1847 / 256 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

vlera istt lti d soll 8 1 ars nach Tschildir gedrungen un auch 88 8 Erzerum, sich schon gezeigt haben.

i . ichen. si Fonstantinopel von Taganrok aus erreiche Noch Fer kann siie aber , gutem Wind in drei bis vier

Schiff bei 2 Von Taganro segelt * Schi vesczaft eines Schiffes, die etwa

die vagen Fetetgf wmee 8. Seuche leicht hier einschleppen kann, un⸗ - 7

b h id die Krankheit könnte so mit Uebergehung vg--8- . —2 Punkte vom äußersten Winkel des azowschen aür benneg Bosporus wieder einen ihrer berüchtigten Sprünge 28 plötzlich hier ausbrechen. Gerade jetzt würde sie den v. Boden hier finden. Die Hitze ist drückend; Diarrhöen, Aernn und selbst Cholera, wie sie auch bei uns im heißen Sommer rschen seit mehreren Wochen, und dazu ist's nun

Nachts Vollstopfen

häufig vorkömmt, herrsch t en5 22 den Tag hindurch strenges Fasten und stop des Magens mit fetten Speisen, schlechtem Getränk, sauren Früch⸗ G Melonen ꝛc. Daß die Seuche unter solchen Umständen hier sehr verberblich werden würde, ist höchst wahrscheinlich. Es würde dan Leuten fehlen, die aus den eben auf⸗ Indiens am Bosporus selber sich ent⸗

8*

aber sicher auch wieder nicht an gezählten Momenten dies Kind wickeln lassen würden.

Erzerum, 6. Aug. (A. Z.) Der Krieg in Kurdistan ist be⸗ endigt. Die Häupter des Aufstandes, Bedrrhan⸗bey, Chan⸗Mahmud und sein Bruder, sind gefangen und bereits auf dem Wege nach Stambul. Als Warnungsschild sieht man zu Bitlis die untergeord⸗ neten Häuptlinge, schwer mit Ketten beladen, die Straßen kehren. Dieser mit Raschheit und großer Entschlossenheit geführte Feldzug kann, wegen der errungenen Erfolge, wirklich ein glänzender genannt werden; und der unter dem Seriasker Osman Pascha kommandirende, die Angriffssäulen leitende Omer Pascha ein geborner Kroate und gewesener österreichischer Offizier hat sich bei der Christenwelt ein großes Verdienst dadurch erworben. Wan, Dschesireh, Dschülamerk kurz die Hauptpunkte des Aufstandes sind mit Großherrlichen Truppen besetzt. Ruhe und Ordnung werden in jenen Gegenden als vollkommen hergestellt geschildert; und, wie man sagt, reist man jetzt dort „mit dem Geld auf dem Kopfe.“ Dagegen macht es nicht 8 wenig Anfsehen, daß, während seit dem Jahre 1834 auf der Handels⸗ straße über Bajasid keine einzige Karawane von den Kurden belästigt worden, unter den obwaltenden Umständen auf einmal neulich eine solche dort geplündert und mißhandelt wurde, und daß dem gestern von Tabris eingetroffenen wöchentlichen Briefboten ebenfalls von marodirenden Kurden das Felleisen abgenommen und die Briefschaf⸗ ten zum Theil aufgerissen worden. Die jüngsthin aufgelöste gemischte Kommission zur Regelung der türkisch⸗persischen Wirren erscheint als eine Art von Mystification; während der mehr als vierjährigen Dauer dieses Kongresses ist so⸗ viel wie gar nichts in der betreffenden Angelegenheit geschehen, und derselbe ist zum Schlusse unverrichteter Dinge auseinandergegangen, denn von den aus dem Journal de Constantinople in die Zeitungen übergegangenen neun Artikeln des präliminirten Vertrags ist zur Stunde kein einziger zum Vollzug oder gar zur Ratification gekommen, wozu freilich die argen Zerwürfnisse, welche von Anfang bis zu Ende zwischen den Bevollmächtigten unter sich, wie zwischen diesen und den hiesigen englischen und russischen Konsuln, bestanden, nicht wenig beigetragen haben mögen. Die vielen frommen Gelübde, welche das siren der Cholera in Persien hervorgerufen, eine außerordentliche Zahl Perser veranlaßt,

vorjährige starke Gras⸗ haben in diesem Jahre zur Kaaba zu pilgern,

sie treffen hundertweise hier ein, um ihren Weg über Damaskus nach Bucharen hingegen, welche dieselbe Bestim⸗ Trapezunt, weil sie sämmtlich zu Fuß

Mekka fortzusetzen. Viele mung haben, begeben sich nach den ganzen langen Weg bis zu jener Hafenstadt Die außerordentliche Trockenheit der Luft auf dieser wird gegenwärtig noch durch eine Dürre vermehrt, wie wenige Ein⸗ wohner dieser Stadt sich erinnern, eine ähnliche erlebt zu haben, in⸗ dem es schon seit drei Monaten nicht regnet. Diese Trockenheit ist jetzt so groß, daß, wenn man z. B. eine Landkarte einen Augenblick ausgebreitet läßt, sie sich der Art dreht 1 krümmt, daß man Mühe hat, sie wieder zusammenzufalten. 111“]

zurücklegen.

. HPersien.

Erzerum, 14. Aug. (A. Z.) Der gestern eingetroffene monat⸗ liche Tschapar der britischen Gesandtschaft bringt Nachrichten von Te⸗ heran vom 1sten d., die über den inneren politischen Zustand von Per⸗ sien sehr ungünstig lauten. Das in und um die Hauptstadt versam⸗ melte Corps von Serbasen, 15,000 Mann stark das aber angeb⸗ lich auf 40,000 vermehrt werden sollte hatte sich wegen Sold⸗ rüdstandes empört, bereits mancherlei Exzesse begangen, und der erste Minister, der bekannte Hhadschi⸗Mirsa⸗Aghassi, hatte zu den schmäh⸗ lichsten Erniedrigungen seine Zuflucht nehmen müssen, um die aufstän dischen Truppen zu beschwichtigen, ohne daß man bei Abgang der Post noch wußte, was das Ende der Sache sein würde. Es ist nicht

Hochebene

zweifelhaft, daß der Hhadschi, welcher thatsächlich an der Spitze der Re⸗ gierung ist und von welchem Alles ausgeht, mit großen kriegerischen Ent⸗ würfen umgeht, in welcher Absicht und ob gegen Osten oder gegen Westen, schien indessen selbst in der Residenz noch ein Räthsel, zu sein. Er hat Kanonen in die Hunderte gießen lassen und nicht weniger als einige hunderttausend Stück Gewehre, meistens in England, bestellt. So übertrieben diese Ziffer erscheint, soll es doch damit seine vollkommene Richtigkeit haben. Diese Bestellungen werden jedoch schwerlich zur Ausführung kommen, denn das Geld fehlt gänzlich, und es wäre baare Tollheit, einer faktisch bankerotten Regierung auf Kredit Lieferungen zu machen. Die Unordnung und Zerrüttung im Finanzwesen übersteigt alle Begriffe. Die Beamten werden schon seit Jahren nicht mehr anders als in sogenannten Berats (Anweisungen) bezahlt, die, bei ihrer Verwerthung gegen baares Geld, ungefähr den Cours der französischen Assignaten zur Zeit der Revolution behaupten. Der Schah und der Hhadschi wissen am besten, welchen Kredit dieses Papiergeld verdient. Unlängst ver⸗ kaufte ein Beamter zu Teheran einen Berath von 40 Tümön (220 Gulden Rh.) um 25 Saubchran (12 ½ Fl. Rh.) und ein Halstuch im Werth von einigen Saubchran; als der Schah davon hörte, lachte er laut auf und meinte, das Halstuch sei zu theuer gewesen. Dieselben Nachrichten schildern übrigens alle Provinzen, mit Ausnahme Adzer⸗ beidschans, wo der Einfluß Rußlands sich besonders geltend macht, als der furchtbarsten Anarchie verfallen und in einem Zustand offener Empörung. Aus Geldmangel und wieder Geldmangel wird der Re⸗ gierung alle Möglichkeit abgesprochen, den geringsten kriegerischen Zug zu unternehmen.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. x*Xꝙ Frankfurt a. M., 10. Sept. Die zwischen der Groß⸗ herzoglich hessischen und unserer Staats Regierung wegen des Be⸗ triebs der Frankfurt⸗Offenbacher Eisenbahn entstandene Differenz ist noch nicht geschlichtet und die Bahn noch nicht dem öffentlichen Dienste übergeben worden. Es ist dies um so mehr zu bedauern, da sie während der Messe doch stark befahren worden wäre; so aber scheint man den Winter herbeikommen lassen zu wollen. Mit dem Baue der Frankfurt⸗Hanauer Eisenbahn gehts auf unserem Gebiete überaus langsam vorwärts, und die Bahn wird nicht vor dem nächsten Som mer fertig werden. Bis dahin wird auch die Main⸗Neckar Eisen⸗ bahn ganz vollendet sein. Die Gebäulichkeiten des Bahnhofes, der wahrhaft brillant wird, stehen jetzt unter Dach, und die neue Main⸗ brücke ist überwölbt. Von dem Baue der Main⸗Weser Eisenbahn ist auf hiesigem Gebiete äußerlich noch nichts zu verspüren.

Handels- und Börsen⸗-Nachrichten.

Berlin, 10. Sept. Weizen ist nicht gefragt, hält sich abern, da wenig am Markte ist, im Preise. Im Kleinhandel gilt weiß. poln. 74 83 Rthlr., gelb. 72 75 Rthlr. 3

Roggen hat sich zwar ziemlich unverändert im Preise behauptet, doch stockt der Umsatz. Auf Lieferung wird ebenfalls nichts von Belang gemacht, da sich für den Augenblick nar einzeln Frage zeigt, wogegen aber auch nur wenig angeboten wird. la loco 39 40 Rthlr. alter, 50 52 Rthlr. neuer zu notiren; pr. Sept./ Okt. neuer 46 ½ Rthlr.; Okt. Nov. 45 Rthlr. bewilligt; Frühjahr in einem Falle 48 Rthlr. gemacht.

Gerste, fehlt. Gr. wäre auf 43 44 Rthlr.; kleine 38 40 Rthlr. zu schätzen.

Hafer gut preishaltend; in 26 28 Rthlr.

Rthlr. Gld.

Erbsen 44 54 Rthlr. nach Qualität.

Kleesaamen in den besseren Sorten besteht einige Frage für roth 11 ½ 113, Rthlr. bezahlt; weißer sehlt; fm. würde 13 Rthlr., geringere Waare 11 12 Rthlr. aufbringen.

In Oelsaamen kommt selten ein Abschluß zu Stande, da die Forde⸗ rungen zu hoch befunden werden. Man verlangt für Napps 83—84 Rthlr.; Rübsen 82 Rthlr., zu c. 2 Rthlr. niedriger würden Käufer sein.

Rüböl wurde seit 8 Tagen durch starke, schnell hinter einander folgende Ankündigungen gedrückt, doch verflauete der Markt nicht in dem Verhält⸗ nisse, als sonst bei gleich gegebenen Umständen dies bei weniger gesundem Geschäft der Fall gewesen wäre. Heute hatte der Markt ein etwas feste⸗ res Ansehen, und es wurde hin und wieder eine Kleinigkeit mehr sowohl für Deckungen als von unseren Raffineurs zugestanden. In loco und pr. Sept./Okt. 11 Rthlr. Br. 11 ½ Rthlr. a 2412 Rthlr. zuletzt bezahlt; Okt. und Nov. 11 Rthlr. Br. 11 ¾ Rthlr. Gld., Nov. /Dez. 11² Rthlr. Br. und darauf gehalten; Dez. /Janr. 11½ Rthlr. Br., 11¼ Rthlr. Gld.; Janr. März 11 ¾ Rthlr. Br., 11 Rthlr. Gld.; März./April 12 Rthlr. Br., 11½ Rthlr. Gld.

Leinöl 11 ¾ Rthlr. Br. und Gld.

Mohnöl 23 ½ Rthlr.

Palmöl 14½ 14 Rthlr.

Hanföl 16 15 Rthlr.

Südseethran 9 ¼ Rthlr.

Spiritus etwas matter; in loco ohne Fässer zu 29 ½ 29 Rthlr. verkauft, mit Fässern 28 ½ Rthlr. Br., pr. Sept. /Okt. 26 Rthlr. bez. und Br., Wintermonate 24 ¼ Rthlr. Br., 24 Rthlr. Gld.; pr. Frühjahr 25 Rthlr. Br., 24 ½ Rthlr. bezahlt und Gld.

loco Frühjahr 25

Triest, 6. Sept. (O. L.) Wochenbericht. Baumwolle. Der Umsatz betrug 1372 Ballen, nämlich: 618 B. Mako zu 40—42 Fl., 50 B. levanter zu 31—33 Fl., 429 B. macedonische zu 30 Fl. und 275 B. nord⸗ amerikanische zu 38 Fl. per Ctr.

Farbwaaren. Abgegangen sind 250 Ctr. persischer Safflor zu 44 bis 47 Fl. per Ctr. Vorräthig waren 85 B. Alizzari, 1650 Ctr. Safflor, 70 Ctr. Cochenille, 300 Ctr. Gallus, 400 Ctr. persische Kreuzbee⸗ ren, 565 K. und 27 Seronen Indigo. 8

Getraide. Während der verflossenen Woche wurden verkauft: 5500 St. Weizen von der Donau und Rumelien zu 4— 4 ½ Fl., 3500 St. von der Donau zu unbekannten Preisen, 600 St. vom Schwarzen Meere zu 6 ½ Fl., 1500 St. Mischkorn von der Levante zu 4 ½ Fl., 8500 St. Mais von der Donau und 1600 St. von der Levante zu 3 Fl., 2700 St. von Aegopten zu 2 2 Fl., 9500 St. Noggen vom Schwarzen Meere zu 4 Fl., 900 St. ägyptische Bohnen zu 2 ½ Fl., 800 St. italienischer Hafer zu bis 27½¶ Fl., 600 St. levanter zu 2 ½ Fl. und 1300 St. sicil. Leinsaat zu 6 ½ 6 Fl. per Stajo.

Die Vorräthe am 1. September betrugen: 17,000 St. harter Weizen und Mischkorn, 118,900 St. weicher Weizen, 216,960 St. Mais, 21,000 St. Noggen, 4000 St. Hafer, 26,000 St. Gerste, 1500 St. Fisolen, 8000 St. ägyptische Bohnen, 400 St. Erbsen und 5400 St. Leinsaat.

Knoppern. Verkauft wurden 1900 Ctr. zu 3 11 ¾ Fl. per Ctr. Vorräthig waren 49,200 Ctr.

Gummi. Abgegangen waren 60 Ctr. Fl., 30 Ctr. Fabritsotie zu 42 44 Fl. per Ctr. und unbek. Preisen. Vorräthig: 700 Ctr. arabicum und 9500 Ctr. Gedda, Embavi und Senegal.

Metalle. Der Vorrath betrug 4300 K. Stahl, 6400 K. Weißblech, 910 Meiler Eisen, 15,200 Blöcke Blei, 400 Scheiben und 15 Fäßchen Zinn und 470 Ctr. Kupfer.

Oel. Unter den abgegangenen 4150 Ornen waren 400 O. eßbares von Apulien zu 27 28 Fl., 900 O. desgl. ordinaires zu 25 ½ 2 ½ Fl., 350 O. desgl. halbfeines zu 29 32 Fl., 2000 O. von Albanien, Korfu und der Levante zu 25 ½ 20 Fl. und 500 O. von Dalmatien zu 28 ½ 29 ½ Fl. per Orna. Vorräthig 29,750 Ornen.

Südfrüchte. Die Verkäufe betrugen 120 Ctr. neue dalmatiner Fei⸗ gen zu 6 Fl., 30 Ctr. von Smyrna zu 25 26 Fl., 150 Ctr. süße Man⸗ deln von der Romagna, Dalmatien und Apulien zu 30 ½ 31 ½ Fl., 700 Ctr. Korinthen von der Morea zu 9 ½ 12 Fl., 100 Ctr. alte von Cepha⸗ lonia zu 12 Fl., 20 Ctr. neue Sultan⸗ zu 30 Fl., 120 Ctr. alte zu 20 tr. neues Johannisbrod von Dalmatien zu 3 Fl. p. Ctr. 7600 K. Citronen, Wein⸗

Gummi arabicum zu 68— 110 600 Ctr. Suakim zu

21 Fl. und 150 C Die Vorräthe beliesen sich auf 250 Ctr. Johannisbrod, 2 15 K. desgl. vom Gardasee, 300 Ceniner Nüsse und 700 Fäßchen beeren.

Wolle und Haare. Es erhielten 60 B. weiße gewaschene Wolle von Missolunghi 29 30 Fl., 70 B. desgl. von Bosnien 25 26 Fl., 15 B. desgl. von Taganrog 32 Fl., dann 10 B. rothe gelöste Wickelwolle 50 5s Fl. und 10 B. rothes und graues Kameelhaar 57 70 Fl. per Ctr. Die Vorräthe betrugen 1257 B. feine und halbfeine ungewaschene Wolle, 737 B. desgl. gewaschene, 51 B. Lammwolle, 340 B. gekalkte, 988 B. grobe ungewaschene Matraͤtzenwolle, 1954 B. desgl. gewaschene, 264 B. Kameelhaar, 202 B. Wickelwolle, 10 B. Angora⸗Ziegenhaar und 15 B. Angora⸗Garn.

Verzeichniß der Vorlesungen, welche bei der Königl. landwirthschaft⸗ lichen Lehr-Aunstalt in Proskau im Winter⸗Halbjahr 1847 1848 gehalten werden sollen.

An der Königl. landwirthschaftlichen Lehr-Anstalt zu Proskau sollen für das Winter⸗Semester 1847 1818 nachstehende Vorlesungen gehalten werden:

1) Landwirthschaftliche Betriebslehre. Einleitung in das Studium der Landwirthschaft. Direktor Heinrich.

2) Allgemeiner Acker⸗ und Pflanzenbau (tister Theil der Pflanzen⸗Pro⸗ ductionslehre), enthaltend die Lehre vom Klima, vom Boden (Agro⸗ nomie), vom Dünger, von den Urbarmachungen, von der Bearbeitung des Ackers, Bestellung der Saat und der Aerndte (Agrikultur im engeren Sinne). Administrator Settegast.

3) Thier⸗Productionslehre. Allgemeiner Theil. Die Rindviehzucht. Derselbe. b

4) Anleitung zur Wirthschaftsführung, erläutert durch Besprechung der täglichen Vorgänge in dem Wirthschaftsbetriebe Proskau's und der dazu gehörigen Vorwerke. Derselbe.

5) Mineralogie. Dr. Heintzel.

6) Geognosie. Derselbe. 8

7) Anatomie, Physiologie und Geographie der Pflanzen. Derselbe. 8

8) Allgemeine Zoologie. Derselbe. 8

9) Experimental⸗ und Agrikultur⸗Chemie. 1ste Abtheilung. Dr. Kroker.

10) Chemische Technologie, mit besonderer Rücksicht auf die landwirthschaft⸗ lichen Gewerbe. Derselbe.

11) Experimental⸗Physik. 1ster Theil. Derselbe.

12) Planimetrie, Trigonometrie und Stereometrie.

13³) Plan⸗ und Maschinenzeichnen. Derselbe.

14) Forstwissenschaft, und zwar: Waldbau. Forst⸗Einrichtung und Be⸗ triebsplan. Ober⸗Forstmeister Maron.

15) Thierheilkunde. Kreis⸗Thierarzt Kniebusch.

Die Eröffnung der Lehr⸗Anstalt ist höheren Ortes auf den 15. Okto⸗ ber d. J. festgesetzt; die Vorlesungen beginnen mit dem 18. Oktober d. J.

Proskau, den 6. September 1847.

Der Königl. Geheime Regierungs⸗Rath und Direktor der Königl. land⸗ wirthschaftlichen Lehr⸗Anstalt. 8 Heinrich.

Rendant Schneider.

Allgemeiner Anzeiger.

Die Taxe und Hopothekenschein können werktäglich in Registratur eingesehen werden.

Juni 1817. Königliches Preußisches Stadtgericht. 32

Bekanntmachungen. [846] Steckbriefs⸗Erledigung.

Der hier wegen Diebstahls inhaftirt gewesene, aus dem hiesigen Kriminalgefängnisse entwichene und mittelst Steckbriefs vom 28. Juni 1847 verfolgte Zieglergeselle Carl Kielmann, genannt Mewis, aus Perleberg, ist im 1A““ wieder ergriffen und durch das Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsche Amt zu Dobe⸗ ran eingeliefert worden, daher der gedachte Steckbrief in Betreff des Kielmann erledigt ist.

Havelberg, den 6. September 1847.

Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

Königl. Preuß. (L. S.)

[688]

88

1755] A u s z u g.

Durch die am heutigen Tage erlassene, den Stralsun⸗ der Zeitungen ausführlich eingerückte öffentliche Ladung werden alle diejenigen, welche an das im Franzburger Kreise belegene, von dem jetzigen Gutsbesitzer Johann

Gustav Adolph Melms eikaufte Gut Wiepkenhagen, nebst den dazugelegten Ländereien der Bauerhöfe C., D. und IH., so wie der Ewertschen Büdnerstelle zu Lan⸗ genhanshagen und den Ländereien, welche früher Theil⸗ stücke des Kützschen Büdnerwesens zu Langenhanshagen gewesen, desgleichen nebst den dazu gehörigen Gebäuden und sonstigen Pertinentien, dem todten und lebenden Inventarium, aus irgend einem Grunde Rechtens For⸗ derungen und Ansprüche zu haben glauben, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der nachstehen⸗ den Termine:

den 25. Au gust, 92 September und 1. Okto⸗

er d. Js., Morgens 10 Uhr, bei dem Rechtsnachtheile aufgefor⸗

[687 No

dert, daß sie damit sonst durch den am 22. Oktober cr. zu erlassenden Präklusiv⸗Abschied für immer werden ausgeschlossen und abgewiesen werden.

Datum Greifswald, 24. Juli 1847. Hofgericht von Pommern und Rügen.

Nothwendiger Verkauf. 188 Land⸗ und Stadtgericht zu Culm.

Das aus 897 Morgen 129 Ruthen preußisch Acker, Wald und Wiesenfläche bestehende Erbpachtsgut Piemn nebst Slone, mit Ausschluß einer stets dabei benutzten Fläche von 80 Morgen, von welcher jedoch nicht nach⸗ gewiesen, wie sie zu dem Gute erworben, abgeschätzt auf

12,288 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll am 11. Februar 1848, Vorm. ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden Rust auf Wiepkenhagen von dem früheren Eigenthümer ““ Iöö“ 1G „Nothwendiger Verkauf. „Das hierselbst am Friedrich⸗Wilhelms⸗Platz belegene, im Hypothekenbuche des unterzeichneten Gerichts Vvol. I. 11;g et Vol. cont. I. eichnete, dem Gastwirth Arendt gehörige, gerichtlich auf dee ehhcensent Led dce 9

v

Silbergroschen Pf. aler fünf und zwanzig bor⸗ Ieers,ee 18 Gaftwirthschaft betrieben

m hiesige i rdem Herrn. Stadtgerichts⸗Assessor vetan euf eetn⸗

den 1. Februar 1848,

angesetzten Termine meisthietend verkauft werden.

unserer Neu⸗Ruppin, den 10.

bG Frankfurt und Berlin gehenden Nachtzug ver⸗ bindet. Dresden, den 3. September 1847. E1“ Biteinklum 8 der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft. 8

v. Klot.

10 Uhr,

Lol. 115. No. 102. ver⸗ von Görlitz nach Dresden früh

Personen und Güter werden ohnhaus nebst Zube⸗ von Görlitz vorzugsweise dazu,

menden Reisenden aufzunehmen,

ormittags 10 Uhr,

Bekanntmachung.

unseren vom 1. September a. c. bekannt ge⸗ machten Zügen zwi⸗ . 4 2 schen Dresden und bis 8000 Thlr. exclusive Forst gewährt, ist für 125,000

gen der henden

8. September bis 25. Oktober a. c. noch zwei besondere Züge zwischen den

genannten Städten abgehen, und zwar

von Dresden nach Görlitz Mittags 1 Uhr 30 Min. an allen Stationsorten und Haltepunkten aufgenommen, und dient der Frühzug um die von Berlin, Frankfurt, Glogau u. s. w. mit dem Nachtzuge kom⸗ indem er sich an den von Dresden nach Leipzig gehenden Mittagszug an⸗ schließt, so wie andererseits der von abgehende Zug sich in Görlitz mit dem von daselbst nach

[823 b]

Ein Rittergut Niederschlesiens gen Acker, 400 M. Wiese und Hutung, 1200 M. Forst (30,000 Thlr. Holzwerth), vollständigem todten und le⸗ bendigen Inventar, guten Gebäuden, welches bei 3⸗bis 4000 Thlr. Ertra⸗Revenüen ein jährliches Netto von 6⸗

Außer den durch

Fahrplan mit 800 Mor⸗ Fal

Görlitz werden we⸗ bevorste⸗

Mi⸗ chaeclis⸗

Thlr., ½ Anzahlung, zu acquiriren. Zahlungsfähige ernstliche Käufer wollen nähere Notizen durch A. Kel⸗ ler in Glogau entgegennehmen.

*△ 2 9.,3 1871l Naturalien⸗Verkauf.

Das ausgezeichnet schöne Naturalien⸗Kabinet des allhier verstorbenen Herrn C. F. Hans, enthaltend eine reichhaltige Conchylien⸗Sammlung, in⸗ und ausländi⸗ sche ausgestopfte Vögel, Nester, Eier, Vierfüßler, aus⸗ ländische Schmetterlinge, Krebsthiere, Korallenthiere, Seesterne, See⸗Igel, geschliffene Steine, 450 verschie⸗ dene Holzarten in einem Schränkchen ꝛc., steht im Gan⸗ zen oder Einzelnen zum Verkauf, und ist das Nähere auf frankirte Briefe bei den Unterzeichneten zu erfahren.

Herrnhut in der sächs. Ober⸗Lausitz, im August 1847

H. F. Moeschler. C. F. Görlitz. .

8 Uhr 45 Min.

Dresden Mittags

8—

8

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für ½ Jahr. 4 Rthlr. Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Gogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

8

2 8*

e IIqöu“

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Hestellung 8 auf dieses Blatt an, sür Herlin die Erpedition der Allg. Preuß. 8 Zeitung: 8 gehren-Straße Hr. 57. Iöusertions-Gebühr sür den 898 Raum einer Zeile des 2 1 Anzeigers 2 Sgr.

No. 256.

——

Bestellungen auf das nächste Quartal der Allgemeinen Preußischen gleich zu Anfange desselben danach bemessen können. Denn später eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann

Bestimmtheit rechnen dürfen.

Der vierteljährliche Pränumerations⸗Preis beträgt (Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das ins Haus gesandt. Auswärtige, des In— oder beaie Segi bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post⸗Aemtern. Bei einzelnen

berechnet. 8

Inhalt.

Amtlicher Theil. 18

Inland. Berlin. Milde Stiftung für Jerusalem. Die Altluthera⸗ ner. Rhein⸗Provinz. Ankunft des Prinzen Waldemar in Aachen. Schreiben aus Düsseldorf. (Prinz Alexander; der König der Nieder⸗ lande erwartet; Prinz Friedrich.)

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Aerndtefest in Dresden. Einweihung neuer Bauwerke in Leipzig. nigreich Württemberg. Ankunft des Großfürsten Thronfolgers in Stuttgart. Truppenschau. Großherzogthum Baden. Reise der Königin der Niederlande. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Hohe Gäste. Herzogthum Braunschweig. Eröffnung einer neuen

Freimaurer⸗Loge in Wolfenbüttel. Vermächtnisse. Freie Stadt Frankfurt. Die Deserteure. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Vermischtes.) 3

Oesterreichische Monarchie. Venedig. Ankunft Sr. Majestät des Königs von Preußen.

Frankreich. Paris. Minister und Gesandten. Abd el Kader’s Fortschritte in Marokka. Die französische Escadre im Mittelmeer. Ürtheilssprüche über angeklagte Journale. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Rückkehr der Herzogin von Kent. Ehrengerichte. Ueble Behandlung der Irländer in England. Zahlungsunfähigkeit Irlands. Birkenhead. Aus⸗ wanderung. 3

Belgien. Brüssel. Die Ackerbau⸗Ausstellung.

Schweiz. Kanton St. Gallen. Einigung unter den Liberalen.

Italien. Rom. Vermischtes.

Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Vermischtes. Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Nürnberg. Einstellung der Arbeiten auf der Westbahn und Süd⸗Nordbahn. 8 3

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Königsstädtisches Theater. (Italienische Opgern⸗Vorstellung.) Schiller

und Körner. Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den seitherigen Regierungs Assessor von Geibler zu Stettin bei der von demselben nachgesuchten Amts⸗Entlassung den Charakter als Regierungs⸗Rath beizulegen.

Abgereist: Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. dänischen Hose, Kammerherr Freiherr Schoultz von Ascheraden, nach Neu⸗Strelitz.

—,——CO—ↄ/

——

Berlin, Mittwoch den lI5ten September

An die Leser.

2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland.

Michtamtlicher CTheil.

W Inland. 8 5

Berlin, 9. Sevpt. Die in den evangelischen Gemeinden der Monarchie gesammelte Kollekte für die in Jerusalem zu gründenden milden Anstalten hatte, wie eine frühere Mittheilung vom 14. Juli 1842 in unserer Zeitung näher nachwies, bis dahin den Ertrag von 44,035 Rthlr. 11 Sgr. 1 Pf. ergeben. Durch fernere Zuwendun⸗ gen einzelner Wohlthäter, worunter auch manche milde Gaben aus dem Auslande, so wie durch Aufsammlung der Zinsen, ist dieser Be⸗ stand der Stiftung bis zum 1. April d. J. auf die Höhe von 52,226 Rthir. 28 Sgr. 11 Pf. gestiegen. Des Königs Majestät haben nunmehr zu bestimmen geruht, daß von dieser Summe der Betrag von 52,000 Rithlr., so wie alle künftig etwa noch hinzutre⸗ tenden Sammlungen und Geschenke, einen unveräußerlichen Grund⸗ stock der Stiftung bilden und nur die davon aufkommenden Zinsen zu den stiftungsmäßigen milden Zwecken verwendet werden sollen. So lange es die Verhältnisse nicht gestatten, das Grundkapital der Stiftung in Jerusalem selbst in Grundstücken und Gebäuden sicher anzulegen, wird dieser Fonds als eine selbstständige, mit den Rechten einer moralischen Person versehene Stiftung, unter der Mitwirkung dreier Kuratoren, bei dem Ministerium der geistlichen Angelegenheiten verwaltet werden und seine zinsbare Belegung gegen die für Kirchen⸗ Kapitalien vorgeschriebene Sicherheit erfolgen. 8

Die Verwendung der Zinsen für den stiftungsmäßigen Zweck steht in naher Aussicht. Es sind die Einleitungen getroffen, daß bin⸗ nen kurzem die Einrichtung eines Hospitals für christliche Kranke, ohne Unterschied der Konfession, vorzugsweise für Deutsche, und au⸗ ßerdem die eines Hospizes vornehmlich für die ärmeren Klassen der Reisenden, Pilger und Handwerker ins Leben treten wird. Die Theil⸗ nahme, welche das evangelische Volk der Gründung eines evangeli⸗ schen Bisthums in Jerusalem erwiesen, wird also bald in Werken barmherziger Liebe, an der Stätte, wo der Erlöser auf Erden ge⸗ wandelt, ihre Frucht bringen.

Berlin, 8. Sept. (Rh. B.) Die Verhältnisse der sogenann⸗ ten Alt⸗Lutheraner oder, wie sie offiziell und ihrer Eigenthümlichkeit entsprechend genannt werden, der von der Gemeinschaft der evange⸗ lischen Landeskirche sich getrennt haltenden Lutheraner sind bekannt⸗ lich bereits vor zwei Jahren gesetzlich festgestellt worden. Dagegen hat deren thatsächliche Regulirung, welcher mannigfache Ermittelun⸗ gen und Verhandlungen mit den Vorständen dieser Lutheraner vor⸗ ausgehen mußten, seither sich verzögert, ist aber, wie wir vernehmen, nun ebenfalls zu ihrem Schlusse gelangt.

Danach haben sämmtliche getrennte Lutheraner der Monarchie

Zeitung bitten wir gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen,

Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum,

daß wir die Stärke der Auflage bereits erschienenen Nummern nicht immer der Erpedition frei Sgr.

Bestellungen für Berlin werden in

Nummern des Blattes wird der Bogen mit 2 ½¾

g1

mit staatlicher Anerkennung sich unter einem Ober⸗Kirchen⸗Kollegium, als ihrer obersten, von dem Kirchen⸗Regiment der evangelischen Lan⸗ deskirche völlig unabhängigen Kirchen⸗Behörde, vereinigt, welches sei⸗ nen Sitz in Breslau und den dortigen Professor der Rechte, Dr. Huschke, gegenwärtig zu seinem Vorsitzenden hat. Unter diesem stehen 21 vollständig organisirte, vom Staate als solche anerkannte Ge⸗ meinden, jede mit einem Kirchen⸗Kollegium und einem oder mehreren Geistlichen. Dieselben beschränken sich jedoch nicht auf einzelne Orte, vielmehr umfaßt jede einzelne ganze Distrikte, in welchen die Gemeindeglieder oft in mehreren hundert Ortschaften zerstreut wohnen und unter einander wieder in kleinere Zweigverbände oder Filial⸗Gemeinden vereinigt sind. Im Ganzen zählen sie 18,750 Mitglieder. Zehn Gemeinden mit zusammen 8480 Mitgliedern kom⸗ men auf die Provinz Schlesien; zwei mit 3160 Mitgliedern auf die Provinz Brandenburg; zwei mit 1983 Mitgliedern auf die Provinz Pommern; vier mit 2777 Mitgliedern auf die Provinz Posen; zwei mit 1413 Mitgliedern auf die Provinz Preußen und eine mit 894 auf die Provinz Sachsen. In Westfalen zählt sie nur 3 Mitglieder (zu Meinertshagen), in der Rhein⸗Provinz 45 (20 zu Braunfels, 10 zu Saarlouis, 7 zu Essen, 4 zu Köln, 4 zu Düsseldorf), welche sich an die sächsische Gemeinde zu Erfurt angeschlossen haben. Die ein⸗ zelnen Gemeinden genießen die Rechte einer moralischen Person im Sinne des Allgemeinen Landrechts; sie dürfen also auf ihren Namen Eigenthum erwerben, Vermächtnisse annehmen u. s. w. „Von Abga⸗ ben und Leistungen an die öffentlich aufgenommenen Kirchen und von fremdem Parochialzwang sind sie völlig frei; ihre Geist⸗ lichen, die Inländer sein oder werden müssen, stellen sie ohne alle Einwirkung der Staats⸗Behörde an; die von denselben vollzogenen Amtshandlungen und geführten Kirchen⸗Register genießen volle Geltung und öffentlichen Glauben. Ueberhaupt genießen sie alle diejenigen Rechte und Freiheiten, welche nach allgemeinen Reichs⸗ und speziellen Landesgesetzen den augsburgischen Konfessions⸗Ver⸗ wandten, zu denen sie gehören, zustehen, und⸗nur solche besondere staatliche Vorrechte, wie die Freiheit der kirchlichen Gebäude und der Geistlichen von öffentlichen und Kommunal⸗Abgaben, die exekutive Hülfe der Verwaltungs⸗Behörden bei kirchlichen Bauten und bei Eintrei⸗ bung kirchlicher Leistungen ꝛc., theilen sie nicht mit den in ihren kirch⸗ lichen Einrichtungen mit dem Staate in näherer Beziehung und Ver⸗

bindung stehenden, öffentlich anerkannten Kirchen, der evangelischen und der katholischen.

Rhein⸗Provinz. Am 9. September ist Se. Königl. Hoheit der Prinz Waldemar, von London kommend, in Aachen eingetroffen.

G Düsseldorf, 10. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prinz Alerander von Preußen (Sohn des Prinzen Friedrich Königl. Hoheit), welcher zur Ausbildung im praktischen Dienst für einige Monate und

Königsstädtisches Theater.

Italienische Opern-Vorstellung. Zum erstenmale in dieser Saison: Lucia di Lammermoor. (Den 13. September.)

Nachdem nunmehr sämmtliche Mitglieder der neuen Gesellschaft die Revue vor Publikum und Kritik passirt haben, läßt sich ein entscheidendes Gesammt⸗Urtheil mit Sicherheit aussprechen. Die Gesellschaft erscheint so⸗ wohl in qualitativer wie quantitativer Hinsicht als eine trefflich organisirte, die (wiewohl sie nicht die hohen Ansprüche, welche man an ein italieni⸗ sches Opern⸗Institut ersten Ranges stellen darf, zu realisiren vermag) jedenfalls die Anforderungen gebildeter Musikfreunde. in hohem Grade zu befriedigen geeignet ist. Sie besitzt in ihren Hauptmitgliedern: in den drei Primadonnen Fodor, Boldrini und Olivieri, in den Tenoren Labo⸗ cetta und Pardini, so wie in den Bässen Ronconi und Pignoli, höchst schätzenswerthe Sänger, die ihre Fächer mit bedeutendem Erfolge auszufüllen befähigt sind und sich durch ihre Leistungen bereits allgemeine Anerkennung verschafft haben, so daß das Institut um so mehr einer gün⸗ stigen Zukunft entgegen sehen darf, als, wie verlautet, auch für ein reiches und anziehendes Repertoir zunächst Sorge getragen werden soll und die Aufführung einer Anzahl werthvoller und seltener gegebener Opern in Aus⸗ icht steht. sg hs bisherige Repertoir betreffend, so können wir uns freilich nicht einverstanden damit erklären. Auch Lucia di Lammermoor gehört zu jener nicht kleinen Zahl von Werken transalpinischen Ursprungs, deren einstwei⸗ liges Verschwinden vom Repertoir wünschenswerth erscheinen möchte. Seit einer Reihe von Jahren deutsch und italienisch hegreen⸗ vermögen derartige Opern bei einer zwar sehr einschmeichelnden, aber äußerst weichlichen Me⸗ lodik, selbst den eifrigsten Verehrern italienischer Musik, für den Augenblick kein großes Interesse mehr einzuflößen, und nur die treffliche Ausfüh⸗ rung der „Lucia“ war es, die das allzu oft gehörte Werk noch einmal genießbar machte. Letztere gewährte in der That volle Befriedigung. Sgra. Fodor repräsentirte die Titelrolle und erwarb sich wieder reiche künstlerische Kronen. Die Sängerin ließ, wie neulich als Norma, so auch in dieser bereits in der vorigen Saison von ihr gesungenen Partie, aufs neue er⸗ kennen, wie bedeutend sie an dramatischem Geschick gewonnen. Sie zeichneie sich daher nicht nur musikalischerseits aus, indem sie die Rolle mit vollendeter Sicherheit und Kunstfertigkeit im Ge⸗ sange durchführte, sondern leistete auch in der Darstellung, be⸗ sonders einsenes Scenen, Treffliches. So entfaltete sie namentlich im zweiten Akt, im Duett mit Arthuro, eine edle Leidenschaftlichkeit des Aus⸗ drucks, die sich nicht selten von ergreifender Wirkung gestaltete. So gelang es ihr, die Maiigegh im dritten Akt mit eben so vieler Wahrheit als Wirkung zur Anschauung zu bringen, ohne dabei widerliche und unschöne Effekte hervorzurufen, wie denn überhaupt die ganze Leistung ein Kolorit trug, das, gehoben durch den oft wahrhaft zauberischen Wohllaut des Or⸗ gans, als ein ungemein wohlthuendes und echt künstlerisches bezeichnet wer⸗ den muß. Jedenfalls ist Sgra. Fodor als eine der vorzüglichsten Stützen

der italienischen Oper zu betrachten. Ihre herrlichen Stimmmittel, die

treffliche Verwendung derselben stellen sie auf eine Stufe der Kunst, die einzunehmen wenigen Auserwählten vergönnt ist. Der Darstellerin der, Lucia würdig zur Seite stand Sgr. Labocetta. Er gab den Edgardo, eine Partie, die für die schöne, weiche Bruststimme dieses Mei⸗ sters im getragenen Gesange wie geschaffen ist, mit bekannter Künstlerschaft. Der Sänger entfaltete den ganzen Schmelz und Reiz seines Organes mit jener Seelenhaftigkeit des Ausdruckes, die jeden Zuhörer bis ins Innerste erwärmt. Musikalische Glanzmomente bildeten die Sterbescene und das Duett mit Lucia am Schlusse des ersten Aktes, ein Musilstüäck, das durch die Vereinigung zwrier Stimmen von so seltenem Wohlklange, wie die des Genannten und der Sgra. Fodor, eine hinreißende Wirkung ausübte. Nächst diesen beiden Hauptträgern der Gesellschaft war es Sgr. Ronconi als Arthuro, der die heutige Vorstellung der Oper in wirklich künstlerischer Weise förderte. Der Letztere, ein eben so trefflicher dramatischer Künstler als braver Sänger, bewältigte seine Rolle sicher und maßvoll. Obwohl seine Stimme nicht die umfangreichste und nicht von intensiver Fülle ist, auch sein Vortrag nicht von Manier ganz freigesprochen werden kann, eugt sein Gesang dennoch von musikalischer Durchbildung, so daß seine Peistungen, durch ein vorzügliches Darstellungs⸗Talent gehoben, stets ein künstlerisches und charakteristisches Gepräge tragen und sich demgemäß gel⸗ tend machen.

Von den kleineren Partieen war die des Raimondo in den Händen des Sgr. Rigola. Im Besitz einer sehr kräftigen Baßstimme, die jedoch der Tiefe zu ermangeln scheint, führte er die Partie zu Dank durch. Sein Auftreten als Basso- buffo wird uns ein bestimmteres Urtheil über seine Fähigkeiten auszusprechen gestatten. Das Ensemble der Vorstellung war befriedigend, abgesehen von einigen ganz kleinen Rollen, für deren genü⸗ gende Besetzun durch stimmbegabte Sänger jedoch ebenfalls gesorgt wer⸗ den müßte. as berühmte Sertett im zweiten Akt erfreute sich einer be⸗ sonders präzisen und kunstreichen Ausführung, so daß der Dacapo⸗Ruf durchaus gerechtfertigt erschien, wie wir denn überhaupt in den Beifall, welcher der ganzen Vorstellung zu Theil ward, einstimmen, ohne deshalb das Uebermaß desselben zu billigen. Das sichtlich durchleuchtende künst⸗ lich e Element dürfte um so eher aus demselben entfernt werden, als gute

Leistungen ohnehin ihre Anerkennung finden.

Schiller's Beriefwechsel mit Körner. 1ster Theil. Berlin, bei Veit u. Comp. 1847.

Mit wahrer Freude begrüßen wir die Herausgabe eines Briefwechsels, der über das Leben Schiller's und einen Theil seiner Entwickelung, welcher noch immer nicht ganz entschleiert war, wesentliche und längst ersehnte Auftlä⸗ rungen ertheilt. Bekanntlich liegt zwischen seinen beiden poetischen Epochen eine der Geschichte und Philosophie gewidmete mitten inne, die zwar nicht

unerklärt, aber noch lange nicht in allen ihren Vermittelungen durchschaut

war. Der Briefwechsel mit Körner legt diese Epoche von Moment zu Mo⸗ ment offen dar und giebt uns über den Privatcharakter Schiller's, die Ho⸗ heit und gleichsam strahlende Reinheit seiner Gesinnung eine ununterbrochene Kette unschätzbarer Zeugnisse. Was man sonst von großen Männern zu sagen pflegt, daß sie allzu nahe Betrachtung nicht ertrügen, mag auf die⸗ jenigen passen, die sich den Schein der Größe zu erwerben wußten: auf Schiller paßt es nicht. Wie er schrieb, so dachte er; was Andere gern scheinen möchten, das war er in Wirklichkeit, in deren geringfügigsten Ver⸗ hältnissen der unverfälschte Kern seiner idealischen Natur thätig zu sein und sich zu behaupten nicht aufhörte. Sein Stern geht, wie Jean Paul sagt, lichtrein durch den ewigen Himmel, und man kann hinzusetzen, daß dieser lichtreine Glanz für den, der sich ihm nähert, eher zunimmt, als schwächer wird. Aber nach diesem freudigen Eindruck erregt der Briefwechsel auch ein Gefühl der Wehmuth: er erinnert nämlich an eine bessere Zeit, in der die Herzen tiefer fühlten, die Geister höher strebten, als heutzutage. Jeder von uns fühlt, daß auch ein Theil seiner eigenen besseren Natur unter dem Druck des herrschenden Materialismus steht, dem wir uns wie einer Ath⸗ mosphäre, die uns umgiebt, nicht entringen können. Unter diesem Druck liegen edle Triebe abgespannt, werden feine Motive zerstört, und die Meisten, scheint es, sind froh, wenn sie nur so viel retten, als man braucht, die vier und zwanzig Stunden des Tages mit Ehren hinzubringen. Welche Menschen waren das, die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts den Flor unserer Bildung erweckten! Geistreich, seelenvoll, von den höchsten Inten⸗ tionen bewegt, so treten sie vor uns hin; ein Idealismus, wie er uns nur für glückliche Augenblicke besucht, der Grundzug ihres Lebens. Die In⸗ stitutionen der Gesellschaft waren damals schlechter, aber die Individuen besser, als heute.

Ehe wir auf den Briefwechsel näher eingehen, noch ein Wort über Körner. Er war 1756 zu Mün hen geboren, also drei Jahre älter als Schiller, und starb im Jahre 1831 zu Berlin. Wie er selbst dem Freunde gesteht, hatten seine Aeltern und Lehrer sich in seiner Jugend Mühe gege⸗ ben, den Hang zum Vergnügen bei ihm zu unterdrücken, und ihn durch mönchsartige Frömmigkeit so sehr zur Resignation gewöhnt, daß er über jede Stunde, die er ohne Erlaubniß seiner Vorgesetzten ergötzlich zugebracht hatte, Gewissensbisse fühlte und nur nach beschwerlichen und unangenehmen Arbeiten zufrieden war. Er erlaubte sich deshalb nicht bei dem Genuß dichterischer und musikalischer Schönheiten lange zu verweilen. Gleichzeitig entstand bei ihm ein Ekel vor aller Mittelmäßigkeit in Werken der Kunst, daher der Mangel an Trieb, selbst zu arbeiten. Erst später ward er von seinem sittlichen Rigorismus frei und gewann eine heitere Ansicht von Le⸗ ben und Kunst. Aber da war es zu spät, die versäͤumte Vorbildung nach⸗ zuholen, und er konnte es in der musikalischen Composition nicht über den Dilettantismus bringen. Dann machte er Smecgche durch das ganze Ge⸗ biet der Wissenschaften. Er war zu skeptisch, um Theologe, ö“ praktischer Arzt zu werden. Er wählte Zurisprudenz zu seimem. lics studium, aber bald ekelte ihm vor „dem buntscheckigen Gewebe willkür icher Säßtze, die trotz ihrer Widersinnigkeit dem Gedächtniß ingehragt venden mußten. Im Staatsrechte „mußte er sich durch zwanzig armselige Streitfragen durch⸗