je vi i die Weh⸗ „Wenn die Toscaner wissen volen, wie vie Genicht ge ge * läagen legen sollen, welche einige 2 ihrer Aussage in riesiger Ge⸗ Kommunismus und Radikalismus, Erwopa's emporwachse und Alles mit stalt in diesem oder jenen, — pflegen, so mögen sie nur folgende Vernichtung bedrohe, zu wichenas des Debats sein Blatt vom 8. Sep⸗ Worte lesen, womit das Journe tember beginnt: „ . verschiedenartige Beuriheilungen bemvoneifu⸗ wahr anzunehmen, in der Absicht, Italien zu einer gemäßz gien Parte sis — zmei Briefe zu veröffent⸗ „weien. 7 — thochgestellten Personen an uns gerichtet sind, die mit den lichen, walche seits der Alven sich verrant zu machen, die beste Gelegenheit geheiss Bns ionen wind deutlich hervorehen, ob in Italien wirtlich ver⸗ schiedene Parteien eristiren, oder ob sie blos eine Geburt unserer Phantasie sind, daneben wird man durch dieselben in Stand gesetzt venden zwischen dem Zustand in den Legationen, in welchen die gemäßigte Partei die Ober⸗ hand hat, und zwischen Toscana einen Vergleich anzustellen, wo die Kom⸗ munisten und die Radikalen, wie es wenigstens den Anschein hat, die Ober⸗ hand haben, und wo einige populaire Demonstrationen hinreichen, das ganze Land in Verwirrung zu stürzen.“ ; „Wer sollte beim Lesen dieser Worte nicht meinen, wir lebten hier wie in der Hölle? Indessen können wir betheuern, daß nie eine Stadt so ru⸗ hig war wie die unsrige. Wir haben sehr häufig in öffentlichen Blättern einer Nation, welche sich bescheidenerweise rühmt, allen übrigen in der Ci⸗ ilisation voranzugehen, gelesen, daß, so oft das Volk durch ein Volksfest oder durch eine andere Veranlassung in Masse zusammenlomme, große mi⸗ litairische Kräfte aufgeboten würden, um die öffentliche Ruhe zu überwachen. Und wir, die wir unter der Botmäßigkeit der Kommunisten und entwaffnet den Radikalen gegenüberstehen, haben in dieser Stadt am zwölften Tage dieses Monats Gelegenheit gehabt, einen großen Theil von Toscana’'s Be⸗ völkerung versammelt zu sehen, um dem Fürsten ein Dankfest für die Bewilligung einer Bürgergarde zu bereiten, wobei uns nicht nur nicht die mindeste Furcht anfiel, wo uns vielmehr das größte Vertrauen beseelte, als wohnten wir dem herzlichsten Familienfeste bei. Und in der That, es war ein fröhliches, einmüthiges, seltenes Fest, welches diese Stadt vor vier Tagen sah, zu welchem mehr als 70,000 Men⸗ schen von außen zusammengeströmt waren, ohne daß man jene Waffen⸗ Vorfehrungen sah, welche Volk und Fürst so häufig zur Unehre gereichen: vielmehr mußte man mit der lebhaftesten Freude die wenigen Soldaten die⸗ ser Garnison bemerken, die sich mit einer ungeheuren Volksmenge vereinten und sich in brüderlicher Umarmung umschlungen hielten. Dies möge ge⸗ nügen, auf die Verdächtigungen und Anklagen des Journals des Dé⸗ bats zu antworten. Wer von uns lacht nicht, wenn er in dem Journal des Débats liest, daß das Journal Alba von dem Herrn Mordini re⸗ digirt werde? Wer von uns weiß nicht, daß der zweite Sohn des Herrn Emanuel Fenzi seit mehreren Monaten in Odessa wohnt? Aber die Korrespondenten des berühmten französischen Journals sont des persoennes haut placées. Die können sich nicht irren. Und auf sie gestützt, schildert ein so ernstes Journal ganz Europa einen friedlichen und einträchtigen Staat als läge er in Zerrüttung und sei eine Beute der Anarchie. Wenn das Journal des Débats Wohlgefallen daran fin⸗ den sollte, Wünsche nach nützlichen Reformen und verständigen Institutio⸗ nen mit Tumulten zu verwechseln, die man übrigens anderwärts zu dulden pflegt; wenn es üͤber die Parteien bei uns urtheilen will, wie man wohl hinsichtlich anderer Nationen urtheilen könnte, so möge es wissen, daß es nicht nur weit von der Wahrheit sich entfernt, sondern auch aus einem Be⸗ trogenen ein Betrüger wird. Nicht wir haben zu erzittern vor den Wir⸗ kungen gewisser bösen Lehren, deren Namen wir nicht einmal kennten, wenn er nicht zu uns über die Berge gekommen wäre. Nicht wir haben uns davor zu fürchten, daß die Stimme der Journale die Völker zum Auf⸗ ruhr rufe. Solche Journale bestehen unter uns nicht, können nicht be⸗ stehen. Wir Alle wissen, daß dieser Staat, wie viele andere in Italien, der Reformen, neuer Gesetze bedürfe, aber wir wissen auch, daß man solche Reformen nur mit Uebereinstimmung des Fürsten erstrebt, und daß man die neuen Gesetze vertrauensvoll von seiner weisen Vorsorge für das Volk und von der freien, redlichen und besonnenen Mitwirkung seiner Regierung er⸗ warten darf. Deswegen höre das Journal des Débats mit seinen traurigen Prophezeiungen auf; möge es künftig aus reineren Quellen schöpfen, dann wird es sehen, wie dieser edle Theil Italiens das Werk sei⸗ ner Civilisation im schönsten Einklang zwischen Fürst und Volk fortsetzt, welches letztere wohl weiß und nie vergessen wird, daß die Staaten nur dürch eine geregelte bürgerliche Weisheit eine bessere Gestalt erlangen und sich in Blüthe erhalten.“
Livorno, 17. Sept. Modena hat ohne vorherige Anzeige Truppen gegen die Gränze Toscana's gesandt und den Gränzverkehr sehr beengt, so daß keiner der Bewohner ohne Paß von Toscana über die modenesische Gränze darf. Dies ist für die Bewohner von Pietrasanta, die mit Massa in einem täglichen lebhaften Verkehr ste⸗ hen, sehr unbequem. Gestern schon wurden von hier Truppen nach Pietrasanta gesandt, um die Modeneser zu beobachten. — Der Her⸗ zog von Lucca hat seinen Staat verlassen und hält sich in Massa und Modena auf. Er hat eine Regentschaft eingesetzt, welche aus dem Präsidenten Marquis Mazza Rosa und den Staatsräthen besteht. Diese beschäftigt sich jetzt mit einem freieren Preßgesetz, mit dem Reglement der Bürger⸗Garde und der Ordnung des, wie es scheint, nicht glänzenden Finanz⸗Zustandes. he.
Turin, 16. Sept. Die fast gleichzeitigen Bewegungen in Lucca, Livorno, Genua, Mailand, Messina ꝛc. deuten auf eine orga⸗ nisirte Leitung einer thätigen radikalen Partei hin, deren Zweck auf Beschleunigung der Revolution geht, die nach der Meinung dieser Partei durch die Theilnahme der oberen Schichten der Gesellschaft nur gehemmt werden dürfte.
Das Zerwürfniß mit Oesterreich wegen Verkehrs⸗ und Zoll⸗Ver⸗ hältnissen ist auf dem Punkte, ausgeglichen zu werden. Der Vertrag vpon 1751 soll aufgehoben und mehrere wechselseitige Zugeständnisse in Zollsachen sollen gemacht, namentlich soll die Uebertaxe auf die sardinischen Weine wieder aufgehoben werden.
Neapel, 13. Sept. (N. K.) Die Gazz. delle due Sicilie enthält Nachstehendes: „Da in den letzten n die telegraphische Ver⸗ bindung durch das schlechte Wetter unterbrochen war, so konnten wir keinen weiteren Bericht über die Ereignisse in Calabrien geben, wie wir jetzt thun indem wir den Inhalt der an die Regierung gelangten Berichte bekannt machen. Nachdem die Aufständischen aus Reggio geslohen, zerstreuten sie sich zuerst in den Gebirgen; nachdem sich darauf Einige von ihnen in Dietro Marina (so nennt man den vom Jonischen Meere bespülten Bug der äußersten Apenninen) sich wieder gesammelt, glaubten sie sich erholen zu können, indem sie sich auf drei kleine Gemeinden oder vielmehr Dörfer, von höchstens 6 bis 700 Seelen jedes, warfen, von welchen da sie zu demselben Distrikte oder zu dem benachbarten von Geraece gehör⸗ ten, anzunehmen ist, daß sie einiges Einverständniß in denselben hatten Inzwischen wendete sich der General Nunziante, welcher vom Könige in richtiger Voraussicht mit Truppen zur Besetzung der Straße von Monte⸗ leone abgeordnet worden war, um einerseits den nach Reggio gesandten Truppen als Reserve zu dienen, andererseits mit denen des Marschalls Stadella in Verbindung zu stehen, welcher, nachdem er mit den Räuber⸗ banden (bdieser glorreichen Hoffnung der Empörungen!) fast zu Ende ge⸗ kommen, sich an die Einmündung von Tiriolo in Calabria Ulteriore Se⸗ conda begeben hatte — General Nunziante also wendete sich auf diese Nachricht zur Linken nach Gerace hin, um die oben erwähnten Aufständi⸗ schen anzugreifen. Bereits hatten die Einwohner dieses Hauptortes, welche eine solche Gäülße nicht erwarteten, sich zu mehreren Hunderten bewaffnet und, indem sie bie Fahne des Königs aufpflanzten und seinen erlauchten Namen anriefen, sich zum Widerstand gegen jene Uebelberathenen gerüstet. Denn der öffentliche Geist in jenen Gegenden steht vollkommen im Einklang mit dem Eifer der zur Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Ruhe in den⸗ selben bestimmten Truppen. Bei dieser Gelegenheit müssen wir der Tapfer⸗ keit Erwähnung thun, welche der Unter⸗Intendant und der Gendarmerie⸗
diͤlaEEElu nmarn
822
Lieutenant von Gerace bewiesen.
do. do.
1 Kaum hatten sie erfahren, daß in der Gemeinde Bianco einige Gährung erregt worden, als sie in der Nacht vom 3ten zum 4ten mit nur vier Gendarmen dorthin aufbrachen. Sie be⸗ gegneten einem Haufen Insurgenten, von welchem sie mit leichter Mühe umzingelt und gefangen genommen wurden. Allein als kühnen und klugen Leuten gelang es ihnen, in der folgenden Nacht zu entwischen und nach Gerace zurückzukehren, wo sie unter dem Rufe: „Es lebe Ferdinand II.!“ Lärm machten. Was sich ferner und bei der Ankunft der Truppen unter General Nunziante zugetragen, soll beim Empfang weiterer Berichte erzählt werden. Für jetzt beschränken wir uns auf die Mittheilung, daß sowohl mehrere Rädelsführer, als andere der Factiosen verhaftet worden sind. Wir schließen mit den Nachrichten, welche aus allen Provinzen diesseits und jen⸗ seits der Meerenge eintreffen; sie sind höchst befriedigend (oddisfaceutis- sime), und die große Mehrzahl, die guten Bürger, sind beruhigt, theils durch den Geist des Widerstandes gegen die Rebellen, der in ihnen rege geworden, theils durch die gelegene Hülfe, welche ihnen unser weiser und wachsamer Herrscher gesendet hat.“
Handels- und Börsen- Nachrichten.
34
.“ 2 11.“
E“ Berlin, den 27. September 18ñ47
Inländische Fonels: Efandbr es-, K. ommunal- Papiere und Ggeld-Course.
Brief. Geld. Gem. Z2f. Brief. 92 ½ 913 Kur- *.Nm. Ffdbz. 3 9¹³, 89 89 Schlesische do. 3 89 — do. Lt. B. gar. 4. 3 5% — hecl. Stadt-Obl. 91½ Pr. Bk-Antb.-Sch. — 104 ½ Westpr. Pfandbr. 92 ½⅔ Grossh. Posen do. 102 do. do. 92 ½ 91⅔ Ostpr. Pfandbr. 96 ½ — Pomm. do. 9⁴½ 94
Ausländische Fonds.
Poln. neue Pfdbr.
Geld. Gemn.
8 8
St. Schuld-Sch. Sech. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv.
2
— 2—8:
9¹¼ Friedrichsd'or. — And. Goldm. à5 th. — Disconto.
13 ⁄ 12 ¾
Russ. Hamb. Cert. — do. beillope 3.4. S. — do. Part. 500 Fl. 1. Anl. — do. do. 300 Fl. do. Stieglitz 2.4 A HHamb. Feuer-Cas. do. v. Rothsch. Lst. 5 do. Staats-Pr. Anl. 40. Peln. Schatz 0. 4 Helländ. 2 ½ 0 Iut. do. do. Cert. L. A. 5 — Kurhb. Pr. 0. 40 Th. 40. do. L.R. 16 ¼ Fardin. 4e. 26 Fe. Pol. a. Pfdbr. n. C. 4 94 Neue Bad. do³⁵Fl.
Eisenbahn-Aclien.
109 ¼ 82
Zf.
0. Sehl. Et. B. 4 888 [Pits. Mgdb. 115 ½ G. 8 do. Pr. B. 4 8 (do. do. 5
[Rbein. Stm. 4 4do. Prior. 4 3
4
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Volleing.
Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib. do. Prior.] 8 Chem. Risa. 4 8 sSt.-Vohw. Cöln-Mind. 4 95 ½ a † bz. sdo. Cöth. Bernb.4 — Cr. Ob. Fek. 1 76 ¾ 18. .“ Wlhb. (C. O.) Dresd. Görl. 4 102 ½ n. “ do. Prior. 5 Düss. Rlberf. 100 n. do. Prior. 92 h. 8 8 88
Gloggnitz. — 11“ Quit. Bog. 8 Hmb. Bergd. — .4 %
Kiel-Alt. Lpz. Dresd. A2cb. Mastr. 30 Löb. Zittan.. horg. Mrk. 50 Magd. Halb Berl. Anh. B. 45 Magd. Leipz. Bexb. Ludw. 70 do. Prior. - — r- n Brieg-Neuss. 90 k. Scbl. Mk. 88 G. NPo. Thür. V. 20 do. Prior 92 ½ bz. u. G. Magd. Witt. 30 do. Prior. 101½ G hecklenb. 80 Nrdhb. K. Fd. — Nordb. P. W. 70 0. Schl. Lt. A 107 h. Rh. St. Pr. 70 do. Prior. — Starg. Pos. 50 (Sechluss der Börsze 3 Uhr.)
Die Börse war geschäftslos, doch stiegen die Course in Folge bö- herer Notirungen vom Auslande. Köln-Minden wurd nach Ankuntt der Frankfurt a. M. Post begehrt. “
Getraide-Bericht. Am heutigen- Markt waren die Preise wie folgt Weizen 70 — 80 Rthlr. Roggen loco russ. 38 Rthlr. 8— neuer 43 — 48 Rthlr. 8 pr. Sept. Okt. 44 Rthlr. .“ — pr. April sMai k. J. 46 ⅓ Rthlr. Hafer 48/52 pfd. 26 — 28 Rthlr. 1 - 48pfd. pr. Frühjahr 26 Rthlr. Gerste 42 Rthlr. Rüböl loco 11 ⁄2 Rthlr. 18. - Sept. /Okt. 115⁄12 — ½ Rihlr. - Okt. Dez. 11 ½ Rthlr. 8 Spiritus loco 26 ¾ — 27 Rthlr. — Sept. Okt. 25 ½ Rihlr. 8 Frühjahr 23 ½ Rihlr.
99 ½ 6G.
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Zarsk. Selo. —
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62 bz. u. B. 69 ¼ „ † bz. 86 ⅔ bz. u. G. 83 B. 82 ⅞ 6.
“
Kanal- Listen. u“] ” 1 Den Finow-Kanal passirten am 24. 725. September: 4 Weiuen, 46 Wspl. Roggen, 118 Wspl. Gerste, 88 Wspl. IIafer, 3600 Cir. Mehl, 175 Wspl. Rapps. 1 8 Der Getraidemarkt bleibt sehr geschäftslos, und die Preise sind weichend. Spiritus in Folge stärkerer Anfuhren im Preise gesallen.
Königsberg, 24. Sept. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 60 — 85 Sgr. p. Pchfl; Roggen 50 — 57 Sgr. p. Schfl.; große Gerste 40 — 45 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 35 — 45 Sgr. p. Schfl.; Hafer 22— 25 Sgr. p. Schfl.; graue Erbsen 65 — 85 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erbsen 45— 03 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 25— 35 Sgr. p. Schfl.; Heu 10—15 Sgr. p. Ctr.
Danzig, 24. Sept. An der Bahn wurde gezahlt: Weizen 70—85 Sgr., Roggen 60 Sgr., Erbsen 57 — 60 Sgr., Gerste 35— 42 Sgr., Hafer 25— 28 Sgr. pr. Schfl.
Spiritus 25 Rthlr. pr. 120 Qrt. 80 % Tr.
Stettin, 25. Sept. Roggen, neuer in loco nach Qual. 42 a 45 Nthlr. bez., 82 pfd. pr. Sept./Ott. zu 42 ¾ Rthlr. zu lassen, für desgl. pr. Frühjahr 45 Rthlr. geboten.
Heutiger Landmarkt: 3
2 Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Zufuhren ... 14 24 3 6 2 Wspl. Preise 66 a 70 40 44 34 a 36 20 a 21 48 a 54 Rthlr.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 13 ¾ %, aus zweiter Hand 6 bez., pr. Sept./ Oktbr. zu 15 % zu haben, pr. Frühjahr 16 ⅞ %
ezahlt.
Rüböl, in loco 11 ⅞ Rthlr. bez. und G., pr. Okt./ Nov. zu 11 Nthlr. zu lassen.
8 Leipzig, 25. Sept. Getraide⸗Bericht. Das Getraide⸗ Beschäst läßt jetzt nicht viel von sich melden, indem auch in dieser Woche Siille
Erbsen.
Cete—]
darin vorherrschend war und die erfolgten Verkäufe sich fast nur allein auf das hiesige in der Messe allerdings bedeutend vermehrte Konsumo beschränk⸗ ten. Weizen bleibt unverändert auf 77 Rthlr. gehalten, bedingt aber nur 76 Rthlr., und wurden dazu heute einige dreißi Wispel verschlossen. Nach Roggen hat sich seit einigen Tagen eiwas ;2 Frage eingestellt, weshalb 58 — 60 Rthlr. gefordert, aber nur 57 Rthlr. bezahlt werden. Gerste hält sich steigend im Preise und brachte heute bei 44 — 45 Rthlr. Forderung 43 Rthlr. frei von Provision und zu 148 Pfd. Brutto. In Hafer war, wie immer, an der Börse kein Handel. Am Landmarkt in Roggen und Weizen keine Veränderung; Gerste dagegen erhielt 2 ½ Ngr. mehr, als am letzten Markttage, mithin als höchsten Preis 3 Rthlr. 17 ½ Ngr. p. Schfl. Hafer, je nach Qualität, 2 Rthlr. bis 2 Rthlr. 7 ⅔ Ngr. Kartoffeln 15 — 2 Rthlr.
9 üböl, ohne viel Kauflust und bei schwacher Zufuhr, wurde heute auf 12 ½ Rthlr. loco gehalten und mit 12 Rthlr. bezahlt. Außerdem wur⸗ den einige Posten auf Lieferung November zu 123 Rthlr. verschlossen, sonst aber sehr wenig gehandelt. Leinöl 11 ¾ Rihlr., Mohnöl 23 Rthlr. In Rapps und Rübsen wurde nichts gemacht.
Bremen, 23. Sept. (Getraide.) Weizen trifft noch so wenig ein, daß kaum der laufende Bedarf dadurch befriedigt werden kann, weshalb denn auch einige Thaler höher bezahlt werden mußte. Roggen wenig an⸗ geboten. Einige Partieen, welche zum Abschluß kamen, bedangen etwas hö⸗ heren Preis. Gerste und Hafer finden Nehmer für den Bedarf. Letztbe⸗ zahlte Preise: Weizen 142 à 147 ½ Rthlr.; Roggen, Ostsee - 85 a 873 Rthlr. Odessa- 90 a 92 ½ Rthlr., Sand⸗ 90 Rthlr.; Gerste oberl. 85 a 90 Rthlr., niederl. 62 a 65; Hafer 44 a 55 Rthlr. Rappssaamen ohne Handel.
Taback. Umsatz von nordamerikan.: 195 F. Ohio⸗, 36 F. Scrubs, 155 F. Maryland⸗ und 272 F. Kentucky-. Lager: 6291 F. Marypland⸗, 971 F. Virgini⸗, 1628 F. Kentuckv⸗ und 1112 F. Stengel. Umsatz von westind. und südamerikan.: 109 Sur. Havana⸗, 100 Sur. Cuba⸗, 32 Sur. Domingo⸗, 165 P. Brasil⸗ in Blättern, 30 K. Florida⸗ in Auction zum Durchschnittspreise von circa 14 gGr. und 14 K. diverser Gattungen. Vor⸗ räthe in erster Hand: ca. 950 Sur. Havana⸗, ca. 5850 Sur. Cuba⸗, ca. 2225 Sur. Domingo⸗, ca. 1590 K. Seedleaf⸗, ca. 360 P. Blätter⸗Puerto⸗ rico⸗, ca. 220 Kb. Varinas⸗ in Rollen, ca. 1400 Kb. do. in Blättern, ca. 1475 P. Brasil⸗ in Blättern und ca. 30 K. Florida⸗.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 23 Sept. Miederl. wirkl. Sch. 54 ¼. 3 % do. 29 ½. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Poln. —. 4 % Rues. Hope 87 ½.
Antwerpen, 22. Sept-
Augsburg, 23. Sept. II. Sem. 1847 695 Br. Württ. 3 ½ P Darmst. 50 Fl. Loose 76 ½ Br. Bad. 50 Fl. Loose v. Loose 36 ½ Br. 3 ½ 9% 89 Br.
Hlamburg, 25 Sept. Hank-Actien 1600 Br. Hamb. Berg. Actien 94 Br. Magd. Wittenb. 83 Br. Alt. Kiel 108 ½. 107 ¾. Glückst. Elmah. 58 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Rothsch. 65 G. Meckl. 60 G. 4
Paris, 23. Sept. 5 % Rente fin cour. 1141.95. 3 % 6n cour. ,3a. 75. 75.
Wien, 25. Sept. 5 % Met. 101 ½. 4 % 40. 94 3% do. 66 ½ Bank. Actien 1608. Aol. 4 1834 154. 4e 1839 120. Nordb. 151 ⅛. Gloggn. 120.
(Teleg. Depesche aus Köln, vom 27. Sept.)
Amsterdam, 25. Sept. Int. 549¾.
London, 23. Sept. Cons. 85 ⅞ baar. 86 ½ Rechn. 8 Paris, 24. Sept. 3 % Rente 75.45. 5 % Rento 114. 65. Noradb. 516 ¾.
Meteorologische Beobachtungen. 8
Abends 10 Uhr.
5 % Spaa. 14 ½.
Preuss. Pr. Sch. —.
Zinsl. —. Neue Anl. 14 1“
Bayer. 3 ½ % Oblig. 93 ¾., Br. do. Bank-Actien Oblig. 88 Br. 4 ½ % 100 ⁄½. 100. 1840 59 Br. 35 Fl.
Engl. Russ. 104 ½ Br.
Hamb. Berl. 100 ½. Kopenh.
““
Nach einmaliger Beobachtung.
Nachmittags 2 Ubr.
1847. 26. Sept.
Lafldruck. .. 333,69“)Parv. 334,667Par. 335,110Par. Qsellwärme 7,9° R. Laftwärme + 8,7° n. + 10,6 ) un. +† 7,72 n. rlusawärme 9,0“ h. Thaupunkt +† 7,7“9 . + 1,s“ n. + 1,2“ R. Bodenwärme 9,1° B. Dunstsättigung. 2 pcCt. 49 pct. 59 pcCt. Ausdünstung 0,004 hb. Wetter. regnig. halbbeiter. regnig. Niederschlag0(,161 ⁄Rb. Win..... W. w. w. Würmewechsel + II, 1⁰ Wolkenzng... — W. + 6,1* Tagesmittel:; 334,49“" Par. + 909% R.. + 3,6˙9 B. 67 pCt. W.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 28. Sept. Im Opernhause. 113te Abonnements⸗ Vorstellung: Alessandro Stradella, romantische Oper in 3 Abth. Musik von Fr. v. Flotow. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen 1“
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in
den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. Mittwoch, 29. Sept. Im Schauspielhause. 164ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. Zum erstenmale: Ein Billet, Original⸗Schau⸗
spiel in 5 Abth., von Ch. Birch⸗Pfeiffer. 58
Degre e. 30. C.. u 165ste Schauspiel⸗ haus⸗Abonnements⸗Vorstellung: Das Liebes⸗Protokoll. Hierauf: Der türkische Arzt. (Herr Hoguet⸗Vestris wird hierin wieder auftre⸗ ten.) Anfang halb 7 Uhr. 1 Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden klei⸗ nen Opernhaus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 7 ½ Sgr., ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.
Da am nächsten Freitag, den ersten Oktober, die französischen Vorstellungen beginnen, so wird in Folge der dazu eingegangenen Abonnements⸗Meldungen hierdurch ersucht, die Kontrakte Mittwoch, den 29sten, und Donnerstag, den 30. September, in den Vormittags⸗ stunden von 9 bis 1 Uhr, in der Wohnung des Königlichen Haus⸗ Polizei⸗Inspektors Herrn Harke im Schauspielhause (Eingang Tau⸗ benstraße) in Empfang jnehmen und sodann die Billets im Billet⸗ Verkaufs⸗Büreau abholen zu lassen. 8
Nachricht. Zu den im nächsten Monat von Dlle. Jenny Lind auszuführenden Gastrollen werden für jetzt weder von der General⸗ Intendantur, noch von dem Billet⸗ Verkaufs⸗ Büreau Meldungen zu Billets angenommen, demzufolge die eingelaufenen desfallsigen Schrei⸗ ben als erledigt zu betrachten sind; eine spätere Bekanntmachung
wird das Weitere deshalb besagen. Königsstädtisches Theater. Dienstag, 28. Sept. Der Graf von Monte Christo. Dramati⸗ sches Gemälde in 3 Abtheilungen, nach Alexander Dumas, von
Carlschmidt. Mittwoch, 29. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Belisar. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des
ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w. 8 Egnb Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. 3 inkeisen. 144 Im Selbstverlage der Expedition. “ 38 Gedrucht in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei. .
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Morgens 6 Ubv.
essin von Oranien und des Grafen Esterhazv. —
2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. — † Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Hogen mit 2 ¾ Sgr. berechnet.
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3 r Izm kes⸗blad vanhuß 528 — inn
Berlin, Mittwoch den 29 ůfen September
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—
An die Leser.
Bestellungen auf das nächste Quartal der Allgemeinen Preußischen Zeitung bitten wir gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage
gleich zu Anfange desselben danach bemessen können. Bestimmtheit rechnen dürfen.
Denn später eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen Nummern nicht immer mit
r HieseHoßhslich⸗ Pränumerations⸗Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. — Bestellungen für Berlin werden in der Expedition (Behrenf raße Nr. 57) e9. jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. — Auswärtige, des In⸗ oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post⸗Aemtern. Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 2 ½ Sgr.
berechnet.
Amtlicher Theil.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Die Stände⸗ Versammlung. — Diplomatisches. — Ernennungen. — Königreich Sachsen. Rektorwahl in Leipzig. — Maschinen⸗Flachsspinnerei in Hirschfelde. — Steinschleiferei bei Oschatz. — Großherzogthum
Hessen und bei Rhein. Einweihung der Kirche in Seligenstadt. — Hof⸗Nachrichten. — Freie Stadt Frankfurt. Anknnft der Prin⸗
Freie Stadt
Blremen. Das Dampfschiff „Washington“.
Oesterreichische Monarchie. Wien. Die Angelegenheit Ferra⸗ ra’'s. — Ankunft der Herzogin von Modena und des preußischen Ge⸗ sandten beim päpstlichen Stuhl, Herrn von Usedom. — Vermischtes.
Frankreich. Paris. Der Herzog von Aumale. — General⸗Lieutenant
voon Medem in Compiegne. — Falsches Gerücht von der Ankunft des
Generals Narvaez. — Partei⸗Demonstration gegen die Regierung. —
Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Die englische Presse über die italienischen Angelegenheiten. — Admiral Parker in Malta. — Ver⸗ mischtes. — Schreiben aus London. (Die Sendung eines englischen Botschafters nach Rom.)
Schweiz. Kanton Zürich. Entscheidung des Großen Naths über die Sonderbunds⸗Frage. — Beschluß des Regierungs⸗Raths gegen das Po⸗
litisiren auf den Kanzeln. — Kanton Luzern. Konferenz in Betreff
des Sonderbundes. — Kanton Schaffhausen. Beschluß der Regie⸗ rung in Bezug auf den Sonderbund. — Kanton Uri. Einberufung einer Land⸗Gemeinde.
Italien. Nom. Handels⸗Vertrag mit Neapel. — Die Bürger⸗Garde. —
Berichtigung. — Vermischtes. — Livorno. Die Aufregung beschwich⸗ tigt. — Das Reglement der Bürger⸗Garde. — Turin. Schreiben des
Papstes an den Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich. — Geschenk des Papstes an den König.
Spanien. Madrid. Vermischtes.
Griechenland. Athen. Neue Meutereien von Militair⸗Personen. —
Vermischtes. Ostindien und China. Paris. Neue Ueberlandpost.
Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Amtlicher Theil.
Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Minister von Kamptz, von Stettin. Abgereist: Se. Excellenz der Kaiserlich österreichische Wirk⸗ liche Geheime Rath und Kämmerer, Graf Czernin, nach Dresden.
Uichtamtlicher Theil.
Deutsche Bundesstaaten. 8
Königreich Bayern. (N. K.) Der auf den 23. Sept. Nachmittags in München anberaumt gewesene Zusammentritt der Stände, um die Ernennung der Präsidenten von den Ministern zu vernehmen, wurde, nachdem vorher Staatsraths⸗Sitzung stattgehabt, Nachmittags plötzlich abgesagt, und man erfährt jetzt, daß nunmehr dennoch ein Courier mit den Kandidatenlisten nach Aschaffenburg ab⸗ gegangen ist; die erwarteten Ernennungen werden demnach durch den Igb selbst erfolgen. Da der Courier erst am 23sten Nachmittags abgesandt wurde und die Antwort von Aschaffenburg nicht vor künf⸗ tigem Sonntag zu erwarten ist, so wird die feierliche Eröffnung der Ständeversammlung erst am nächsten Montag stattfinden können.
Der französische Gesandte am Königl. bayerischen Hofe hatte in den jüngsten Tagen mehrere Unterredungen mit dem Fürsten Waller⸗ stein, dem Gesandten Bayerns beim Tuilerieen⸗Kabinet; dem Ver⸗ nehmen nach bezogen sich dieselben auf den projektirten Anschluß der französischen Eisenbahn an die pfälzische. Der Gesandte Bayerns in Berlin, Graf Lerchenfeld⸗Köfering, und der vormalige Kriegs⸗Mini⸗ ster, Freiherr von Gumppenberg, befinden sich seit einigen Tagen in S 8 1
Der bisherige außerordentliche Professor der Experimentalphy⸗ siologie an der Universität Zürich, Dr. Köllicker, ist 8 1n acha⸗ Professor der Erperimentalphysiologie und vergleichenden Anatomie an der medizinischen Fakultät und zum Vorstande der physiologischen und zootomischen Anstalten der Königl. Universität Würzburg vom -Iee brovisorischer Eigenschaft ernannt und die Wahl
es Re Sena versitit We heöet. begact vgeen, . toren der Universität München pro 1811
Se. Majestät der König hat an seinem neuli eburts⸗ und Namensfeste aus dem Vermögen 18 Mtanhne,bsan. Ordens wieder zwei neue Präbenden für Kinder von Mitgliedern
teses Ordens begründ Kerdege 8 eeee et, also die Zahl dieser Präbenden von 33
Königreich Sachsen. (L. Z.) De i der Philosophie zu Leipzig, M. Gustad Harkensiend der Universität Leipzig für das Universitäts-Jahr vom 1 Novembe 1847 bis Schluß des Monats Oktober 1848 gewählt worden ne es hat diese Wahl die erforderliche Bestätigung erhalten 8
Die von einer Gesellschaft Kapitalisten 2
in Hirschfelde bei Zittau
8.
an der Neiße gegründete Maschinen⸗Flachsspinnerei ist bereits ihrer Vollendung nahe und wird im Herbste dieses Jahres theilweise in Betrieb gesetzt werden. Sie ist auf 5— 6000 Feinspindeln berech⸗ net, doch werden zunächst nur 3000 aufgestellt werden. Der Betrieb erfolgt durch eine doppelt wirkende Maschine von 10 Pferdekraft, von Köchlin in Mühlhausen gefertigt.
Eine neue und allem Anschein nach fruchttragende Industrie für Sachsen ist die Steinschleiferei am Kolenberge bei Oschatz, welche die trefflichsten Wetzsteine liefert. Der Bruch ist mächtig und ver⸗ spricht die reichlichste Ausbeute für eine lange Reihe von Jahren. Der Bedarf an Wetzsteinen in Sachsen beläuft sich jährlich auf 280 — 300,000 Stück, von denen das Tausend bayerische mit 62 Rthlr. bezahlt wurde, während sie die neue Fabrik mit 42 Rthlr. liefert und bereits von den ausländischen Händlern angegangen wird, ihnen Steine ohne das Fabrikzeichen zu verkaufen, was der Besitzer aber verweigert hat. Fortwährend sind 50 Leute beschäftigt, und es wurden im vorigen Jahre 6000 Rthlr. an Arbeitslohn ausgezahlt.
8 Großherzogthum Hessen und bei Rhein. (D. A. Z.) Die Einweihung der Kirche zu Seligenstadt, die am 23. September erfolgte, war eine heilige, erhebende Stunde für Alle, die sie mit⸗ feierten, eine Stunde, in der die Erinnerung an die schweren, ob⸗ schon friedlich endigenden Kämpfe der jüngsten Vergangenheit durch den Einen Gedanken zurückgedrängt ward: Seht, hier ist eine That, die der Gustav-Adolf⸗Verein vollbracht hat. O! hätten doch viele Tausend Mitglieder des Bundes dieser beiwohnen können, sie würden hier die Frucht des christlichen Gemeinsinns erblickt haben, die ja auch durch ihre Gabe zur Reife gebracht worden ist. Im festlichen Zuge, der von den Bauhandwerkern und Architekten, von den Abgeordneten der Hauptvereine und den Geistlichen, von dem Kirchen⸗Vorstand und den Gemeindegliedern gebildet ward, begab man sich an die mit einem Blumenkranz geschmückte Pforte des neuen Gotteshauses. Hier über⸗ reichte der Kreisbaumeister den Schlüssel der Kirche dem Superinten⸗ denten DDr. Großmann, dieser mit einer kräftigen Ansprache dem Kreisrath, dieser dem Dekan, welcher die Kirchthür öffnete. In die⸗ sem Augenblicke erschallte die Melodie: „Eine feste Burg ist unser Gott.“ Bald waren die freundlichen Räume von Zuhöhrern ange⸗ füllt, die sich wahrhaft erquickt fühlten beim Anblicke des einfach, aber geschmackvoll erbauten Gotteshauses. Die Orgel ist noch nicht voll⸗ endet, und die Gesänge wurden von Blase⸗Instrumenten begleitet. Der mit Blumen gezierte Altar trägt die Inschrift von goldenen Buchstaben: „Die St. Georgs⸗Gemeinde zu London weiht den theuren Brüdern zu Seligenstadt zur Stätte der Anbetung diesen Altar.“ Die heiligen Gefäße waren theils von Gliedern der Großherzoglichen Familie geschenkt, theils von anderen theilnehmenden Freunden der jungen Gemeinde überreicht worden. Auch ein frommer Israelit hatte sich durch eine Gabe betheiligt. Die eigentliche Weihrede sprach Dr. Zimmermann aus Darmstadt. Er schilderte mit tiefer Bewegung die Bedeutung des Tages und flehte Gott um seinen Segen an für diese neugegründete heilige Stätte. Die Predigt hielt der Pfarr⸗ verweser Scriba über die Frage: „Warum nennen wir den Tag der Kirch⸗Einweihung einen Tag des Heils?“ Er beantwortete sie in einfacher, aber sehr gelungener Weise nach einer gut gewählten und wohlbenutzten Stelle aus dem Evangelium Lucas Kap. 7 dahin, daß er in drei Theilen darauf hinwies: der heutige Tag endigt unsere kirchliche Noth, er zeigt uns den Gustav⸗Adolf⸗Verein in seinem se⸗ gensvollen Wirken, und er zeigt uns die Herrlichkeit der evangelischen Kirche. Hierauf ward von vielen Gemeindegliedern das Abendmahl genossen und am Schlusse mit Begeisterung das Danklied angestimmt: „Nun danket Alle Gott.“ Das waren die Stunden in Seligenstadt, die sich dem Gedächtniß aller Theilnehmer als unvergeßlich einprägen werden. Der Gustav⸗Adolf⸗Verein wird und muß sortdauern, um noch manche so köstliche Frucht seines Wirkens zu sehen, wie er sie heute erblickt hat.
Ihre Kais. Hoheiten der Großfürst und die Großfürstin Thron⸗ folger von Rußland und Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Hessen und bei Rhein sind am 24. September von Koblenz in Darm⸗ stadt eingetroffen. Am 25sten ist großes Diner bei Hofe und noch an demselben Abend wird Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thron⸗ folger nach St. Petersburg abreisen.
Freie Stadt Frankfurt. (J. de Frankfort.) Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin von Oranien und der Kaiserlich österreichische außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am portugiesischen Hofe, Graf von Esterhazy, sind am 25. Septem⸗ ber in Frankfurt angekommen. It
Freie Stadt Bremen. (Hannov. Ztg.) Das veber lah nische Post⸗Dampfschiff „Washington“ wird am 23sten d. M. von New⸗York nach der Weser abgehen und am 19ten k. M. früh die Rückfahrt von Bremerhaven antreten. b bestimmten Briefe müssen am 18ten k. M. in Bremen sein.
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 21. Sept. (A. Z.) Wie man hört, soll die Ange⸗ legenheit von Ferrara eine freundlichere Wendung genommen haben und eine baldige Verständigung in Aussicht stellen.
Ihre K. Hoheit die Herzogin von Modena ist hier eingetroffen, um der bevorstehenden Vermählung Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzher⸗ zogs Ferbmand, Bruders des regierenden Herzogs, beizuwohnen.
Herr von Usedom, der Königlich preußische Gesandte am päpst⸗ lichen Stuhl, welcher mit seinem Monarchen in Ober⸗Italien zusam⸗
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mengekommen war und ihn dann auf der Rückreise nach Deutschland begleitet hatte, ist hier angekommen. Er wird dieser Tage seine Rückkehr nach Rom antreten.
Die Besorgnisse auf der Börse sind gänzlich beschwichtigt. Der Staat wird das bisherige Verhältniß erhalten, und von einer Ein⸗ stellung der Effektenkäufe ist keine Rede mehr.
Die Ankunft des hiesigen französischen Botschafters, Grafen Fla⸗ hault, wird auf den 8. oder 9. Oktober angesetzt. 88
b 98½ Frankreich. —
Paris, 23. Sept. *). Der Herzog von Aumale wird am 5. Oktober in Marseille erwartet, wo er sich sogleich einschiffen wird, um sich auf seinen Posten zu begeben. —
Dem Commeree zufolge, ist der russische General⸗Lieutenant, Graf Medem, zu den Manoövern bei Compiegne dort eingetroffen. Auf sein Erscheinen am Hofe, als das eines mit dem Kaiserlichen Vertrauen besonders beehrten Mannes, wird viel Gewicht gelegt.
Weder die von der Union monarchique gestern als erfolgt angegebene Rückkehr des Generals Narvaez nach Paris, noch die vom Journal des Débats und Indicateur de Bordeaux gemeldete Ankunft desselben auf französischem Boden werden heute bestätigt. Briefliche Mittheilungen nennen beide unbegründet. Außer⸗ dem scheint jetzt gewiß, daß Narvaez am 15. September noch in Madrid verweilte.
In St. Quentin hatte vor einigen Tagen ein Reform Bankett statt, welches großes Aufsehen macht. Es wurde bei diesem Mahle, an dem sehr zahlreiche Reformfreunde Theil nahmen, kein Toast auf den König ausgebracht. Die Herren Victor Considerant (Chef der fourieristischen Sekte), Lherbette, Odilon-Barrot, Corne, Quinette u. s. w. hielten äußerst heftige Reden gegen das gegenwärtige Re⸗ gierungs-System in Frankreich und insbesondere gegen das Kabinet vom 29. Oktober.
Die Regierung hat von Herrn Piscatory Devpeschen erhalten,
welche die ausführlichsten Details in Bezug auf das Hinscheiden Ko⸗ letti's enthalten, den während seiner ganzen Krankheit der französische Gesandte täglich besuchte.
Man versichert, der Justiz⸗Minister habe an sämmtliche Gene⸗ ral⸗Prokutoren ein Cirkular gerichtet, worin dieselben benachrichtigt würden, daß sich dem Vernehmen nach eine Gesellschaft für Steuer⸗ verweigerung bilde. Zugleich würde es ihnen zur strengsten Pflicht gemacht, die Mitglieder dieser Gesellschaft ausfindig zu machen und gerichtlich zu verfolgen.
Der bekannte Schriftsteller Frederic Soulié ist gestern nach ei⸗ ner langen, schmerzhaften Krankheit verschieden.
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Die für den „Washington“
Die älteste der noch unverheiratheten Töchter der ermordeten Herzogin von Praslin, welche ihrem Großvater, dem Marschall Se⸗ bastiani, entgegengereist war, ist gefährlich erkrankt. Die Angabe, daß die Mutter des Herzogs von Praslin noch ohne Kenntniß von dem Verbrechen und der Selbstvergiftung ihres Sohnes sei, ist unge⸗ gründet. Sie hat vielmehr Alles, was sich auf jene sie so nahe be⸗ rührende schrecklichen Ereignisse bezieht, von ihren Angehörigen nach und nach erfahren.
— 24. Sept. (über Frankfurt a. M.). Börse. Stand der Rente: 5proz. 114. 65. 3 proz. 75. 45. — Spanische innere Schuld 24 pr. ultimo Oktober. — Actien der Bank von Frankreich 3190. — Die höheren Schlußcourse der gestrigen Börse vermochten sich heute nicht zu behaupten, und die Rente erfuhr abermals zu Anfang eine starfe Baisse; doch wich dieselbe nicht unter den zuerst notirten Cours. Von London und Wien erwartete man niedrigere Notirungen. In Eisenbahn⸗Actien wurde viel verkauft, und die Preise waren rück⸗ gängig. 8 b 8
EFEroßbritanien und Irland.
London, 22. Sept. **) Die Blätter beschäftigen sich unaus⸗ gesetzt mit den italienischen Angelegenheiten. Sie betrachten dieselben unter einem sehr ernsten Gesichtspunkte. Der Standard zeigt sich entrüstet über die Sendung eines englischen Botschafters nach Rom, selbst wenn dieser nur auf unbestimmte Zeit dort verweilen soll. Daily News schlägt vor, eine furchtbar drohende Stellung ein⸗ zunehmen und sich für einen eingebornen italienischen Für⸗ sten zu erklären. Auf. Frankreich dürfe man sich nicht ver⸗ ljassen, weil dieses sich mit Oesterreich verständigt habe. Preußen könne nur einen moralischen Einfluß geltend machen, und in dieser Beziehung sei sein Beistand jedenfalls achtungswerth. Die Times besorgt, Frankreich werde Ansprüche auf seine früheren Be⸗ sitzungen in Italien aufstellen; übrigens sei es einer Erstarkung Ge⸗ sammt⸗Italiens durchaus abgeneigt. England allein habe ein positi⸗ ves Interesse dabei, Italien wieder zu erheben. Seine Flagge könne Wunder erzengen und die Feinde der italienischen Unabhängigkeit mit Entsetzen schlagen. Jetzt sei es Zeit, zu handeln; man solle also die günstige Gelegenheit nicht unbenutzt vorüber gehen lassen. .
Admiral Parker ist am 10ten d. M. mit seiner Flotte in Malta angelangt.
General Francisco Narvaez, ein Bruder des be ist in London eingetroffen. 8 Oberst „ngc, Espartero's Ad'utant, ist am 18ten b. M. auf dem Wege nach Madrid durch Bayonne gekoemmen. Paris vom 24. September sind
t zugegangen. 111. Sipfenber sind heute auf dem
kannten Narvaez,
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*) Die französischen Zeitungen aus uns heute auf dem gewöhnlichen Wege nich
**½) Die londoner Zeitungen vom 23. gewöhnlichen Wege hier nicht angekommen,