8 8 vistons⸗Uebungen das bier garnisoni⸗ degegee ng 12. Pnfanterie Regiments —, hat 2 dem jetzt hier versammelten Offizier⸗Corps des genannter 5 — 8 Piner gege. en. 8 . vaahdun 2 Alsrener⸗ * 880 Rheinwerst wieder die Jacht Seit 9*n Königs der Niederlande, um den Monarchen bei Se. e 2 097 Wemmar nach dem Haag zu bringen. b. seiner Nuͤckkehr ch die Ankunft des Königs bis zum 18ten
sch jedo 8 vehamn 7nch deehscle ech vielleicht — unseren Allerhöchsten und Sbch schaften hier zusammentreffen.
Höchse Fues sa eit der Priuz Friedrich wird von Luxemburg am
nsten wieder hier eintreffen, um Se. Majestät unseren König zu em⸗ angen. f 95 Peutsche Bundesstaaten Königreich Sachsen. Aues Dresden vom 12. Septem⸗ ber meldet die A. D. Z.: . 8 Mit anbrechendem Tageslicht, als am llaren Himmel noch die Sterne glänzien, verfündete das erhebende Geläute aller Glocken den Beginn eines ungewöhnlichen Festes, welches heute die Hauptstadt Sachsens im Geist und Herzen des gesammten Vaterlandes feierte. In Folge höherer Verordnung war der heutige Tag zur Feier eines allgemeinen Dank⸗ und Aerndte⸗ estes in sämmtlichen Kirchen bestimmt. Das Rücksehen in die jüngste verhängnißvolle Zeit, die vielen Drangsale, von welchen mehr oder minder alle Stände berührt wurden, und der Blick auf die Fülle der Wohlthaten, mit welchen eine höhere Macht die Gegenwart gesegnet, waren Aufforderung genug, mit warmer Theilnahme und erhebenden Gefühlen den Tag zu be⸗ gehen. In allen Volksschulen hatte man Tages vorher die Jugend auf die Bedeu⸗ tung des Festes hingewiesen; vor Beginn des Gottesdienstes versammelten sich die schulfäͤhigen Kinder in den Lehr⸗Lokalen der Stadt⸗, Bezirks⸗ und Armen- schulen, von wo aus sie, ein jedes nach Kräften geschmückt, der weibliche Theil Aehren, Blumen oder farbige Bänder im Haar, Sträuße und Kränze in den Händen, die Knaben auf Standarten große Aerndte Kränze tragend, im Geleite der Lehrer durch die Straßen in die Kirchen zogen. Einen be⸗ sonders rührenden Anblick bot der lange Zug, welcher aus Antonstadt in die neustädter Kirche sich bewegte. Es waren die Kinder, welche die Gar⸗ nison⸗, Bezirks⸗ und Armen⸗Schulen in Neustadt⸗Dresden besuchen, 1600 an der Zahl; dem Zuge voran ging ein Musik⸗Chor, welches den Choral: „Nun danket alle Gott“ ꝛc., annmnge Die Räume aller Kirchen waren gedrängt gefüllt. In der katholischen Hofkirche, in welcher der Hof gegen⸗ wärtig, fand nach der Predigt die Aufführung des Tedeums statt, während welcher die Kinder aus der katholischen Freischule, in weißen Kleidern mit Bändern und Blumen geschmückt , vor dem Hochaltare knieten. In der evangelischen Hoftirche wurde vor Absingung des Hauptliedes der schöne Chorgesang von J. Hapdn: „Dir allein gebührt der Ruhm“, anfgeführt. In einem nefflichen, dem Tage, dem Fest und der Zeit ange⸗ messenen Vortrage verbreitete sich der Ober⸗Hofprediger !)r. von Ammon „über die menschenfreundliche, menschenbeglückende Gnade Gottes, welche in der Segensfülle der diesjährigen Aerndte sich offenbart habe.“ Die dem würdigen Redner aus tiefem Herzen quellenden Worte des Gebets mögen hier wliederholt sein: „Segen unserem würdigen Vaterlande, Segen dem ganzen Volke!“ In Leipzig wurden am 12. September das schöne und großar⸗ tige Gebäude der vereinigten Logen Apollo und Balduin und die neu errichtete Turnhalle feierlich eingeweiht.
Königreich Württemberg. (A. Z.) Se. Kaiserl. Ho⸗ heit der Großfürst Thronsolger von Rußland ist mit seiner Gemahlin und Jochter, der Großfürstin Alexandra, zum Besuche bei der Kö⸗ niglichen Familie in Stuttgart eingetroffen.
. Der Königliche bayerische Kriegs⸗Minister, Freiherr von Hohen hausen, welcher einige Zeit in der Rheinpfalz verweilte, um die dort garnisonirenden Truppen und die Festungen zu inspiziren, hat sich auf der Rückreise nach München in Stuttgart und Karlsruhe einige Tage aufgehalten. Der Zweck seines Aufenthaltes in beiden Orten war, sich mit der inneren Organisation der württembergischen und badischen Fruppen⸗Corps näher bekannt zu machen. Ein Kavallerie⸗Exercitium, welches unter den Augen Sr. Majestät des Königs selbst ausgeführt wurde, gab ihm Gelegenheit, sich von der ausgezeichneten Manövrir⸗ Fähigkeit dieser Waffe zu überzeugen. An demselben Tage hatte der⸗ selbe auch die Ehre, zur Königlichen Tafel gezogen zu werden.
Großherzogthum Baden. Am 7. September Mittags kam Ihre Majestät die Königin der Niederlande mit zahlreichem Ge⸗ folge auf einem besonderen, zu diesem Reisezwecke bestimmten König⸗ lichen Dampfboote in Mannheim an und setzte am nächsten Tage die Reise auf der Eisenbahn nach der Schweiz und Italien fort.
Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Dem Franff. Journ. wird aus Mainz vom 11. September geschrie
„Die gesammte Familie Sr. Königl. Hohen des Pruzen Wil⸗ h von Preußen findet sich heute um den vesedreru Fürsten und Vater versammelt. Denn nicht allein stund der Prinz und die Prinzessin Karl von Hessen und der Kroneinz und die Rronprinzessin von Bayern zum Besuche hier eingetroffen, Auch die Prinzen Adalbert und Waldemar befinden sich bei idrem durchlauchtigsten Vater, der morgen mit allen seinen Familiengliedern dem Gottesdienst der Kö⸗ niglich preußischen Besatzung der Bundesfestung Mainz in der St.
Johanniskirche beiwohnen wird.“
Herzogthum Braunschweig. Aus Braunschweig vom 11. September wird der Magdb. Ztg. geschrieben: „Unter dem persönlichen Protektorate Sr. Hoheit unseres Herzogs ist im hie⸗ sigen Lande eine dritte Maurer ⸗Loge entstanden und ehegestern zu Wolfenbüttel feierlich eröffnet. Dieselbe, „Wilhelm zu den drei Säu⸗ len“ genannt, arbeitet als St. Johannis⸗Loge unter der Constitution der Großloge zu Hamburg, von deren Großmeister, und zwar in des⸗ sen Auftrage von dem Dr. med. Lachmann, sie auch installirt und eingeführt wurde. Die sinnig geordneten Eröffnungs⸗ Feierlichkeiten begannen mit einem von Mitgliedern der hiesigen Oper ausgeführten Gesange und dauerten mehrere Stunden. Deputationen auswärtiger Logen, namentlich aus Hamburg, Helmstädt, Hildesheim, Goslar, Hal⸗
*
berstadt, Braunschweig ꝛc., größtentheils Meister vom Stuhle, wohnten der Festlichkeit, welche 130 — 140 Brüder versammelt hatte, zur Be⸗ glückwünschung und Inauguration bei. Aus Braunschweig waren mehrere maurerische Notabilitäten, unter Anderen der General⸗Major Hof⸗ Marschall von Lübeck und der Geheime Finanzrath Langerfeldt, anwe⸗ send. Die neue Loge hat 20 wirkliche und 6 Ehren⸗ Mitglieder. Uebrigens ist durchaus nicht etwa eine Spannung der Brüder in Wolfenbüttel mit der hiesigen Loge Veranlassung zu einer Trennung
derselben von dieser, nur die Beschwerlichkeit und sons
Manche Thräne fließt dem Andenken des wackeren Mannes.“ h T
Freie Stadt Frankfurt. (S. M.) Im Verfolg der kriegsgerichtlichen Untersuchung, zu welcher die Entweichung von etli⸗ chen zwanzig Soldaten vom hiesigen Linienmilitair Anlaß gab, soll sich bereits erwiesen haben, daß sie insgesammt als wirkliche Deser⸗ teure zu betrachten sind, ohne daß jedoch, wie es anfangs hieß, Falschwerberei stattgefunden. Auch sind die deshalb beschuldigten und hierher eingelieferten Personen, angeblich jüdische Viehhändler aus Holland, für unschuldig befunden und wieder auf freien Fuß gestellt worden. Die fahnenflüchtigen Soldaten aber scheinen das Opfer ihrer Leichtgläubigkeit geworden zu sein, da sie, allein auf den Grund i holländisches Schiff werde sie bei Kostheim abholen und ihnen alsdann ein Handgeld von 40 Fl. für den Mann ausbezahlt werden, ihren Fahneneid brachen und sich bei jenem Orte in einem Gebüsch unfern dem Main⸗Ufer versteckt hielten, wo sie von Gendarmen entdeckt, gefangen genommen und hier⸗
.
einer ganz unbefugten Versicherung, ei
her gebracht wurden.
x* Frankfurt a. M., 12. Sept. Wie man vernimmt, wird Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Oldenburg auf der Rückreise wiederum unsere Stadt berühren, Se. Hoheit der Herzog
von Nassau am 15ten d. in Bieberich aus Schottland eintreffen.
Die Bundes⸗Versammlung hält noch eine Sitzung und tritt dann ihre gewöhnlichen viermonatlichen Ferien an. Die Militair⸗Kommis⸗ sion der hohen Behörde hat eines ihrer thätigsten Mitglieder durch den Tod verloren, den Königl. bayerischen ersten Bevollmächtigten,
Herrn General⸗Major Freiherrn von Völderndorff.
Oesterreichische Monarchie.
Venedig, 6. Sept. (A. Z.) Heute früh 10 Uhr langte Se. Majestät der König von Preußen mit dem Dampfschiff „Imperatore“ des österreichischen Lloyd hier an. Dem Monarchen wurde bei sei⸗ nem Einlaufen in die Hafenmündung das kleine Kriegs⸗Dampfboot „Messagere“ entgegengesandt; die Eifersucht des Capitains des gro⸗
tigen Uebelstände einer Reise hierher zum Logenbesuche ließ den Wunsch entstehen, auch in Wolfenbüttel eine Loge zu besitzen. Dem hiesigen Fonds zu mild⸗ thätigen Zwecken ist aus dem Testamente des kürzlich hier verstorbe⸗ nen Banquiers Friedrich Löbbeke ein bedeutender Zuschuß geworden, indem der edle Verstorbene demselben beinahe 15,000 Rthlr., über⸗ dem auch der reformirten Kirche hierselbst, zu deren Gemeinde er ge⸗ hörte, ein Kapital von 2000 Rthlr. als Legat hinterließ. Dennoch werden die Armen in ihm einen Wohlthäter vermissen, der mit der reinsten Menschenliebe im Stillen Vielen Hülfe und Trost gewährte.
ßen Schiffs, der sich an Schnelligkeit mit dem flinken „Messagere“ messen wollte, führte den unangenehmen Vorfall herbei, daß dos Dampfboot bei einer der häufigen Wendungen der Kanäle auf den Sand suhr und wegen der eben eintretenden Ebbe unbeweglich stecken blieb, ohne daß es gelungen wäre, dasselbe vor Abend wieder flott zu machen. Se. Majestät stieg im strengsten Inkognito im Hotel Danieli ab und wird nur drei Tage hier verweilen. Gleich nach der Ankunft begaben sich der Erzherzog Friedrich Vice⸗Admiral und die
—
8 “ Söhne des Vice⸗Königs zur Aufwartung nach dem otel.
Se. Kaiserl. Hoheit Erzherzog Rainer hat am letzten August Venedig verlassen, um in Begleitung des österreichischen Staats⸗Mi⸗ nisters, Grafen Fiquelmont, die lombardisch⸗ venetianischen Staaten zu bereissen. LdD1--
“
]
Paris, 10. Sept. Die Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten und der Justiz, Herr Guizot und Herr Hebert, sind gestern in Paris eingetroffen. Auch der Marquis und die Marquise von Nor⸗ manby sind aus dem Seebade Dieppe wieder hier angelangt. Herr Thiers ist ebenfalls seit vorgestern in Paris zurück. Er soll den spanischen Vorgängen besondere Aufmerksamkeit widmen. Der Mar⸗ quis de Dalmatie hat Paris verlassen, um auf seinen Gesandt⸗ schaftsposten in Berlin zurückzukehren. Herr Alfred von Broglie ist mit Depeschen für Herrn Rossi nach Rom abgereist.
Die Fortschritte, welche Abd el Kader in Marokko macht, geben
2
den Oppositionsblättern wieder Stoff zu Vorwürfen gegen die Regie⸗ rung, daß sie dem Emir, dessen Fruchtbarkeit an Hüͤlfsquellen und u bezwinglicher Ausdauer doch so bekannt sei, so viel Zeit und Ruhe gelassen habe, um mit erneuter Kraft auftreten zu können. Das Journal des Débats hat bis jetzt noch keine Bemerkung über jene Nachricht gemacht, was der Oppositionspresse um so mehr An⸗ laß giebt, die Regierung anzugreifen und ihr eine unverantwortliche Gleichgültigkeit vorzuwerfen. Der Constitutionnel glaubt aus der Einnahme der Stadt Tasa durch Abd el Kader vollkommen zu der Besorgniß berechtigt zu sein, daß der Emir binnen kurzem sich ganz Marokko's bemächtigt haben werde; ohne Zweifel würde die Bevöl⸗ kerung für ihn Partei ergreifen, und die Truppen Abd el Rhaman's würden ihm keinen Widerstand entgegenzusetzen wagen. Neuerdings eingegangenen Nachrichten zufolge, befand sich die französische Escadre unter dem Befehl des Contre⸗Admiral Trehouart am 20. August noch in den Gewässern von Neapel. Sie besteht im ganzen aus 11 Fahrzeugen, worunter drei Dreidecker und vier Dampffregatten, und hat die Weisung erhalten, von Neapel abzu⸗ gehen; wohin, weiß man nicht. 1 *Das Geschworenengericht des Departements der Seine hat Herrn Durand, Geschäftsführer der Gazette de France, wegen eines Artikels über die Ermordung der Herzogin von Praslin in Contu⸗ maciam zu einem Jahr Gefängniß, 3000 Fr. Geldstrafe und Ver⸗ nichtung der dessallsigen Exemplare verurtheilt; wogegen bekanntlich Herr Cantagrel, Geschäftsführer der Democratie pacifique, we⸗ gen eines Artikels über denselben Gegenstand, um dessenwillen er auch in Anklagestand versetzt worden war, freigesprochen wurde. In der Handelswelt macht der Sturz des Hauses Rour, mit Passiven angeblich zum Belaufe von 6 Millionen, großes Aufsehen; die Pariser Fabriken sollen stark dabei betheiligt sein. Die Regierung hat in dem Jahre 1847 eine Summe von 50,000 Franken für Versendung der Mineral Wasser von Vichy bewilligt. Die Börse hatte heute anfangs eine etwas festere Haltung; ge⸗ gen 1 ½ Uhr trat jedoch wieder eine rückgängige Bewegung ein. Es machte sich eine große Entmuthigung unter den Spekulanten à la
hausse bemerklich. Die Actien der Bahn von Orleans waren be⸗ 1
sonders stark angeboten. Das römische Anlehen wich um 1 „Ct.,
auf 96 ¾. Großbritanien und Irland.
London, 9. Sept. Ihre Königl. Hoheit die Herzogin von Kent ist von ihrer Reise nach Deutschland wieder zurückgekehrt.
Der Standard macht die Mittheilung, daß die Regierung in der nächsten Session dem Parlamente eine Bill zur Errichtung von Ehrengerichten nach dem Vorbild der preußischen zur Verhinderung von Duellen vorlegen werde.
In der Versammlung des dubliner Repeal⸗Vereins am 6. Sep⸗ tember äußerte sich J. O Connell sehr nachdrücklich über die herzlose
winden, um zu einer fruchtbaren Idee zu gelangen.“ So warf er sich in das Studium der Natur nebst Mathemallk und ihren Anwendungen auf vie Bedürfnisse und Gewerbe der Menschen, bildete sich durch Reisen und ließ sich in Leipzig nieder, wo er wissenschaftlichen Arbeiten lebke.
Im Junt 178 1 schrieben Körner, seine Braut, ihre Schwester und Huber einen gemeinsamen Brief an Schiller in Mannheim, in dem sie dem aufstrebenden Dichtergenius buldigten. Hierauf antwortete Schiller nach einem halben Jahre, zurückgehalten durch „ungluückselige Zerstreuungen, deren Andenken ihm in diesem Augenblick noch Wunden schlagt“, in schmerzlich aufgeregtem Jon, mit leidenschaftlicher Dankbarkeit, und kündet ihnen im Febtuer 1785 seinen Entschluß an, Mannuheim mit Leipzig zu vertauschen. „Ze61 Lage habe ichs in meinem Herzen berumgetragen, w.e den Entschluß, 2, zu Welt zu geben. Menschen, Verhältnisse, Erdreich und Himmel sind mair aüwiter. Ich habe keine Seele hier, keine einzige, die die Leere mei⸗ es Sehens fullte, keine Freundin, keinen Freund; und was mir vielleicht eh benver sein lönnte, davon scheiden mich Konvenienz und Situation... , h, Die besuchen. O meine Seele dürstet nach neuer Nahrung, nach nyenschen, nach Freundschaft, Anhänglichkeit und Liebe. Ich muß e. hen, muß in Ihrem näheren Umgang, in der innigsten Verkettung nir üunen mein ei Herz wieder geuießen lernen und mein ganzes Da⸗ Ein Amen lebendigeren Schmwung bringen. Ich werde glücklich sein. t nns hoch nie. Weinen Sie um mich, daß ich ein solches Geständniß sschen war Körner nach Dresden übergesiedelt, und da es damals ahnen gab, se lebte Schiller einen bis zwei Monate in DLescg, ese einen Freund zu sehen. Desto leidenschaftlicher wurde korre⸗ seeuet aaplan der künstigen Freundschaft beredet. Dieser fast an Speeee paͤazende Ton dauerte auch noch eine Zeit lang nach der versöne eeten vetanntschaft fort. So schreibt Schiller aus Gohlis imi , ee, bee zestrige Tag, der zweite des Julius, wird mir un⸗ vergeßlach ’icch lebe. Gäbe es Geister, die uns dienstbar sind gud ünser⸗ Kfe. ab Stimmungen durch eine sympathetische Magie fortpflauzen dind Lelr nann, Pu hättest die Stunde zwischen halb acht und
aüb neun Vernasge e en lüßesten Ahnung empfinden müssen, u. s. f.“ Diesser Ton Hört gbfr gbesnig auf und weicht der gemäßigten, männllchen Spische deesteelchn nevalich erscheint Körner als der Ruhigere und die E163 veee Petrachtende. Und nun begiunt ein un⸗ unterbrochener Nustusch oer zie wiß ftliche Beschäftigung, die litera⸗ v 18 g. t üg aschastich Beschäfnigung, die litera
Sie glich, äußerst plan-, volksmaßig, natürlich. Es war weniger eine Rede, als ein vernünftiges Gespräch. Ein Satz aus der praktischen Poilosophie, angewandt auf gewisse Details des bürgerlicher Lebens — Lehren, die man eben so gut in einer Moschee, als in einer christlichen Kirche erwarten könnte. Keine Geberdensprache, kein Spiel mit der Stimme, ein ernster und nüchterner Ausdruck. Es ist nicht zu verkennen, daß er sich seiner Würde bewußt ist. Die Voraussetzung dieses allgemeinen Ansehens giedt ihm Sicherheit und gleichsam Bequemlichkeit. Er fuüͤhlt sich als einen üͤber⸗ legenen Kopf von lauter untergeordneten Geschöpfen umgeben.
Predigt hat mir besser, als jede andere, die ich in meinem Leben bekommen habe, gefallen, aber ich miß Dir aufrechtig gestehen, überhaupt keine Predigt gefällt. Das Publikum, zu welchem ein spricht, ist viel zu bunt und zu ungleich, als daß mein befriedigende Einheit haben könnte, und
ler's, die Freunde Göthe’s betreffend. mar, „bat alle Menschen, die sich zu seinem Zirkel zählen, gemodelt. Eine stolze philosophische Verachtung Faler Speeulation und Untersuchung, mit einem bis zur Affectation getriebenen Attachement an die Natur und eine Resignation in seine funf Sinne; kurz, eine gewisse kindliche Einfalt der Vernunft bezeichnet ihn und seine ganze hiesige Sekte. Da sucht man lie⸗ ber Kräuter oder treibt Mineralogie, als daß man sich in leeren Demon⸗
ee . schreibt Spühe . April 1787, wie viel Verguügen ihm des Lektnre der „1. 21805; AZge968, Knes Nomanes, der damals großen —2 vorgn Körnek in ein freudiges Lob dieses leichten, veveihge 8¶¶ 88 eseh edöh Fanzosen eigen sei. „Die fran⸗ afisn Hat Mterbi wigllich elwas Acheuiensisches.“ Aehnliche Freude
as Boltatze s Feichichtliche Peech. 1 sisch huliche 5 eege Ihtes siedeli S hhitlee nach Weimar herüber, wo C5. f. Göthe is iu Jalien, stat dessen muß 8* anp Haltesg, desten aufpeneces, warmes Wesen auch ihm e Unterhaltung it vollständig bie zur Pedanterie und oft
dig ist, so ist es unverantwortlich, seine Zeit im Naturgenusse zu gen und mit Kräutern und Steinen zu vertändeln.“
alltäglich, so daß sie auf die Dauer recht langweilig wird. Einen viel tie⸗ feren Eindruck macht Herder auf Schiller. „Seine Unterhaltung ist voll
Geist, voll Stärke und Feuer, aber seine Empfindungen bestehen in Haß oder Liebe.“ Gothe liebt er mit Leidenschaft, mit einer Art von Vergötte⸗ rung. Er giebt ihm einen klaren, universalischen Verstand, das wahrste und innigste Gefühl, die größte Reinheit des Herzens. Alles, was er ist, ist er ganz, und er kann, wie J llius Cäsar, Vieles zugleich sein. Er ist rein von allem Intriguengeist, er hat wissentlich noch Niemand verfolgt, noch keines Anderen Glück untergraben. Er liebt in allen Dingen Helle und Klarheit, selbst im Kleinen seiner politischen Geschäfte, und mit eben diesem Eifer sa er Mostik, Geschraubtheit, Verworrenheit. Herder selbst macht aus
schriftstellerischen Menschen nichts, aus Dichtern und vollends dramatischen
am allerwenigsten, aus Fremdheit, wie er selbst gesteht, in diesem Fache des Geistes. Von Schiller hatte er im Inhre 1787 noch nichts gelesen. Dieser hörte eine seiner Predigten an über den Tert vom ungerechten Haushalter.
agte Schiller, einem Diskurs, den ein Mensch allein führt,
Herder’s zu höͤren daß mir Prediger eine Manier eine allge⸗ er darf den schwächlichen
Theil nicht ignoriren, wie der Schriststeller u. sw.“
Höchst merkwürdig ist ein Brief Koͤrner’s auf eine Mittheilung Schil⸗- „Sein Geist“, schreibt er aus Wei⸗
strationen vrfienge.“
Darauf entgegnet Körner, daß diese Schilderung den Wansch, unter
solchen Menschen zu leben, ihm nicht errege. „Die hoͤhere Seelenkraft un⸗ gebrancht zu lassen, ist Diebstahl an seinem Zeitalter. Freilich ist es be⸗ Juemer, unter kleinen Menschen zu herrschen, als unter größeren seinen Plas * 1en. So lange noch im politischen oder schriftstellerischen Wir⸗ ung?
reise für Göthe etwas zu thun übrig bleibt, das seines Geistes wür⸗ s verschwel⸗
4
Ein Besuch in Jena bringt Schiller mit den dortigen Professoren zu⸗
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sammen. Sechs Tage brachte er im Hause Reinhold's, Wieland’s Schwiegersohn, zu, ohne an diesem Kantianer besonderes Behagen zu finden. „Er hat einen kalten, klarsehenden, tiefen Verstand, den ich nicht habe und nicht würdigen kann; aber seine Phantasie ist arm und enge und sein Geist begränzter, als der meinige. Die lebhafte Empfindung, die er im Umgange über alle Gegenstände des Schönen und Sittlichen ergiebig und verschwen⸗
derisch verbreitet, ist aus einem fast vertrockneten, ausgesogenen Kopfe und Herzen unnatürlich hervorgepreßt. Er ermüdet mit Gefühlen, die er suchen und zusammenscharren muß. Seine Moral ist ängstlicher als die meinige, zund seine Weichheit sieht nicht selten der Schlappheit, der Feigheit ähnlich. Er wird sich nie zu kühnen Tugenden oder Verbrechen, weder im Ideal, noch in der Wirklichkeit, erheben, und das ist schlimm. Ich kann keines Menschen Freund sein, der nicht Fähigkeit zu einem von beiden oder zu beiden hat. Er gestand mir, daß ihn Wieland'’s ungleicher Charakter auf das schrecklichste schon mißhandelt.. und ihn eigentlich aus Weimar ver⸗ trieben habe. Heute habe er ihn für einen großen Geist und morgen für einen Esel ecklärt. Niemand, als Wieland's Frau, die alle U igewitter ab⸗ wartet, kann in seiner Atmosphäre dauern.“ 3
Bei dem vielen Verkehr mit Familien konnte es nicht ausbleiben, daß
Schiller von Heirathsgedanken heimgesucht wurde, die ihm Koörner so viel
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als moͤglich auszureden suchte. Namentlich scheint des alten Wieland Zu⸗ thunlichkeit der ihn gern als thätigen Theilnehmer an seinem Merkur wanschte, noch den besonderen Grund gehabt zu haben, ihn mit einer seiner Tochter zusammenzubringen. Das thut Schiller im ersten Augenblick zwar sehr wohl, aber bald überzeugt er sich, daß die hausbackene Gutmüthigkeit und Naturlichkeit dieser Leate ihm nicht genügt, und daß er gerade mit dem besseren Theil seines Wesens in ihren Kreis nicht paßt. Aber seitdem ver⸗ laßt ihn der Wunsch, zu heirathen, nicht mehr, und er theilt ihn dem Freunde immer wieder als das tiefste Verlangen seines Herzens mit. „Die Wieland kenne ich nicht, aber ich würde sie heute ihrem Vater abfordern, wenn ich glaubte, daß ich sie verdiente. Es ist sonderbar, ich verehre, ich liebe die
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berzliche empfindende Natur, und eine Kokette, jede Kokeite kann mich fesseln. Jede hat eine unfehlbare Macht auf mich, durch meine Eitelkeit und Sinn⸗ sichkeit; eutzündrn kann mich keine, aber beunruhigen genug. Ich habe bobe Begriffe von häuslicher Freude und doch nicht einmal so viel Sinn dafür, um mir sie zu wünschen. Ich werde ewig isolirt bleiben in der Welt, ich werde von allen Gluückseligkeiten naschen, ohne sie zu genießen. Auf die Wieland zurückzukommen: ich sage Dir, ich glaube, daß mich ein Geschöpf, wie dieses, glücklich machen könnte, wenn ich so viel Egoismus hätte, glücklich sein zu konnen, ohne glücklich zu machen, und an dem Letzteren zweifle ich sehr. Bei einer ewigen Verbindung, die ich eingehen soll, darf Leidenschaft nicht sein, und darum habe ich bei diesem Falle mich schon verweilt. Ich kenne weder das Mädchen, noch weniger fühle ich einen Grad von Liebe, weder Sinnlichkeit, noch Platonismus — aber die innigste Gewißheit, daß es tief empfindet, daß es ein gutes Wesen ist und sich innig attachiren kann, mit der Rücksicht zugleich, daß sie zu einer Frau vortrefflich erzogen ist, äußerst wenig Bedürfnisse und unendlich viel Wirth⸗ schaftlichkeit hat. Aber ich weiß nicht, ob ich in diesen Kreis gehöre, ob ich ewig darin verharren, mich nie daraus sehnen, ob ich diesen Menschen
ewaltsam aus Eng⸗ tentheils ihre besten abe man sie auf Schiffe ge⸗ itterung in ihr heimatliches Elend zu⸗ das irländische Volk müsse Armen aus Eng⸗ g seine außer Lan⸗ „Connelh da
Unmenschlichkeit, womit man irländische Arme land heimschaffe, nachdem sie diesem L Kräfte geopfert hätten. worfen und bei schlechtester W rückgeschleppt. Er sagte zum Schlusse, sich erheben und erklären, daß es nur daun seine land zurücknehmen wolle, wenn man ihm gleichzeiti des lebenden Gutsbesitzer iem einzigen Orte der öffentlichen Arbeiten rathen seien.
Die Times meldet nur acht sich fähig erklärt hätten, den an England zurückzuzahlen. dung, und es sei sehr zu befürchten, daß von vi Armensteuer Alles, was man aufbringen könne, während manche Ortschaften Stande sein würden. die Hälfte der an Irland vorgestreckten 5 erhalten werde.
Bekanntlich hat si Stadt Birkenhead so bedeutend, daß der H für Waaren ist, nächstens auch in Bezug auf die Landungs⸗Gebühren an den Schiffs⸗Abgaben zum Freihafen erklärt werden soll.
Die Auswanderung aus oder über England ist noch nie so be⸗ deutend gewesen, wie in diesem Jahre; aus dem Hafen von viver⸗ pool allein waren bis vorgestern abgesegelt: 77,403 Personen nach den Vereinigten Staaten; 27,666 nach Kanada; 1479 nach Neu-Braun⸗ schweig; 171 nach Neu⸗Schottland; 444 nach Prinz Eduard's Insel und 311 nach anderen Orten. Davon waren zwei Drittel Irländer; von dem übrigen Drittel waren zwei Fünftel Schottländer, zwei Fünftel Eng⸗ länder und ein Fünftel Deutsche, deren Anzahl dies Jahr auch grö⸗ ßer war, als je früher.
In den schottischen Hochgebirgen war in den ersten Tagen die⸗ ses Monats das Wetter so rauh und unfreundlich, daß man am 2.4 en d. zwei Engländer, die eine Lustreise zu Fuß in die romantischen Gebirge unternommen hatten, am Morgen erfroren fand, nachdem am Abend vorher heiteren Muthes hatte marschiren
Meist krank h
Noch erwähnte O nel aft Mayo durch Einstellung über 1600 Personen ins tiefste Elend ge⸗
zurücksende. in der Grafsch
;z unter 130 Armen⸗Bezirken sie treffenden Vorschuß⸗An man weitere Stun⸗ elen Orten die neue verschlingen werde, zu erschwingen außer daß England kaum Millionen Pfd. St. zurück⸗
aus Irland, daß
Allgemein begehre
sogar die Armensteuer
Die Times räumt ein,
einigen Jahren die lin ist jetzt schon der schon jetzt ein Freihafen auf die Dauer von 1 bis 2 Jahren Werften und sonstige
ch Liverpool gegenüber seit Diese neugeborene Riva afen derselben,
HBHelgien. Der Moniteur enthält heute eine Ant⸗ wort auf verschiedene Klagen, die in Betreff der bevorstehenden, von der Regierung veranstalteten landwirthschaftlichen Ausstellung laut ge⸗ . Man hat es unter Anderem getadelt, daß Vieh davon aus⸗ geschlossen ist; hierauf wird entgegnet: der Grund sei ein sehr ein⸗ facher: die Geldmittel, welche der Verwaltung für diese neue und ra⸗ sche Veranstaltung zu Gebote ständen, hätten ihr dies nicht erlaubt; die Ausstellung von Vieh erheische große Vorbereitungen, geräu⸗ ansehnliche Preise und manches Andere, bewerkstelligen Ausstellung sei sie hätte erst später stattfinden müssen, mit alle Erzeugnisse des Bodens auf derselben hätten erscheinen Die Regierung erwiedert, sie sei von dem Wunsch ausge⸗ gangen, die Ackerbau⸗Ausstellung noch mit der Gewerbe⸗Ausstellung und mit den September⸗Festen zusammentreffen zu lassen, um den zahlreichen Gästen, welche Brüssel in dieser Zeit aus dem In⸗ und Auslande in seinen Mauern sehe, eine Gelegenheit zu bieten, alle Reichthümer des Landes kennen zu lernen. Und wenn einige Pro⸗ dukte zu dieser Zeit noch nicht erscheinen könnten, so würden dagegen wieder andere, wenn die Ausstellung später stattgefunden hätte, ge⸗ fehlt haben, wie namentlich viele Erzeugnisse des Gartenbaues.
Schweiz. Die Dissonanz zwischen hochgestell⸗ St. gallischen Liberalen in der Sonderbunds⸗Frage soll nunmehr vollkommen ausgeglichen sein, so daß zu ernstem bewaffneten Einschrei⸗ falls die Absendung von eidgenössischen unicht herbeiführt, 77 liberalen Stimmen fehlen
Brüssel, 11. Sept.
mige Oertlichkeiten,
ner sagte man,
Kanton St. Gallen.
ten gegen jene Verbindung, - Repräsentanten die Auflösung derselber nächsten Großraths⸗Sitzung keine der
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— Rom, 3. Sept. (N. K.) Verflossene Nacht wurde eines der
berüchtigtsten Häupter der letzten Verschwörung, der Pfarrer Ber⸗ toni aus Borgo bei Faenza, der auf die üble Stimmung der niede⸗ ren Volksklasse daselbst einen wesentlichen Einfluß gehabt, nebst noch einem geistlichen Komplicen, Namens Corvi, gefangen in Rom einge⸗ bracht und in das Kastell St. Angelo abgeliefert. Außer diesen Bei⸗ den hat man in Ferrara noch gegen 200 von jenem gemeinen Ge⸗ sindel arretirt, die aber, da sie bloße Werkzeuge der Häupter waren, in den dortigen Gefängnissen verwahrt werden.
Vorgestern Nachts ist es der Guardia civica von der Wache am Rione Monti gelungen, eine Bande Diebe, welche ihr Gewerbe seit längerer Zeit unter der Anführung zweier ebenfalls arretirter Häup⸗ ter (l'Acetarello und il Guercio genannt) unentdeckt trieben, zu ver⸗ haften. Es waren ihrer 14 an Zahl, und sie waren eben in den Hallen des antiken Friedenstempels (der alten Basilika Konstantin's des Großen) beschäftigt, die Beute zu theilen, als eine Abtheilung der Guardia civica, deren Capitain durch geheime Kunde davon unter⸗ richtet war, verstärkt durch einige Grenadiere, unbemerkt die Ausgänge besetzte, mit gefälltem Bajonett auf die Diebe eindrang und sie sämmtlich gefangen nahm. Zugleich hat man noch einen anderen Schlupfwinkel entdeckt, eine Bottega, wo eine Menge geraubtes Gut gefunden und den Gerichten übergeben ward. Seit dieser Arrestation sind in der vorigen Nacht und diesen Morgen nach den Angaben der Gefangenen noch 7 Individuen eingezogen worden. Die Sicherheit, die jetzt in Rom stattfindet, verdankt man lediglich der rastlosen Thä⸗ tigkeit der Guardia civica; nur einem so zahlreichen, gut geordneten und vom edelsten Gemeingeiste beseelten Corps ist es möglich, in einer ungeheuren Stadt wie Rom, welche durch ihre Einrichtung und An⸗ lage eine fast unübersehbare Menge von Schlupfwinkeln aller Art dar⸗ bietet, das ersehnte Ziel einer guten städtischen Ordnung zu cerreichen. Selbst der besten Polizei würden sich hier fast unübersteigliche Hin⸗ dernisse entgegensetzen. b
Eine ziemliche Anzahl Bologneser und Romagnolen sind in diesen Tagen in Livorno angelangt, um Waffen zu kaufen. Am 20. August sind für sie 25 Kisten mit Waffen abgesendet worden.
Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.
Berlin, 13. Sept. In der heutigen Sitzung wurde zunächst der Angeklagte Stanislaus von Biesiekierski vernommen. Derselbe ist im Jahre 1792 geboren, trat im Jahre 1809 in das polnische Heer und machte in demselben den Feldzug gegen Rußland mit. Hier wurde er gefangen, nach zwei Jahren wieder entlassen, worauf er abermals im polnischen Heere Dienste nahm und nach dem Frieden im Jahre 1815 als Garde⸗Capitain den Abschied erhielt. Nach dem Tode seines Vaters wurde er Gutsbesitzer im Großherzogthum. Im Jahre 1830 betheiligte er sich bei der polnischen Revolution, führte als Oberst⸗Lieutenant das erste Masuren⸗Regiment, mußte aber nach der Schlacht bei Ostrolenka wegen Krankheit seinen Abschied nehmen. Im Jahre 1834 verheirathete er sich mit Emilie von Mikorska, der Schwester des flüchtigen Joseph von Mikorski. Zu Johannis 1845 verkaufte er seine Güter und nahm seinen Wohnsitz in Posen. Schon als Gutsbesitzer nahm er Emissaire des demokratischen Vereins bei sich auf. Mit seinem Schwager Joseph Mikorski und mit Wladislaus von Kosinski führte er Gespräche über die Verschwörung. Beide suchten ihn zur Uebernahme des Kommando's über die Insur⸗ genten in Westpreußen zu bewegen. Anfangs lehnte der Angeklagte den Antrag ab, indem er das ganze Unternehmen für zu gewagt er⸗ klärte; spaͤter zeigte er sich bereit und versprach auch so schnell als möglich nach Kujawien in die Nähe des Hauptvereinigungspunktes gehen zu wollen. Der Angeklagte fand sich nunmehr in den ersten Tagen des Februar bei Ludwig von Mieroslawski ein und erhielt hier seine Instructionen. Am Sten oder 9. Februar reiste er nach der Gegend von Westpreußen ab. Am 13ten kam er nach Brom⸗
berg, wo gerade damals mehrere Mitverschworene versammelt waren,
und hatte hier namentlich Besprechungen mit Kosinoki.
Bei seiner heutigen Vernehmung äußert der Angeklagte: eine allgemeine Kenntniß von verschiebenen Parteiungen habe er durch die Zeitungen und Gerüchte erhalten. Der Emissair Wegierski
habe sich bei ihm nicht aufgehalten, wohl aber Dzwonkowski,
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11 111AA“4“ der unter anderem Namen und krank als polnischer Ueberläu⸗ fer fünf Tage bei ihm gewesen. Daß derselbe Emissair sei, habe er nicht gewußt. dit seinem Schwager Mikorski habe er oft über die Tagesbegebenheiten gesprochen. Mikorsli sei ein exaltirter Mensch, und er habe nie ganz geglaubt, was dieser ihm erzählt. Den von Kosinski habe er hin und wieder im Kasino ge⸗ sehen. Kosinski habe ihm auch mit seiner Frau eine Visite gemacht, und auch er habe denselben einmal wieder besucht. Von seiner De⸗ signirung zum Anführer in Westpreußen wisse er nichts. Kosinsli, vorgerufen, sagt aus: er habe dem Mieroslawski auf dessen Anfrage verschiedene Offiziere genannt, die zur Uebernahme von Kommando's tauglich seien, und unter vielen Anderen auch den Oberst von Bie⸗ siekierski. Mieroslawski sagt aus, er habe sich bei Kosinski nach fähigen Offizieren für Westpreußen erkundigt. Kosinski habe ihm 3 oder 4 genannt, unter diesen auch den Angeklagten. Er habe sich für den Angeklagten entschieden und eine Instruction für denselben ausgearbeitet; ob er die Instruction abgeschickt, wisse er nicht. Wenn er in der Voruntersuchung angegeben, daß er mit dem An⸗ geklagten über das Unternehmen gesprochen, so liege hier ein Irrthum vor, den entweder er selbst oder der Inquirent ver⸗ anlaßt. Seine Angaben in der Voruntersuchung hätten nur so weit Werth, als sie die Sache und ihn selbst, nicht aber so weit sie Dritte beträfen. Der Angeklagte fährt fort: Er habe den Mie⸗ roslawski im Jahre 1830 gesehen und später nicht wieder. Mieros⸗ lawski sagt aus: Gesehen habe er den Angeklagten einmal in Posen, wo, wisse er nicht mehr, namentlich nicht, ob bei Leciejewski. In⸗ structionen und Aufträge aber habe er demselben gewiß nicht ertheilt. Der Angeklagte äußert weiter: Mit Mikorski habe er nur im All⸗ gemeinen, mit Kosinski gar nicht über den Aufstand gesprochen. Ko⸗ sinski, vorgerufen, erklärt: Er habe mit dem Angeklagten über den Aufstand nicht gesprochen. Die gegentheilige Angabe in der Vorun⸗ tersuchung habe er schon früher als unrichtig widerrufen. In Brom⸗ berg habe er den Angeklagten gesehen, ihn aber nicht gesprochen. Der Angeklagte fährt fort: Am 8. oder 9. Februar sei er nach dem Kreise Inowraclaw abgereist. Dort sei seine Heimat, dort seien seine Verwandten, und dort liege das Gut, welches er ein Jahr vorher verkauft habe. Er habe Geid⸗Angelegenheiten ordnen wollen und sei in einer Hypotheken⸗Angelegenheit von dem Gute aus nach dem 4 Meilen entfernten Bromberg gefahren. Bei der Frau von Sa⸗ dowska in Bromberg habe er dinirt und dort den Kosinski getroffen. Möglich, daß er mit demselben über die Verhaftungen und Unruhen gesprochen. Kosinski bestätigt dies. 1.85
Hierauf hält der Staats⸗Anwalt sein Requisitorium: der An⸗ geklagte habe in der Voruntersuchung ein Geständniß abgelegt, aus welchem hervorgehe, daß er von dem hochverrätherischen Unterneh⸗ men vollständige Wissenschaft gehabt. Dadurch werde der Antrag auf Strafe wegen unterlassener Anzeige begründet. Der jetzige Wi⸗ derruf des Angeklagten sei völlig unmotivirt. Der Angeklagte habe aber nicht blos Wissenschaft von dem Unternehmen gehabt, sondern sich auch thätig an demselben betheiligt, weil er das ihm angetragene Kommando übernommen. Beweis dafür seien die früheren Aussagen Mieroslawski's. Der jetzige Widerruf desselben sei, gar nicht be⸗ gründet, und überdies sei ein schriftliches Beweisstück von Mieros⸗- lawski's Hand vorhanden. Dazu komme die bestätigende Aussage Kosinski's. Endlich komme dazu die Uebereinstimmung zwischen den Handlungen des Angeklagten und den betreffenden Aussagen. Der⸗ selbe sei gerade zu der bestimmten Zeit nach Westpreußen hin ab⸗ gegangen. Demgemäß müsse er auf die Strafe wegen Hochverraths antragen.
Der Vertheidiger des Angeklagten, Justiz⸗Kommissarius Lewald bemerkt: Das Requisitorium des Staats⸗Anwalts zerfalle in zwei Theile, von denen der erste sich mit der unterlassenen Anzeige, der zweite sich mit der thätigen Theilnahme des Angeklagten beschäftige Der erste Theil werde nicht auf dasjenige begründet, was in der öf⸗ feutlichen Verhandlung ausgesagt worden, sondern auf frühere Anga⸗ ben. Der Staats⸗Anwalt habe selbst einmal ausgesprochen, daß nur auf das, was in der Sitzung vorkomme, das Hauptgewicht gelegt werden könne, während die Voruntersuchung lediglich unterstütze. Was die Unterredungen mit Mifkorski betreffe, so seien dieselben bei den allgemein verbreiteten Gerüchten von einer Verschwörung sehr natür⸗ lich und höchst unverfänglich. Von dem Angeklagten könne nicht ver⸗ langt werden, daß er von diesen Unterredungen habe Anzeige machen sollen. Der Staat könne nicht das Recht beanspruchen, daß man an seinen nächsten Angehörigen zum Verräther werde, und wenn das
Glaubst Du mich zu kennen, rneinen, so laß mich darüber sage mir, ob ich en, die Du, die die daß ich eine
werth bleiben kann — das weiß ich nicht. es zu bejahen oder zu ve
genug zu kennen, um er z1 i Glück wie das seinige nahe geht,
Du, dem mei auf diesen Umstand denken soll, ob alle die Ersahrung Anderen über mich gemacht haben, sich mit Frau habe, und ein mir so entgegengesetztes
Im Januar des folgenden Jahres 1 und wahrhaft rührend ist die Schilderung att ist und sich nach einem eigenen Heer
wird ihm aus der Ferne angetragen, er und ist entschlossen, sie auszuschlagen, kann. „Aber ich muß eine Frau dabei mein Lieber, dabei bleibt es, Seele so lesen, wie ich selbst, schieden sein.
der Idee reimen, Wesen, eine unschuldige Frau.“
788 bewegt ihn derselbe Gedanke, wie er des Junggesellenlebens Die Professur in Jena chwankt, ob er sie annehmen soll, un er durch den Merkur erxistiren ernähren können, denn noch einmal, Könntest Du in meiner Du würdest keine Minute darüber unent⸗ ätigkeit sind in mir ab⸗
Ich führe eine elende Ich muß ein as ich glücklich machen kann
daß ich heirat
Triebe zu Leben und Th genutzt; diesen einzigen habe ich noch nich Eristenz, elend durch den inneren Geschöpf um mich haben, das mir gehört, d und muß, an dessen Dasein mein eigenes sich erfrischen kann. nicht, wie verwüstet mein Gemüth, † alles dieses nicht durch äußeres Schicksal, denn ich befinde mich hier von der Seite wirklich gut, sondern durch inneres Abarbeiten meiner Empfin⸗ Wenn ich nicht Hoffnung in mein Dasein verflechte, Hoffnung, verschwunden ist; wenn ich die abgelaufenen Räder Empfindens nicht von neuem aufwinden kann, so ist philosophische
Zustand meines Wesens.
wie verfiastert mein Kopf ist — und
die fast ganz aus mir meines Denkens und Hypochondrie meine Seele, ihre Blüthen Augenblicks gebe.
- meines Hierseins Charlotte seit langer Zeit. Mein Wesen leidet durch diese Armuth, und ich fürchte für die Kräfte meines Geistes. Ich bedarf eines Mediums, durch das ich die anderen Freuden genieße. Wahrheit und Schönheit werden mehr auf mich wirken, wenn eine unun⸗ terbrochene Reihe feiner, wohlthätiger, häuslicher Empfindungen mich für die Freuͤde stimmt und mein erstarrtes Wesen wieder durchwärmt. Ich bin bis jetzt ein isolirter, fremder Mensch in der Natur herumgeirrt und habe nichts als Eigenthum besessen. Alle Wesen, an die ich mich fesselte, haben 1nas, ihen ihnen Sane. war, als ich, und damit kann sich mein Cristenz, und das ist das bürgerlichen und häuslichen daß ich gewählt habe. war nicht mehr als hingeworfener Gedanke.... und das ganze Weiber⸗Geschlecht steht mir offen.“
Diesem Erguß aufgeregter Gefühle setzt Kö 1 itik der prakti⸗ Vernunft entgegen, allein vergeblich. bt Körner die Kritik der prakti
Schiller nach Volkst
Freundschaft, Geschmack,
Glaube nicht, ieland geschrieben habe, Ich bin noch ganz frei,
jetzt noch hoffe.
Was ich Dir von der W
Im Sommer desselben Jahres
ädt bei Rudolstadt rt Charlotte von
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Lengefeldt kennen. Seine Briefe zeigen, daß sich zuerst nur ein freundschaft⸗ liches Verhältniß bildete, das später ein leidenschaftliches wurde.
Ueber den in Italien abwesenden Göthe läßt Schiller manches spitzige Wort fallen, z. B. im Dezember 1787: „Göthens Zurücktunft ist ungewiß und seine ewige Trennung von Staatsgeschästen bei Vielen schon wie ent⸗ schieden. Während er in Italien malt, müssen die Voigts und Schmidts für ihn wie die Lastthiere schwitzen. Er verzehrt in Italien für Nichtsthun eine Besoldung von 1800 Rthlrn., und sie müssen für die Hälfte des Gel⸗ des doppelte Last tragen.“
Die historischen Studien für die Geschichte der niederländischen Revo⸗ lution hielt Körner für etwas sehr Werthloses, wo nicht gar für Schiller Schädliches. In Ansehung des Styls tadelt er den allzu vielen Schmuck, das zu blendende Kolorit, das der Haltung schadet, und ermahnt zur Ein⸗ fachheit, eine Mahnung, die sich Schiller sehr wohl zu Nutzen macht, aber entschuldigend hinzufügt: „Es war keine leichte Sache für mich, mich in der Historie so schnell von der poetischen Diction zu entwöhnen. L aß mir nur Zeit, und es wird werden. Wenn ich meinen Stoff mehr in der Ge⸗ walt, meine Ideen überhaupt einen weiteren Kreis haben, so werde ich auch der Einkleidung und dem Schmuck weniger nachfragen. Simplizität ist das Resultat der Reife, und ich fühle, daß ich ihr schon sehr viel näher gerückt bin, als in vorigen Jahren.“ 3
Daneben wird am Geisterseher gearbeitet, die Götter Griechenlands ge⸗ dichtet und der Egmont Göthe's recensirt.
Die Franzosen interessiren ihn sehr und den Freund nicht minder. „Welche Thätigkeit war in diesem Menschen!“ schreibt Schiller von Di⸗ derot, „eine Flamme, die nimmer verlöschte! Wie viel mehr war er An⸗ deren als sich selbst! Alles an ihm war Seele!.. Alles trägt den Stem⸗ pel einer höheren Vortrefflichkeit, deren die höchste Anstrengung anderer ge⸗ wöhnlicher Erdenbürger nicht fähig ist.“ Und von sich selbst sagt er, daß er dem Publizisten näher sei als dem Dichter, dem Montesquieu näher als
dem Sophokles. b 8
Dagegen preist Körner Voltaire, der immerhin als Mensch klein ge⸗ wesen sein mag, aber den Stand eines Schriftstellers und seinen Einfluß
zu einer Größe erhoben hat, wovon man bisher noch kein Beispiel gehabt.
Nach Göthe's Rückkehr aus Italien ging Herder mit der Herzogin in dasselbe Land und nahm auf der Kanzel Abschied von seinem Publikum. Kurz vorher hatte er von unbekannter Hand 2000 Rthlr. zum Geschenk er⸗ halten, die ihm bei der großen Zerrüttung seiner Umstände sehr wohltha⸗ ien. Herder dankte in seiner Abschieds⸗Rede dem Unbekannten auf der Kanzel. WEWE In Rudolstadt beschäftigt sich Schiller ausschließlich mit den Alten. „Ich lese jettt fast nichts als Homer“, schreibt er im August 1788. „Ich habe mir, Vossen’s Uebersetzung der Odyssee kommen lassen, die in der That ganz vortrefflich ist, die Hexameter weggerechnet, die ich gar nicht mehr leiden mag. Aber es weht ein so herzlicher Geist in dieser Sprache, dieser gan⸗ zen Bearbeitung, daß ich den Ausdruck des Uebersetzers für kein Original, wäre es noch so schön, missen möchte. Die Iliade lese ich in einer pro⸗ saischen Uebersetzung. In nächsten zwei Jahren, habe ich mir vorgenommen,
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lese ich keine modernen Schriftsteller mehr. Keiner thut mir wohl; Jeder führt mich von mir selbst ab, nur die Alten geben mir jetzt wahre Genüsse. Zugleich bedarf ich ihrer im höchsten Grade, um meinen eigenen Geschmack zu reinigen, der sich durch Spitzfindigkeit, Künstlichkeit und Witzelei sehr von der wahren Simplizität zu entfernen anfing. Du wirst finden, daß mir ein vertrauter Umgang mit den Alten äußerst wohlthun, vielleicht Klassizität geben wird. Ich werde sie in guten Uebersetzungen studiren und dann, wenn ich sie fast auswendig weiß, die griechischen Originale lesen Auf diese Art getraue ich mir spielend griechische Sprache zu stuviren.“ 1
Endlich treffen Schiller und Göthe im September 1788 in Rudol⸗ stadt zusammen. „Sein erster Anblick stimmte die hohe Meinung ziemlich tief herunter, die man mir von dieser anziehenden und schönen Figur bei⸗ gebracht hatte. Er ist von mittlerer Größe, trägt sich steif und geht auch so. Sein Gesicht ist verschlossen, aber sein Auge sehr ausdrucksvoll, leb⸗ haft, und man hängt mit Vergnügen an seinem Blick. Bei vielem Ernst hat seine Miene doch viel Wohlwollendes und Gutes. Er ist brünett und schien mir älter auszusehen, als er meiner Berechnung nach wirklich sein kann. Seine Stimme ist überaus angenehm, seine Lhelerng fließend, geistsvoll und belebt... Unsere Bekanntschaft war bald gemacht und ohne den mindesten Zwang; freilich war die Gesellschaft zu groß und Alles auf seinen Umgang zu eifersüchtig, als daß ich viel allein mit ihm hätte sein oder etwas Anderes, als allgemeine Dinge, mit ihm sprechen können. Er spricht gern und mit leidenschaftlichen Erinnerungen von Italien.. Im Ganzen genommen, ist meine in der That große Idee von ihm nach dieser persönlichen Bekanntschaft nicht vermindert worden; aber ich zweifle, ob wir einander je sehr nahe rücken werden. Vieles, was mir jetzt noch interessant ist, was ich noch zu wünschen und zu hoffen habe, hat seine Epoche bei ihm durchlebt; er ist mir an Jahren weniger, als an Lebens⸗ Erfahrungen und Selbstentwickelung so weit voraus, daß wir unterweges nie mehr zusammenkommen werden; und sein ganzes Wesen ist schon von Anfang her anders angelegt, als das meinige, seine Welt ist nicht die mei⸗ nige, unsere Vorstellungsarten scheinen wesentlich verschieden. Indessen schließt sich's aus einer solchen Zusammenkunft nicht sicher und gründlich. Die Zeit wird das Weitere lehren.“
Im Oktober desselben Jahres beschäftigt Schiller der Plan eines Epos, dessen Held Friedrich der Große ist. Körner hat diesen Plan angeregt; er kommt aber Schillern 6— 8 Jahre zu früh. „Alle Schwierigkeiten, die von der so nahen Modernität dieses Süjets entstehen, und die anscheinende Unverträglichkeit des epischen Tones mit einem gleichzeitigen Gegenstande würden mich so 9 nicht schrecken; im Gegentheil, es wäre eines Kopfes würdig, sie zu bestehen und zu überwinden.“ 1
., 8 Brieswechsel ist ein Schatz für den Biographen Schiller's und jeden Liebhaber seiner Werke; so daß wir mit dem größten rSer der Herausgabe des zweiten Bandes entgegensehen. Süens