Rüböl loco 11 5⁄2 Rthlr. 2 vn. — Sept. /0 kt. 112⁄2 ba — Okt. Dez. 11 ⅔ Rthlr. exr. Spiritus loco 25 ½ — ½ ͤ1I1X“ — Frübjahr 23 Rthlr.
———xnxnnxeAfFwenbahn-Acl!ien.
—
Volleing. Ze. “
“ g9. o. Sehl. Lt. B. ——— 8 Ifris. Mgdb.
8 115 ½ G6. do. Pr. B. Berl. Anl. 4 4 2 e 18
do. Prior. 4 — 1. . Berl. Hamb./4 103 ½ bz. 8 Ats: Rhein. Sta. 40. Prior. 4 ½ 100 c. ¾ B. e; do. Prior. Berl. Stett. 4 111 ¾ bz. a. G. do. v. St. gar. Bonn-Cöln. 5 Sächs. Bayr. Bresl. Preib./4 Sog.-Glog. do. Prior. 4 de. Prior.
St.-Vohw. do. Prior.
Chem. Risa. 4 Thüringer.
WIhb. (C. 0.) do. Prior. Zarsk. Selo.
Cötb. Bernb. 4 Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf.
do. Prior. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt.
Quit. Bog.; 8 4 ℳ%
Aach. Mastr.] Berg. Mrk.
Berl. Anh. B. Bexb. Ludw. Brieg-Neias. do. Thür. V. Magd. Witt. Meeklenb.
Nordb. P. W. 70 Rh. St. Pr. 70
Lpz. Dresd. Löb. Zittau.. Magd. HüHlb Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior do. Prior. Nrdb. K. Pd. 0. Sechl. Lt. A do. Prior.
—V—y—öSg=s
(Schluss der Börse 3 Uhr.)
Ungeachtet der niedrigen Rente-Notirungen von Paris sind unsere Am Schlufs der
Börse sagte man, dass londoner Course vom 248ten ½ % höher kom-
Course doch seit gestern um circa ¼ % gestiegen.
men, was jedoch nur als Gerücht von Hamburg aus zZirkulirte, da die
direkte Post noch fehlte.
Marktpreise vom Getraide.
Berlin, den 27. September 1847.
Zu Lande: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 8 Sgr. 2 Pf., auch 3 Rthlr. 5 Sgr. und 2 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.; Roggen 2 Rthlr. auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr.
5 Sgr. Eingegangen sind 91 Wispel 12 Scheffel.
Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rtblr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 2 Rtihlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 20. Sgr.; große Gerste 1 Rihlr. 25 Sgr.; Hafer 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthir.
Eingegangen sind 232 Wispel 9 Scheffel. Sonnabend, den 25. September.
Das Schock Stroh 8 Rthlr. 15 Sgr., auch 7 Rthlr. 5
Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.
Königsberg, 25. Sept. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Weizen 65 — 85 Sgr. pr. Schfl.; Roggen 45 — 56 Sgr. pr. Schfl.; große ze 45 — 46 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 38 — 45 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 22 — 26 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 70 — 85 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erbsen 45 — 60 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 28 — 37 Sgr. pr. Schfl.; Heu 10 — 15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock; Spiritus 27 Rthlr.
Ger
pr. Ohm.
Stettin, 27. Sept. Getraide. Von Weizen kommt noch immer sehr wenig an, und der Preis davon hält sich auf 70 a 71 Rthlr. für gute neue 128 — 130/31pfd. gelbe Waare. Mit Roggen ist es seit Freitag aber⸗ mals etwas angenehmer, in loco neuer auf 45 a 46 Rthlr. gehalten, 45 Rthlr. für etwas schwere Waare zu machen, ged. russ. von 81 ½ pfd. 39 Rthlr. bez. und dieser Preis, wie 38 a 38 ¼ Rthlr. für dergl. von 80 Pfd. noch zu bedingen, p. Sept./ Okt. für 82pfd. ohne Benennung 39 Rthlr.,
Stang. P*s. 50] 83 B. 82 ½ G.
3 Sgr. 2 Pf.,
Sgr. 6 Pf.
für neuen von 82 Psd. 42 ½ Rthlr., 83pfd. und etwas darüber 43 Rihlr. zu machen, p. Frühjahr 45 ½ Rthlr. Gld., für schwere Waare von 86 Psfd. 46 ¾ Rthlr. bezahlt. Gerste ist, nachdem etwas größere Zufuhr davon ein⸗ getroffen, billiger gekauft, neue Oderbruch⸗, anfangs auf 40 Rthlr. gehal⸗ ten, zu 37 Rtihlr. Hafer und Erbsen wie am Freitag gemeldet. Winter⸗Rübsen ist neuerdings 80 ½ Rthlr. bez.
- Spiritus aus erster Hand zur Stelle 13 ½ — ½ %, aus zweiter Hand 13 ½ %. Auf Lieferung pr. Sept. /Ostbr. zu 15 % bez., pr. Frühjahr 16 ½ — ½ % zu notiren.
Rüböl etwas fester als am Freitag, in loco 11 Rthlr. 8 ¾ Sgr. bez., 11¾ Rthlr. noch zu machen, pr. Okt./ Nov. auf 1152 Rthlr. gehalten, 11 Rthlr. zu machen, Dezbr. auf 11 ½ Rihlr. gehalten.
* Breslau, 27. Sept. Weizen, weißer 87 ½, 95 — 100 Sgr., gel⸗
ber 89 9198 Sgr. 1 „ “ Sgr, gel
oggen 55, 61— 66 Sgr., pr. Frühjahr bei 83 pfd. war Einiges a 52 Rthlr. angeboten, 51 Seiet Fehan. 8
Feß 45, 9 — 52 Sgr.
Hafer 23, 24 ½ — 27 Sgr., pr. Frühjahr 50pfd. 22 Rthlr. pr. I. 2 25 Schfl. zu bedingen. 1u“ 1
Rapps heute entschieden matter, 88, 93 — 96 Sgr.; es hat sich die Kauflust dafür verloren, und am Schluß des Marktes war für beste Waare nur 95 Sgr. zu bedingen.
Winter⸗ und Sommer⸗Ripps preishaltend, ersterer 88 — 90 Sgr., letz⸗ terer 80 — 85 Sgr.
Rothe Kleesaat war zwar etwas angeboten, doch wollen die Reflektanten 98 zu ermäßigten Preisen kaufen, während Inhaber auf letzte Notirungen halten.
Weiße Kleesaat nicht angeboten, müßte jedoch gleichfalls etwas billiger erlassen werden.
Spiritus, bei ziemlicher Zufuhr, weichend und in loco a 13 ½ — 13 ⁄2 Rthlr. verkauft, Termine flau, Okt. / Dez. 12 Rthlr. Br., Nov./ Dez. 11½ Rthlr. Br., Nov. /Jan. 11 Rthlr. Br. 1
Rüböl etwas angenehmer, loco 11 ¾˖ Rthlr. bezahlt und zu bedingen. Termine ohne Handel.
Südseethran 10⅛ Rthlr. zu bedingen.
Zink, 1000 Ctr. zu ca. dem letztgemeldeten Preise von 5 Rthlr. 12 Sgr. ab Gleiwitz gehandelt. Der Markt ist ohne Veränderung.
Am heutigen Markte war gelber Weizen und Roggen ziemlich reichlich sugeführt, der Verkauf ging schleppend, und es machte sich einige Flauheit emerkbar; es scheint, daß die Preise einer Erniedrigung entgegengehen. Gerste und Hafer waren dagegen nur mäßig angeboten.
Rostock, 22. Sept. Getraide. Die Feldarbeiten halten die An⸗ bringung von Getraide zurück und demnach sind sie nicht einmal für den Konsumo ausreichend. Wir sind mit Weizen und Hafer um 2 Sch. besser, mit Erbsen 4 Sch. niedriger und Leinsaamen um 4 Sch. höher egangen. Roggen und Gerste haben ihren Stand behalten; auch sind die Melse von Rapps und Rübsen unverändert geblieben. Es gilt Weizen 1 Rthlr. 20 a 26 Sch., Roggen 1 Rthlr. 6 a 8 Sch., Gerste 36 2 40 Sch., Erbsen 1 Rthlr. 4 a 8 Sch., Hafer 32 a 26 Sch., Rapps 1 Rthlr. 40 a 42 Sch., Rübsen 1 Rthlr. 34 a 36 Sch., Leinsaamen 1 Rthlr. 16 a 24 Sch.
= Aus dem Holsteinischen, 24. Sept. Nach der Börse. Schon seit längerer Zeit standen unsere verlangten Preise für feine holstein. und dänische Hofbutter, so wie feine meklenb., in Verhältniß zu den engl. und schottl. Marktpreisen viel zu hoch, um ein lebhaftes Geschäft darin erwar⸗ ten zu können. Dennoch gab man sich zum Theil der Hoffnung hin, daß nur die frühere Hitze den Absatz verhindert und derselbe sich mit Eintritt der kühleren Witterung ansehnlich vermehren würde. Allein der Erfolg hat bis jetzt gezeigt, daß die Gründe, worauf sich unsere hohen Preise basirten, im Auslande keine Beachtung fanden, indem Holland und Irland sehr reich⸗ liche Zufuhren an den engl. und schottl. Markt lieferten. Die holst. und mecklenb. Produzenten haben ihren angeblichen Gründen s. Z. Geltung ver⸗ schafft und ihre Waare zu hohen Preisen an hamburger Kontrahenten ab⸗ his können; dem Anscheine nach aber werden Letztere nicht den gehofften Kutzen von ihrem Geschäfte ziehen, wenn auch zu erwarten steht, daß im Oktober vielleicht, wenn unsere mit Recht berühmte Stoppelbutter geliefert, einiger Begehr und Absatz für den engl. und schott. Markt nicht ausblei⸗ ben wird, da die Zufuhren von Holland sich in der Zeit gewöhnlich sehr verringern und das Produkt im Allgemeinen dem unserigen bedeutend nach⸗ steht. 1 Hamburger Preise am 24sten nach der Börse: pr. Kiel 49 a 50, pr. bolst. 47 a 48, feine dän. do., mecklenb. 45 a 47, Randers 40 42 Rthlr. pr. T.
Auswärtige Börsen. Augsb Surg, 24. Sept. Bayer. 3 ½ % Oblig. 93 ⅞ Br. do. Bank-Actien II. Sem. 1847 695 Br. Wöru. 3 ¾½ % ObIHg. 88 Br. 4 ½ % 100 ⅞. 100.
Ihnserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen An Expeditions⸗Lokale, Behrenstraße Nr. 52, Blattes, namentlich auch im Auslande, glauben wir darauf aufmerksam machen zu m Literatur und Kunst, s Aufnahme finden.
unserem
und Auslandes, alle das
in Empfang genommen.
Eisenbahnwesen, Anzeiger der Allg. Preuß. Zeitung siet
Darmst. 50 Fl. Loose 76 ¼ Br. Bad. 50 Fl. Lo0⁴ο v. 1840 59 Brv. 35 FI. Loose 36 ½ Br. 3 ½⅔ 9% 89 Br.
Frankfurt a. M., 25. Sept. 5 % Met. 104 ½. 104. Hank-Aet. 1902 Be. Stiog. 87 ¾ Bg. Integr. 54 ½⅛. 54 ⅛. Pola. 300 Fl. L. 97 Br. 4c0. 500 Fl. 79 . 79 ½. Span. 5 % —. 3 % do. —. Bexb. 89 ½. 89 ½⅛. Taunus Actien 345 Bre.
Leip zig, 27. Sept. Leipz. Dresdn. Act. 116 Br. Sächs. Bayer. 88 Br. Sachs. Schles. 101 Br. Chem. Ries. 57 Br. Löb. Zitt. 55 ½ Br. Mgd. Leipz. 225 Br. Berl. Anh Lt. A. 115 ¾ G. Lt. B. 106 G. Dess. Bank-Act. 100 Br.
Wien, 26. Sept. Nordb. 157.
Berichtigung. In dem Artikel aus Benrath in Nr. 269 der Allg. Preuß. Ztg. ist Spalte 3 Zeile 26 von oben zu lesen: „Se. Königl. Hoheit der Erbgroßherzog von Hessen und bei Rhein.“
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, 29. Sept. Im Schauspielhause. 164ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. Zum erstenmale: Ein Billet, Original⸗Schau⸗ spiel in 5 Abth., von Ch. Birch⸗Pfeiffer. 8
Donnerstag, 30. Sept. Im Opernhause. 165ste Schauspiel⸗ haus⸗Abonnements⸗Vorstellung: Das Liebes⸗Protokoll. Hierauf: Der türkische Arzt. (Herr Hoguet⸗Vestris wird hierin wieder auftre⸗ ten.) Anfang halb 7 Uhr. 1
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den nachstehenden klei⸗ nen Opernhaus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet in den Logen des ersten Ranges, zum ersten Balkon und zur Tribüne 1 Rthlr.; ein Billet im Parquet und im zweiten Range 20 Sgr.; ein Billet in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 7 ½ Sgr., ein Billet in der Fremdenloge 2 Rthlr.
Freitag, 1. Okt. Im Opernhause. 114te Abonnements⸗ Vorstellung: Euryanthe. (Mad. Köster: Euryanthe.) Anfang halb 7 Uhr. —
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen de
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. [ 1 3
Im Schauspielhause: Ouverture du Théadtre-Frangais. Pre- mière représentation de l'abonnement: Un mari 1 dé- range. Geneviève, ou: La jalousie paternelle. Indiana et Charlemagne. . n
Da am nächsten Freitag, den ersten Oktober, die französischen Vorstellungen beginnen, so wird in Folge der dazu eingegangenen Abonnements⸗Meldungen hierdurch ersucht, die Kontrakte Mittwoch, den 29sten, und Donnerstag, den 30. September, in den Vormittags⸗ stunden von 9 bis 1 Uhr, in der Wohnung des Königlichen Haus⸗ Polizei⸗Inspektors Herrn Harke im Schauspielhause (Eingang Tau⸗ benstraße) in Empfang nehmen und sodann die Billets im Billet⸗
Verkaufs⸗Büreau abholen zu lassen. 1 1“
Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 29. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Belisar. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon de ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
Donnerstag, 30. Sept. Der Graf von Monte Christo. Dramati⸗ sches Gemälde in 3 Abtheilungen, nach Alexander Dumas, von Carlschmidt. 8
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition. “ Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
—— — esse LnesZbeses
Allgemeiner Anzeiger.
zeiger dieser Zeitung gewünscht wird, werden an den Wochentagen von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 4 Uhr in Der Preis der Insertion beträgt für den Raum einer Zeile 2 Sgr. Bei der großen Verbreitung unseres üssen, daß außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekanntmachungen der respektiven Behörden des In⸗ Industrie und Handel betreffende Anzeigen, so wie auch Familien⸗Nachrichten jeder Art in dem 2 Zei Auswärtige haben ihre Inserate unter der Adresse der Expedition in frankirten Briefen einzusenden. Zusendun⸗ gen von literarischen und artistischen Novitäten, deren Besprechung im Feuilleton der Allg. Preuß. Zeitung gewünscht wird, bitten wir unter der Adresse der Redaction portofrei oder durch Buchhändler⸗Gelegenheit bewirken zu wollen. 8
8
Bekanntmachungen.
Nachstehender Steckbrief: [894] Der Gerbergeselle Jean Andressen, aus Dä⸗ nemark gebürtig, auch Gentz genannt, hat sich hier⸗ selbst wiederholter Betrügereien zu Schulden kommen lassen und sich der wider ihn zu verhängenden Unter⸗ suchung durch die Flucht entzogen. Es werden daher alle Civil⸗ und Militair⸗Behonben dienstergebenst er⸗ sucht, auf den nachstehend näher signalisirten An⸗ dressen zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle ver⸗ haften und mit den bei ihm sich vorfindenden Baar⸗ chasten und Effekten an die hiesigen Stadtvoigtei⸗
Gefängnisse abliefern zu lassen.
Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent⸗ standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Be⸗ hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährig⸗ keit zugesichert.
Berlin, den 16. August 1847.
Der Staatsanwalt beim Königl. Kriminalgericht.
wird hiermit erneuert.
Berlin, den 25. September 1847.
Der Staatsanwalt beim Königl. Kriminalgericht.
—
Der Gerbergeselle Andressen heißt Jean mit Vor⸗ namen, ist 28 Jahre alt, von mittler Größe, hat blonde Haare, blaue Augen, gewöhnlichen Mund und Gesicht und spricht mit etwas dänischem Dialelt. Die Bellei⸗ dung des ꝛc. Andressen kann nicht angegeben werden.
893] Oeffentliche Vorlabung.
Ueber das Vermögen des verstorbenen Kausmanns Johann Wilhelm Bergius, Inhabers der Handlung C. W. Bergius seel. Wittwe hierselbst, ist unterm 30. Au⸗ gust 1847 der erbschaftliche Liquidations⸗Prozeß eröff⸗ nei und der Herr Dustigrath Jordan vorläufig der Masse zum Kurator bestellt. Alle unbekannten Glaäubiger des Gemeinschuldners werden hierdurch vorgeladen,
am 13. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr,
im Stadtgericht, Nr. 59 Jüdenstraße, Zimmer Nr. 21,
vor dem Königl. Stadtgerichtsrath Herrn Hermanni ihre Ansprüche an die Masse gehörig anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, auch sich mit den übrigen Kre⸗ ditoren über die Beibehaltung des bestellten Interims⸗ Aurators oder die Wahl eines anderen zu vereinigen. „ 8 »„ Southampton Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird aller seiner etwanigen Vorrechte für verlustig erklärt und an dasjenige verwiesen, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse übrig bleibt. — Die zweite Kajüte ist aufgehoben. — Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, zu Sachwaltern vorgeschlagen die Herren Ju⸗ stizräthe Jordan, Markstein und Wilcke J. 1 Berlin, den 30. August 1847. b Königl. Stadtgericht hiesiger Residenz.
Abtheilung für Kredit⸗, Subhastations⸗ und Nachlaß⸗ ten Frachtgüter, ersuchen Sachen. für Bremen C. A. Heineken & Co.,
von Bremen nach Newyork
5 Dollars, ohne Connoissemente 3
für Havre Wm. Iselin,
ost-Dampfschi fahrt
NEWYORK und BREMEN. Das Amerikanische Poff-Dampsschiff e
„WASHINGTON.“,
wird am 19. Oktober von der Weser und am 23. Ok⸗
tober von Southampton nach Newyork zurückkehren. Die Passage⸗Preise sind:
195 Thlr. Ld'or.,
Beköstigung eingeschlossen, mit Ausnahme von Wein. Kinder unter 12 Jahren und Domestiken zahlen die Hälste, und hat jeder Passagier 20 Kubikfuß Gepäck frei.
Güterfracht 35 und 25 Dollars pr. 40 Kubikfuß mit 5 % Primage; für Baarsendungen ¾ pCt.; für Packete
mit Proben, worüber Connoissemente gezeichnet werden, - 8 gkeit n ¹ 1 Dollars. und eine sehr große Zahl von Männern in die em Jn⸗
Um baldige Anmeldung von Passagieren, welche diese dustriezweige theoretisch⸗praktisch ausgebildet, welche be⸗ Gelegenheit benutzen wollen, so wie der dafür bestimm⸗
für Southampton Day, Croskey & Ross.
.
Herausgegeben von Dr. W. Keller, 8 Apotheker erster Klasse, Vorsteher des landwirthschaft⸗ lich⸗technischen Instituts zu Berlin und Besitzer einer
Kartoffel⸗Bierbrauerei.
Erster Band. Preis 3 Thaler.
Vorstehendes Werk, von dem gegenwärtig der erste Band, 21 Druckbegen stark in 8. erschienen ist, enthält in gedrängter Kürze alle Vortheile, welche zur rationel⸗ len Betreibung des Brennereibetriebes erforderlich sind. Der Verfasser, der sich seit einer Reihe von Jahren dem praktischen Betriebe mit besonderer Thätigkeit gewidmet
Pfd. Sterl.,
reits auch den bedeutendsten Fabriken Europa's mit größter Sachkenntniß vorstehen, hat in diesem Werke nichts vorübergehen lassen, was auf irgend eine Weise zur Vervollkommnung des Betriebes beitragen konnte. Es wird in demselben mit entschiedener Genauigkeit auf alle Verbesserungen und Fehler aufmerksam gemacht,
bergasse Nr. 34, zu beziehen: [941 b] Die
zwischen aus
Enthaltend
Uiterarische Anzeigen.
Im Selbstverlage des Verfassers ist so eben erschie⸗ wird durch die praktischen Resultate, welche alle die in nen und durch die Myliussche Sortiments⸗Buchhand⸗ neuester Zeit stattgefundenen Erfindungen geliefert ha⸗ lung (A. Bath) in Berlin, Brüderstraße Nr. 4, so ben, in den Stand gesetzt, sein Gewerbe auf den höch⸗
wie durch die Herren Moeser & Kühn, Stallschrei⸗
Branntweinbrennerei Kartoffeln und Getraide
die Resultate aller in neuester Zeit in der Branntwein⸗ Orangenstraße Ca öt H — itt 8 brennerei vorgekommenen Erfindungen und apl. ewitt, “ 1111ö161
welche von Männern hervorgegangen sind, die irgend⸗ wie in diesem Gewerbe etwas Tüchtiges geleistet haben. Der Gewerbtreibende lernt das Brauchbare von dem Unbrauchbaren mit ganz besonderer Schärfe trennen, und
sten Standpunkt der Vollkommenheit zu bringen. Die trefflichen praktischen Leistungen des Verfassers in den landwirthschaftlich⸗technischen Gewerben, welche in Euͤ⸗ ropa rühmlichst anerkannt sind, dürften gleichzeitig mit Sicherheit dafür bürgen, daß der Gewerbtreibende et⸗ was Gediegenes und Neues erhält.
EEI 8
1II“
[940 b1 Dr. Keller’'s Magenbiere
in ihrer höchsten Vervollkommnung. sFsvoon vorzüglicher Qualität sind vorräthig: Adlerstraße
Nr. 5, 9 Nr. 3, Landsbergerstraße Nr. 54, Nr. 86.
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ement beträgt: für †½ Jahr. — *†⅔ Jahr. 1 Jahr. der 5 ohne Preis- Erhöfncnarchie ei einzelnen Num ird der Vogen mit 23 Sgr. berechnek.
Alle Post-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Hestellung auf dieses Blatt an, für Herlin die Erpedition der Aüg. Preuß. F eitung: — Behren-Straße Nr. 57.
8 U U 4 kaum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 AEI1I11“*“
o nu h, vern 1rS,Ih Lhnh Anerem 3 IE g aun
† 8
Insertions-Gebühr für den baescdrs
„ Donnerstag den 30 fen September
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An die Leser.
uf das nächste Quartal der Allgemeinen Preußischen Zeitung bitten wir gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage
gleich zu Anfange desselben danach bemessen können. Denn später eintretende Abonnenten würden auf vollständige Nachlieferung der dann bereits erschienenen Nummern nicht immer mit
Bestimmtheit rechnen dürfen.
Der vierteljährliche Pränumerations⸗Preis beträgt 2 Rühlr. Preuß. Cour. für das
Inland. — Bestellungen für Berlin werden in der Expedition
(Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem an i Bere kr. 37, 8 . gegebenen Datum ei ins Haus gesandt. — Auswärtige, des In⸗ oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post⸗Aemtern. Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 2½
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Amtlicher Theil.
Inland. Berlin. Verordnung des General⸗Post⸗Amts. — Pro⸗ vinz Westfalen. Reise Sr. Majestät des Königs. — Aerndte⸗Dank⸗ fest. — Die deutschen Bergleuten in Süd⸗Amerika. — R hein⸗Pro- vinz. Besuch Sr. Majestät des Königs im kölner Dom. — Briefe aus Benrath und Düsseldorf. (Reise Sr. Majestät des Königs.)
Deutsche Bundesstaaten. Schreiben aus München. (Reise Ihrer Majestät der Königin von Preußen; der Landtag; hohe Frucht⸗Preise.) — Königreich Württemberg. Die Ablösungen. — Die Auswande⸗ 8 — Freie Stadt Hamburg. Reform des Ober⸗Appellations⸗ gerichts.
Oesterreichische Monarchie. Wien. Vermischtes. — Trie st. Lebhafter Verkehr. — Von der galizischen Gränze. Graf Stadion. — Die Juden.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Der Kaiser in Moskau. — Die Cholera.
Frankreich. Paris. Feierlicher Empfang des persischen Botschafters in Compiegne. — Hofnachrichten. — Neue Anleihe. — Der Marschall Soult und das Ministerium. — Conseils⸗Präsidenten. — Herr Teste. — Ara⸗ bisches Blatt in Algier. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. — Die new⸗ castler Deputation bei dem Schatzkanzler. — Weitere Fallissements. — Diskontirungen der Bank. — Einstellung der Eisenbahn⸗Einzahlungen. — Geschichte der Bank von England. — Der Tempel von Dschaggernath. Besitznahme von Neu Guinea.
Dänemark. Kopenhagen. Beschlüsse der Nationalbank.
Portugal. London. Bildung einer gemäßigten Partei. — Kommis⸗
„sion zur Untersuchung des Beamtenwesens.
Griechenland. Athen. Kolettis. — Schreiben aus München. (Der Tod Kolettis'; Stimmung in Athen.) 8
Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung. 8 Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Weimar. Schiller’'s Wohnhaus. — Venedig. Versammlung italienischer Gelehrten.
Beilage.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 1 Dem Post⸗Direktor Mettingh in Arnsberg den Rothen Ad⸗
ler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen. 1 8
Bekanntmachung. 118
Der Schluß der diesjährigen Seepost⸗Verbindung zwischen Stet⸗ tin und Nstadt findet dergestalt statt, daß das Dampfschiff „Sverige“ am Donnerstag, den 30sten d. M. zum letztenmale von Stettin nach Ystadt abgefertigt werden wird.
Zwischen Stralsund und Mfadt setzen die Post⸗Dampfschiffe ihre regelmäßigen Fahrten dagegen noch bis zum Montag den 25. Ok⸗ tober fort, an welchem Tage das Dampfschiff „Königin Elisabeth“ zum letztenmale von Mtadt nach Stralsund abgehen wird.
Berlin, den 22. September 1847. 8
General⸗Post⸗Amt.
Das 36ste Stück der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus⸗ gegeben wird, enthält: unter
Nr. 2889. Die Allerhöchste Bestätigungs⸗Urkunde nebst dem dazu
gehörigen dritten Nachtrage zum Statut der Nieder⸗
schlesisch-Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft, betreffend die Emission von 23,000 Stück Prioritäts⸗Obligatio⸗ nen über zusammen 2,300,000 Rthlr. Courant. Vom 20. August d. J. Berlin, den 30. September 1847. b Gesetz⸗Sammlungs⸗Debits⸗Comtoir.
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Berlin, 29. Sept. Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗ Departements enthält die Verordnung, betreffend die Bestellung der Druckmaterialien bei dem Haupt⸗Magazin und bei den ö Druckmaterialien⸗Magazinen; desgleichen, betreffend die Berechnung der Extrapost⸗ ꝛc. Kosten für Fahrten zwischen Poststations⸗Orten und nahe gelegenen Eisenbahn⸗Haltepunkten bei Reisen Allerhöchster und Höchster Personen; desgleichen, betreffend die eintretende Vermehrung und anderweite Eintheilung der Post⸗Inspections⸗Bezirke. Nach der⸗ selben wird die Zahl der Post⸗Inspections⸗Bezirke vom 1. Oktober c. ab von 7 auf 10 erhöht.
Provinz Westfalen. Aus Münster vom 25. September meldet der Westf. Merkur: „Sicherem Vernehmen nach werden Se. Majestät der König morgen Abend um 6 Uhr aus Hamm ab⸗ fahren, und dürfen wir sonach der beglückenden Ankunft bald nach 8 Uhr entgegensehen. Heute erfahren wir auch mit Gewißheit, daß Se. Majestät geruhen wolle, dem allgemeinen Bürger⸗Schützen⸗Corps unserer Stadt die Gnade Allerhöchster Inspection angedeihen zu lassen. In dieser frohen Aussicht war auf dem Schützenhofe schon länger jegliche Vorbereitung getroffen, den geliebten, landesväterlichen König würdig zu empfangen und Ihm einen festlichen Aufenthalt zu bereiten. Die Stadt freut sich um so mehr der Allerhöchsten Ent⸗ schließung, da auch dem größeren Publikum bei diesem Anlasse die Gelegenheit verschafft ist, der Anwesenheit des Königs in größter Nähe sich zu erfreuen.“
In Bezug auf das in der Diözese Münster abzuhaltende allge⸗ meine kirchliche Dankfest für die diesjährige gesegnete Aerndte hat der Kapitular⸗Vikar, Weihbischof Dr. Melcher, ein Rundschreiben er⸗ lassen, worin es am Schlusse heißt:
„Wir erinnern die Gläubigen an die große Noth des verflossenen Jahres und die drohende Gefahr einer noch größeren, welche der Herr in seiner Barmherzigkeit nunmehr von uns entfernt hat. Für diese Wohlthat sind wir ihm zum innigsten Danke verbunden, verbunden aber auch ganz vorzüglich zu einem guten Gebrauche seiner Ga⸗ ben und zur sorgfältigen Vermeidung ales desjenigen, was uns das göttliche Mißfallen ferner zuziehen könnte. Indem wir nun dazu Euch ermahnen, benutzen wir zugleich gern diese Gelegenheit, unsere Freude über die bereitwillige und reichliche Freigebigkeit öffentlich auszu⸗- drücken, womit Ihr während der jetzt überstandenen Noth den vielfältigen Aufforderungen zur Barmherzigkeit gegen die Nothleidenden in der Nähe und Ferne nachgekommen seid, und sprechen Euch im Namen desjenigen, der gesagt hat: „Was ihr einem aus diesen meinen geringsten Brüdern ge⸗ than habt, das habt ihr mir gethan“, herzlichen Dank aus. Ihm, dem Allmächtigen, von dem das Wollen und Vollbringen jedes guten Werkes seinen Anfang nimmt, sei dafür die Ehre, Euch aber, im Herrn Geliebte, die beständige Gnade und Liebe Seines heiligen Geistes. Amen!“
Dem Rhein. Beob. wird aus Dortmund vom 19. Sept. Nachstehendes geschrieben:
„Schon seit langer Zeit wandern Bergleute aus dem hiesigen Ober- Bergamts⸗Bezirke nach Süd⸗Amerika, um dort die Bergwerke zu betreiben; die Agenten der südamerikanischen Bergwerks⸗Compagnieen versprachen den Leuten bedeutend höhere Arbeitslöhne und trugen die Ueberfahrtskosten. Ab und zu tauchten schon seit längerer Zeit Klagen über schlechte Behandlung der Uebergesiedelten auf, ohne daß es jedoch gelang, etwas Bestimmtes zu erfahren. Unlängst sind nun aber ganz übereinstimmende Briefe zweier aus hiesiger Gegend ausgewanderten Bergleute eingetroffen, die folgende Schil⸗ derung dortiger Zustände enthalten: Herr Pfl., einer der Chefs eines Hand⸗ lungshauses, besitzt im Innern von Peru verschiedene Minen, welche er durch deutsche Bergleute bearbeiten, und für welche er noch fortwährend Bergleute in Deutschland werben läßt. Diese Leute wurden aber auf das Schlech⸗ teste behandelt, ohne für ihre Klagen Gehör finden zu können, was dann endlich zu Widersetzlichkeiten führte, die jedoch lediglich darin bestanden, daß die Leute bis zur Erfüllung der ihnen gemachten Versprechungen die Arbeit verweigerten. Pfl., hiervon unterrichtet, ließ nun, da er dem Haupt⸗ Anstifter des passiven Widerstandes, wie er selbst eingesteht, nicht beikommen konnte, drei andere dieser deutschen Bergleute nach Lima bringen, wo sie, ohne auch nur verhört worden zu sein, zu der entehrenden Strafe verur⸗ theilt wurden, mit den gemeinsten Verbrechern die Straßen zu kehren. Dies erregte allgemeinen Unwillen, und drei Deutsche, die Herren Lambke, Pfifer und Severin, Chefs geachteter Handlungshäuser, verlangten Genugthuung für eine derartige Unbill und bestanden darauf, daß man wenigstens den Arbeitern gestatten müsse, sich zu verthei⸗ digen. Dies wurde bewilligt, und die Sache ist zum Prozeß gekommen, deßsen Ende aber bei dem Zustande der peruanischen Rechtspflege nicht ab⸗ zusehen ist. Möge dieser Vorgang Allen, die etwa Lust haben, den Ver⸗ lockungen der südamerikanischen Bergwerks⸗Agenten zu folgen, zur Warnung dienen. Selbst die bündigsten Verträge schützen wenig oder gar nicht gegen Mißhandlungen oder Nichterfüllung des Versprochenen, da in Peru das Recht nur für den da ist, der dem Richter Geschenke zu machen vermag. Dem Vernehmen nach haben sich 50 bereits engagirte Bergleute aus hiesi⸗ ger Gegend nach Bekanntwerdung der erwähnten Briefe entschlossen, hier zu bleiben, und ihre Kontrakte zurückgegeben.“
Rhein⸗Provinz. Ueber die bereits erwähnte Anwesenheit Sr. Majestät des Königs im kölner Dom enthält die Kölner Ztg. vom 26. September noch Folgendes: „Nachdem Se. Majestät von Seiten des Dombau⸗Vereins⸗Vorstandes und des Dom⸗Baumeisters, Regierungs⸗Raths Zwirner, empfangen worden war, gedachte der Erzbischof, Johannes von Geissel, umgeben von seinem Domkapitel, in einer feierlichen Anrede dankend des hohen Schutzes und der leben⸗ digen Theilnahme, womit des Königs Majestät das Gott geweihte Werk so kräftig emporsteigen ließen. Die bei der Grundsteinlegung im Jahre 1812 1eeccegen Königlichen Worte: „„Der Dom von Köln — das bitte Ich von Gott — rage über diese Stadt, rage über Deutschland, über Zeiten, reich an Menschenfrieden, reich an Gottesfrieden, bis an das Ende der Tage““, brachte der Erzbischof mit den bei anderer Veranlassung gesprochenen: „„Ich und Mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen““, in sinnvolle Verbin⸗ dung und hob hervor, wie wohl nirgend anders so, als gerade hier in diesem durch die Gnade Sr. Majestät sich erhebenden Tempel, die anze Tiefe dieses hohen Gelübdes empfunden und daher die innig⸗ Gebete für den König und Sein Königliches Haus täglich zu Gott gerichtet würden; er schloß hierauf mit der Bitte, daß der All⸗ mächtige den hohen Protektor des Dombaues die Vollendung des ganzen Domes bis zu den Kreuzesblumen auf den beiden Thürmen erleben lassen möge, und mit dem Wunsche, daß des Königs Majestät
im Jahre 1848, an dem sechshundertjährigen Jubiläum der Grün-
dung des Domes, seiner Eröffnung beiwohnen und so die Weihe die⸗ ses schönen Festes erhöhen möge. Der König dankte, sichtbar er⸗ griffen, auf diese herzliche Anrede und folgte nun mit Seinen erha⸗ benen Gästen ins hohe Chor, woselbst unter Direction des Musik⸗ Direktors Weber und des Kapellmeisters Leibl der Männergesang⸗Ver⸗
Weimar, 24. Sept. (D. A. Z.) Hier erregt die Wiedergeburt des Schillerschen Wohnhauses für Deutschlands Nationalität und Ruhm eine sehr erfreuliche und thätige Theilnahme. Nachdem der hiesige Stadtrath das bedeutende Opfer gebracht hat, es durch den Ankauf zu hohem Preise, weit über den materiellen Werth, jeder Entweihung zu entziehen, läßt er jetzt das ziemlich desolat gewordene Gebäude mit Schonung und Beibehaltung seiner früheren Gestalt und Einrichtung von Grund aus in guten baulichen Stand setzen. Das Erdgeschoß wird ein gebildeter und freundlicher Kastel⸗ lan beziehen, stets bereit, die Besuchenden derumzufaeeh, auch Erinnerungs⸗ zeichen und Andenken an dasselbe in Bereitschaft haben. Die Etage, welche Schiller bewohnte, besteht in drei Zimmern. Dasjenige, in dem er seine Maria Stuart, Jungfrau von Orleans, Braut von Messina, den Tell u. a. mehr dichtete, soll ganz getreu wie bei seinen Lebzeiten und in seiner ursprünglichen Einfachheit wieder hergestellt, und es sollen in diesem Heiligthume alle bis jetzt erlangten und noch zu erlangenden Reliquien und Erinnerungsgegenstände aufge⸗ stellt werden. Das daran stoßende mittlere Zimmer soll durch Decora⸗ tion, Meublirung und sonstige Ausschmückung den größtmöglichen Glanz erhalten, und dieser soll die Huldigung bekunden, welche die Nachwelt dem erhabenen Dichter zollt. Wahrhaft hochherzig, ja rührend ist die außer⸗ ordentliche Theilnahme und Bereitwilligkeit gewesen, mit der Weimars Frauen und Ieassene. aus allen Ständen hierzu die Hand geboten ha⸗ ben. Freiwillig üͦ⸗ enaen es etwa dreißig Damen, Haus für Haus Geld⸗ beiträge zu sammeln und Mitarbeiterinnen zur Herstellung eines pracht⸗ vollen Teppichs für dieses Zimmer, verfertigt von eigenen, kunstgeübten Händen, zu gewinnen. Das Resultat dieser⸗ schönen Hingebung für einen edlen Zweck ist bis heute an Geldbeiträgen die Summe von circa 200 Rihlrn. und die Betheiligung von bie jetzt 46 Damen an diesem Kunst⸗ werke selbst, welches sicher seiner schönen Bestimmung entsprechen wird. Es i*st auch schon die Rede davon, daß die Frauen andeker weimarscher Städte
Eisenach, Jena, Neustadt a. d. O., Apolda, All 8 Esgi⸗ als Eist „ Jena, . „, Allstedt, Ilmenau, hinter diesem schönen Beispiele der Residenz nicht zurückbleiben wollen vielmehr dieses Prachtzimmer mit sechs herrlichen Tabourets auszustatten gedenken,
ins Französische übersetzt habe.
und daß jede Stadt das ihrige mit dem gestickten Stadtwappen verzieren werde. Eine Gedenktafel wird später in diesen geweihten Räumen die Na⸗ men Aller vereinigen, die sich um ihre Ausschmückung verdient gemacht ha⸗ ben. Sobald Alles in Bau, Decoration, Möblirung und Ausschmückun
vollendet ist, wird das Publikum davon benachrichtigt und zu dessen Besuch
noch besonders eingeladen werden.
Venedig, 17. Sept. (A. Z.) Der Prinz von Canino, aus dessen Rede das Diario des Kongresses einen Auszug mittheilt, bedauerte die Abwesenheit seiner Mitbürger, der Römer, die, obgleich eingeladen, doch nicht gekommen sind. Mit großem Nachdruck wurde die nationale Bedeu⸗ tung der Gelehrten⸗Vereine hervorgehoben. Alle Fürsten Italiens, mit dem Papste an deren Spitze, nähmen den lebhaftesten Antheil an den Ergeb⸗ nissen der Berathungen der gelehrten Welt Italiens; Se. Heiligkeit, dies sei er ermächtigt zu sagen, würde mit Vergnuͤgen im Jahre 1819 den Kon⸗ greß in Rom oder Bologna empfangen. . 8
Bei der heutigen Sitzung in der Section für Geographie und Archäo⸗ logie sind die Deutschen nicht zu kurz gekommen. Professor Ritter hielt (in französischer Sprache) einen Vortraz über das Reich Wedai in Mittel⸗ Afrika und seine Monumente, die ein Schech Muhammed aus Tunis ent⸗ deckt haben will. Rosen, der Bruder des verstorbenen Indianisten, hat die Reisebeschreibung des Schechs aus dem Türkischen ins Deutsche übersetzt (sie ist in der J. G. Cottaschen Verlagshandlung erschienen), woraus der berühmte Geograph seine Nachrichten gezogen hat. Diese Section besteht
aus zwei⸗ bis dreihundert Mitgliedern, und unter diesen befand sich heute
auch Dr. Fee; der vorgestern hier ankam, um über Triest nach Kahira zurückzureisen. Als Professor Ritter gesprochen hatte, stand Prunner auf — die beiden Herren hatten sich niemals gesehen — und erklärte, daß der
Schech höchst wahrscheinlich Muhammed Tunifi sei, den er recht gut kenne,
der seine Reise im Arabischen beschrieben, die einer seiner Schüler, Pezron, runner wird suchen der Sache auf den
Grund zu kommen und von Kahira aus über den Schech und seine ver⸗
meintlichen Entdeckungen einen ausführlichen Bericht einsenden. Diese ganze
Diskussion war höchst anziehend und lehrreich. Prunner und Graf Minis⸗ calchi aus Verona, einer der Präsidenten der Section, der einen großen Theil Afrika's und Spriens bereist hat, unterhielten sich längere Zeit 2 arabischer Sprache, was natürlich allgemeines Aufsehen erregte.
Nach dem Schlusse der öffentlichen Sitzung begannen die Verhandlun⸗- gen in den zwei Ausschüssen, in dem einen ist Ritter, in dem anderen Neu mann der Vorsitzende. Dieser Tage wird der Erzbischof von Nanking, Graf Bezy, hier erwartet, der vierzehn Jahre in China lebte. Professor Neu⸗ mann wird dann seinen Vortrag über die vielbesprochene Inschrift von Sin- ganfu halten, die er für einen frommen Betrug des Jesuiten P. Semedo hält; man ist sehr gespannt, ob und was der Erzbischof darauf erwie⸗ dern wird.
Die italienischen Kongresse tragen einen allgemeineren nationalen Charakter als unsere deutschen Gelehrten⸗Vereine; es nimmt in Italien Alles an den Verhandlungen Antheil — Leute, welche die Sache verstehen und solche, die wenig oder nichts davon verstehen. Man bemerkt viel junge, zum Theil sehr schöne Damen, die mit der größten Aufmerksamkeit den 8 Diskussionen folgen und nach dem Schlusse der Sitzung den glücklichen Rednern freundliche Worte sagen. Eine solche Ehre ist unter Anderen heute dem Professor Ritter widerfahren.
Die Mechitaristen haben neulich einen griechischen Fabeldichter in ar⸗- menischer Sprache herausgegeben, welcher im Original verloren ist *); die Uebersetzung ist, wie die Sprache lehrt, aus dem fünsten Jahrhundert.
*) Welcher könnte das sein? Babrios wurde bekanntlich im Jahre 1840 von dem Griechen Menoides Menas, der auf Kosten der französischen Regierung reiste, in einem Kloster des Berges Athos im Original aufge⸗ funden und von Boissonade herausgegeben. Die Zahl der *. Fa⸗ beldichter, welche die Literaturgeschichte aufzäͤhlt, ist sehr llein. (A. Z.) 8*E
fögsteite. vs.
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