g dem Ermessen des Gerichtshofes anheimge⸗ stellt, ob derselbe Feng, nochmalige persönliche Vernehmung verzichte 1 8 5 wolle.
oder den Zeugen selbst hor seiner früheren Ansicht stehen
Hi ibt Herr Furbach bei und — Kg. 82 35 des Gesetzes vom 17. Juli 1846 dar⸗
. rankheit, Alterschwäche, übergroße Entfernung oder “ La nn dec eice Hindernisse einen gesetzlichen Behinderungsgrund — für das Erscheinen der Zeugen bildeten, und daß es keinesweges dem
Ermessen des Gerichts anheimgestellt sei, ob dasselbe noch andere Be⸗ hinderungsgründe anerkennen wolle oder nicht. 2 8 Der Präsident erklärte hierauf um 10 Uhr die Sitzung für ge⸗
schlossen und machte zugleich bekannt, daß wegen baulicher Einrichtun⸗ gen im Lokal die Forlsetzung der Verhandlungen Montag den 27. September erfolgen werde.
sorge des Gesetzg
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.
Frankfurt a. M., 8. Sept. (D. Z.) Seit längerer Zeit besteht zwischen der Fürstlich Taxisschen Post und der Taunus⸗Eisen⸗ bahn eine Differenz über den Tarif, nach welchem die Vergütung an die Eisenbahn für die von derselben besorgte Postversendung zu lei⸗ sten ist. Die streitige Summe wird alljährlich als durchlaufender Po⸗ sten in den Rechnungen der Eisenbahn anfgeführt und belief sich nach dem jüngsten Rechnungsabschluß für 1846 bereits auf 46,705 Fl. 36 Kr. Heute ist nunmehr eine Kommission, der nächst der freien Stadt Frankfurt als Territorialherren der Bahn betheiligten Staaten, bestehend aus den Herren Geh. Rath Vollbrecht und Regierungsrath Brück aus Wiesbaden und Ministerialrath Eckardt aus Darmstadt,
hier eingetroffen, deren Sendung eine Ausgleichung der obschweben⸗ den Differenz bezwecken soll.
Handels- und Börsen⸗ achrichten.
Berlin, 18. Sept. Nach einer längeren fast völligen Stagnation in unserem Actien⸗Geschäft wurde dasselbe in dieser Woche durch eine ziemlich bedeutende Reaction der Course wieder lebhafter. Die Umsätze waren zwar sehr schwerfällig, nichtsdestoweniger aber in einzelnen Gattungen ziemlich belangreich, wie es in der Regel bei vorkommenden Chancen die Bedürf⸗ nisse mit sich bringen. Wenn einige Verkaufs⸗Ordres jetzt schwierig zu be⸗ wirken sind, so liegt dies in der seit geraumer Zeit schon gelähmten Spe⸗ culationslust, daher auch einzelne Actien überhaupt nur bei gleichzeitiger Nachfrage abgesetzt werden können. Die fortdauernd weichenden Notirun⸗ gen der londoner Börse sollten wohl nichts Beunruhigendes für uns haben, da die bedeutenden Fallissements daselbst, wobei das Inland nicht interessirt, als Grund angegeben sind; indeß ist unsere Börse selbst durch die häufigen Schwankungen der Course zu affizirt, als daß die zur Haltbarkeit nöthige Kraft vorhanden wäre. Es darf daher auch nicht befremden, wenn lau⸗ fende Engagements in den besten Actien mit ansehnlichem Verlust erledigt werden; denn es kommt in solchen Fällen die Rentabilität nicht in Betracht, sondern die Besorgnisse für ein ferneres Sinken, so wie die unzureichenden Mittel der Käufer, bringen, wie z. B. jetzt, nothwendige Verkäufe zu Wege. Heute trafen wieder von Wien, Paris und Frankfurt a. M. schlechte Course ein, und gleichzeitige Verkaufsordres vermehrten die Flauheit in dem Maße daß üöt. Actien 1 bis 2 % niedriger als gestern verkauft wurden. Wir notiren heutige Course mit Dinweisung auf unsere vorwöchentlichen Mit⸗
theilungen, wie folgt. Berlin⸗Anhalter von 116 ½ bis 114 ℳ. „ 112 110 %.
„ Stettiner „ Magdeburger » 95 92 %. 104 10¹1 ½ 7%.
„ Hamburger » Niederschlesisch⸗Märkische 88 ¼ 87 ½ ͤ. Halle⸗Thüringer 94 9¹½ %. Duüsseeldorf⸗Elberfelder 104 101 %o. Köln⸗Mindener 94 *%, Aachen⸗Maestrichter 81 ½ 9. Bergisch⸗Märkische 82 ½ h. Berrlin⸗Anhalter Litt. B. 105 N. Friedr. Wilh. Nordbahn 69 Magdeburg⸗Wittenberge 83 Stargard⸗Posener 83 Amsterdam⸗Rotterdamer 100 Krakau⸗Oberschlesische 2222 Mecklenburger 62 v 1“ Kiiel⸗Altonger 110 „ 109 ½ v. I 11““ In den wenigsten der vorstehenden Actien fanden bedeutende Umsätze
83 ¾ 101 ½ 78
statt, nur in Anhalt A und B, Stettiner, Köln⸗Minden und Berlin⸗Ham⸗-
burger war das Geschäft lebhaft. — Uebrigens sind die Geld⸗Verhältnisse dem Actien⸗Verkehr nicht mehr so günstig als seither, und Prolongationen fen es. LS n zu Cee. daher auch die Abwickelung des bevorste⸗ enden Ultimo’'s von vielen Seiten vorbereitet und dadurch dem Wei der Seuels Vorschub geleistet wird. “ Inl. Fonds konnten sich ebenfalls nur schwer behaupten; Preuß. Staats⸗ Schuldscheine fielen bis 92 ½˖ %, blieben aber 92 ¾ % Br. venh. Preuß. I 90 %% Br., Preuß. Bank⸗Antheile 105 ½ bis 101 ¾ % ge⸗ wichen. In ausländischen Fonds war der Umsatz sehr beschränkt; die meisten Effekten sind beträchtlich gewichen; einzelne blieben fast unverkaͤuf lich. Das Geschäft in Wechseln war nicht sonderlich belebt; am vorigen Posttag waren die meisten Devisen offerirt, heute aber besser zu lassen. Am meisten gesucht waren heute wieder Amsterdam in b S., Hamb. in k. S.,
senden 3 Mt. und Petersburg, wogegen Wien und Augsburg angeboten⸗
Königsberg, 16 Sept. Marktbericht. Zufuhr geri Wi
8 . 8 8 gering. Weizen
8 b 88 7.9 Schfl. Roggen 50 Sgr. p. Schfl.; kleine Gerste 38.80 gr. p. Schfl; Hafer 18 — 24 Sgr. p. Schfl.; graue Erbsen 80 — 90 Sgr.
baplr⸗ weiße Erbsen 60 Sgr. p. Schsl.; Kartoffeln 25 — 32 Sgr. p.
Danzig, 46. Sept. An der Börse wurden am 14ten 2 L. 121 pfd.
inländische ggen a Fl. 300 5. 11.822 8 Conn per das derean und gestern 1 ⅞ L. dito à Fl. 302 ⅛ preuß.
* Breslau, 18. Sept. b 1 paͤte mehr offeriet 91— aBelzen war anfangs nur mittelmäßig, in gelber 84, 69 bis 93 Sh is 95 Sgr. in weißer Sorte und
Roggen, viel zugeführt, erlangte 58, 62 bi
Gerste, gefragt und hoch gehalten I“ sh efg. be ichli Offerte nur wie bisher 43, 46 bis 50 Ser hte indessen bei reichlicher b afer, in b ität nicht au 8. 1 . ester Qualität nicht ausgeboten, holte 23, 24 ½ bis
Rapps bleibt äußerst wenig und zu hoh
g91 Sen 8 — oͤhen Preisen ausgeb vang indessen bei geringer Kauflu usgeboten, be⸗ vang in ss gering flust nicht mehr als 88, 92 bis 93 und 8 inter⸗Ripps G Semmer Rip;e unverändert. ge othe Kleesaat fester und wenig offerirt; es sind mohrere Wer. zu vollen Preisen verkauft worden, supersein 12 bis n Nhrer is 11 ½ Rthlr., fein 10 ⅛ bis 11 ¾ Rthlr., feinmittel 10 bis 107 Rthlr.⸗ miltel 5 ⅛ bis 10 Rthlr., ord. 7 bis 9 Rthlr. ³ Rthlr., Weiße Kleesaat, ebenfalls animirt, ist zu notiren:
Fuhren sind 812 Senhrae zu weil nur weni üller sich mit Saamen versorgt haben, und diese habe nichts Wohlfeiles; die Einkäufe davon sind 8 hönben, daß 8,2 — und Rübsen nicht unter 84 a 86 Rthlr. zu kaufen ist, dazu kommt noch
1 ½⅞ Rthlr. Maß⸗ und Makelgeld. Die Forderung der meisten Produzenten ist 90 Rthlr. und darüber, man kann daher zu angegebenem Preis nur auf kleine Posten rechnen. Ueber die junge Rappspflanze hört man, daß die⸗ selbe nicht schön stehen soll, so daß wir, wenn wir nicht noch einen guten Herbst bekommen, uns keine guten Versprechungen machen können.
Mohnöl bleibt bei uns ein gefragter Artikel und ist heute mit 22 ½
Rthlr. am Platze bezahlt worden, die Meinung erhält sich für dieses Fett, pr. nächstes Frühjahr wurden schon 22 ¼ Rthlr. bewilligt. Leinöl unverän⸗ dert und mit 11 ¾ Rthlr. gern zu kaufen. Kümmel flau; der Umstand, daß davon viel angeboten wird und nichts fortgeht, wirkt nachtheilig auf den eie e. ist schöne Waare zu kaufen. b
S eibt angenehm, mi . g ür di Wi sowes niennen genehm, mit 45 Rthlr. Kasse für die 14,400 pCt. ist
1 die Zufuhr von Getraide bleibt sich immer ziemli lei wir können noch nicht sagen, daß dieselbe so groß wäre, wir 892 einer reichlichen Aerndte erwartet, es mag aber wohl sein, daß unsere reichen Landwirthe damit in der Hoffnung zurückhalten, daß zum Frühjahr dasselbe wieder theurer werden soll; aus Geldnoth zu verkaufen, werden nur Wenige
etrieben. Bezahlt ist heute für Weizen 70 a 76 Rt., Roggen 53 a 36
thlr., Gerste 38 a 40 Rthlr., Hafer 26 a 28 Rthlr.
Von der Kartoffel⸗Krankheit hört man fast gar nichts mehr, und kann dieselbe entweder gar nicht oder nur ganz schwach in unserer Gegend gras⸗ siren; über den Ertrag der Kartoffeln läßt sich noch zu wenig sagen, wir halten ihn nur für einen mittelmäßigen.
4à Hamburg, 16. Sept. Die grönländische Fischerei, welche in die⸗ sem Jahre eine ergiebige genannt werden muß, hat folgende Resultate ge⸗ liefert. Die Anzeigen darüber in den verschiedenen Blättern waren indeß so abweichender Art, daß wir uns veranlaßt finden mußten, überall eine Durchschnittszahl anzunehmen. Von „Zahl der Schiffe: Fang: 1) den Weserplätzen 16 Schiffe circa 66,000 Stk. Robben 2) Hamburg 85 19,000 3) Flensburg “ 21,000 4) Glückstadt 16,000 5.]) Rostock 10,000 6]) Elmshorn 7,000 7]) Kiel 5,000 8) Eckernförde 4,000 eterhead Pets 61,800 10) Harlingen 15,000 11) Kopenhagen.... 5,000 12) Bornholm 7,000 3,000
13) Aarhuus 1 8 239,800 Stk. Robben
2290-
1Sod Pbern
8—
58 Schiff welche ca. 60,000 Tonnen Thran geben. Außerdem haben noch gefangen:
Die Weserplätze.. 17 Fische und 12 Wallrosse. Hamburg . 45öäöö1 . Flensburg Elmshorn Kiel Harlingen...
ihre Wirkung hier zu zeigen und ein Steigen der Preise zu veranlassen.
bis 14 ¾ Rthlr., f. fein 13½ bis 14 Rihlr, fein 12 ½ bis 13 7 ar
mitzel 118 bis 12⁄ Rthlt, mittel 107 big 11 Nthjr, ord. 7 bis wr len⸗
„Spiritus in größeren Partieen mit 14 ⁄ bis „offerirt, was indessen
nicht 4 machen ist. Im Kleinen nicht unter 15 Rthlr. anzufommen. üböl 11 ¾ Rthlr. bezahlt.
Halle, 16. Sept. Mit Rüböl ist es ungewöhnlich still, es i leiner Seine Fra e darnach, dessenungeachtet ist 82 eäach. h 8- der lig damit, die Müller halten auf 12 ½⅞ Rthlr. und darüber, selbst einzelne
8885
w 41 Mk., süße sicilian. 42 ½ a 43 Mtk., bittere 39 Mk. 8 1““
2 Peterhead⸗Hull. 10.
Zusammen 33 Fische und 12 Wallrosse. 8 „v Einfuhr verschiedener Artikel vom 10. bis 16. September: 25,403 Säcke, 97 Fässer, 20 Ballen. Reis 1462 Säcke, 5 Fässer, 120 Ballen. Taback 1513 Ballen, 4254 Rollen, 207 Pack., 1412 Sero., 160 F., 21 Kst., 26 Sack, 13 Krb., 3 Kol. Thee 249 Kisten und 54/4 K. Zucker 2469 Kst., 193 F., 2193 Mt., 1265 S., 2006 B., 17,971 Brd.,
56,258 Kil. 2 Macis⸗Nüsse 4 Fß., 3 Kst.g Macis 8 Fß., 2 Kst. Nelken 35 Sack. Ingwer 60 Sack. Kardamom 1 Kst. Mandeln 96 Ser. 61 Fß. Farbeholz 97 Sack, 4 Ton. Gelbholz 707 Stk. Blauholz 1469 Stk. Bleiweiß 50 Fß. F. digg 20 Fß. poth und 110 Kst. Baumwolle 1125 Bal. Wolle 1211 Bal., 2 Kol.
7 Fß., 12 Krb. 21 Bal., 55 P., 109 Bd.
Kaffee
Twist 806 Bal., Häute 4800 Stk.
2 elle 3844 Stk., 98 Bal., 210 P., 116 Bb. 63 Fß. 4. Kst., 2 Rol. Fälf C⸗ 118e ee 42 Fß. 1293/2, 5463 /3, 2424 /4, 37/6, 23/8 u. 2 Tonnen. Käse 8 Kst. 3 Fß. 18,991 St. 4 Küb. 1 Korb. Schlgien 400 St. 88 2 1
Eisen 1932 Bd. 8771 Stg. 170 Tons. 772 Pl. 1 Kst. Kupfer 217 St. Stahl 533 Bd. 5 Kst. Zinn 1360 Bl. Zink 10,439 Pl. (4500 Zt.) Weizen 61 Lst. 5 F. 1738 Sack. Roggen 1325 ¾ Tsch. 8 Lst. 30 Fß. 1105 Sack. Buchweizen 24 Ton. 898 Sack. Gerste 22 Lst. 24 Fß. 300 Sack. Hafer 3370 Tsch. 270 Sack. Erbsen 456 Sack 10 Ton. Wicken 3 Lst. 43 Fß. Bohnen 13 Lst. 55 Fß. u. 74 Sack. Linsen 12 ½ Wspl. I Rappsaat 500 Ton. 84 Sch. Leinsaat 29 Sack. Mehl 2 Ballen.
Holz. Mahagoni⸗ 22329 St. Zedern⸗ 7 Blöcke.
&△ Hamburg, 17. September. Getraide. Zu steigenden Prei⸗ sen fand Weizen einen raschen und bedeutenden Absatz an hiesige Mehl⸗ Fabrikanten und zum Versand nach England und Holland; zugeführt wurde sehr wenig, weil nach anderen Gegenden für die preußischen Productions⸗ Distrikte an der Elbe der Absatz zu höheren Preisen, als hiesiger Markt bie⸗ tet, mehr einladet. roth oberl. blieb hier zu 150 Rthlr. Ct. p. Lst. begehrt. Für Frankreich und England zeigten sich für einige Particen p. Herbst ab den Ostseehäfen zu 104 a 6 Rthlr. Bco. p. Last Käufer. Einige hundert Last sind p. Frühjahr ab der Ostküste Holsteins (131.132 fd.) zu 101.105 Rthlr. Bco. verhandelt und wird noch für diesen Termin ab Pom⸗ mern und Mecklenburg zu 106.108 Rthlr. Bco. angeboten.
Roggen in loco wenig vorräthig. Der schwache Absatz erstreckt sich nur auf den Bedarf für Konsumenten. Neuer Mecklenburger 121.122pfd. a 104 Rthlr. Ct., russischer 114.115 pfd. 86.88 Rthlr. Ct. p. Last. — Ab Däne⸗ mark bot man für 121.122pfd. Waare 64 Rthlr. Bco. p. Last und forderte 72 Rthlr. Ab auswärts schien im Allgemeinen sich mehr Frage zu zeigen. — Die in Petersburg beliebte Maßregel, auf Getraide⸗Vorräthe, um dieselben im Lande zu behalten, auch Vorschüsse zu leisten, wird nicht verfehlen, auch
Gerste: 105. 6 pfd. 98.100 Rthlr. Ct.; zu 94.95 Rthlr. nur schwa⸗ cher Begehr. Zufuhr gering. Ab Dänemark und Ostküste Holsteins hat man einige Partieen 110. ft1pfg. zu 64 Rthlr. Bro. geschlossen und hätte mehr dazu realisirt werden können. 8
Hafer ab Ost⸗ u. West⸗Küste Holst. u. Dänem. findet zu 40 Rthlr. Bco. keine Nehmer.
Erbsen erwarben für England und Holland gern 78.80 Rthlr. Bco.
Wicken desgl. für Frankreich zu 88 Rthlr. Beo.
Für Rappssaat, wovon nur Kleinigkeiten am Markt, zeigte sich für England und Holland zu 133. 4 Rthlr. Bco. p. Last zieml. lebhafter Begehr.
Waaren⸗Markt. Außer in Campeche Blau finden in den übri⸗ gen Sorten Farbehölzern keine bedeutende Umsätze statt. Engl. Piment behauptet sich beständig im Steigen. — Pfeffer desgleichen. In Folge aus⸗ wärtiger günstiger Notirungen halten Inhaber von Cassia lignea ihren Vor⸗ rath an sich. — Flores unverändert. — Ungeachtet vermehrter Einfuhr blieben Macis⸗Vlüthe und Nüsse ohne merkliche Umsätze. In Nelke n wutde nichts umgesetzt, da die eingehenden Anfträge zu niedrig limitirt. Mal. Cardam. etwas billiger. In Ingwer sind zur Notirung Kleinigkeiten gekauft.
Alle Sorten süße Mandeln behaupten ihren erhöhten Stand; der Abzug nicht unbedeutend; nach bitteren zeigt sich einige Frage, ohne den Sed kegteh 8¹ hranregz, boh 5b .1 Mr 100 psb
aaren⸗Preise. auholz 5 ½ a X Mk. p. 100 ., engl. Piment 5½ a ¾ Sch. p. Pfd., eugl. Pfeffer 3 ¾ ² 4 Sch., Cassia lignea 7 8 7 Ee Flores 8 ½ à Sch,, Nelken Snfbog. 12 Sch., Bourb. u. Capenne 7 ½ a 8 Sch., Macisblüthe 36 41 Sch., Rüsse 28 42 Sch., Cardam. Mal. 40 2.52 Sch., Ingwer 3 ½ a 3 ⅓ Sch., kandirter 10 a 10 ¼ Sch., Mandeln, süße barb., 32¾ „ 33 Ml. p. 100 Psd., bittre do. 29 Mk., süße Porto 40
fen, seinen Grund hat es n atürli 5
Geld⸗Markt. Diskonto 4 %. Der Wechsel⸗Cours blieb unvergj dert bis auf Wien und Prag, welche seit letztem Posttage ½ % schlczun gingen. Amsterdam, London und Paris waren gefragt, auch Berlin 1
eipzig zu lassen, außerdem herrschte im Geld⸗Markt fortwährende Süine welche wohl erst dann einem regeren Geschäfte Platz machen wird, wenn dit Nachrichten von auswärts günstiger und beruhigend lauten werden. b
Liverpool, 11. Sept. Baumwollenmarkt. Verkauft wurden 3000 B., davon 1000 B. an Exporteure. Der Markt war fest; die Preist waren wie gestern, nämlich: Bowed⸗Georgia⸗ 6 ⅛ a 7 ½ Pre., New⸗Orltans⸗ 6 a 9 Pece., Surate 4 ¼ a 5 ¼⅛ a 6 ½ Pce.
Vom 13. September. Verkauft kaum 3000 B.; davon sind 300 B zur Ausfuhr genommen. Preise unverändert. —
Amsterdam, 15. Sept. Getraidemarkt. Weizen mit gutem Handel zu vorigen Preisen. Unversteuert: 126 pfd. odessa 275 Fl. Verst. 129pfd. b. poln. 410 Fl., 128pfd. j. rostock. 364 Fl., 127 pfd. r. schles. 360 Fl., 126 pfd. b. poln. 394 Fl., 129pfd. alt. b. poln. 440 Fl., 123pfd. do. 375 Fl. Roggen zu vorigen Preisen mit einigem Handel für den Konsum: 118 fd. odessa 227 Fl., 116 pfd. arch. 205 Fl., 117 fd. petersb 205, 207 und 208 Fl., 118pfb. riga 210 Fl., 123 und 126pfb. neuer gelder. 252 und 255 Fl., 120pfd. odessa 235 Fl. Gerste 103 svd. vür⸗ lische 170 Fl.
Kohlsaamen wie früher; verkauft Kromheon und Fries. 61 L., auf 9 Faß, im September und Oktober 64 L., November 64 ½ L. Leinsaa⸗ men wie früher 110pfd. petersb. 320 Fl.
„Rüböl sogleich und auf Lieferung gut preishaltend, p. 6 W. 372¼, flieg. 36 ½, Okt. 36 a ¼, Nov. 36 ½, Dez. 36 ¾ a ½, Mai 37. Leinöl p. 6 W. 33 Fl., flieg. 32 Fl. “ Hanföl p. 6 W. 34 ¼, flieg. 33 ½.
Amsterdam, 17. Sept. (Tel. Dep.) 127pfd. bunt Weizen 405 Fl. und 120pfd. odessaer Roggen 235 Fl.
New⸗York, 31. Aug. Getraide und Mehl. Bei kleiner Zufuhr bleibt es mit beiden Artikeln preishaltend. Genessee⸗Mehl wurde diesen Morgen zu 5 D. 75 C. und Ohio⸗ und Michigan⸗ zu 5 D. 50 C. a 5 D. 62 i C. verkauft. Weizen, Roggen, Mais ꝛc. ohne Preisveränderung. Die zuletzt bezahlten Preise waren wie folgt: Weizen 105 a 130 C., Roggen 80 a 93 C., Gerste 53 ½ à 56 C. Umsätze von Mais fanden täg⸗ lich statt, aber nicht mehr in dem Umfange als vor einigen Wochen. Zu⸗ fuhr kommt fast nur noch vom Westen auf dem Erik⸗Kanal und aus die⸗ sem Staate.
Mit Baumwolle ist es still, und die Preise sind eher zu Gunsten des Käufers.
Zufuhr in d. Häfen der V. St. v. 1. Sept. 1846 bis jetzt 1,764,913 B. Jahres zuvor 2,069,124 *» Vor zwei Jahren 2,399,237 Ausfuhr a. d. Häfen d. V. St. v. 1. Sept. 1846 bis heute 1,205,437 Jahres zuvoer 8Z1111“ 1,639,842 Vor zwei Jahren 2,079,435 Vorrath in New⸗NYork
Auswürtige Börsen. 8
Amsterdam, 15. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 55 ½. 5 % gpasn. —. 3 % do. 30. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Poln. —. Preuss. Pr. Sch. —. 4 % Russ. Hope 88 ½.
Antwerpen, 14. Sept. Zinsl. —. Nene Aul. 15 ½.
Augsburg, 15. Sept. Bsyer. 3 ⅛ % Oblig. 94. 93 ½⅛. do. Bank-Actien II. Sem. 1847 686 G. Württ. 3 ½ % Oblig. 88 Br. 4 ½ % —. Darmst. 50 Fl. Loose 78 Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 59 Br.
Loose 36 ⅓ Br. 3 ½ 9% 89 Br.
Hiamburg, 17. Sept. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 106 ½ Br. Hamb. Berg. Actien 94 ½ BzrL. Magd. Wittenb. 83 Br. Hamb. Berl. 101. 100 ¾⅞. Ah. Kiel 108 ½. 108 ¼. Glückat. ElImsh. 58 Br. Rendab. Neum. 96 Br. Kopenb. Rothach 63 G. Meckl. 59 ¼. 59.
Leipzig, 18. Sept. Leiprz. Dresdn. Act. 116 ¾ Br. Säckhs. Bayer. 88 Br. Sächs. Sehles. 101¼ Br. Chem. Ries. 58 ½ Br. Löb. Zitt. 56 Br. Mgd. Leipr. 224 Br Berl. Anh Lt. A. 115 ½ Br. ELt. B. 105 ¼ Br. Dess. Bank-Act. 100 ½ Br.
London, 14. Sept. Cons. 3 % 86 ½. ½. Belç. 92. 91. Nene Anl. 21. 20 ½. Passive 4 ½. F. Ausg. Sch. 14. 13. 2 ½ % Holl. 55 ½. 54 ½. 4 % do. 88 ½. 87 ½. Port. 81. 79. Engl. Russ. 108. 107. Bras 85. 83. Chuli 92. 90. Mox. 19 ½. 19.
Peru 35. 33. 5 % Met. 104. 4 % do. 93 ⁄⅛. 3 % 4do. 66 ½ Bank.
Wien, 17. Sept. Actien 1587. Anl. de 1834 153 ½. 4e 1839 117 ½. Nordb. 153. Gloggn. 120.
(Telesg. Depesche aus Köln, vom 19. Sept.) Amsterdam, 17. Sept. Int. 53 ½. London, 15. Sept. Cons. 86 % baar. 86 8¾ Rechn. Paris, 16. Sept. 3 % Rente 75. 15. 5 % Rente 113. 75. Nordb. 505.
8 1“ 8 e“
er polnischer
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Uhr.
1847. 18 Sept.
Nachmittags 2 Ubr.
Morgens
Nach einmaliger 6 Uhr. us
Beobachtung.
Luftdruck. Luftwärme. Thaupunkt.. Donstsättigung. Wetter. WinddV
332,12" P**. 333,61" ELar. 331,01“"Par. Quellwäürme 7,8*9 R. 7,1° R. + 12,4“9 R. + 7,9“ R. Plusswärme 10,4“ R. 6,0“9 n. + 7,1 ° n. + 6,1° n. Bodenwärme 10,4“ R.
83 pot. 51 pot 80 pçt. Ausdünstung0,o004“ Rb. trüb. balbbeiter. halbbeiter. Niederschlag 0,461 Rh. W. w. W. Wuirmewechael +† 12,30
Wolkenzug.. — W. — + 5,9 Tagesmittel: 333 25 Par. + 9,19 KR + 6.4“ R. 71 pCti. W.
Nachmittag 5 Uhr Hagel und Regen.
nag at cah Königliche Schauspiele. ontag, 20. Sept. Im Schauspielhause. Vorstellung: Dornen und Lorbeer. Hierauf: Großjährig. Dienstag, 21. Sept. Im Opernhause. 110te Abonnements⸗ Vorstellung: So machen es Alle. Anfang halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft: Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. Mittwoch, 22. Sept. Im Schauspielhause. 159ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: König Johann, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare, übersetzt von Schlegel.
158ste Abonnements⸗
111“] Iö11““
Königsstädtisches Theater.
Montag, 20. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Lucrezia Borgia. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet⸗Logen 20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sgr., Parterre 40 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 7 ½˖ Sgr. Ein Platz in der Orchester⸗Loge 1 Rthl. 10 Sgr.
iq⸗ Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
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Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckeri.
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Inhalt.
Juland. Provinz Schlesien. Die Reform der Patrimonial⸗Gerichts⸗ barkeit.
Oesterreichische Monarchie. Pesth. Dorothea. — Schreiben des Erzherzogs Stephan. derholte Unruhen. — Belanntmachung.
Schweiz. Kanton Zürich. Zoll⸗Konferenz. 1
Italien. Rom. Die Unterhandlungen mit Oesterreich. — Livorno. Festlichkeiten. — Neapel. Die Unruhen auf Sicilien und Calabrien.
Türkei. Konstantinopel. Grivas und Grisiottis.
Brasilien. Warnung an Auswanderer. . 8
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Mannheim. Eisenbahn⸗ bauten. — Güter⸗Transport auf der Main⸗Neckar⸗Eisenbahn.
Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. e
Ankunft der Erzherzogin Maria — Mailansd. Wie⸗
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Provinz Schlesien. (Bresl. Ztg.) Die Verhandlun⸗ gen mit den Gerichtsherren über die Reform der Patrimonialgerichts⸗ barkeit, welche gegenwärtig in unseren Landkreisen stattfinden, machen erfreuliche Fortschritte. Da die Einführung „Vereinigter Königlicher und Patrimonial⸗Land⸗ und Stadtgerichte“ von einer näheren Verein⸗ barung zwischen den Interessenten abhängt, so mag es am Platze sein, die Modalitäten mitzutheilen, unter welchen 45 Gerichtsherren zweier beunachbarter Kreise die gemachten Propositionen anzunehmen wünschen:
„¹) Wir überlassen die Organisation des Gerichtes, so wie die Besetzung der Stellen an demselben, den Königlichen höchsten Justiz⸗Behörden. 2) Wir überlassen dem Staate zur Unterhaltung des Gerichtes sämmt⸗
liche Sporteln und Revenüen unserer Gerichtsharkeit, wogegen der Staat auch sämmtliche Lasten und Kosten, sowohl der Civil⸗ als der Kriminal⸗Gerichtsbarkeit, übernimmt. Obgleich in den meisten bestehenden Justitiariats⸗Kontrakten bereits festgesetzt ist, daß dieselben bei einer gesetzlichen Veränderung der Ju⸗ stiz⸗Verwaltung von selbst aufhören, so tragen wir doch darauf an, daß der Staat es ausdrücklich übernehme, die Ansprüche zu beseiti⸗ gen, resp. zu befriedigen, welche die bisherigen Justitiarien gegen uns erheben könnten.
Diejenigen Dominien und Gemeinden, welche die Abhaltung bestimm⸗
ter Gerichtstage auf ihren herrschaftlichen Höfen wünschen, behalten
das Recht dazu und haben sich darüber mit dem Gerichte zu einigen.
Die daraus entstehenden besonderen Reise⸗ und Lokalkosten fallen
ihnen aber nach denselben Rechten, wie bisher, selbst zur Last.
) Die Gerichtsherren behalten die Befugniß, Beschwerden ihrer Insassen über das Gericht anzunehmen und vor das Gericht zu bringen, über⸗ haupt ihren Insassen in deren eigenen Angelegenheiten, insofern diese sie selbst darum angehen, mit Rath und That beizuste⸗ hen und vor Gericht zu vertreten. Desgleichen erhalten sie die Be⸗ rechtigung, von allen Vormundschafts⸗Angelegenheiten ihrer Insassen Kenntniß zu nehmen, über die Verwaltung und Verwendung ihres Vermögens, wenn sie es verlangen, von dem Vormundschasts⸗Richter gehört zu werden und die Vormundschafts⸗Rechnungen einzusehen.
Wir enthalten uns, für diesen nur im Interesse unserer Insassen gestellten Antrag weitere Gründe zu entwickeln, glauben aber, daß die obige Befugniß wesentlich dazu beitragen werde, ein zeitgemäßes, pa⸗ triarchalisches Verhältniß zwischen Gutsherren und Insassen zu be⸗ gründen und Letztere den Winkel⸗Konsulenten einigermaßen zu ent⸗ ziehen. —
Die Gerichtsherren bebalten das Recht der Einsicht in die Hypothe⸗
kenbücher ihrer Orts⸗Insassen, und hat der Hypotheken⸗Richter die
Verpflichtung, die Gerichtsherren von den stattfindenden Besitz⸗Verän⸗
derungen in Kenntniß zu setzen.
Den Gerichtsherren wird ein besonderer Platz im Sitzungssaale re⸗
servirt, welchen sie einnehmen können, sei es, daß sie als bloße Zu⸗
hörer bei den Gerichts⸗Verhandlungen oder als Partei erscheinen.
In Handlungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit genießen die Gerichts⸗
herren dieselbe Sportelfreiheit, wie bisher.“ “
Inl and.
Oesterreichische Monarchie.
Pesth, 12. Sept. (Bresl. Ztg.) Die Erzherzogin Maria Dorothea, Wittwe des Erzherzogs Joseph, ist dieser Tage aus Wien in Ofen eingetroffen. “ 8 Die hiesigen Blätter bringen ausführliche Berichte über die Empfangs⸗Feierlichkeiten, welche an den verschiedenen Orten zu Ehren des Erzherzog Stephan stattfinden. Sie sind überall gleichartig und
tragen das Gepräge ländlicher Herzlichkeit. b Mit dem gespanntesten Interesse strömte dieser Tage das ge⸗ bildete Publikum in den großen Komitatssaal, wo neben dem reichs⸗ täglichen Instructions⸗Operat auch das erste in die politischen Par⸗ teifragen eingreifende Schreiben des Kaiserlichen Statthalters Erz⸗ herzog Stephan zur Verhandlung kam. In dem bekannten Streite zwischen den oppositionellen Komitaten und der Regierung, über das Präsidium der Obergespanne und ihrer Stellvertreter in den komitat⸗ lichen Gerichtssitzungen, hatte sich nämlich das pesther Komitat an den
Erzherzog Stephan mit dem Ausdruck des unbegränzten Vertrauens
gewendet und ihn gebeten, bei dem Könige die Aufhebung des De⸗ krets zu erwirken, welches jenes Präsidium der Obergespanne und )rer Stellvertreter anordnet. In seiner Antwort erklärt nun der Erzherzog Statthalter in sehr milder, aber nicht minder entschiedener
Form, daß er stets bedacht sein werde, die Rechte der Stände zu wahren, gierung auf
daß aber in der vorliegenden Frage die Re⸗ unbestreitbarem Rechtsboden sich befinde. Er er⸗ mahnt daher das Komitat, dem höchsten Befehl Sr. Majestät sofort Folge zu leisten.é Nach Verlesung dieses wichtigen Schreibens erwar⸗ tete man eine lebhafte Debatte, aber im Rathe der Opposition wurde anders beschlossen. Der erste Vice⸗Gespan des pesther Komitats, Herr M. von Szentkiralyi, drückte seinen. Schmerz darüber aus, daß die nachgesuchte Vermittelung des Erzherzogs abgeschlagen worden, tröstete sich indeß mit der sehr milden Form, in welcher dies gesche⸗ en, und stellte endlich den Antrag, das erzherzogliche Schreiben blos zur Kenntniß zu nehmen. Vergebens erhoben sich die Konservativen dagegen und suchten sie, wenigstens die Oppositions⸗Männer, zu einen ebatte herauszulocken, bei welcher manche voreilige Aeußerungen kaum vermeidlich gewesen wären. Der Antrag des ersten Vice⸗Ge⸗ spans wurde ohne weitere Verhandlung zum Beschlusse erhoben. In diesem ersten Zusammentreffen des Erzherzog Statthalters mit der ppositions⸗Partei hat nun Jener, wie es von den Einsichtigeren von Anfang an nicht anders erwartet worden, auf unzweideutige Weise gezeigt, daß er, bei aller Anhänglichkeit an die ungarische Nationali⸗ tät und an sein ungarisches Vaterland, in allen Streitfragen doch nur als Organ der Regierung agiren könne oder werde. Mailand, 10. Sept. (Dest. Beob.) Auch gestern Abend haben hier wiederholt Ruhestörungen stattgefunden. Der erste Schau⸗ platz derselben war der Platz vor der Kirche S. Eustorgio, unweit der Porta Ticinese, wo plötzlich aus Anlaß der unerwarteten Be⸗
leuchtung der Wohnung eines Finanz⸗Beamten sich ein zahlreicher Haufe von Arbeitern ammelte und zu lärmen begann. Der Behörde gelang es nachdem die Beleuchtung eingestellt worden, jenen Haufen zu zerstreuen, „der sich jedoch bald wieder zu⸗ sammenrottete und den Unfug mit Lärmen und Geschrei so arg trieb, daß die Grenadiere aus der an die Eustorgio⸗Kirche angränzenden Militair⸗Kaserne ausrückten, worauf wieder Ruhe und Ordnung auf diesem Punkte hergestellt wurde. Inzwischen hatte sich gegen 1 ½ Uhr Nachts ein anderer Haufe auf der Piazza Fontana gebildet, der mit tobendem Geschrei den Erzbischof auf dem Balkon zu erscheinen auf⸗ forderte, der jedoch, da er den Abend zum Besuch bei einem seiner Freunde zubrachte, nicht zu Hause war. Dieser Haufe, dessen Kern sich unweit des Gasthauses al Bissone aufgestellt hatte, setzte, abwech⸗ selnd mit einem anderen, der ohne Zweifel verabredetermaßen bei jenen von S. Michele in der Contrada de’Patari sich umhertrieb, das Schreien und Lärmen, ungeachtet der ergangenen Aufforderung zur Ruhe, fort, so daß man genöthigt war, Kavallerie ausrücken zu lassen, deren schnelles Erscheinen den Fontanaplatz sehr bald von den Ruhe⸗ störern säuberte. Diese hatten sich hierauf gegen das Kaffeehaus Merlo auf der Corsia S. Francisco hingezogen und daselbst wieder Halt gemacht, wo sie aufs neue zu lärmen und zu schreien anfingen und der Aufforderung der F1 zur Ruhe und Ord⸗ nung Schmähworte und Beschimpfungen entgegensetzten, auch die aufgestellten Jägerposten insultirten, so daß das Militair sich sofort genöthigt sah, von den Waffen Gebrauch zu machen, wobei einige Personen verwundet wurden. Durch die hierauf zahlreich See sendeten Patrouillen, welche bis 1 Uhr nach Mitternacht in Thätigkeit waren, wurde die Ruhe und Ordnung wiederhergestellt, die bis zur Stunde nicht weiter gestört worden ist.
Die Gazetta di Milano vom heutigen Tage enthält nach⸗ stehende Kundmachung der General⸗Polizeidirection in der Lom⸗ bardei:
„Die öffentliche Ordnung und die allgemeine Ruhe sind hier an den letztverflossenen beiden Abenden gestört worden. Es ist bekannt, daß das Gesetz alle Zusammenrottungen verbietet. Da demnach die Behörde sie mit Anwendung von Gewalt zerstreuen muß, wenn höfliche Aufforderungen nichts fruchten, so macht sie das Publikum hiecrauf aafmerksam, damit die Vielen, die aus bloßer Neugierde zusammenströmen, nicht ohne ihre Schuld durch Anwendung der Gewalt zu leiden haben, welche unter der Menge nicht die wenigen Meuterer und Unruhestifter von den vielen blos Neugierigen und Unvorsichtigen zu unterscheiden vermag. Man empfiehlt übrigens, die be⸗ waffnete Macht zu achten, um von ihr Achtung und Schutz fordern zu
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Kanton Zürich. (F. J.) Am 11. September waren Ab⸗ geordnete der Kantone Thurgau, Schaffhausen, St. Gallen, Glarus, und Appenzell A. Rh. in Zürich versammelt, um mit dortigen Abgeordne⸗ ten die wichtige Frage der Zoll⸗Vereinigung zu besprechen. Allge⸗ mein war, wie man vernimmt, der beste Wille vorhanden, sich über die Grundlagen zu verständigen, welche eine solche Vereinigung einer bedeutenden Anzahl von Kantonen möglich machen, alle Hemmnisse des freien Verkehrs im Innern beseitigen, der nationalen Industrie zu ge Ermunterung und der Schweiz gegenüber dem Ausland mehr Kraft und Einigkeit in Zollsachen gewähren sollten. Am 13ten wurden die Berathungen erst geschlossen und, wie man hof⸗ fen darf, zu einem gemeinschastlich anzustrebenden Ziele geführt.
8 Italien.
Nom, 7. Sept. (A. Z.) Die zwischen dem heiligen Stuhl und dem wicner Kabinet obschwebenden Verhandlungen wegen Ferrara stehen in diesem Augenblick so, daß man hiesigerseits vor jeder wei⸗ teren Unterhandlung zuerst die Herstellung des Status quo verlangt, worunter die Zurückziehung der Truppen in die Festung verstanden wird. Erst wenn diese erfolgt sein werde, wolle man sich über den Rechtspunkt verständigen. In diesem Sinne ist in den letzten Tagen des August nach Wien geschrieben worden, wobei man die Uebelstände nicht verhehlt hat, welche sich an die Ereignisse von Ferrara knüpfen und knüpfen würden. Von Wien aus scheint dagegen durchaus keine Geneigtheit vorhanden zu sein, auf diesen Vorschlag einzugehen, viel⸗ leicht, weil man die Zustände Italiens bereits in die Phase der Re⸗ volution eingetreten annimmt und dieser durch ein Nachgeben zu einer Konsolidirung zu verhelfen nicht gewillt ist.
Livorno, 9. Sept. (A. Z.) Das gestrige Fest war ein wahres nationales Brüderfest, in welchem alle Stände, alle Religio⸗ nen sich vereinigten. Die hier ansässigen oder auch nur zufällig sich hier besindenden Fremden schlossen sich nicht aus. Engländer, Deut⸗ sche, Griechen hatten jede eine Schaar der Ihrigen vereinigt. Von Morgens früh bis spät in die Nacht zogen unter Voranschreiten eines Musit⸗Corps oder auch einer Trommel die Schaaren der Männer, der Frauen, der Priester mit Fahnen aller Art und entsprechenden Inschriften, jubelnd und sich freudig begrüßend, durch Straßen und Plätze. Alle Fenster und Balkone, von denen Blumen auf die Schaa⸗ ren gestreut wurden, waren mit seidenen oder sammetnen Teppichen geschmückt. Die Eisenbahn brachte über zehntausend Personen aus der Umgegend, alle Nachbarstädte sandten ihre Musik⸗Corps. Vor⸗ mittags wurde auf dem großen Platze vor dem Dom ein Tedeum gesungen. Nachmittags fand auf dem neuen Platze des sogenannten
Stadt und Land eini
Voltona die Enthüllung der Statue des Großherzogs statt, wozu⸗
auch die fremden Konsuln geladen waren. Der Gouverneur kün⸗ digte der versammelten Menge, deren Zahl sich gewiß nicht unter 20,000 belief, an, daß binnen wenigen Tagen die Satzungen der zu errichtenden Bürgergarde erscheinen werden, welche dem in Rom bewilligten Gesetze nicht nachstehen sollen. Darauf wurden einige patriotische Stegreif⸗Reden gehalten. Zuletzt ward unter, Vor⸗ sitz des Bischofs und der Geistlichkeit von Dilettanten, Männern und Frauen, die Hymne auf Pius IX. gesungen. Unzählige Lebe⸗ hoch wurden sowohl dem Großherzog als anderen Personen gebracht, wobei die Einigkeit und Unabhängigkeit Italiens besonders heraus⸗ gehoben wurde. Auch nicht die kleinste Störung trübte dieses wahr⸗ haft brüderliche Fest; viele Versöhnungen entzweiter Personen und Familien fanden statt. Den Armen wurde reichlich gespendet. Die vorherrschende Farbe in Fahnen, Fähnlein, Schärpen und Kokarden war die italienische: roth, grün und weiß. Gleich nach der Enthül⸗ lung der Statue des Großherzogs kletterte ein Mann des Volks hin⸗ auf und band derselben eine solche dreifarbige Schleife um. Die Militairs und Beamten tragen übrigens in der Mehrzahl nur die anischen Farben roth und weiß. 8 Ennr 8. Besiter 8 Rapferminen bei Volterra hat bereits das Geschenk einer bronzenen Kanone für die Bürgergarde angeboten. Heute ist die Stadt zur größten Ordnung und Ruhe zurückge⸗ kehrt, und man wird nur noch durch einige heute früh abziehende Musikcorps an das gestrige bunte Treiben erinnert.
Neapel, 4. Sept. (A. Z.) Eine außerordentliche Beilage zum gfomale del Re gn⸗ delle due Sicilie sagt über die
Preußischen Zeitung.
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Montag den
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vorgefallenen Unruhen: „Wir kündigen, gewiß zu allgemeiner Freude, an, daß Messina und Reggio, wo die öffentliche Ruhe durch einen Haufen Uebelthäter gestört worden, Dank der Tapferkeit und dem vortrefflichen Geiste der Königlichen Truppen, wieder vollkommen zur Ruhe zurückgekehrt sind.“
Die Gazz. Piemontese meldet aus Neapel vom 5. Sep⸗ tember noch folgendes Nähere über obige Vorfälle:
„Am Morgen des 1. September hatte man dem Podestz von Messina gemeldet, daß sich verdächtige Zusammenrottungen bildeten mit ruhestöreri⸗ schen Absichten. In Folge dessen wurden die aus drei Bataillonen Linien⸗ Soldaten bestehenden Truppen in die Kaserne und die Citadelle konsignirt. Um 5 Uhr Nachmittags bildeten sich die Aufrührer in eine Angriffs⸗Kolonne und rückten theils gegen einen Soldatenposten an der Casa delle Banca, theils gegen die Kaserne der Stadt vor, welche vier Compagnieen enthielt. Wie es scheint, zogen sich diese unter die Kanonen der Citadelle zurück, wo sich der übrige Theil der Besatzung besand. Die Aufrührer folgten ihnen und wurden bei ihrer Ankunft mit einer Ladung Kartätschen aus zwei Ge⸗ schützstücken und von einem kräftigen Ausfall der Truppen empfangen. Der Widerstand scheint nicht von langer Dauer gewesen zu sein, und die Em⸗ pörer zerstreuten sich bald in die benachbarten Felder. Gegen 7 Uhr hatte dieser verwegene Versuch sein Ende erreicht; man zählt etwa 40 Getödtete und Verwundete unter Truppen und Aufrührern. Gleichwohl brach auch in Reggio an demselben Tage eine Empörung aus, allein die von Neapel am Abend des 2 September dorthin befehligten Truppen stellten kurz nach ihrer Ankunft die Ruhe in der Stadt wieder her, und die Aufrührer flohen in die Berge.“ 1 “
Die Allg. Ztg. hat direkte Berichte aus Sicilien bis zum 6. September erhalten. Sie versichern, die Unruhen in Calabrien dauer⸗ ten fort, und auf Sicilien heersche ein düsterer Geist, der wenig Gu⸗ tes ahnen lasse. Man bestürme die Königl. Bauk, um die eingeleg⸗ ten Gelder zurückzunehmen. Der Duca di Cumia, einst Polizei⸗ Direktor in Sicilien, jetzt General⸗Prokurator, habe dem König die Errichtung einer Bürgergarde für Palermo angerathen. Der vngeif auf die Truppen in Messina am 2. September sei von 600 Bewa ⸗ neten erfolgt, die zuletzt durch einige Kartätschenschüsse aus der Ci⸗ tadelle auseinandergetrieben worden. Der die Truppen zum Angriff aufrufende General sei durch drei Schüsse tödtlich verwundet worden.
Bis zum 6ten war jedoch nichts weiter vorgefallen. 1— “ Türhkei.
Konstantinopel, 1. Sept. (A. Z.) Auf die Befehle, welche Lord Cowley von hier aus an den englischen Konsul zu Pre⸗ vesa erließ — dahin lautend, daß der genannte Konsul die türkischen Autoritäten bei Ergreifung der nöthigen Sicherheits⸗Maßregeln gegen Grivas und seine bewaffneten Anhänger auf keine Art hemmen solle — ist in der letzten Woche eine Erwiederung von Prevesa eingegan⸗ gen. In dieser Erwiederung versichert der englische Konsul, daß Grivas und seine Genossen vollständig durch türkische Truppen cer⸗ nirt seien, daß daher von einer Gefahr oder gar von einem Aus⸗ bruch des Grivas und seiner Leute und von einem Eindringen der⸗ selben in Griechenland durchaus nicht die Rede sein könne. — Dies theilte der englische Gesandte der Pforte mit, welche ihrerseits er⸗ neuerte Befehle an den Pascha von Janina erließ, die in Betreff
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dieser Angelegenheit erhaltenen Anordnungen in Vollzug zu setzen. Diese Anordnungen gehen aber dahin, daß Grivas entweder sich nach Janina oder Adrianopel zurückzuziehen oder das osmanische Territo⸗ rium sogleich zu verlassen habe. — Die Schläfrigkeit, mit der die türkischen Befehlshaber in Albanien die Kriegs⸗Operationen gegen die dortigen Rebellen betreiben, hat die Pforte veranlaßt, den be⸗ kannten Renegaten Omer Pascha nach Albanien zu beordern, damit er daselbst die Leitung übernehme. Neues von Bedeutung giebt es hier sonst nichts, und ich erwähne nur noch, daß die Pforte den Be⸗ fehl nach dem Archipel hat ergehen lassen, den Grisiottis sogleich nach Brussa zu trausportiren, damit Griechenland keinen Grund zu neuen Beschwerden und Reclamationen erhalte. Wir werden sehen, ob nicht auch in diesem Fall die englische Protection sich gegen die Pforte ins Mittel legt. Die Wunden des Grisiottis' sollen nicht.
lebensgefährlich sein. 16“
Brasilien. .*—
Der Rhein. Beob. enthält nachstehenden Artikel vom Nieder⸗ rhein, vom 12. September: 8 Fvee
h „In Rotterdam ist ein brasilianischer Menschenhändler beschäftigt, die dort eintreffenden Auswanderer zu einer Niederlassung in Brasilien zu ver⸗ leiten. Es veranlaßt uns dies, ein Schreiben eines in Rio Janeiro wohnenden gut unterrichteten Deutschen, das wir unlängst einzusehen Ge⸗ legenheit hatten und worin das, was die dortigen Einwanderer zu erwarten haben, treu geschildert wird, als Warnung zur allgemeinen Kenntniß zu bringen und um weitere Verbreitung zu bitten: —
„Wie oft soll ich Ihnen noch wiederholen — schreibt unser Lands⸗ mann — daß diese Leute hier keine Kolonisten, sondern einzig und allein Sklaven, Leibeigene, Arbeiter auf Straßen und in Sümpfen und Morästen wollen, die ihnen an Neger Statt übergeben seien, für eine gleiche Ent⸗ geltung und für gleiche schlagende Beweise ihrer Anerkennung! Man muß sedem Ehrenmanne und Freunde seiner Landsleute abrathen, direkt oder indirekt Hand anzulegen an einen solchen Handel mit weißen Sklaven. Er paßt nur für gewisse Handlungshäuser, die darin bereits einen traurigen Ruf erlangt haben. Hier weiß man schon jetzt gar nicht mehr, was man mit den Unglücklichen anfangen soll, auf deren Leib und Seele man speku⸗ lirt hat. Petropolis, wo sie der P. B. zusammengedrängt, ist ein Ort, der auch nicht die geringste Aussicht darbietet, indem das Land das unfruchtbarste, das man nur hätte sinden können, und die Erde für den Anbau zu kalt und feucht ist. Glücklicherweise hat der Tod schon die Rei⸗ hen der Weiber, Kinder und Greise gelichtet und die schwächlichsten hinge⸗ rafft. Die eine härtere Natur haben, sind bei den Straßenbauten unter⸗ gebracht, und man spekulirt auf ihren ohnedies schon geringen Lohn, indem man ihnen denselben gar nicht ausbezahlt und sie so in die Hände der Wucherer spielt, die ihnen Vorschüsse von Lebensmitteln machen. Leider zeichnen sich bei diesem ruchlosen Handel Deutsche aus, die von oben her begünstigt werden. Wenn das letzte Auskunftsmittel zu Ende sein wird, so werden sich die armen Leute in den armseligen Hütten, die erbaut sind, zu⸗ sammendrängen auf einem Erdreiche, das kaum einigen Kohl hervorbringt, oder sie werden sich nach allen Winden zerstreuen. Diese Expedition wird dann noch einen Beweis mehr zu den vielen liesern, welches Schicksal in Brasilien die Einwanderer zu gewärtigen haben, so lange nicht eine totale Umänderung der agrarischen Gesetzgebung vorgenommen ist. Diese aber ist von der diesjährigen Kammer nicht mehr zu erwarten; denn abgesehen, daß die Deputirten⸗Kammer für die Sache weder Gefühl, noch Einsicht hat, so endigt ihre Mission noch diesen Monat.“
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.
Mannheim, 13. Sept. (Schwäb. Merk.) Der Bau unserer Eisenbahn in fortgesetzter Richtung bis Konftang Seee v2. in Angriff genommen zu werden, und zwar, wie vebeeee, e — den Schwarzwald, noch von Freiburg aus durch das 9x¼ ub e⸗ dern von Lörrach aus längs des Rheins. Für diesen at 1 L 8 reits 100,000 Ctr. Schienen in den rheinpreußischen Hüttenwerken
bestellt, und hiervon werden noch dieses sahr vasbs Ctr. hier