1847 / 263 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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8 ämmtli in vollkommenster Parabe in vier Treffen auf wenehg. Tmnen, e venes ie eaen Se Mabehh aeha von einem glänzenden und zahlreichen Stabe, besichtigte er Frrsen uns besaht sonarn dh chn Endnang ma 1. henahairische üere 58. begünstigte die imposante 8 Frier die noch durch die Anwesenheii Ihrer Majestäten der v Kaiserin, be. erie „Mutter und der Erzherzogin 8 e. Loui licht wurde. Neapel beglaubigte öͤsterreichische Gesandte, berg, ist von hier wieder auf seinen Posten ab⸗

varzen 28 1 1 e bayerische Gesandte, Graf von Luxrburg, tritt

heute eine Reise nach Italien an.

Köln, 20. Sept. (Tel. Dep.) Am 13. September war in Mailand die Ruhe gänzlich wieder Daaaqaaqqaa]

Prag, 2. Sept. (A. Z.) Bekanntlich tritt die alte jagello⸗ nische Universität zu Krakau mit neuer Verfassung in die Reihe der österreichischen Universitäten. So eben erfährt man nun, daß für die juridischen Lehrstellen als Professoren fast durchgehends junge Dokto⸗ ren aus Prag berufen sind. Für die Lehrkanzel der Politik und po⸗ litischen Gesetzkunde wurde Dr. E. A. Jonak (der vor kurzem in Wien außerordentliche Vorlesungen über National⸗ Oekonomie mit Beifall gehalten) ernannt, für den Vortrag des römischen und kanonischen Rechts Dr. Jos. Helfert (Sohn des prager Professors), für das österreichische Civilrecht Dr. Michel, für Statistik und Kameralistik Dr. Makowitschka.

Die hiesige Irren⸗Anstalt, welche sich unter der Leitung des Dr. Riedl zu einer der ersten Anstalten dieser Art in Europa empor⸗ geschwungen hat, genießt eines solchen Rufes, daß die Anzahl der barin untergebrachten Kranken sich gegenwärtig auf 450 beläuft. Ob⸗ wohl das neue großartige Irrenhaus erst vor kurzem fertig geworden, so reicht der Raum für die Masse der Kranken, die fortwährend an⸗ gemeldet werden, dennoch nicht hin.

Von der galizischen Gränze, 12. Sept. (A. Z.) Die neuesten Berichte aus Krakau melden die daselbst erfolgte Gefangen⸗ nehmung zweier Emissaire der polnischen Propaganda zu Paris. Man hat bei ihnen Namenlisten gefunden, die mitunter bisher unverdäch⸗ tige Personen bloßstellen sollen. Die neuen Pläne der Propaganda und der Verschworenen sind auf dasselbe Ziel gerichtet, welches die Revolution des vorigen Jahres anstrebte, nämlich durch Ueberfall der Wachen, der Kasernen, der Beamten, durch Vernichtung alles dessen, was deutsch im Lande ist, die Befreiung Polens von der Herrschaft der Fremden zu bewerkstelligen. Daß diese verbrecherischen Bestre⸗ bungen den Landes⸗Behörden eine verschärfte Aufsicht über das Trei⸗

WGp Unzuftiedenen zur Pflicht machen, ist natürlich.

Franhreich.

Paris, 17. Sept. Der heutige Moniteur enthält die vom 11. September datirte Königliche Verordnung (s. die telegraphische Depesche im vorgestrigen Blatte der Allg. Pr. Ztg.), mittelst wel⸗ cher der Herzog von Aumale an die Stelle des Marschall Bugeaud, dessen Entlassungsgesuch angenommen ist, zum General⸗Gouverneur von Algerien ernannt wird.

Die Tochter des letzten Dey's von Algier, Prinzessin Nefina ben Hadschi Hassem, ist so eben von einer Reise nach Algerien wieder in Marseille eingetroffen, von wo sie sich mit dem nächsten Paketboot nach Alexandrien begeben wollte.

Die Gazette de France will wissen, es sei in den letzten Sitzungen dee Minister⸗Raths beschlossen worden, am Fuß der Py⸗ rencen ein Lager von 40,000 Mann zu bilden; eine hohe Person habe sogar gewünscht, daß dieses Observations⸗Corps bis auf den Effektivbestand von 80,000 Mann gebracht werden möchte, aber Finanz⸗ Rücksichten hätten zur Annahme der Hälste dieser Ziffer bestimmt. Der Commerce meldet auch: „Wir erfahren aus guter Quelle, daß die zu Toulon, Marseille, Montpellier und Nimes stehenden Re⸗ gimenzer so eben den Befehl erhalten haben, sich für alle Fälle be⸗ reit zit halten. Dieselbe Maßregel scheint in Bezug auf alle in der Nähe der Pyrenäen garnisonitenden Regimenter getroffen zu sein.“

Der General⸗Lieutenant Graf von Segur, Pair von Frankreich, ist zum Großkreuz des Ordens der Ehrenlegion ernannt worden.

Der verstorbene Marschall Oudinot hat militairische Denkwürdig⸗ keiten hinterlassen, die sein Sohn, der General Oudinot, herausge⸗ ben wird.

Nach den jetzt veröffentlichten Uebersichten betrug der gesammte Handel Frankreichs mit seinen Kolonieen und mit fremden Ländern im Jahre 1846: Einfuhr 1257 Mill., Ausfuhr 1180 Mill., zusammen A437 Mill., also 10 Mill. mehr als im Jahre 1845 und 9 pCt. 898 als der Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Der Seehandel, dessen Einfuhr und Ausfuhr 1755 Milkl. betrug, weist auf eigene Naps⸗ 829 Mill. oder 47 pCt. und auf fremde Flaggen 926 Naiu- odef 53 pCt. nach. Wenn man jedoch von jenen 829 Mill. die reservirte Schifffahrt mit 285 Millionen abzieht, so treten nur 544 Millionen mit der fremden Flagge in Konkurrenz, und dann hat diese ein bedeutendes Plus. Von den Productions⸗Lün⸗ dern stehen die Vereinigten Staaten obenan, mit 154 Millionen, danng kommt England mit 132 Millionen, Belgien mit 125 Millionen,

ermischte Nationen mit 117 Millionen, Deutschland mit 75 Millio⸗

en. Letzteres hat um 2 pCt. gewonnen, wogegen England um 5 pCt. perloren hat. Die sranzösschen Kolonieen weisen gegen 1845 ein Minus nach von 19, 21 und 25 pCt. Die Auszahr betrug nach den Vereinigten Staaten 130 Millionen, nach England 147

Millionen, von denen erstere ein Plus von 5 pCt., letzteres ein Mi⸗ nus von 1 ½ pCt. erhielten. Der Reihensolge nach nahmen außerdem

ie Schweiz, Spanien, Deutschland, Sardinien, Rußland, Neapel, Aegyp⸗ ten zu, ab. dagegen Belgien, Niederlande, Türkei, Oesterreich und Portugal (46, 31. 13, 20 und 21 pCt.) In der Ausfuhr an Fabrikaten (666 Millionen) und Naturalien (186 Millionen) bieten veraebeitete Baumwolle, Seide, Wolle, Lein und Hanf 12, 6, 4 und 2 Millionen mehr als 1845, desgleichen bereitete Felle und neue Kleider 3 Mil⸗ lionen; vie Zucker⸗Rafsinerie hat aber 7 Millionen gegen die 2 früheren Fahre verloren, während die übrigen Artikel ziemlich gleich

eblieben sind. Unter den Naturalien behauptete der exportirte . iin Minus von 11 Millionen oder 16 vEt., Liaueur 1 Million. Saat

Millionen; wogegen das Getraide ein Plus von 6 Millionen ein⸗ nimmt. Lepteres bat sich um bekannter Verhältmisse willen in jeder Hinsicht höher herausgestellt. Seine Importation nimmt 125 Mill. ein

wovon 100 Mill. gegen 50 Mill. des Vorjahrs in Consumtion getreten sind, es bilbet alfo den zweiten Posten unter allen importirten und in Con⸗ sumtion getretenen Gegenständen. Der Transik betrug 202 Mill. d. i. 40 Mill. oder 5 pCt. weniger als 1845, dagegen stieg die Ge⸗ vwichtig 1 um 137,745 Centner Iasn. meter.) unbd betrug im Gan⸗ pn 7 8

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685 gentner. Haupt⸗Bestandtheile waren Getraide, rohe mwolle, Meialle, Zucker. Der gesammte Entrepot der ange⸗

ämlich 2,126,191 mehr als 18 das e allein nahm dar⸗

nter ein Plus von 2,190,816 ein.

kommenen fremden Waaren betrug 12,053,923 Ctr. und 21 pEt. 19 w Getraid

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err Merilhou, der Vater des gleichnamigen irs, ist zu 5 im 87sten Jahre seines Alters geszorba 88

Auf das Grab des Herzogs von Praslin ist jetzt ein Leichenstein ohne Namen, blos mit einem Kreuz darauf, gelegt worden.

Der Marschall Sebastiani wird mit den Kindern seiner Tochter nach Italien reisen und beabsichtigt, den Winter dort zuzubringen.

x Paris, 17. Sept. Herr Broussais setzt die Instruction gegen Fräͤulein de Luzyv⸗Desportes eifrigst sort. Verschiedene Zeugen, welche bereits Verhöre vor dem Kanzler, Herzog Pasquier, und der Kommission der Pairs⸗Kammer bestanden hatten, sind nun auch vor diesen Instructions⸗Richter geladen worden und haben dieser Tage ihre Aussagen vor demselben gemacht. Ueber das Verhör, welches Fräu⸗ lein de Luzy⸗Desportes elbst bestanden und das über fünf Stunden gedauert hat, vernimmt man einiges Nähere. Wie in den früheren Verhören, die sie vor dem Kanzler bestanden hat, und die zum Theil bereits veröffentlicht worden sind, beharrt sie mit derselben Lebhaftigkeit und Energie bei der Betheurung ihrer vollständigen Unschuld. Ein Beweis von Anhänglichkeit und Theilnvhme ist ihr ganz unerwartet geworden. Mit Erlaubniß der obersten Behörde wurde ihr ein Schreiben zugestellt, das eine der jungen Damen, die sie früher in England erzogen hat, an sie gerichtet. Diese Dame hatte durch die öffentlichen Blätter vernom⸗ men, in welche Lage sie durch die tragische Geschichte der Familie von Praslin gekommen ist, und wollte ihrer früheren Erzieherin durch einen in den theilnehmendsten und für die Empfängerin durchaus ehrenvollen Ausdrücken gefaßten Brief einigen Trost bringen. Als Fräulein de Luzy⸗Desportes das betreffende Pakct zugestellt erhielt, erkannte sie sogleich die Ueberschrift, küßte sie und drückte sie an ihr Herz im E guß ihrer lebhaften Dankbarkeit. Diese sprach sie auch sogleich in einem langen Antwortsschreiben aus, mit dessen Abfassurg sie einen Theil der Nacht zubrachte. Dieses Schreiben wird durch der englischen Gesandtschaft an seine Bestimmung ge⸗ angen.

„Heute erst wird die vom König durch Dekret vom 12ten be⸗ willigte Begnadigung der wegen Theilnahme an den Unruhen aus Anlaß der Getraidetheurung verurtheilten Individuen offiziell bekannt gemacht, von welcher ich Ihnen bereits vorgestern berichtet habe. Die Zahl der Begnadigten beträgt nach der offiziellen Anzeige 451, und es ist zu meiner vorgestrigen Mittheilung nur noch hinzuzufügen, daß nur eine geringe Zahl solcher von dem Gnadenakte ausgenom⸗ men blieb, welche schon früher wegen ungeregelten Lebenswandels und ungesetzlicher Handlungen in üblem Rufe gestanden und das Ein⸗ schreiten der Justiz gegen sie nothwendig gemacht hatten.

Neben den vielen Unterschleifen und wirklichen Mißbräuchen, welche in der letzten Zeit ein so trauriges Aufsehen und, man kann wohl sagen, allgemeinen Unwillen erregten, sind durch eine zum förm⸗ lichen System gewordene Sucht nach Skandalen viele Thatsachen, die man vorbrachte, auch entstellt oder übertrieben, andere ganz aus der Luft gegriffen, lediglich um Lärm zu schlagen und die öffent⸗ liche Stimmung zu reizen und zu erbittern. So dürfte es dem zu einer Art Celebrität gelangten Heirn Warnery nach der allgemeinen Meinung schwer gelingen, die von ihm vorgebrachten Anschuldigungen alle als begründet nachzuweisen. Der augenblickliche Kredit, den sich dieser in mancher Beziehung eben nicht durch vortheilhafte Anteceden⸗

Fien sich auszeichnende Mann vermittelst seines zuversichtsvollen Auftre⸗

teus verschafft zu haben glaubte, beginnt allmälig zu zerrinnen. Er hatte sich als Beauftragter und Bevollmächtigter der Stadt Bona in Afrika qualisizirt und sich dabei auf eine von 121 Einwohnern von Bona unterzeichnete schriftliche Vollmacht gestützt. Seit er aber in der bekannten, man kann wohl sagen marktschreierischen Weise hier aufgetreten ist, haben nun bereits zehn der Unterzeichner jener Vollmacht ausdrücklich ihr Mandat zurückgezogen, und was thut nun Herr Warnery? Er sucht dieselben Männer, welche er früher als den Ausbund von Unabhängigkeit und Festigkeit des Cha⸗ rakters dargestellt hatte, nun plötzlich in der öffentlichen Meinung herabzusetzen, indem er sie im entgegengesetzten Lichte darstellt. Der Courrier frangais war bekanntlich und ist noch das Organ für die von Herrn Warnery nach allen Seiten hin erhobenen Anschuldi⸗ gungen. Man wird sich erinnern, mit welcher Bestimmtheit dieses Blatt Herrn Talabot in der bekannten Geschichte in Betreff der Bergwerks⸗Konzessionen in Algerien anschuldigte und stets erklärte, daß er mit wahrer Ungeduld der Verhandlung des Prozesses ent⸗ gegensehe, welchen Herr Toalabot wegen übler Nachrede gegen ihn anhängig gemacht hat. Als die Sache nun am 25. Au⸗ gust vor dem Zuchtpolizeigerichte zur Verhandlung kommen sollte und das Tribunal, trotz der Einwendungen des Conrier fran⸗ Lais, sich kompetent erklärte, stellte sich der Geschäftsführer des Blattes nicht zu der anberaumten Verhandlung der Sache und wurde ar défaut verurtheilt. Gegen dieses Urtheil legte er dann Oppo⸗ stion ein. Gestern sollte nun vor dem Königlichen Gerichtshofe zur Verhandlung der Sache geschritten werden. Aber der Courrier frangais setzt sein Verzögerungs⸗System fort. Herr Madier de Montjau, der nämliche, der für Herrn von Genoude vor einigen Ta⸗ gen vor dem Königlichen Gerichtshofe mit so geringem Erfolge auf⸗ getreten war, erschien an der Seite des Geschäftsführers Devresse und verlangte einen neuen Aufschub der Verhandlung bis nach Ablauf der Vakanzen des Gerichtshofs. Er motivirte sein Verlangen so. Erst gestern Morgens 10 Uhr seien die Redacteure des Courrier frangçais zu ihm gekommen, mit der Bitte, nicht für sie zu plaidi⸗ ren, sondern nur einen Aufschub zu verlangen. Am 14ten, sagte er, seien sie auf gestern, den 16ten d., vorgeladen worden, ale ob es sich um eine dringende Sache handle, die keinen Aufschub erleide, während es doch bekannt sei, daß Herr Jules Favre, der ihre Sache in erster Instanz vertreten, in den Pyrenäen 200 Lieues von Paris sich befinde, um seine Gesundheit herzustellen. Der Advokat des Herrn Talabot, Herr Duvergier (einer der ausgezeichnetsten Advoka⸗ ten von Paris), wies aber mit Anführung mehrerer Umstẽnde nach, daß dies nur eine Taktik des Courrier franFais sei, um die im Juli schon begonnene Diffamation gegen Herrn Talabot noch jeden Tag fortzusetzen. Da es sich übrigens nur um eine Kompetenz⸗Frage handle, so sei Herr Madier de Montjau wohl im Stande, die voll⸗ ständige Vertheidigung seines Klienten sogleich zu führen, und der Hof werde daher die Machinationen des Courrier frangais nicht in Schutz nehmen. Herr Madier de Montjau betheuerte wiederholt, den augeschuldigten Artikel vor einer Viertelstunde noch nicht gekannt zu haben, und bat, wenigstens noch einen kurzen Aufschub zu gewäh⸗ ren, um ihm möglich zu machen, in dieser immerhin wichtigen Frage zu plaidiren. Der General⸗Advokat de Royer sprach sich aber auch gegen den Aufschub bis nach Ablauf der Vakanzen aus, und der Ge⸗ richtshof bewilligte daher nach kurzer Berathung nur noch einen Auf⸗

schub bis zum 22. September. Vor dem Zuchtpolizeigerichte kamen gesern abermals 16 Theilnehmet an den Unordmmgen in der Rue Saint⸗Honoré vor. Ein inziger darunter, ein Büttner, ist 47, ein an⸗ derer 41, ein britter 31 Jahre alt, die anderen alle zwi⸗ shen 22 und 135. Die meisten sind Sv Der 47 jährige üttner Morel kam mit einer Gelvstrase von 20 Fr. weg, weil der Capitain und der Feldwebel seiner Compagnie in der National⸗ Garde bezeugten, daß er früher stets ein sehr ordentlicher Mann

und namtentlich bei allen srüheren Ementen immer einer der Ersten ö11AA14A“ 1

unter den Waffen gewesen, dieselben zu bekämpfen. Einer, der ein⸗ gestand, einem Weinschenker das Fenster eingeschlagen zu haben, wurde zu acht Tagen Gefängniß, ein Rentner Bidault, wegen der Aufforderung an einen Haufen, auf die Stadt⸗Sergeanten loszu⸗ schlagen, zu 6 Tagen, alle Anderen Jeder zu 3 Tagen Gefängniß verurtheilt. Bemerkenswerth ist, daß nicht ein Einziger in der In⸗ struction über Mißhandlungen von Seiten der Stadt⸗Sergeauten und Polizei⸗Agenten sich beklagt hat, woraus aufs neue die Uebertreibung der Angaben hervorgeht, welche einige Blätter seiner Zeit in diesem Betreff ins Publikum gebracht haben. 8 ,,

Großbritanien und Irland.

London, 16. Sept. Der Herzog von Wellington hielt in 2 riger Woche als Lord⸗Gouverneur der fünf Häfen (Dover, Sandwich, Rumney, Winchelsen und Rve) in Dover eine außerordentliche Hafen⸗ Session, in welcher beschlossen wurde, die erste Abtheilung des dorti⸗ gen Sicherheitshafens sofort in Angriff zu nehmen; es sind demge⸗ mäß sogleich die Befehle zum Beginn der Arbeiten ausgefertigt worden.

Nach der Times ist Lord Minto wirklich beauftragt, Englands Interessen in Italien zu wahren, obgleich die bestehende Gesetzgebung noch für jetzt das Kabinet hindert, ihn förmlich zum Gesandten in Rom zu ernennen. Die Times äußert, daß seine Anwesenheit da⸗ selbst, wenn er auch nicht den Titel eines Gesandten führe, dennoch bei seiner Stellung (er ist Schwiegervater Lord J. Russell’s) die Ver⸗ bindung beider Regierungen sehr erleichtern werde. Beim Zusammen⸗ tritte des Parlaments werde man gewiß den Buchstaben der alten Ge- setze mit dem Geiste der Zeit in Uebereinstiamnng zu bringen suchen, und dann könne man auch auf sofortige Ernennung Lord Minto's zum Gesandten rechnen.

An der Börse herrscht fortwährend große Muthlosigkeit. Ins⸗ besondere hat das gestern angekündigte Pallissement des Diskonto⸗ hauses Sanderson u. Comp., dessen Passiva auf nahe an eine Million Pfd. St. angegeben, durch die Activa jedoch wahrscheinlich fast ganz gedeckt werden, wenn zur Abwickelung der Geschaäfte die nöthige Zeit gelassen wird, panischen Schrecken erregt. Das Haus hatte durch die Fallissements der jüngsten Zeit starke Verluste erlitten; die Kapi⸗ talisten und Banquiers in den Provinzen entzogen ihm plötzlich die anvertrauten Gelder, und so mußte es seine Zahlungen einstellen. Man spricht jetzt von einer Deputation an Lord J. Russell, welche auf Abänderung der letzten Parlaments „Akte bezüglich des Umlaufs der auf den Inhaber lautenden Papiere antragen soll. Auch hofft man, daß die meisten Eisenbahn⸗Gesellschaften den von allen Seiten auf sie eindringenden Vorstellungen weichen, ihre Arbeiten vorläufig einstellen und bis auf bessere Zeiten keine neuen Einzahlungen aus⸗ schreiben werden.

In der vorgestrigen Wochenversammlung des Repeal⸗Vereins beklagte J. O'Connell, daß das irländische Volk nicht in der Lage sei, dem Papste den Beistand zu leisten, den es ihm grwiß bieten wiirde, wenn es nicht mit England verbunden wäre. Die irlaͤndischen Vertreter im Unterhause würden aber gewiß pflichtmäßig der Regie⸗ rung die Nothwendigkeit thätiger Einschreitung für Pius IX. drin⸗ gend vorstellen. Der Geistliche Coghlan äußerte sich sehr lebhaft für die Sache Roms und meinte, die Irländer müßten dem Papste nicht blos mit Geld, sondern auch mit den Waffen zu Hülfe eilen. Mache man nur den Anfang, so würden 10,000, wo nicht 50,000 Irländer nach Italien ziehen. Unter den Zuhörern fanden Coghlan's Worte begeisterten Anklang.

Heute wurde im Auctionssaale des Herrn Robins Shakespeare’'s Haus zu Stratford am Avon öffentlich versteigert und, nachdem meh⸗ rere Angebote erfolgt waren, zuletzt dem Vereinigten Comité zu Lon⸗

don und Stratford für 3000 Pfd. St. zugeschlagen. Helgien.

Brüssel, 18. Sept. Der König wird sich am 21. d. M. in das Lager von Beverlvo begeben.

Der Oekonomisten⸗Kongreß hielt gestern seine zweite Sitzung. Es wurde zuerst über die Vortheile des freien Handels vom Gesichts⸗ punkt des Völkerverkehrs debattirt. Die Diskussion behielt aber ei⸗ gentlich den allgemeinen Charakter, den sie am Tage vorher gehabt hatte. Dae Schutz⸗System wurde von Herrn Dehesselle, Publizisten aus Verviers, vom Professor Wolowski und von dem französischen Pair Anisson Duperron bekämpft. Letzterer setzte namentlich aus einander, daß der Traktat von Methuen zwischen England und Por⸗ tugal, den man oft als schlagendes Beispiel von den schlimmen Fol⸗ gen des freien Handels angeführt, nur ein doppeltes Monopol be⸗ Eernh habe, für die portugiesischen Weine in England und für die eng⸗ ischen Fabrikate in Portugal. Herr Joseph Garnier, Redacteur des Jour⸗ nal des Economistes, beschränkte sich darauf, zu Gunsten des freien Handels zwei Gedichte von Beranger zu eitiren, den Contrebandier und die Quatre àges Ilistoriques. Herr John Prince Smith, Abgeordne⸗ ter des berliner wissentschaftlichen Vereins für freien Handel, antwor⸗ tete auf den Vergleich, welchen Herr Rittinghausen zwischen einem Pfund Mehl und einem Pfund Nadeln angestellt hatte, daß man im Handel nicht Gewicht gegen Gewicht austansche. „Man giebt“, sagte er, „20 Centner Mehl für ein Pfund Nadeln, und in 20 Centner Mehl ist eben so viel Arbeit wie in einem Pfund Nabeln.“ Herr Duchateau, der fast allein die Last der Verthridigung des Schutz⸗Sy⸗ stems übernommen hat, erschien wiedet in der Bresche; man zollte seinem Talent Beifall, wenngleich er die Grundsätze der Versammlung bekämpfte. Die Herren Blanaui und Dunoyer antworteten ihm. Herr de Brouͤckere sprach gegen die von Herrn Rittinghausen ver⸗ theidigte Theorie, welche den Rohstoff und die Arbeit als zwei verschiedene Faktoren der Industrie betrachtet. Nachdem der Kongreß noch die Herren Lechevalier, Escadrons⸗Chef der Artillerie aus Paris, Graf Arrivabene, Horace Say, Mitglied des General⸗ Conseils des Seine⸗Departements, und David, Professor an der kopenhagener Universität, angehört hatte, erklärte er die Diskussion über die erste und die zweite der vorliegenden Spezialfragen, die Handelsfreiheit vom Gesichtspunkt des Völker⸗Verkehrs und vom Gesichtspunkt der gewerblichen Interessen jedes einzelnen Landes be⸗ trachtet, für geschlossen und nahm (mit Ausnahme einer Stimme bei der ersten und dreier Stimmen bei der zweiten Frage) einmüthig folgenden Beschluß an: „Der ökvnomische Kon⸗ greß, nachdem er die allgemeinen Wirkungen der Handels⸗ freiheit, so wie alle daran sich knüpfenden besonderen Fragen, geprüft und erörtert, ist der Meinung, daß die Handelsfreiheit ein Bedürfniß für die menschliche Gesellschaft ist und zur Folge haben wird: 1) Die Meinungen der Pölker, welche keinesweges die einen den anderen Tribut zu zahlen haben, sondern sich gegenseitig aushel⸗ fen und unterstützen werden, enger zu vereinigen; 2) die Produrtion zu erwestern und den Gewerbf eiß vor gewaltsamen Erschütterungen zu schützen, die auf den beschränkten Märkten der Prohlbition unver⸗ meidlich sind.“ Der Kongreß vertagte sich dann, um heute die Herepeihent in ihren Beziehungen zu der Lage der arbeitenden Klassen zu betrachten. 1

Napoleon Bonaparte, Sohn des Fürsten von Montfort, letzten noch lebenden Bruders des Kaisers, hat dieser Tage verschiedene der hiestgen ö Anstalten besucht 8

anderen sprochen haben würde, und daß

Igm Cvenepvelschen Hause wurden vorgestern früh in Gegenwart

eines Polizei⸗Kommissars nebst Gehülfen die Abzugs⸗Kanäle durch sucht, man fand aber nichts Verdächtiges. Herr Evenepoel war bei diesen Nachforschungen zugegen.

¹ Im2 HPm. ar-v2 2 t a 1 ten. 82 RNom, 9. Sept. (N. K.) Vorgestern, am Vorabend des gestrigen großartigen Festes, hatte sich eine zahlreiche Gesellschaft Italiener und von anderen Nationen im Caffe delle belle arti versammelt, um die auf gemeinschaftliche Kosten erkauften Bilder Pius' IX. und Gioberti's, des Verfassers des vielgenannten Werkes gegen die Jesuiten, im Caffè aufzustellen. Das Lolal war beleuchtet und gedrängt voll, und auf dem Corso befand sich eine unglaubliche Menge sich herandrängender Zuschauer. Während des Vortrags kiner von dem deutschen Ingenieur Heyermaun verfaßten und mit bhbre Beifall aufgenommenen itallenischen Rede wurden die beiden is dahin verhängten Bilder feierlich enthüllt, und nun erfolgte eine Reihe von Evvivas, die natürlich mit dem begeisterten Evviva Pio IX. begannen; dann folgte: Es lebe Italien, es lebe die Unabhängigkeit Italiecns, es lebe Preußen, es leben alle braven Deutschen, es leben die edlen Mäuner aller Nationen, sie Alle sind unsere Brüder! u. s. w. Während dieser Ausrufe erschien un⸗ erwartet in der Unisorm der Bürger⸗Garde der Prinz von Canino mit dem Marchese Pontenziani und einigen anderen Herren und wurde mit gewaltigem Applaus empfangen; auch er brachte ein Evviva PItasia aus. Nach Absingung der beiden Hymnen ertönte eine Stimme: al popolo, und nun setzte sich die Gesellschaft, der sich außen eine große Menge Zuschauer anschloß, so daß der Zug bald aus mehreren Tausenden bestand, singend nach der Piazza del popolo in Bewegung. Nach mehreren hier ausgebrachten Evviva's zog die Versammlung in guter Ordnung, den Prinzen von Canino an der Spitze, nach dem Palazzo di Firenze, um den daselbst wohnenden Ge⸗ sandten von Toscana zu begrüßen. Der Prinz von Canino verfügte sich hin⸗ auf; alsbald wurden alle Fenster erhellt, der Gesandte erschien, dankte im Na⸗ men seines Souverains für die freundliche Gesinnungs⸗Aeußerung und versicherte, er werde dieselbe sogleich zu den Füßen des Thro⸗ nes seines Fürsten niederlegen. Er schloß seine Worte mit: Evviva Leopoldo H., Eyviva Pio IX., Evviva il populo Romano, Evviva P'ltalia! Von da bewegte sich der Zug weiter nach dem Corso vor die Wohnung des Gesandten von Piemont, der auf ganz ähnliche Weise seinen Dank aussprach und mit denselben Versiche⸗ rungen und Evviva's schloß. Vorgestern Abend war die Stadt be⸗ reits illuminirt. Das gestrige Fest aber war eines der großartigsten und herrlichsten, die man je gesehen. Auf dem Volksplatze stand noch das großartige Standbild Pius“I&.; auf dem mit dem Amnestie⸗Edikte als Inschrift verzierten Piedestal aber, dem Monte Pincio gegenüber, war auf einer Erhöhung, zu der viele Stufen führten, ein prachtvoller Thron er⸗ richtet, an eine von gelb, roth und weiß seidenen Teppichen gebildete, un⸗ geheure Wand angelehnt. Vor dem Throne standen auf hohen, mit passen⸗ den Inschriften versehenen Postamenten die über lebensgroßen plasti⸗ schen Figuren der Klugheit, Gerechtigkeit, Mäßigung und Stärke. Der Boden war mit dem wunderbarsten Schmelz einer herrlichen Mosaik von Blumen und Früchten geschmückt. Das Ganze, wie überhaupt der mit einer Menge von Orchestern und Tribünen ge⸗ schmückte Platz, gewährte einen wahrhaft seenartigen Anblick. Alle Gebäude und Paläste im Corso waren prachtvoll mit Teppichen, Kränzen und Inschriften verziert. Die letzteren würden einen starken Band füllen, wollte man sie alle aufzeichnen. Das herrlichste Wetter begünstigte das Fest. Das Militair, das sich noch in Rom befindet,

und gegen 2000 Mann von der Bürgergarde waren auf dem Volks⸗

vlatze vertheilt. Der Jubel, als der Papst zu Fuß die Kirche S. Maria del Popolo verließ und den Thron bestieg, war unbeschreiblich. Abends waren der Volksplatz und die Stadt beleuchtet.

Der General der römischen Guardia civica hat einen Tages⸗ ves bekannt machen lassen, worin er sagt, er habe von Sr. Hei⸗ ligkeit einen eigenhändigen Brief erhalten, den er hiermit veröffent⸗ liche. Der Brief des Papstes lautet: „Stets zufrieden mit dem Geiste, der die Gnardia civica beseelt, und stets dankbar gegen die⸗ jenigen, welche mit so viel Eifer die Organisation derselben leiten, wünsche ich, daß an den kirchlich eingesetzten Festtagen man die Uebungen erst Nachmittags beginnen lasse. Sie werden den Zweck dieser heilsamen Maßregel erkennen, wegen deren Vollziehung ich mich auf jenen guten Willen verlasse, der uns Alle zum Guten leitet.“

Nächtliche Raub⸗Anfälle, welche in der letzten Zeit in Ferrara häufig geworden waren, haben jetzt nachgelassen, da einige Privat⸗ Patrouillen des Nachts die Stadt durchzogen haben. Da die Oester⸗ reicher einen militairischen Streifzug außer Ferrara unternommen hatten, so haben die Schweizer sich ihnen entgegengestellt. Jeune ha⸗ ben den Grund ihrer Erscheinung erklärt, sich aber sodann wieder nach Ferrara zurückgezogen. Sonst steht daselbst noch Alles auf dem bisherigen Fuße.

Gestern Abend ist der Königl. preußische Gesandte, Herr von Ufedom, nach der Villa Carlotta (Sommariva) am Comer See ab⸗ gereist, um Sr. Majestät dem Könige von Preußen seine Aufwartung

zu machen. .

Turin, 11. Sept. (A. Z.) Die Verstimmung der päpstli⸗ chen Regierung über die von Oesterreich auf die römischen Protesta⸗ tionen ertheilte Antwort war keine geringe, indem Niemand in Rom vembeifelt zu haben scheint, man werde sich beeilen, die Wünsche Sr. Heitigkeit zu erfüllen und Ferrara ohne Weiteres räumen, es werde Hesterreich diese feste Stütze der katholischen Kirche, diese aufrich⸗

tige Fördererin aller geistlichen Interessen Bedenken tragen, sich mit dem von Rom aus gestellten Verlangen in Widerspruch zu setzen, zumal dieses Verlangen von den Sympathieen eines großen Theils

er europäischen Presse

und von der energischen Theilnahme des ganzen italienischen Volks unterstützt schien. Wir glau⸗ en uns nicht zu irren, wenn wir annehmen, daß unter Umständen Oesterreich dem Begehr des Papstes ent⸗ es vielleicht im ersten Au⸗ genblick zwischen Ia und Nein ziemlich geschwankt habe. Aber jene beispiellose und allgemeine Aufregung, die man nicht blos mit allen hren Ausartungen geduldet, sondern zum Theil selbst hervorgerufen der begünstigt hatte, um damit zu imponiren, scheint die Ursache u sein, warum sich Oesterreich nicht willfährig gezeigt und einer vor⸗ greifenden Erhebung von Ansprüchen das versagt hat, was eigentlich zur Sache der Deserenz sein konute. Balv nach Empfang der öster⸗ eichischen Erwiederung hatte der Staats⸗Secretair Kardinal Ferretti

Konftrenzen mit den Herren von Lützow, Usedom, Bufenieff, Rossi, und als alle diese Männer das Recht Oesterreichs in Bezug auf Ferrara als ein unzweifelhaftes erklärten, das Verlangen Roms aber als auf eine Nachsicht vom strengen Recht gerichtet betrachteten, als

vollends Graf Rosst zu wiederholtenmalen das Wort „Mäßigung“

ausgesprochen, als er Mäßißung und Versöhnlichkeit auf das wärmsie empfehlen zu müssen glaabte, da scheint der Kardinal⸗Staats⸗

Setcretair an seiner bisherigen Ansicht doch eini bce 8 den zu sein, venn in seiner Replik 1acn 2. e hesen, g 8 seitigung der naeeane lascijando a parte la questione di diritto zum Ziele zu gelangen und entwirft eine starke Schilde⸗

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die Pforte beginnt sie Brishoftgen zu Griechenland ab

rung der öffentlichen Meinung und der Erbitterung, die alle Ge⸗ müther ergriffen habe, um dadurch zu beweisen, daß die Räumung der Stadt Ferrara eine unumgängliche Nothwendigkeit geworden sei. Die Sprache des Kardinals soll dabei sehr kurz und bündig und das Verlangen der römischen Regierung wieder ganz kategorisch auf die Räumung der Stadt Ferrara gestellt sein.

Bon der römischen Gränze, 8. Sept. (A. Z.) Ueber das Verhältniß des Herzogs von Lucca zu der neuen Gestaltung der Dinge in seinem Lande herrschen hier die widersprechendsten Angaben. Es scheint gewiß, daß der Herzog zwischen mehreren und verschieden⸗ artigen Entschlüssen geschwankt habe, bevor er sich zur Gewährung der verlangten Reformen entschied. Die Versprechungen, die er in dieser Hinsicht gemacht hat, sind bekannt. Jetzt, heißt es, weht in Lucca die dreifarbige Fahne weiß, roth, grün und ihre Devise ist: Unabhängigkeit und Einheit Italiens.

Catania, 9. Sept. 6 800 Landleute der Stadt und des Schlosses bemächtigt und be⸗ reits eine provisorische Regierung errichtet. Durch die gelungene That aufgemuntert, scheint man ein durch das Offizier⸗ Corps der Garnison von Messina einem zum General beförderten Obersten ge⸗ gebenes Festmahl haben benutzen zu wollen, um alle Versammelten zu überraschen, für die neue Sache zu gewinnen oder sich ihrer zu be⸗ mächtigen. Um wenige Minuten scheint man zu früh gekommen zu sein, der Angriff fand die Gesellschaft zerstreut und, wie es scheint, ZJedermann auf seinem Posten. Der neue General Butacco ist der⸗ jenige, welcher tödtlich verwundet worden sein soll. Der Telegraph brachte die Nachricht des Vorgefallenen nach Neapel, und zwei Dampsschiffe 1200 Mann herüber, welche Messina schon bernhigt fanden. In Reggio schienen die Insurgenten sich dem Ausschiffen der Truppen widersetzen zu wollen, stoben aber auf den ersten Kanonenschuß aus einander. Die Nachrichten aus Neapel sind triumphirend über den davongetragenen Sieg, man hütet sich aber, zu sagen, daß jene 600 Landleute von Reggio sich mit den Calabresen, welche gegen die Kö⸗ niglichen Truppen kämpfen, vereinigten und die anderen aus Messina Entflohenen im unzugänglichen Gebirge der Insel sicher sind und sich dort lange halten können, weil die Landleute selbst ihnen Nahrung und seden Vorschub geben. Die in Messina wohnenden Engländer haben sich von Malta zwei Dampfschiffe zur Sicherung ihrer Person und des Eigenthums erbeten. In Palermo scheinen am 7. August im Fort Castellamare drei Caissous Munition in die Luft geflogen zu sein, wie und durch welchen Anlaß, kann man nicht ermitteln. Dort sichern außerordentliche Polizei⸗ und Militair⸗Maßregeln und Streif⸗

partieen bei Tag und vorzüglich bei Nacht die Ruhe und stören Ce

Schlaf. Hier ist Alles ruhig ohne diese Maßregel.

8 Griecchenland. Athen, 31. Aug. (D. A. Z.) Es heißt nicht übertreiben,

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wenn man versichert, daß das griechische Volk eine allgemeine Miß⸗

stimmung empfindet. Daß die Regierung den berufenen Kleomenes begünstigt, die nach der angeblichen Höllenmaschine veranstaltete Haus⸗ fuchung bei Herrn Londos, der zunehmende Nothstand in den Pro⸗ vinzen, die Eröffnung der Kammern, während ein guter Theil des Königreichs noch unvertreten ist, das Alles hat zusammengewirkt, das Vertrauen des Volkes zu dem gegenwärtigen Ministerium zu schwä⸗

chen. Die Differenz mit der Pforte bleibt auch in statu quo, und daß Oberst Hadgi⸗Christo, der Präsident der thrazisch⸗bulgarisch⸗ser⸗ bischen Hetairia, zum Adjutanten des Königs ernannt worden, kaun auch nicht dazu beitragen, die Pforte zu beschwichtigen. Großes Auf⸗ sehen macht die Veröffentlichung einer Petition, welche der Senator Aenian an den König gerichtet, und worin er über das Verfahren der

Behörden bei den Wahlen in Phthiotis Beschwerde führt.

Athen, 6. Sept. (A. Z.) makis mit einigen Phalangiten entwichen. 1 ähnliche Bewegungen, die mit der Grisiottisschen zusammenhängen und wodurch sich noch manche Gegner zu ihrem eigenen Schaden ent⸗ decken werden, gefaßt. In Patras verdankt man die Ruhe unter Anderem etwa 4000 dort im Hafen beschäftigten Siebeninslern, die in ihrem Hasse gegen die Behörden ihres früheren Vaterlaudes den Umtrieben der Anglisten entgegentreten. G

Contre⸗Admiral Turpin ist in dieser Woche abgelöst worden. Der türkische Agent Osman⸗Efendi bereitet sich zur Abreise vor, und rechen.

Alexandrien, 29. Aug. (A. Z.) Es ist hier ein groß⸗ herrliches Dampfboot von Konstantinopel angelangt, an dessen Bord sich ein hoher Beamter des Sultans befand, der dem Vice⸗König den ihm vom Großherrn bestimmten hohen Orden überbrachte. Un⸗ ter dem Donner der Kanouen schiffte sich der Gesandte aus. Der Vice⸗König, umgeben von seinen Offizieren, den Ulemas ꝛc., empfing ihn, und der Gesandte bekleidete den Pascha mit dem neuen Ehren⸗ zeichen, nachdem der hierauf bezügliche Großherrliche Ferman öffent⸗ lich gelesen worden war. Mehmed Ali scheint sich von dieser neuen Aaszeichnung sehr geschmeichelt zu fühlen; er beschenkte den Ueber⸗ bringer fürstlich: dieser empfing 2000 Beutel (100,000 Fl.) in Geld, 100 Ballen Kaffee, ein schönes arabisches Pferd ꝛc. Die Offiziere und Matrosen des Dampfschiffes erhielten 200 Beutel in Geld, Reis ꝛc.

General Fernik, Reise⸗Begleiter des Herrn von Rothschild, ist einer heftigen Dissenterie unterlegen; am 25sten wurde er hier zu Grabe getragen, ein Bataillon von der Garde begleitete den Leich⸗ nam zur Ruhestätte. 1G 6

Der Nil steigt regelmäßig, und alle früher gehegten Besorgnisse sind beseitigt. Es herrscht hier fortwährend eine wirklich tropische Hitze.

Alexandrien, 31. Aug. (D. A. Z.) Als Vorläufer der in kurzem zu erwartenden großen Karavane aus Abyssinien ist in Siut ein kleinerer Waarenzug bereits angekommen, welcher Tamarinden, Elephautenzähne, schwarze und weiße Straußfedern und etwa 100 Sklaven zu Markte brachte. Auch der Nil entfaltet jetzt bei höchstem Wasserstand einen lebhaften Verkehr; aus L ber⸗ Aegypten wie aus dem Delta gehen uns die Vorräthe in großer Menge zu9.

Es sollen zu periodischen Nilfahrten zwei Dampfschiffe eingerich⸗ tet werden, mit welchen man die ganze Reise aufwärts bis zu den Katarakten, eingerechnet den Aufenthalt an den durch Alterthumsreste wichtigen Stations⸗Orten, nunmehr in drei Wochen wird zurücklegen können, einen Weg, zu welchem man früher wohl drei Monate ge⸗

brauchte. 8

übrigen türkischen Reiche noch immer in aller Strenge unterliegen, fortan absehen zu können. . ZN ümqhnbeseeng.

Irtizünin emmas e züsfut

(D. A. Z.) In Reggio hatten sich

Aus Lepanto ist Major Phar⸗ Die Regierung war auf

Auch nach einer anderen Seite hin ist eine Erleichterung der Communication in Aussicht gestellt. Die Pforte will nämlich von El⸗Arisch bis Suez einen Sanitäts⸗Kordon ziehen lassen, um von der Quarantaine, welcher die syrischen Provenienzen in Aegypten wie im

Handels.- und Hörsen⸗-Nachrichten. Berlian, den 21. September 1817. Wechsel- Cpurse.

Amsterdam

do. Hamburg.

do.

London Faris E11“ . Wien in 20 Ar. Augsburg

Hreslaun Leipzig in Courant im 14 Thl. Puss. 100 Thlr.

100 Fi. 100 Shul.

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zt ncjet. Geld. Gem. zt. 81. Schuld-Sch. 92V a12ü 92 ¼ kar- a.Mm. Ff4bz. 3 ½ Sech. Präm. Sch. 90 Schiesische do. 3 K. u. Nm. Schaldv. 3 ½ 89 do. Lt. H. gav. 2.3¾ Herl. Stadt-Obl. 92 ½ Pr. Bk-Anth.-Sch Westpr. Pfandhor. 93 Grossb. Posen do. 102 ¾ do. 40. 3 ½ 93 Ostpr. Pfandbr. 97 ¼¾ Pomm. do. 9⁴

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do. do. do. Stieglitz 2.4 A do. v. Rothsch. Lst. 40. Poln. Schatz O. d0. do. Cert. L. A. 40. do. L. B. 200 Fl. 1'l. a. Pfdbr. ". C. 94

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0. Schl. Lt. B. 4 Fes. Mgdb. 4 do. Pr. B. 4 do. do. 5 4 4 39*

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Khein. Stm. do. Frior. do. v. St. gar.

Sächa. Bayr.

Sag. Glog. 4 4. Prior. 4 5

St.-Vobw. 1

100 ½ B. 99 3, B.

522Vn

5

Zarsk. Selo.

Kiel-Alt.

Lpz. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. Hall, Magd. Leipsz.

do. Prior.

81 n. 80 ½ bz. 114 gB. HBerl. Anb. B. 104 ½4 103 Bexzb. Ludw. 4 8 Brieg-Neiss. Rx. Sebl. Mk. 14 86 ½ bz. 198o. Thür. Vv.]: nn 22 do. Prior 4 938 ½ h. 82 B do. Prior. 5 101 B. 88 Mecklenb. 57 n. 5⁵½ bz. Nrdhb. k. Fa. 4 -— FIEorvdb. P. W. 70% 68 B. 67 ⅞˖ bz. 0. Schl. Ut. A4d 106 B. sHRbh. St. Pr. 70⁄ 85 n. 4d0. Prior.) 1 (Starg. Pos. 50 83 B. (Sechluss der Börse 3 Uhr.)

Die Börse schien sich heute in Folge besserer Nachrichten von Wien von dem gestrigen panischen Schreck erholen zu wollen; da jedoch die neueste londoner Post vom f7ten d. M. Consols 85 à X % notirt, so wichen die Notirungen auch bei uns weiter und stellten sich erst am Schlass wieder fester.

Getraide-Bericht. 88 Am heutigen Markt waren die ise wie folgt

Weizen 70 80 RKiblr. 8 Roggen loco russ. 38— 40 Rthlr. neuer 49 52 Rthlr.

8 pr. Sept. †Okt. 44 ½ Rthlr.

- pr. April/Mai k. J. 46 ½ Rthlr. Hater 48 /52pfd. 26 —28 Rthlr.

- 48 pd. pr. Frühjahr 25 ½ Rthlr. Gerste 42 Rthlr. Rüböl loco 11 ¼ Rthlr. Bf., 52 bez.

- Sept. Okt. 11½ Rthlr. 88

Okt. Dez. 115½ Rthlr.

Ees 8 AXv*2-h.Maatr. b Berg. Mrhk.

Marktpreise vom Getraide.

1““ Berlin, den 20. September 1847. 88

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rüblr. 28 Sgr. 9 2 oße Gerste 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Ps⸗, guch 1 Rthlr 22 Sgr. 6 Pf.; Heine Gerste 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Hafer 4 Rthlr. 10 8 auch 1 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf. Eingegangen sind 72 Wispel 12 Scheffel.

4 Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Roggen 2 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 25 Sgr.; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rehlr. 2 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 354 Wispel.

Sonnabend, den 18. September. Das Schock Stroh 8 Rthlr. 15 Sgr., auch 7 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.

Königsberg, 18. Sept. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60 77 85 p. Pbsl.; Roggen 47 56 Sgr. p. Schfl.; große Gerste 36 40 Sgr. p. Schfl.; kleine Gerste 32 40 Sgr. p. Schsl.; Haser 70 24 Sgr. p. Söhü. graue Erbsen 70—85Sgr. p. Schfl.; weiße Erbsen 60 65 Sgr. p. Schfl.; Kartoffeln 25 32 Sgr. p. Schsi.; Heu 10—15 Sgr. p. Ctr.; Stroh 85—90 Sgr. p. Schock; Spirimms 27 Rihlr. p. Ohm.

Stettin, 20. Aug. Getraide. Weizen, alter kaum noch zu ha⸗ ben, neuer für die Consumtion, die allein jetzt Kaufer ist, oberen nes 70 Rthlr. bezahlt, im Ganzen aber erst wenig zu haben, 9 9 2 sich noch immer ziemlich aufrecht erhält. Roggen im Aügegesne 35 serem letzten Freitats⸗Berichte flauer, in loco für neuen, bei 2 chen geriugen Vorrath, noch 462 48 Rthlr. Len dies aber ¹ 88 8

ed. duss. zu 37 ½ Rthlr. gekauft, pro⸗ ept. / Okt. 88 85 1 3 Rihtr. käuflich, pro Frühsahr 44 ¾ Rrhtr. 542* 1— v. 889 .

Gerste, neue, und Hafer sohlend, 2 12 1san 2 . 8 8 8 5

24 Rhlr. wohl noch zu machen, Er