. Aug.

Luftdruek... 332,60" Par 333,07 Par. 333,85Par. Quellwärme 8 Luftwärme.. 13,0“ R. + 18,0˙ R. + 15 6 R Fluasswärme 17,80 R. 11,4* hRh. + 15,7 °9 R + 13,0“ R. Bodenwörme 18,0“ R. 89 pci. I 84 ppt. 82 pet. Ausdünstang0,005 Kb. bezogen. balbbeiter. bezogen. Niederschlag Wind. SW. V SW. SW. Wärmewachse + 18,6“ Wolkenzug. . SW. * + 13,1“ Tagesmittel: 333,17“ pPar.. + 15,59 E + 13,4“ R. 85 pct. NW.

Thaupunkt. Dunstsättigung. Wetter

Königliche Schauspiele. b

Montag, 9. Aug. Im Schauspielhause. 130ste Abonnements⸗

Vorstellung: (Neu einstudirt.) Das Räuschgen, Lustspiel in 4 Ab⸗ theilungen, von Bretzner. Vorher: Camoens.

Dienstag, 10. Aug. Im Opernhause. 92ste Abonnements⸗Vor⸗ stellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments. Anfang halb 7 Uhr. d Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft: N.

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.

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4 —.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisenu. Im Selbstverlage der Expedition. ta⸗

8

*

Ge druck in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. 1989

einigt und ist o

trübe Stimmung in

gierigen U

zollung fremder Waaren

Regiment um 3 uhr von dem Platz wo es form

davor repondiren daß im March die

marchiren alle Kegimenter aus dem Cöpnic- dorffschen Damm, über die Wiesen, wo die zeichnet ist, bis wo ihr Platz abgestochen ist.

daß die Züge ihre Dis'ance haben, auch nicht zu große Distance machen,

oder enge palsagen sind, halten b durch palsiren soll das Battaillon aus dem defilé fomt, der folgen.

alßdann wird abgeschlagen und marchiret es auff. meisters sollen auffmarchire als das erste, ferner auch da seyn, auch die

im Amphitheater 10 Sgr.; in 1 A 1“ 8 8

29 9⁄

Inhalt Italien. Neapel. Die Verwaltung und Das Postwesen. Der Aetna. im Jahre 1728 8 b .aampelhof im Jahre 1728 vor dem Kö⸗ Revue der berliner 8.ne⸗ 908 Hashsen, August dem Starken. —— EEE1111 ZBEE1u“”“

Mißstimmung in Sicilien.

nige von Polen und Kurf

Das Sängerfest in Regensburg. t ae m are⸗

Eine chinesische Dschonke. 89

Vermischtes.

Eisenbahnen und Raab konzessionirt.

Dampfschifffahrt. Wien. Die Eisenbahn nach

—CG

ZItalien.

Neapel 24. Juli. Der König hat die Minister und den Staatsratl bebeits mehrmals zu vielstündigen Versammlungen ver⸗ S.Seg außerordenllich beschäftigt, sich die richtigste Aus⸗ kunft über manche Verhältnisse zu verschaffen; außerdem hat Se. Majestät sehr viele Bittschriften in Empfang. -e Man spricht

on einer abermaligen Reise nach Sicilien im Monat August. Die vvn g in Sicilien hat wohl vornehmlich ihren Grund in der neuen Besteuerung und in der Art und Weise wie von hab⸗ iterbeamten die Fondiaria eingetrieben werden. Früher zahlte Sicilien nur 480,000 Unzen à 3 Ducati; jetzt nahe an 4 Mil⸗ lionen. Als dem König in Messina diese gedrückte Stimmung auf⸗ fiel, bemühte er sich sogleich durch zwei neue T ekrete (die Einfüͤhrung einer Diskontobank und eines Wechselkredits, wie es bei der Ver⸗ in Neapel üblich) dem Handel Aufschwung zu geben, aber die messinesischen Kaufleute suchten das zweite Dekret noch vor der Publication als unzweckmäßig zur Belebung des Han⸗ dels darzustellen. Wenn das Königliche Anerbieten auch theilweise durch die Speculationen der Zollpächter veranlaßt war, so zeigt es doch den besten Willen, Sr. Majestät überall, wo es nur irgend mög⸗ lich, zu helfen. Das Postwesen liegt auch im Königreich diesseits des Pharus im Argen. Die kleinen Postmeister, welche monatlich oft nur 6 bis 8 Ducati Gehalt empfangen, machen sich vielfältig böser Veruntreuungen schuldig. Die Taxe wird selten respektirt, und die Nor⸗ malzahlen auf den Briefen werden häufig verfälscht. Briefe mit Pa⸗ piergeld, Päckchen ꝛc. brauchen oft 14 Tage, um an Orte, fünf Stun⸗ den von der Residenz, zu gelangen. Des Stadtpostamts zur Beför⸗ derung der Briefe in der Residenz bedient sich Niemand mehr mit Sicherheit, und nicht wenige Kaufleute haben Privat⸗Kontrakte mit Postbeamten zur sichersten Beförderung der Briefe, wobei begreiflicher⸗ weise wenig in die Postkasse fällt.

Da sich Anzeichen von einem nahen Ausbruch des Aetna kund⸗ gegeben haben, so hat die Regierung drei Mitglieder der Königlichen Akademie nach Sicilien abgeschickt, um den Krater zu besuchen und

das Ergebniß ihrer Wahrnehmungen zu berichten.

Revue der berliner Garnison bei Tempelhof 11I“ r dem Könige von Polen und Kurfürst von August dem Starken. Unter dieser Aufschrift enthält die neueste Nummer des Mili⸗

Sachsen,

tair⸗Wochenblattes Folgendes:

Designation Auff was Art die Regimenter Cavallerie und Infanterie auff dem rendésvous Platz auff⸗ und abzumarchiren, auch zu chargiren haben. Der Tag Hhhierzu wird benennet werden. Des Morgens um 1 Uhr sollen die Bursche vor der Capitaine Qvar-

tier stehen, um 2 Uhr sollen sie marchiren vor ihrer Commandeurs Ovar-

tier, da sich die Bataillous formiren. .

Das Kegiment Gens d'Armes und Loutum haben den rechten Flü⸗ el, also sie um 3 Uhr sich formiren müßen, die Gens d'Armes auf der Fredrichsstadt bey dem Gens d'Armes Stall, und das Louumsche Regi-

ment in der Straße wo des Ober Marschall von printzen Garten

Hauß ist.

Um halb 4 Uhr marchiren die Gens d'Armes durch dieselbige Straße bey das Lottumsche Regiment vorbey aus dem Thor, und schließet sich das Lottumsche Regiment hinter die Gens d'Armes an, sie marchiren gerade nach Tempelhoff, schwenken sich dann zur rechten Hand und marchiren auff

den Platz der abgestochen ist. 8 fänget an zu marekbiren, und zwar das Albrechtsche

Die Infanterie f . iret stehet, von denen übrigen Regimentern aber soll ein Adjutant bei dem Albrechischen Reti- ment seyn und Achtung geben, wann es marchiret, damit er dem Kegiment, bey welchem er ist, bey Zeiten avertire, wann die Reyhe an ihm komt daß es marchiren und folgen soll.

Die General Wachtmeisters sollen bey dem March Acht haben und

Battaillons an einander hangen und Wagen darzwischen fahren, und bschen Thor, über den Ricks⸗ ie March route mit Hügel ange⸗

keine Lücken machen, auch nicht leiden daß

Battaillons sollen wohl Acht haben, und nicht auff einander lauffen, aber sondern ordentlich marchiren. . Es sollen auch die Commandeurs zu Pferde reiten, und wo defilés leiben bis das Battaillon passiret ist, im hurtig durch marchiren, und wann es alßdan soll der Commandeur dem Battaillon wie⸗

Die Commandeurs von denen

Wann das Albrechtsche Regim. nicht weit von seinen Platz kommet, Die General Wacht⸗ dabey Acht haben, daß das letzte Keziment fast so bald und nur etliche Minuten differire, sie sollen hin sehen, daß die Leute gut in Rephe und Glieder gerichtet Rotten nicht zu weite Distance haben, daß die Zimmerleute ich dichte an die Tambours von dem Bataillon das auff der rechten Hand

stehet, schließen, und keine Lücken zwischen die Bataillons machen.

Die Unter Ofhcier aber die hinten schließen, sollen Acht haben, daß

die Leute stille stehen, aus Reyhen und Glieder nicht hinterwerts austreten Bier und Brandtewein zu sauffen, sie sollen auch kein Volck hinten an die Regimenter dichte anlauffen oder Wagen anfahren laßen, wodurch die Regimenter können incommochret werden, und wann sich die Leute nicht wollen sagen laßen, sollen sie braff drauff schlagen, und sie so wegjagen.

Hinter das Borcksche Regiment soll von der Arullerie 1 Capitaine,

2 Subalterne Osficiers, 5 Unter Officiers, 2 Tambours und 60 Canonier mit 12 sechspfündige Canons marchiren, und die Ammunition dabey von dem Obristen von Linger besorget werden, die Pferde zu Fortbringung der Canons sollen von der Stadt Urandenburg angeschaffet, lange sie gebrauchet werden, ihr Futter aus dem Mag⸗azin, die Knechte aber ihr Kostgeld aus der Artillerie Calse haben.

und sollen, so

Das Printz Friedrichsche Regiment welches bey Bartoldi Meyerey

campiret, soll um 3 Uhr satteln, und um 4 Uhr mwarehiren, daß wenn die Infanterie anfänget auff zu marchiren das Begiment auch da sev.

Und da das Cronprintzliche Regiment *) zu Charlottenburg stehet, so EEE“ *) Ein Kuirassier⸗Regiment dieses Namens, das aber den Kronprinzen,

der zur Zeit dieser Revue als Oberstlieut, in dem Inf. Regt. v. Arnim (früher Leib⸗Regt.) stand, nicht zum Chef hatte.

Das 15te Signal 1 Canon Schuß ist Halt.

Das 16te Signal 1 Canon Schuß ist Fronte und March. Das 17te Signal 1 Canon Schuß ist Halt. 1

Das 18te Signal 1 Canon Schuß ist das 1ste Battaillon lincks, das

muß es um 1 Uhr satteln und um 2 Uhr marchiren, den March nimt es

auff Schöneberg und längst den Wald den Johannis-Tisch genandt hält

sich im March zur linken Hand des Waldes bis nach den linken Flügel da es auff dem Platz der ihm angewiesen ist, marchiret, wobey es auch dahin sehen muß, daß es der Insanterie nicht ein ne9.

So bald die Cavalleric auff dem Platz ist, sollen die Reuter eine halbe viertel Stunde absitzen und alles abstäubern, auch wann etwa ein Schwantz 2 vsegde loßgegangen ist, denselben wieder feste machen, und dann wie⸗

er aufsitzen.

Des Königs von Pohlen Mapst. und den Chur Printzen von Sachsen sollen der General Lieut. von Grombkow und Obrister von Kröcher führen, und auff den rechten Flügel bey die Gens d'Armes bringen sie sollen aus den Leipziger Thor durch die Linden Straße heraußer fahren.

Die Canons marchiren auch auff ihren Platz vor der Linie, und so IE— Pohlen Mapst. die Linie passiret haben und vom 1 h die Mitte kommen, alßdenn 3 Canon Schuß gegeben das 1ste Signal ist und bedentet gebet Achtung. Das 2te Signal ist 1 Canon-Schuß, ist das Battaillon soll exereiren Das 3te Signal 1 Canon Schuß. Praesentiret das Gewehr, das Ge⸗ wehr flach, Pfann Deckel ab und geladen. Lse 8 Das 4te Signal 1 Canon Schuß die Bataillons schließen sich zum chargiren. .

Das 5te Signal 1 Canon Schuß das erste Albrechtsche Bataillon bleibet = stehen, die andere 19 Battaillons machen rechts um.

Das 6te Signal 1 Canon Schuß March, alßdann sie sich alliniren daß keine distance zwischen die Battaillons ist, so bald das 2te Battaillon von Albrecht stehen bleibet, machet es gleich fronte, imgleichen so bald das 1te Bataillon von Gersdorff stehen bleibet, machet es auch sronte bis auff das letzte Battaillon von Borck.

Die Regimenter von Printz Friedrich und Cron Printz aber machen

mit Vieren rechts um, und marchiren so weit bis an den linken Flü⸗

gel vom 2ten Battaillon vom Borkschen Kegiment, wann sie 20

Fär davon, machen sie mit Vieren lincks um, und richten sich dann er.

Das 7te Signal 3 Canon Schüße ist mit Pelotons auff der Stelle char- giret, 3 mahl, hernach mit Divisions auff der Stelle chargiret, und wann das Pelotons Feuer vorbey, fänget gleich das Divisions Feuer

an ohne weiter Signal.

Das 8te Signal 3 Canon Schüße ist mit Plotons und Divisions Feuer

im herausrücken chargiret. Das 9te Signal 1 Cauon Schuß, ist March, alßdan die gantze Linie so 8 wohl Cavallerie als Iofanterie im avanciren gantz sachte marchiret. Das 10te Signal 3 Canon Schuß ist mit plotons und Divisions im Feseit. 6 Das 11te Signa Panon Schuß, ist Halt, alsdann die General Wacht⸗

meisters Acht haben sollen, ein Bataillon zu weit heraus g v und es vor oder hinterwerts richten, daß die Linie ge⸗ ' y.

Das 12te Signal 1 Canon Schuß ist vor die Iufanterie rechts um kehrt euch, und vor die Cavallerie mit Vieren rechts um kehrt euch, alßdan die Cavallerie mit Vieren rechts um kehrt euch, machet.

Ds 13te Signal 1 Canon Schuß ist March. Das 14te Signal 3 Canon Schuß ist mit Pelotons und Divisions im

retiriren chargiret.

zweyte Battaillon rechts um, march, fronte, die Cavallerie bleibet aber stehen und rühret sich nicht.

Das 19te Signal 1 Canon Schuß, alßdan wird das geschwinde Quarrée

gemachet.

Das 20te Signal 1 Canon Schuß wird mit allen vier flanquen marchiret. Das 241te Signal 1 Canon Schuß ist halt.

Das 22te Signal 3 Canon Schuß ist das Heckefeuer 3 mahl durchgemachet. Das 23te Signal 1 Canon Schuß ist formiret das Regiment.

Das 24te Signal 3 Canon Schuß ist mit gantzen

2 1 Flanquen auff der Stelle chargiret.

Das 25te Signal 1 Canon Schuß ist das 1te Battaillon rechts, das 2te

lincks um, March, fronte. Da die General Wachtmeisters darauf acht haben sollen, daß jedes Regiment wieder recht zu stehen kommet, wo seine Brigade stehet.

Das 26te Signal 12 Canon Schüße, da fänget das Regiment Gens

d'Armes bis auff das Cron Printzen Regiment Battaillon par Baittaillon an eine General Salve zu geben.

Bey der Infanterie fället das erste Glied nieder, die andere Glieder

rücken an wie ordinair, der Obrist⸗Wachtmeister commandiret und müßen die Regimenter auff einander wohl Acht haben, daß das Feuer meist gleich auff einander loß gehet. Wann die Salven gegeben, müßen Tambour und Pfeiffer Lerm schlagen, die Leute müßen hurtig wieder laden und so bald wie das Gewehr wieder auff die Schulter genommen, wird kein Spiel mehr geschlagen.

Das 27te Signal 12 Canon Schüße, dan wird die 2te Salve gegeben wie

vorhin.

Das 28te Signal 12 Canon Schüße wird die 3te Salve gegeben, alßdann

wird das Gewehr auff die Schulter genommen.

Das 29te Signal 1 Canon Schuß, die beyden Regimenter Cavallerie auff

den lincken Flügel machen mit Vieren lincks um, das 2te Bataillon von Albrecht bis das letzte Bataillon von Boreck machen lincks um.

Das 30te Signal 1 Canon Schuß, March, marchiren sier auff ihren vori⸗

gen Platz geschloßen, so bald jedes Battaillon stehet wo es stehen soll, machet es front, das 2te Battaillon von Albrecht fänget erstlich an fronte zu machen, dan Gersdorff und so weiter, bis das letzte Bat- taillon von Borck.

Das 31te Signal 1 Canon Schus, rechts und lincks um, march, front,

und öffnen sie sich in ihrer vorigen distance wie ordinair.

Das 32ste Signal 3 Canon Schüße, pravsentiret das Gewehr, schultert,

die 3 vorderste Glieder rechts um kehrt euch, zum abmarchiren wie gebräuchlich, rechts um, die Cavallerie machet mit Vieren rechts um, ausgenommen der erste Zug von die Gens d'Arrnes bleibet stehen.

Die Cavallerie marchiret in Zügen und die lofanterie desgleichen, wo

der March’ gehen soll ist es abgestochen, und wird der General Maj. von Lottum

und Obrist Licut. von Derschau sagen, wo sie sollen abschlagen, imglei⸗ chen, wo sie mit halbe Equadrons und Divisions marchiren sollen.

Der March gehet bis zum lincken Flügel von Cron Printz, da sie sich schwenken und nach den Riecksdorffschen Damm marchiren.

Ferner marchiren sie durch das Coepnicksche Thor, durch die Breite Straße, über den parade Platz, beym Pommerantzen Hause.

Wann sie die Brücke beym Pommerantzen Hause passiret, marchiret jedes Regiment eines auffm Wall, eins am Wasser, eins nach dem Span⸗ dowschen Thor, warchiren auff und bringen die Fahnen weg und gehen gleich aus einander.

Die beyden Regimenter Cavallerie vom rechten Flügel marchiren über den Wall, die Gens d'Armes vor der Marggräffin Hauß auff, Lauum aber marchiret über die Potsdamsche Brücke, wo der Gens d'Armes Stall auff der Friedrichsstadt ist, auff, von da sie auseinander gehen, das Printz Hen⸗ richsche Regiment marchiret auff den großen parade Platz auff, weil es die Wache geben muß.

Die beyden Regimenter Cavallerie so da schließen, marchiren wann Sie bey dem Pommerantzen Hause vorbey seyn, über den Wall, das Cron Printzliche durch die Neustadt bis im Thier Garten, da es soll absitzen, die Pferde refraichiren laßen, und dann nach Charlottenburg marchiren.

Das Printz Friedrichsche Regiment marchiret aus dem Neustädtschen Thore über der Potsdamschen Brücken in das Lager.

Die Artillerie mit denen Canons wird wieder ins Zeug Hauß ge⸗

bracht.

2 Tage vorher werden die Wachten abgelöset, und soll die Artillerie die Wachten an die Landwehren wohl besetzen.

Die Regimenter haben ihre Regiments Wachen an die Thore und Hauptwachen, den Tag der revue aber soll die Bürgerschafft die Thore be⸗- setzen, die Schloßwacht hingegen wird besetzet vom Major von Kleist mit 160 Grenadier vom L.habeschen und Zerbstschen Regiment, 1 Capitaine, 3 1 Lieutenant, 5 Unter Officier, 2 Tambonr, 2 Pfeiffer und 80 Grenadier von gedachten beyden Regimentern, marchiren hingegen nach Spandow selbiges zu besetzen.

Die Ueber Complete von der Infanterie und Cavallerie marchiren des Morgens auff der glacie der Contrescarpe vor dem Köpnieckschen Thore und sollen die Reziments Ovartiermeister von jeden Regiment bey solchen Ueber Completen seyn.

Es sollen auch einige von denen Ueber Completen von jeden Regiment mitgenommen werden die Gewehr haben, damit selbige einrücken kön⸗ nen, wenn jemand malade wird oder ein Gewehr entzwey gehet. Von maladen soll keiner in Reyhen und Glieder gestellet werden, sondern es sollen lauter gesunde frische Kerl seyn, es soll jedes Battaillon 135 volle Rotten haben, Unter Officier, Grenadier, Tambour, alles soll complet seyn, es soll auch alles auff das aller propreste, und das Gewehr Spiegel blanck seyn, auch an ordre nichtes fehlen, wie dann die Commandeurs so wohl alß die Chefs responsables seyn sollen.

Die Patronen sollen gut und tüchtig gemachet werden und gut Pappier dazu seosen werden.

Mit Pelotons und Divisions und Heckefeuer soll 3 mahl durch chargi⸗- ret werden.

Die General Wachtmeisters sollen ihre Majors von ihren Brigaden wohl insormiren daß kein quid pro quo palsire, in währender Chargirung sollen die Commandeurs der Battaillons zu Pferde reiten, und wenn ihr Obrist Wachtmeister nicht recht commandiret, alßdan der Commandeur selber commandiren soll, ein jeder General soll auch von seinem Regiment einen Adjutanten bey sich haben, zu verschicken, und sollen sie nehmen von ihrem Regiment einen Regiments Adjutanten.

*) Die Commandeurs der Bataillons sollen davor Responsabell sein, das das 3te Pelotton sich nit eher fertig mache, befor das erstere nit wie⸗ der auf die sulter hat, das geleiche die dritte Division sich nit eher fertig machen soll als biß die erstere das gewehr auf die sulter hat.

(L. S. i. S5sgeih. Whe.

Potsdam den 24. April 1728. 8

Obwohl die vorher mitgetheilte Ordre das Datum vom 24. April führt, so scheint die Revue selbst doch erst im Mai stattgefunden zu haben, da es bekannt ist, daß König August mit seinem Kur⸗Prinzen und einem Gefolge von 500 Personen am 20. Mai 1728 in Potsdam eintraf, wo⸗ selbst ebenfalls eine Revue der Garnison, ferner die Gewehr⸗Fabrik, und endlich ein Schnepperschießen im Lustgarten die Unterhaltung bildeten.

1“ Das Sänger⸗Fest in Regensburg. Regensburg, 28. Juli. Am 25. Juli, dem ersten Tage des Sän⸗ ger⸗Festes, erscholl früh um vier Uhr vom Thurme des Gasthofes herab als Morgengruß ein Andante religioso von Blase⸗Instrumenten. Nach acht Uhr versammelten sich die Sänger zur Probe in der Halle und Mit⸗ tags in dem festlich geschmückten Waldmanns⸗Garten, wo für mehr als tausend Personen gedeckt war. Um drei Uhr wurden die Fahnen vom Rathhause geholt, und die Sänger traten unter den Baumreihen des obe- ren Jakobs⸗Platzes zusammen. Der Vorsteher des Regensburger Lieder⸗ kranzes, Herr Kreis⸗ und Stadtgerichtsrath Rettmeier, leitete die Enthüllung der Festfahne mit einer Rede ein, wobei er den ersten Festruf dem Könige von Bayern darbrachte. Sodann wurde der Festpokal enthüllt und von dem ersten Burgermeister der Stadt „dem rüstigen Kämpfer für Licht und Recht, dem ehrenfesten Freiherrn von Thon ⸗Dittmer“, Trunke gereicht. Dieser bezeichnete in seiner Erwiederungsrede das Fest als ein „schönes Friedens⸗ und Freuden⸗, aber auch als ein Aerndte⸗ und Dankfest.“ „Im bunten Farbenschmucke“, sagte er, „wallen uns die Ban⸗ ner aus allen Gauen des Vaterlandes entgegen; dichter und dichter schaaren sich der Sänger männliche Reihen. Also mög' auch unser Volk in all' seinen befreundeten Stämmen sich immer kräftiger vereinigen, seines Werthes, seiner Kraft bewußt, seiner Pflicht eingedenk, gekräftigt durch edler Fürsten mächtigen Schutz, gestählt durch des Rechtes, der Ordnung und der Wahrheit ehernen Schilv, innig und unauflöslich verbunden durch der Va⸗ terlandsliebe heiliges Band, gehoben und getragen durch des deutschen Lie⸗ des zauberische Kraft, festhaltend an ven shan Brauch und edler deutscher Sitte!“ Nach diesen Worten trank der Redner auf das Wohl der versam⸗ melten Sängergäste. Jetzt setzte sich unter den Salven der Landwehr⸗Ar⸗ tillerie der Festzug durch die Stadt in Bewegung. Gegen 5 Uhr nahm die Production ihren Anfang; in drei Abtheilungen wurden neun Stücke im Chore vorgetragen. Nach Beendigung der Gesänge wurde Sr. Majestät dem Könige ein tausendstimmiges Hoch gebracht. Beim Eintritt der Däm⸗ merung wurde der Festplatz mit unzähligen Lampen erleuchtet. Nach 9 Uhr versammelten sich die Sänger wieder in der Halle und trugen unter dem Donner des Geschützes Arndt's Vaterlandslied zweimal vor.

Am 26. Juli Morgens erscholl wiederum der Sängerruf durch die Straßen der Stadt. Um 11 Uhr versammelten sich die Abgeordneten it einzelnen Gesangvereine im kleinen Rathhaus⸗ Saale, um über Zeit und Ort des nächsten Festes zu berathen. Da nun im kommenden Jahre 1848 das allgemeine deutsche Liederfest in Frankfurt stattfindet, so ging der Be- schluß dahin, die Wahl der Stadt, in welcher das nächste Provinzial⸗Ge⸗ sangfest gefeiert werden soll, bis zum neuen Jahre auszusetzen. Nachmit⸗ tags strömte wieder Alles nach dem Festplatze, wo die zweite Production der Sänger stattfand und in gemeinschaftlichem Chore mit Bernh. Klein's majestätischer Hymne: „Hoch thut euch auf, ihr Thore der Welt ꝛc.!“ er⸗ öffnet wurde. Sodann begannen die einzelnen Liedertafeln, unter Aufpflanzung ihrer Fahnen, die Wettgesänge, und zwar nach der Ord- nung der gezogenen Loose: Landshut, München (Neu⸗England), Erlangen, München (Liedertasel), Schwabach, Fürth, Hersbruck, Augsburg, Freising, Ingolstadt, Passau, Straubing, Ulm. Vorzüglich waren es die Vereine von Landshut, München, Augsburg, Straubing und Passau, welche sowohl durch die Wahl ihrer Gesange, als durch die vollen Stimmen und den ge⸗ . lungenen Vortrag sich auszeichneten. Als nach Beendigung der Wett⸗ Gesänge von dem gesammten Sänger⸗Corps unter Begleitung der Janit- scharen⸗Musik der baperische Zapfenstreich abgesungen wurde, erreichte die Begeisterung der Zuhörer den höchsten Grad; ein tausendstimmiges Hurrah! erschütterte die Luft, Mützen und Hüte flogen in die Höhe, und stür⸗ misch wurde die Wiederholung dieser beliebten Volksweise verlangt. Trotz des ziemlich starken Regens, der gegen den Schluß der Pro⸗ duction zu fallen angefangen hatte, begleitete eine ungeheure Menschenmasse die Fahnenträger der Gesang⸗Vereine nach dem Rathhause, ohne einen Augenblick das Jubelgeschrei zu unterbrechen. Gegen 9 Uhr Abends be⸗ gann der Festball im Schauspielhause. So ungemein weitläufig die Räume des „Neuen Hauses“ mit ihren Sälen und Gemächern auch sind, reichten sie doch kaum hin, die Menge der Festgäste zu fassen. Einstimmig rühmt Alles die umsichtigen und zweckmäßigen Anstalten des Comité's und den Eifer der leitenden Ausschüsse. Großes Lob verdient auch das würdevolle Benehmen des Publikums, alle Volksklassen einbegriffen. Ungeachtet des beispiellosen Zulaufs und der hohen Spannung der Gefühle, welche die I Iga . 8g mit sich bringen mußten, ist nicht die geringste Störung vorgefallen.

3 Pe dritte 8* lchte Festtag (der 27. Juli) war durch die Fahet der Walhalla einer der interessautesten für einen großen Theil ve- e. gäste. Die Liedertafeln, von dem Dampfboote n dne Fgenne 295 naustauf gebracht, oh

nenen. ehe nachdem sie das Innere des Heiligthums 808

kamen vereinzelt auf den rinen, tra⸗ ten vor die Büste Mozart's und sangen dort ihren Zegsencg g9. 8

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m Original eigenhändig. 11.“] 28 Z1““

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