sei gegen 800 Personen eine vollstãndige —, man
sen worden.
so trage er darau
aber bei den an, die Strafe des §.
Geständnissen
ͤͤéé— —
97 Th. II.
chen.
t abgeschlos⸗ Vorun . zeschlos
Tit. 20 A.
L. R. gegen den Angeklagten ausguspre erz idiger, Justiz⸗Kommis⸗
Für den Angeklagten sarius Gall: Er bedaure,
difizirt habe, zeige eines h
machen; von dem Untern Angeklagten zur
ungen Mieroslawski's
gung u Glauben verdienten. da bi⸗ scheine ihm sehr motivirt,
dieser Widerruf
Szczaniecki
zu sprechen. Schluß der 2. September.
sehr l Sei diese Verzögerung so hätten die Wirkungen dieselben bleiben müssen.
bemerkt der V daß
, ehm Vierducch die
Unternehmens
ehmen gehabt.
der Angeklagte seine Gest Vertheidigung nicht erleichtert werde. Derselbe sei wegen Mitwissenschaft und Unterlassung der An⸗ 1 ochverräͤtherischen der Angeklagte ni baer 24 die Behörden
angeklagt.
ändnisse mo⸗
Er behaupte
veranlaßt gewesen sei, eine Anzeige zu hätten schon im Jahre 1845 Kenntniß Die Thatsachen selbst, welche dem
Last gelegt würden, seien unerheblich; die Bezüchti⸗
enthielten so
Schitzung 2 Uhr.
viele Widersprüche, daß sie kei⸗ Der Angeklagte habe aber widerrufen, und da es feststehe, daß sich ange in Haft befunden, ehe er vernommen worden. auch durch keinerlei Schuld veranlaßt worden, derselben auf den Angeklagten selbst doch Er trage deshalb darauf an, denselben frei
Nächste Sitzung Donnerstag, den
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.
Lübeck, 25. Vertrags zwischen Lübeck un zur Hälfte aus
aus Lübeckern,
bildet und um Erlaubniß zur hagen nachgesucht. mission vom 21sten d. ist das Comité der König das Gesuch bewilligt habe.
nach unverzüglich
begonnen werden.
Bandels⸗ und Börsen-Naͤchrichten. Berlin, den 1. September 1847. Inländische Fonels: PEfandbr ies-, Kommunal- Papiere und
geld-Course.
August. Bald nach dem Abschluß des Staats⸗ d Dänemark hatte sich hier ein zur Hälfte Lauenburgern bestehendes Comité ge⸗ Vornahme des Nivellements in Kopen⸗ Durch Reskript der Königlichen Eisenbahn⸗Kom⸗ heute benachrichtigt worden, daß Das Nivellement wird dem⸗ ööö“ I11u“
St. Schuld-Sch. Seech. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Derl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. b do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
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Geld. 92 ⅔ 90⁰ ½
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Russ. Hamb. Cert. do. beillope 3.4. S. 8 do. 1. Anl. do. Stieglitz 2.4.A do. v. Rothsch. Lst. do. Poln. Schatz O. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. u. C.
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— Neue Bad. do35Fl.
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Eisenbahn-Actien.
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do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln- Mind. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. IImb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau..
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Nordb. F. W. 70
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80
70 50
(Schluss der Börse 3 Uhr.) Die Course bleiben bei den geringen Um
Getraide-Berich
t.
Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen 70 — 80 Roggen loco
Rthlr.
russ. 38 — 40 Rthlr.
— neuer 48 —–52 Rthlr. . ppr. Sept. /Okt. neuer 45 — 45 Rihlr. bez. pr. April/Mai k. J. 46 Rthlr. bez. u. G.
Hafer 48./52pfd. - 48 pfd. pr. Rapps 84 Rithlr.
24 — 27 Rthlr. Frühjahr 24 Rthlr. bez.
Rübsen 82 Rthlr.
Rüböl loco 11 ½ — %2 Rthlr. bez. e — Sept./Okt. 11 ⁄2) — Rthlr. bez. - Okt./Dez. 11 ½ Rthlr. “
Spiritus
loco 28 ½ Rthlr.
8 Frühjahr. 24 Rthlr. G. 8 8 8 1Im Roggen-Geschäft Pro Herbst und Frübjahr entwickelte sich einige Thätigkeit; die Preise stellten sich auf beide Termine höher
und es fehlte an Abgeber.
Rüböl fester.
Königsberg, 30. Aug. Wochenbericht. In der verflossenen Woche
wurden cirra 200
einige Kleinigkeiten a Ein paar hier angekommene Ladungen Sgr. in kleinen Partieen abgesetzt.
wolhynier Weizen zu 75—82 Sgr. pro Schfl. und 2 Roggen zu 42½ — 45 Sgr. 8 Boden eens n polnischer Hafer wurden zu 25 — 27
Am Markt fanden sich rin⸗
ge Zufuh⸗
““
1734
ren von srischem Weizen und wurden zu 72— 80 Sgr. größtentheils von Konsumenten weggekauft; frischer Roggen bedang Anfangs der Woche 55 bis 60 Sgr., am Ende derselben 42 — 50 Sgr. pro Schfl. Von anderen Getraide⸗Arten kam noch keine Zufuhr. —
Stettin, 31. Aug. Roggen, in loco neuer 46 Rthlr., 80pfd. russ. vtin hre, e efb. pro Sept., Okt. 44 Rthlr. bez., pro Frühjahr 45 2. Spiritus in loco ohne Fässer 14 %, mit Fässern 14 ¼ %, pro Herbst nth1. n. etwas fester, in loco und pro Sept./Okt. 11 ½ Rthlr. G., 11412
* Breslau, 31. Aug. Weizen, weißer 87 ¼, 90 bis 95 Sgr., gelber, wovon Einiges zugeführt war, 86, 89 bis 94 Sgr.
Roggen 57 ½, 61 ⅓ bis 65 Sgr. 1“
Gerste 44, 47 ½ bis 50 Sgr.
Hafer 22, 23 ½ bis 26 Sgr.
„Rapps war zwar mehrfach angeboten, da indeß die Käufer zu niedrige Peises koabn⸗ kam nur Weniges zum Abschluß, dafür wurde 88, 92 bis 94
. 3 . 8
Rothe Kleesaat, einige Kleinigkeiten mittel Waare wurden a 98 Rihlr. gehandelt, sonst ging nichts um, wegen zu hoher Forderungen. 1n Weiße Kleesat nichts umgesetzt, obgleich das Angebot nicht schwach
Spiritus loco a 12 8 — 13 Rthlr. bezablt. Ein Schluß p. Oktbr., Novbr., Dezbr. a 9 ¼ Rthlr. gehandelt, reine Abstell. 9½ Rthlr. Gld.
Rüböl loco 12 Rthlr. Br., p. 8. Sept. wurde etwas a 11 ⅔ Rthlr. verkauft, was indeß als Ausnahme gelten muß, eben so wurde p. Septbr. bis Novbr. zu liefern a 12 Rthlr. ausgeboten.
Zink 1500 Ctr. a 57⁄2 Rthlr. ab Gleiwitz gehandelt.
In demselben Verhältniß, als die Festigkeit im Getraide⸗Geschäst steigt, vermehrt sich auch die flaue Stimmung im Rapps⸗ und Kleesaat⸗Geschäft, indeß halten wir die niedrigen Preise der letzten beiden Produkte für eben so erkünstelt, als die vordere gewesenen hohen Preise.
Magdeburg, 30. Aug. Getraide. Mit Weizen geht es hier weiter zurück, während sich andere Getraidearten behaupten und eher etwas fester sind, die Umsätze blieben nur auf die Consumtion beschränkt; für Weizen ist 62 a 70 Rt. anzunehmen, Roggen wird mit 52 a 60 Rt. be⸗ zahlt, Gerste 39 a 41 Rt., Hafer 27 a 29 Rt., Futtererbsen 45 a 48 Rt., Kocherbsen 52 a 54 Rt. pr. Wispel. Weiße Bohnen und Linsen werden noch hoch im Preise gehalten, es kommt davon bis jetzt nur wenig zu Markte.
Saamen. Für Nappsaamen wird 82 a 86 Rt. gern bewilligt. Für Rübsen 80 a 82 Rt. pr. Wispel. Leinsaamen wird mit 64 à 68 Rt. ge⸗ nommen. Mohnsaamen 104 a 110 Rt. pr. Wispel. Senfsaamen 3 ½ a 4 Rt. pr. Ctr. Kümmel wird noch stets auf 7 ½ 2 ½¾ Rt. pr. Ctr. gehal⸗ ten, obgleich es an Abzug nach auswärts fehlt. Anis 9 ½ Rt. Fenchel 5 ½ 2 5 ½ Rt. pr. Ctr. Kleesaamen findet nur zur Speculation einige Be⸗ actung, es wird darin wegen zu gespannter Forderungen aber wenig gethan.
Oel. Rüböl bleibt in guter Frage, es ist dafür 11 ⅞ a 12 Rt. willig zu bedingen, raffinirtes 12 ¾ a 28, Rt. Leinöl 11 ½ Rt., fremdes 11 Rt. Baumöl 17 ¼ Rt., wird von Einigen etwas höher gehalten. Mohnöl 20 ½ Rt., wird höher erwartet. Südseethran 10 Rt. pr. Ctr.
Spiritus ist höher und bis 40 Rt. pr. 14,400 % Tralles bezahlt worden, und Abgeber auf spätere Lieferung haben sich gänzlich zurückgezo⸗ gen, gereinigter Sprit nicht unter 50 Rt. zu haben.
Halle, 30. Aug. Getraide hält sich hier immer noch gut im Preise; unsere Konsumenten kommen nicht dazu, sich etwas in Vorrath zu faufen, und zwar weil die Zufuhr noch immer schwach ist und durch Fuhr⸗ leute, was zu haben ist, weggekauft wird. Die Aerndte ist nun als völlig beendet zu betrachten, und wir können sie, wenn auch nicht, wie Viele sagen, als eine doppelte und dreifache, doch als eine gesegnete, reichliche Aerndte annehmen und würden jedenfalls jetzt schon wohlfeilere Preise ha⸗ ben, wenn nicht der Futtermangel so groß wäre; auch sind die Klagen über den kleinen Ertrag von Kartoffeln allgemein, über die Krankheit derselben hören wir wenig, doch fürchtet man, daß, nachdem wir jetzt 3 Tage hin⸗ durch sehr durchdringenden Regen gehabt haben (worauf Alles sehnsüchtig wartete), dieselbe sich auch hier zeigen wird, indem man aus mehreren nahen Gegenden viel davon hört. Bezahlt ist vorgestern für Weizen 68 a 76 855 Roggen 56 a 58 Rthlr., Gexste 38 a-40 Rthlr., Hafer 28 a 30 Nthlr. —
In Rüböl hat mit einem Maäle, nachdem die Besorgnisse wegen der neuen Rapps⸗Aussaat gehoben sind, die gute Meinung nachgelassen. Zu 12 Rthlr. ging Einiges um, große Posten sind nicht angetragen und wür⸗ den auch wenig Käufer finden.
Rapps und Rübsen wird wenig angeboten; es kostet ersterer 82 a 84 Rthlr. und letzterer 80 a 82 Rthlr.
Spiritus ist sehr rar und zu 40 Rthlr. gesucht.
Augsburg, 27. Aug. Getraide. Das mehrtägige starke Regen⸗ wetter scheint auf die Befahrung unserer Schranne nachtheilig eingewirkt zu haben; nach einem beträchtlichen Sinken vor acht Tagen haben wir heute wieder ein nicht unansehnliches Steigen zu melden. Weizen ging um 1 Fl. hinauf, Kern um Fl. 3.38, Roggen um Fl. 2.5, Gerste um 28 Kr., Hafer um 5 Kr. Die Mittel⸗Preise stellten sich wieder bei Weizen auf Fl. 21:44, Kern Fl. 20.57, Roggen Fl. 15.14, Gerste Fl. 9.51, Hafer Fl. 5.45. Daß das heutige Steigen nur ein augenblickliches sein kann, läßt sich bei dem durchaus günstigen Ausfall der Aerndte, bei der herrlichen Witterung zum Einheimsen des Aerndtesegens und bei der Menge der von der Fäulniß verschont bleibenden Kartoffeln als gewiß erwarten. Auch wird hier nir⸗ gends eine gegentheilige Befürchtung gehegt.
St. Petersburg, 15. (27.) Aug. traidehandel kein Leben entwickeln, da die Auslande jede Unternehmungslust stören, einen billigen Stand zurückgegangen sind. Roggen hat man zu 16 Ro. gekauft, und obgleich mehrere Eigner noch höher halten, so dürfte dazu doch noch zu haben sein. Roggenmehl geht zum Konsumo zu 162a 17 ¼ Ro. ab. Weizen, weiche Waare 28 a 29 Ro., harte 30 a 31 Ro. nach Qualität.
Leinsaamen ist ziemlich fest; beste Waare 28 a 28 ½ Ro., mittel 25 a 27 Ro., ord. 22 a 24 ½ Ro.
Talg erhält sich bei einiger Frage; gelb Lichten⸗ 133 a 135 Ro. nach Qual., wß. 137 a 138 Ro.; Seifen⸗ 128 Ro., pr. August ist zu 129 Ro. a. G., 131 R. mit Handg. gelber willig zu haben.
Pottasche gilt 70 a 80 Ro.
Nach Hanf ist weniger Begehr, die Preise erhalten sich wie folgt: Rein⸗ 100 Ro., Ausschuß 90 Ro., Halbrein 80 a 81 No.
An Getraide ist bis jetzt verschifft: Weizen 340,000 Tschetwert, Rog⸗ gen 620,000 Tschetwert, Roggenmehl 615,000 Kuhl, Hafer 375,000 Tschet⸗ wert, Gerste 3000 Tschetwert, Erbsen 8000 Tschetwert, Weizenmehl 25,000 Sack, Buchweizengrütze 6000 Tschetwert, Leinsaamen 120,000 Tschetwert.
Hamburg 34 1¾ a 1„7. Amsterdam 192 a 192 .
Paris 402 a 408. London 38 6 a §.
London, 27. Aug. Getraidemarkt. Die fremden Zufuhren von Weizen und Hafer sind gut, die von Mehl gering. Weizen, fremder sowohl, wie inländischer, muß nominell wie Montag notirt werden, und kann man nur zu niedrigerem Preise Verkäufe forciren. Gerste, Boh⸗ nen und Erbsen unverändert. Hafer konnte sich kaum behaupten. In Mehl geht wenig um und ist unverändert im Werthe.
Die Zufuhren von englischem Getraide betragen 2330 Or. Weizen, 110 Or. Gerste, 840 Qr. Hafer, 1950 Säcke Mehl; von irländischem: 910 Or. Hafer; von fremdem: 27,990 Or. Weizen, 2380 Or. Gerste, 26,890 OQr. Hafer und 1300 Fässer Mehl.
Geldmarkt. Die gestrige Liquidation in Consols ist ohne Schwie⸗ rigkeit vorübergegangen, ungeachtet Geld zu 5 ½ a 6 ½ % rar war und auch am Platz noch fortwährend zum Diskonto von 6 a 6 ½ cPℳ für beste 2 bis 3 M.. Wechsel gefragt ist. Consols schlossen heute etwas besser als letzte Post. In fremden Fonds geht noch immer wenig um. Mexik. sind 3 7 gestiegen, portug. dagegen ³ ℳ niedriger. — Piaster und Silber in Bar⸗ ren unverändert. In Wechseln wurde heute wenig gemacht, und passendes Papier war rar. Für Amsterdam in langer und kurzer Sicht und Paris n kurzer Sicht zeigten sich mehr Nehmer. Madrid, Cadix und Porto flauer.
Noch immer kann sich im Ge⸗ so entmuthigenden Berichte vom obgleich wir theilweise schon auf
— Eisenbahn⸗Aectien im Ganzen ohne Veränderung, beschränktem Geschäft.
Zu den bisher gemeldeten Fallissements ist das des Hauses Woodley u. Comp. mit 150,000 Pfd. St. gekommen; in Liverpool hat das Haus Lyon, Fynney u. Comp. seine Zahlungen eingestellt, beides Getraidehändler. Auch heißt es heute an der Börse, daß das Haus Overend, Gurney u. Comp. die hiesigen Agenten der Herren Prime, Ward u. King in New⸗York bis auf weiteren Avis den Accept der von diesem Hause gezogenen Wechsel ein⸗ gestellt habe. — An die Stelle des Herrn Robinson ist Herr Morris, von Morris, Crevo u. Comp. zum Bank⸗Direktor vorgeschlagen worden.
Liverpool, 26. Aug. Baumwollenmarkt. B. zu den früheren Preisen, bei einem festen Markt. aus 50 B. ägvptischer zu 7 a 9 Pce., 500 B. Surate⸗ zu 4 a 4 ⅛ Pece. und aus amerikanischer zu 7 ½ a 7 ½ Pee.
Vom 27. Aug. Verkauft wurden heute 3000 bis 4000 B., bei stil⸗ lem Markt. Die Preise von amerikanischer Baumwolle sind diese Woche ohne wesentliche Veränderung geblieben; die von Brasil⸗, wegen des kleinen Vorraths von dieser Gattung, eher etwas höher zu notiren.
Mailand, 21. Aug. mittelbaren Bedarfs gekauft; an denken. Die nahen Herbstmessen in Deutschland, ermuthigen die deutschen und schweizerischen Fabriken zu einer Thätigkeit, und die von dort eintreffenden Bestellungen tragen mindestens einigermaßen zur Aufrechthaltung unserer Preise bei. Feine und mittlere Trame und eben so Organsins bis Nr. 26— 30 finden ziemlichen, gute Rohseide hingegen nur sehr beschränkten Absatz. In London wird wigen der Geldkrisis wie allen Artikeln überhaupt, so auch der Seide, nur äußerst eringe Ausmerksamkeit zugewendet. In Lyon ging Einiges von französi⸗ scber Seide zu unveränderten Preisen ab; für jetzt erwarten wir von diesen beiden Hauptmärkten wenig Hülfe.
Livorno, 20. Aug. Der Getraidemarkt war im Laufe der Woche belebt; die Detail⸗Verkäufe stiegen auf 70,000 Sack zu den frühe⸗ ren Preisen. Oel weichend. Wolle veranlaßte sehr geringe Geschäfte bei flauen Preisen. 8
Bari, 17. Aug. Sorte wurden 20 Dukati bezahlt, man 21 ½ — 25 Duk. per Cantar und Preise noch höher gehen.
Getraide und Früchte. Weizen gilt 1 6 — 229, Duk.; Gerste ist auf 1 Duk. gestiegen; Hafer bei 80—84 Gr. pr. Tomolo flau. Die binnen kurzem zu erscheinenden neuen Mandeln dürften in Betracht der spärlichen Ausbeute und der in Neapel zu hohen Preisen erfolgten Verkäufe im Werthe steigen. Alte halten sich auf 25 ½ Duk. ohne Verkäufer. Anis zu 12 Du⸗ kati gesucht, die Besitzer warten jedoch auf bessere Preise. Senf zu2 Duk. pr. Tomolo beliebt. Pfirsichkerne gelten 16 — 17 Duk. der Cantar. Cours auf Triest 60 Tage Sicht 57.25 Grana pr. Gulden.
Das Geschäft besteht
Speculationsgeschäfte ist gar nicht zu namentlich in Frankfurt,
(O. L.) Oel ist neuerdings gestiegen; für geringe für eßbares und halbfeines verlangt bei anhaltender Nachfrage dürften die
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 56 46· 3 % do. —. Pass. —. Ausg. —. Poln. —. 4 % Russ. Hope 89 ⅓. Antwerpen, 27. Aug. Augsburg, 27. Aug. II. Sem. 1847 695 Br. Württ. 3 ½ % Oblig. 89 Br. Darmst. 50 Fl. Loose 79 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 59 Br. Loose 37 G. 3 ½ % 90 Br. Frankfurt a. M., 30. Aug. Stiegl. 88 ¼. Integr. 55 ½. Poln. 300 Fl. L. 97 ¼ Br. Hamburg, 30. Aug. Bank-Actien 1600 Br. Eugl. Russ. 106 ½ Br. HHamb. Berg. Actien 96 Br. Magd. Wittenb. 85 ½ Br. Hlamb. Berl. 105. 104 ½. Alt. Kiel 109 ¼. 109 ¾ Glückst. Elmsh. —. Rendsb. Neum. 97 G. Kopenb. Rothsch 68 Br. Meckl. 67 5. 67. Leip zig, 31. Aug. Leipz. Dresdn. Act. 116 ¾ Br. Sächs. Bayer. 88 ½. 88 ¼. Sächs. Schles. 102 ¾ Br. Chem. Ries. 59 ¼ Br. Löb. Zitt. 57 ¾ Br. Mgd. Leipz. 217. 216. Rerl. Anh. Lt. A. 117 Br. Lt. B. 107 Br. Dezs. Bank-Aect. 100 ½ Be. London, 27. Aug. Cons. 3 % 87 ½¼. 87. Belg. 93.92. Neue Aunl. 20. 19 ½. Passive 4 z. 1 Ausg- Sch. 14 ½. 13 ½. 2 ½ % Holl. 56 ½. 55 ½. 4 % do. 89 ½¼. 88 ¼. Pori. 26. 24. Engl. Russ. 1II. 110 ¾ Bras. 85. 83. Chuli 92. 90. Mex. 19 ½. %. Peru 36. 34. Paris, 28. Aug. 5 % Rente fin cour. 118.5. 3 % Wien, 30. Aug. 5 % Met. 105 ½1. 4 % 40. 96 Actien 1595. Anl. de 1884 155. de 1839 120 ½. Nordb. 162 ¾⅔.
5 % Span. 15 ½.
Zinsl. —.
Zinsl. —. Neue Anl. 15 ¾
Bayer. 3 ½ % Oblig. 93 G. do. Bank-Actien 4 ½ ℳ 100 ½. 100 ½. 35 Fl.
5 % Met. 105 8. Bank-Act. 1915 G. 40. 500 Fl. 80 ½. 80 ¾. Taunus Actien 351 ½. 351.
do. fin cour. 76. 55. 3 % do. 67 ¼. Bank- Gloggu. 120 ½
(Teles. Depesche aus Köln, vom 1. Sept.) Amsterdam, 30. Ang. Int. 56 ½. L ondon, 28. Aug. Cons. 87 ½ baar. 88 Bechn. Amsterdam, 30. Aug. 127 pfd. bunter poluischer Weizen 119pfd. odessaer Roggen 230 Fl.
430 Fl.
Meteorologische Beobachtungen.
Nach einmalger Beobachtung-.
Abends 10 Uhr.
1847. 31. Aug.
Nachmittags 2 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
335,98“"P* 336,28“Par. Auellwürme 7,9“ R. + 10,42 n. Flusswärme 16,7⁰0 K. + 9,1 9 R. Bodenwärme 16,9⁰ R.
Lufidruck 335,80Par. Luftwärme +.= 12,20 RH. + 16,3˙9 R.
Thaupunkt . + 6,79 R. + 11,0“ R. 8 b Dunstsättigung. 65 pot. 67 pet 90 pot. Ausdünstung0,005 Rh.
Wetter.. beiter. heiter. balbheiter. Kiederschlag 5
Wind... W. W. W. Wärmewechse + 16,5*
Wolkenzug... — W. Tagesmittel: 336,02"Par.. * 13 0o0 n., + 8.9“ h..
. 74 pCt. W.
2* . . 8 .
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 2. Sept. Im Schauspielhause. 145ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von
H. Laube. Freitag, 3. Sept. Im Opernhause. Der reisende Student. Hierauf:
Vorstellung: und der Postillon. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu Opernhaus⸗Preisen verkauft: 6 Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphithrater 10 Sgr.; in ⸗ 2 Rthlr. 5„ S Pendene ichen Btgle; heater zu Charlottenburg: Tartüffe. vrn . Unr. Vorstellung sind bis Freitag, Mittags 1 Uhr, im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der Vorstellung selbst Abends im Schloß⸗Theater zu Charlotten⸗ burg an der Kasse zu haben. 88 8
102te Abonnements⸗ Die Marketenderin
folgenden mittleren
16“
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keisen.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin Im Selbstverlage der Expedition.
Beilage
fortwährend sehr
Verkauft ca. 4000
Seide wird jetzt nur zur Deckung des un⸗
gesteigerten
“
Preuss. Pr. Sch. —D.
aausgeschriebenen Rennen kam zu Stande.
August.
darauf aufmerksam zu machen,
lichen Vereinen,
9 243. Beilage
EE1
Inhalt.
Deutsche Bundesstaaten. Herzogthum Braunschweig. Ver⸗
sammlung der deutschen Thierärzte und der Mitglieder der Mäßigkeits⸗ Vereine. — Letztes Pferderennen. — Fürstenthum Hohenzollern⸗ Sigmaringen. erwaltungsbericht. Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Wien. (Zoll⸗Reduc⸗ tionen; Reise der Erzherzoge Franz und Ferdinand.) — Klagenfurt. Zehnten⸗Verweigerung. — Mailand. Die Vorgänge in Ferrara. — Von der ungarischen Gränze. Ernennungen. Italien. Nom. Rücktritt des Kriegs⸗Ministers. — Berichtigungen. — Die Vorfälle in Ferrara. — Vermischtes. Spanien. Schreiben aus Paris. (Cabrera angeblich in Valencia er⸗ schossen. — Vermischtes.) Die schlesische Gesellschaft für gaferlaändische Kultur. Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Frankfurt a. M. Neue Stapelgerechtsame auf den Eisenbahnen. — Schreiben aus Leitmeritz. (Die Böhmisch⸗Sächsische Bahn.) Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Deutsche Bundesstaaten.
Herzogthum Braunschweig. (Mgdb. Ztg.) Am 1. 32. Sktober d. J. wird hier eine General⸗Versammlung der Deutschen Thierärzte stattsinden. Nach dem bereits entworfenen Programm werden die Ankömmlinge am 30. September feierlich empfangen. Am ersten Versammlungstage vereinigen sich die Mit⸗ glieder in Sectionen oder in pleno zu Berathungen und wissen⸗ schaftlichen Verhandlungen Vormittags im Hotel d'Angleterre und besuchen nach der Mittagstafel Wolfenbüttel. Nach der wissenschaft⸗ lichen Zwecken gewidmeten Versammlung des zweiten Tages wird das Landes⸗Gestüt und der Herzogliche Marstall in Augenschein ge⸗ nommen; der Abend vereinigt zu einem Festessen auf dem „weißen
Rosse“, wobei man auch Roß⸗Braten verspeist. Ein großartiges
Feuerwerk, an dem jetzt schon fleißig gearbeitet wird, beschließt den
Tag. Am dritten besieht man die Merkwürdigkeiten der Stadt und
macht Nachmittags eine Exkursion auf der Eisenbahn nach Harzburg,
um unter Anderem auch das dortige vorzügliche Gestüt zu besichti⸗
gen. Die Zahl der bereits angemeldeten und mit ziemlicher Gewiß⸗
heit zu erwartenden Fremden schlägt man auf mindestens 200 an.
Gleichzeitig werden sich hier Mitglieder aller Mäßigkeits⸗Vereine
zu einer Konferenz versammeln. Nicht nur aus vielen Gegenden
Deutschlands, sondern auch aus Holland, Schweden, England und der
Schweiz sind Anmeldungen eingegangen, so daß man auf 300 — 400
Auswärtige rechnen darf. Auch der Stifter und Apostel der Mäßig⸗
keit, Peter Matthew, wird erwartet. An den drei Versammlungsta⸗
gen wird nach einander in einem lutherischen, dem römisch⸗katholischen
und dem jüdischen Gotteshause von Fremden gepredigt werden. In
erstem, der Brüder⸗Kirche, hält Pastor Bädeker aus Hannover die
Rede. Auch ist große Maurer⸗Loge. Das auf den letzten Tag, den
Sonntag, fallende Aerndte⸗Dankfest wird von sämmtlichen Gesang⸗
Vereinen durch gemeinschaftlichen Gesang, insbesondere der von dem
Hof⸗Kapellmeister Methfessel komponirten Aerndte⸗Kantate, verschönt
werden. Das am 27. August beendete Pferderennen ist, wie man versichert, nach den gefaßten Beschlüssen der Actionaire das letzte ge⸗
wesen, da für die Zukunft dieselben aufhören sollen. Die Rennen
waren durch Zahl der Pferde unbedeutend, und nur ein Theil der Sämmtliche höhere Preise sielen auswärtigen Siegern zu. Aus dem Marstalle des Herzogs liefen
Fürstenthum Hohenzollern⸗Sigmaringen. Im . Der von dem dirigirenden Geheimen Rathe Dr. Schenk zu Schweinsberg Sr. Durchlaucht dem regierenden Fürsten von Hohenzollern⸗Sigmaringen im April d. J. im Druck überreichte Be⸗ richt über die gesammte Verwaltung des Fürstenthums in den letzten 4 Jahren giebt höchst interessante Notizen über die Fortbildung der dortigen staatlichen Institute. Derselbe umfaßt sämmtliche Branchen der Verwaltung. Eine genaue Darstellung der einzelnen Verwaltungs⸗ Zweige und Beleuchtung der zur Ausbildung derselben getroffenen Anordnungen zu geben, würde hier zu weit führen; wir begnügen uns, daß auch diese Verwaltung die Bil⸗ längst erkannt hat und unter
nd
keine Pferde.
dungsfähigkeit der Staats⸗Institute
sorgsamer, wahrhaft landesväterlicher Leitung des umsichtigen Fürsten
ununterbrochen an der keitgemäßen Fortbildung derselben arbeitet.
Neben dem Streben, die Verbindung mit größeren Staaten zu unterhalten und sich ihnen anzuschließen, welches in den Mittheilun⸗ gen über die auswärtigen Angelegenheiten dargelegt wird, sinden wir in der Justiz⸗Ver waltung durch die Einführung des öffentlichen und mündlichen Verfahrens in bürgerlichen Rechtsstreitig⸗ keiten unter gleichzeitiger Verbesserung der Prozeßformen und Ver⸗ einfachung des Sportelwesens einen wesentlichen Fortschritt. Das öffentliche Verfahren in Kriminalsachen, dessen Einführung in Aussicht steht, wird die Reform in diesem wichtigen Verwaltungs⸗Zweige vollenden.
Die Finanz⸗Verwaltung hat durch die Einführung einer bestimmten Wirthschafts⸗Abgabe von Wein, Bier, Branntwein und Essig, an Stelle der mancherlei alten Wirthschafts⸗Abgaben, wenn auch
keine wesentliche Umgestaltung erlitten, doch eine namhafte Erleichte⸗
rung der Kontrolle herbeigeführt. Eine wo möglich noch größere
Thäͤtigkeit aber läßt die Verwaltung des Innern und der Poli⸗ zei erkennen. Neben manchen zeitgemäßen Lokal⸗Anordnungen hat diese die Landeskultur durch das Heranbilden von landwirthschaft⸗
unter denen wir insbesondere den Verein gegen Rind⸗
vieh⸗ und Pferde⸗Verluste hervorheben, so wie durch die Verordnun⸗ gen über die Ablösung der Weideberechtigungen, sorgsam gepflegt. Dieselbe hat ferner zur Linderung des Nothstandes und der eingetre⸗ tenen Theurung in einer nicht drückenden Weise rechtzeitig auf die Conservation der Fruchtbestände im Lande hingewirkt und sowohl aus öffentlichen, als ganz besonders auch aus den Privatmitteln des men⸗ schenfreundlichen Fürsten den arbeitslosen Nothleidenden Verdienst und Brod verschafft.
So läßt sich ans dem vorliegenden Verwaltungs⸗Berichte die erfreuliche Ueberzeugung gewinnen, daß in jenem Staate die Bedürf⸗ nisse des Volkes in jeglicher Beziehung erkannt und gewürdigt wer⸗ den, — dafür bürgt allein schon die neuerliche Berufung des Herrn von Weckherlin, des hochverdienten Schöpfers eben so großartig angelegter, als glücklich durchgeführter Landeskultur⸗Pläne, — und daß der 813c durch die eigene Theilnahme an der Verwaltung, wie solche in Betreff der zur geheimen Konferenz gehörigen Gegenstände im Berichte nachgewiesen wird, in stetem Verkehr mit seinem Volke bleibt und, durch treue, tüchtige Beamte kräftig unterstützt, das wahr⸗ haft Beste desselben rastlos zu erstreben bemüht ist.
Oesterreichische Monarchie. 8
O Wien, 27. Aug. Es wird jetzt von mehreren Seiten be⸗ hauptet, daß die begonnenen und durch die besten Erfenn. bewährten
zur Allgemei
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zu Anfang des Jahres 1848 fortgesetzt werden sollen, fürs erste in den drei wichtigen Fabrications⸗Gegenständen Zucker, Porzellan und Baumwollen⸗Waaren. Wer die großen Fort⸗ schritte kennt, welche die österreichische Industrie in den zwei letztge⸗ nannten Artikeln während zwanzig Jahren machte, und die hohe Sufe, auf welcher sie sich jetzt befinden, dem muß eine Aufhebung der für dieselben bisher bestandenen Prohibition um so zweckmäßiger erscheinen, weil hierdurch das so demoralisirende Einschwärzen derselben vermieden wird, was die Erzeuger bisher eben so beeinträchtigte, wie die Staats⸗Kassen. Die inländische Fa⸗ brication ist in diesen beiden Artikeln bereits so erstarkt, daß sie die Mitbewerbung des Auslandes ohne alle Gefahr ertragen kann, besonders wenn durch Stipulirung eines angemessenen Schutzzolles jene Ueberlegenheit ausgeglichen wird, welche vielleicht in einer oder der anderen Hinsicht das Ausland noch haben könnte. Wie sorgfäl⸗ tig die Staats⸗Verwaltung hierauf Rücksicht nimmt, hat sie bei der jüngsten Zollherabsetzung auf Baumwollengarne gezeigt, wo statt der früheren Unsicherheit ein geregeltes Geschäft erzielt wurde und, unbeirrt durch die Fluctuationen der Schmuggler, unsere Spin⸗ nereien seitdem sich vermehrten und insgesammt einen sichereren und lohnenderen Absatz haben, als bei dem früheren hohen Zoll, der ei⸗ gentlich mehr eine hohe Prämie für den Schmuggler, als einen Schutz für den redlichen Fabrikanten bildete. Was endlich den Zucker be⸗ trifft, so wird durch Herabsetzung des hohen Eingangszolls von 18 Fl. pr. Ctr. dem Allgemeinen gewiß eine große Wohlthat gewährt, da dieser hohe Zollsatz auf einen der wichtigsten Consumtions⸗Artikel bisher nur allzudrückend empfunden wurde.
Aber auch die Zoll⸗Einnahme wird dabei nur gewinnen, wie dies die Erfahrung beim Kaffee zeigte, welcher, seitdem er von 21 Fl. auf 12 Fl. pro Ctr. herabgesetzt wurde, einen ungleich höheren Zoll⸗ Ertrag liefert, weil die frühere indirekte Einbringung fast ganz auf⸗ hörte und jetzt der gesammte Verbrauch auf gesetzlichem Wege ein⸗ geführt und versteuert wird, so daß seitdem jährlich an 40,000 Ctr. mehr zur Verzollung kommen, als früher während der Eingangs⸗ Abgabe von 21 Fl.
Die Erzherzoge
Tarif⸗Aenderungen
Franz und Ferdinand, Söhne Sr. Kaiserl. Ho⸗ heit des Erzherzogs Franz Karl, werden Anfangs September eine Reise nach Böhmen, Mähren und Schlesien antreten und einige Zeit in den Hauptstädten Brünn und Prag verweilen.
Klagenfurt, 17. Aug. (A. Z.) Beiläufig zwei Meilen öst⸗ lich von Klagenfurt kam in dreien zur Benedictinerstifts⸗Herrschaft Eberndorf gehörigen unterthänigen Dörfern dieser Tage eine hart⸗ näckige Zehentrenitenz vor. Den leichtgläubigen Bauern erzählten durchreisende Hausirer aus Gottschen, es seien alle Zehnten aufgeho⸗ ben; die Folge davon war, daß sie die Hebung des eben einzusam⸗ melnden Garbenzehnts verweigerten. Dir Bezirks⸗Beamten konnten mit den ihnen zu Gebote stehenden Hülfsmitteln nicht ausreichen, auch das gütliche Einschreiten des abgeordneten Kreis⸗Commissairs, so wie das Erscheinen einer Compagnie des hiesigen Regiments, konnten die Sache nicht beilegen, es rotteten sich immer mehr Landleute mit Knit⸗ teln und Sensen bewaffnet zusammen, Lärmfeuer erschienen auf den Hügeln, und die Absicht wurde deutlich ausgesprochen, im Falle, daß der Zehent eingesammelt würde, dies mit Gewalt zu verhindern. Heute wurde die Militair⸗Mannschaft durch eine zweite Compagnie verstärkt, und der Kreis⸗Hauptmann begab sich selbst an Ort und Stelle. Man hofft von der besonnenen Einwirkung desselben noch eine gütliche Beilegung dieser großentheils durch Unverstand herbei⸗ geführten Ruhestörung.
Mailand, 24. Aug. (Oest. Beob.) Die hiesige Gaz⸗ zetta sagt in ihrem heutigen Blatte, sie sei ersucht worden, nach— stehenden Artikel in ihr Blatt aufzunehmen: ¹
„Die Gazzetta Piemontese vom 19ten d. M. enthält abermals einen Artikel, welcher die erfolgte Besetzung der Haupt⸗ und Thorwachen in der Festung Ferrara durch die dort garnisonirenden österreichischen Truppen bespricht.
8 „Diesmal ist der Artikel keinem anderen Blatte entlehnt, sondern rührt, wie die Gazzetta Piemontese versichert, von einem ihren vollen Glau⸗ ben verdienenden Korrespondenten her; sie übernimmt also die Verantwort⸗ lichkeit dessen, was in diesem Artikel enthalten ist.
„Nur in Berücksichtigung dieser Erklärung, welche diesem Artikel eine höhere Bedeutung giebt, als gewöhnliche Zeitungs⸗Artikel zu verdienen pflegen, müssen denn auch wir über diesen Gegenstand das Schweigen brechen und der Gazzetta Piemontese erklären, daß in diesem Artikel beinahe nichts Wahres enthalten ist, als das Faktum, daß die österreichische Garnison die Wachen an den Thoren und die Hauptwache der Festung Ferrara bezogen hat.
„Es scheint, daß die Redaction der Gazzetta Piemontese oder ihr Korrespondent durchaus irrige Begriffe über die Festung Ferrara und das Verhältniß der österreichischen Garnison daselbst hat, und daß sie durch diese Unkenntniß vorzüglich zu dem Irrthum verleitet wird, als gingen der⸗ malen in Ferrara neue und unerhörte Dinge vor. Dem ist durchaus nicht so, Alles, was jetzt dort geschieht, ist schon zehn⸗ oder mehrmal in Ferrara vorgekommen, ohne daß die Gazzetta Piemontese auch nur die leiseste Notiz davon genommen hätte. In dieser Unkenntniß mag es denn auch wohl liegen, daß ihr die Besetzung Ferrara's als eine außerordentliche Neuerung erscheint und nicht als ein seit 33 Jahren auf dem gesetzmäßigen Wege bestehendes Faltum. Wir würden dem Herrn Korrespondenten der Gazzetta Piemontese wahrscheinlich Unrecht thun, wenn wir voraus⸗ setzen wollten, daß es ihm unbekannt sei, daß Oesterreich das Besatzungs⸗ recht in den Plätzen Ferrara und Comacchio in Folge der Beschlüsse des wiener Kongresses und mithin unter der Gewährleistung von Europa aus⸗ übt. In Folge dieses Rechtes sind denn auch diese Plätze fast 33 Jahre von den österreichischen Truppen besetzt, und sie haben feit jener Periode daselbst alle Rechte ausgeübt, die mit der Natur dieses Besatzungsrechtes verbunden sind. Hier müssen wir nun den Herrn Korrespondenten an ein militairisches Tribunal, gleichviel an welches, wir überlassen das seiner eige⸗ nen Wahl, verweisen; er befrage es, ob der Festungs⸗Kommandant eine Usurpation ausübt, wenn er Haupt⸗ und Thorwachen der ihm anvertrauten Festung mit seinen Truppen besetzen läßt. In diesem Falle befindet sich aber genau der Festungs⸗Kommandant von Ferrara, und das ist die uner⸗ hörte Neuerung, die er begangen hat.
„Wir wollen dem Heirn Korrespondenten noch vielmehr, was er nicht zu wissen scheint, über die österreichische Usurpation sagen. 1b *„Zu verschiedenen Epochen hielten die österreichischen Truppen nicht allein die obbezeichneten Wachen, sondern auch jene an den Civilkerkern, in den Theatern und sogar in dem Kastell, bekanntermaßen die Residenz des Kardinal⸗Legaten, besetzt; sollte er an der Wahrheit dieser Behauptung zweifeln, so könnten wir ihm allenfalls authentische Aktenstücke vorlegen, worin ein anderer Kardinal⸗Legat den österreichischen Kommandanten drin⸗ gend um die Beibelassung dieser Wachen ersuchte, welche Letzterer wegen der Schwäche seiner Garnison nicht bestreiten zu können erklärt hatte. Wenn dieser Glauben verdienende Herr Korrespondent, wie es scheint, ein Ferra⸗ rese ist, so ersuchen wir ihn, sich in Ferrara. selbst einen dort unter den Au⸗ gen des päpstlichen Gouvernements erschienenen Plan der Stadt und Festung zu verschaffen, und er wird darauf zwei österreichische Kasernen und ein Militairspital verzeichnet finden. So ist es denn auch wirklich; es muß wohl so sein, da diese Gebäude mit österreichischem Gelde erhalten worden und seit beinahe 33. Jahren von den österreichischen Truppen be⸗
setzt sind. 8
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September.
welches Oesterreich ausübt, brachte auch das die Garnison, je nach den Be⸗ dieses Recht scheint ihm
„Das Besatzungsrecht, Recht mit sich, daß man österreichischerseits dürfnissen des Dienstes, schwächte oder verstärkte; nicht bestritten werden zu können, wenigstens hat die wiener Kongreß⸗Akte nichts über die Stärke der Garnison festgesetzt. Befanden sich gleichzeitig päpstliche Truppen in Ferrara, so thaten diese gemeinschaftlich mit der öster⸗ reichischen Garnison Dienst und hingen in diesem Bezuge von dem öster⸗ reichischen Festungs⸗Kommandanten ab, denn einen päpstlichen Festungs⸗ Kommandanten gab es, wie natürlich, nicht.
„Darin konnte bei den engen Freundschaftsbanden der beiden Regie⸗ rungen nichts Bedenkliches für das Recht und die Sicherheit der österrei⸗ chischen Garnison liegen. In diesem Falle überließ man den Truppen des Landesherrn vorzugsweise die Posten der Stadt, da diese Truppen öfters als Assistenzen der Polizei und Finanzen verwendet werden mußten, ein Dienst, in welchen sich die blos das militairische Besatzungsrecht ausübenden österreichischen Truppen nicht mischen konnten und durften. Ueberalle diese inneren Dienstes⸗Angelegenheiten herrschten zwischen den päpstlichen Behörden und dem österreichischen Festungs⸗Kommando nie die leisesten Mißverständnisse, bis die dermalige Lage der Dinge die Gestalt der Verhältnisse wechselte und Unwissenheit, gepaart mit Fanatismus, dieselben bis zu einem Chaos von Absurditäten zu verwirren suchte.
„Wir kehren zu dem Faktum zurück, welches dem Gazzetta Piemontese zu seiner oben erwähnten lügenhaften Anlaß gab.
„Der kommandirende General des lombardisch⸗venetianischen König⸗ reichs, Feldmarschall Graf Radetzky, hatte es für nöthig erachtet, die Gar⸗ nison von Ferrara zu verstärken, wahrscheinlich, weil sie ihm bei der durch alle Mittel ausgestachelten Gährung und Parteihaß für eine Festung wie Ferrara zu schwach schien, denn sie bestand nicht ganz aus einem Bataillon. In Folge dieser Verstärkung ordnete er auch an, daß der ganze Festungs⸗ dienst von der österreichischen Garnison übernommen werden sollte, um so mehr, als sich kein regulaires päpstliches Militair hinreichend in Ferrara befand, sondern der Dienst nur von den unter der vorigen Regierung ge⸗ bildeten Volantarj pontisiej versehen wurde. Diese Miliz kann dem Geiste ihrer Institutionen nach nicht neben der Guardia Civica bestehen, an welch letztere ihr Dienst übergehen muß, womit der Herr ardinal⸗Legat auch be⸗ reits durch Uebertragung der Wachen au den Kerkern den Anfang gemacht hatte. 1 „Sei es nun, daß der Festungs⸗Kommandant diefe in der Bildung be⸗ riffene Miliz in ihrer Organisation nicht stören und ihr keinen schweren
ienst zumuthen wollte, der nur den das Besatzungsrecht ausübenden Trup⸗ pen zur Last fallen muß, sei es auch, wir wollen das Wort unbedenklich aussprechen, daß er kein Vertrauecn in ihren Geist setzte, er ordnete, in Voll⸗ zug der ihm vom Feldmarschall Grafen Radetzky ertheilten Weisungen, an, daß die Thor⸗ und Hauptwache, wie in früheren Zeiten, wieder von den Truppen der österreichischen Garnison zu 8egben seien. Die Form, unter der dieser Wechsel erfolgte, war eine einfache Wachparade, zu welcher, wie der Herr Korrespondent wohl in jeder Garnison um die übliche Stunde der Wachablö⸗ sung, nämlich elf Uhr Vormittags, sehen kann, die Garnison ausgerücktwar. — Der Festungs⸗Kommandant, Feldmarschall⸗Lientenant Graf Auersperg, verstän- digte Se. Eminenz den Herrn Kardinal⸗Legaten von dieser Maßregel und ersuchte ihn um die Verfügung, daß die von den Volontarj besetzten Posten den österreichischen Truppen übergeben werden möchten. Es war dieses blos ein Akt der Rücksicht für die hohe Stellung des Herrn Kardinals, denn es liegt in den Befugnissen jedes Festungs⸗Kommandanten, zu bestimmen, von welchen Truppen ein Posten im Bereiche des Festungs⸗Rayons bezogen werden soll. So lange aber ein Truppe im Dienste ist, steht sie unter den Befehlen des Festungs⸗Kommandanten, und er konnte diesen Befehl direkt erlassen, ohne dazu der Intervention der Territorial⸗Behörden zu bedürfen. Graf Auersperg sandte das bezügliche Schreiben an Se. Eminenz aus be⸗ sonderer Deferenz durch einen Stabs⸗Offizier, der vor dem Kastell vom Pferde stieg, selbes der Obhut einer Kavallerie⸗Ordonnanz übergab und, begleitet von einem dem Herrn Kardinal wohlbekannten Platz⸗Offiziere, sich zu seiner Eminenz begab. Alle anderen Zusätze von Eskorte und Wagen sind eine grobe Lüge oder mindestens ein Beweis, daß der Herr Korrespon⸗ dent, trotz seiner Glaubwürdigkeit, kein Augenzeuge des Vorfalles war, son⸗ dern aus Hörensagen seine Daten schöpfte.
„Es ist wahr, der Herr Kardinal protestirte gegen diese Maßregel, da aber der Austriaco mit aller möglichen Artigkeit auf seinem Rechte be⸗ stand, so erfolgte die Ablösung der Posten mit Ruhe, Ordnung und unter Bezeugung der militairischen Ehren.
„Die Declamationen, womit der glaubwürdige Herr Korrespondent die Gazzetta Piemontese bei dieser Gelegenheit ausschmückte, verzeihen wir üöm, — weil wir sie verachten.“ 8
Korrespondenten der Diatribe
Von der ungarischen Gränze, 24. Aug. (N. K.) Der bei der Königlich ungarischen Hofkanzlei angestellte Hofrath von Szarka ist an die Stelle des Herrn von Szerenosi, der zum Reichsbaron er hoben wurde, zum Königlichen Personal ernannt worden. Dieser Posten ist im verfassungsmäßigen Leben Ungarns von namhafter Wichtigkeit. Sein Juhaber ist fürs erste der Chef einer sehr ange⸗ sehenen Gerichtsbehörde, die in erster Instanz über Majestäts⸗Ver brechen und in Prozessen über adelige Güter, sofern sie aus dem be⸗ kannten avitischen Verhältniß entspringen, entscheidet und außerdem noch als Appellationsgerichts⸗Behörde fungirt. Ueberdies präsidirt er der Stände⸗Tafel beim Reichstage und ist eigens dafür bestellt, das Interesse der Regierung wahrzunehmen und zu vertreten. Die⸗ ses Amt erfordert demnach einen bewährten Juristen und Redner zu⸗ gleich. Herr von Szarka zählte als Repräsentant des eisenburger Komitats noch im Jahre 1839 zur liberalen Opposition. Seitdem haben sich seine Ansichten modifizirt, und er gehört derzeit unter die vertrautesten Anhänger des Grafen von Apponyi, während Herr von Szerenost in jeder Hinsicht als ein Gefährte des außer Aktivität be⸗ findlichen Kanzlers von Majläaäth ird
—
Italien.
Nom, 20. Aug. (A. Z.) Bereits vor zwei Monaten hegte der Kriegs⸗Minister Monsignore de Medici⸗Spada die Absicht, aus Gesundheitsrücksichten sein Portefeuille niederzulegen. Von dem Au⸗ genblick an aber, wo dieser Entschluß bei ihm gereift war, trübten sich die Verhältnisse mehr und mehr. Anhänglichkeit an den persön⸗ lich verehrten und geliebten Fürsten und die Rücksicht, daß unter sol⸗ chen Umständen sich zurückzuziehen nicht ehrenvoll gewesen wäre, hiel⸗ ten ihn von dessen Ausführung ab. In der That ließen noch schrek⸗ kenvollere Tage sich nicht lange erwarten. Der erste Minister hatte sein Portefeuille zurückgegeben, der Polizei⸗Minister hatte sich eilig entfernen müssen, und so mußte Mons. Spada die Leitung des Gou⸗ vernements übernehmen. Mit welcher Umsicht und Energie er dies gethan, lehrt die Geschichte jener Tage. Als die Nationalgarde in wenigen Stunden sich bildete, fand sie Waffen und Alles zu ihrem Bedarf bereit. Die Residenz und der ganze Staat wurden vor den größten und drohendsten Gefahren geschützt, der höchste Wille aufs treueste und pünktlichste erfüllt. Nachdem jedoch die Ordnung wie⸗ der hergestellt, die erledigten Ministerstellen wieder besetzt worden wa⸗ ren, bat Mons. Spada aufs neue um die Abnahme einer welcher seine geschwächte Gesundheit nicht mehr gewachsen en b gewünschte Entlassung hat er empfangen, in dem Fribss Ie. as wird er einen Platz behalten und demnach als Minister ⸗. F vs feuille zurücktreten. Von dem Militair wird seine A 8 nd mein und aufs lebhafteste beklagt, indem deese⸗ Seee I väterlichen Freund und einen Beschützer gegen die Ly
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