aber keine namhaften Verkäufe zu Stande.
Eisenbaln-Aclien.
Ee.
0. Sehl. Lt. B. 4 Pu. Mgab. 4 do. Pr. B.]4
do. do.
Rbein. Stm. do. Prior. do. v. St. gar. 7 Sächs. Bayr. Sag.-Glog.
do. Prior. 4 St.-Vohw. 4 do. Prior. 5 Thüringer. 4 WIhbb. (C. o.) 4 do. Prior. 5 Zarsk. Selo. —
100⅔
92 ¼ 6.
93 Bg.
100 ½ u9. 11111“
84 v 116 B. 115 ¾ b⸗. 1928 bzv * 2.
Düss. Elberf. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. IIalb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior do. Prior. Nrdb. K. Fd. 0. Schl. Lt. A¼ do. Prior.]
8 Quit. Bog.; 110 bz. 4*
— 1e““ Aach. Mastr. Berg. Mrk.
Berl. Anh. B. Bexb. Ludw. 7 Brieg-Neuss. 9 do. Thür. V. Magd. Witt.- Mecklenb.
Nordb. F. W. Rh. St. Pr.
Starg. Pos. 5 Börse 3 UI
83 B.
115 n. 106 n. 105 G.
88¾ B.
—B'—Veö
(Schluss der 8 Mit wenigen Ausnahmen sind unsere Eisenbahn-Actien weiter ge- wichen und die Course konnten sich zur Notiz nur schwer behaupten. Getraide-Bericht. 1 Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 73—83 Rthlr. Roggen loco russ. 38 —39 Rthlr. neuer 50 — 52 Rthlr. — pr. Sept. Okt. 45 Rthlr. ppr. April /Mai k. J. 46 Rthl. Hafer 48/52pfd. 24 — 27 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 25 Rthlr. Gerste 44 Rthlr. Rapps 83 Rthlr. Bf. Rübsen 82 Rthlr. Bf. Rüböl loco 11 ½ Rthlr. ö“ — Sept./0kt. 11 ½ Rthlr. - Okt.Dez. 11 ⅔˖ Rthlr. Spiritus loco 28 ¾ Rthlr. - Sept. Okt. 26 Rthlr. Bf. 8 8 — Frühjahr 24 Rthlr. Bf. ö Mit Ausnahme einiger Roggen-Geschöste, die p. Frübjahr ausge- führt wurden, war der Umsatz am Kornmarkt sast null.
*
Königsberg, 13. Sept. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. i⸗ zen 65 — 78 Sgr. pro Scheffel; Roggen 45 — 86Bfah pro Smaßig. vins Gerste 36 — 42 Sgr. pro Schfl; kleine Gerste 32 — 40 Sgr. pro Schfl.; Hafer 19 — 23 Sgr. pro Schfl.; graue Erbsen 80 — 90 Sgr. pro Schfl.; Kartoffeln 24 — 27 Sgr. pro Schfl.; Stroh 90 Sgr. pro Schock.
Danzig, 13. Sept. Getraide. Nachdem wir uns mehrere Wochen hindurch ununterbrochen des schönsten Wetters erfreuten, stellte sich am Dienstag Regen ein, der aber am folgenden Tage wieder einer heiteren milden Temperatur wich. Der Getraidemarkt an unserer Börse ist, da die Preise immer mehr gedrückt werden und sich Niemand auf Speculation ein⸗ lassen will, vorläufig eingestellt. Zur Consumtion ist eine kleine Partie Wei⸗ zen von 2 ⅞ Last gut bunter 125/26pfd. zu 435 Fl. und ca. 70 Last Rog⸗ gen 121 pfd. zu 300 Fl. verkauft worden. Außerdem sind noch ca. 30 Last Weizen gut hochbunter 135./36 pfd. zu 550 Fl. vom Speicher in andere Hände gegangen. — An der Landbahn hatten wir auch nur eine geringe Zufuhr und sind daselbst folgende Preise gezahlt worden: für Weizen 80— 70 Sgr., Roggen 51—42 Sgr., Erbsen 52 — 48 Sgr., Gerste 40—34 Sgr., Hafer 30 — 20 Sgr. Spiritus 24 Rthlr. pr. Ohm. — Am heutigen Markt wurden 5 Last frischer Weizen in zwei Partieen gut bunter 128/29pfd. zu 465 Fl. und 127 pfd. zu 452 Fl., ferner 1 ½ Last Roggen 122/23 pfd. zu 300 Fh und 1 ½ Last Erbsen zu 320 Fl. umgesetzt. — Am heutigen Land⸗ markte bedangen 6 Last 104 pfd. Gerste 38 Sgr. pr. Schfl.
Stettin, 8. Sept. Roggen, neuer in loco 44 bis 46 ½ Rthlr. bezahlt, 82 pfd. pr. Sept. /Okt. zu 45 Rthlr. zu haben; pr. Frühjahr 45 Rthlr. bezahlt und Br. „
Heutiger Landmarkt:
Weizen. Roggen. Zufuhren... 12 18 Preise 68 a 70 44 46
Heu pr. Ctr. 17½ a 20 Sgr. Stroh pr. Schock 4 Rthlr. 10 Sgr. a 4 Rthlr. 20 Sgr.
Kartoffeln 24 Sgr. pr. Schfl.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 13 % vezahn pr. Sept. /Okft. 15 %, pr. Frühjahr 16 % eher zu machen als
u haben. 38 “ loco zg pr. Sept. /Okt. 11 ¾ Rthlr. geboten, zu § Rthlr. offerirt, pr. Dez. 11 ½ . Br., pr. Jan. /Feb 29 üt vfernin pr. Nov. /Dez. 11½ Rthlr. Br., pr. Jan./Febr. zu Aerndiebericht aus Neuvorpommern. Die diesjährige Aerndte, welche, fast ohne Ausnahme va öhnen Wetter b.ndicsaß 2 hiesiger Provinz jetzt allgemein beendigt ist, hat vorzugsweise an Winterge⸗ traide 819ℳ8 Ertrag sowohl in Güte als Menge geliefert; Som⸗ ne .eg⸗ 8 g. dagegen im Allgemeinen weniger reichlich lohnen, wenn⸗ gleig, 8 afer häͤufg ein vorzügliches Gewicht liefern soll. Bei den Herbst⸗ 1 n Bzeig e sich zwar vor ca. 4 Wochen fast allgemein dieselbe Krank⸗ v 71, in 9 e- 5 etzten Jahren, selbige hat aber vermuthlich durch Einwirkung des anhaltend warmen, fast immer trockenen Wetters, seitdem
eher ab⸗ als zugenommen, so daß auch hi 2 telmäßige Aerndte zu erwarten sein e wenigstens noch eine mit⸗
Breslau, 15. Sept. Weizen, wei W11 8 sugeführt, für mittel gelb. Weizen ist auch in einzelnen Fällen 89 u. 90 Sg6 ezahlt. .90 Sgr. Roggen bedang bei guter Zufuhr 57, 61 bis 681. S aS. rung p. Frühjahr für 84 Pfund schwere Waare 30 ca⸗ gfauf Liefe⸗ Gerste hatte bei ziemlich bedeutender Offerte 43 1 b. vsp gemacht. Hafer erlangte bei mittelmäßiger Zufuhr 23 ½, 25 ½ Sgr. aeg 26 gn a 50pfd. 8n I. Rthlr. verkauft.* Sgr. 100 Rapps bleibt in guter Nachfrage und schwa 1 dafür 887 83 bis 96 Sgr. 8 schwach offerirt, bezahlt wurde Winter⸗Ripps 91 Sgr. Sommer⸗RNipps 83 bis 87 Sgr. Rothe Kleesaat bleibt zu letztnotirten Preisen beachtet
Gerste. Hafer. Erbsen. 2 3 1 Wspl. 36 a 38 22 a 26 48 a 54 Rthlr.
„es kommen
Weiße Kleesaat. Damit ist es zwar still, Inhaber drängen sich indeß nicht zum Verkauf und halten fest auf bessere Preise.
¾ ritus nicht unter 15 Rthlr. zu haben und so auch Einiges ge⸗ andelt. — Rüböl unverändert.
Rappsluchen auf Lieferung p. Frühjahr 48 Sgr. ausgeboten 46 Sgr. gefordert, 45 Sgr. angeleggt. —
8
1822
Magdeburg, 13. Sept. Hier blieben die Getraidepreise in letzter Woche ohne weseniliche Aenderung, die Zusuhren bleiben noch sehr mäßig,
Weizen wurde von 60 a 68 Rthlr., sehr schwere Waare auch mit 70 Rthlr. dezahlt. Roggen bedang 50 3 54 Rihlr. in neuer und 48 a 50 Rthlr. in alter Waare. Gerste erhielt sich auf 40 a 43 Rthlr. und Hafer auf 23 a 26 Rthlr. p. Wspl. Futter⸗Erbsen wurden mit 48 a 54 Rthlr. bezahlt, Kocherbsen mit 5 a 60 Rthlr. Nach Linsen und weißen Bohnen zeigt sich Frage zur Ausfuhr, erstere bedingen 74 a 84 Rthlr., letztere 88 Rthlr., und große weiße Bohnen bis 96 Rthlr.
OQelsaamen räumt sich bei den ungünstigen Aussichten auf die Som⸗ mer⸗Saamen⸗Aerndte zu den bestehenden Preisen von 82 a 86 Rthlr. für Rapps und 80 a 82 Rthlr. für Rübsen mehr und mehr auf, auch Lein⸗ saamen findet zu 64 a 72 Rthlr. Nehmer. Mohnsaamen zu 105 a 112 Rthlr. Kümmel zu 7 ½ a k Rthlr. geht wenig um, da es an auswärtigen Ordres fehlt. Zuckerrüben-Saamen von neuer Aerndte wird zu 10 a 12 Rthlr. zu kaufen sein, zu welchen Preisen auch Cichoriensaamen zu haben ist. Senssaamen 3 ¾ a 4 ½ Rthlr. p. Ctr. nach Qualität.
Rüböl entschieden fester, bei der nun täglich zunehmenden Consumtion auf den Mühlen nicht unter 11 ¼ a ½ und loco zu 12 Rthlr. zu haben; raffinirtes Oel 12 ½¾ à Rthlr. pr. Ctr. Leinöl 11 ¾ Rthlr. Baumöl zu 17 ⅞ a 18 Rthlr.; wird bei dem Ausfall an der Oliven⸗Aerndte auch höher erwartet. Mohnöl 23 Rthlr.; auf spätere Termine fehlen Abgeber. Süd⸗ seethran 10 Rihlr.
Mit Spiritus ist es unverändert geblieben; in loco wird 40 Rthlr. bezahlt; von Abschlüssen auf Lieferung verlautet nichts; es scheinen sich die Verkäufer gänzlich zurückgezogen zu haben. Gereinigter Sprit 50 a 52 Rthlr. pr. 14,400 ℳ% Tralles.
St. Petersburg, 29. Aug. (10. Sept.). Mit allen unseren Ex⸗ veeshn ilies sehr still, und die Preise sind eher weichend, da Kauflust völlig gelähmt ist.
Talg. Von gelbem Licht⸗ ist zu 130 a 131 Ro., bessere Qual. zu 132 a 133 No. gemacht. Weißer Licht⸗ hatte keinen Umsatz. Seifen⸗ no⸗ tirt man bei geringer Frage 127 a 128 Ro. 9
Von Pottasche sind ca. 1000 Fässer zu 75 Ro. geschlossen worden, und man könnte dazu noch ankommen.
Hanföl. Loco-Waare gilt 13 Ro. langt.
Hanf wird noch fest gehalten, dürfte jedoch bei so anhaltend schlech⸗ ter Frage niedriger gehen. Rein⸗ 98 a 100, Ausschuß 90, Halbrein⸗ 78 a 80 Ro. nach Qual.
Getraide bleibt ganz ohne Begehr. Von Roggen soll etwas zu 16 ⁄ Ro. gemacht sein, während von den meisten Inhabern 17 a 17 ½ Ro. ver⸗ langt wird. Weizen erhält sich im Preise von 28 a 30 Ro., aber Kauflust ist dazu nicht. Roggenmehl gilt 16½ a17 Ro. Die Regierung leistet durch die Kommerzbank der russ. Kaufmannschaft Vorschuß auf Getraide, was auf den Preisstand von großem Einfluß sein dürfte, da dieselben nicht mehr nothgedrungen verkaufen müssen.
London 38 7¾ a 16. Amsterdam 193 a 193 ½.
Hamb. 34 % a v½. Paris 404 ¼ 2 407 ½.
Odessa, 30. Aug. (O. L.) Die Verkäufe während der letzten vier Tage beliefen sich auf 31,200 Tsch. poln. Weizen zu 20 ½ — 23 ½ Rub. Ass.; für 21 zahlte man 21 Rub. Die Ankäufe erfolgten größtentheils für die Häfen des mittelländischen und adriatischen Meeres. Hafer gesucht zu 10 ½ Rub. Ass. Talg flau; mit Wolle geht es etwas besser.
Havre, 10. Sept. Für Baumwolle zeigt sich mehr Kauflust, doch können wir keine Besserung im Preise melden, vielmehr ist die heutige No⸗ tirung für alle Sorten bis trs ord. 1 C. niedriger.
Getraide und Mehl gefragt, zu besseren Preisen, besonders Weizen. New⸗Norker ist mit 58 Fr. bezahlt, und ein Posten von 4000 F. New⸗ Yorker bedang 34 Fr. In der Halle zu Montvilliers waren Preise gestern
Auf Juli⸗Lieferung 9 Ro. ver⸗
bei geringer Zufuhr 7 Fr. höher. In sonstigen Artikeln wenig gemacht.
London, 10. Sept. Ostindische Baumwolle. In Manchester ist in diesen, Tagen eine Probe von Surate Baumwolle, welche aus New⸗Orleanssaa⸗ men in dem Bezirke von Darwar gezogen worden ist, an den Markt gebracht wor⸗ den, und sich durch besondere Reinheit auszeichnet, wie der Manchester Guar⸗ dian bezeugt. Die Sache erregt sowohl in den Fabrik⸗Distrikten als hier Aufsehen, da man jetzt ernsthaft mit dem Projekte umgeht, sich durch sorg⸗ sameren Anbau der Baumwolle in Ostindien von den Vereinigten Staaten möglichst unabbängig zu machen. Jene Probe ostindischer Baumwolle, im Ganzen 500 Ballen, wird daher in kleinen Partieen an verschiedene Spin⸗ ner verkauft, die man ersucht, ihre Berichte über die Qualität der Baum⸗ wolle in der Verarbeitung dem Secretair der Handels⸗Association von Manchester zu überschicken, durch welchen sie dann an die ostindische Com⸗ pagnie gelangen sollen. Ein Nachtheil, den die ostindische Baumwolle un- zweifelhaft hat, ist ihr geringerer Stapel (ihre geringere Länge), doch hofft man auch diesen Nachtheil dadurch zu beseitigen, daß man die Baumwoll⸗ Pflanzungen der See näher bringt, wozu der Anfang schon gemacht ist durch den Ankauf von Ländereien in dem Bezirk von Coimbatore.
Amsterdam, 13. Sept. Wochenbericht. Kolonialwaaren. Kaffee. Die Stellung des Marktes hat sich seit unserem vorigen Bericht wenig verändert, und außer der Auction in Middelburg sind keine Um⸗ sätze zu melden. Von den durch die Handels⸗Gesellschaft versteigerten 600,000 Säcken sind im Ganzen reichlich 73,000 S. eingerufen worden, welche bis zur nächsten Frühjahrs⸗Auction am Markt bleiben werden, aber nur zu mindestens 1 C. höheren Preisen als die der Zuschlags⸗Ziffern. Inzwischen findet sich der Bedarf durch die Einkäufe von 530,000 S. reichlich befriedigt, und wird der weitere Gang der Preise von dem Ein⸗ drucke abhängen, den die gehaltenen Auctionen auf das Ausland machen werden. — Roher Zucker. Nach dem coulanten Ablauf der Auction von Java⸗Zucker fordern die Eigner für Surinam⸗ und ostindischen etwas hö⸗ here Forderungen; der Umsatz war aber ganz unbedeutend. — Raffinir⸗ ter Zucker. Zu den bestehenden Preisen zeigt sich keine Verkaufsneigung, in Folge dessen die Abschlüsse sehr beschränkt waren: ord. 2da Melis gilt 34 ⅛ Fl., gute 35 a 36 Fl., Dampfmelis 35 a 42 Fl., Syrup 24 a 25 Fl., Dampf⸗Syrup 21 a 22 Fl. — Nach Reis besteht fortwährend einige Frage und die Preise halten sich ziemlich gut; für ungesch. Java⸗ muß man 12 ½ Fl., neuen Cond. bewilligen; gesch. Java⸗ 13 ½1 a 13 ½ Fl., gesch. Tafel⸗ 15 a 15½ Fl., do. Arracan⸗ 13 Fl. R. Cond. — In feinen Ge⸗ würzen ist nichts umgegangen. Nach Pfeffer war etwas mehr Frage; reichlich 1300 S. haben zu 16 ¼ C., unverzollt, und zu 16 ⅞ C., verzellt, Nehmer gefunden. Piment 30 a 31 Fl.
Taback. In Folge der hohen Forderungen, welche die Importeure noch machen, ist der Umsatz in erster Hand unbedeutend geblieben, und es wurden nur 37 F. Marypland⸗ verkauft. Auch in zweiter Hand ist wenig umgegangen; doch bleiben die Preise von Virginia⸗ und Kentucky⸗ sehr fest. Außer 1028 P. Java⸗Taback haben von den übrigen Sorten keine Ver⸗ käufe stattgefunden.
Baumwolle bei kleinem Vorrath völlig preishaltend. vor acht Tagen sind nur 100 P. amerikanische begeben worden.
Südfrüchte in gutem Begehr. Rothe Smyrna⸗Rosinen nicht unter 12 ½ gl erhältlich, schwarze desgl. 9½ Fl., Samos 10 ¾½ Fl., Korinthen 17 à 20 Fl.
Asche. Die erhöhten Preise von new⸗vorker und das Ausbleiben di⸗ rekter Zufuhr von daher hat eine merkliche Preis⸗Erhöhung für amerika⸗ nische Stein⸗ zur Folge gehabt, so daß diese ohne Umsätze von Belang von 17 auf 18 und später auf 19 Fl., unverzollt, gestiegen ist; Perl⸗ ist zu 20 Fl., unverzollt, geräumt. Eine Partie toskan. Poft⸗ ist zu 19 Fl. abge⸗ gangen. Für petersburger Pott⸗ hält man auf 19 ½⅞ Fl. 8
Farbwaaren. Indigo still, aber preishaltend. Von Cochenille wur⸗ den ein paar kleine Fishm Java⸗ zur Ausfuhr gekauft. Einige Partieen Blauholz wurden zugeführt und sind ehester Tage an den Markt zu erwar⸗ ten. Mehrere Partieen Sapanholz haben zu den bestehenden Preisen Neh⸗ mer gesunden. Krapp hatte einen etwas besseren Abgang.
1000 F. Harz wurden aus dem Schiffe verkauft.
Terpentinöl etwas höher bezahlt. 8
Hanf. Seit unserem vorigen Bericht sind die folgenden Preise be⸗ kannt geworden: Rigapoln. Rein⸗ 75 Fl., do. langer brauner Paß⸗ 67 Fl., do. brauner Paß⸗ 65 Fl., do. lange Heede 51 Fl.; petersburger Halbrein⸗ 65 Fl. Memeler Ausschuß⸗ 60 Fl. 8
Metalle. Außer dem Verkauf von 5000 Blöcken Banca⸗Zinn ist in Metall nichts von einem Belang umgegangen. Kupfer fehlt noch. “
Seit heute
8s 8
2
Talg. Russischer gelber Licht⸗ zur Stelle 33½ a 33 ½ Fl., auf Liese⸗ rung 32 ½ à 33 Fl. zu bedingen; Seifen⸗ 32 Fl.
Rotterdam, 11. Sept. Mit Kaffee ist es still, aber sehr fest im 3 Die Ladung von 3200 S. Rio⸗ exr „Priscella“ ist noch nicht am a .
Taback. Verkauft 50 F. Virgina⸗.
Roher Zucker im Preise fest; Mangel an Vorrath hemmt jedoch für den Augenblick allen Handel. Raffinirter mehr gefragt, allein es fehlt an fertigen Partieen.
Von Reis ist wenig am Markt, und die lebhafte Frage für Deutsch⸗ land macht den Markt sehr fest. —
Gewürze unverändert.
Südfrüchte gut preishaltend. —
Gelber und rother Krapp, coulante Qualität, begehrt und wenig vor⸗ räthig; von neuem sind schon einige Proben vorgezeigt, deren Qualität der des 1846 ers aber nachsteht. 8
Farbholz. Jamaica⸗ und Domingo⸗Blauholz 3 ½¼ Fl., Campeche⸗ 4 ¼ Fl., Savanilla Gelbholz 3 ¾ Fl., Cuba⸗ 6 ¾ a 6½ Fl., unverzollt. Petersb. und toskanische Pottasche 19 a 19 ½ Fl., verzollt.
Südsee⸗Thran, wofür 28 ¾1 Fl. vergebens geboten, nicht unter 29 Fl. zu kaufen. Blanker Wallfischthran 32 Fl.
Livorno, 3. Sept. Die Thätigkeit auf unserem Getraidemarkte ist bedeutend; die Verkäufe während der verflossenen Woche stiegen auf 100,000 Sack Weizen zu den früheren Preisen meistens für das Innere; bei der Ankunft der vielen zu erwartenden Schiffe aus dem Schwarzen Meere dürften die Preise heruntergehen. Alle anderen Artikel veranlassen nur De⸗ tailgeschäfte; baares Geld ist in Ueberfluß vorhanden und der Diskonto ist jetzt niedrig.
Calamata, 27. Aug. Die bisher verkauften Feigen erzielten 11 Drachmen per Cantar und kommen frei an Bord auf 13 Drachmen zu ste⸗ hen. Der Ertrag wird auf 50,000 Ctr. angegeben; mit der Qualität ist man zufrieden. Seide ohne Umsatz. Die Oliven stehen sowohl hier als in Lakonien recht gut und lassen eine reiche Oelausbeute erwarten. Oel
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 12 Sept- Niederl. wirkl. Sch. 55 ¼.
Antwerpen, II. Sept. Zins. —. Neue Anl. 15.
Augsburg, 11. Sept. Baxer. 3 ½ % Oblg. 94. 93 ½. II. Sem. 1847 681 G. Württ. 3 ½ % Oblig. 88 Dr. Darmst. 50 Fl. Loose 78 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 59 Br. Loose 37 Br. 3 ¾ ℳ% 89 r.
Frankfurt a. M., 14. Sept. 5 % Met. 105 8 Br. Bank-Act. 1913. Stieg. 87 %¾. Integr. 55. Poln. 300 Fl. L. 97 ¼ Br. do. 500 Fl. 80 ⅞. 80 ¼. Span. 5 % 18 ½. 18 ½. 3 % do. 23 ½. 23 ½. Bexb. 91. 90 ⅞. Taunus Actien 349 ¼. 348 .
iamburg, 14. Aug. Bank-Actien 1600 Br. Eungl. Kuss. 106 ½˖ Br. IHHIamb. Berg. Actien 94 ½ Br. Magd. Wittenb. 84 Br. Hamb. Berl. 102 ½. 102 ½. Alt. Kiel 108 ¾. 108 ½. Glückst. Elmsh. 61. 60. Rendsb. Neum. 97 Br. Kopenh-. Rothsch. 62 Br. Meckl. 60 ¼.
L. eip zig, 15. Sept. Leipz. Dresdn. Act. 116 ½ Br. Sächs. Bayer. 88 ½ Br. Sächs. Schles. 102 Br. Chem. Ries. 58 ⁄¾ Br. Löb. Zitt. 56 ½ Br. MEd. Leipz. 229 G. Berl. Anb. Lt. A. 117. 116 ⅞. Lt. B. 106 ¼. 106. Dess. Kank-Act. 100 ½ r.
Wien, 14. Sept 5 % Met. 10 4 ½. 4 % do. 94 ½. 3 % do. 67. Bank- Aectien 1590. Anl. de 1834 153 ½. 4e 1839 118 ½. Nordb. 158 ¼. Gloggn. 120 ½.
do. Bank-Actien 4 % 100 ½ Er. 35 EFI.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Uhr.
Rach einmalger Beobachtung.
Nachmittegs 2 Uhr.
Morgens
1847. 6 Uhr.
15. Sept.
Luftdruck 336 21% Par. 336,11% Par. 336,01 8 Par. Quellwärme 7,9⁰ R.
+ 91* n. + 12 % % R. + 7,8 0 Piusswürme 12,5“ h.
₰+ 8,8°* R. + 9,3 ° R. + 7,0“ R. Bodenwärme 11,6° R. 81 pcCt. 67 pot. 87 pcCt. Ausdünstung0,005“ Rb. bezogen. halbbeiter. halbheiter. Fiederschlag
WSW. WSW. WSW.
Lustwärme.. Thaupunkt.. Dunstsättigung. Wetter Wind Wolkenzug.
Wärmewechse † 12,50 WSW. — + 4,4
Tagesmittel: 336,11"Par. + 9,60 PR. + 84„ n.. 78 pct. wvsW.
Königliche Schauspiele. Freitag, 17. Sept. Im Opernhause. 108te Abonnements⸗ Vorstellung: Alessandro Stradella, romantische Oper in 3 Abth. Musik von Fr. v. Flotow. Anfang halb 7 Uhr. - Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft: 1 Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. Sonnabend, 18. Sept.
Im Schauspielhause. 156ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: König René's Tochter, lyrisches Drama in 1 Akt, nach dem Dänischen des Henrik Hertz. (Dlle. Stich wird hierin wieder auftreten.) Hierauf: Der Weg durch's Fenster, Lustspiel in
1 Akt, nach Scribe, von Friedrich. “
Königsstädtisches Theater.
Freitag, 17. Sept. Zum erstenmale: Akademie der aus 24 Personen bestehenden ungarischen National⸗Opernsänger⸗ und Tänzer⸗ Gesellschaft, unter der Direction der Herren Michael Havi und Josef Szabé, in 4 Abtheilungen. 1
iste Abtheilung (Vokal⸗Gesänge,
1) Das kranke Mädchen, von Uhland. 2) Die Blondine (Szöke ledny), Volkslied. 3) Der Bräutigam (â hazasulb), Volkslied. 4) Lützow's wilde Jagd, von Theodor Körner, Musik von C. M. von Weber. 1
2te Abtheilung: Ungarisches Solo, getanzt im National⸗Kostüm Herrn Fitos. 8
3Zte Abtheilung (Vokal⸗Gesänge, vorgetragen von 14 Sängern): 1) Die Kapelle, von C. Kreutzer. 2) Die Brünette (barna leäny), Volkslied. 3) Liebesklagen, von J. Grill. 4) Der Abschied (buczu), Volkslied. 1
Ate Abtheilung: Ungarisches Pas de deux, ‚getanzt im Natio⸗ nal⸗Kostüm von Dlle. Kleinmann und Herrn Kovaͤts.
Vorher: Die Leibrente. Schwank in 2 Akten, von Maltiz.
(Herr Gerstel, vom Stadttheater zu Hamburg: Robert, als Gast.)
Sonnabend, 18. Sept. erstenmale wiederholt in dieser Saison: Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet⸗Logen 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sgr., Parterre 10 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 7 ½ Sgr. Ein Platz in der Orchester⸗Loge 1 Rthlr. 10 Sgr.
vorgetragen von 14 Personen):
von
(Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum
„ucia di Lammermoor.
—
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeis en. Im Selbstverlage der Expedition.
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Deutsche Bundesstaaten. Freie Stadt Hamburg. Die Zünfte. — Die Bagger⸗Arbeiten. — Schreiben aus Hamburg. (Falsche Urtheile über hamburger Zustände; neue Dampsschifffahrtslinie zwischen Hamburg und London; elektrische Telegraphenlinie von Hamburg und Bremen; zahl⸗ reicher Fremdenbesuch; Budget; höhere Besoldung der Elementar⸗Schul⸗ lehrer; der Freihafen, nese Wochenschrift.) 9
Oesterreichische Monarchie. Pesth. Instruction des pesther Ko⸗ mitats. — Truppen⸗Bewegungen. — Vermischtes. 3 4
RNußland und Polen. St. Petersburg. Verkehrsvorschrift mit Hinsicht auf die Cholera. — Schifffahrt und Handel. — Vermischtes. — Warschau. Reise des Fürsten Statthalters. 8
Frankreich. Schreiben aus Paris. (Die Untersuchung gegen die Luzy⸗ Desportes; das Gerücht über den 5eesn von Nemours; der funfzehnte Enkel Ludwig Philipps; Witterung.) g.
eIdP- veSe. Stockholm. Rückkehr des Königs und der Königin. — Graf Matthias Rosenblad †. *
Italien. Rom. Erlaß wegen des Kirchenraubes. — Ferrara. 8 Der Marchese Azeglio. — Turin. Die Angelegenheit in Ferrara. — Lucca. Die politischen Prozesse niedergeschlagen. 8
Türkei. Konstantinopel. Memorandum der Pforte.
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Berlin. Sitzung des Ver⸗ eins für Eisenbahnkunde. — Frankfurt a. M. Eisenbahnbauten.
..“ Deutsche Bundesstaaten. ““ Freie Stadt Hamburg. (Rh. Beob.) Das Bestehen
Zünfte wird immer stärker bedroht, und je weniger die Zünfte
„
selbst thun zu ihrer eigenen Erhaltung, je mehr sie sich lediglich hin⸗ ter wohlverbriefte Rechte und veraltete Pergamente verschanzen, um so sicherer kann man auf ihren Untergang rechnen. Einzelne von ihnen haben bereits aufgehört, weil sie ausgestorben sind, andere aber weigern sich hartnäckig, die geringste Reform vorzunehmen, und das ist ihr Unglück. Der Hauptgegner der Zünfte ist eine Vereini⸗ gung von jungen und älteren Handwerkern, denen sich angesehene Männer angeschlossen haben. Sie sind zusammengetreten zur Hebung des Gewerbestandes und bilden eine Art Innung nach freieren Grundsätzen, den älteren Innungen oder Zünften feindlich sich ge⸗ genüberstellend, und wollen auf diesem Wege fortarbeiten bis zum Jahre 1850, zu welcher Zeit die Bürgerschaft über die Zünfte be schließen wird, denn nur bis dahin reichen ihre Gerechtsame, welche von Zeit zu Zeit, aber seit undenklichen Zeiten immer aufs neue bestätigt wurden. Die Vereinigung zur Hebung der hiesigen Gewerke spricht es aber offen und unnmwunden aus, daß sie den Zweck hat, auf jedem gesetzmäßigen Wege eine Umgestaltung der hiesigen Aemter und eine Vereinigung mit den bisher freien Gewerken mittelst einer allgemeinen und verbesserten Gewerbe⸗Ordnung herbeizuführen und die Betreibung der Gewerbe durch neue Kräfte zu erleichtern und zu vervollkommnen. Diese Zwecke hofft man zu erreichen: 1) durch Er⸗ richtung gemeinsamer Werkstätten, vorzugsweise für Holz⸗ und Me⸗ tall⸗Arbeiter; 2) durch Vermittelung bei dem Ankauf von Roh⸗ materialien; 3) durch Gründung von Sonntags⸗Versammlungen, zur Verständigung, Besprechung und Belehrung bestimmt; 4) durch Schaffen eines Lokals für unbeschäftigte Arbeiter zur Auswahl für arbeitgebende Meister; 5) durch Gründung von Sonntags⸗Schulen für Lehrlinge; 6) durch Gründung von Kranken-Unterstützungs⸗ und Wittwen⸗Kassen; 7) durch Anlegung von Magazinen, vorzugsweise für die Ausfuhr; 8) durch Einführung jährlicher Gewerbe⸗Aus⸗ stellungen.
Während der vielbesprochenen Unterbrechung der Bagger⸗Arbei⸗ ten bei Blankenese hat die hiesige Schifffahrts⸗Behörde die Zeit zur Ausbaggerung einer anderen Untiefe benutzt, von welcher zwar bisher weniger die Rede gewesen ist, da sie etwas mehr Fahrtiefe hatte, als die eigentliche Barre bei Blankenese, die aber doch für die Schiff⸗ fahrt nachtheilig war. Diese Untiefe befand sich bei Oevelgönne, etwas oberhalb Teufelsbrücke, und hat schon im Jahre 1845 einmal auf einige Wochen den älteren großen Bagger beschäftigt. Beide große Bagger wurden am 1. Juli d. J. dahin verlegt und arbeite⸗ ten dort bis zum 10. September, einschließlich einer kurzen Unter⸗ brechung, welche durch Ansegelung des Baggers „Johannes“ von einem Briggschiffe veranlaßt ward. Der Dampfbagger Nr. 1 schaffte in 60 Arbeitstagen 2410 Schuten, der Dampfbagger „Johannes“ in 56 Arbeitstagen 3009 Schuten, beide zusammen 5119 Schuten à 450 Kubikfuß, aus dem Fahrwasser heraus und bewirkten dadurch an der Stelle der früheren Untiefe die Herstellung eines geraden, 300 Fuß breiten Fahrwassers, in welchem jetzt bei ordinair niedrigem Wasser circa 12 Fuß Tiefe, d. h. 4 Fuß mehr als vor der Bagge⸗ rung, sich befindet. Die Länge der in dieser Weise bei Oevelgönne gebaggerten Rinne beträgt eirca 2000 Fuß, und dieselbe schließt sich an beiden Enden an das tiefere Fahrwasser an. Nach Beendigung dieser Arbeit sind nunmehr beide Bagger wieder auf der blankeneser Untiefe in Thätigkeit, woselbst die Schifffahrt, um die Bagger⸗Arbeit nicht zu stören und die Fahrzeuge nicht zu gefährden, einstweilen wieder auf die Benutzung des alten Fahrwassers angewiesen ist.
Hamburg, 14. Sept. Es giebt wohl wenig Städte von Hamburgs Größe und Bedeutendheit, über welche man in fast allen deutschen Zeitungen so sparsame und, wenn sie erscheinen, meist schiese Urtheile und Nachrichten findet, als gerade über diesen Platz. Der Grund hiervon ist ein doppelter. Die hier lebenden, der schrift⸗
ichen Darstellung für die Oeffentlichkeit fähigen Männer sind als
ldvokaten, Aerzte, Prediger u. s. w. so beschäftigt und vom regen Getriebe des thätigsten Lebens so umschlungen, daß ihnen fast niemals Zeit zu solchen Benachrichtigungen übrig bleibt. Die wenigen, hier einstweilig auf kürzere oder längere Zeit hausenden sogenannten Lite⸗ raten aus dem übrigen Deutschland dringen aber, trotz der mit Recht gerühmten hamburgischen Gastfreiheit, nur so selten und sparsam in die inneren Familienkreise mehr oder minder begüterter, an den Verwaltungen theilnehmender Bürger, daß unsere meist herz⸗ lich schlechten Ortsblätter, so wie Kaffeehaus⸗Gespräche, fast die ein⸗ zige Quelle abgeben, aus der sie zu schöpfen vermögen. Selbst un⸗ sere, durch die trefflichen Westphalenschen Werke treu dargestellte und erläuterte, freilich etwas verwickelte Verfassung, ist nur auf's ober⸗ flächlichste von ihnen gekannt, wie wir denn vor wenigen Tagen in einem Ihrer geschätztesten Blätter Hamburg zum Vorwurfe gemacht
fanden, daß dessen Justizpflege keine Oeffentlichkeit noch Mündlichkeit
zulasse, da gerade unsere Stadt schon seit 1810 ihr öffentlich und
mündlich verfahrendes Handelsgericht besitzt, dieses allein unter allen aaufgedrungenen französischen Einrichtungen festgehalten und sehr ver⸗
bessert hat, ja selbst in seinem uralten Niedergerichte in Kriminalsachen ein thsdchen Schlußverfahren hat, für 885 veßen der Zulassung der Zuhörer in dem abgebrannten Rathhause über der Gerichts⸗ halle eine bei solchen Gelegenheiten geöffnete Klappe im Dache war, damit das Urtheil unter freiem Himmel (s
werde. X“ 8
Beilage zur
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Binnen wenigen Wochen wird unser Hafen, von dem bereits
eine Dampsschiffslinie nach Leith (dem Hafen Edinbnrgs) und drei bis vier (unter ihnen zwei hamburgische) nach Hull geht, zu der Linie der Königlich großbritanischen Dampfböte nach London eine zweite, durch hiesige Actionaire begründete Dampflinie auf in Deutschland erbau⸗ ten Schiffen hinzufügen, welcher, da sie auf hamburgische Schiffe begründet ist, auch der Vortheil wird, dem den Elbhandel drük⸗ ras e. 38 G entgehen. — Desgleichen ist neben der zwischen hier, Curxhaven, 2 remerhafen und Bremen bereits bestehenden Lin’e von Gerichts⸗Telegraphen, die wir dem Eifer des Herrn Smidt ver⸗ danken, nun auch, da derselbe abgelehnt hat, mit einer elektrischen Tele⸗ graphenlinie zwischen den nämlichen Plätzen seine Thätigkeit zu ver⸗ doppeln, durch einen Actien⸗Verein Hand angelegt worden, und deren Zustandekommen gesichert. Möge Ihre alles Nützliche fördernde Re⸗ gierung dieses neueste und geschwindeste Mittheilungsmittel recht bald längs der Eisenbahn nach Berlin und bis in das Herz Deutschlands zum Adriatischen Meere wie zur Ostsee hin fortleiten. s
Mit den von hier in diesem Jahre erst eröffneten östlichen und südlichen Eisenbahnen, insbesondere mit der ebengedachten Berlin⸗ Hamburgischen, beginnt für den deutschen Binnenverkehr, so wie für den nach dem Auslande, eine ganz neue Zeit. Des Güterverkehrs zu geschweigen, dessen unberechenbarer Umfang sich erst nächstes Jahr, nach Eröffnung der Mecklenburgischen, der Magdeburg⸗Wittenberger, der Jüterbogk⸗Riesaer und der Prag⸗Dresdener wie der Chemnitz⸗ Riesaer und der Sächsisch⸗Bayerischen, in seiner ganzen Größe offen⸗ baren wird, will ich hier blos des bisher wahrgenommenen Personen⸗Verkehrs gedenken. Unsere Straßen sind mit zahl⸗ losen Fremden aus Deutschland wie aus den preußischen und öster⸗ reichischen Nebenländern bedeckt, und die zu den älteren errich⸗ teten vielen neuen Gasthöfe, neun der größten um das an drei Sei⸗ ten bebaute unvergleichliche Alsterbecken, unter ihnen das gewaltige Hotel de l'Europe mit 180 Zimmern, reichen kaum hin, sie zu fassen. In den ersten acht Monaten dieses Jahres sind allein aus den Gasthösen 12,000 Fremde mehr polizeilich gemeldet worden, als im vorangegangenen Jahre in gleicher Zeitlänge.
In wenigen Tagen wird eine großentheils Finanz⸗Angelegen⸗ heiten gewidmete Bürgerschaft gehalten werden. Ungeachtet der großen außerordentlichen Zuschüsse, welche trotz der ausgedehntesten Privat⸗Wohlthätigkeit alle öffentlichen milden Gestifte (Krankenhäu⸗ ser, Armen⸗Ordnung, Versorgungshäuser, Waisenhaus, Gefängnisse u. s. w.) im letzten Theurungsjahre erheischt haben, und trotz der einstweiligen fast gänzlichen Aufhebung der Lebensmittel⸗Accisen, bietet das Budget der duch die große Feuersbrunst und die ihr folgenden schönen öffentlichen Neubauten, Wasserwerke, Schienenwege und Elb⸗Bauten schwer verschuldeten Stadt kein unerfreuliches Aussehen. Auch fängt die über ganz Europa verbrei⸗ tete Geldklemme für die hiesigen sehr belasteten Grundbesitzer schon an, ein wenig nachzulassen, während unsere Banco⸗Course gegen andere Wechselplätze aufs vortheilhafteste stehen.
Als Zeichen, daß neben dem Sächlichen auch das Geistige nicht vernachlässigt werde, mag noch erwähnt werden, daß der Senat in die erwähnte Bürgerschaft auch einen Vorschlag zur Erhöhung der Gehalte der Elementar⸗Schullehrer im städtischen Gebiete, die bisher mindestens 300 Mark (120 Rthlr. preuß. Cour.) bezogen, einbringen wird. Die Genehmigung abseiten der Bürger steht unbedenklich zu erwarten.
Als eben erscheinendes hamburgisches Literatur⸗Erzeugniß er⸗ wähne ich noch die durch unseren verdienten philologischen Professor und Bibliothekar Petersen abgefaßte lateinische Lebensbeschreibung des verstorbenen Protoscholarchen Senator Pehmöller, eines Mannes von seltener Charakterstärke, der sich 1814, jedes Drohmittel geringachtend, die ihm als Bankbürger anvertrauten Schlüssel zu ihren Silber⸗Kellern von Davoust's Schergen nur mit Hand anlegender Gewalt entrei⸗ zen ließ.
8— 3. Oktober wird das durch einen Verein unserer angesehen⸗ sten Kaufleute und anderer Bürger hervorgerufene Wochenblatt, der Freihafen, zur Vertheidigung und Erläuterung der Grundsätze der Handelsfreiheit ans Licht treten und auch Andersmeinenden eine reiche Ausbeute von Thatsachen und Erfahrungen gewähren.
Oesterreichische Monarchie.
I Pesth, 9. Sept. (Bresl. Ztg.) Die Instruction des pesther
Komitats für den bevorstehenden Reichstag enthält folgende Haupt⸗ punkte: „Das pesther Komitat verlangt völlige Gleichheit vor dem Gesetze, Geschwornengerichte, an welche auch alle politischen Vergehen gewiesen werden sollen, Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Gerichts⸗ Verfahrens und einen hohen Cassationshof. Die bisherigen Steuer⸗ leistungen in Robothen und Naturalien sollen aufhören, alle Steuer in baarem Gelde bezahlt und derselben auch der Adel im Verhältniß seines Besitzthums gleicherweise unterworfen werden. Zur Hebung der Landes⸗Industrie und des materiellen Zustandes überhaupt soll eine Landeskasse gegründet werden. Zu diesem Behufe schlägt das pesther Komitat mehrere direkte und indirekte Steuern vor, deren Gesammtertrag jährlich ungefähr 9 Mill. Gulden ausmachen würde. Unter diesen Vorschlägen befindet sich auch die drei und sechsfache Besteuerung der Absentisten und das einjährige Einkommen der erle⸗ digten hohen Prälaturen. Das pesther Komitat spricht zwar seine Ueberzeugung aus, daß die ungarischen Kron⸗Revenüen hinlänglich seien, nicht nur alle laufenden, sondern auch die in Rede stehenden, neu aufzunehmenden Steuern zu decken, und es beauftragt daher seine Deputirten, die Rechnungs⸗Ablage der Königlichen Hofkammer zu ur⸗ giren; aber in Anbetracht der unaufschiebbaren Dringlichkeit mate⸗ rieller Verbesserungen soll sofort die erwähnte Landeskasse errichtet werden. Die Königlichen Freistädte sollen die schon anf dem vorigen Reichstage beantragte Erweiterung ihres Stimmrechts erhalten, aber von der jetzigen Abhängigkeit von der Regierung befreit und einer neuen Organisation unterworfen werden, welche das bisherige hierar⸗ chische Büreaukratenthum in ein wahres Gemeinwesen auflöse. Höchst merkwürdig ist der Punkt, nach welchem jede Bauerngemeinde zwei Deputirte mit Sitz und Stimme in die Komitats⸗Versammlungen schicken soll. Einige geistliche Würdenträger erhoben sich gegen diese Gewährung an die Bauerngemeinden, und zwar, wie sie sagten, aus Liebe zum Bauernvolke selbst. Diese wurden aber von vielen Red⸗ nern, namentlich von dem Dichter und Volksfreunde, Baron Joseph von Eötvös, zurückgewiesen.
Man bemerkt hier seit einiger Zeit den Durchzug vieler Trup⸗
pen, welches mit den militairischen Bewegungen an der italienischen Gränze im Zusammenhange zu sein scheint. Es verbreitet sich jetzt wieder das Gerücht, daß der Prinz von Modena nach seiner im kommenden Monat stattfindenden Vermählung mit der Erzherzogin Elisabeth, Tochter des verstorbenen Reichs⸗Pala⸗ tins Erzherzog Joseph, zum kommandirenden General von Ungarn an der Stelle des Freiherrn von Lederer werde ernannt werden.
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Wir haben hier seit dem 1sten d. eine empfindliche Herbstwitte⸗
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* in184-n
Allgemeinen Preußischen Zeitung. Freitag den 17 “n September.
rung mit häufigem Regen und kalten Nebeln. Die diesjährige Wein⸗ lese wird bereits für verloren betrachtet.
u“ Rußland und Polen. St. Petersburg, 10. Sept. Se. Majestät der Kaiser hat befohlen, daß in Rücksicht auf die vielen Unbequemlichkeiten und Schwierigkeiten, denen die vorgeschriebene Observation von Schiffen und Waarenzügen mit Cholera⸗Kranken unterliegt, dergleichen Schiffe und Waarentransporte ihren Weg ungehindert weiter fortsetzen kön⸗ nen, wenn sie zuvor ihre Kranken der Ortsobrigkeit zur angemessenen Pflege übergeben haben. Seit Eröffnung der Schifffahrt bis zum 13. August sind in Ry⸗ binsk aus den unterhalb gelegenen Häfen 3497 Fahrzeuge und 8 Dampfböte angelangt, die für 25,452,508 Silber⸗Rubel Waaren führ⸗ ten; die Wolga hinauf gingen von dort 3874, die Mologa 2255 und die Scheskna 2037 Barken ab, mit Waaren zum Werthe von 72,992,130 Silber⸗Rubel. In Archangelsk waren bis zum 25. Au⸗ gust, seit Eröffnung der Schifffahrt, 62 Schiffe angekommen, darun⸗ ter 81 Fahrzeuge aus dem Weißen Meere; abgesegelt von dort sind
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492 Schiffe, wovon 104 Küstenfahrer.
Am 25. August ankerte die dem hiesigen Jachtklub gehörige
Jacht, „die Nereide“ nach einer Abwesenheit von 14 Monaten und 24 Tagen auf der Rhede vor Kronstadt.
In dieser Zeit hat sie über 20,000 Werst zurückgelegt. Das Takelwerk war in schönster Ordnung, und die Mannschaft des Schiffes erfreute sich der besten Gesundheit.
Obwohl zwei nach einander folgende Mißwachsjahre und die durch den auswärtigen Bedarf im letztvergangenen gesteigerten Ge⸗ traidepreise den Wohlstand der unteren Volksklassen beeinträchtigt ha⸗ ben, waren bei der Sparkasse von Liban die Einlagen doch ansehn⸗ licher und bedeutender als jemals.
Der Handels⸗Umsatz zu Odessa während des Juli⸗Monats kömmt dem im Juni beinahe gleich. Der Werth der im Juli ausgeführten Waaren belief sich bis auf 2,868,710 Silber⸗Rubel. Darunter wa⸗ ren: 257,376 ½ Tschetw. Weizen, 26,219 Tschetw. Roggen, 14,056 ½ Tschetw. Leinsaamen, 170,007 Pud Talg und 6032 Pud Wolle. Angebracht aus dem Auslande wurden Waaren und Geld zu einem Betrage von 1,000,188 Silber⸗Rubel, und ins Innere des Reiches gingen für 290,153 Rubel Handels⸗Gegenstände. Die Getraidepreise sind im Juli noch weiter herabgegangen: Weizen, bester Sorte, wurde am Ende des Monats mit 7 Rubel und Roggen mit 2 ½ Rubel das Tschetwert bezahlt. Ein Steigen steht im August nicht zu erwarten, dazu lauten die Aerndte⸗Nachrichten aus dem Auslande zu günstig. Auch liegen in Odessa bedeutende Vorräthe. Obwohl der Juli der Monat dringlicher Feldarbeiten ist, sind in Odessa dennoch während desselben gegen 520,000 Tschetwert Weizen vorjähriger Aerndte an⸗ gebracht worden. Die neue Aerndte wird überall in der Nachbar⸗ schaft, mit Ausnahme der Krim, als befriedigend angesehen, zumal hinsichtlich der Qualität. In der Umgegend von Sympheropol aber sind die Aerndte⸗Aussichten nicht die besten. In der Steppengegend
mer⸗ als auch die Wintersaat, guten Ertrag. Die Er Weizensorte gewährt, hat die Tataren bewogen, ihre Gemengsaat von Auf alle Fälle kann die Aerndte dort
Das Heu ist schlecht gerathen. Nördlich von Perekop
nur als eine sehr mittelmäßig gute gelten. soll sie besser sein. diesjährigen Schifffahrts⸗Periode bis zum 13. August im Ganzen 385,000 Tschetwert verschiedener Getraidesorten ausgeführt worden, und darunter 327 Tschetwert Weizen, 51,000 Tschetw. Leinsaamen und 400 Tschetw. Rübsen. Damit sind die dortigen Vorräthe noch nicht erschöpft; in den Speichern lagen noch etwa 150,000 Tschetw. zur Ausfuhr bereit. Die diesjährige Aerndte im Kreise Mariupol bis Taganrog hin und selbst im Lande der donischen Kosaken gilt als ziemlich zufriedenstellend.
In Tiflis sind vom 13. bis zum 20. August an der Cholera er⸗ krankt 13, gestorben 9, genesen 4 Personen. In den folgenden Ta⸗ gen hat die Zahl der Erkrankenden fortwährend abgenommen. ”
Warschau, 13. Sept. Der Fürst Statthalter des König⸗ reichs ist in der verflossenen Nacht nach Rußland gereist.
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Frankreich.
**᷑ Paris, 12. Sept. Gestern erst hat der Kanzler des Pairs⸗ hofes, Herzog Pasquier, alle die Prozedur in der Praslinschen Mord⸗ geschichte betreffenden Dokumente und Aktenstücke dem Justiz⸗Minister zugesendet, der sie sogleich dem Parquet des General⸗Prokurators am Königlichen Gerichtshofe zu Paris zustellen ließ, damit die vom Pairshofe begonnene Instruction gegen Fräulein de Luzy⸗Desportes von der ordentlichen Justiz⸗Behörde wieder aufgenommen oder fort⸗ gesetzt werde, im Falle sich hinreichende Gründe dazu ergeben. Fräu⸗ jein de Luzy⸗Desportes sitzt inzwischen noch immer in vorläufiger Un⸗ tersuchungshaft. Die Meinungen über sie, ihre Schuld und Straf⸗ barkeit sind sehr getheilt, doch neigt sich die Mehrzahl zu der An⸗ sicht hin, daß es schwerlich zu einer förmlichen Anklage gegen sie kommen werde.
Sowohl der Moniteur als das Journal des Débats er⸗ wähnen heute mit keiner Sylbe der Verwundung des Herzogs von Nemours, und dieser Umstand, so wie die bereits gestern angeführten, lassen daher gerechte Zweifel an der Wahrheit jenes Gerüchtes be⸗ stehen, obgleich ein in der Regel nicht sonderlich gut unterrichtetes Abendblatt, die Patrie, selbst Details über die Sache giebt, die es aus guter Quelle geschöpft haben will. Die Jagdpartie soll am letz⸗ ten Mittwoch, den 8. September, im Walde von Compiegne stattge⸗ funden und Adjutanten des Königs, einige Generale und die Ordon⸗ nanz⸗Offiziere des Herzogs von Nemours, des Prinzen von Joinville und des Herzogs von Aumale, mit dem Herzog von Nemours, der⸗ selben beigewohnt haben. Da wäre das Gewehr eines der Jäger, der in einiger Entfernung stand, in dem Augenblicke los⸗ gegangen, wo er anlegen wollte, und ein Theil der La⸗ dung hätte den Herzog von Nemours getroffen. Jäger soll in dem Augenblicke von einem Nervengucken, an welchem er leide, befallen und dadurch außer Stand gesetzt gewesen sein, sei⸗ ner Waffe eine andere Richtung zu geben. Der Arzt des Herzogs von Nemours, Dr. Pasquier, welcher gleichfalls bei der Jagd gegen⸗ wärtig gewesen sein soll, wäre zu dem Prinzen herbeigeeilt, der aber nur einige Minuten gehalten, dann aber die Jagd fortgesetzt hätte. Erst nach der Jagd hätte der Arzt die Verletzungen 2heesee 8 gefunden, daß der Prinz von etwa zehn Schrotkörnern am Kopfe
8 es A;.. 1 Zegend des linken Schlafs tief getroffen, ein einziges aber nur in der Gegen icht b 8 eingedrungen war. Gestern sei dieses Schrotkern noch nich 8 genommen gewesen, dessenungeachket aber habe der Prinz sich nicht im min⸗
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desten unwohlbefunden und fortwährend die Truppenbewegungen geleitet
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Weizen und Roggen aufzugeben und mehr rothen Weizen zu säen.
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nach Karassubasar hin gab nur der rothe Weizen, sowohl die Som⸗ Die Erfolge, die diese
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Aus dem Hafen von Mariupol sind während der
Der ungeschickte