1847 / 244 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Handels- und Hörsen- nachrichten.

Berlin, den 2. September 1847. mechsel- Courge. 8

Brief. 142 1411¾ 152 ½⅔ 151 ¾ 24½

.. 250 FI.

250 Fl.

. 300 Mk.

.300 Fr.

wien i 20 x.*. .. 150 Fl. 103¾

. 150 FI. 1102¾ a 100 Thlr. Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr. 1 b

Liurt a. M. sidd. W. 100 I. vene; FöF u100 sRlI. 3 wochen 108 ½

Imlundischeæ Fonds: Efandbhr ε, Kommunal- Papiere und Geld-Course.

†. Brief. Geld. 93 ¾ 92 90 ½ 89 ½ 92¾ 93 92 ½

101 ¾ Friedrichsd'or. 13 17 172 92²⅔¼ And. Goldm. à5 th. 12 ½ 11 ¾ 97 Disconto. 4 ½⅔ 94¼

Ausländisohe Fonds.

Poln. neue Pfdbr. 5 do. Part. 500 Fl. do. do. 1. Anl. 4 943 do. do. 300 Fl. do. Stieglitz 2.4. A4 91½ Hamb. Feuer-Cas. do. v. Rothsch. Lst. 5 1118⅔ do. Staats-Pr. Anl. 4 5 4

Geld. 94 ½ 97 ½

104

Gem.

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Gem. t. Brief.

Kur- u. Nm. Pfdbr. 3 ½ 9⁴½ Schlesische do. 32 do. Lt. B. gar. de. 3 ½

Pr. Bk-Anth.-Sch. [105

St. Schuld-Sch. Seeh. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

28220ö=Sn’g

—,——

942

Russ. Hamb. Cert. 5 do. beiHHope 3.4. S.

do. Peln. Schatz O. Holländ. 2 ½ hInt. do. do. Cert. L. A. Kurh. Pr. O. 40 Th. do. do. L. B. 200 Fl. Sardin. de. 36 Pr. Pol. a. Pfdbr. u. C. Neue Bad. do35 Fl.

Eisenbahn-Actien.

95 ³ 16 96 ½1

Volleing. zt.

Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A.

4 B. 100 ¼ G. 4 4 do. Prior. 4 4 4

0. Schl. Lt. B.)4 Pts. Mgdb. do. Pr. B. do. do. 101 B. Rhein. Stm. 86 . do. Prior. wea 4 do. v. St. gar. Bonn-Cöln. 5 Sächs. Bayr. 88 ½ B. Bresl. Freib.) 4 1 Sag.-Glog. do. Prior. 4 161 do. Prior. Chem. Risa. 4 . St.-Vohw. 78 B. Cöln-Mind. 4 96 ½ a bz. u. G. do. Prior.5] 100 ½ B. Cöth. Bernb. 4 Thüringer. 4 95 ¼ ü. Cr. Ob. Sch. WIhb. (C. 0. 4 83 B. Dresd. Görl. do. Prior.5 102 G. Düss. Elberf. Zarsk. Selo. 70 B. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau., Magd. Halb Magd. Leipz./ 4 do. Prior./ N. Schl. Mk.]4 89 B. 88 bz. do. Prior/ 4 94 ¼ B. do. Prior. 5 102 5⅞ G. Nrdb. K. Fd./ 4 0. Schl. Lt. 44 107 6 B. do. Prior.]4

100 ½ n. 100 c6. 941 ½ 0. 93 ¼ a 93 bz.

100¾ 115 ½ bz. u. B.

106 ¼ B. ]101¼ 0

111¾ 2 112 bz. . G.

Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett.

Quit. Bog. 8 a 4 9% 9%

Aach. Mastr. 30 4 B. 50/85 B. Berl. Anh. B. 45 105 ½ a 106 b⸗z. u. G. Bexb. Ludw. 70 UBrieg-Neiss./90 2o. Thür. v. 20] 81 ½ B. 84 G. Magd. Witt. 30 84 h. 83 etw. Mecklenb. 80] 67 B. Nordb. F. W. 70 71 % bz. u. B. Rh. St. Pr. 70] 92 B. Starg. Pos. 50 84 B. 83 ½ G. (Schluss der Börse 3 Uhr.)

*S

bz. u. G.

½ G.

Auswärtige Verkaufs-Ordres veranlassten den Rückgang einiger Effekten, doch zeigten sich viel Käufer, so dals die Börse animirt schlos.

Getraide-Bericht.

Am waren die Preise wie folgt: Weizen 70 80 Rthlr.

Roggen loco russ. 38 —– 39 Rthlr. bez. 8 - neuer 50 52 Rthlr. 2 pr. Sept. Okt. 46 ¾ Rthlr. pr. April Mai k. J. 46 ½ Rihlr. Hafer 48/52 pfd. 24 28 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 25 Rthlr. bez. Gerste 38 40 Rthlr. Rapps 83 Rthlr. Rübsen 82 Rthlr. Rüböl loco 11 ½ Rthlr. Sept. /Okt. 14 ¼ Rthlr. bez. u. G. - Okt./Dez. 11 Rthlr. Spiritus 88 28 ¾ Rthlr.

8 rühjahr 24 Rthlr. G. 8

Die Berelhnn; für Roggen war ee Meuig zünetiber, da vjele Kauf- Ordres von ausserhalb, indefs nur auf Liefernng p. Frühjahr, einge- hen. Dagegen sind einige Partieen russ. Waare billiger begeben.

Danzig, 30. Aug. Getraide. Die Aerndte ist auch in den letzten acht Tagen nicht durch Regen unterbrochen worden. Der Ertrag derselben ist in diesem Jähre so groß, daß viele Landleute, die ihre Scheunen schon von Weizen 1 Roggen und Erbsen angefüllt haben und für Gerste und Ha⸗ fer . P 9 mehr haben, sich genöthigt sehen, letztere Artikel in große Sta 88 auf 8 8— zu vplaciren. Die Preise von sämmtlichen Ge⸗ nigibe- Aähen sind sehr gewichen, und die ferneren Aussichten lassen eine noch größere Ermäßigung derselben vermuthen. Die Zufuhren an der Bahn waren noch „. & 8 132pfd. gut bunter wurde mit 89 Sgr., Rog⸗ gen 120fd. r., 115psd. 54 Sgr., Erbsen 60 a 70 Sgr., Gerste 40

a 45 Sgr. und 32 5 1. Be duss. heen 8— ² 35 Sgr. p. Scheffel bezahlt. Spiritus 25

Der Getraide⸗Markt an der Bahn war wi . 1 gesa t, ohne Leben, die Spekulanten vallen sicjenschonchm Lee.s da Aufträge von auswärts zu neuen Ankäufen änzlich fehlten so ist in 7 Sei ge 78 seh 2 meenic v”nS a ggn inige 50 Last Weizen gut

unter 132 pfd. Fl. 545—540 un a oggen 119 37² r der ganze Umsab. g pfd. Fl. 337 waren

Stettin, 1. Sept. Roggen, in loco neuer in schwe 1b 47 Rthlr., russ, nach Qual. 30 a 39 Rthlr. bez., vesä 8 8* 9 zu 44 Rthlr. offerirt, pr. Frühjahr 45 Rthlr. bez. eegs Hentiger Landmarkt: 1.“ 1 Weizen. Feeßser. Gerste. Hafer. Erbsen. 8 Zufuhren... 12 1 3 4 2 Wspl. Preise 66 a 69 44 48 32 a 34 22 a 24 44 a 54 Rthlr. Heu pr. Ctr. 16 ½ a 23 Sgr. Stroh pr. Schock 4 Rthlr. a 4 Rthlr. 10 Sgr. Kartoffeln 20 a 24 Sgr. pr. Schfl.

sen, für den inländischen Recsrs geee gefragt,

Spiritus in loco mit Fässern 14 ½ ¼ % bez. u. G., pr. Sept. u. Okk. zu 15 % zu haben. 1 Rüböl in loco und pr. Sept./Okt. 11 ⁄½2 Rthlr. bez.

* Breslau, 1. Sept. Weizen, weißer 87 ½, 91 bis 96 Sgr., . 90 8 95 Sgr. .- nhe.⸗ oggen 57 ¼, 62 bis 66 Sgr.; pr. Frühjahr bei 83pfd. 48 Rthlr. G. Gerste 42, 46 bis 50 Sr he Freßhah Hafer 22, 23 ½ bis 26 Sgr. zit

2

Rapps besser; bei kleiner Zufuhr 87 ¼, 92 ½ bis 9 Sgr. Winter⸗Ripps 90 Sgr. I Sommer⸗Ripps 83 Sgr. Rothe Kleesaat. Für fein neue Saat 11 Rthlr. geboten; sonst ist keine Veränderung mitzutheilen. Weiße Kleesaat still. Spiritus l“co 12 ½ 13 Rthlr., auf Termine nichts gehandelt. Rüböl loco und alle Termine bis Februar 1848 12 Rthlr. Br. „Die Zufuhren am Getraidemarkte waren nur mäßig, weshalb abermals eine Steigerung der Preise eintrat. .

6 Hamburg, 30. Aug. Butter. Obwohl seit den letzten 14 Tagen die Verschiffung von Butter, der großen Hitze und Dürre wegen, fast gänzlich aufgehört hat und von Seiten der Exporteurs wenig Kauflust sich zeigte, wurden doch fast allgemein und in allen Sorten die Preise hö⸗ her gehalten und vor 8 Tagen von mehreren Käufern auf spätere Lieferun⸗ gen bewilligt. Ob diese Steigerung der Preise ihren Grund in wirklichen Ordres hat oder Inhaber und Käufer schon der Meinung folgten, daß die anhaltende Dürre auf die Production so nachhaltig nachtheilig einwirken werde, wie dies momentan der Fall ist, und worauf Produzenten im In⸗ lande ihre höheren Forderungen begründen, läßt sich nicht mit Gewißheit behaupten, da an verschiedenen butterreichen Ortschaften unseres Landes hinreichender Regen gefallen, die Dürre also nicht allgemein ist. Hat nun auch die große Hitze bereits nachgelassen, so dürfte doch eine länger anhal⸗ tende Dürre der Production von Stoppelbutter schaden, und Beides, Quan⸗ tität und Qualität, dadurch verringert werden. Wie günstig sich übrigens nun auch die Witterung von jetzt an gestalten möge, ein niedriger Stand⸗ punkt der Preise ist in keinem Falle zu erwarten, da fast alle alten Vor⸗ räthe geräumt und alle Fettartikel, namentlich Speck und Fleisch, so hoch im Preise stehen. 8 1 Letztgewährte Preise: 48 50 Rthlr. 45 47 »

Holstein 44 46

Mecklenb.

Randers Triest, 28. Aug. Waarenpreise. Mako 39—46, sprische 30 31, Subugé 32, bis 31, Cassaba 32 33, macedonische 30—33. 8 Hanf pr. Ctr. Fl. Hanf, bologneser 15—20, cesener 15—17, cente⸗ ser 14 - 17, ferrareser 14—16, gehechelter 24 32, Trada 28— 46. 8 Oele. pr. Orne Fl. Abruzer 26, Leccer, Bari, Molfetta 26— 27 ½, Levanter 25 26 ½, Corfu 25 ½ 26, Tafelöl 28 38, genueser und luc. 42 bis 46, dalmatiner und ragusaer 28 ¼ 29 ½. Leinöl pr. Ctr. 20 20 ¼, Rüböl mit Cert. 23 24, Lorbeeröl 25—26, Vitriolöl 12 ½ 13, Steinöl 27 37. Südfrüchte pr. Kiste Fl. Citronen 3—3 ½, Feigen, smyrner pr. Ctr. 8— 10, Johannisbrod 3, Kapern 16—44, Korinthen 11—17, Mandeln, süße 27 30, bittere 28— 30, Pfirsichkerne 20, Pomeranzen pr. Kiste 4, Rosi⸗ nen, Smyrna pr. Ctr. 6—7, Cismè 8 ½, Sultanin 17 ½ 19, schwarze 4 ¼, Weinbeeren, sicilianische 16 ½. 8 8 Farbhölzer pr. Ctr. Fl. Gallus Aleppo, schwarz 54—56, elect. 58 60, assort. 42 45, weißer 30, smyrn. schw. 48 50, grüner 32 40, abruzzer 16 16 ½, istrianer 15 15 ½, marmorirt 16—18, Krongallus 23— 25, Grünspan 46—47, Indigo, bengal. fein violett pr. Pfd. 3 6 3 ½, mit⸗ tel 256 —3, ordin. 2 ½‿ —2 ½, madras 1 ½ 2, guatimala 2 2 ½, java 3 ½, Krappwurzel smyrn. pr. Ctr, 22—25, cypr. und ägypt. 18—22, Kreuzbee⸗ ren, pers. 135 170, Orlean 35—68, Quercitron 7, Safflor, ägvpt. 15 26, pers. 47, Schmack, hiesiger 3 3 ⅛½, tyroler 3—3 ½, veroneser 2 2 ½, Vitriol, blauer 24—25, grüner 25—2 ⅜, istrianer 4, Zinnober, gemal. 236 ½, uso chin. 236 248 ½. 8 Seide pr. Pfd. Fl. Dalmatiner und istrianer —8, Brussa 6—7, Scio und Samos 5 ½ 5 ½¼, Turnovia und Philippopel 53.—6, rumelische und Zagora 5—5 ¼, Pavambol und Adrianopel 5 —6 Aja 7, kandische 6 ¼ 6 ½, uso Piemontese 7—7 ½, Pirgos 8— 6 %, ardasiner und persische 6— 6 ¼.

Havre, 30. Aug. Baumwolle. Der Markt ist sehr fest und die heutige Notirung für très ord. und ord. 1 Ct. höher, als am letzten Frei⸗ tag. Gestern sind 2053 B. verkauft, größtentheils Neworleans. Der heu⸗ tige Umsatz umfaßt bis diesen Mittag ca. 400 B.

In Getraide und Mehl ist es still. Der Mittelpreis in der Halle zu Montvilliers war gestern 61 Fr. 27 Ct., doch blieb der Umsatz ohne Erheblichkeit.

London, 28. Aug.

Baumwolle pr. Ctr. Fl. Uso 30 31, Kirkagaz 30 ¼

Wochenbericht. Metalle. Britisches Ei⸗ findet zur Verschiffung diesen Augenblick wenig Nehmer: Rohes, im Clyde, Nr. 1 70 Sh., gem. Nummern 68 a 69 Sh., Waliser und Staffordshire⸗85 a 105 Sh. ge⸗ wöhnliches Waliser Stangen⸗ 8 Pfd. 10 Sh. a 8 Pfd. 15 Sh. und Schie⸗ nenstangen⸗ 8 Pfd. 15 Sh. a 9 Pfd.

b 82 Zink ist sehr wenig umgegangen; kleine Partieen wurden zu 19

. erlassen. v Nach brit. Zinn zeigte sich für den Konsum gute Frage zu früheren Preisen; fremdes flaun; für Straits zeigte sich Kauflust zu 82 Sh. a 82 Sh. 6 Pece. und für Banca zu 84 a 85 Sh., Inhaber sind jedoch nicht geneigt, diese Preise anzunehmen. Kupfer hat bei beschränkter Zufuhr guten Abzug zu vollen Preisen. arbewaaren. Ostindischer Indigo ist etwas unter den letzten

Auctions⸗Preisen verkauft, für diesen Augenblick aber wenig begehrt.

Fettwaaren. Talg hat seit 8 Tagen völlig 6 Pere. nachgegeben, und bleiben Preise weichend; Käufer gehen sehr vorsichtig zu Werke. In Auction wurden heute 187 F. petersb. g. Licht⸗ größtentheils eingezogen zu 45 Sh. 9 Pce. a 46 Sh. Auf Lieferung in den letzten 3 Monaten wird 46 Sh. verlangt; wir hörten jedoch von keinen Umsätzen. Kokusnußöl ist gut gefragt, und es sind wieder höhere Preise angelegt. Gut Cochin, umgepackt, bedang 52 Pfd.; schön in Original⸗Gebinden 56 a 56 ½ Pfd. Palmöl flau, und um zu verkaufen, mußte man niedrigere Preise anneh⸗ men; schön 36 Pfd. und sehr gut 33 a 34 Pfd. Baumöl hat zu früheren Preisen schleppenden Abzug; Gallipoly 47 a 48 Pfd., andere Qualitäten 44 a 46 Pfd. Von Rüböl wurden Kleinigkeiten zu 35 ½ a 26 Pfd. für helles und 35 Pfd. für braunes genommen. In Leinöl fand zu Anfang der Woche ein bedeutender Umsatz auf Lieferung in den letzten 8 Monaten zu 26 ½ Pfd. statt; in loco fanden jedoch nur Kleinigkeiten Nehmer zu 27 a 27 ¾ Pfd., was eher niedriger ist. Thran, bei geringer Zusuhr, fest im Preise: Dorsch⸗ 27 Pfd. 5 Sh. a 27 Pfd. 10 Sh., blasser Robben⸗ 27 Pfd. 10 Sh. a 28 Pfd., strohgelber 25 Pfd. a 26 Pfd. 10 Sh., gelber 24 Pfd. 10 Sh. a 25 Pfd. 10 Sh., brauner 24 Pfd., Südsee⸗ 23 Pfd. 10 Sh. a 26 Pfd. Die Zufuhren von fremder Butter bleiben gut; feine Marken sind rar und etwas höher bezahlt.

Wolle. Die Versteigerung hat einen guten Fortgang, und fast Alles, was bis jetzt unter den Hammer gekommen, hat zu den Preisen der letzten Nehmer gefunden, was günstiger ist, als man erwartet

atte.

Amsterdam, 30. Aug. Wochenbericht. Kolonialwaaren. In den letzten acht Tagen war es mit Kaffee noch stiller, als in der vori⸗ en Woche, und es fanden gar keine Umsätze statt. Auch in rohem Fucker ging nichts Erhebliches um, und der Markt blieb still und ohne Veränderung. Raffinirter Zucker ist anhaltend sehr fest, wozu einige belangreiche Verkäufe von Melis und Lumpen auf Lieferung sehr viel bei⸗ etragen haben. Melis Nr. 1.44 a 45 Fl., feiner Nr. 2. 39 a 40 Fl., schöner do. 38 Fl., guter do. 35 a 36 Fl., ordinairer Nr. 2. 34 Fl., Lumpen 33 a 35 Fl., Bastern 24 a 36 Fl. nach Qualität, Dampfmelis 35 a 44 Fl., Candies, weißer 65 a 70 Fl., halbweißer 62 a 63 Fl., blanker 54 a 56 Fr⸗ gelber 42 a 45 Fl., lichtbrauner 35 a 37 Fl., mittelbrauner 34 a 35 Fl., brauner 32 a 34 Fl., Syprup 24 a 25 Fl., Dampfsyrup 19 a 21 Fl. Reis blieb wie früher, Gewürze desgleichen,

8

Baumwolle. Außer einem Verkauf von 95 P. Mobile ist nichts von einigem Belang umgegangen; die Stimmung ist dafür gleichwohl günstig, und wäre unser Markt nicht fast gänglich von disponiblen Partieen entblößt gewesen, so hätte der Handel eine größere Ausdehnung erlangt. Man notirt amerik. 38 a 47, Surinam 44 a 48, do. kurz 41 a 45, ostin⸗ dische 25 a 34 C. Unser Vorrath ist auf ca. 400 P. amerikanische, 300 P. Surinam, 200 P. ostindische, 472 P. brasilianische und 135 P. Valencia zusammengeschmolzen. t

Taback. Für Marpland war dieser Tage viel Kauflust, aus erster Hand sind 471 Faß, darunter 214 F. neue Zufuhr, zu erhöhten Preisen ver⸗ kauft worden. Zugeführt sind neuerdings wieder 742 F. Virginia u. Ken⸗ tuckv, fest Preis haltend. 200 P. Java haben Nehmer gefunden, 280 Sur. Cuba ist noch unverkauft. 2 3

Farbewaaren. Nach Indigo war mehr Frage, doch der Umsatz blieb auf Kleinigkeiten beschränkt. Von Farbholz sind 200,000 Kil. Cam- peche Blauholz zur Ausfuhr und 10,000 geschn. St. Marthenholz verkauft. Mit Krapp ist es unverändert. . .

Metalle. Banca⸗Zinn nicht unter 52 Fl. zu kaufen. Kupfer ohne Vorrath. Blei 11 ½ a 11 ½⅔ Fl.

6 Asche fest im Preise. Se She 1. S. 1847er Stein⸗ 17 Fl. unverz.; für den Augenblick ist davon aber nichts am Markt. Perl⸗ 85 1846er ist zu 20 Fl., unverz., erhältlich; petersb. und toscanische zu 2 8 verzollt.

Für riga⸗polnischen Rein⸗Hanf 74 Fl. bei Partieen un 75 Fl. bewilligt; für riga⸗polnischen Paß- 68 Fl., für braunen desgl. 65 Fl.; lange Heede 51 Fl. und petersburger Halbreinhanf 65 N. “] 8

Talg. Petersburger 33 ½ a 34 Fl. zur Stelle und 32 ¾1 Fl. auf Lieferung. 3

Thran. Südsee⸗ auf 28 ½ Fl. gehalten, ner Leber⸗ 31 a 33 Fl., blanker 38 a 36 Fl., verzollt. 8 8

Hering hat sich auf den Preis von 400 Fl. erhalten. Rundfisch 18 Fl. Sardellen 19 a 20 Fl.

Die gestern in Rotterdam von der Handelsgesellschaft versteigerten 125,000 Bündel Stuhlrohr sind im Ganzen eingerufen und nachher in Ka⸗ velingen begeben worden, als: 75,000 Bündel, in Amsterdam lagernd, zu 10 Fl. a 13 Fl. 10 Kr. und die 50,000 Bündel, in Rotterdam lagernd, zu 10 Fl. 50 a 12 Fl. 10 Kr. Außerdem wurden noch ca. 12,000 B. in Amsterdam und ca. 12,000 B., in Rotterdam im Laufe dieses Jahrs zu liefern, versteigert. Beide Partieen sind zu 10 Fl. 50 Kr. eingerufen worden.

Rotterdam, 30. Aug. (Wochenbericht.) Kaffee still und unverändert.

Taback preishaltend und ohne Abzug. ..“

Mit rohem Zucker ist es eher angenehmer; 1 a 1 ½ Fl. über die Preise der letzten Auction vom 8. Juli zur Ausfuhr bezahlt. Die Frage nach raff. Zucker bleibt beschränkt, und die etwas höheren Forderungen unserer Fabrikanten sind nicht leicht zu bedingen. Kandis fehlt beinahe gänzlich.

In Gewürzen geht nichts um. 8

Mit Reis ist es angenehmer, und zu den letzten Preisen kann man

ichter verkaufen. . 8

kechtes de,aufen. wenig gefragt. Schöne Zante⸗Korinthen 22 Fl., ge⸗ ringere 17 a 20 Fl. Smyrna⸗Rosinen 12 ½ Fl.

Für Krapp erhält sich Meinung.

Farbeholz. Jamaica⸗ und Domingo⸗Blauho —8—F. 48, a 4 Fl., Savanilla⸗Gelbholz 6 a 6 ½ Fl.

Asche. Newyorker Stein⸗ 1. Sorte 1847er 17 a 17 ¼ Fl., unverzollt aufgekauft. 8 8 8

Für Baumwolle fehlt es nicht an Frage, unsere Eigner wollen aber zu den ihnen gebotenen Preisen nicht verkaufen. 8 öö Südsee⸗Thran 29 Fl.; blanker Wallfisch⸗Thran 31 ½ Fl. zu no⸗ firtea. ““

28 Fl. geboten; brau⸗ Archangeler 32 Fl. un⸗

Campeche⸗

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 56. 5 % Spas. —, Zinsl. —. Neue Aul. 15 ¼. Bayer. 3 ½ % Oblig. 93 ¾ G. do. Bank.-Actien 4 ½ % 100 ½. 100 ½. 1840 59 Br. 35 Fi.

Amsterdam, 29. Aug.

Antwerpen, 28. Aug.

Augsburg, 28. Aug. II. Sem. 1847 695 Br. Württ. 3 ½ % Oblig. 89 Dr. Darmst. 50 Fl. Loose 79 Br. Bad. 50 Fl. Loose 37 G. 3 ½ 9% 90 Br.

Frankfurt a. M., 31. Aug. 5 % Met. 106 ℳ9% G. Bauk-Act. 1914 G. Stiegl. 88 ¼. Integr. 55 ¾, G. Polu. 300 Fl. L. 97 ¾ Br. do. 500 Fl. 80 ½. 80 ½. Span. 5 % 19 ½. 19. 3 % do. 24 ⅛. 24 ⅞. Bexb. 92 ½. 92. Taunus Aetien 352. 351¼.

Hamburg, 31. Aug. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 106 % Br. Hamb. Berg. Actien 96. 95. Magd. Wittenb. 85 Br. Hlamb. Berl. 104 ⅛. 101⅛. Alt. Kiel 109 ½. 1099. Glückst. Elmsh. —. Rendsb. Neum. 97 G. Kopenh. Rothsch. 67 Br. Meckl. 65 Br.

Leipzig, I. Sept. Leipz. Dresdn. Act. 117 Br. Sächs. Rayer. 88 ½ Br. Sächs. Schles. 102 ¾¼ Br. Chem. Ries. 59 ¼ Pr. Löb. Zitt. 57 ¼ Br. Mgd. Leipz. 217 G. Berl. Anh. Et. A. 117. 116 ¾. Lt. B. 107. 106 ¾. Dess. Bank-Act. 100 ½ Br.

Wien, 31. Aug. 5 % Met. 105 ⅛. 4 % do. 95 ½ 370 do. 67 ½ Bank Actien 1595. Aul. de 1934 155. de 1839 120 ½. Nordb. 162 ½. Gloggn. 121.

Loose v.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nachmittegs Nach einmaliger

2 Uhr.

Morgens

1847. 6 Uhr.

1. Sept.

Beobachtung.

Luftdruek 3306,177 Par. 335,520Par. Luftwärme + 8,8° h. + 15 6 9% R. Thaupunkt + 7,6° h. + 8,8° R. Dunstsättigung. 91 pct. 62 pcet. 78 pCt. Ausdünstung 0,006 Rb. Wetter. trüb. trüb. trüb. Niederschlag

Wind w. w. w. Wärmewechse + 16,29 Wollkenzug .. W. + 8,82

Tagesmittel: 335,49Par. + 11,129 n. + 7,529 R. 77 pct. W.

334,770Par. Quellwärme 7,8 0 R. + 9,0° R. Flusswüärme 15,80 K. ₰. 6,00 R. Bodenwürme 15,1⁰9 R

..2—

Königliche Schauspiele.

Freitag, 3. Sept. Im Opernhause. 102te Abonnements⸗ Vorstellung: Der reisende Student. Hierauf: Die Marketender’ und der Postillon. Anfang halb 7 Uhr. 8

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkaußt:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.

Im Königlichen Schloß⸗Theater zu Charlottenburg: ein Exempel d'ran. Hierauf: Der, Fabrikant. Anfang 6 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind bis Freitag, Mittags 1 Uhr, im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und am Tage der Vorstellung selbst Abends im Schloß⸗Thenter zu Charlotten⸗ burg an der Kasse zu haben.

“] 1 Verrantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin

Im Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdrucker⸗

Nehmt

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Beilage zur

8

1741 8 ö“

Allgemeinen Preufische

vweee e zin vencd mehetrgAchrs Astaei z4 UewZtbs ilt fat.

3

ußland und Polen. St. Petersburg. Kaiserl. Befehl, betreffend iS Privat⸗Zuhörer in den Universitäten. Hofrath vng n Lhen fahri. Dr. Iliaschenko †. Mittel gegen die Cholera. Erdstöße in Tiflis. Der Schaden der letzten Feuersbrunst in Kasan. Neues Linienschiff. Verladung von Feldfrüchten nach Odessa und Verschiffung von Weizen auf der Wolga. Wollmarkt in Riga. Ungewitter. Belgien. Brüssel. Das Ministerium und die Opposition. Die b gische Linnengarn⸗Fabrication. S8 Schweiz. Kanton Bern. Tagsatzung. Griechenland. Athen. Di eren Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Ulm. Dem württembergi⸗ schen Dampfschiffe die Personenbeförderung in Bapern untersagt. Di Eisenbahnbrücke über die Donau bei Erlach. ““ 8 Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 27. Aug. Nach Kaiserlichem Befehl soll die Klasse der Privatzuhörer in den Universitäten künftig nicht mehr bestehen, jedoch dürfen die dermaligen Privatzuhörer den angefange⸗ nen Kursus auf der früheren Grundlage beendigen. Wenn Personen freien Standes sich spezielle Kenntnisse für ihren Dienst oder Beruf erwerben wollen, so können sie mit Genehmigung des Rektors, und Beamte mit Erlaubniß ihrer Behörde, die Vorträge über die betref⸗ fenden Wissenschaften besuchen. Dieselben Personen können alsdann auch auf ihren Wunsch zu Prüfungen zugelassen werden, welche 81. einen gelehrten Grad oder ein gelehrtes Attestat zu Wege ringen.

„Der Hofrath Abich, ordentlicher Professor an der dorpatschen Universität, ist bis zur Vollendung seiner geognostischen Forschungen in Transkaukasien zum Bergwesen versetzt und beim Statthalter im Kaukasus angestellt.

Der Handelszeitung zufolge, haben in den 7 ersten Mona⸗ ten des laufenden Jahres 2084 Schiffe mehr den Sund passirt, als im Jahre 1846. Die Zahl der Schiffe unter russischer Flagge hat um 19 zugenommen, indem in diesem Jahr 389, im vorigen aber nur 370 durch die Meerenge gegangen sind.

Am 13. Juli starb zu Tiflis der Ober⸗Arzt des kaukasischen ab⸗ gesonderten Corps, wirklicher Staatsrath Dr. med. Iljaschenko.

Dr. Andrejewsky hat das sogenannte „Elixir von Woronesch“ häufig mit dem besten Erfolge gegen die Cholera angewendet.

Am 2. August verspürte man in Tiflis gegen 5 Uhr Morgens zwei ziemlich heftige Erdstöße, welche horizontal von Nordosten nach Südwesten gingen und von einem unterirdischen Donner begleitet wur⸗ den; glücklicherweise verursachten sie keinen Schaden, so daß man sich bald wieder beruhigte. Die Cholera in Tiflis ist fast gänzlich über⸗ standen, aber die äͤltesten Bewohner der Stadt erinnern sich nicht ei⸗ nen so heißen Juni⸗Monat erlebt zu haben; trockene Luft, seltener und spärlicher Regen, schwüle Nächte und am Tage eine Hitze, die im Schatten auf 27 bis 30 Grad, in der Sonne auf 47 bis 49 Grad Réaumur stieg.

Nach offiziellen Angaben belief sich der Verlust der 165 Bewoh⸗

ner Kasans, die beim letzten Brande gelitten haben, auf 270,000

Silber⸗Rubel. Fünf von den betroffenen Personen brauchten keine Unterstützung, die anderen wurden durch die Assekuranz⸗Compagnie entschädigt, und die Aermsten erhielten Hülfeleistung aus der Summe von 25,000 Silber⸗Rubel, welche Se. Majestät der Kaiser geschenkt hatte, und aus dem Betrage der eingelaufenen wohlthätigen Spen⸗ den, bis jetzt 12,000 Silber⸗Rubel, so daß der auf 21,000 Rubel firirte Hülfsfonds nicht angegriffen zu werden braucht.

Am 24sten wurde in der neuen Admiralität das vom Oberst⸗ Lieutenant der Ingenieure, Pipin, erbaute Linienschiff von 84 Kano⸗ nen, „der Krasnoi“, in Gegenwart einer überaus großen Zuschauer⸗ menge unter dem Donner der Kanonen und einem tausendstimmigen Hurrah vom Stapel gelassen.

Ueber die Quanta von Feldfrüchten, welche aus dem Innern des Reichs während der ersten Hälfte von 1847 nach Odessa verla⸗ den wurden, bringt der Odessaer Bote folgende ergänzende An⸗ gaben:

„Folgende Odessa: 8

Cerealien:

Weizen 1,340,872 Tschetw. Leinsaamen 74,529 Tschetw.

Roggen 233,284 8 Wolle 11,538 Pud.

Hafer 69,765 8,7 85 Gerste 24,27 133,6027 23,398 566

1,788

116

215

10,036

Summa 1,703,750 b 1

In den ersten Tagen des Juli lagen noch nach ungefährer Schätzung in den Magazinen von Odessa aufgespeichert: Weizen gegen 700,000 Tschetwert, Roggen 60,000, Hafer 25,000, Gerste 4000, Mais 5000 und Leinsaamen 25,000; ein beträchtlicher Theil dieser Vorräthe war schon verkauft, und im Lause des Monats Juli trafen täglich neue Zufuhren aus den angränzen⸗

den Gouvernements ein.“ 8 1u“ Von den saratoffschen Stapelplätzen ist in diesem Jahre die Wolga

ifwärts an Weizen verschifft worden: aus Chwalinski 360,000 . aus Balakon 340,000 und aus den Kolonieen des sara⸗ loffschen Gouvernements 150,000 Tschetwert. An den beiden erstge⸗ nannten Orten bezahlten die Käufer das Tschetwert mit 12 bis 15 R. Ass., in den Kolonieen war der Weizen um ein Geringes billiger.

Am 23. Juni zog gegen Mittag bei dem Dorfe Mala⸗Sna⸗ menka, im melitopolschen Kreise des taurischen Gouvernements, ein heftiges Gewitter auf, und bald bildeten sich aus dem schwarzen Ge⸗ wölke zwei mächtige Typhon⸗Säulen, von denen die eine nach Süd⸗ Osten, die andere nach Norden ihren Weg nahm. Beide entluden sich unter surchtbarem Regen und Hagelwetter, setzten ganze Dörfer unter Wasser, rissen Dächer, Mühlen und Artillerie⸗Wagen mit sich fort, verdarben die Saaten und tödteten und verwundeten Menschen und Vieh. Der Hagel lag stellenweise anderthalb bis eine und drei Viertel Arschin hoch, die einzelnen Körner waren groß wie Hühner⸗ eier und ein Pfund schwer. Der sehr bedeutende Schaden läßt sich noch nicht genau bestimmen.

Auf dem diesjährigen Wollmarkte in Riga, wo an 5300 Pud Waare vorhanden war, erschien nur liefländische Wolle, indem das Gouvernement Wilna dieses Mal keine lieferte. Die Wolle ging fast

den nämlichen Preisen wie im vorigen Jahre ab, und die aller⸗ feinste Sorte wurde nach Beendigung des Jahrmarkts, wo sie keine Käufer gefunden hatte, von einem hiesigen Fabrikanten aufgekauft.

Belgien.

Brüssel, 29. Aug. Obgleich die Independance das Ministeri⸗ um vertritt, protestirt sie gegen den Namen eines „ministeriellen Blattes.“

Feldfrüchte gingen in der ersten Hälfte von 1847 nach

Buchweizen Eisen

Mehl 118,805

Die Intriguen des Auslandes. ;

Sie protestirt dawider, als wäre sie aus Geldrücksichten Organ des Kabi⸗ nets geworden; sie unterstütze das Ministerium blos aus Ueberzeugung. Auf die von der Oppositionspresse bereits erhobenen Vorwürfe, daß das Programm des Ministeriums noch nicht verwirklicht worhln. ant⸗ wortet die Independance: „Es ist ergötzlich, die Ungeduld zu sehen, welche die Opposition in Hinsicht auf die Erfüllung der im ministeriellen Programme angekündigten Reformen an den Tag legt, dieselbe Opposition, welche vorhin ein so großer Au⸗ bänger des Status quo war. Man muß sie jetzt hören, wie sie dem Ministerium nachsetzt, es mit Fragen bestürmt, ihm seine Unthätigkeit, fast seine Schwäche vorwirft. Wie! Die Minister sind seit vierzehn Tagen am Ruder, und sie haben noch keine jener großen Handlungen vollbracht, welche einen Staat umgestalten? Sie haben noch nicht in aller Ausdehnung, in den kleinsten Einzelnheiten ihre Meinung über die schwierigsten Fragen an den Tag gelegt? Hat man je eine solche Sorglosigkeit, eine solche Fahrlässigkeit, eine solche Unthätigkeit gesehen? Vierzehn Tage, und es giebt noch Mißbräuche! Vierzehn Tage, und es giebt noch Elend! Vierzehn Tage, und Bel⸗ gien ist noch nicht umgestaltet! Es ist unbegreiflich, unerhört, höchst wunderbar! Woran denken denn diese müßigen Minister? Wozu ist denn jene liberale Meinung zu gebrauchen, die nicht einmal binnen vierzehn Tagen die Verwickelungen lösen kann, welche ihre Gegner seit vierzehn Jahren sich haben aufhäufen lassen?? —8— In der Fortsetzung der Berichte über die belgische Gewerbe⸗ Ausstellung ist die Independance bei den Linnengarnen angelangt, deren Fabrication der Berichterstatter in Belgien als einer großen Ausdehnung fähig und, da die Mechanik nur wenige Nummern dieser Garne liefern kann, als eine Zuflucht für Tausende von Spinne⸗ rinnen, welche jetzt arbeitslos sind, betrachtet. Um letzteres Ziel aber zu erreichen, wäre es nöthig, daß man diese Industrie absonderte, sie als einen Hauptzweig und nicht als einen Nebenzweig betriebe, um dadurch eine größere Vollkommenheit in der Erzeugung des Handgespinnstes zu erzielen. Der Berichterstatter bemerkt, daß die Linnengarn⸗Fabrication große Fortschritte gemacht und sich auch sehr ausgedehnt habe. Die Ausstellung von 1835 war nur von einem einzigen Fabrikanten, die diesjährige ist von sechs beschickt wor⸗ den. Es wäre zu wünschen, meint der Berichterstatter, daß die Fabrikanten die Käufer aufsuchten, anstatt sie abzuwarten. „Die Fabrication des Näh⸗ und Strickgarnes“, heißt es in dem Bericht weiter, „hat be⸗ deutende Fortscheitte gemacht. Vor nicht langen Jahren bezog Bel⸗ gien seine Nähgarne aus Lille; jetzt haben die Belgier nicht blos die fremden Garne vom Markte verdrängt, sondern sie führten bereits im Jahre 1841 für 7— 800,000 Fr., fast so viel wie Frankreich, aus. Durch neue Vervollkommnungen hatte die Ausfuhr im vorigen Jahre über 1,200,000 Fr. erreicht, und es ist zu hoffen, daß diese Blüthe sich trotz der Zoll⸗Erhöhung des Zoll⸗Vereins, des Hauptmarktes für diesen belgischen Gewerbszweig, erhalten werde. Ein belgi⸗ scher Fabrikant, Herr Cumont⸗Leclereq aus Alost, hat die Fabri⸗ cation des Nähgarns von einer ganz anderen Seite aufgefaßt. Er will seinen Kollegen in Belgien keine Konkurrenz machen, son⸗ dern dem Auslande, und zwar England im Auslande selbst, nämlich in Deutschland, in Holland, in Spanien, in Italien. Er hat nach⸗

geforscht, welche Art Garne England dort anbrachte, und seine Fabri⸗ ation danach

modifizirt; er hat das Haspeln, das Numeriren, das Falten, das Packen, die Farben den Engländern nachgeahmt, und bald werden die unter englischer Empfehlung ins Ausland gehenden Er⸗ zeugnisse sich als belgische vorstellen und verkauft werden können. Wir schließen unsere Musterung der Garn⸗Industrie“, sagt der Be⸗ richt, indem wir alle unsere Fabrikanten auffordern, mehr Sorgfalt auf das Verpacken zu legen, ihre Garne in schöneres Papier zu wickeln, dessen passende Farbe die Weiße oder die sonstige Färbung der Garne besser hervorhebe. Die Engländer legen viel Gewicht, der Erfolg hat gezeigt, mit wie viel Grund, auf eine sorgfältige

Berücksichtigung dieser Einzelheiten.“

Schweiz.

Kanton Bern. (Eidg. Zeit.) Die dreißigste Sitzung der Tagsatzung, vom 24. August, zeichnete sich durch einige bittere, die Leidenschaftlichkeit beider Paͤrteien bezeichnende Intermezzos aus.

Der Gesandte von Wallis (von Courten) eröffnet zuerst die Sitzung mit der Bemerkung, daß, da sich Bern so viel mit Wallis zu schaffen mache und jeden Anlaß, jede Lächerlichkeit, wie gestern die Prügelei zwischen wal⸗ liser und berner Bauern, ergreife, um Wallis eins anhängen zu können, so wolle nun Wallis, da man sich nicht schäme, solche Kleinigkeiten vor die Tagsatzung zu bringen, einen viel ernsteren Gegenstand derselben vorlegen, den er sonst nur dem Bundes⸗Präsidenten mitgetheilt haben würde. Der Gesandte hält nun ein zerrissenes Convert in die Höhe, auf welchem das Postamt Peterlingen bescheinigt hat, daß dasselbe in diesem zerrissenen Zu⸗ stande dort angekommen sei, und fügt mit starker Stimme bei: „So wird in der Bundesstadt das Postgeheimniß geachtet: Ich hatte dem Großen Nathe meines Standes eine Depesche gesandt, und w.. Ihr seht das Ue⸗ brige“ indem er das zerrissene Papier wieder empor hält. Präsident Ochsenbein findet durchaus nichts Lächerliches daran, wenn zwei ruhige berner Bürger, die friedlich ihren Geschäften nachgehen, von walliser Mili⸗ tair mißhandelt und ausgeplündert werden; nur der Gesandte von Wallis könne eine solche That als eine Lächerlichkeit bezeichnen. Was die Be⸗ schwerde über angebliche Verletzung des Postgeheimnisses betreffe, so solle darüber eine strenge Untersuchung stattfinden, und er hoffe, daß der Gesandte von Wallis auch zu seiner Beschuldigung stehen werde.

Die Umfrage über das Kloster Rheinau wurde hierauf fortgesetzt und noch ziemlich schnell beendigt, da die Gesandtschaften, müde dieses Gegen⸗ standes, sich der Kürze beflisen. Nur Zürich beleuchtete noch in einem langen Vortrage die Schutzreden für das Kloster Rheinau, worauf noch Schwpz, Freiburg, Luzern, Appenzell A. Rh. und St. Gallen replizirten. In die Abstimmung kam zuerst der Antrag Zürichs, in die Beschwerde gar nicht einzutreten, wobei über jeden einzelnen Beschwerdepunkt, Novizenauf⸗ nahme, Administration und erceptionelle Besteuerung, besonders abgestimmt wurde, für welche sich aber nur 7 ½ Stände fanden; so fanden sich auch für Luzern's Antrag, den Stand Zürich einzuladen, diesen Beschwerden, ge⸗ mäß Art. 12 des Bundesvertrages, Rechnung zu tragen, nur Stände, und für Neuenburg's etwas modifizirte Einladung an Zürich, seine diesfälligen Verfügungen mit Art. 12 in Einklang zu bringen, 8 ½ Stände, St. Gallen, Graubündten, Solothurn, Baselstadt, Waadt und Genf ergrif⸗

fen das Referendum. 8 Eine ng. wohl eine gute Stunde dauernde Diskussion oder vielmehr Gezänke veranlaßt ganz unerwartet eine verlesene Adresse der längendorfer Schützen. Neuenburg machte nämlich bei der Adresse des eidgenössischen Schützen⸗Vereins in Glarus die Bemerkung, daß Adressen solcher bewaff⸗ neter Vereine, der gefährlichen Konsequenz wegen, gar nicht angenommen werden sollten, und rügte zugleich die in dieser Petition herrschende inkon⸗ venable Sprache gegen den Bund von 1815. Zürich wollte hingegen nichts von Verkümmerung des Petitionsrechtes wissen, vommen auch die Petitionen, woher sie wollen. St. Gallen eben so. Genf sprach die gleiche Ansicht aus und machte noch anf den Unterschied zwi⸗ schen solchen Gesellschaften, welche blos zu ihrem Vergnügen die Waffe führen, und zwischen Miliz⸗ Bataillonen unter den Waffen aufmerksam, so wie man ja seit einigen Tagen auch Petitionen, in welchen sogar Regierungen des Diebstahls bezüchtigt werden, behandle. Luzern haͤtte gegen die Adresse nichts einzuwenden, wenn solche blos wie die frühere ad acta gelegt würde, aber es müsse sich doch einige Bemerkun⸗

gen über ihren Inhalt erlauben. Sie trage den Stempel an sich, daß sie keiner schweizerischen Feder entflossen sei, was es näher nachweist, und nach⸗ dem im Namen des Bundes Auflösung des Sonderbundes und Austrei⸗ bung der Jesuiten verlangt werde, so spreche man im gleichen Athemzuge von Umsturz eben dieses Bundes, und freue sich über die niedergesetzte Siebner⸗Kommission, welche demnach ihrem Plane günstig zu sein scheine. Zürich wollte nun eine Ordnungs⸗Motion machen, als ihm der Präsi⸗ dent plötzlich diese Mühe abnahm und Luzern eine Zurechtweisung ertheilte, da es sich hier nicht um das Materielle der Adresse handle, Männer zu ver⸗ dächtigen und Verbindungen derselben mit der Kommission finden zu wollen. Nun ging erst das Feuer los. A argau und besonders Solothurn wollten solche Insinugtionen weder auf der längendorfer Gesellschaft, noch auf der Kommission sitzen lassen, welche letztere übrigens nicht unbeschränkt, sondern nach Instructionen handeln müsse, und suchen nun aus dem noch einmal verlesenen Inhalt der Adresse nachzuweisen, daß Luzern falsch inter⸗ pretirt und argumentirt habe. Luzern ergriff dann wiederholt das Wort, sich auf das Reglement berufend; es wollte sich das Recht nicht nehmen lassen, die Ansicht seines Standes über die Adresse auszusprechen, und sich daher auch keine Lection und Zurechtweisung von Seiten des Präsidiums gefallen lassen, was natürlich den Präsidenten wieder aufbringt, da er sich die Zurechtweisung ebenfalls nicht zurückgeben lassen will,⸗ Luzern Ver⸗ dächtigungen und Beleidigungen der Kommission wiederholt vorwarf und endlich in zweimalige Abstimmung, da die erste nicht begriffen wurde, brachte, ob er zu dieser Zurechtweisung gegen Luzern befugt war oder nicht, oder vielmehr ob Luzern wirklich befugt war, in das Materielle der Adresse ein⸗ zutreten, was mit 11 ¾ Stimmen verneint wurde. Uri wollte gegen die zweite Abstimmung protestiren, aber der Präsident ließ ihn gar nicht zu Worte kommen bis nach der Abstimmung, wo es denn freilich zu spät war, worüber sich auch Uri bitter beschwerte. Zürich gab sich noch die Mühe, einiges Licht in die wieder aufs neue sich entspinnen wollende Kon⸗ fusion, in dieses Hin⸗ und Herschießen zu wersfen und Luzern des Näheren über das Reglement zu belehren, und Bern beruft sich auf das verfassungs⸗ mäßig garantirte Associations⸗ und Petitionsrecht, daß Jedermann in der Eidgenossenschaft zustehe.

Bei schon vorgerückter Zeit wurde noch der §. 46, Tessins Antrag zur Aufhebung der Militair⸗Capitulationen mit dem Auslande, oder viel⸗ mehr Einladung an die betreffenden Stände, nach Ablauf der von ihnen abgeschlossenen Militair⸗Capitulationen dieselben nicht mehr erneuern zu wollen, behandelt. Der Antrag wurde von Waadt (Eytel) lebhaft unter⸗ stützt, das Nachtheilige des „Söldnerdienstes, wo die Schweizer sich zur Unterdrückung der Freiheit verdingen“, auseinandergesetzt, während von an⸗ derer Seite denn auch die Vortheile, die berühmten Militairs, welche dieser Dienst, der immerhin den Schweizern zur Ehre gereicht habe und noch ge⸗ reiche, herangebildet habe, die ruhmvollen Thaten dieser Schweizer im aus⸗ ländischen Dienste ꝛc. hervorgehoben wurden, und Uri meinte, daß es den Schweizern gewiß nur zum Ruhm und zur Ehre gereichen könne, Revolu⸗ tionen unterdrücken zu helfen. Manche Gesandtschaften theilen zwar voll⸗ kommen die Ansichten von Tessin und Waadt, aber halten die Tagsatzung für nicht kompetent dazu, indem sie auf Art. 8 des Bundesvertrages hin⸗ weisen, welcher die Militair⸗Capitulationen unzweideutig ins Gebiet der Kantonal⸗Souverainetät übertrage und der Tagsatzung nur das Recht vor⸗ behalte, sich dieselben zur Einsicht voöorlegen zu lassen. Sie halten daher auch bloße Einladungen, Wünsche zc. auszusprechen für überflüssig und der Stellung einer obersten Bundesbehörde nicht einmal für angemessen. der Abstimmung erklärten sich Uri, Unterwalden, Zug, Solothurn, St. Gal⸗ len, Wallis, Neuenburg, Graubündten, Appenzell J. Rh., Baselstadt, Frei⸗ burg, Schwyz, Luzern und Bern dahin, in den Antrag nicht einzutre ten. Zum Antrage von Tessin stimmten Aargau, Tessin, Baselland, Gla⸗ rus, Genf und Waadt ad referendum. Aargau, Thurgau, Tessin und Basclland. 8 88 .““

Athen, 15. Aug. (A. Z.) Kammersitzung, der ersten der zweiten dreijährigen Periode, hat (wie bereits gemeldet) am vorigen Montage stattgefunden. Wer die ruhige Entwickelung dieses Landes, die Begründung und Würde des Throns, den Frieden der Levante wünscht, mußte er nicht erfreut sein über die Einigung zwischen König, Regierung und Volk, wie wir sie heute sahen? Dies erfreuliche Resultat, keine Phrase, sondern eine That⸗ sache, und mit dem ganzen Gewicht einer solchen auftretend, ist inso⸗ fern nicht ohne Mitwirken der Opposition gewonnen worden, als diese durch die Verwerflichkeit ihrer Mittel den gesunden Sinn des Volkes empört und ihm keinen Zweifel darüber gelassen hatte, daß sie es eigentlich auf den Sturz des Thrones und auf die Knechtung des Landes unter englischen Machtspruch abgesehen habe. Aber je fester die Einigung zwischen Thron und Land, desto drängender auch der Angriff von außen. Und Lord Palmerston hat Recht, denn wenn er das Ministerium, das eine solche Einheit im Lande herbeizuführen im Stande war, nicht bald zu werfen und durch seine Geschöpfe zu er⸗ setzen vermag, so ist keine Hoffnung für ihn, aus Griechenland ein Portugal zu machen. Das Mittel der systematischen Verleumdung des Königs, der Verwaltung und des Landes ist abgenutzt. Die Wahl⸗Intriguen, die Verschwörungen, die Aneiferungen zum Angriff haben auch nichts genutzt. Die Einfälle vom türkischen Gebiet aus durch einen Grivas, Kondojannis u. s. w. versprechen keinen größeren Erfolg. Es bleibt aber das Eintreiben der unter englischer Leitung vor länger als zehn Jahren verschwendeten Anleihe, und es bleibt die Mussurische Ge⸗ schichte, in der Lord Palmerston mit gerechter Zuversicht erwarten darf, gut bedient zu werden. Diese beiden Mittel versprechen Erfolg, denn daß Griechenland nicht alle Tage einen Eynard findet, ist klar, und was die Mussurische Geschichte betrifft, so braucht die Pforte nur auf jeden versöhnlichen Schritt Griechenlands mit einem neuen Begehren zu antworten; sie wird zuletzt auf eins kommen, das Grie⸗ chenland nicht mehr erfüllen kann, dann ist die Zeit da, um, dem Recht und der Wahrheit zum Hohne, die Mäßigung der Pforte zu den Sternen zu heben, Griechenland der Hartnäckigkeit anzuklagen, Gewaltmaßregeln zu brauchen, und wenn König und Volk Kolettis nicht fallen lassen (denn das ist des Pudels Kern) im würdigen Bund mit Grivas, Kondojannis, Kalergis und dem zahlreichen in den tür⸗ kischen Gränzländern und auf den jonischen Inseln gepflanzten Ge⸗ sindel über Griechenland herzufallen und den Versuch zu machen, die aufkeimende Civilisation dieses christlichen Landes zu ersticken, dessen wiedererbaute Städte und Dörfer zusammenzubrennen und die Ha⸗ rems der Türken mit den dort sehr begehrten griechischen Frauen und Mädchen zu bevölkern. Beide Mittel stehen in schönster Blüthe. Lord Palmerston verwirft von vornherein jede Maßregel, durch die Grie⸗ chenland sich zahlungsfähig zu machen bestrebt ist, und verlangt Geld. In Konstantinopel scheint die weise und versöhnliche österreichische Ver⸗ mittelung, die in Griechenland siegte, gescheitert.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

205 8 2 Nach⸗ Ulm, 27. Aug. (Schwäb. Merk.) Eingegangenen

richten zufolge, hat sich die Königlich bayerische Regierung Sereprare gesehen, dem hiesigen, jetzt zwischen Regensburg und Pa s Besher⸗ den Dampfschiffe, nachdem es die von unserer gn. 2 reich aufgekauften Früchte vollends beraufgeschafft, 88 ee Fahrten, uamentlich mit Personen, so lange zu gags 54— * der bayerischen Regierung die Erlaubniß zu forn 896

gesucht und erhalten habe. Es steht nun wohl zu hoffen,

ung. Frleitag den 3 “n September.

Bei Zu einer Einladung stimmten

Die Eröffnung der vierten