1847 / 239 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

seine Beiträge gezahlt, nicht aber regelmãßig, 54 heit seiner Anwesenheit in Posen⸗ Er selbst 222 ie absicht ge. habt, im kostener Kreise zu werben, und zwar mit issen, 88 ohne Anweisung des Matecki, und habe denn auch dem Kurnatowe

Namen genannt, von denen er angenommen, daß sie beitreten 7 den In Februar 1815 habe ihm Matecki gesagt, daß er sich 8*

d S che nicht mehr befassen werde. Nicht gesagt aber habe der⸗ v. Dr. Liebelt wenden solle. Er

Angeklagte sich an 1 12 22n in Voruntersuchung angegeben; es sei aber des⸗

s A er von der Verhaftung Liebelt's gehört und dar⸗ „ne. dgs Liebelt 1 Mäͤglied der Verbindung ge⸗ wesen sein könnte. Nachster Zweck der Verbindung sei Aufrechter⸗ haltung der bedrohten polnischen Nationalität gewesen. In weiter Ferne hätten sie allerdings auch an eine Herstellung Polens gedacht, dabei jedoch ihre Augen immer nur auf einen Kampf gegen Rußland gerichtee. Im Dezember 1845 habe Anastasius von Radonski ihn in Schmiegel zu einem Beitrag für die Familien der im November Verhafteten aufgefordert, und er habe Mitte Januar 1846 bei seiner Anwesenheit in Posen an Ra⸗ donski 50 Rthlr. ausgezahlt. Wolniewicz habe mit ihm allein die Instructionen durchgenommen; Knolinski sei dabei nicht zugegen ge⸗ wesen. Am 6. Februar sei er mit Wolniewicz nach Kosten gefahren, um sich für den Fall eines später zu machenden Angriffs mit der Loka⸗ lität zu orientiren. Zufällig seien sie mit mehreren Herren zusammen⸗ getroffen, und da habe Wolniewicz beschlossen, diese in die Sache ein⸗ zuweihen und ihnen die Instructionen vorzulesen. Doch sei es hierzu nicht gekommen; Wolniewicz habe nur aus einem Buche über Skrzy⸗ necki gelesen. Die Verhandlungen der Voruntersuchung, worin die Sache anders dargestellt, werden verlesen. Der Angeklagte äußert: die Instruction sei zu Kosten nicht gelesen worden. Bortliszenski's Name habe er genannt, um nicht Andere zu nennen, und weil er ge⸗ glaubt, man werde diesen, als einen Geistlichen, nicht arretiren. Auf⸗ genommen habe er Bortliszenski in die Verbindung nicht. Am 11. Februar sei Wolniewicz zu ihm gekommen, habe ihm das Kreis⸗Kom⸗ missariat übertragen und den Wunsch geäußert: die Herren von Szczawinski und von Skarzynski in die Sache einzuweihen. Er, An⸗ geklagter, habe deshalb Beide zu sich eingeladen, er wisse aber nicht, ob Wolniewicz mit denselben über die Verbindung gesprochen und ihnen die Instruction mitgetheilt habe. Den in der Anklage angegebenen Auftrag an Knolinski wegen Angabe eines fal⸗ schen Reisezwecks habe er nicht ertheilt. Wolniewicz habe ihm die Namen der Anführer genannt und unter diesen den Grafen Miel⸗ zynski und den von Bialkowski.

Gleich darauf sagte der Angeklagte nein, die Namen der Anführer seien ihm entfallen. Durch Kosinski, fährt er fort, habe er keine Mitthei⸗ lungen über strategische Pläne erhalten. Richtig sei, daß er die in der Anklage genannten Dienstleute mit Ausnahme des Valentin Reka für den Aufstand zu gewinnen gesucht habe. Gegen Freyer habe er die angegebene Aeußerung nicht gemacht.

Dr. Matecki, vorgerufen, sagt aus: eines Tages sei Kurnatowski mit Szoldrski zu ihm gekommen, jener habe gesagt, Szoldrski müsse in die demokratische Verbindung aufgenommen werden. Gleich dar⸗ auf sei er selbst zu einem Kranken abgerufen worden, und als er in das Zimmer züurückgekehrt, habe Kurnatowski ihm mitgetheilt, daß Szoldrski bereits aufgenommen sei. Hierauf habe er dem Szoldrski die Hand gereicht. Von einem Eide und einem demokratischen Glau⸗ bensbekenntnisse wisse er nichts.

Der Zeuge, Büreau⸗Gehülfe Gundrum, sagt aus: er habe den Angeklagten auf dem Transport von Posen nach Grüneberg begleitet. Hierbei habe derselbe geäußert: er habe Geständnisse abgelegt, diese aber widerrufen, um nicht Anderen zu schaden.

Der Zeuge, Füsilier Jemer, sagt aus: er habe mit Gundrum den Angeklagten nach Grüneberg transportirt. Auf dem Wege habe der Angeklagte erzählt, wie er einen Brief geschrieben und in dem⸗ selben seine Aussagen widerrufen habe.

Wladimir Bartholomäus von Wilczynski ist 25 Jahre alt und Pächter des Gutes Krzyzanowo, dessen Miteigenthümer er ist. Er war Mitglied des agronomischen Vereins zu Schrimm und Mitvor⸗ steher der schrimmer Kreis⸗Bibliothek. Schon zu Anfang des Jah⸗ res 1844 wohnte der Angeklagte einer von den Gebrüdern Alwin und Adolph von Malczewski veranstalteten Jagd bei, auf welcher mit Abgeordneten aus dem Königreich Polen politische Verständigungen herbeigeführt werden sollten. Der Sage nach, waren 500 Einladun⸗ gen zu dieser Jagd ergangen. Die Theilnehmer an derselben wurden zu militairischen Reiter⸗Uebungen aufgefordert und beschäftigten sich damit mehrere Tage hindurch. Im Herbst 1845 wurde Wilczynski zu einer Jagd nach Czewojewo eingeladen. Unterweges erzählte ihm sein Begleiter Kowalski, es würden auch Reiter⸗Uebungen vor⸗ genommen, wenn Kurnatowski sich einfinden würde. Als Wilczynski dies für Kindereien erklärte, versicherte Kowalski, daß es sich dabei um ernste Dinge handle, und daß selbst ältere Leute daran Theil nehmen. In Czewojewo wurde der Angeklagte als Mitglied in die Hetzjagd⸗ Feselichat aufgenommen, nahm an den Reiterübungen Theil und wohnte auch der Beschlußnahme über einzelne Punkte der Statuten bei. In der Mitte Januar 1846 lernte er einen Menschen kennen, der den angenommenen Namen von Trapezynski führte, in der That aber Niemand anders war, als der Mühlen⸗Werkmeister Eßmann aus Posen. Er war mit diesem mehreremale in Nochowo zusammen und ließ ihn Anfangs Februar selbst von Nochowo nach Krzyzanowo holen, von wo derseibe erst nach mehreren Tagen nach Nochowo zurückkehrte. Am 7. Februar kam zu Wilczynski ein Fremder, der sich Beriese⸗ lungsmeister Müller nannte. Er verlangte den angeblichen Trapezynski zu sprechen, welcher auf Wilczynski's Veranstaltung abermals nach Krzyzanowo kam. Eßmann machte dem Angeklagten wiederholt und auch in Müller's Gegenwart Eröffnungen über die Verschwörung. Er sagte ihm, daß in allen ehemals polnischen Ländern ein Aufstand zur Felte ung Polens im Werke sei, dessen Ausbruch nahe bevorstehe. Waffe würden von England geliefert werden; einstweilen seien Let. und Sensen genügend, und der Feind müsse durch kleine Trupps und den Partisanenkrieg vereinzelt werden. Feruer stellt d Wilczynski vor, wie es die Pllicht jedes WPolen sei ich 89 Unternehmen anzuschließen, und - ihn zum B. - uf.

er Angeklagte will hierauf erklärt haben, daß * wohl --. Snt. er als Pole zu thun habe, wenn es 8 8 ho9 Risss, 198 v 2 enn es zum Kriege komme; er werde mitkämpfen, und man könne auf ihn rechnen, sobald ei zun kschw Ar⸗ mee von 100,000 Mann vorhanden sei. Inzwisch 8 beaslor nori uch mit Wolniewicz in Verbindung, der ihm entals E. Fücvnh über den Aufstand machte und ihn zu der zum 6 E“ sstten berufenen Versammlung einlud. Am 13. Februar traf Wil 4 f den Schuhmacher Ignaz Zielonacki auf dem krzyzanowoer Felde Er redete ihn an und äußerte in Verfolg des Gesprächs: Du sannf 1 uns gehen. Auf Zielonacki's Frage: wohin? gab er zur Antiort. ich werde dahin gehen, wohin auch die Anderen gehen. Als 8,92 Zielonacki entgegnete, die Anderen könnten ja auch ins Wasser gehen sagte Wilczynskt: Du bist dumm; wer würde ins Wasser gehen! Zielonacki fragte nun, was denn aus seiner Frau und seinen Kindern werden solle, und Wilczynski versicherte ihn, daß diese versorgt wer⸗ den und es besser haben würden, als bei ihm.

Bei seiner heutigen Fen. qnca sagt der Angeklagte aus: im Jahre

1844 habe er der Jagd zu Lowitz beigewohnt. Man habe erzählt, daß

1 be

viele Einladungen zu der Jagd ergangen seien. Bei der Einladung sei ihm ge⸗ sagt worden, man wolle über das Wohl der Provinz sprechen. Im Herbst 1845 sei er auf der Jagd zu Czewojewo gewesen, Kowalski habe ihm nichts von Reiterübungen und von Apollinar von Kurnatowski erzählt. Zu Czewojewo sei er Mitglied der Gesellschaft geworden. Der Passus der Anklage über den Zweck der Gesellschaft sei nicht richtig. Wenn er in der Voruntersuchung anders ausgesagt habe, so seien dies Geständnisse zu polizeilichen Protokollen, die er bei der ge⸗ richtlichen Vernehmung nicht wiederholt habe. Im Januar 1846 sei ihm in einer Gesellschaft ein Mann unter dem Namen von Trap⸗ czynski vorgestellt, und zwar als Cousin des ihm wohlbekannten Ober⸗ försters von Trapczynski. Daß dieser der Mitangeklagte Eßmann gewesen, sei ihm vorgehalten worden; er kenne aber den ihm jetzt nochmals vorgestellten Eßmann nicht und habe denselben nie vorher gesehen. Der bewußte Trapezynski sei einigemal bei ihm gewesen; denselben habe auch ein Fremder, Namens Müller, bei ihm aufgesucht. Beide hätten sich mit einander besprochen, und er habe sie auf ihr Ansuchen weiter befördert, wobei ihn Trapczyuski gebeten, über diese Reise nichts zu sagen. In der Voruntersuchung habe er allerdings angege⸗ ben, daß Trapczynski ihm die in der Anklage erwähnten Eröffnungen über den Aufstand gemacht habe. Dies Geständniß sei aber falsch, und Grund desselben sei das schlechte Gefängniß, in wel⸗ chem er sich in Posen befunden. Am 6. Februar sei er in Geschäf⸗ ten nach Kosten gekommen und habe Nachmittags bei seinem Freund Dr. Palicki den Wolniewicz (Szoldrski), Knolinski, Szczawinski, Skarzynski und einen ihm unbekannten Geistlichen getroffen. Sie hätten sich unterhalten, Kaffee getrunken, und Skarzynski habe etwas aus einem Buche vorgelesen. Wolniewicz habe nichts gelesen, nament⸗ lich keine Instruction. Mit dem Schuhmacher Zielonacki habe er nie in der angegebenen Weise gesprochen.

Es erfolgt hierauf die Vernehmung von Zeugen. Der Zeuge Ignaz Zielonacki sagt aus: Er habe einmal den Angeklagten auf dem Felde getroffen und mit demselben gesprochen. Was, wisse er jetzt nicht mehr genau; der Angeklagte habe aber gesagt: Willst Du mit uns gehen? Als er dies verneint, habe der Angeklagte geäußert, seine, des Zeugen, Frau merde es dann besser haben, als jetzt. Wer nicht mitgehe, bekomme eine Kugel vor den Kopf. Von einem Auf⸗ stande habe der Angeklagte nichts gesagt.

Der Zeuge Joseph Malczewski bekundet: Im Februar 1846 habe er einige Wochen den erkrankten Bedienten des Herrn von Raczynski zu Nochowo vertreten. Dort habe er einen Mann gesehen, der Trapczynski genannt worden sei, und mit dem er selbst einmal nach Krzyzanowo gefahren. Eßmann wird vorgerufen, und der Zeuge sagt: er glaube, dieser Mann sei die Person, die er bei dem Ange⸗ klagten und in Nochowo gesehen. Derselbe scheine etwas älter ge⸗ worden. Eßmann sagt, er sei nie in Nochowo und Krzyzanowo ge⸗ wesen und habe sich nie Trapczynski genannt. Auf die Bemerkung des Vertheidigers, daß Eßmann dem Oberförster Trapezynski sehr ähnlich sehe und hier ohne Zweifel eine Verwechselung stattfinde, wird Trapezynski dem Zeugen vorgestellt. Der Zeuge sagt: bei seiner Vernehmung in der Voruntersuchung habe er sich der Persönlichkeit bestimmt erinnert und damals die Wahrheit gesagt. In der Vor⸗ untersuchung hat der Zeuge den Angeklagten Eßmann als den angeb⸗ lichen Trapczynski rekognoszirt.

Der Zeuge Paul Prusack, früher bei dem Angeklagten im Dienst, bekundet: Der Angeklagte habe ihn einmal nach Nochowo geschickt, um einen Herrn zu holen. Es scheine ihm, als wenn der ihm hier vorgestellte Eßmann dieselbe Person sei, die er gefahren habe, und die schon in Posen von ihm als dieselbe rekognoszirt sei.

Der Entlastungszeuge Antoön von Raczynski, sagt aus: er sei Nachbar des Angrklagten, habe denselben aber nur wenig besucht. Trapczynski sei einmal bei ihm gewesen; auch habe er denselben ein⸗ mal bri dem Angeklagten gesehen. Er kenne denselben aus Posen und habe gehört, daß er ein Verwandter des Oberförsters sei. Den ihm hier vorgestellten Eßmann kenne er nicht; derselbe sei nicht der gedachte Trapezynski.

Der Zeuge Franz von Skalawski sagt aus: in Strykowo habe er in Gesellschaft der Angeklagten und des Raczynski einen Mann, Namens Trapezynski, gesehen. Der ihm hier vorgestellte Eßmann sei nicht derselbe.

Der Zeuge Stanislaus von Skalawski bekundet: ein gewisser Trapczynski sei einmal bei ihm gewesen, ein Mann, etwa so groß wie er, schwarz und mit langem Bart. Der ihm hier vorgestellte Eßmann sei nicht derselbe.

Der Zeuge Matheus Dzewazek, früher im Dienst des Angeklag⸗ ten, sagt aus: Im Februar v. J. habe er zwei Herren, von denen der eine Trapezynski genannt worden, von Krzyzanbwo nach Stry⸗ kowo gefahren. Ob der ihm hier vorgestellte Eßmann derselbe sei, wisse er nicht. Trapezynski sei im Gesicht sehr bewachsen gewesen, er habe ihn damals nicht genau angesehen.

Die drei ersten Zeugen nahmen ihre Aussage auf den geleisteten Eid; die Entlastungs⸗Zeugen werden vereidigt.

Handels- und Börsen⸗-achrichten. Berlin, den 28. August 1847. Wechsel- Course.

Amsterdam do. Hamburg.. do. London 1“ .. 1 Lst. u300 Fr. 150 Fl.

Paris . Wien in 20 Xr Augsburg Breslaau 14““ ..100 Thlr.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Puss. 100 Thlr.

Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg

Inländische

Gem.

Brief. Geld. Gem. 2r 93 ½ 92 ½ Kur- u. Nm. Pfdbr. 3 91 Schlesische do. 3 ¼ 89 ½ do. Lt. B. gar. de. 3 ½ 92 ⁄¾ Pr. Bk-Anth.-Sch 92 ½ I

1101 ¾ Priedrichsd'or. 13 93 ¼ 92¼ And. Goldm. à5 th. 11 2⁄1 97 Disconto. 4 94 ¾ , Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. [do. do. 300 FI. 9¹½ IIlamb. Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl. Holländ. 2 ½ hInt. Kurh. Pr. 0. 4 0Th. Sardin. de. 26 Fr. Neue Bad. d05 Fl.

St. Schuld-Sch. Seech. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

82

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Russ. Hamb. Cert. do-. beillope 3.4. S. do. do. 1. Anl. do. Stieglitz 2.4.A do. v. Rothsch. Lst. do. Peln. Schatz O. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. u. C.

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8102

Eisenbahn-Actien.

Volleing.

Amst. Rott. 101 bz. u. B. Arnb. Utr.

Berl. Anb. A. 117 ¼ B. 116 ¾ 6

do. Prior. do. do. 5

Berl. Hamb. 107 ¼ B. 106 ¼ G. Rhein. Stm.

do. Prior. 101 ½ etw. bz. u. G. do. Prior. 4

Berl. Stett. 112 G. 3

Bonn-Cöln. Sächs. Bayr.]8

Bresl. Freib. söüF8a-.-Glog. 4

do. Prior. 85* g- . 4

4

5

4

4

5

ßn f. untn 0. Schl. Et. B. 4

Pts. Mgdb. 4 do. Pr. B.

100 ½ G. h 94 ½ bz. a. G.

4

2

do. v. St. gar. 32 1

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100 ½ B.

96 ¼ B. 96 bz. 8 EII1nu“]

1.

Chem. Risa. 1 St.-Vohw. Cöln- Mind. * do. Prior. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. Halb Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior do. Prior. Nrdb. K. Fd. 0. Schbl. Lt. à4] 107 B. do. Prior.

Thüringer. Wlhb. (C. 0.)

do. Prior. Zarsk. Selo. 70 B.

Quit. Bog. 2† 4 %

Aach. Mastr. Berg. Mrk. 5 Berl. Anh. B. Bexb. Ludw. 7 Brieg-Neuss.]9 do. Thür. V. Magd. Witt.] Mecklenb. Nordb. F. W. Rh. St. Pr. 7 Starg. Pos. 5 (Schluss der Börse 3 Uhr.)

Die Course bleiben matt und das Geschäft leblos; doch zeigte

sich zu den weichenden Coursen viel Kauflust.

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 74—84 Rthlr. Roggen loco russ. 42 43 Rthlr. neuer 50 52 Rthlr. 11“ 8 pr. Sept. Okt. 444 Rchlr. 8 pr. April sMai bK. J. 46 Rthlr. Hafer 48 /52pfd. 23 27 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 25 Rthlr. Gerste 37 39 Rthlr. Rapps 83—81 Rthlr. Rübsen 81 Rihlr. Rüböl loco 115⁄24 Rthlr. Sept. /0 kt. 115 ¼ Rthlr. Okt. Dez. 115⁄1,— ½ Rthlr. Spiritus loco 27 Rthlr. Frübjahr 23 ½ Rthlr. geboten.

v1X.“ 8 8 8 Königsberg, 25. Aug. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 70 80 Sgr. p. Schfl.; Roggen 40— 60 Sgr. p. Schfl.; große Gerste 45 50 Sgr. p. Schfl.; kleine Gerste 40 45 Sgr. p. Schfl.; Hafer 26 bis 31 Sgr. p. Schfl.; Kartoffeln 18 24 Sgr. p. Schfl.; Heu 10 15 Sgr. pr. Ctr.; Spiritus 20 Rthlr. pr. Ohm.

Danzig, 25. Aug. Marktbericht. An der Börse wurde gestern verkauft: frischer inländ. Roggen 3 L. 119pfd. a Fl. 337 ½⅞ preuß. Cour. pr. Last und 4 L. 117pfd. zu unbekanntem Preise.

Köln, 25. Aug. Getraidepreise. (2 Scheffel.) Weizen direkt 8 ½¼ Rthlr., Gerste 42 Rthlr., Hafer 3 Rthlr., Rappsaamen 11 Rthlr., Rog⸗ gen direkt 6 Rthlr., dito pr. Novbr. 5 12 Rthlr., dito pr. März 1848 3 ¾¼ Rthlr., Rüböl compt. 31 ¾ Rthlr., dito pr. Okt. 31 ½ 31 Rthlr., dito pr. Mai 1848 32 Rthlr., Preßkuchen, 1030 Stück 34 Rthlr.

Antwerpen, 23. Aug. Wochen bericht. Kolonialwaaren. Roh⸗ zucker. Seit unserem letzten Berichte ist das Geschäft darin nicht von Be⸗ lang gewesen; die Preise behaupten sich jedoch, da bis jetzt von den letzten Zufuhren wenig angeboten wird. Ca. 1000 Kst. blond Havana sind zu Fl. 16 a 17 fremde Flagge und 165 F. Pernambuco zu nicht bekannten Preisen umgesetzt. Zufuhr von Havana und Matanzas 1835 Kst. und 142 F. Kaffee. Das Geschäft darin blieb ohne Leben, inzwischen be⸗ haupten sich die Preise, und bleibt die Meinung hier, wie in Holland, dem Artikel günstig. Von diesen direkten Zufuhren traf in dieser Woche nichts ein. Reis fand in dieser Woche regelmäßige Nachfrage, 4 a 500 F. Ca⸗ rolina⸗ sind zu Fl. 14 a 16 und 7 a 800 F. Bengal⸗ und Madras⸗ zu Fl. 10 ½ a 11 acg. verkauft. Gegenwärtig hält man bei kleinem Vorrath alle Sorten Fl. ¼ a höher.

Mit Farbehölzern bleibt es still. Blauholz findet nur geringe Frage, und Gelbholz, so wie die anderen Sorten, scheinen ganß vernach⸗ lässigt. Es ist nur der Verkauf von 15,000 Kil. Savanilla bekannt ge⸗ worden.

Häute. Obgleich nicht so belangreich, wie in der vorigen Woche, war das Geschäft in der verflossenen doch ziemlich bedeutend. Es wurden circa 4500 St. tr. Buenos⸗Ayres und Montevideo, 350 St. ges. do. und

1700 St. tr. Rio zu behaupteten Preisen umgesetzt.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 24. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 56 ½. 3 % do. 32 ½. Pass. —. Ausg. —. Zinel. —. Poln. —. 4 % Russ. Hope 89 ⅞.

Augsburg, 24. Aug. II. Sem. 1847 695 Br. Württ. 3 ½ % Oblig. 89 G. Darmst. 50 Fl. Loose 79 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 59 Br. Loose 37 G. 3 ½ % 90 Br.

Frankfurt a. M., 26. Aug. 5 % Met. 106 Rr. Bank-Act. 1916.1915. Stiegl. 88. Integr. 55 ⅓. Poln. 300 Fl. L. 97 ¼. do. 500 Fl. 80 ½. Span. 5 % —. 3⁰⁸% do. 23 ½. 23 ⅜. Bexb. 92. 92 ½. Taunus Actien 351 ½. 351.

Illamburg, 26. Aug. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 106 ½ Br. Hamb. Berg. Actien 95 Br. Magd. Wittenb. 85 % Br. Hamb. Berl. 105 ⅔. 105 ½. Alt. Kiel 110. 109 ¼ Glückst. Elmsh. 60 Br. Rendsb. Neum. 97 G. Kopenh. Rothsch. 69 Br. Meekl. 70 ½ Br.

Leipz ig, 27. Aug. Leipz. Dresdn. Act. 117 Br. Sächs. Bayer. 88 ½ Br. Sächs. Schles. 102 ¾ Br. Chem. Ries. 59 ½ Rr. Löb. Zitt. 57 ¾ Br. Mgad. Leipz. 217 Br. Berl. Anh Lt. A. 117 Br. Lt. B. 107 ¾ Br. Dess. Hank-Act. 100 ¾ Br.

London, 24. Aug. Cons. 3 % 87 ½⅛. 87. Belg. 93 ½. 92 %. Nene Anl. 20 ¼. 19 ⅛. Passive 4 ½. . Ausg. Sch. 15. 14. 2 ½ % Holl. 56 ¼. 56. 4 % do. 89. 88 ½. Port. —. Eungl. Russ. 111. 110 ½. Bras. 85. 83. Chili —. Hlex. 18 ¾. 18 ½. Peru 36. 34.

Paris, 24. Aug.

B. B

5,— & ðRr n’

3. 4 bz. 2 bz. u. G. 84 B. + bz.

5 % Spaa. 16 ⅛⅞.

Preuss. Pr. Sch. —.

Bayer. 3 ¾ ‧% Oblig. 93 ¼ G. do. Bank-Actien 4 ½ % 100 ½. 100 ¼. 35 Fl.

5 % Rente üin cour-. 118. 3⁰8 do. fin cour. 76. 50. Wien, 26. Aug. 5 % Met. 106 ½.,. 4 ‧0 ac. 95 ½ 3 % 40. 68. Bank. Actien 1597. Anl. de 1834 155 ½. de 1839 121. Nordb. 166 ¾½. Gloggn. 121 ¼. (Teleg. Depesche aus Köln, vom 28. August.)

Amsterdam, 25. Aug. Int. 56 ¼. 2 4 2 Amsterdam, 25. Aug. 129pfd. bunter polnischer Weizen 425 Fl.,

123 pfd. neuer rheinischer Roggen 225 Fl. 123 pfd. neuer .—ö—

Königliche Schauspiele. Sonntag, 29. Aug. Im Opernhause. 100ͤste Abonnements⸗ Vorstellung: Catharino Cornaro. Anfang halb 7 Uhr. Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. Im Königlichen Schloß⸗Theater zu Charlottenburg: Zum ersten⸗ male? Die Banditen, Lnstspiel in 4 Abtheilungen, von R. Benedigx. Anfang 6 Uhr.

8 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition. e.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. 8 Beilage

88

I111n

Beilage z

Deutsche Bundesstaaten. Fürstenthum Lippe⸗Detmold. Bil⸗

dung eines Friedens⸗Vereines. 8 1 b 5b

Oesterreichische Monarchie. Hofgastein. Enthüllung des Denk⸗ mals für Kaiser Franz I.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Erhebung der Abgaben von ausländischen Gewerkmeistern. Kaiserliches Geschenk für die Ab⸗ gebrannten in esn Vermischtes. 8

Dänemark. Kopenhagen. Maßregeln zur Verhütung des Mangels.

Italien. Rom. Polemik des Contkemporaneo. Aebersicht der Finanzen. Frosinone und Sonnino. Das Civica⸗Fest. Die Be⸗ setzung Ferrara's durch die Oesterreicher. Neapel. Zoll⸗Erleichte⸗ rungen. Beförderungen beim Militair. Die Sanitäts⸗Behörde. Vermischtes. Livorno. Die Ereignisse in Ferrara.

Aegypten. Alexandrien. Herr von Rothschild. scher Graf. Erdbeben. Befinden des Vice⸗Königs.

Ein österreichi⸗

Deutsche Bundesstaaten.

Fürstenthum Lippe⸗Detmold. (Hannov. Ztg.) Auf Ver⸗ anlassung des landwirthschaftlichen Bezirks⸗Vereins zu Heidenoldendorf hat sich, wie früher bereits im Amte Schötmar, jetzt auch für mehrere Dorf⸗ schaften der Aemter Detmold und Lage ein Friedens⸗Verein gebildet, der den Zweck hat, außergerichtliche Ausgleichung von Privat⸗Streitigkeiten her⸗ beizuführen. Die Vereins⸗ Mitglieder verpflichten sich, bei allen Streitig⸗ keiten, in welche sie verwickelt werden, vor Zuziehung eines Rechtsbeistan⸗ des und vor Einleitung eines gerichtlichen Verfahrens, den Vergleich zu versuchen. Ausgenommen sind nur Fälle, die der Strafgerichtsbarkeit an⸗ heimfallen; ferner eilige, mit Gefahr beim Verzuge verknüpfte Sachen, bei denen die vorläufige Einleitung der nöthigen Sicherheits⸗Maßregeln gestattet bleibt; endlich klare Schuldsachen, bei denen die sofortige Einklage gestattet ist. Verweitläufigt sich jedoch in den beiden letzten Fällen das Verfahren, so ist der Vergleichs⸗Versuch nachzuholen.

Die Vereins-Mitglieder der verbündeten Bauerschaften erwählen jedes Jahr aus ihrer Mitte zwei Schiedsmänner aus jeder Bauerschaft und die Schiedsmänner aller Bauerschaften einen Protokollführer. Der Protokoll⸗ führer, die Schiedsmänner und noch drei gewählte Mitglieder bilden den Vorstand. Dieser Vorstand hat die Leitung aller den ganzen Verein be⸗ treffenden Angelegenheiten und versammelt sich alle halbe Jahr einmal zur Berathung derselben. Auch hat der Vorstand das Recht, Vorstands⸗Ehren⸗ Mitglieder zu erwählen, welche an seinen Berathungen Theil nehmen können.

Bei vorkommenden Streitigkeiten wendet sich der Klagende an den Protokollführer. Gelingt diesem die sofortige Ausgleichung des Streites nicht, so schlägt er den Parteien die Wahl von Schiedsmännern aus belie⸗ bigen Bauerschaften vor. Aus dem Protokollführer und diesen Schieds⸗ männern besteht die Vergleichs⸗Kommission. Jeder Theil hat das Recht, den vom Gegner gewählten Schiedsmann wegen Verwandtschaft oder In⸗ teresses an der Sache abzulehnen und die Wahl eines anderen zu veran⸗ lassen. Im Zweifel entscheidet der Protokollführer. Die Ansetzung des Vergleichs⸗Termins, die Bestimmung, wo derselbe gehalten werden soll, und die Bestellung zu demselben gehen vom Protokollführer aus, welcher bei den Verhandlungen den Vorsitz führt. Gelingt eine Vereinigung der

arteien nicht und ist sie auch von einem weiteren Termine nicht zu hoffen, o; steht den Parteien der Weg Rechtens frei, und können sie vom Protokoll⸗ führer eine Bescheinigung über den vergeblichen Sühneversuch verlangen kommt dagegen ein Vergleich zu Stande, so schreibt der Protokollführer den⸗ selben nieder, und läßt ihn nach erfolgter Genehmigung von beiden Par⸗ teien unterschreiben. Sollte in der Abfassung eines Protokolls ein Form⸗ fehler vorkommen, so kann der Vorstand denselben berichtigen.

Nach dem Ermessen der Kommission oder auf Verlangen eines Theiles ist für den abgeschlossenen Vergleich die gerichtliche Beglaubigung oder Bestätigung nachzusuchen, deren Kosten von beiden Theilen gemeinschaftlich zu tragen sind.

Wer vor angestelltem Vergleichsversuche einen Rechtsverständigen zu Rathe zieht, bezahlt eine Conventionalstrafe von 10 Sgr., und wer vorher gerichtliche Hülfe in Anspruch nimmt, 20 Sgr. Ausbleiben im Termine ohne genügende Entschuldigung zieht sowohl für die Schiedsmänner und den Protokollführer, als für die Parteien, eine Conventionalstrafe von 10 Sgr. nach sich; außerdem sind noch an jede betreffende Person 5 Sgr. für den vergeblichen Weg zu bezahlen. Der Protokollführer erhält, wenn der Vergleich zu Stande kommt, von den Parteien eine Gebühr von 5 bis 10 Sgr., im entgegengesetzten Falle aber nur die Hälfte. Abschriften werden besonders vergütet. Die Vergleichs⸗Kommission ist übrigens berechtigt, in einzelnen Fällen die Kosten ganz niederzuschlagen. Die etwaigen Conven⸗ tionalstrafen sind vom Protokollführer zu erheben und fließen in eine Ver⸗ einskasse, deren Verwaltung zum Besten des Vereins dem Vorstande obliegt. Vorzugsweise können sie auch zur Schlichtung von Streitigkeiten verwendet werden.

HOesterreichische Monarchie.

Hofgastein, 16. Aug. (W. Z.) Gestern fand hier die feierliche Enthüllung des Denkmals statt, welches der Patriarch⸗ Erzbischof von Erlau, Ladislaus Pyrker, im Verein mit der hiesigen Bürgerschaft zum Danke für die vor vierzehn Jahren von dem Kaiser Franz I. ertheilte Erlaubniß zur Leitung des Heilwassers von Wild⸗ bach nach Hofgastein errichtet hat. Das Denkmal besteht aus der 3 Fuß 2 Zoll hohen bronzenen Büste des Kaisers Franz, die auf einem 10 Fuß hohen Piedestal von röthlichem untersberger Marmor steht. Auf der Vorderseite des Piedestals befindet sich auf einer Platte von schwarzem Marmor in erhabenen vergoldeten Buchstaben folgende Inschrift: „Zum dankbaren Andenken S. M. Kaiser Franz 1. für die am 23. August 1828 erfolgte Allerhöchste Bestimmung der Bade⸗Anstalt im Markte Hofgastein.“ Auf der Rückseite ist nach⸗ stehendes Chronographikon in den Stein gehauen mit vergoldeten Buchstaben: IoHlANN LADISLAVS PYRKER, MIr HoFGASTEINS BVRGERN VEREINT, IN VoLLsSTER EWIOC NEVER EHRFVECIr. 15. AoeosST 1847. Auf der ersten wurde auf Verlangen der Bür⸗ ger folgende Juschrift in den Stein gegraben: „Die Bürger Hof⸗ gasteins verehren in dem Gründer dieses Monuments ihren größten Wohlthäter.“

Der Patriarch⸗Erzbischof hat Hofgastein am 16. August ver⸗ lassen und am 17ten die Reise von Salzburg über Wien nach Erlau

fortgesetzt.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 21. Aug. Se. Maäjestät der Kaiser hat das Gutachten des Reichs⸗Raths bestätigt, demzufolge bei Erhebung der Abgaben die ausländischen Gewerkmeister nicht mehr nach drei Klassen, sondern je nach ihren Vermögens⸗Umständen besteuert wer⸗ den sollen: die reichsten Meister zahlen je 43 Silber⸗Rubel und die ärmeren in absteigender Ordnung verhältnißmäßig weniger, jedoch muß dabei die an die Krone abzuliefernde Summe dem Betrage einer Personag. von 29 Silber⸗Rubel gleichkommen.

Auf 5 E von dem Brandunglück in Archangel hat der Kaiser 50,000 Silber⸗Rubel zur Unterstützung der durch den Brand betroffenen Bewohner dieses Orts angewiesen und den Flügel⸗Adju⸗ tanten Istomin dorthin gesandt, mit dem Auftrage, diese Summe unter die Nothleidenden zu vertheilen. Außerdem sollen zum Auf bau der niedergebrannten Häuser 50,000 Balken aus den Kronforsten ver⸗ abfolgt werden.

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Um den Aufbau wohnlicher und geschmackvoller Landhäuser in der Umgegend St. Petersburgs zu befördern, hat der Kaiser das Gutachten des Ministers des Innern bestätigt, vermöge dessen den⸗ jenigen Personen, die zu diesem Zwecke unangebaute ändereien an⸗ kaufen, dieselben Vergünstigungen zugestanden werden, wie solchen

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Käufern, welche auf dergleichen Ländereien Fabriken oder Manufak⸗ turen aufzuführen g.

Die Aerndte in der Südhälfte des chersonschen Gouvernements eht zu Ende, und nach den einlaufenden Nachrichten haben die Heu⸗ rck dem Getraide keinen allzu beträchtlichen Schaden zugefügt. In der Schweizer⸗Kolonie Schaba bei Akkermann haben sie einen dedeutenden Theil des Korns zerstört. Nachrichten aus der Moldau zufolge, ist den Feldern dort von diesem Insekt ein sehr empfindlicher Schaden zugefügt worden; die Wallachei hat weniger gelitten, und die Aerndte war dort sehr ergiebig. b

Dänecmark.

Kopenhagen, 21. August. (A. M.) Unterm 3. Juli hat⸗ ten Se. Majestät der König an die Kanzlei reskribirt, daß es viel⸗ leicht zweckmäßig sein dürfte, unter anderen, zur Vorbeugung des

Mangels an dem erforderlichen Brodkorn für die Zukunft zu treffen⸗ den Maßregeln, auch die früheren Bestimmungen in Betreff der Ver⸗ pflichtung gewisser gewerbtreibender Bürger, mit einem bestimmten Quantum Korn⸗Waaren versehen zu sein, wieder in Kraft treten zu lassen. Die Kanzlei hat in dieser Hinsicht ein Gutachten der Bür⸗ ger⸗Repräsentanten verlangt, welches denn aber ablehnend ausgefallen ist. Die Versammlung der Bürger⸗Repräsentanten hat sich gänzlich auf ihre Aeußerungen in der Versammlung vom 12. Dezember 1844 bezogen, wo beschlossen ward, die Aufhebung jener frü⸗ heren Bestimmungen zu beantragen, auch hat sie in den letzten Zeit⸗ Ereignissen nichts gefunden, was sie bewegen könnte, ihre Ueberzeu⸗ gung in Betreff der Unnothwendigkeit und Unzweckmäßigkeit jener Gesetz⸗Bestimmungen zu verändern, und eben so wenig hat die Ver⸗ sammlung es für rathsam gefunden, daß die Regierung auf andere Weise durch positive Maßregeln, so wohlgemeint sie auch sein möch⸗ ten, einem befürchteten Mangel an Brodkorn vorzubeugen⸗suche, da die Sache sich am leichtesten und einfachsten selbst regulire, wenn Handel und Wandel ihrem natürlichen Gange überlassen bliebe, der durch künstliche Einmischung jeder Zeit gehemmt würde, wovon denn die schädliche Zurückwirkung auf die Production nicht ausbleibe.

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RNom, 15. Aug. (A. Z.) Die Italiener sind dermaßen jeder fremden Einmischung in ihre eben in Entwickelung getretenen Ange⸗ legenheiten abhold, daß sie selbst von Widerwillen erfaßt werden, wenn in den Zeitungs⸗Berichten irgend etwas vorkommt, was wie guter Rath aussehen könnte. D. Gioachino di Giovanni, der Pfarr⸗ geistliche von dem Stadtviertel S. Marco, ein Mann von ehren⸗ werther Gesinnung, hat in dem Contemporaneco einen donnernden Artikel gegen die fremden Zeitungsschreiber abdrucken lassen, welchen er mit der Bitte schließt, sich ferner nicht mehr in die italienischen Angelegenheiten zu mischen und Ermahnungen wie guten Rath, den man weder anzunehmen, noch zu befolgen gewillt sei, für sich zu be⸗ halten. Der Artikel enthält viel Treffendes, welches in dem Munde eines Mannes von seiner Stellung ein ganz anderes Gewicht erhält. Er geht mit Recht von der großen Wirkung aus, welche die Amnestie hervorge⸗ bracht. „Die Welt“, sagt er, „kann die großen Tugenden Pius'IX. nicht auf eine würdige Weise bewundern, wenn sie nicht die augenblickliche, gänzliche und vollständige Umgestaltung berücksichtigt, welche sein er⸗ ster Akt ganz allein in Rom hervorgebracht hat.“ In dem Munde eines praktischen Seelsorgers von trefflichem Ruf und anerkanntem Verdienst haben diese Worte eine hohe Bedeutung. Es kann sich also dabei nicht, wie man wohl glauben machen möchte, um den Ver⸗ fall der Religion handeln. Dem Journal des Daébbats, welches die Ultras beider Parteien bei der auf den Jahrestag der Amnestie anberaumten Störung der Ordnung betheiligt glaubt, entgegnet er mit folgender Darstellung der wahren Sachlage: „Die Römer jeden Ranges und jeden Standes hatten unter dem Präsidium des Fürsten von Piombino Vorbereitungen getroffen, den Jahrestag der Amnestie in jener friedlichen und ruhigen Weise zu feiern, in welcher sie im Verlauf des vergangenen ersten Regierungsjahres Pius' IX. hundert andere Festlichkeiten begangen hatten, als man entdeckte, daß die Haupt⸗ leute der Carabiniere heimlicherweise mit verdächtigen Personen Zusammenkünfte hatten, und als man erfuhr, daß die Carabiniere zur Bereitschaft aufgerufen worden waren und man die Borgheggiani von Faenza anlangen sah.“ Daß hierbei von keinen kopflosen Libe⸗ ralen oder Revolutionairen die Rede sein kann, ist von selbst klar. Unruhen standen blos von Seiten der bewaffneten Macht, die unter fremden Einfluß gerathen war, zu befürchten. Daß diese Befürch⸗ tungen begründet gewesen, beweist der Umstand, daß die Carabiniere selbst in ihrer Adresse an das römische Volk die schlechten Intentionen einzelner ihrer Führer, die das Gouvernement noch jetzt in Gewahr⸗ sam hält, als vorhanden erklären. Am erfreulichsten ist die Versiche⸗ rung, daß in Rom nur Eine Partei, nämlich die Pius; IX., besteht. „Alle jene Benennungen, welche die Franzosen in die Mode gebracht haben, als da sind Revolutionaire, Retrograde und Moderate, haben nichts mit dem römischen Volk gemein, welches nur einen einzigen Willen und eine einzige Handlungsweise kennt, nämlich die, welche von Pius IX. Leitung und Erleuchtung empfängt.“ So sei auch die Nationalgarde, dieses nützliche Institut, keinesweges das Werk der vorgeblichen Moderaten, welche es eher verhindert ha⸗ ben würden, ins Leben zu treten, sondern der Ruhm desselben gebühre insofern dem Circolo Romano, als dieses unter dem Präsidium des Fürsten Aldobrandini viele Tage vor dem 16. Juli die Initiative er⸗ griffen habe. Die römischen Fürsten hätten sich keinesweges an die Spitze der Bewegungen gestellt, sondern hätten allezeit mit dem Volke und unter dem Volke gemeine Sache gehabt. Das sei rben das wahre und verdiente Lob, welches man dem römischen Adel schulde, daß er, wie das ganze Volk, von den Ideen der Legalität und der Ordnung beseelt, sich bereit zeige und jederzeit bereit erwiesen habe, nicht nur die seinem Rang zustehenden Auszeichnungen aufzu⸗ geben, sondern sich auch ganz dem Dienste des Landesherrn und des Vaterlandes zu widmen.

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Auf ein schöneres Lob brauchen sie vicht

Ansprüche zu machen, es ist um so ehrenvoller, als es wahr ist. Nom, 16. Aug.

(A. Z.) Die öffentlichen Blätter theilen eine von Filippo Paradisi angefertigte Tabelle der jährlichen Staats⸗ Einnahmen und Ausgaben des Kirchenstaats mit, welche das nicht eben tröstliche Resultat eines Defizits von 512,376 Scudi 63,1 Baj. zur Anschauung bringt. Die Gesammt⸗Einnahmen betragen 9,639,189 Sc. 14,3 Baj., während sich die Ausgaben auf 10,099,525 Sc. 62 Baj. belaufen, so daß also eine Minus⸗Differenz von 460,336 Sc. 47,7 Baj. bleibt, zu welcher noch ein Rückstands⸗Ueberschuß von 52,010 Sc. 15,4 Baj. hinzukommt, welche zusammen jene oben auf⸗

Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Sonntag den 29 8ten August.

eführte Summe des jährlichen Destzits geben. Die härteste Aus⸗ en. bildet die laufende Staats⸗Schuld von 2,811,026 c. 40,2 Vaj, der die Kosten, welche die Linien⸗ und Polizei⸗Truppen erhei⸗ schen, am nächsten kommen. Sie steigen auf die schreckhafte Summe von 2,046,896 Sc. 78,4 Baj., in welcher die Ausgaben für andere Truppen, für die und die Marine, mit 105,124 Sc. 90,7 Baj., nicht inbegriffen sind. b

Stabini legt in einem begeisterungsreichen Artikel des Con⸗ temporaneo von seiner (bereits erwähnten) Mission nach Frosi⸗ none Rechenschaft ab. Dieser Ort ist der Hauptort der Provinz di Marittima e Campagna, welche in anderen Zeiten durch schlechte Sub⸗ jekte eine traurige Berühmtheit erhalten hat. Sie zählt 160,000 Köpfe, ist sehr fruchtbar, reich an physisch und geistig kräftigen Men⸗ schen, ist mit der Hauptstadt durch Handel und Nachbarschaft eng verbunden und theilt mit ihr alle Hoffnungen und Entbehrungen in frohen und trüben Zeiten. Aber wie verwahrlost! Wenig oder nichts ist zur Hebung ihrer Industrie geschehen, wenig oder nichts für die Volksbildung. Kaum, daß man ihr nach vielen Fehlbitten die Anle⸗ gung von Straßen zugestanden hat. Es existirt daselbst weder eine Elementarschule, noch ein Lyceum, nicht einmal ein Hospital. Der Zustand, in welchem man diesen tichehen. kernhaften Volksschlag ge⸗ lassen hat, ist wahrhaft beklagenswerth. Um so schöner aber äußert sich jetzt bei dem Aufgehen einer besseres Glück verkündenden Mor⸗ genröthe die Sehnsucht nach den höheren Gütern des Lebens unter diesem Stamm. Es ist, als ob man die Beschreibung der Wirkun⸗ gen einer ungeheuren Hungersnoth durchläse, wenn man die Schilde⸗ rung dortiger Zustände durchläuft und trotz der äußersten Apathie alle Geister wieder Leben gewinnen sieht, wenn von guten Aerndte⸗ Aussichten die Rede ist, sobald Pius; XI. Name genannt wird. Nicht weniger rührend ist die moralische Erhebung, zu der ein anderer Red⸗ ner bei gleicher Gelegenheit den Bewohnern von Sonnino, jenem verrufenen Räubernest, das Pius VII. zum Theil hat niederbrennen lassen, verholfen hat, als er mit Hinweisung auf ihre traurige Ver⸗ gangenheit ihnen die Sterne einer besseren Zukunft, die Ansprüche, die sie auf die Würde des Menschen haben, zeigte. Thränen waren aus den Augen jener unglücklichen, moralisch verlassenen Menschen hervorgebrochen, und namentlich sollen die Frauen in ihrer freudigen Rührung ein wahrhaft herzerhebendes Schauspiel dargeboten haben. Die Wahlen der Offiziere der Bürgergarde sind nicht so leicht von statten gegangen, als sich anfangs hoffen ließ. Das römische Notizenblatt hat daher auch ihre Namen gestern noch nicht veröffent⸗ lichen dürfen. Gegen mehrere entweder unerfahrene oder nicht ruf⸗ reine Individuen hat sich die Meinung der Mehrzahl mit Energie aufgelehnt. Man wird neu wählen müssen. Gestern früh hatte in der Villa Vorghese, wo die Bürgergarde, welche der Prinz Aldo⸗ brandini kommandirt, manövrirte, ein sehr heiteres Schauspiel statt. Bei dem kleinen See war für 400 Mann edeckt, die daselbst ein Frühstück einnahmen. Mit ihm wetteifernd, at Fürst Piombino sein Corps nach der Villa Ludovisi führen lassen, wo fleißig manövrirt wurde. Dann ließ er Wein und Kuchen vertheilen. Beide hatten für Regimentsmusik gesorgt.

Bei der gestern von dem Papst in St. Maria Maggiore abge⸗ haltenen Festlichkeit war der Volkszudrang ungemein groß. Zwei Abtheilungen der Civica machten die Honneurs. Obwohl noch nicht uniformirt, glichen sie durchaus regulairen Truppen, so gleichmäßig war die Bekleidung ausgefallen. Schwarze Leibröcke, weiße Bein⸗- kleider, gelbe Handschuhe und schwarze Hüte mit silber⸗goldenen Ko⸗ karden Uehen den wohleingeübten Leuten ein ganz stattliches Aus⸗ ehen.

8 Eine durch ein hiesiges Tagesblatt freilich als unverbürgt gege⸗ bene Nachricht, der zufolge nach Ankunft einer mailänder Staffette sich die österreichischen Truppen aus der Stadt Ferrara in die Cita⸗ delle zurückgezogen hätten, scheint alles Grundes zu ermangeln. An⸗ dere Blätter melden im Gegentheil, daß der dortige Kommandant Alles aufgeboten habe, den Kardinal⸗Legaten zu überzeugen, daß eine Verschwörung gegen die öffentliche Ruhe im Werke sei. Diese Vor⸗ stellungen haben so wenig Glauben gefunden, daß der Kardinal Ciacchi sogar seinen eigenen Palast der Bürger⸗Garde zum Hauptquartier überlassen hat. Das Benehmen der Einwohner wird als musterhaft gerühmt. Uebrigens wird auch dort über den Zusammenfluß schlech⸗ ten Gesindels geklagt.

Der Schweizer⸗Offizier, welcher vor einiger Zeit entlassen wurde, ist bei der Verschwörung nicht betheiligt; er hatte Unterschleife ge⸗ macht, wurde dessen überführt, abgesetzt und des Landes verwiesen, seiner Familie, welche im Garten des Quirinal vor dem Papste einen Fußfall that, ist eine ansehnliche Pension bewilligt worden.

RNom, 17. Aug. (N. K.) Gestern Mittag wurde das hiesige Governo davon in Kenntniß gesetzt, daß die Oesterreicher die Stadt Ferrara förmlich in Besitz genommen und daß der Kardinal⸗Legat auch gegen diese Handlung Protest eingelegt habe; zugleich erhielt der österreichische Botschafter, der kurz darauf Audienz bei Sr. Hei⸗ ligkeit hatte, die bezüglichen Depeschen. Der Papst hat das Beneh⸗ men des Legaten vollkommen gebilligt, und heute wird auch von dem Staats⸗Sekretariäat ein Protest ausgefertigt und entsendet werden. Das unerwartete Ereigniß hat hier, wie sich denken läßt, einen tiefen Eindruck gemacht. An mehreren Orten, im Café nuovo zc., sind seit gestern Listen aufgelegt, auf denen alle diejenigen Mitglieder der National⸗Garde sich einzeichnen, welche nöthigenfalls zur Unterstützung des regulairen Fes freiwillig mitwirken wollen. Der Zudrang ist außeror⸗ dentlich. Der französische Gesandte, Graf Rossi, hatte gestern sogleich nach dem österreichischen eine besondere Audienz; um 2 Uhr sind des⸗ sen Depeschen durch Courier nach Paris expedirt worden. Gestern Abend fand eine außerordentliche Congregation der Kardinäle un⸗ ter Vorsitz Sr. Heiligkeit statt.

Diese Nacht sollen mehrere Stück Geschütz nebst Tuppen von hier nach Ancona abgehen. Vor Ancona liegen drei englische Linien⸗

schiffe.

Neapel, 14. Aug. (A. Z.) Gestern Abend erschien in Königliches Dekret, welches in zehn Paragraphen Zoll⸗Erlasse und Zoll⸗Erleichterungen verschiedener Art verleiht. Diesem Dekret geht als Einleitung eine kurze Uebersicht voraus, wie die neapolitanischen Finanzen seit den beklagenswerthen Ereignissen von 1820 aus Foher Schuldenlast glücklich sich emporgearbeitet und wie seit der Regie⸗ rung Ferdinand's II. fast kein Jahr ohne Verminderung der Abga⸗ ben vorübergegangen. Der König erklärt darin, wie er sich auf 8 nen Reisen bemüht habe, Alles zu erforschen, was seine f. amatissimi popoli“ drücke und belästige, daß die nögab⸗n anf alz, die Mahlsteuer ihm besonders lästig erschienen, und de veer 1-29 Auch dieser neue Beweis des besten Willens und des größten Wohl⸗

wollens verbreitet allgemeine Zufriedenheit.

Die Beförderungs⸗Dekrete für das Militair sind größtentheils 8

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