1“
139, d. h. um über 37 pCt. . b h. um mehr als 366 pCt.
Der hamburger überhaupt von 119 auf 186, d. h. um
Der bremer von
Der anderen deutsche⸗ 8 mehr als 34 vet die Zahl der ankommenden Schiffe „Daßegen eeneh gen Nationen, die durch Differential⸗Zölle ebendaselbst S büelhen beschützt sind, nämlich der französischen, ct-v. oder Navigani orengiesischen, spanischen, euglischen, zusammen von 95 derländischen, 22 als 82p Ct. Unter diesen Flaggen ging die *— neisten in jenem Verkehre rückwärts, ja selbst die so englische am Fial kaner unterlag der Konkurrenz der
lagge der Nordameri on stcggen ö. und zog sich immer mehr aus diesem Handel
7 auch ihre Zahl der Schiffe in Hamburg von⸗ 37 auf Ieb. F.en. wie jene zunahmen. — In nach transatlantischen Häfen von Hamburg aus haben wir aber ⁸) ein eben so günstiges Resultat für die deutschen Flaggen, ein eben so un⸗ günstiges für die fremden. Vom Jahre 1837 bis zum Jahre 1846 stieg die Zahl der von Hamburg nach transatlantischen Häfen beladen abgegangenen Schiffe, der hamburgischen von 107 auf 138, der bremischen von 5 auf 12 und der deutschen überhaupt (ohne die dänischen, d. h. theilweise deutschen) von 115 auf 164, während die Zahl solcher großbritanischen von 108 auf 38 siel und die der nord⸗ amerikanischen selbst von 19 auf 5 sank. Nimmt man endlich den ganzen Schifffahrtsverkehr von und nach Hamburg mit den transatlantischen Plätzen, so vermittelten ihn im Jahre 1837 nur 229 deutsche Fahrzeuge nebst 82 unter dänischer Flagge (d. h. theilweise deutsche); im Jahre 1846 aber schon 352 nebst 98 unter dänischer Flagge, während der Theil, den die Eng⸗ länder, d. h. die staͤrksten Konkurrenten, noch vor diesen 10 Jahren an demselben nahmen, von 187 Fahrzeugen auf 58 herabgesunken war. 8 Da Hamburg nun nicht nur den größten transatlantischen Han⸗
bedeutende Zunahme in dem Verhältnisse der deutschen Flagge ein so erfreuliches Zeichen für den Aufschwung unserer Rhederei, daß man dieselbe nicht leichtsinnig durch ein Höherschrauben der Frachtsätze für den Handel stören wird. Bedenkt man aber ferner, daß selbst für diesen größten Handelsplatz in Bezug auf transatlantische Verbindun⸗ gen, die Deutschland hat, der europäische Schifffahrtsverkehr über bmal mehr Schiffe beschäftigt und beinahe b6mal mehr Lasten in An⸗ spruch nimmt, als der außereuropäische, so wird es auch hoffentlich dem blödesten Auge klar werden, welche Thorheit darin läge, auf Kosten des wichtigeren Handels und der größeren Schifffahrt den unwichtigeren Theil zu heben. *)
Der Umstand aber, daß Bremen hierin vielleicht ein anderes Interesse hat als Hamburg, kann nichts an der Sache ändern. Die Schifffahrtsbewegung zwischen Hamburg und den transatlantischen Ländern wurde 184 durch 347 angekommene und 299 abgegangene Schiffe repräsentirt, im Ganzen also durch 646, während dieselbe Schifffahrtsbewegung von Bremen nur 564 Schiffe in Anspruch nahm; 250 angekommene und 314 abgegangene Schiffe; — bedenkt man aber, daß unter den 314 von Bremen abgegangenen Schiffen 236 Auswandererschiffe waren **), so wird man wohl diesen deutschen Industrie⸗Artikel als Frachtwaare nicht noch mehr durch Differential⸗ Zölle vermehren wollen, indem man die transatlantischen Handels⸗ Verbindungen jenes Platzes vermehrt. Daß die bremer Rheder gern mehr andere Exporte von Deutschland nach transatlantischen Län⸗ dern hätten, kann wenig oder gar nicht in Anschlag kommen, da dieser Wunsch im exceptionellen Interesse der bremer Rheder *) Nach der Tab. XXI. der hamburger Schrift gingen beladene Schiffe im Jahre 1846 von Hamburg ab:
nach europäischen Häfen 1870, groß 158,641 Lasten; 8 nach außereuropäischen 284, groß 27,901 Lasten à 6000 Pfd.
“ ..“ 84
liegt, alle anderen deutschen Handelsplätze aber hauptsächlich auf den
europäischen Handel hingewiesen sind und die bremer Rhederei schon an sich den größten Aufschwung unter allen deutschen Seestädten ge⸗ nommen hat. (Fortsetzung folgt.)
Handels- und Börsen-Nachrichten.
Riga, 6. (18.) Sept. Bis zum Schlusse des vorigen Monats sind von Getraide verschifft: ca. 96,000 Tschetw. Weizen, 691,000 Tschetw. Roggen, 79,800 Tschetw. Gerste, 557,800 Tschetw. Hafer, Summa 1,424,600 Tschetw., von welchen ca. 20 Mille Tschetw. in den letzten vier Wochen.
Durch Bedürfniß für Roggen am Platz stellte sich der Preis dafür höher; es ist 85 Ro. bewilligt und wird auf 90 Ro. gehalten.
Weizen, der zur Stadt kommende frische findet zu 133 a 137 Ro. für die Consumtion Nehmer. 1—
Hafer ist wenig am Platz und gilt von 72 a 80 Ro. nach Qualität.
Flachs. Der Umsatz darin ist beschränkt und keine allgemeine Frage dafür; doch hat man in der vorigen Woche für hellen marienb. bei beson⸗
deren Ansprüchen an Qualität 39 Ro. bewilligt, während im Laufe dieser
gewöhnliche Waare nur 37 Ro. galt und selbst etwas zu 36 Ro. gemacht ist. Im Uebrigen blieben die Notirungen unverändert: marienb. 35 ½ Ro., engl. Kron⸗ 32 ¾ Ro., BG 31 Ro., R!) 26 Ro. Flachsheede hatte gute Frage zu 17 ¾ — 17 No. 8 8 Hanf. Die Preise des feinen Rheinhanfs variiren zwischen 107 und 110 Ro., und muß bei besonderer Auswahl die letzte Notirung noch über⸗ schritten werden. Feiner Ausschuß bedang 103 a 105 Ro., Paß⸗-⸗ 100 Ro., gewöhnl. Hanf galt 103 a 104, 99 a 100 und 97 a 98 Ro. 4 8 ¹ꝙꝑTors, langer, ist zu 60 a 62 Ro. gesucht, halblanger bedang 57 a 58 Ro., gewöhnl. 54 Ro. 18 Von Hanföl ist zur Verschiffung etwas zu 120 Ro. genommen. Auf Lieferung p. ult. Mai k. J. wurde zu 91 Ro. mit 10 %% Vorschuß ange⸗ boten, ohne Beachtung zu finden. . Hanfsaamen wurde zu 18 ½ (12 ½) Ro. gemacht, es sind 3000 Tschetw. übrig, die Eigner fordern höheren Preis, man bot aber nur 18 ⅜ (12 ½) Ro.
Oesterreichische Monarchie.
Anzeiger der Allg. Preuß.
el Deutschlands überhaupt darstellt, sondern auch unter den euro⸗ äischen Handelsplätzen außer London und Liverpool bei weitem den größten Handel dahin und daher treibt, so ist die fortlaufende, sehr
*) Tab. XXII. u. XXIII. der hamburger Schrift.
Von Bremen:
nach europäischen Häfen 1236 mit 63,921 Lasten à 4000 Pfd.; nach außereuropäischen 348 mit 68,710 Lasten. 111u““ Bremen ist der einzige Hafen Deutschlands, der ein so eigenthümliches Interesse zu den transatlantischen Ländern vertritt. 9 *½) Vergl. Tab. XVIII. der hamburger Schrift.
8 111“
Schlag⸗Leinsaamen von den Gattungen zu 26 ½ (17 ½) a 27 ½ (18³) Ro. ist wenig vorhanden, für No. ist keine Kauflust.
Einfuhr⸗Waaren. “ andere Gattungen sehlen fortwährend.
die höheren zu 28 ½ (19) a 30 (20)
Liverpooler Salz räumte sich zu 71 a 71 ½ Ro.,
Inserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung
unserem Expeditions⸗Lokale, Behrenstraße Nr. 52, in Empfang genommen. 2
Blattes, namentlich auch im Auslande, glauben wir darauf aufmerksam machen zu müssen, serhe 22 82 2/; e1 4 H bet 4 . F 8
und Auslandes, alle das Eisenbahnwesen, Literatur und Kunst, Industrie und Hande besnderesis ger Expedition in frankirten Briefen 6
ärtige haben ihre Inserate unter d — 1 1vZZöJ“ ünscht wird, bitten wir unter der Adresse der
Zeitung stets Aufnahme finden. gen von literarischen und artistischen Novitäten, deren Besprechung im Feuilleton der Allg. Preuß. Zeitung gewi⸗
Der
portofrei oder durch Buchhändler⸗Gelegenheit bewirken zu wollen.
gewünscht wird, 8 d Preis der Insertion beträgt für den Raum daß außer gerichtlichen und anderen öffentlichen
Allgemeiner Anzeiger.
werden an den Wochentagen von Morgens aum einer Zeile 2 Sgr. Bekanntmachungen — auch Familien⸗Nachrichten jeder Art in dem
reffende Anzeigen, so wie
9 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr in Bei der großen Verbreitung unseres der respektiven Behörden des In⸗
Zusendun⸗ Redaction
Bekanntmachungen.
899 b] I IIII1I1“
Alle diejenigen, welche an das von dem Gutsbesitzer Hermann Hecht auf Neuhof an den Gutsbesitzer Carl Friedrich August von Bornstedt verkaufte und diesem bereits tradirte, im Greifswalder Kreise belegene Allo⸗ dialgut Schalense nebst Inventario, Saaten und Acker⸗ Arbeiten aus der Besitzzeit des Verkäufers oder dessen Vorbesitzer aus irgend einem Grunde Rechtens Forde⸗ rungen und Ansprüche geltend machen zu können ver⸗ meinen, werden zu deren Anmeldung und Beglaubigung
in einem der folgenden Termine:
senden Präklusiv⸗Abschied zu erkennenden Präklusion, —
8
Von Magdeburg nach Berlin.
Morgens 6¼, 10, Mittags 12, Abends 6 ⁄ Uhr.
e Berlin⸗Potsdam⸗Magdebur⸗
am 23. September, 14. und 29. Oktober gr., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver⸗ meidung der durch den am 18. November cr. zu erlas⸗
auf den Antrag des Käufers hiermit aufgefordert.
Datum Greifswald, 28. August 1847. 8 Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. s b v. Klot.
4* .
1875 b]
Fahrplan
.
8
ger Eisenbahn. — Von Berlin nach Mag⸗ deburg.
Morgens 5 ½, 9, Nachmittags 5, zEAbends 10 Uhr (Ankunft 4 Uhr).
Von Berlin nach Potsdam.
5 ½, 8, 9, 10, 12, 2, 5, 7, 10 Uhr.
9 22 9 92 * 8 Von Potsdam nach Berlin. [873 Belanntmachung.
Für die Berlin⸗Stettiner Eisenbahn sind zu den Re⸗ paraturen der Wagen und Maschinen nachstehende Nutz⸗ hölzer erforderlich: 8
ecirca 600 Kubikfß. eichene Bohlen in verschiedenen Dimensionen, 400 » eschene Bohlen in verschiedenen D mensionen, rothbuchene Bohlen j ie⸗ deuen Dimensionen, 60 Föe. Rundholz 200 » elsen Bohlen ꝛc. in verschiede⸗ nen Dimensionen, 6 Schock 1 ½ 4 274
22
[933 b]
„» „ — Brieger Eisenbahn. Die mittelst Aufforde⸗ rung vom 27. Mai d. J. auf die Actien der Neisse⸗ Brieger Eisenbahn aus⸗ geschriebene neunte Ein⸗ zahlung von funfzehn 80 Prozent ist auf die Quit⸗ tungsbogen Nr. 683 — 688 incl. 892 — 8941 incl. 903. 1006 — 1022 incl. 1695 incl. 1795— 1798 incl. 1980 — 1984 incl. 1989 — 1996 incl. 2327. 3028 —3034 incl. 3094 — 3090 incl. 3162 —.3173 incl. 3175. 3177 — 3184 incl. 3221 — 3228 incl. 3482 —3485 incl. 6177 — 6186 incl. 7963 — 7981 incl. 8314 — 8334 incl. 9841 — 9848 incl. 10149 —- 40168 incl. 10211 — 10230 incl. 10697. 10699. 10703. 10709 — 10711 incl. 10715. 10717. 10718. 10720. 10871 — 10875 incl. 10877. nicht geleistet worden. In Gemäßheit des §. 12. des Ges.⸗Statutes werden die Inhaber dieser Quittungsbogen aufgefordert, die
rückständige Ausschreibung von funfzehn Prozent eof zwei Thaler Conventionalstrafe fär jede Actie bin⸗ nen Vier Wochen in dem Lokale der
Hauptkasse auf dem Oberschlesischen Bahnhofe gegen Quittung des Herrn Kassirer Lange und Controleur Bialetzki zu leisten. Erfolgt innerhalb dieser vier Wochen die Zahlung der rückständigen Einzahlung nebst Conventionalstrafe nicht, so verfallen die auf die betref⸗ fenden Quittungsbogen gemachten Einschüsse der Ge⸗ sellschaft, und die Quittungsbogen selbst werden für er⸗ loschen erklärt.
Breslau, den 20. September 1847.
Das Direktorium der Neisse⸗Brieger Eisenbahn⸗
Gesellschaft.
Mecklenburgische Eisenbahn⸗ 188 b. Gesellschaft.
Es wird hierdurch ge⸗ 250, n meinkundig gemacht, daß
3 die Interims⸗Actien Nr.
14,011. 14,012. 14,013. 1
1689-
1 14,014 und 14,015 der Mecllenburgischen Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft, für die der 7te Einschuß nicht rechtzeitig ge⸗
S leistet ist, und für die auch in Folge der durch alle statutenmäßig vorgeschrie⸗ benen öffentlichen Blätter publizirten Aufforderung
6
i„ (kieferne Bretter in verschie⸗
8 8 25 denen Längen, sche 120 Stück 2⸗ und z3zöllige kieferne Rahmbohlen nach besonderen Dimensionen, 400 lauf. Fuß Rüstern⸗, Eschen⸗ oder Birken⸗ Rundholz. näheren Bedingungen sind im technischen Bü⸗
reau im hiesigen Empfangshause einzusehen.
Unternehmer, welche auf diese Lieferung reflektiren woolen, werden ersucht, ihre Preisforderung unter porto⸗ freier Adresse an den Unterzeichneten einzureichen.
Stettin, den 20. September 1847. Der Ober⸗Ingenieur Calebow.
die Nachzahlung mit den Zinsen und
der Conventional⸗Strafe binnen 4 Wochen vom Tage der publizirten Annonce ange⸗
rechnet nicht erfolgt ist, haben an—
nullirt werden müssen, wodurch alle Rechte
erloschen sind, die aus den früheren Einzahlungen er⸗ wachsen waren. Schwerin, den 7. September 1817. Die Direction der Mecklenburgischen Eisenbahn⸗ Gesellschaft. Geo Meyenn. Erdmann. C. F. Viereck. Arndt. L. Albert.
n 27 29222 N⸗ —ᷣ 8 82 ch Sächsisch⸗Schlesische 8 90 9) 8 Eisenbahn. vN Bei der ze hn⸗ ten Einzahlung auf die Sächs.⸗ Schles. Eisenbahn⸗ Actien sind bis mit Ablauf des Schluß⸗ Termins (31. Juli) auf die nachbenann⸗ ten Nr. der bei der neunten Einzah⸗ lung ausgegebenen Interims⸗Actien: Nr. 4657. 8928 bis mit 8933. 13601 bis mit 13610. 13788. 13789. 15000 bis mit 15003. 15303 bis mit 15367. 16408. 19042 bis mit 19015. 22315. 23436 bis mit 23443. 24362 bis mit 24386. 26650. 26659. 29869. 30833. 33294 bis mit 33341. 37625 bis mit 37627.39741 bis mit 39743. 1.““ die Einzahlungen nicht geleistet worden, und in Gemäß⸗ heit §. 18. der Gesellschafts⸗Statuten werden deren In⸗ haber, welche die Zahlung nicht bereits nachträglich ge⸗ leistet haben, hiermit aufgefordert, die letztere unter Ju⸗ schlagung der nach §. 17. erwähnter Statuten verwirk⸗ ten Conventionalstrafe von 10 % (1 Thlr. für die Actie) längstens bis zum 9 30. September lauf. Jahres bei dem unterzeichneten Direktorium zu leisten. Die Unterlassung der Einzahlung innerhalb dieser Frist macht den Actien⸗Inhaber aller ihm als solchem zustehenden Rechte verlustig. Dreeden, den 6. August 1847. 11““ der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft. Franz Netcke. v Vprasbhrf..
[932 b]
EUUUUIIII-
121 P zwischen
NEWIYORK und BREMEI
Das Amerikanische post⸗Dampfschiff 8 „ WASHINGTON“, CECuapt. Hewitt,
wird am 19. Oktober von der Weser und am 23. Ok⸗ tober von Snbgagfon nach he ost fühehren. ie Passage⸗Preise sind: 1 von Bremen nach geezpork 195 Thlr. Ld 8 5 „ n Se h302 8 8ePege ene Beköstigung eingeschlossen, mit Ausnah . W“ 1* 88 und Domestilen 27 die Hälfte, und hat jeder Passagier 20 Kubikfuß Gepäck frei. — Die zweite Kajüte ist aufgehoben. — b Güterfracht 35 und 25 Dollars pr. 49 Kubikfuß mit 5 % Primage; für Baarsendungen ¾ pCt.; für Packete mit Proben, worüber Connoissemente gezeichnet werden, 5 Dollars, ohne Connoissemente 3 Dollars.
Um baldige Anmeldung von Passagieren, welche diese Gelegenheit benutzen wollen, so wie der dafür bestimm⸗- ten Frachtgüter, ersuchen
für Bremen C. A. Heineken & Co.,
für Havre Wm. Iselin,
für Southampton Day, Croskey & Ross.
Literarische Anzeigen. 881] In der Büschlerschen Verlags⸗Buchhandlung in Elberfeld ist im Juni 1847 erschienen und in Berlin
„F. Dümmler’'s Buchhdlg. (unter den Linden 53), vorräthig: “ Lange, L. Dr., Professor in Irna. Geschichte des Protestantismus, oder des Kampfes für das Ur⸗ christenthum, seit den ersten Jahrhunderten nach Christo bis auf unsere Tage. Zur Belehrung, Er⸗ bauung und Versöhnung der Christgläubigen aller Konfessionen und Stände. In 2 Abtheilungen. 26 Bogen groß Oktav. 1 Thlr. 15 Sgr. Langen 3 erg, E. Wie werden Rechen⸗Aufgaben durch Probiren aufgelöst? Das will sagen: Die Todten (regula salsi) stehen wieder auf. Zur Wiedereinführung allen Rechenmeistern empfohlen. 6 Bogen. 6 Sgr.
882
81 eben ist in der Riegelschen Buchhandlung (Heintz E Stein) in Potsdam erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:
W. Hoßbach's Predigten. 7te Sammlung. Auch unter dem Titel: Nachgelassene Predigten von W. Hoßbach, Doktor der Theologie, Konsi⸗ storialrath und Prediger an der Neuen Kirche zu Berlin. Ein Vermächtniß an seine Ge⸗ meinde. Mit einem biographischen Vorwort von Dr. F. A. Pischon. 29 ⅔ Bogen. 8. in Umschlag broschirt. Preis 1 ½ Thlr.
934 b
Den vielen bereits an mich ergangenen An⸗
fragen wegen Erscheinens der von mir vor kurzem an⸗
ezeigten Broschüre:
86 Danksagung an Carl Ludwig von Haller 8
für die von demselben gegebene staatsrechtliche Fetlang
des Vereinigten Landtags in Preußen, abgestattet dur
Adam Löffler,
diene zur Nachricht, daß dieselbe nunmehr gewiß im Lause
derjnächsten Woche erscheinen wird. Auch für weitere Kreise
dürfte es von Juteresse sein, dem so berühmten Lehrer
der Staats⸗Politik gegenüber einen seiner geistvollsten
Schüler zu sehen. 8. August von Schröter,
Lcipziger- und Charlottenstr.-Ecke.
883] “ — 1 In Kommission bei Carl Reimarus (Gropius⸗
sche Buch⸗ und Kunsthandlung) in Berlin ist erschienen
und durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslan
des zu beziehen: 1 8 Hohenzollerische Forschungen
Theil I.
Schwabische Forschungen. Mit einer Stammtafel und 22 sphrogestischen Tabellen 14185 Thlr. Pracht⸗Ausgabe 2 Thlr. 8b
““
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. †¼ Jahr. 1 8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. üBei einzelnen Nummern wird der Gogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.
841
Alle Post-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Hestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Erpedition der Allg. Preuß. Zeitung: HBehren⸗-Straße r. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
“ “
Amtlicher Theil. 1 “ 1 1S Beförderungen, Abschieds⸗Bewilligungen und Todes⸗
fälle in der Armee. — Provinz Sachsen. Jubelfest der Schützengilde in Aschersleben. — Rhein⸗Provinz. Reise Sr. Majestät des Königs. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Ankunft des prinzen Luitpold in München. — Beginn der Thätigkeit der Stände⸗ Versammlung. — Königreich Sachsen. Das gemeinsame Wechsel⸗ recht. — Königreich Württemberg. Herabsetzung des Ausgangs⸗ Zolles für Getraide. — Großherzogthum Baden. Die Stände⸗ Versammlung. — Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Versammlung des Gustav⸗Adolfs⸗Verein. — Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. Verordnung wegen der Auswanderung. — Neues Militair⸗Pensions⸗Reglement. — Füͤrstenthum Ho henzollern⸗ Sigmaringen. Stipendien für Studirende der Theologie. Wien. Erzherzog Stephan. — Prag. Die Ablösungsfragen. — Schreiben aus Meran. (Aufenthalt Sr. Ma⸗ jestät des Königs von Preußen.) 8 Frankreich. Paris. Hofnachricht. — Dankgebet für die Aerndte. — Diesjähriges Kontingent. — Convention mit Haiti. — Nachrichten von Madagaskar. — Börse. — Schreiben aus Paris. (Straßenunsug mit kleinen Bomben.) b Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. — Der Geldmarkt. — Der Standard über die häufigen Bankerotte. — Sen⸗ dung eines englischen Gesandten nach Rom. — Lage der Kohlengruben⸗ Besitzer. — Eisenpreise. — Der Herzog von Buckingham. — Ver⸗ mischtes. Niederlande. Aus dem Haag. Belgien. Brüssel. Reform. Spanien. Schreiben aus Madrid. (Angeblicher Plan zur Entführung der Königin; der Courrierfrançais in Crage verboten; Vermischtes.) Türkei. Konstantinopel. Bedrhan Bev. — Vermischtes. Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Aus der bayerischen Pfalz. Die Arbeiten an der Pfälzischen Eisenbahn. — Wien. Die Eisenbahn⸗Actien. 8 Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
s Abreise der Prinzessin von Oranien. Hofnachricht. — Der Kongreß für Gefängniß⸗
Aachen. Versammlung der Naturforscher und Aerzte. Beilage. b
Amtlicher Theil.
Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Frie⸗ drich der Niederlande, so wie Höchstderen Kinder, die Prin⸗ zessinnen Louise und Marie, sind nach Münster und
Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Stre⸗ litz nach Neu⸗Strelitz abgereist. 3
Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur des Kadetten⸗Corps, von Below, von Kulhlm.
Uichtamtlicher Theil.
8
ö
Berlin, 25. Sept. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen⸗ blatte sind die Hauptleute von Tippelskirch, vom 6. Infan⸗ terie⸗Regimente, und von Kleist, vom 11. Infanterie⸗Regimente, zu Majors ernannt worden. Ferner ist dem Hauptmann Kalisch, Chef der 4. Invaliden⸗Compagnie, als Major mit der Compagnie⸗ Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und seinem bisherigen Gehalte und Servis als Pension, so wie dem Major Wichmann, Commandeur des 2. Bataillons 22. Regiments, als Oberst⸗Lieutenant mit der Regiments⸗Uniform mit den vor⸗ schriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und Pension, der Ab⸗ schied bewilligt worden.
Dasselbe Blatt enthält die Nachweisung der seit dem 15. Ja⸗ nuar 1847, so wie der früher erfolgten, seit dem gedachten Zeitpunkt erst bekannt gewordenen Todesfälle von ausgeschiedenen und dimittir⸗ ten Königl. preußischen Offizieren des stehenden Heeres und der Land⸗ wehr, so wie von verabschiedeten Militair⸗Beamten. Nach derselben starben unter Anderen: von Stillfried, pensionirter Major vom Train⸗Depot zu Königsberg; von der Brincken, pens. Major und Kreis⸗Offizier von der ostpreußischen Gendarmerie⸗-Ober⸗Brigade; von Bessel, pens. Oberst⸗Lieutenant vom 2ten Bataillon (Jülich) 25sten Landwehr⸗Regiments; von Eberhard, pens. Oberst⸗Lieute⸗ nant und Commandeur des Zten Bataillons (Ratibor) 22sten Land⸗
“
wehr⸗Regiments; von Haas, pens. Oberst und Commandeur des vormaligen 3ten potsdamer Landwehr⸗Regiments; Frhr. von Wacker⸗ barth sonst genannt von Belling, pens. Major vom vormaligen 5ten schlesischen Landwehr⸗Kavallerie⸗Regiment; von Gillern, pens. Major vom Iten Kürassier⸗Regiment; Tanke, pens. Major vom Aten Ulanen⸗Regiment; Lenz, pens. Major und Platzmajor in Pil⸗ lau; Günther, pens. Justizrath und Divisions⸗Anditeur von der 16ten Division; Alter, pens. Major vom 25sten Infanterie⸗Regi⸗ ment; von Steindel, pens. Major vom 3ten Bataillon (Sanger⸗ hausen) 27sten, jetzt Zten Bataillons 31sten Landwehr⸗ Regiments; von Freysleben, pens. General⸗Major zur Disposition, vorher Commandeur des 4ten Infanterie ⸗Regiments; Dr. Wittzack, Re⸗ giments⸗Arzt a. D. vom vormaligen 2ten kurmärkischen Landwehr⸗ Regiment, zuletzt Sanitäts⸗Rath und Kreis⸗Physikus in Templin; Post, pens. Oberst und Abtheilungs⸗Commandeur von der 2ten Ar⸗ tillerie⸗Brigade; von Bosse, pens. Oberst⸗Lieutenant und Chef der Sten Invaliden⸗Compagnie; van Vlieth, pens. Major vom 26sten Infanterie⸗Regiment; Frhr. von Seckendorff, Major a. D. vom Iten Bataillon (Sorau) 12ten Landwehr⸗Regiments; von Arnim, Oberst a. D. vom 1sten Dragoner⸗Regiment; Frhr. von Troschke, pens. General⸗Lieutenant und Commandeur der 4ten Landwehr⸗Bri⸗ gade; von Stückradt, pens. Oberst⸗Lieutenant vom 7ten Infan⸗ terie⸗-Regiment; von Owstien, pens. General⸗Major und Komman⸗ dant von Grandenz; Staffehl, pens. Oberst⸗Lieutenant von der Garde⸗Artillerie⸗Brigade; von Kunheim, pens. Major und Kreis⸗ Brigadier von der vormaligen westpreußischen Gendarmerie⸗Ober⸗ Brigade; von Grävenitz, pens. Oberst⸗Lieutenant vom vormaligen mecklenburg⸗strelitzschen Husaren⸗Regiment; von Jasmund, Major g. D., vormals dienstl. Adjutant beim General⸗Kommando in Sach⸗ sen, Kammerherr; von Sohr, pens. Major vom 3ten Husaren⸗Re⸗ giment; Benken dorf von Hindenburg, pens. General⸗Lieute⸗ nant und Kommandant von Thorn; Frhr. von Vietinghoff, gen. Scheel, pens. Oberst⸗Lieutenant a. D. vom 30sten Infanterie⸗Re⸗ giment; von Eichmann, pens. Major vom 5ten Kürassier⸗Regi⸗ ment; Fiedler, inaktiver Major vom Sten Infanterie⸗Regiment (Leib⸗Infanterie⸗Regiment); Arnold, pens. Major vom 2ten Ba⸗ taillon (Stolp) 2lsten Landwehr⸗Regiments; von Windheim, pens. General⸗Major und Brigadier ver 6ten Land⸗Gendarmerie⸗Brigade; von Ivanow, pens. Major vom 14ten Infanterie⸗Regiment; von Wittken, pens. Oberst⸗Lieutenant vom 12ten Infanterie⸗Regiment; Bechtold von Ehrenschwerdt, pens. Oberst⸗Lieutenant vom Z1sten Infanterie⸗Regiment; von Eisenhart, pens. Oberst vom 3ten Ulanen⸗Regiment; von Schachtmeyer, pens. General⸗Major, zuletzt Oberst und Commandeur des 9ten Infanterie⸗Regiments (Kol⸗ berg); Hoeppner, pens. Major vom 9ten Infanterie⸗Regiment (Kolberg); von Roebel, pens. General ⸗ Major und Commandeur des 6ten Infanterie⸗Regiments. 1—
Provinz Sachsen. Der Magd. Ztg. wird aus Aschers⸗ leben vom 20. September gemeldet: —
„Die Schützengilde zu Aschersleben, von deren weit früherem Bestehen ältere Nachrichten Kunde geben, erhielt vor 300 Jahren am Tage Ascen- sionis Dowini zuerst ein obrigkeitlich bestätigtes Statut und Corporations⸗ rechte. Dies 300jährige Bestehen der Schützen⸗Gesellschaft am Stiftungs⸗ tage selbst zu feiern, gestattete der Nothstand des Frühjahrs nicht, es wurde daher die eigentliche Festfeier auf die Tage des 14. und 15. September verlegt, an welchen die hiesige Schützengi’de seit Jahrhunderten ihr Frei⸗ schießen alljährlich zu halten pflegt. Der Einladung der hiesigen Gilde zur Theilnahme am Feste waren Schützenbrüder aus Nah und Fern freundlichst gefolgt; die Gilden zu Barby, Berlin, Bernburg, Braunschweig, Kalbe, Könnern, Egeln, Halberstadt, Magdeburg, Neustadt⸗Magdeburg, Oschersle⸗ ben und Quedlinburg waren zum Theil zahlreich vertreten.
Am 14ten früh um acht Uhr stellten sämmtliche Schützengilden sich auf dem Marktplatze auf, und nachdem sämmtliche Gildefahnen vom Rath⸗ hause abgeholt worden, begab sich der stattliche Zug nach dem Schießplatze, umwogt von zahlreichen Schaulustigen und unter Vortragung des pracht⸗ vollen silbernen Humpen, den Se. Majestät der König zu dieser Feier der hiesigen Schützengilde Allergnädigst zu verleihen geruht haben. Alsbald nach dem Auszuge begann das Scheibenschießen der einzelnen Gilden in der Reihe, wie sie das Loos getroffen und dec der hier altherkömmlichen Weise dergestalt, daß die meisten getroffenen Schüsse und dann die besten Stechschüsse entscheiden. Der Mittag vereinigte sodann an 400 Personen, Schützen und andere Festtheilnehmer, zu einem gemeinsamen Mahle im großen Zelte. Der Ober⸗Schützenmeister, Herr Gasthalter Bernardt, über⸗
ab hier zunächst der hiesigen Gilde den von Sr. Majestät dem Könige ihr Allergnädigst verehrten silbernen Humpen nach Verlesung folgender, das Geschenk begleitenden Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre: 4
„„Die Anzeige des Schützenmeisters Bernardt über die bevorstehende Feier des dreihundertjährigen Bestehens der Schützen⸗Gesellschaft zu Aschers⸗ leben giebt Mir die willkommene Veranlassung, für die Gesellschaft als ein Zeichen Meines landesherrlichen Wohlwollens ein dauerndes Andenken zu stiften. Ich habe dazu den beikommenden silbernen Humpen ausersehen, aus welchem die Schützen jährlich am Stiftungstage ihrer Verbindung einen gemeinsamen Trunk zu Ehren ihres Königs thun mögen, und dessen ein⸗
zelne leere Felder die Bestimmung haben, die Namen aller künftigen Schützen⸗ meister aufzunehmen. Mit diesem Ehrengeschenk verknüpfe Ich zugleich die Anordnung, daß jeder Schützenmeister, dessen Name darauf eingetragen wird, zur Erinnerung an die ihm widerfahrene Ehre eine Medaille empfan⸗ gen soll, von welcher ich vorläufig für die nächsten zehn Jahre zehn Exem⸗ plare hier beifügen lasse. Somit wünsche Ich denn der Schützen⸗Gesell⸗ schaft ein ferneres langes und fröhliches Gedeihen und halte Mich über⸗ zeugt, daß derselben die obigen Auszeichnungen zum steten Antriebe dienen werden, sich selbst auszuzeichnen durch äußere Haltung und durch innere Gediegenheit, so wie durch Festigkeit in der Treue für das Vaterland und Mein Königliches Haus. 3
Potsdam, den 19. April 1847. 1
b v 8 1 Friedrich Wilhelm. An die Schützen⸗Gesellschaft zu Aschersleben.““
Nachdem der Ober⸗Schützenmeister dem erhabenen Landesvater ein drei⸗ faches Lebehoch unter donnerndem Jubel der Versammlung ausgebracht, kreiste der aber und abermals gefüllte Hgumpen von Mann zu Mann, auf daß zu Ehren unseres geliebten Königs Jeder einen Trunk daraus thue. Dem Toaste auf das Wohl des Prinzen von Preußen Königl. Hoheit folg⸗ ten unter abwechselnden patriotischen Gesängen andere ernsten und heiteren Inhalts, bis die Aufhebung der Tafel die Schützen zur Fortsetzung des Schießens führte. Mit einem sehr zahlreich besuchten Balle im geräumigen Saale des Schützenhauses endete spät die fröhliche Feier des ersten Fest⸗ tages. Am 15ten, Morgens 8 Uhr, erfolgte wiederum der feierliche Auszug der Schützengilden nach dem Schießplatze, woselbst nach einem sehr wohl⸗ gelungenen Parademarsche das Schießen fortgesetzt ward. Nach beendigter Mittagstafel, an welcher der heiterste Frohsinn herrschte, wurden Abends die ausgesetzten Silberpreise vertheilt. Von den ausgesetzten 132 Silber⸗Ge⸗ winnen erhielt den ersten Preis — einen silbernen Pokal — auf die mei⸗ sten Treffschüsse und den besten Stechschuß ein Mitglied der braunschweiger Gilde, während der auf den besten Schuß bestimmte silberne Vorlege⸗Löffel einem Mitgliede der ascherslebener Gilde zu Theil ward. Mit einem noch zahlreicher besuchten Balle endete die Jubiläums⸗Festfeier, in deren Verlauf bei den Festmahlen, auf liebreiche Anregung auswärtiger Kameraden, auch der hiesigen Armen gedacht und für dieselben eine Summe von 52 Rthlrn. gesammelt wurde.“
Rhein⸗Provinz. Ueber-die Reise Sr. Majestät des Königs enthalten die rheinischen Blätter Nachstehendes: „Am. 20. Septem⸗ ber früh gegen 9 Uhr fuhr Se. Majestät der König, im Gefolge die anwesenden hohen Gäste, von Koblenz in die Gegend von Bassen⸗ heim zur Abhaltung der Parade, verbunden mit einem Manöver der ganzen versammelten 16. Division und der ersten Bataillone des 35. und 39. Reserve⸗Infanterie⸗Regimentes. Se. Majestät ritt in Be⸗ gleitung einer zahlreichen glänzenden Suite, unter dem lauten Hur⸗ rahruf der in Parade aufgestellten Truppen, in welchen die ungeheure Masse von Zuschauern, die aus der ganzen Umgegend herbeigeströmt waren, freudigst mit einstimmte, die Fronte entlang, worauf das De⸗ filiren der Truppen vor dem Könige und den hohen Herrschaften be⸗ gann. Einen äußerst prachtvollen, ja imposanten Anblick gewährte das nunmehr beginnende Manöver des Ganzen mit markirtem Feinde in dieser sich zu beiden Seiten sanft erhebenden großen Bodenfläche. Um zwei Uhr war große Tafel, zu welcher außer den höchsten Militair⸗Personen auch, die Geistlichkeit beider Konfessionen geladen war. Nach aufgehobener Tafel fuhr der König in Begleitung seiner hohen Gäste auf seine Burg Stolzenfels zum Theec. Am 21sten Morgens halb 8 Uhr hatten die Sänger des Friedrich Wilhelms⸗ Vereins die Ehre, sich vor Sr. Majestät hören zu lassen, worauf der König um 9 Uhr zu dem Feld⸗Manöver abfuhr, welches militairische Schauspiel von dem schönsten Wetter begünstigt wurde. Um halb 2 Uhr, nach der Rückkehr des Königs und der anwesenden fremden ho⸗ hen Herrschaften, war abermals große Tafel, wozu die hochsten Civil⸗ Beamten, das Handelsgericht, der Ober⸗Bürgermeister und die Bei⸗ geordneten nebst einigen Mitgliedern des Gemeinde⸗Rathes geladen waren. Schon um 3 Uhr hatte sich eine Menge Menschen auf dem Schloßplatze, hauptsächlich aber am Landungsplatze der Dampfböte versammelt, um den geliebten Herrscher nochmals zu sehen und ihm ein herzliches Lebewohl zu wünschen, als derselbe um halb 5 Uhr, nachdem die hohen Gäste schon vorher eingetroffen, am Bord des Schnellbootes „Schiller“ der kölnischen Gesellschaft ankam, wo Se. Hesesgc sch n hen hoft versammelten Civil⸗ und Militair⸗Behör⸗ den noch aufs leutseligste unterhielt und darauf die Fahrt n gonn und Brühl fortsetzte. “
Am 21. September Abends gegen 9 Uhr kam Se. Majestät der König mit der höchsten und hohen Begleitung am Bord des Dampf⸗ schiffes in Bonn an. Die Ufer waren festlich geschmückt durch Fah⸗ nen und Beleuchtung; Böllerschüsse ertönten zur Begrüßung, und die Behörden hatten sich zum Empfange Sr. Majestät⸗ eingefunden. Allerhöchstdieselben fuhren durch die schön beleuchtete Stadt, begleitet von dem allgemein ertönenden Begrüßungsrufe des Volkes. Auf dem Markte und an der Münsterkirche brannten bengalische Feuer, wobei die letztere sich besonders schön ausnahm. Die Pfarrer und andere höhere Beamte und Vorstände der Stadt waren an dem bonn⸗kölner Bahnhofe versammelt. Se. Majestät unterhielten sich bei ihrer An⸗
Aachen, 21. Sept. (Aach. Ztg.) Die Section für Geologie und Mineralogie hatte für heute einen Ausflug nach den benachbarten Ortschaf⸗ ten Stolberg und Eschweiler beschlossen, um die dortigen zahlreichen Gru⸗ ben und sonstigen Etablissements für Bearbeitung der Metalle zu besichti⸗ gen. Es hatten sich nahe an 100 Mitglieder zur Theilnahme an dieser, von schönem Wetter begünstigten Lustfahrt vereinigt, welche heute ganz früh sich nach Stolberg begaben, wo zunächst die in der Nähe dieser Stadt auf den busbacher und breiniger Bergen gelegenen Galmey⸗ und Bleigruben der Gesellschaft 8 und Comp. in Augenschein genommen wurden. Der dort anwesende Herr Regierungsrath Bredt batte die Aufmerksamkeit, sämmt⸗ liche Anwesende z1 einem Fruüͤhstück in seinem Hause einzuladen, was so freundlich 11 angs oten, so auch angenommen wurde. Alles begab sich in das gastliche Sne⸗, wo man sich bei einem heiteren Mahle für die weite⸗ ren Arbeiten stärkte und der Herr Geheime Hofrath Stiebel dem allge⸗ meinen Wunsche entsprach, als er zuletzt mit herzlichen Worten im Namen der ganzen großen Gesellschaft dem liebenswürdigen Wirthe den besten Dank Aller aussprach. Von hier begab man sich nach den Etablisse⸗ ments der Gesellschaft für Zink⸗Fabrication, welchen, so wie den ͤbri en Anstalten Stolbergs, ebenfalls längere Aufmerksamkeit geschenkt wurde 88 sich sodann über Eschweiler nach den großartigen Puddlings⸗ und Walzwer⸗ ken der Gesellschaft Michiels und Comp. auf Eschweiler An zu Regeben
7
welche in allen ihren Theilen besichtigt wurden und durch ihre Dimensionen, so wie ihre ganze Einrichtung, die allgemeinste Anerkennung fanden. Nach 5 Uhr brachte die Eisenbahn die geehrten Gäste nach Aachen zurück. Während dessen hatten die übrigen Sectionen sich mit der Erörterung der interessantesten Fragen beschäftigt. In der Section für Botanik, Land⸗ und Forstwirthschaft wurde unter Anderem ein von Herrn Dr. Schultz⸗ Schultzenstein in Berlin eingesandter Aufsatz über eine neue Pilzart, Ery- sibe phosphorea, vorgelesen, welche die Ursache des nächtlichen Leuchtens am faulen Holze sein soll. Herr Oberförster Biermanns setzte den gestern abgebrochenen Vortrag über Forst⸗Kulturen fort, wobei er angiebt, wie man auf einem Boden mit dünner Dammerdschicht diese ohne künstliche Düngung vermehren könne, so daß die Wurzelbildung eingesetzter Bäumchen rascher gefördert werde. Die Saat werde am zweckmäaäßigsten auf Aschenplätzen (in Rasen⸗Asche) gedeihen, weil darin die meiste ange⸗ messene Feuchtigkeit unterhalten wird. In der Section für Medizin, Chi⸗ rurgie und Geburtshülfe hielt Herr Sanitäts⸗Rath Dr. Metz einen Vor⸗ trag über Symische Amputation im Fußgelenke und führte einen glücklichen Fall von Resection des Oberarms vor. Herr Professor Ehrmann aus Straßburg sprach über Polypen des Kehlkopfs, eine Krankheit, die, wenn auch sehr selten, doch um so wichtiger, als sie ohne Operation nothwendi⸗ gerweise zum Tode führt. Herr Professor Stromeyer und Herr Professor
Roux meinten, daß die von Herrn Dr. Ehrmann ausgeführte Operation z den brillantesten Bereicherungen des 19ten Jahrhunderts gehöre. Herr Dr. Wetzlar sprach über die Nothwendigkeit einer größeren Betheiligung der Aerzte bei der medizinischen Gesetzgebung und Professor Stromeyer über die An⸗ wendung der warmen Bäder nach der Operation der Blasen⸗Scheidenfistel. Am Schlusse der sehr interessanten Sitzung zeigte Herr Instrumentenmacher Lucas aus Paris mehrere ausgezeichnet gearbeitete Instrumente vor. In der Section für Anthropologie und Psychiatrie sprach Herr Geheime Rat Flemming über Präkordial⸗Angst.
Um 7 Uhr versammelte sich wieder Alles in dem Lokale der Erholungs Gesellschaft, in welchem unser gediegener Instrumental⸗Verein ein Konzert veranstaltet hatte, welches durch die treffliche Ausführung einiger großarti⸗ gen Symphonieen, so wie den schönen Vortrag eines Klavier⸗Konzerts durch den wackeren Dirigenten des Vereins, den städtischen Musik⸗Direftor Herrn von Turanp, sich den allgemeinsten Beifall mit Recht verdiente. Die Zahl der bis jetzt eingetroffenen Mitglieder beträgt 584, und nennen wir darunter nachträglich noch die Herren Saint Paul de Sincay, Direktor aus Paris, Müller, Professor aus Freiburg, Dr. Ruer, Sanitäts⸗Rath und Direktor der Irren⸗Anstalt aus Marsberg.
8 8 —j.j..—