8 1“ tthal⸗ 8 uf den höchsten Punkt. Der Statthal
vesere ece eae ner es wurde vorgeschlagen, —ö Ebvi Uden; indessen beschloß man fürs erste, und zwar sogleich, ivica zu bilden; in der Zustand der Stadt
d iben. Kurz, darüber nach Neapel zu ö2 Aagenblic einen Ausbruch er⸗
war von der Art, daß Augenblick, wo unser Blatt
wartete. — ldet: „In dem 1 Die Allg. Zig. znme 2 noch acht Briefe aus Neapel bis 13ten einschließlich und
1 Sie gehen vom 4ten eim — 14 225 regelmäßig das neapolitanische Postzeichen dem Tage, von welchem sie datirt sind. Beim flüchtigen Purchlaufen der umständlichen Briefe finden wir fast nur Details und Erläuterungen über das bereits bekannte. In Sicilien und Calabrien mehrten sich die Unruhen.“
Sriechenland.
— Mit dem Dampfschiffe des österreichischen Lloyd ist zu Triest die Nachricht aus Athen eingegangen, daß der Premierminister Kolettis am 12. September Morgens daselbst gestorben ist. Vor drei Tagen hatte ihm der König den Grad eines Feldmarschalls und Senators
verliehen; Ehrenstellen, welche den Glanz seiner Leichenbestattung nur erhöhen werden.
1 vermischtes.
Trarbach. Der Secretair des von der Kasino⸗Gesellschaft zu Trar⸗ bach an der Mosel zur Leitung der Angelegenheiten der Preisaufgabe für das beste Mosellied erwählten Comité's, Herr De. Graff, bringt im Auf⸗ trag desselben unterm 14. September das Ergebniß der Preiszuerkennung zur öffentlichen Kunde. Den Preis hat das Lied: „Des deutschen Rheines Braut“, erhalten, das zum Verfasser, als Dichter und als Komponist zu⸗ gleich, den Herrn Julius Otto, Kantor und Musikdirektor an den drei evan⸗ gelischen Hauptkirchen zu Dresden, hat. Der Verfasser des gekrönten Lie⸗ des ist eingeladen, das den Charakter des Moselweines vollständig reprä⸗ sentirende w einen ausgezeichneten, würzigen Rießling vom Jahre 1846, im Werthe von 500 Rthlrn., sofort als dankbare Anerkennung seines ihm zuerkannten Verdienstes in Empfang zu nehmen. Bekanntlich sind Marschner, Reissiger und Lachner Preisrichter gewesen.
“ Bandels- und Börsen⸗Nachrichten.
Berlin, den 24. September 1847. 18 Inlündische Foncls: Pfandbr ief-, Kommunal- Papiere und Geld-Course.
Gem. Zf. Brief. Kur- u. Nm. Pfdbr. 3 ½ 94 ½
Schlesische do. 3 5 —) — do. Lt. B. gar. do. 3 ⅔ —*
Pr. Bk-Anth.-Sch, — [104
Geld. 91¼
Geld. Gem.
913
= 1
St. Schuld-Sch. Seech. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. 8 Pomm. do.
22
.’’
-
91
Friedrichsd'or. — 13 ⁄¾ . — And. Goldm. à5 th. — 12 ¼2 11 12 — Disconto. 4 ½
Ausländische Fonds.
Poln. neue Pfübr. 4
do. Part. 500 Fl. 4
do. do. 300 Fl. — Hamb. Feuer-Cas. 3 ½ do. Staats-Pr. Anl. — Holländ. 2 ½ oInt. 2 ½ Kurh. Pr. O. 40 Th. Sardin. do. 26 Fr. Neue Bad. do35 Fl.
289—
—
2
Russ. Hamb. Cert. do. beillope 3.4. S. do. do. 1. Anl. do. Stieglitz 2.4. A do. v. Rothsch. Lst. do. Poln. Schatz0. d0. do. Cert. L. A. 40. do. L. B. 200 Pl. Pol. a. Pfdbr. u. C.
93 109 ¼ 83
94⁄
vSunn
94 ¾
8 2Z₰
Volleing.
Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A.
do. Prior. Berl. Hamb.
do. Prior. 6 Berl. Stett.
0. Schl. Lt. B. Pts. Mgdhb. do. Pr. B. do. do. Rhein. Stm. do. Prior. do. v. St. gar. Bonn-Cöln. Sächs. Bayr. Bresl. Freib. Sag.-Glog. do. Prior. 8 do. Prior. Chem. Risa. St.-Vohw. Cöln-Mind. 8 do. Cöth. Bernb. Thüringer. Cr. Ob. Sch. 76 B. Wlhb. (C. O.) Dresd. Görl.] 102 B. do. Prior. Düss. Elberf. 100 B. Zarsk. Selo. do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. Malb. 4 Magd. Leipz.]4 do. Prior. 4 N. Schl. Mk. 4 do. Prior 4 do. Prior. 5 Nrdb. K. Pd. 4 0. Schl. Lt. A4 do. Prior./ 4
98 ½ G.
114 ½ G.
—ön=
— . 100 B. 110 ¾ G. I111 bz
₰—
——
Prior.
- —ℳ;
Quit. Bog.; 4 %
Aach. Mastr. Derg. Mrk.
Berl. Anh. B./45 Bexb. Ludw. 70 Brieg-Neiss. 90 do. Thür. V. 20 Magd. Witt. 30 Mecklenb. 80 Nordb. F. W. 70 Rh. St. Pr. 70 Starg. Pos. 50 Börse 3 Uhr.)
. . 8 11 e einzelner Actien-Gattungen durch An- esteigert, und die Börse schlofs in günsti-
Eing.
8
2.
Heute wurden die Cours käuse einiger ersten Häuser 8 ger Stimmung. S Getraide-Beri 8- Am heutigen Markt waren 88 b ericht. Weizen 71—80 Rthlr. Roggen loco russ. 39 Rthlr. — - neuer 49 — 52 Rthlr. . pr. Sept. Okt. 45 Rthlr. G. — pr. April Mai k. J. 47 Rihlr. Bf. Haser 48/52 pfd. 25 — 28 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 26 Rthlr. Gerste 43 Rthlr. Rüböl loco 115⁄à2 RKthlr. - Sept. /0 t. 11 ⁄2 Rihlrlrl. 8 - Okt. Dez. 11 ½ Rthlr. H 8 Spiritus loco 28 ¼ Rthlr. v1I — Frühjahr 23 ¾ Rthlr.
reise wie folgt
u. G. 5
Kanal-Listen. 8 8“ Den Finow -Kanal passirten am 22./23. September: 40 Wapl. Weizen, 410 Wspl. Roggen, 76 Wspl. Gerste, 53 Woapl. Hafer, 292 Wspl. Rapps, 380 Cir. Oel. 88 Marktpreise vom Getraide. 8 Berlin, den 23. September 1847. Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 28 Sgr. 2 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 1 Sgr. 3 pf.
1866
1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 1e G-e,-Mh Ccsen s Rühlr. 40 Sgr. 3 Pf. Eingegaugen snd ispel.
8 Ee spge sser: Weizen 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.;
Noggen 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 20 Sgr.; große Gerste 1 Rihlr.
25 Sgr.; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf. Einge⸗
gangen sind 130 Wispel 19 Scheffel. Mittwoch, den 22. September.
Das Schock Stroh 8 Rählr. 16 Sgr., auch 7 Rthlr.; der Centner
Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.
K. Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr., metzenweis à 1 Sgr. 9 Pf., auch 1 Sgr. 3 Pf. L1“
- b Branntwein⸗Preise.
Die Preise vom Kartoffel⸗Spiritus waren am ö 17. Sept. 1847 29 ¾ u. 29 Rthlr. 1ö489. „ 28 ⅔
„ 28 ⅛ u. 28 ¼ 8 „ 28 ⅞ u. 28
23. » 28 ⅜ u. 28 ¾
Korn⸗Spiritus: ohne Geschäft.
Berlin, den 23. September 1847.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Königsberg, 21. Sept. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60 — 84 Sgr. p. Schfl.; Roggen 50— 58 Sgr. p. Schfl.; große Gerste 38 — 40 Sgr. p. Schfl.; kleine Gerste 32 — 42 Sgr. p. Schfl.; Hafer 22 — 25 Sgr. p. Schfl.; graue Erbsen 60 — 90 Sgr. p. Schfl.; weiße Erbsen 50 — 60 Sgr. p. Schfl.; Kartoffeln 25 — 32 Sgr. p. Schfl.
Stettin, 23. Sept. Roggen, neuer 85pfd. in loco 43 Rthlr. be⸗ äö pr. Sept. /Okt. zu 43 Rthlr. offerirt, pr. Frühjahr 45 Rthlr. ezahlt.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand 13 ¼ — 1889 bezahlt, pr. Sept. /Okt. zu 15 % zu haben, pr. Frühjahr 16 ¼ % bezahlt.
Rüböl in loco und pr. Sept./Okt. zu 11 ¼ Rthlr. zu lassen, pr. Okt./Nov. 11 Rthlr. zu machen, pr. Nov. /Dez. 11 ½ Rthlr gefordert.
* Breslau, 23. Sept. Weizen, weißer 87, 93 bis 98 Sgr., gelber 82 ½, 89 bis 96 Sgr.
Roggen 55, 62 bis 65 Sgr., auf Lieferung im Frühjahr machte sich “ Kauflust bemerkbar, und man würde bei 82 pfd. wohl 50 Rthlr. edingen.
Gerste bei kleiner Zufuhr fortwährend steigend und a 45, 48 bis 52 S8g. gelauft.
Nach Hafer herrscht gute Frage 23, 24 ⅞ bis 26 ½ Sgr., bez.
Rapps steigend, und für die am Markt angebotenen kleinen Partieen wird 88, 92 i bis 97 Sgr. gern bezahlt, für größere Partieen ist 97 ½ Sgr. ab Boden geboten.
Rothe und weiße Kleesaat ohne Veränderung im Werthe, die Offerten von rother Saat sind bedeutend, halten aber mit der Nachfrage gleichen Schritt. 8
Spiritus, mit weichender Tendenz, wurde heute in loco a 13 ½ — 13 ⅔ Rthlr. verkauft, 14 Rthlr. ist vielfach Brief. Auf Lieferung hat sich die Stimmung sehr verschlechtert, Umsätze fanden nicht statt.
Rüböl loco 11 ⅔ Rthlr. bezahlt, auf Lieferung 12 Rthlr. Br. ohne Kauflust. 4 1
Südseethran 10 Rthlr. bez. und Geld.
Rappskuchen auf alle Termine 47 Sgr. Geld.
cht 8a heute im Geschäft sehr still, und Umsätze von Belang fanden nicht statt.
Nüruberg, 18. Sept. Im Laufe dieser Woche hat an einigen Or⸗ ten die Hopfen⸗Aerndte bereits begonnen, und man ist mit Qualität und Quantität sehr zufrieden, nicht aber mit dem Preise, da dieser so billig ist, wie noch nie zu Anfang der Aerndte. In Neustadt a. d. A. und Lan⸗ genzenn ist bereits Einiges gekauft worden, und der Preis scheint sich zwi⸗ schen 10 — 12 Fl. pr. Ctr. feststellen zu wollen. In Altdorf soll es nur eine halbe Aerndte geben, und die Eigner wollen daher auf die ihnen ge⸗ machten Offerten von 15 Fl. vorläufig noch nicht eingehen.
Leipzig, 21. Sept. Rüböl, loco 12 ½ Rthlr. Brief und bez.; pr. September/Oktober 12 ½ Rthlr. Brief; Oktober /November 12 ½ Rthlr. Brief.; November/Dezember und Dezember/ Januar 12 ½ — 12 ½ Rthlr. Brief; April bis Mai 12 ⅞ Rthlr. bez. und Brief. Leinöl 12 — ¼ Rthlr. Mohnöl 23 — ¾⅔ Rthlr.
Getraide. Weizen 76— 78, Roggen 56 — 57, Gerste 40 — 42, Hafer 26 — 27 Rthlr. pr. Wspl.
Spiritus 14,400 pCt. nach Tralles 39 ½ — 40 Rthlr.
St. Petersburg, 5. (17.) Sept. Für Getraide scheint sich im Ganzen eine festere Haltung zu bilden. Nach Roggen ist Frage, und man hat 17 Ro. bewilligt, und bleibt dies geboten. Auch Weizen würde nicht mehr so billig weggegeben werden, welcher 27 a 28 No., Kubanka 30 a 31 Ro. gefordert, aber ohne Gebot. Roggenmehl 16 Ro.
Leinsaamen bleibt in mäßiger Frage von 24 a 28 ½ Ro. nach Güte.
In Talg wurde etwas umgesetzt, gelber 130, 131 a 132 Ro. nach Qual., Seifentalg bis 130 Ro., indem diese Qualität fehlt, weißer 137 Ro.
Pottasche. Nachdem davon wieder ziemlich viel zu 75 Ro. geschlossen worden, wird dieser Preis jetzt vergebens geboten.
Hanf ist eher flauer, Rein⸗ 95 a 98 Ro., Ausschuß 78 a 80 Ro., Halbrein⸗ 79—78 Ro.
Olain wird auf 9 ½¼ Ro. gehalten, 8 ¾ Ro. ist vergebens geboten.
Hamburg 34 ¼ a ½. Amsterdam 193 a 193 ½.
Paris 405 a 407 ½. London 38 ½ — .
London, 18. Sept. Getraidebericht. Die bessere Stimmung auf dem hiesigen Getraidemarkt während der verflossenen Woche hat auf die Märkte im Innern des Landes eine günstige Rückwirkung geäußert. In Liverpool war der Handel lebhaft. Weizen bedang volle Preise und einige Sorten selbst 2 a 3 Pce. pr. 70 Pfd. darüber. Neuer von Irland brachte 8 Sh. 2 Pce. pr. 70 Pfd. Hafer bei schwacher Zufuhr fand viel Frage und wurde 3 Pce. pr. 45 Pfd. theurer bezahlt. Mahl⸗Gerste wurde 2 Pece. pr. 60 Pfd. höher gehalten, wodurch der Umsatz erschwert wurde. Bohnen gingen langsam 1 Sh. pr. Or. theurer ab. Für Mais zeigte sich viel Begehr, und Verkäufe wurden rasch zu 1 a 2 Sh. pr. 480 Pfd. Stei⸗ gerung gemacht. In Mehl fand ein sehr bedeutender Umsatz zu völlig Dienstags⸗Preisen statt. Die Zusuhren vom Auslande bis gestern waren ziemlich bedeutend.
Aus Hull wird unterm 14ten geschrieben: Das Wetter ist in der verflossenen Woche sehr schön gewesen, und die Aerndte⸗Arbeiten sind bei⸗ nahe beendet, im Ganzen genommen unter höchst günstigen Umständen. Die Festigkeit, deren wir in unserem letzten Berichte erwähnten, hat täglich zugenommen, und in allen Artikeln sind demzufolge zu steigenden Preisen ansehnliche Umsätze zu Stande gekommen. Da die Lieferungen der Land⸗ leute auf den Hauptmärkten klein und die Vorräthe der Müller gering sind, so waren die Käufer genöthigt, sich zur Versorgung ihres Bedarfs an die Faktoren zu wenden. Ob die günstigeren Aussichten und die Steigerung von circa 5 Sh. p. Or. vom niedrigsten Standpunkte die Landleute veran⸗ lassen wird, reichlicher zu dreschen, bleibt dahingestellt; wir glauben jedoch, daß die Zufuhren nach einigen Wochen zunehmen werden. Zum heutigen Markte erhielten wir von den Landleuten eine gute Weizen⸗Zufuhr, meistens aus neuer Waare bestehend, deren Qualität und Beschaffenheit sehr befrie⸗ digend ausfiel; man forderte hohe Preise, und da die Müller lebhaft kauften, so wurde ein Aufschlag von 5 a 6 Sh. erlangt. Der Vor⸗ rath von fremdem Weizen ist viel geringer, als man glaubt, und klei⸗
(frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart à 54 ℳ oder 10,800 ℳ nach
ner, als in irgend einem anderen Hafen von gleicher ecgigne der⸗ selbe befindet sich in wenigen Händen und wird daher mit Festigkeit ge⸗ Preise waren 4 a 5 Sh. höher als vor 14 Frischer, roiher Weizen ist mäßiges Quantum Russischer Hafer ist
Mahlgerste geht
halten. Die heute bedungenen Tagen: Danziger gilt 66 a 60 Sh. pr. Or. - selten, und auch von gutem Odessa befindet sich nur ein hier. Sommerkorn theilte die allgemeine Besserung.
zu einer Erhöhung von 1 2 Sh. pr. Qr. vheräuftich.
8
zu unseren Notirungen gut ab; in Malzgerste kein Handel. sich weniger als andere Artikel, dürften aber folgen. Erbsen selten und be⸗ gehrt. Die Zufuhren von Roggenmehl dauern sor⸗ Dies ist entschieden der beste Markt dafür, denn es wird in ausgedehntem Maßstabe in — 8 hinter uns belegenen Distrikten verwandt, und wir haben noch nie gehört daß man damit unzufrieden gewesen sei. Der tägliche Bedarf ist groß zu einer Erhöhung von 10 Sh. pr. Ton auf die Woche. Wir haben große Zufuhren von Leinsaamen; da aber das Meiste direkt an die Oelmülle geht, so kommt nicht viel an den Markt, weshalb Preise sich gut behaupten Leinkuchen finden fortwährend lebhafte Frage, und der Vorrath ist klein Rappsaamen ohne Handel. RNappkuchen sind selten und bedingen unsere Notirungen. Wir haben ab und zu eine Frage nach Knochen, und unsere Notirungen sind zu erlangen.
In Leith waren während der Woche die Zufuhren vom Anslande nur mäßig. Dagegen brachten die Landleute eine gute Lieferung, meistens aus neuer Waare bestehend. — Gegen Ende der Woche stellte sich Begehr für fremden Weizen ein, dem von den Inhabern willig begegnet wurde so daß ein großer Umsatz zu besseren Preisen stattfand. Wir schüten die Bes⸗ serung für fremden Weizen seit heute vor acht Tagen auf 3 Sh. pr. Or. während schöner neuer schottischer 3 a 4 Sh. p. Or. mehr als vorigen Markttag bedang. Für Gerste hatten wir guten Absatz; Malz⸗Qualitäten waren völlig 1 Sh. p. Or. höher, und andere Sorten hatten gleichfalls eine steigende Tendenz. Hafer fand lebhafte Frage, und wir notiren beste Mahl⸗Sorten völlig 2 Sh. p. Or. theurer; fremder stieg ebenfalls 1 a 2 Sh. p. Qr. Bohnen 1 a 2 Sh. pr. Or. niedriger und der Absatz träge; weiße Erbsen aber, welche rar sind, waren gefragt und würden etwas hö⸗ here Preise bedingen. 1b
Amsterdam, 20. Sept. Getraidemarkt. Weizen zu erhöh⸗ ten Preisen mit viel Handel für den Konsum: 128mpfd. b. poln. 430 — 435 gl. 127pfd. bessere Sorte do. 435 Fl., 126 pfd. königsb. 390 Fl., 126 pfd. odess. 312 Fl., 131 pfd. kubanka 300 Fl. Roggen zu erhöhten Preisen mit viel Handel, 116./117pfd. archangel. 210—213 Fl., 118pfd. petersb. 213 Fl., 117pfd. do. 215 Fl. Versteuert. 113 pfd. petersb. 200 Fl., 126 pfd. neu oberyssel. 250 Fl. Gerste reichlich preishaltend: 93⸗, 94pfd. eider. 160 — 162 Fl., 93. 94pfd. fries. Winter⸗ 164, 166 Fl. Buchweizen etwas angenehmer 119 pfd. grönl. Zand. 257 Fl., 118pfd. neuer Gurd. 255 Fl., 118pfd. neuer amersf. 255 Fl. Kohlsaamen wie früher, auf 9 Faß im Sept. u. Okt. 63 ½ L., Nov. 64 L. Leinsaamen wie früher, 112 pfd. königsb. 292 ½1 Fl., 110pfd. riga. 292 ½ Fl., 108./109 pfd. do. 295 Fl.
Rüböl sogleich und auf Lieferung flauer. Lein⸗ und Hanföl etwas
williger; Rüböl pr. 6 W. 37 Fl., flieg. 36 Fl., Okt. 35 ¾ a 36 a 35 ½. Nov. und Dez. 36, Mai 36 ½ a ¼. 3 Leinöl pr. 6 W. 33 ¼. Flieg. 32 ¼ a 33. 1111“ RNappskuchen 78 a 82 Fl. 1 11““ “ Leinkuchen 10 ⅛ a 12 ½ Fl. Auutwerpen, 18. Sept. (Wochenbericht.) Kaffee, besonders Brasil⸗ und Domingo⸗, mehr beachtet; eirca 2000 B. von ersterer und circa 1000 B. von letzterer Sorte kamen zu sehr festen Preisen zum Ab⸗ schluß. Java⸗ unverändert. 3
Zucker, roher, ohne wesentliche Veränderung. Umsatz, in Folge hoher Forderungen der Inhaber und der zum Verkauf gebracht werdenden gerin⸗ gen Quantitäten, beschränkt. Von raffinirter Waare sind 70,000 Kil. Lum⸗ pen und Melis zu festen Preisen für den Export genommen.
Taback unverändert. 2
Reis gefragt und im Werthe steigend. Umsatz der Woche; 200 F. Carolina⸗ zu 17 ¼ a 18 Fl. und ceirca 1000 S. Madras⸗, Vengal⸗, Carga⸗ und Piemont. zu 9 ½ a 13 ½ Fl. nach Sorte und Qualität.
Heaänute fest im Werthe, doch ohne wesentliches Geschäft. 8 ü In Farbholz kamen von Tabasco⸗ und Campeche⸗ 40,000 Kil. zu Ta⸗ gespreisen zum Abschluß. 18
Getraide blieb gefragt. Umsatz: 31,000 Hekt. Weizen zu 9 ¼ a 14 ½
Fl., 12,000 Hekt. Roggen zu 7 ½ a 8 Fl. Inhaber halten fest auf Preis.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 20. Sept. Niederl. winkl. Sch. 54 5. 4 % Russ. Hope 87 ¾⅔.
Antwerpen, 19. Sept. Zinsl. —. 2
Frankfurt a. M., 21. Sept. 5 % Met. 104 ½ G. Bank-Act. 1880 G. Stieg. 86 h. Integr. 54. Poln. 300 Fl. L. 97 Br. do. 500 Fl. 80 ½ Br. Span. 5 % 18 ½. 18. 3 % do. —. Bexb. 89 ½. 89 ½. Taunus Actien 345 ½. 345.
Hlamburg, 22. Sept. Bank-Actien 1600 Br. Eugl. Russ. 105 Br. Hamb. Berg. Actien 94 Br. Magd. Wittenb. 83 Br. IHlamb. Berl. 99 ¾. 99 ½. Alt. Kiel 107 ¼. 107 ¼¾. Glückst. Elmsb. 58 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenb. Rothsch 65 Br. Meckl. 56 ½ G.
Leip zig, 23. Sept. Leipz. Dresdn. Act. 116 Br. Söͤchs. Bayer. 87 ½ Br. Sächs. Schles. 100 3¾ Br. Chem. Ries. 57 ¼ Br. Löb. Zitt. 55 ½ Br. Mpgd. Leipz. 202 G Berl. Anh Et. A. 114 ¾% G. Lt. B. 104 ½ G. Dess. Hank-Act. 100 Br.
London, 18. Sept. Cons. 85 ½. 5½. Ard. 20. 19 ¾. Port. 24. 19 18 ½. Bras. 83 ½.
Paris, 20. Sept. 5 % Reute fn cour. 114. 25. 3 % Ku cour. do. 75. 35.
Wien, 22. Sept. 5 % Met. 104 ½. 4 % do. 93 ½. 3 % do. 66. Bank Actien 1592. Anl. de 1834 154. de 1839 119 ½. Novdb. 154 ½. Gloggu. 120 ¼.
Meteorologische Beobachtungen.
Nach ceinmaliger Beobachtung.
Bohnen bessern
5 9% Span. 14 ½.
Neue Anl. 14 ½.
Mex.
Abends 10 Ubhr.
1847. 23. Sept.
Nachmittags 2 Upbr.
Morgens 6 Uhr.
338,52) Par. 338,11⁄Par. 338, 00“ Par. Quellwärme 7,80 H. + 7,70 n. + 13,40 n. + 11,0˙ R. PFlusswärme 9,0“9 K. + 7,5“ ün. + 11,3° n. + 10,1° R. Bodenwärme 9,1°9 . 98 pcCt. 85 pct. 93 pct. Ausdünstung0,004 " Rh.
regnig. trüb. trüb. Niederschlag0,0260 Hh. SW. SW. SW. Wüurmewechsel † 13,6⁰ sw. — + 10,1* + 10,7 n.. 92 pCt. SW.
Luftdruck. Luftwüärme.. Thaupunkt. Dunstsättigung. Wetter
WindV .
Wolkenzug.. — Tagesmittel: 338,21⁄Par...
8 Königliche Schauspiele. Sponnabend, 25. Sept. Im Schauspielhause. 161ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Das Versprechen. Hierauf: Die deutschen Klein⸗ tädter. ö Sonntag, 26. Sept. Im Opernhause. Vorstellung: Catharina Cornaro.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verhaast:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause. 162ͤte Abonnements⸗Vorstellung. Pa⸗ genstreiche. 1 “
9,6˙9 h..
112te Abonnements⸗
8 Königsstädtisches Theater b DSpöonnabend, 25. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Oper in 3 Akten, von Salvatore Cammarano.
Musik von Donizetti. Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des
ersten Ranges 1 Rthlr. u. s; w. Sonntag, 26. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Der Graf von Monte Christo. Dramatisches Gemälde in 3 Abtheilungen, von Carlschmidt. 1 . Montag, 27. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: Otello, il Moro di Venezia. Oper in 3 Akten. Musik von Rossini.
ersten Nanges 1 Rthlr. u. s. w.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
8
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Beilage
nauflottille angeordnet werden wird. Gesellschaft hat die Herstellung des Probeschiffes
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. 2
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8 ““ 3
Oesterreichische Monarchie. Ofen. Bau eines Donau⸗Dampf⸗ Kriegsschiffes.
Frankreich. Paris. Das Journal des Debats über die Besug⸗ nisse der General⸗Conseils. — Schreiben aus Paris. (Die Ernennung der zwei neuen Marschälle von Frankreich; Reise des Königs nach Com⸗ piegne; Niederlage Abd el Kader's in Marokko; angebliche Verbindungen
Englands mit Abd el Kader.)
—⸗— 2 „ „„
G Das Interesse der Hansestädte und deutschen westlichen Küstenländer gegen⸗ über der Differentialzoll⸗Frage. (Fortsetzung.) 1“
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
I
Oesterreichische Monarchie.
Ofen, 17. Sept. (Oder⸗Ztg.) Auf der hiesigen Werfte 8 Süen Dumpffehifffahrts⸗Gesellschaft ist der Bau eines kleinen Kriegsschiffes der Vollendung nahe, das für die Donauflottille be⸗ stimmt ist, und womit die schon vor geraumer Zeit beschlossene Reor⸗ ganisirung des sogenannten „Czaikisten⸗Bataillons“, welches den Kriegs⸗ dienst auf diesem Strome zu üben hat, in Verbindung steht. Bei Gelegenheit der häufigen Gränzstörungen an der türkischen Gränze, so wie in Kontumaz⸗ und Schmuggelfällen, hat diese Flottille immer die zweckmäßigsten Dienste geleistet, so daß es ein Erforderniß der zeit geworden, sie den neuesten Erfahrungen gemäß umzugestalten. Die im Baue stehende „Chaika“ führt zwei große und sechs kleinere Kanonen, und der Bord des Schiffes ist so eingerichtet, daß mit con⸗ greveschen Raketen von ihm gefeuert werden kann. So wie das Fahrzeug vollendet sein wird, soll es einen Ausflug nach Wien ma⸗ chen, um unter den Augen des Kaisers Evolutionen zu unternehmen, bei deren zweckgemäßem Gelingen dann der weitere Bau dieser Do⸗ Die Donau⸗Dampfschifffahrts⸗ in Akkord über⸗
nommen. Frankreich. “
Paris, 19. Sept. Das Journaldes Débats enthält mit Be⸗ zug auf die Berathungen der diesjährigen General⸗Conseils einen Artikel über die Pflichten und Befugnisse derselben, um in Erinnerung zu bringen, daß Gegenstände von allgemeiner politischer Bedeutung nicht in den Bereich dieser Körperschaften gehören, und wenn solche Gegenstände diesmal berathen worden sind, diese Berathung nicht in den Gesetzen begründet wäre. „Die erste Pflicht der General⸗Conseils“, sagt das genannte Blatt, „ist, daß sie sich strenge innerhalb der Gränzen ih⸗ rer lokalen Befugnisse halten, denn ihre Befugnisse sind bekanntlich wesentlich lokal. Im Prinzip haben sie kein Recht, sich in Fragen von allgemeinem Interesse zu mischen. Erleidet nicht aber dies Prin⸗ zip eine Ausnahme durch diejenige Bestimmung des Gesetzes, welche die General⸗Conseils zur Erhebung von Reclamationen befugt, die ihnen im speziellen Interesse ihres Departements begründet schei⸗ nen, so wie zur Abgabe ihres Gutachtens über den Zustand und die Bedürfnisse des öffentlichen Dienstes, so weit derselbe das Departe⸗ ment berührt? Geht daraus hervor, daß die General⸗Conseils das Recht haben, über alle Fragen, die ihnen anzuregen beliebt, welcher Art sie auch sein mögen, selbst über rein politische Fragen, Wünsche auszusprechen? Weder der Buchstabe, noch der Geist des Gesetzes können zu einem solchen Schluß berechtigen; denn man sieht nicht ein, wie dieses oder jenes Departement ein spezielles Interesse an der Wahl⸗ oder Kammer⸗Reform haben; man sieht nicht ein, auf welches Argument es sich, bei dem, was das Deopartement besonders be⸗ rührt, zur Unterstützung seiner darauf bezüglichen Wünsche stützen könnte. Man muß deshalb anerkennen, daß die General⸗Conseils in solchen Sachen nicht kompetent sind; spräche das Gesetz es nicht aus, so würde der gesunde Menschenverstand, die Vernunft, der Geist der ganzen Institution, es sagen. Behaupten, daß jedes Jahr nach dem Schlusse der legislativen Session die 86 Deportemeilal⸗Versamm⸗ lungen sich als kleine Parlamente geriren könnten, welche die Be⸗ schlüsse der Kammern revidiren und kontrolliren, sie billigen und miß⸗ billigen, über die Akte der Regierung eine Censur üben und eine Anklage gegen das Ministerium formuliren, das heißt das Chaos wollen, das heißt den Urmsturz aller Prinzipien und die Vermengung aller Gewalten proklamiren. Das ist der Anfang der Anarchie!“
x. Paris, 20. Sept. Der Moniteur universel bringt heute die Königliche Ernennungs⸗Ordonnanz für die beiden neuen Marschälle Graf Reille und Vicomte Dode de la Brunerie. Die Gesammtzahl der Marschälle ist also jetzt wieder sieben, nicht sechs, genau so, wie sie es vor dem Tode der Marschälle Oudinot und Grouchy gewesen war. Vor diesen beiden waren aber schon zwei gestorben und nicht ersetzt worden, nämlich die Grafen Valee und Drouet d'Erlon. Jetzt ist also, da sieben vorhanden sind, die gesetz⸗ liche Zahl von sechs für den Friedensstand noch um einen überschrit⸗ ten, und ein Blatt nimmt heute daraus Anlaß, die vorgenommenen beiden Ernennungen als ungesetzlich anzugreifen, wie man aber aus näherer Betrachtung der gesetzlichen Bestimmungen sehen wird, nicht auf sehr festem Grunde. Allerdings sagt das Gesetz vom 4. August 1839, die Zahl der Marschälle solle in Friedenzeit höchstens (au plus) sechs betragen und könne im Kriegsstande bis auf zwölf erhöht werden. Aber jenes Gesetz enthält auch eine Be⸗ stimmung, nach welcher, wenn in Friedenszeit der Effektivstand die reglementaire Ziffer überschreitet, eine Beförderung auf drei erledigte Stellen vorgenommen werden kann. Nun waren aber vier Stellen erledigt, so daß allerdings zwei Marschälle ernannt werden konnten; daß dies geschah, wurde vorzüglich auch durch die Erwägung veran⸗ laßt, daß im Ganzen nur noch eine geringe Anzahl von General⸗ Lieutenants da ist, welche die durch das Gesetz vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt haben, um zu dieser Würde erhoben werden zu können. Ich habe gestern schon einige der hervorragendsten bezeichnet. Unter den jüngeren General⸗Lieutenants, die in diesem Falle sind, befindet sich vorzüglich der General⸗Lieute⸗ nant Lamoriciére, der in Afrika wiederholt selbstständig ganze Armee⸗ Corps befehligt hat. Daß dieser noch junge General früher oder später zur Marschallswürde gelangen werde, ist allgemeine Annahme. Ich habe ve einer allgemein verbreiteten Meinung folgend, daß der Marschall Marmont, Herzog von Ragusa, der neuen seit 1830 bestehenden Regierung in Frankreich den Eid der Treue zu leisten sich geweigert habe, einen Irrthum begangen, den ich nach den darüber erhal⸗ teuen authentischen Aufschlüssen berichtigen muß, ein Irr re—.
2 FrS- htig ‚ein Irrthum übrigens, in welchen selbst das in der Regel gut unterrichtete JFournal des Débats verfallen ist. Der Marschall Marmont hat seinen Eid schriftlich einge⸗ schickt und wird sogar im Budget der Ausgaben des Kriegs⸗Ministe⸗ riums als „im Auslande wohnend“ erwähnt. Bemerkenswerth ist noch der Umstand, daß der National, ein radikales Blatt, es war,
er auch diesmal wieder e et der geschehenen Ernennung der
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zur Allgemeinen
beiden neuen Marschälle unterrichtet war. Am 17ten wurde die Kö⸗ nigliche Ordonnanz unterzeichnet; in seiner Nummer vom 18ten brachte der National bereits die Thatsache, ein Beweis, daß in den Bü⸗ reaus des Kriegs⸗Ministeriums allem Anscheine nach selbst hochgestellte Beamte sich befinden, welche mit dem National in vertraulichen Beziehungen stehen und ihm von bemerkenswerthen Thatsachen immer sogleich Kenntniß geben.
Einige Blätter sagen heute, auch der Marschall Molitor sei schwer erkrankt. Ich kann Ihnen diese Angabe aufs bestimmteste als unbegründet bezeichnen. Der Marschall befindet sich vollkommen wohl, war keinen Augenblick unpäßlich, und ich selbst habe ihn erst vorgestern und gestern im besten Gesundheitszustande gesehen.
Heute sollte der König mit seiner ganzen Familie nach Com⸗ piegne abreisen, um das dortige Lager zu besuchen und nach den großen Manövern die versammelten Truppen eine Musterung passiren zu lassen. Auch Ihre Königl. Hoheit die Frau Herzogin von Or⸗ leans mit dem Grafen von Paris und dem Herzog von Chartres, ihren Söhnen, sollte die Königliche Familie dahin begleiten. Das Wetter ist indessen in der verflossenen Nacht wieder so ungünstig ge⸗ worden, daß es wohl möglich ist, daß die Abreise von Saint⸗Clond nach Compiegne unterbleibt oder wenigstens vorerst noch einmal ver⸗ schoben wird. Wir haben wieder regnerisches Wetter, das sogar an⸗ halten zu wollen scheint. b
Der Stand der Dinge in Marokko beschäftigt wieder mehr und mehr die allgemeine Aufmerksamkeit. Noch hat man keine vollstän⸗ dige Aufklärung über die wirkliche Lage, in der sich gegenwärtig der Kaiser Muley Abd el Rhaman und Abd el Kader einander gegenüber befinden. Sie kennen die widersprechenden Angaben über Abd el Kader's Marsch gegen Taza, ja sogar gegen die Hauptstadt Fez selbst, welche nach einander selbst das Journal des Déöbats brachte, und was andererseits die algierischen Blätter darüber berichteten, welche die ganze Sache als durchaus nicht so bedeutend darstellten, als es durch die ersten Gerüchte geschehen war. Nun geben neue Berichte, die aus der bekannten spauischen Festung Melilla an der afrikanischen Nordküste über Malaga und Madrid heute eingetroffen sind, neue Aufschlüsse, nach welchen, wenn sie sich bestätigen, die Sache doch sehr ernstlich wäre. Nach denselben hätte Abd el Kader sich wirklich zum Marsche gegen Fez entschlossen, um den Kaiser aufzusuchen, als er sah, daß dieser nicht gegen ihn anrückte. Ein blutiger Kampf wäre geliefert worden, in welchem Abd el Kader viele Leute verloren haben soll. Er wäre in Folge dieses Kampfes ge⸗ zwungen gewesen, den Rückzug nach der Gegend von Melilla anzu⸗ treten, um dort seine zersprengten Truppen wieder zu sammeln, neu zu organisiren und zu einem neuen Feidzuge gegen Fez zu rüsten.
Diese Nachrichten trafen am 6ten aus Melilla zu Malaga ein und melden noch die solgende beachtenswerthe Thatsache. Am 1. Sep⸗ tember wäre nämlich eine englische Felukke vor Melilla erschienen mit einem englischen Lord und einem arabischen Dolmetscher an Bord. Der englische Lord hätte dem einstweiligen Gouverneur (der Gouver⸗ neur Benito war inzwischen nach Spanien zurückgekehrt) von Melilla angezeigt, der Zweck seiner Ankunft sei, Abd el Kader Depeschen zu überbringen und sich mit demselben in Verbindung zu setzen. Der spanische Gouverneur versagte aber seine Zustimmung und ver⸗ bot ihm den Eintritt in den Platz. Dessenungeachtet wäre die Fe⸗ lukke auf der Rhede liegen geblieben, und der Kommandant derselben hätte erklärt, er gedenke nicht vor dem 20. September, vielleicht erst später wieder unter Segel zu gehen, mit der Andeutung, er werde sich bei seinem Botschafter und Konsul über das Verfahren des Gou⸗ verneurs beklagen, worauf dieser durch eine Depesche zu Madrid neue Instructionen über sein weiteres Verhalten verlangt haben soll. Wie gesagt, die Bestätigung von allen diesen Nachrichten ist erst noch ab⸗ uwarten.
Dem Courrier frangais ist durch ein Dekret des spanischen Ministers des Innern, Herrn Patricio de Escosuva, der Eingang in ganz Spanien untersagt worden, weil er neulich einen für die Köni⸗ gin von Spanien sehr verletzenden Artikel gebracht hatte. Nun hat der Courrier frangais allerdings nicht viel Abonnenten in Spanien, so daß die Summe, die er durch dieses Verbot verliert, verhältniß⸗ mäßig unbedeutend ist. Allein für ein Blatt, das, wie der Courrier français, ohnedies schon an der Auszehrung leidet, nur vom Tag auf den Tag lebt, ist auch eine kleine Summe zu verlieren schon ein Schlag. All' sein Lärmen, seine Skandalsucherei hat ihm nicht das gehoffte Resultat der Vermehrung seines Absatzes gebracht, der im Gegentheile täglich geringer wird. Jetzt ist er auch von zwei Ver⸗ urtheilungen wegen Diffamation des Herrn. Talabot und des Finanz⸗ Ministers bedroht, die ihm wahrscheinlich nicht unbeträchtliche Geld⸗ bußen zuziehen werden, so daß leicht die ganze Existenz des Bl
gefährdet werden könnte. 1“
Das Interesse der Hansestädte und deutschen west⸗ lichen Küstenländer 884. der Differentialzoll⸗ Frage. 3
(Fortsetzung. Vergl. Allg. Pr. Ztg. Nr. 265.) 8
Wir könnten hiermit schon die Erörterung dieser Fragen als be⸗ endet ansehen, wenn es nicht im Interesse der Sache läge, auch das noch den Differential⸗Zöllnern nachzuweisen, daß ihre Prejete nicht nur schädlich, sondern auch völlig unnütz sein würden; unnütz insofern, als sie ihren ausgesprochenen Zweck für die Hansestädte verfehlen würden, weil derselbe schon erreicht ist, wo er überhaupt zu erreichen wäre und wünschenswerth erscheinen könnte. Es mag dies ein wahr⸗ hafter Trost für diejenigen unter den Differentialzöllnern sein, welche, bis jetzt ohne Kenntniß der Interessen unseres Handels und unserer Schifffahrt, nur mit den wohlwollenden und prunkenden Phrasen un⸗ serer Zeitungen bekannt, wirklich nach der Erkenntniß der Sache stre⸗ ben und sich durch Gründe und Thatsachen belehren lassen, wie sie in der hamburger Denkschrift auf meisterhafte Weise geboten sind. Wenn wir noch Einiges hier derselben hinzufügen, so geschieht es, weil wir auch aus den offiziellen Nachweisungen im deutschen Zoll⸗ Verein dasjenige bekräftigen und in unserem Interesse dasselbe Prin⸗ zip des freien Handels begründen können, das dort bereits begrün⸗ det ist.
J. Zuerst also würde ein Differentialzoll⸗System, auch auf die Nordsee⸗Staaten und namentlich die Hansestädte ausgedehnt, unnütz sein als Beförderungsmittel für die deutsche Schifffahrt und Rhede⸗ rei, höchst wahrscheinlich aber nur schädlich wirken. Es würde den indi⸗ rekten Handel und dadurch die Schifffahrt der deutschen Flagge nach den Hansestädten hin belasten und verkümmern und die indirekte Schifffahrt der Nationen, welche die deutsche Flagge der nationalen nicht gleichstellen, mit höheren Schiffszöllen treffen. Mit anderen
Worten, es würde ein solches System den deutschen Schiffen die vie⸗
len Frachtgelegenheiten des indirekten Verkehrs nehmen und den Er⸗ satz dadurch zu bieten suchen, daß es auch den fremden dieselbe Ge⸗ legenheit nimmt. Es ist, als wenn man einem Freunde eine Ohr⸗ feige giebt und seinem Gegner dann, um die Sache gut zu machen mit Stockschlägen traktirte. Von den 3453 beladenen Schiffen aller Nationen, welche 1846 in Hamburg ankamen, waren 954 hannoversche, 419 hamburgische, 83 oldenburgische, 58 bremische, 35 preußische, 17 lübecker, 7 meck⸗ lenburgische und 371 unter dänischer Flagge, von welchen letzteren die überwiegende Mehrzahl nach der hamburger Schrift schleswig⸗ holsteinsche waren. Nehmen wir von diesen letzteren nur die Hälfte als deutsche Schiffe an, so haben wir doch noch immer in dem Ver⸗ hältniß, welches die ungünstigste Seite für die nationale Flagge zu sein pflegt, in dem Verhältnisse der Einfuhren, mehr als die Hälfte deutscher Schiffe, welche diesen Weltverkehr des hamburger Handels vermitteln. *) — Eines noch günstigeren Verhältnisses können sich
aber keine anderen europäischen Länder als die Ostsee⸗Länder und Norwegen
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rühmen; alle Länder, welche Navigations⸗Akten und Differential⸗Zölle anwenden, stehen ungünstiger, selbst England nur gleich günstig; denn nach den englischen Parlaments⸗Papieren **) waren von den 17,679 während des Jahres 1846 in England angekommenen Schiffen 8585 fremde und 9094 britische; in Frankreich aber überwiegt die fremde Flagge mit zwei Dritteln, während die nationale nur ein Drittel des gesammten Handels vermittelt; und in den belgischen Häfen stieg trotz der Differential⸗Zölle seit 1840 die Zunahme der fremden Flagge von einem Gehalte von 170,000 auf 278,000 Tons, d. h. um circa 64 pCt., während die nationale nur von 56 auf 68,000, d. h. um 21 ½ pCt. stieg. Spanien und Portugal aber, deren Marine immer mehr und mehr herunterkömmt, sind in ihren direkten Handelsbezie⸗ hungen zu europäischen Staaten noch in viel höherem Grade über⸗ wunden.
Wenn demnach schon die allgemeinste Erfahrung die Schädlichkeit der Differentialzölle oder wenigstens die Wirkungslosigkeit derselben in Bezug auf die Rhederei überhaupt zu ergeben scheint, so tritt das Unnütze derselben noch in viel höherem Grade hervor, wenn wir ihre Anwendung gegen den indirekten Frachtverkehr in fremden Schiffen und für die Beförderung unserer transatlantischen Handels⸗Verbin⸗ dungen betrachten.
Die Zahl der in indirekter Fahrt kommenden Schiffe derjenigen Nationen, welche ihrerseits Differenzialzölle gegen indirekte Schiff⸗ fahrt der Fremden anwenden und wieder mit solchen bei uns in Deutschland zu treffen wären, ist in den Hansestädten verhältnißmäßig sehr gering; von 381 französischen, niederländischen, portugiesischen und spanischen Schiffen kamen 1846 nur 57 in indirekter Fahrt nach dem hamburger Hafen; und von 347 Schiffen, welche in demselben Jahre von transatlantischen Häfen kamen, waren 188 deutsche und 63 dänische; dagegen gehörten den Ländern der Navigations⸗Akten und Differenzialzölle, Frankreich, Niederland, Spanien, Portugal und England, nur 46 Fahrzeuge von diesen letzteren an.
Auch hier haben wir ein ähnliches Resultat, wie in unseren Ostseehäfen; die Konkurrenz der fremden Schiffe, die man belästigen könnte, ist die kleinste; die Konkurrenz dagegen derjenigen Schiffe, welche zu Hause nicht gegen die deutschen bevorzugt werden, die der Ostseeländer und Norwegens, ist die größte. Speziell für die ham⸗ burgische Rhederei sind es aber die nichthanseatischen und nichtzoll⸗ vereinsländischen deutschen Schiffe vorzüglich, die hannöverschen, welche überhaupt als ihre zahlreichsten und stärksten Konkurrenten be⸗ trachtet werden müssen, namentlich im indirekten Verkehr.
„Bremen erfreut sich einer verhältnißmäßig und absolut noch viel größeren eigenen Rhederei und Schifffahrt als Hamburg, und da hieße es denn doch des Ueberflüssigen zu viel thun, wollte man auf Kosten des Handels und der übrigen Rhederei⸗Plätze Deutschlands, wenn auch mit dem Nachtheile fremder Flaggen, jenen Platz speziell begünstigen. Unter 1605 im Jahre 1840 im bremer Hafen ange⸗ kommenen eigentlichen Seeschiffen waren 144 holländische, wo⸗ von 120 aus Holland in direkter Fahrt kamen, und 7 spa⸗ nische, wovon 5 aus Spanien und Cuba; Portugiesen und Fran⸗ zosen gar keine, dagegen 1101 deutsche. Im Verhältniß von 11 zu 5 überwiegt also dort die deutsche Flagge. Von außereuropäischen
Plätzen kamen 250 Schiffe, darunter 230 deutsche und 9 dänische; englische nur 6, spanische nur 5, Franzosen, Riederländer und Portu⸗ giesen gar nicht. — Hieraus folgt nicht nur, was die hamburger Schrift anführt, daß ein Differential⸗Zoll⸗System nur darauf gerich⸗ tet sein würde, im transatlantischen Verkehr dieses Platzes 230 Schiffe gegen die Konkurrenz von 14 anderen zu schützen, sondern daß man auch den bremer Rhedern vor allen deutschen die Macht geben würde, ihre Frachtsätze verhältnißmäßig nach den Differential⸗Zöllen zu steigern. Sie würden den nächsten und bedeutendsten Nutzen von dem Projekte haben, weil unter den 203 deutschen ***) Schiffen, die den transatlan⸗ tischen Verkehr vermittelten, nur 14 aus anderen deutschen Staaten, 189 aber aus Bremen an diesem Verkehr Theil nahmen. Hoffentlich wird aber die Thorheit der Differentialzöllner nicht so weit gehen wollen, demjenigen, der im Streite der Konkurrenz schon bei weitem der Stärkste ist, noch mehr Vortheile gewähren zu wollen — auf Kosten der anderen Mitstreiter. Nur 23 nordamerikanische, 4 schwe⸗ dische und 1 norwegisches Schiff, dann die obigen 11 oder 12 ande⸗ ren fremden Schiffe nahmen an dem Verkehr Theil, d. h. die deutsche Flagge stand im Verhältniß von 203 zu 40. Sie übertraf um das Fünffache die fremde Flagge. Ein günstigeres Verhältniß ist in keinem Staate der Welt erreicht, als Bremen im freien Verkehr in dieser Beziehung erreicht hat.
Wie nun dieser Schifffahrts⸗Verkehr ohne Polizei⸗ und Diffe⸗ renzialschutz angewachsen ist, wie fast wunderbar schnell er sich ver⸗ mehrt hat in den Händen unserer Freihandelsmänner, und wie er sich vermindert hat von Seiten der Flaggen, die doch in ihrem Heimats⸗ lande durch Navigations⸗Akten und Differenzialzölle geschützt sind, das ist aus den Tabellen und Zusammenstellungen der hamburger Schrift so ersichtlich, daß die günstige Wirkung des Freihandel⸗ Segeen auf Schifffahrt und Handel keines weiteren Nachweises edarf.
Im Durchschnitt der 11 Jahre 18 X¾% bis 18 ¼ stieg die Zahl der aus außereuropäischen Häfen (Klein⸗Asien und Aegypten nicht mit⸗ gerechnet) in Hamburg angekommenen beladenen Schiffe nach ihrer Nationalität: ****)
*) Vergl. Tab. XX. der hamburger Schrift. Leider hat dieselbe keine gleiche Tabelle, geschieden nach den Schiffen der verschiedenen Nationen, welche die Ausfuhren vermitteln, gegeben. Auch darin wurde sich sicher ein eben so günstiges Verhältniß nachweisen lassen. 8
***) Vergl. “” 8. aee Schrift: Schifffahrtsbewegung in Großbritanien und Irland. 46. 4
Fenig In der Tabelle I. der hamburger Schrift sind es nur 203 deutsche Schiffe, im Text werden 230 angenommen, und eben so in der Tabelle 7 englische, im Text 6. Beruht dies darauf, daß die Tabelle etwa nur die beladenen S iffe anrechnete, was weiter nicht esagt ist?
ergl. Tab. I. der hamburger Schrift. 1