1847 / 228 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i 8 . as neue Kabinet bestand darauf, daß diese Ernennung ARn ̃ auf den Märkten von Gen e⸗ de 8. Aecesfennwean ene, Sack, ungefähr 230 Pfund haltend, üuten 1 b efe wurde zu 4 ½ bis 5 Fr. verkauft. Schweiz.

ist die .P. A. Z.) Am 11. August ist Kanto⸗ 88 der Siebener⸗Kommission, be⸗

Tagsatzung endlich b⸗ Sonderbundes, zu einer Entscheidung ge⸗

üstungen . Une ist das Resultat der Abstimmung; 1) Für den om! . *

EehA 5 1 ission, um zu un⸗ Antrag von Baselstadt, Zurückweisung an die St. Basel⸗

i dere Anträge zu bringen wären: 2 St. 5* v Antrag der Kaaͤmission: 12 2 St., Zürich, 82 lothurn Schaffhausen, St. Gallen, Aargau, Tesamn, Gens⸗ Flgant⸗ Thurgau, Graubündten, Glarus, Bern, Appenzell S Dagegen 8 St.: ÜUri, Unterwalden, Zug, Wallis, Neuenburg, Frei⸗ Schwyz, Luzern. Appenzell J. Rh. referirt.

burg, . Die Radikalen haben in den Gemeinde⸗

Kanton Genf. 8. Wahlen der Stadt gesiegt, indem sich die Katholiken megerennest

ihnen vereinigten.

stadt.

Spanien.

3 Madrid, 7. Aug. Die amtliche Gaceta veröffentlicht heute folgende, von dem Minister des Innern unter gestrigem Datum an den hiesigen Gefe politico gerichtete Verfügung: 16

„Se. Majestät der König hat geruht, mir mittelst eigenhändi⸗ gen Schreibens die angefügte Druckschrift zuzuschicken, die nebst einer anonymen Zuschrift so eben in seine Hände gelangte. Der König

eruht dabei, sie ausdrücklich und bestimmt für untergeschoben (apoö- crifo) zu erklären und ihren Inhalt als seinen erlauchten und edlen Gesinnungen zuwiderlaufend mit Unwillen zurückzuweisen. Nachdem die Königin von Allem Kenntuiß erlangte, hat sie geruht, zu befeh⸗ len, daß Ew. Excellenz ohne Zeitverlust die wirksamsten Untersuchun⸗ gen anstellen mögen, um die Urheber und Mitschuldigen eines so schändlichen Unterfangens zu entdecken, damit sowohl diese, als auch diejenigen, welche überführt werden, die Schrift gedruckt und in Um⸗ lauf gesetzt zu haben, den Gerichtshöfen zur schuldigen Bestrafung übergeben werden können.“ 8 1 Das Schreiben des Königs kam dem Minister gestern Nachmit⸗ iag zu. Es läßt sich daher nicht leicht begreifen, wie die Königin noch an demselben Tage Kenntniß davon erhalten und dem Minister den entsprechenden Befehl zuschicken konnte, da keine Telegraphenlinie zwischen hier und S. Ildefonso vorhanden ist. Spät Abends bega⸗ ben sich in sämmtliche Druckereien, in denen die hier erscheinenden Lagesblätter gedruckt werden, Polizeibeamte und untersuchten sorg⸗ fältig die für heute bestimmten Nummern. Dem Heraldo zufolge, besteht die dem Könige zugeschickte Druckschrift in einem Aufruf, in welchem die Spanier aufgefordert werden, „das Bestehende umzu⸗ stürzen.“ 8 zeva der König die bekannten Verfasser der aufreizenden Artikel, welche fortwährend im Faro erscheinen, nicht nur täglich bei sich im Pardo empfängt, sondern auch durch den Chef seines Hofstaates ver⸗ schiedene Mittheilungen an dieses das Ansehen der Königin unter⸗ grabende Blatt richtete, so haben vielleicht üibelgesinnte Personen den Schluß gezogen, daß er die aufrührerische Proclamation zu genehmi⸗ gen und als Parteihaupt an ihre Spitze zu treten geneigt sein würde. Diese Personen könnten jedoch jedenfalls nur der ultramode⸗

rirten Partei angehören, da die Progressisten sich entschieden gegen die bisherige Haltung des Königs ausgesprochen haben. Wahrschein⸗ lich erblickte Letzterer in dem ihm zugekommenen Aufruf einen Fall⸗ strick, den seine Gegner ihm legen wollten, und beeilte sich deshalb, ihn den Ministern auszuliefern. 1

Die Zusammenkunft des Ministers des Innern mit dem Könige, welche gestern im Pardo stattfinden sollte, ist verschoben worden. Der Finanz⸗Minister begab sich gestern Abend nach S. Ilrefonso, wo auch der englische Gesandte sich aufhält. 8 -

Die Königin traf vorgestern Abend um 11 ½ ˖Uhr glücklich wieder in S. Ildefonso ein. Die Rückreise von Paular hatte sie auf der fahrbaren Straße im Wagen zurückgelegt. Die näheren Umstände dieses Ausfluges sind hier noch nicht bekannt geworden. Sämmtliche hiesige Blätter behaupten, die Herzogin von Mont⸗ pensier hätte die Königin, ihre Schwester, schriftlich aufgefordert, ihr in Paris einen Besuch abzustatten. So unglaubhaft dies auch sein mag, so erregt es doch Aufsehen, daß die ministeriellen Blätter diese Angabe nicht in Abrede stellen, sondern nur andeuten, daß in Betracht des Zustandes des Landes eine Reise der Königin nach dem Auslande als nicht wünschenswerth erscheine.

Der General Concha wird heute hier erwartet.

Die Truppen, welche aus Portugal zurückkommen, haben in Folge der anstrengenden Märsche sehr gelitten. Der vierte Theil der Sol⸗ daten des Regiments „Amerika“, welches vor wenigen Tagen hier anu⸗ kam, ist erkrankt. Die Pferde der Kavallerie sind größtentheils dienst⸗

unföhig geworden.

Türhkei.

Konstantinopel, 4. Aug. In Folge der in Albanien aus⸗

gebrochenen Unruhen hat die Pforte beschlossen, eine aus zwei Dampf⸗

schiffen und mehreren leichten Kriegsfahrzeugen bestehende Escadre an

die albanesische Küste abzusenden, um die Häfen von Prevesa bis Du⸗ razzo einer strengen Blokade zu unterwerfen. Sie hat bereits eine Cirkularnote an die fremden Gesandtschaften gerichtet, um sie von dieser Maßregel in Kenntniß zu setzen.

Der als außerordentlicher Botschafter nach Paris gesendete per⸗ sische Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Mirsa Mehmed Ali Chan, ist am 31sten v. M. mit Gefolge von Trapezunt hier ange⸗

langt.

8

Berlin, den 17. August 1847.

Wechsel- Course.

Imludiseb, FPonds: Efandbebise, Kommunal- Papiere

geld-Course.

Brief. Geld.

93 ¾ 91¹⅔

28 93³ a 93 97¾ 94⁴ ½¼

Kur- u. Nm. Pfdbr. 3

St. Schuld-Seh. Sehlesische do.

geeh. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

EESESEE

PFriedeichsd'or. And. Goldm. à5 th. Disconto.

A2ASEnn

——öö—

91

Gem. Zf.] Brief.

8† do. Lt. B. gar. 40. 3 ½ Pr. Bk-Antb.-Sch 107 [106

Geld. 94 ½¼ 94 ½ 97 ¾

8 2 2

887 ev 8727

3 8

8

*

188 11 4*

8 8 I1

1“ 8

Ausländlisohe Fonds.

Poln. neve rrabe 4 do. Part. 500 Fl.

do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-Cas. 2 do. Staats-Pr. Anl. 4 B.] Holland. 2 ½ 0Iut. Kurh. Pr. 0. 40 Th.

Huss. Hamb. Cert. 5 d0. beillope 3.4 S. 5 do. do. 1. Aol. 4 do. Stieglitz 2.4 A 4 do. v. Rothsch. Lst. 5 10. Pola. Scbætz0. 4 w. do. Cert. L. A. 5 96 ½ 40. d0. L. B. 200PI. 16 ½ 16 G. Serdin. 4. 36 Fe. Pol. a. Pfdbr. 2 0.4 96 Neue Bad. d035 Pl.

9¹½ 112 [111¾ 84 ½ 83 ½

97 86

Eisenbahn-Actzꝛen.

Volleing. A 88 8 Aust. Rott. 4 0. Schl. I.t. B. Arub. Utr. 4 ½ G Pts. Mgdb. HBerl. Anb. A. 4 2 . 8 do. Pr. B. do. Prior. 4 do. do. RBerl. Hamb. 4 Rhbein. Stu. do. Prior. 4 ½ do. Prior. Berl. Stett. 4 do. v. St. gar. Bonn-Cöln. 5 Sächs. Bayr.) Bresl. Freib. Sag.-Glog. do. Prior. do. Prior. Chem. Risa. St.-Vohw. Cöln- Miud. do. Prior. Cöth. Bernb. Tküringer. Cr. O0 b. Sch. WIhb. (C. 0.) Dresd. Görl. do. Prior. Düss. Elberf. Zarsk. Selo.

do. Prior. Glogguitz. HInb. Bergd.

4 4 4 41 4 41 4 4 4 4 Quit. Bog. 4

kieæl- Alt. 4 4 4 4 4 4 4 4 5 4 4 4

.4 %

Aacb. Mastr. Berg. Mrk. Berl. Anh. B. Bexb. Ludw. 7 Brieg-Neiss. 40. Thür. V. Magd. Witt. Meckleub. Nordb. F. W. 70 Rb. St. Pr. 70 Starg. Pos. 50 (Schluass der Börse 3 Uhr. Das Geschäft in Eisenbahn-Actien war heute bedeutend und deren Course etwas matter.

Getraide-Bericht.

L.pz. Dresd. Löb. Zittau.Ü Magd. Halb Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior do. Prior. Nrdb. K. Fd. 0. Sechl. Lt. A Jo. Prior.

2 n⸗

107 n.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualitüt von 70 —80 Rible. Roggen loco 43—46 Rithlr. Gerste 10 32 —34 Rthlr. 8 Hafer loco nach Qualiftüt 22 25 RKthlr. Rüböl l1oco 11 ¾ Rihlr. bez. 8

. Herbst 11¾ Rihlr. bez. 18

8

Marktpreise vom Getra

Berlin, den 16. August 1847.

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 1 Sgr. 2

53 Wispel 12 Scheffel.

Roggen 1 Nthlr. 25 Sgr. 2 Pf.;

F0g⸗ Gerste 1 R Hafer 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf., au

27 Sgr. 8

Sonnabend, den 14. August. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 7 Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch Sgr.

Königsberg, 14. Aug. Marktbericht. Zufuhr Roggen 40—–55 Sgr. p. Schffl.; frische große Ge Schffl.; frische kleine Gerste 37—43 Sgr. p. Schffl.; Sgr. p. Schffl.; Kartoffeln 18—24 8 p. Schffl.; Ctr.; Spiritus 25 Rthlr. 20 Sgr. p. Ohm.

Stettin, 16. Aug.

den Kartoffeln lauten die noch im

Nachrichten die Erträge sehr abweichend ausfallen werden. E eingegangene neue Nachrichten aus der Provinz sind

Getraide. letzten Tagen fast ganz preishaltend geblieben. ged. Russ. wieder zu 36 ¾ Rthlr. verkauft worden, deren Umständen beizumessen und anzunehmen, daß nur einigem Belang unter

45 Rthlr. gehalten und wenig zu haben. 80 pfd. 39 a 40 Rthlr. bezahlt, zu 39 Rthlr. aber

dergl. 44 Rthlr. bezahlt. den nöthigsten Bedarf gekauft,

nach Gewicht und Qualität gehalten. Gerste,

I Beief. 250 Pl. 250 FlI. Hamburg 300 Mk. 152 ½ 140. 300 n. 151 ¾ *

London 1 Ld. Paris . 8

zen in 20 Ar . 150 Pn. 103 Wien in 8 150 vr. 2 2„1. 4 EZbe 8 100 Tuir. ) 2 Nut. 8S.. 8 Courant im 14 Thl. Fues, 100 Thlr. 2 100

d. W 100 P. . E .100 sSBb1. 3 Wochben

Petersburg.. .

Laeipvzig i

geben. 1 1 Oelsaamen ist neuerdings ein weni

höher,

Rübsen 77 a 78 Rthlr. bezahlt, auf 80 Rthlr. gehalten.

Spiritus im Stillstande, ans erster Hand zur ter Hand 15 % gefordert, 15 % geboten, p. Sepi./

p. Sept./ Okt. 11 ½ Rthlr. bezahlt. 8 Metalle. Zink 6 Rthir. Roheisen 1 Rthlr.

* Breslan, 16. Aug. Weizen, weißer, gelber 82 ½, 88 bis 95 Sgr.

Gerste, in Folge Begehr fürs Gebirge, 47 Sgr. 8 Hafer 24, 26 bis 28 Sgr.

Sgr. bezahlt. Sept. 96 zu bedingen. Winter⸗Ripps 87 bis 88 Sgr. zu machen. Sommer⸗Ripps 78 bis 80 Sgr. 8 Rothe Kleesaat gefragt und die letztnotirt

Rthlr. willig zu machen. Mehrere Hundert Centner

a 10 Rthlr. und mitzelfeine 10 ½

8

Im Allgemeinen stellten sich die Preise für Roggen etwas höher 7

14 Sgr. 5 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 27 812 7 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf.

Zu Wasser: Weizen 3 vön. 6 Sgr., auch 3 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.;

Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 25 Sgr. 3 Pf. (schlechte Sorte). Fige gagen sind 206 Wispel.

Aerndte. In Bezug auf die zu Felde stehen⸗

und scheint man danach zu der Muthmaßung berechtigt zu sein, daß auch Einige über den Gegenstand

An unserem Getraidemarkt ist es mit Roggen in den Zwar ist in einem Falle doch ist dies nur beson⸗

37 2 38 Rthlr. für dergl. Waare nicht anzu⸗ kommen sein würde. Inländ. Waare von 84 pfd. oder darüber bleibt auf Auf Lieferung pr. Angust ist für

br. Septbr. Oktbr. für 82 pfd. 44 * 45 Rthlr. verlangt, ¹ 1 Weizen wird, bei geringem Vorrath, nur fuͤr und sehr verschieden auf 60 a 80

ohne alle Frage, und lassen sich Preise davon augenblicklich

Rüböl in loco auf 114 Rthlr. gehalten, 11½⅛ Rthlr. zuletzt bezahlt,

Roggen 54, 58 bis 63 Sgr., letzterer Preis nur ausnahmsweise. 2† 1 etwas höher 37 ½, 42 bis Rapps bei sehr guter Kauflust, fortwährend steigend,

een Preise von 9 bis 12

thlr. aus dem

1*

.“

ggnnn v

20 2*

32 ehr un-

ide.

Rthlr. ingegangen sind

thlr. 10 Sgr. 9 Pf.;

Rthlr. Der Centner

mittelmäßig. Frischer rste 44 40 Sgr. p. frischer Haser 24—28 Heu 10—15 Sgr. p.

mer sehr abweichend,

ziemlich betrübt. bei einem Ankauf von

noch zu kaufen,

heute 1 1 pr. Fruͤhjahr für

Rthlr. Suud Erbsen kaum an⸗

Hafer

Winter⸗Rapps und Stelle und aus zwei⸗ Okt. zu 16 % käuflich.

29 Sgr. käuflich. 85, 90 bis 97 Sgr.,

88, 92 bis 95

Mittel⸗Saaten wurden

angelegt worden war, fehlt, zu 7 ¼ a

Säcke Kaffee, 25,000 Stück Cigarren, 170 Punchnons - 1 Kisten Zucker, von Laguna 8000 Quintal Blauholz, von Menton 12 Kisten Succade, 1 2 Bl., 294⁄1, 20. 2, 186/4, von Live 250 2 Baumwolle, 35 Stück Blei, 101 Stück Mahagoni, 42 Fässer Palmöl, 169

1“

Für weiße Kleesaat ist die Stimmung etwas matter, indeß sind die

letztnotirten Preise auch ferner zu machen.

Spiritus loco 11 ½¼ à 11* Rthlr., p. November, Dezember, Januar

88 Rihlr. verkauft, pr. Oktober, November, Dezember 9 Rihlr. Geld.

Rüböl, in Folge des Steigens der Rapps⸗ Preise, wesentlich höher,

loco Waare 11 ¾ Rthlr., pr. Herbst wohl auf 12 Rthlr. zu kommen.

Zink niedriger, ab Gleiwitz nur 55 Rthlr. zu bedingen.

Magdeburg, 11. Aug. Saamen. Der Handel in Oelsaamen

will sich noch immer nicht beleben, weil die Produzenten von ihren Forde⸗ rungen nicht nachlassen wollen, obgleich e 1 ölreich ist. Für einzelne Posten Rapps und Rübsen hat von Benö 75 a 78 Rthlr. angelegt werden müssen.

der diesjährige Saamen weniger

thigten Für Mohnsaamen soll bis 105 sein; man nimmt jedoch jetzt Anstand,

Rthlr. pr. Wispel bewilligt worden sein; diesen Preis ferner anzulegen,

Nachdem für neuen Kümmel bis 7 und 8 Rthlr. pr. Ctr. 29. 84 man wieder, da jeder Impuls von außerhalb „Rthlr. kaufen, aber auch dazu zeigt sich nur geringe Kauf⸗ Anis ist zu 9 ½ a 10 Rthlr. und Fenchel zu a ½ Rthlr. zu haben.

Aug. (2 Schffl.) Weizen dir. 8 E 2 Nov. 7˙, do. März 7 ½. Roggen dir. 5 Rthlr. 15 Sgr., do. pr. Nov. 5 Rthlr. 10 Sgr., do. pr. März 5 Rthlr. 4 5* Gerste 4 Rthlr. 10 Sgr. Hafer 4 Rthlr. Rappssaamen 10 Rthlr. 22 ½ Sgr. Rüböl compt.

Hamburg, 16. Aug.

Kümmel.

lust. Getraidepreise.

eseeische Einfuhr: von Matanzas 1687 bi Rum, 50 Fässer 834

1692 Kisten Citronen, von Cadir 532 Ballen Taback in 80 ⁄%⁄ Both Wein, von Liverpool 250 B.

Säcke Pfeffer, 150 S. 257/1, Tierces Reis, 50 Tons Salz, 52,700 Stück hen. 85 Punchnons Syrup, 546 B. 6 Fässer Taback in Bl., 40 Fässer Terra Japonica, 70 Fässer 76 K. Zucker, von Wick 673/1, Tonnen Heringe, von Peterhead 251/1, 102 Tonnen Heringe, von Hul 1761 Bunde 815 Stangen 30 Pl. Eisen, 198 B. Stahl, 13 Fässer Oel, 20 Fässer Leinöl, von Brüssel 41 Fässer Felle, 1032 Kisten Hohlglas, 150 Flaschen Schwefelsäure, von Rotterdam 880 Blöcke Zinn, 99 Amsterdam 300 Flaschen Salzsäure, 15 Anker Sardellen, von St. Pe⸗ tersburg 1000 Tschetwert, 166 Kuhl 899 Säcke Roggen.

Amsterdam, 13. Aug. Getraidemarkt. Weizen zu ns rigeen Preisen mit gutem Handel, 125 pfd. fönigsb. 330 Fl., 126pfd. norder., Fl., 125, 128pfd. bunt. poln. 425, 440 Fl., 127 alt. b. do. . 10, gen, nur in Kleinigkeiten verkauft, zu den vorigen Preisen. 118 pfd. odessa 230 Fl., 126pfd. n. Gelder 250 Fl. Gerste ohne Handel. 8 8 Kohlsaamen wie früher, verkauft: flämsch. und oberm. 6 22 L. auf 9 Faß im Aug. Okt, und Nov. 65 L., April 66 L. Lein⸗

oh andel. G E1““ gleich etwas flauer, auch auf Lieferung wie am vorigen Markttag, doch blieb es fester; auf 6 W. 38 flieg. 30 E „, Okt. 36 ¾ a ¼ a *, Nov. und Dez. 36 ¾ a7 Mai 36 ¾. Seins auf 6 Wochen 32 flieg. 31 ¼ a ½, Hanföl auf 6 Wochen 34, flieg. 33. Kopenhagen, 10. Aug. Getraide. Die Korn⸗Zufuhr vom Zten bis zum 9ten beirug 10,085 Ton., worunter 3875 Lon. Roggen, die Wie⸗ derausfuhr 5234 Ton. Roggen kostet nach Quglität 6 ½ à 8 ½ Rbthlr. In Schweden bleiben die Preise hoch.

7

Auswürtige Rörsen.

5 % sras. 16⅔.

Preuss. P

Niederl. wirkl. Sch. 56 ½

Amsterdam, 13 Aug Poln.

3 % do. 31 ½. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. 4 % Russ. Hope 89 ½.

Neue Aul. 16 ½

Zinsl. —.

Barer. 3 ½ % Oblig. 93 ½ G. do. Bank-Actten 2 1840 59 Br. 35 Fr.

Antwerpen, 12 Aug

Augsburg, 13. Ausg. 1 II. Sem. 1847 695 hr. Württ. 3 ½ %. Oblig. 883. G. Darmst. 50 Fl. Loose 80 Br. RBad. 50 Fl. Loose v. Loose 37 6. 3 ½ % 89 ¾ G.

Leipz. Dresdu. Act. 117 Br. Süchs. Bayer. 88 ½⅔ Br. Löb. Zitt. 58 ½ Br. Mgd. Leipz- Dess. Bank-Act. 101 Br.

Leipzig, 16. Aug. esd Sächs. Schles. 102 Br. Chem. RKies. 59 ½ eF. 231 G. Berl. Aub. ILit. A. 118 Br. Lt. B. 107 ½ G.

London, II. Aug. Cous. 3 % 87 9. p.

7⁴

Paris, 13. Aug. 5 % Reute fn cour. 118.

Neue Aul. 21. 20 ½. 2 ½ % Holl.

mex. 18 ¼˖ 17 ½

3 % do. Un ceur. 76 60.

Wien, 15. Aus. Nordb. 168 ½. Gloggu. 122.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach eiumaliget Beobachtung

Abends

Nachmittags 10 Uhr.

Morgens V 2 Ubr.

1847. 6 Uhr.

16 Aug.

339,69“"Par 338,92“Pa-. 338,72“Per. duelvn brme 80 98 14 0o n. + 23,20 R. 16 9 H Flasswürme b 8. 3 K. Fanpaskt.... 0,s29 H + 10,90 R. [Bodenwäͤrms 18, 3 3 R. . 1 3 1 63 pCt. Ausdüustung ,007 Kb. Duanstssattigung. 8* Heiter Niederschlag 0. 0. Würmewechse 24,0* 0. Se + 13,4°

61 pch. 0.

Luftdruck.

Luftwäecne. .

Wind. 0. Wolkeuzug. . es

Tagesmittel: 339,11 Par... 4 18,00 n. + I11* n.

Maria Stuart. Donnerstag, 19. Aug. Im Opernhause. 136ste Schauspielhaus⸗ Abonnements⸗Vorstellung: Faust. Anfang 6 Uhr. 8 er Zu dieser Vorstellung Föaßfn Billets zu den nachstehenden klei⸗ en Opernhaus⸗Preisen verkauft: e Dhe Väle 8 Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ 8 e im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 9es, o er Fre Loge 2 Rht. 7 ½ Sgr.; ein Billet in der Fremden⸗Loge 2 Rthlr. e

1

Vorstellung:

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. . 8

Markte genommen.

Großbritanien und Irland.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

1 3 8 8 b . Mittwoch, 18. Aug. Im Schauspielhause. 135ste Abonnements-

8, 4 u2o b

F 8 81““

8 11“ 8 * 1

228 1e ger.

Inhalt.

Oesterreichische Monarchie. Prag. Veränderungen unter den hö⸗ heren Beamten. Ehren⸗Doktoren der juristischen Fakultät. Gewerbe⸗ Verein. Lemberg. Ankunft des Grafen Stadion. Vermischtes. Russisches Uebungslager in Podolien.

roßb London. Die

schweizer Angelegenheiten. Nachrichten vom Cap.

Brüssel. Die belgische Kolonie in Guatimala. Kanton Bern. Note von Lord Palmerston. Zoll⸗Kon⸗

Times über die

. Athen. Ankunft der Kongreß⸗Mitglieder. Die Zah⸗ lung der Schuld an England. Kolettis. Grivas. Der albane⸗ sische Aufstand. b

Vermischtes. 8

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Barmen. Die Bergisch⸗ Märkische Eisenbahn. Prag. Fortschritt des Eisenbahnbaues. Altona. Die Bahn nach Lübeck nicht genehmigt.

8 Oesterreichische Monarchie. 18 Beamtenwelt sollen, dem Vernehmen nach, einige Veränderungen statt⸗ sinden. Der würdige Altgraf Salm⸗Reifferscheidt, der, obwohl zum Gouverneur des Küstenlandes ernannt, noch immer als Vicepräsident unseres Guberniums fungirt, dürfte uns wahrscheinlich nicht verlassen, sondern zum Oberstburggrafen von Böhmen ernannt werden; als künftigen Vicepräsidenten bezeichnet man Hofrath Deym, der als Hof⸗ Commissair zu Höchster Zufriedenheit die Uebernahme und Organisa⸗ tion von Krakau geleitet und sich die allgemeine Liebe des dortigen Publikums erworben. An die Stelle des zum Appellations⸗Präsiden⸗ ten ernannten Grafen Mittrowsky soll als Landrechts⸗Präsident der Hofrath der obersten Justizstelle, Leopold Ottomar Freiherr von Hennet (in früherer Zeit Beisitzer des Landes⸗Ausschusses) kommen; Hofrath und Kammerprokurator (Fiskus) Leopold Hafner Edler von Artha dem Guber⸗ nium als Hofrath zugetheilt werden und Appellationsrath Franz Tascheck seine Stelle erhalten. Einen schmerzlichen Verlust erlitt un⸗ sere Landesstelle, indem der montanistische Referent, Gubernialrath Jos. Mußak, ein Ehrenmann in jeder Beziehung, kürzlich zu Teplitz verstarb: heute verschied in Prag der pensionirte Gubernialrath Meißner.

Unsere juridische Fakultät hatte beschlossen, zur fünfhundertjähri⸗ gen Jubelfeier der prager Universität nur wissenschaftl’che Notabili⸗ täten, die sich in Oesterreich oder im übrigen Deutschland durch schriftstellerische Wirksamkeit im Gebiete der Rechts⸗ und Staats⸗ Wissenschaften hervorgethan, zu Ehren⸗Doktoren zu ernennen. Vor⸗ gestern fand die Wahl statt und fiel auf folgende achtzehn Personen von anerkannt wissenschaftlichem Rufe aus Oesterreich: Czörnig, Gspann, Jenull, Kitka, Nippel, Palazky, Pratobevera, Schmid, Graf Stephan Szechenyi und Winiwarter; aus den übrigen deutschen Staaten: Abegg, Dahlmann, Jakob Grimm, Mittermaier, Robert von Mohl, Gau, Savigny und Schmitthenner. Es ist höchst erfreu⸗ lich, daß unsere Juristen das übrige Deutschland so vortrefflich be⸗ rücksichtigt und dadurch den Weg zu einer fruchtbringenden literarischen Verbindung angebahnt haben.

Der Geschäftsbericht in der letzten Monats⸗Versammlung des Gewerbe⸗Vereins verbreitete sich über die befriedigenden Ergebnisse der mit der Bissonschen Flachsröstungsmethode angestellten Versuche (dem Erfinder soll das Privilegium abgelöst werden, um die Methode zum Gemeingut zu machen), ferner über die Flachsprämien, die man auf 10 bis 30 Dukaten festsetzte. Auch lud die Direction den Vor stand des prager Handelsstandes zur Berathung wegen Errichtung einer Börse in Prag ein. 1— 1”

Der durch seine genialen Entdeckungen im Bereiche der Mathe⸗ matik und Physik rühmlichst bekannte Professor unserer technischen Anstalt, Christian Doppler, ist zum Direktor der Berg⸗Akademie zu Schemnitz ernannt worden.

Lemberg, 5. Aug. (A. Z.) Seit dem 3ten d. ist Graf Franz Sta⸗ dion hier und hat somit sein höchst schwieriges Amt angetreten. Von diesem ausgezeichneten Staatsmanne darf man wohl mit Gewißheit die Ausführung der dem aus so vielen Wunden blutenden Lande so nöthigen Heilmittel erwarten. Eine der ersten Maßregeln ist die Einführung von Polizei⸗Kommissariaten in den Kreisstädten und der ihnen untergeordneten neu organisirten Sicherheitswache.

Seit den letzten Tagen ist das Verhältniß zwischen Polen und Deutschen wieder gespannter als je und jede Geselligkeit verbannt. Promenaden sind nicht häufig besüucht. Das Theater bietet nur in der Oper ein gutes Ensemble, da der Eigenthümer und Unternehmer, ein reicher polnischer Graf, trotz des Zuschusses von der Regierung, das deutsche Schauspiel mangelhaft besetzt. Selbst mit dem polnischen geht es nicht besser, die guten Mitglieder sind fort und nicht ersetzt. Einen erfreulichen Fortschritt nimmt die seit zwei Jahren ins Leben getretene deutsche Liedertafel, besonders diesen Sommer, wo sie einige Productionen im Freien veranstaltete, gewinnt sie an Theilnahme.

Bei Winnicza in Podolien wird im nächsten Monat ein russisches Uebungslager zusammengezogen und von dem Kaiser Nikolaus inspizirt werden. Man glaubt, daß Se. Majestät Mitte September im Lager eintreffen werde.

Großbritanien und Irland.

London, 11. Aug. Die Timesstellt in einem leitenden Artikel Be⸗ trachtungen über die Angelegenheiten der Schweiz an und erklärt sich auf das entschiedenste gegen die von der Morning Chroniele empfohlene Unterstützung der dortigen Radikalen durch intervenirende Mächte. „Trotz des Geschreis“, schreibt die Times, „welches uns aus allen Theilen der schweizerischen Eidgenossenschaft entgegentönt, als ob ein Bürger⸗ krieg bevorstehe, sind wir doch geneigt, zu glauben, daß kein Bürger⸗ krieg stattfinden werde, und daß, wenn überhaupt irgend Unruhen stattfinden sollten, dieselben nur von kurzer Dauer sein wer⸗ den. Die Größe der Gefahr ist von den anmaßenden und grundsatzlosen Führern der radikalen Partei in dem Vororte und in der Tagessatzung, welche drohen, von einer Gewalt Gebrauch zu machen, die sie gar nicht besitzen, übertrieben worden; die Größe der Gefahr ist ferner übertrieben worden von den konservativen Kanto⸗ nen, welche sich sehr natürlich zu ihrer eigenen Vertheidigung bewaff⸗ I haben. Aber nn die Abstimmung der Tages⸗ Säfenbein 848 gine dan wie sie will, wir glauben nicht, daß Herr 8 8 d Kollegen wirklich die Macht haben, eine Bundes⸗ Armee in das Feld zu bringen, um die sieben Kantone des Sonder⸗ Bundes zu zwingen. Um eine solche Armee in der Schweiz, wo die ganze Militairmacht von dem Volke ausgeht, aufzubringen ea die

ache selbst bei dem Volke beliebt sein. Wir 1 dhe⸗ bis ett noch nicht glauben, daß die Masse der Bevölkerung, selbst in 82 radikalen Kantonen, von schlechten Führern so verblendet wäre daß sie absichtlich gegen ihre eigenen Bundes 12 4 Krieg erklären würde.

Viel wurde von den großen Volks⸗ Sgns g 18g 8 ersammlungen und Volks⸗

Prag, 8. Aug. (A. Z.) In den Kreisen unserer höheren

Festen, welche kürzlich an einigen Orten der Schweiz stattfanden, erwartet oder befürchtet; aber sie gingen ohne Aufregung vorüber; und wir zweifeln, ob das Landvolk in irgend einem Theile jenes Landes geneigt sei, den verzweifelten Dienst zu übernehmen, die Eng⸗ pässe nach den kleinen Kantonen zu erzwingen, um einen willkürlichen Befehl der Tagessatzung in Ausführung zu bringen. Was den Plan der schweizer Radikalen betrifft, die ganze Conföderation in eine ein⸗ zige und untheilbare Republik zusammenzuschmelzen, so sind wir ver⸗ wundert, zu sehen, daß ein so ausschweifender Plan von dem engli⸗ schen Blatte, welches, wie man vermuthet, die Ansichten des Ministe⸗ riums des Aeußern wiedergiebt, ernstlich unterstützt werden kann. Eidgenossenschaft ist für alle Absichten und Zwecke ein Bund unabhängiger Staaten, durch den Vertrag von 1815 ge⸗ gründet und damals in ganz Europa anerkannt. Die zweiundzwanzig Kantone, welche diesem Bunde beitraten, sind ohne Zweifel kompetent an der Stelle dieses Bundes einen anderen zu errichten, oder die Be⸗ dingungen des bisherigen Bundes abzuändern, oder den Bund durch allgemeine Zustimmung ganz aufzulösen. Aber es streitet offenbar gegen die ersten Grundsätze des Rechts und der Gerechtigkeit, eine kleine Majorität von Stimmen nach der einen Form des Bundes dazu zu gebrauchen, um die Minorität zu zwingen, zu einer ganz verschiedenen Form des Bundes ihre Zustimmung zu geben. Der schweizerische Bundes⸗Vertrag kann ohne Zweifel durch die Zustim⸗ mung aller Parteien abgeändert werden, aber wenn ein neuer Bung

des⸗Vertrag gebildet werden soll, so kann nach dem Rechte kein Kan⸗ ton durch Gewalt gezwungen werden, demselben beizutreten. Der Bund von 1815 war frei und nach eigenem Willen gegründet, und die kleinen Kantone, welche den ursprünglichen Kern der Schweiz bil⸗ den, traten demselben nicht eher bei, als bis sie die bestimmte Zusicherung erhalten hatten, daß keines ihrer alten Rechte durch den Vertrag beeinträchtigt werden sollte; denn diese ihre Rechte stammen nicht vom Jahre 1815 oder von dem wiener Kongresse, sondern von Moor⸗ garten und dem Rütli. Für diese Rechte ihrer kantonalen Souverai⸗ netät war die Bevölkerung, welche um den Vierwaldstätter See liegt, bereit, wenn es nöthig wäre, zu sterben. Das Joch einer neu er⸗ dachten einheitlichen und untheilbaren helvetischen Republik würde für es eben so unerträglich sein, als die Anwesenheit eines österreichischen Landvog’s oder eines französischen Präfekten. In der That ist einer der eingestandenen Zwecke dieses Planes, die politische Macht und Unabhängigkeit dieser Kantone in der sogenannten schweizerischen Na⸗ tionalität untergehen zu lassen. Aber ihre lokale Freiheit, oder will man es ihre Vorurtheile oder ihren Aberglauben neunen, sind ein handgreiflicher und wirklicher Besitz. Niemand auf der Welt hat das Recht, ihnen dieselben zu nehmen, so lange sie dieselben für sich be⸗ halten wollen, und Niemand weniger als ihre eigenen Verbündeten. „Wir zweifeln, daß möglicherweise der rasche und verbrecheri⸗ sche Versuch gemacht werden sollte, sieben unabhängige Kantone zu zwingen, ihre ursprünglichen und unentäußerlichen Rechte, die ihrem Gewissen und ihrem Herzen werth und theuer sind, abzulegen, und noch mehr zweifeln wir an dem Gelingen eines solchen Unternehmens. Denn wir glauben, daß diese Kantone ganz im Stande sind, gegen jede Streitmacht, welche die Tagessatzung in das Feld bringen möchte, Widerstand zu leisten. Und wir sin auch überzeugt, daß jede Art einer fremden Einmischung in die Schweiz der Sache des Friedens, der Freiheit und der Ordnung in allen Kantonen außerordentlich schödlich sein würde. Welche Ansichten auch die bretische Regierung über diese Gegenstände hegen mag, wir freuen uns, zu sehen, daß der Vorschlag, London zum Sitze einer Konferenz über die schweizer Angelegenheiten zu machen, entschieden abgelehnt worden ist, und wir hoffen, daß derselbe Widerstand auch gegen jeden Plan, welcher dazu diente, die Unabhängigkeit jenes Landes zu schwächen, geleistet wer⸗ den wird.“

Nachrichten vom Kap der guten Hoffuung vom 12. Juni zufolge hatten die Kaffern ihre Plünderungen wieder in größerem Maßstabe begonnen, und die östlichen Gränzbezirke befanden sich in dem Zustande der größten Unsicherheit. Dazu kommt noch, daß die Fingoes, die eingebornen Truppen, anfangen, schwierig zu werden, da man sie, wie es scheint, nicht recht zu behandeln weiß, und daß die Kolonisten, durch den fortwährenden Felddienst ermüdet und ohne Aussicht auf Entschädigung für die Verluste, die sie erleiden, ihre Unzufriedenheit über die Maßregeln der Regierung unverholen aussprechen. Eine Wendung der Dinge zum Besseren ist nicht zu erspähen, und Sir Henry Pottinger erkennt selbst ganz offen die schwierige Lage an, in welcher die Kolonie und die Verwaltung sich befinden.

t Belgien.

1 Brüssel, 13. Aug Die Angelegenheit der belgischen Kolonie in Gua⸗ timala, wavon lange nicht mehr die Rede war, kommt in Folge neuer, bis zum 12. Juni reichender Nachrichten aus derselben wieder zur Sprache. Das Schiff „Adele“, welches nach der Kolonie abgeschickt war, um diejenigen, welche in Santo Thomas nicht mehr verweilen wollten, abzuholen, hat blos 15 ausgewiesene Kolonisten an Bord. Die An⸗ deren haben Guatimala nicht verlassen wollen. Die Regierung von Guatimala soll sich gegen die Kolonie sehr huldvoll benehmen. Die Republik hat den Beschluß gefaßt, durch Herstellung von Straßen und Wegen den Verkehr zu befördern, und zu gleicher Zeit den Ha⸗ fen von Santo Thomas für frei erklärt; der betreffende Beschluß er⸗ läßt den von der Gesellschaft befrachteien Schiffen das Tonnengeld und gestattet die freie Einfuhr eller den Kolonisten nöthigen Gegen⸗ stände. Die Gesundheit der Kolonisten ist in gutem Zustande, und das Spital steht seit mehreren Monaten leer. Die Pflanzungen ge⸗ deihen, und die an das Klima gewöhnten Europäer liegen ohne Be⸗ schwerde ihren Arbeiten ob. Schweiz.

Kanton Bern. Es ist bei der hiesigen englischen Gesandt⸗ schaft eine Note Lord Palmerston's eingegangen, über deren Inhalt noch nichts verlautet.

Am Ften d. hat in Bern zwischen den Tagsatzungs⸗Gesandten der Stände Bern, Solothurn, Aargau, Zürich, Glarus, Schaffhau⸗ sen, Baselstadt und Baselland, St. Gallen, Appenzell A. Rh. und Thurgau eine Konferenz stattgefunden, um sich über einen Zollverei⸗ nigungs⸗Vertrag zu besprechen. Obschon die Ansichten ziemlich aus⸗ einanderstehen sollen, so giebt man die Hoffnung doch nicht auf, die Vereinigung zu Stande bringen zu können. Zu dem Ende soll eine fernere Besprechung auf den 27. September nach Aarau angeordnet

worden sein. 8 Griechenland.

Athen, 1. Aug. (A. Z.) Einige sunfzig Kammer⸗Mitglieder

sind hier angekommen; es bedarf jedoch nach der Verfassung der ab⸗ soluten Majorität zur Eröffnung der Kammer, das sind 67. Es unterliegt keinem Zweifel, daß diese Zahl im Laufe der Woche hier versammelt sein wird. In Karytäng, Tripolis, Korinth, Megara

und Lokris sind die Wahlen im Sinne der Regierung beendet. Bei

in, mal. 1889 tn E1“ 2

Mittwoch den 18 ten August

Eröffnung der Wahl⸗Urnen des westlichen Lakoniens fand sich, daß drei Mauromichalis gewählt waren; dem Einen, Germanos, der sich zu Navarin in Untersuchung befindet, wurde die Einlaßkarte verwei⸗ gert, die beiden Anderen erhielten sie ohne Schwierigkeit. Der Kam⸗ mer steht es zu, über die Gültigkeit dieser Wahl zu entscheiden. Die Ruhe ist nirgends mehr gestört worden.

Der Finanz⸗Minister fährt fort, seinen Dienstzweig zu reorgani⸗ siren; mehrere Unterbeamte der Provinzen sind wegen Unterschleifs in Anklagestand versetzt.

Die Regierung hat im Betrage von 500,000 Dr. den Wechsel auf Herrn Eynard ausgestellt und den Rest von 95,000 Dr. baar aus der Staatskasse an Sir Edmund Lyons übersandt, so daß Eng⸗ lands jüngstes Guthaben, das am 6. März fällige Zins⸗Semester, bezahlt ist. Im Phalereus ankert gegenwärtig nur noch ein engli⸗ sches Linienschiff. Die beiden anderen, mit Admiral Parker, der diese Woche angekommen, sind, man sagt nach der albanesischen Küste, ab⸗ gesegelt.

Herr Kolettis hatte diese Woche einen Anfall chronischer Ne⸗ phritis, der er vergangenen Winter fast erlag, jedoch minder heftig, so daß er nach drei Tagen das Bett verlassen konnte, außer aller Gefahr ist und in einigen Tagen wird wieder ausgehen können.

General Th. Grivas ist zu Prevesa im englischen Konsulats⸗ Gebäude mit 70 bis 80 Palikaren von der Garnison des Platzes eingeschlossen, bis er seine Waffen ausliefert; der albanesische Auf⸗ stand ist seinen Plänen ungünstig. Seine Frau hat ihn an Bord eines englischen Kutters besucht. Kalergis, der doch in St. Maura gewesen zu sein scheint und gegen den schriftliche Beweise eines Ein⸗ verständnisses mit Grivas vorliegen sollen, hat vom Kriegs⸗Ministe⸗ rium aus den Befehl erhalten, hierher zurückzukehren, man sagt, bin⸗ nen acht Tagen, bei Verlust seines Grades.

Die Empörung in Albanien greift um sich. Giulekas hat die türkischen Truppen unter Jsmail Pascha bei Argyrokastron geschla⸗ gen, und da der Pascha den Chef der treugebliebenen Albanesen, Tsaphier Ntemis, des Einverständnisses mit den Aufständischen bearg⸗ wohnte, hat dieser das Lager verlassen, Ismail aber sich nach Ober⸗ Albanien zurückgezogen. Giulekas steht jetzt bei Paläopogoniacki, sechs Stunden von Janina, und stündlich erwartet man neue Siege über die Valdupiden unter Musir Pascha von Janina.

Ueber die Mussurussche Angelegenheit ist nichts Neues ins Pu⸗ blikum gedrungen. Herr K. Schinas ist von Konstantinopel zurück⸗ gekehrt, wo er nur gewesen sei, um sich zu vermählen. Jedenfalls aber dient der albanesische Aufstand als kräflige Diversion zu Gun⸗ sten Griechenlands und muß die Pforte gemäßigter stimmen. Der neue Kapudan Pascha Halil gehört zur russischen Partei; der durch ihn ersetzte Mehemed Ali Pascha ist derselbe, welcher sich vermessen hatte, mit zehn Fregatten Griechenland zu unterwerfen, wenn es keine Genugthunng gebe.

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vermischtes. Die Alpaka⸗Zucht.

Der Rhein. Beob. enthält nachstehende Mittheilung aus Schlesie über die Alpaka⸗Zucht: „Von einer Reise aus dem Erzgebirge rück⸗ kehrend, wo ich Gelegenheit hatte, mich von dem Ergebniß des vor drei Jahren dort zuerst unternommenen und vollkommen gelungenen Versuchs mit der Ansiedelung der Alpakas zu überzeugen, glaube ich, nichts Besseres thun zu können, als auch Schlesien die Einführung dieses so überaus nütz⸗ lichen und billig zu unterhaltenden Thiers dringend zu empfehlen, da ich selbst ein Gewebe aus der Wolle vesselben in Händen gehabt, das die Fa⸗ brikate aus unserer vorzüglichsten Wolle in Bezug auf Feinheit, Geschmei⸗ digkeit und Seidenartigkeit bei weitem übertrifft. Die sächsischen Besitzer dieser Thiere hatten sie aus Schottland bezogen, wo dieselben, wie in Ir⸗ land, bereits seit mehreren Jahren einheimisch sind und schon eine solche Verbreitung erlangt haben, daß 1843 bereits drei Millionen Pfund Wolle von ihnen gewonnen wurden. Die Naturgeschichte dieses Thieres ist folgende: Das Al⸗ paka gehört zu dem Geschlecht der Lamas, die auf der ganzen Gebirgskette der Anden einheimisch sind. Die Höhe des Thiers beträgt Fuß bis 4 Fuß 2 Zoll die vorzüglichsten Arten werden aber nicht über 3 Fuß hoch. Die Länge von der Brust bis zur Schwanzspitze bis zu 4 Fuß 6 Zoll. Kopf und Beine sind kurz, der Schwanz niederhängend, der ganze Körper mit einer sehr langen und feinen Wolle bedeckt, die auf dem Scheitel eine Art von Mütze bildet und blos auf der Schnauze fehlt. Die Farbe ist dunkelbraun, fast schwarz; drei Beine das vierte ist schwarz —, die Schnauze, der Unterkieser und ein Streifen an der Unterseite des Halses sind jedoch weiß. Die Wolle ist der Hauptvorzug der Alpakas; das ausgewachsene Thier giebt jährlich 6 bis 8 Pfund. Schon die alten Peruaner wußten daraus Nutzen zu ziehen. Sie hatten große Webereien von Alpakawolle, deren Arbeit als eine so vorzügliche geschildert wird, daß man das Gewebe auf beiden Seiten nicht unterscheiden konnte. Auch jetzt wird diese Weberei von den Indianern noch stark betrieben. Die vollkommen schwarze Wolle ist die beste und hat zugleich den Vorzug, daß sie nicht ge⸗ färbt zu werden braucht. Die anderen, in ein dunkles oder seltenes Braun übergehenden Sorten müssen gefärbt werden. Für das Ge⸗ webe ist das Färben aber nicht schädlich, denn es bewahrt seine Ge⸗ schmeidigkeit und Feinheit und soll selbst nach hundert Jahren in der Farbe durchaus gleich bleiben. Man schätzt dieses Zeug höher als selbst Seide, denn es verbindet mit allen Vorzügen dieses Stoffes eine ungleich größere Dauerhaftigkeit. Die Alpakas leben auf Hochebenen. Gezäpmt kommen sie auch tiefer unten fort, nur nicht in tiefen Thälern, die eine tropische Hitze haben. Der Kälte trotzen sie ohne die geringste Beschwerde. Ställe giebt man ihnen in den Anden nicht und hält sie vielmehr in jeder Jahres⸗ zeit in offenen Plätzen, die blos eingehegt sind. Hier liegen sie häufig ganz mit Schnee und Eis bedeckt, ohne die geringste Beschwerde zu empfinden. Die Hitze, die sie ohne Nachtheil auf die Dauer aushalten können, ist etwa so groß als der Wärmegrad, den wir in Deutschland während der Monate Juli und August auf den mittleren Höhenzügen haben. Das Alpaka hat außer seiner schönen Wolle auch noch den Vorzug, daß es mit sehr gerin⸗ gen Kosten zu erhalten ist. Es braucht keinen Stall, nährt sich von schlech⸗ tem Grase, von Laub und verschmäht selbst die Zweige der Nadelhölzer nicht. So eignet es sich ganz dazu, den Esel als Lastthier der Armen zu ersetzen, denn es begnügt sich mit derselben Nahrung und trägt gleiche und größere Lasten. In Peru pflegt man das Alpaka nach dem dritten Jahre zum Lasttragen anzuhalten, wozu es so willig ist, wie das Kameel, und sich gleich diesem niederlegt, um seine Ladung zu empfangen. Es trägt 100 bis 150 Pfund; auch bedient man sich seiner zum Reiten. Sein Fleisch ist sehr wohlschmeckend und etwa dem des Rehes gleich. Milch hat dasselbe nicht mehr, als es zur Ernährung seines Kalbes gebraucht.“

Pesth, im August. Reisende, welche die den Bakonperwald durch⸗ schneidende Landstraße gezogen sind, entwerfen eine furchthare Schilderung von dem ungewöhnlich heftigen Sturmwetter, das in den letzten Tagen des verflossenen Monats über dieser Waldwüste gewüthet hat. Zabllose Bäumc, worunter viele hundertjährige Eichen, liegen entwurzelt am Boden, überall fauh zerschmettertes Wild in den Schluchten, und die Verheerung, welche die Windbrüche unter den serbischen Schweinen angerichtet haben, die im Wege des Vertrags auf ihrem Zuge nach Oesterreich gewöhnlich einige Wochen im Bakonperwalde zur Eichelmast weiden, beläuft, 91 auf eine hohe Summe. Viele Meilen weit hat sich das geängstig 4 1 8 den Bakonper⸗Forsten zu den Wohnungen der Menschen ge chtet, un L-ns erzählt, daß die Furcht, welche die ganze lebendige Schöpfung in jener Ge⸗