1847 / 272 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1 erzählt na Die türkische Staatszeitung Seehn. 29 aufrührerischen

Statthalter von Bschidda eingelaufenen

Umtriebe des Scheichs Faißal folg einer Expedition mi auf Befehl der Pforte dur Aon, gegen die ottomanischen eine Entscheidung dur Befe hlshaber derselben.

Der Königlich groß

ch den wurde.

Truppen

dem

am 9ten d. M. auf

um eine Lustreise nach

preußische Geschäftsträger, Das gestern früh hier

ischen Gesellschaft hatte zwei Cholerakranke an Bord. anglif 29g sogleich der Sanitätsrath über die Maßregeln, durch welche man allenfalls die Weiterverbreitung der Krankheit zu

folge be

verhindern im Stande sein dürfte.

ben Turki und den vollständigen Er⸗ st regulairen und irre ulairen Truppen, den Emir von Merca, den ührt Als sich Scheich Faißal dur

ihn ausgefäht in die Enge getrieben sah, vermied er ch die Waffen und unterwarf sich freiwillig dem

britanische Minister, Lord Cowley, hat sich f Stations⸗Dampfboote „Meteor“ eingeschifft, Nicomedien zu unternehmen; Graf Perponcher, begleitet ihn.

angelangte trapezunter Dampfboot der

Beethovens, ein Magnifikat von Durante und ein Theil des Messias, fand eelungene Ausführung, welche sor ohl dem ührer desselben zur Ehre gereicht.

Aachen, 25. Sept. (Aach. Z.) schon den Schluß der Arbeiten unserer Naturforscher⸗Versammlung gebracht. Mit dem heutigen Tage endet eine so interessante wissenschaftliche Regsam⸗

selten für eine einzelne Stadt wiederkehrt, und die noch ihre Sre. zurückläßt. ammlung bot uns noch einen Vortrag des durch seine Schulschrif ühm⸗ lichst bekannten Herrn Oberlehrers ges über die 8 den vorstehende Sonnenfinsterniß und einen

6 dem einem von eben so großen Beifall, als die

mitwirkenden Personal als dem die

keit, wie sie nur

der Königlich dizinische Bildung.

Debatten Demzu⸗

stadt geschehen, und

die älteste deutsche Stadt,

Bersammlung der Naturforscher und Aerzte.

Aachen, 24. Sept. (Aach. Ztg.)

die Mitglieder beschäftigten.

Percha und legte mehrere Proben endlich Medizinal⸗Assessor Dr. der Section für

über Gutta Stoffes vor, Aether⸗Theorie. In

gemeine lebhafte Diskussion knüpfte.

Ursprungs hält.

von Herrn Geheime Rath Flemming viel Interessantes und Behandlung in diesen Anstalten bemerkt.

Abends vereinigte die Anwesenden ein großes Konzert im Theater, in welchem vor einem zahlreichen Publikum unter der tüchtigen Leitung des von Turanyi ein großes Konzert zum Besten der aachner Münster⸗Restauration und des kölner Dombaues auf⸗ Die treffliche Wahl der Musikstücke, eine Symphonie] die

städtischen Musik⸗Direktors Herrn

geführt worden.

Am heutigen Tage vereinigte sich die Versammlung der Aerzte und Naturforscher zum letztenmale in den Sectionen, in denen noch mehrere sehr interessante Vorträge und Debatten In der Section für Phpsik und Chemie hielten unter Anderen die Herren Professor Fresenius einen Vortrag über den Er⸗ nährungs⸗Prozeß und den Werth der Nahrungsmittel, Professor Bromeis sprach über die Kohlensäurebildung der Wetterau, Oberlehrer Heis über Sternschnuppen, über das Zodiakallicht und über die sieben Asteroiden, Mechanikus Rheidt über excentrisch wirkende Universalmühlen nach Bogar⸗ dus, die von ihm selbst wesentlich verbessert sind, Professor Dr. Böttger dieses Mohr Mineralogie sprach Herr Braun uͤber die Zinkerze in Belgien, Herr Ober⸗Bergrath von Carnall über den Galmey in Schlesien und Herr Dr. Debey über die geognostischen Verhältnisse der Umgegend von Aachen, woran sich eine all⸗ Zuletzt hielt Herr Geheimer Ober⸗ Bergrath Nöggerath noch einen Vortrag über die bekannte Eisenmasse, welche im Regierungs⸗Gebäude von Aachen lagert und die er meteorischen In der Section für Medizin wurde hauptsächlich über Aetherisation und die Wirkung der aachener Wasser verhandelt. In der Secttion für Pspchiatrie wurde die Nothwendigkeit der Verbesserung und Vermehrung der Irren⸗Anstalten besprochen und dabei unter Anderem auch über die Einrichtung

Monheim,

schon so große der Versammlun erklärte er Herrn Geheimen Rath Schmidt,

1

interessanten über die

so großartig und Geognosie

seine Liebe für die auf die

der Humanität so schön so eifrig huldige, zugleich Leitung der wohlthätigsten

einen vor,

Damen Stimmung

genwart von heiterste

Dem reihte sich eine höchst ansprechende An Herrn Dr. Debey an, in welcher er einen herzlichen im Nannen 8 Stadt Aachen an die fremden Gäste aussprach. iten zurückkam, welche im vorigen zum Sitze dieser Versammlung stattfanden, vor, wie großes Unrecht damals von einzelnen Stimmen der alten Kaiser⸗ wie man jetzt sich überzeugt haben werde, daß Aachen, älteste de auch durch alle Jahrhunderte SEe. und Herz bewahrt habe. die Anregung, welche die Versammlung auf die wissenschaftli 2 Stadt vr ne, die schönsten Efarärepes 8S zenn dereinst eine zweite Versammlung sich in unseren Mauer diese der reichsten Früchte dieser dnnesans ö 2 als erster Geschäftsführer, ne⸗ Wort, um den aufrichtigsten Dank an Worte, die aus dem Herzen kamen, und die eben so, wie die seines Vor⸗ gngers, den lautesten Beifall der Anwesenden ärndteten. Harleß entwarf darauf ein Bild des Vereins, durch Deutschland gezegen, immer aber ein Resultate hervorgerufen. g einen Dank für ihre freundliche zugleich, diese Pflicht insbesondere noch seinem Kollegen, dem errn men zu überlassen, der dieser Aufgabe in der geistreichen Weise nachkam, welche man an ihm gewohnt ist. 8 des Königs gedacht, welcher die Freiheit und den Glanz der Wissenschaften befördere und namentlich durch die Heranziehung aller Talente b Wissenschaften so umfassend an den Tag lege, sprach er die schmeichelhafteste Weise den Dank der Versammlung für ihre so über⸗ aus freundliche und gastliche Aufnahme seitens der Stadt, so wie für die Zuvor⸗ kommenheit, aus, mit welcher unsere Vereine, die Gesellschaft der Erholung und der nützlichen Wissenschaften und Gewerbe, sich bemüht haben, Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen. Und nachdem er auch der Damen gedacht, welche durch ihre Anwesenheit der Versammlung die schönste Zierde gebracht, wandte er sich zuletzt an Herrn Dr. Monheim, um mit den herzlichsten Worten des edlen Mannes zu gedenken, zu verbinden wisse, und indem er der Wissenschaft als Mensch und Bürger durch die Gründung und Institute sich ein bleibendes Andenken stiste. Nachdem der Gevpriesene tief ergriffen, das, wie er meinte, übergroße Lob von sich lehnte, schloß er die Sitzung, und die Anwesenden entfernten sich, um sich bald darauf zu einem heiteren Mittagsmahle in der Festhalle der Erholungs⸗Gesellschaft zu vereinigen, neuen welche

chenz, wir!

Der heutige Tag hat uns leider

Die heutige allgemeine Ver⸗

anderen des Dr. Jüting über me⸗

8 Indem er dabei auf die rof. d'Alton, Jahre über die Wahl Aachens 2 hob er auf treffende Weise her⸗

Jahr. ihren deutschen Er knüpfte daran die Bemerkung,

bringen, und daß,

sich erfreuen werde. Herr Dr. nahm hierauf ebenfalls noch das die geehrten Gäste auszusprechen,

Herr Geheimerath wie er seit 24 Jahren wandernd festes Ziel verfolgt habe, das Indem er der Stadt im Namen Aufnahme darbrachte,

Nachdem er

der ansprechendsten Toate, ei

achen der Vorzu lan e werden.

Morgen Abe d wird ein großes Fest der Erholungs⸗Gesellschaft die Reihe der Festlichkeiten schließen. Nachzuholen haben wir noch, daß heute früh die Section für Geologie noch eine besondere Sitzung hiel aus der gestrigen Sitzung der medizinischen Section, daß d Anderen Herr Dr. Reumont einen Vortrag über die Einrichtun

bädern zum Einathmen der T

nen Beifall gefunden. Müller die Freundlichkeit gehabt,

Debey auf die

sch vom höchsten Interesse sei, da es alle

N‿

auch,

außer den Heilquellen Aachens und Burt⸗ Augenschein zu

den Fremden den

der die Forschung mit

welche diesmal durch die Ge⸗

Schmuck erhielt. Hier herrschte fortwährend durch eine Reihe

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Wien, 24. Sept.

(Bresl. Ztg.)

8 u

unserem Expeditions⸗Lokale, Behrenstraß

Blattes, namentlich auch im Auslande,

und Auslandes, alle das Eisenbahnwesen,

Anzeiger der Allg. Preuß.

e Nr. 52, in Empfang' genommen.

glanben wir darauf aufmerksam machen zu m Literatur und Kunst, Industrie und Handel betreffende Anzeigen, so wie auch Auswärtige haben ihre Inserate unter der deren Besprechung im Feuilleton der Allg.

Zeitung stets Aufnahme sinden.

gen von literarischen und artistischen Novitäten, portofrei oder durch Buchhändler⸗Gelegenheit bewirken zu wollen.

1ö1 ““

üssen, daß außer

A1 Anzei 28

lgemeiner Anzeiger.

Inserate, deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, werden an den Wochentagen von Morgens 9 Uhr bis J Der Preis der Insertion beträgt für den Raum einer Zeile 2 Sgr. erichtlichen und anderen öffentlichen Bekanntmachungen der respektiven Behörden des In⸗ Familien⸗Nachrichten jeder Art in dem nin frankirten Briefen einzusenden. Preuß. Zeitung gewünscht wird, bitten wir unter der Adresse der Redacetion

8 2

Adresse der Expedition

tags 4 Uhr in Bei der großen Verbreitung unseres

Zusendun⸗

EWW

Bekanntmachungen.

[896] Nothwendiger Verkauf. B Stadtgericht zu Berlin, den 20. September 1847. Das der Ehefrau des Maurerpolier Kunst, Sophie Friederike, geb. Winkel, gehörige, hierselbst in der Land⸗ wehrstraße Nr. 16 a belegene, im Hypothekenbuche von der Königsstadt Vol. 19. Nr. 1401. verzeichnete Grund⸗ stück, gerichtlich abgeschätzt zu 9594 Thlr. 20 Sgr. 8 Pj., soll am 3. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

11.““

[895] Oeffentliche Vorladung.

Ueber das Vermögen des am 7. November 1846 ver⸗ storbenen Kaufmanns Meyer Wilhelm Carow ist un⸗ term 10. September 1847 der erbschaftliche Liquida⸗ tions⸗Prozeß eröffnet und der Herr Justizrath Wilke I. vorläufig der Masse zum Kurator bestellt. Alle unbe⸗ kannten Gläubiger des Gemeinschuldners werden hier⸗ durch vorgeladen, am 13. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, im Stadtgericht, Nr. 59 Jüdenstraße, Zimmer 21, vor dem Königlichen Stadtgerichtsrath Herrn Hermanni ihre Ansprüche an die Masse gehörig anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, auch sich mit den übrigen Kre⸗ ditoren über die Beibehaltung des bestellten Interims⸗ Kurators oder die Wahl eines anderen zu vereinigen. Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird aller seiner etwanigen Vorrechte für verlustig erklärt und an dasjenige verwiesen, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger übrig bleibt. Denjenigen, welchen es hier an Befannischaft fehlt, werden zu Sachwaltern

vorgeschlagen die Herr Krä 1b und Justiz⸗Kommissariun uftirathe Burchardt, Labes

Berlin, den 10. September 1847 Königliches Stadtgericht hiesiger Residen Abtheilung für Kacie, abhzahgone. 8 Nachlaß⸗ achen.

[769] Edi ktal⸗Citation

Zu dem Vermögen des Strumpf * lius Ferdinand Heslriegen in Pjehgenenhacblers u- bach, ist auf erstattete Insolvenz⸗Anzeige der Konkurs Prozeß zu eröffnen gewesen. Mirse

Es werden daher alle bekannten und unbekannt Gläubiger genannten Julius Ferdinand Hellriegel's, 5 wie alle diejenigen, welche an demselben aus irgend 4 nem Rechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen, hier⸗ mit öffentlich vorgeladen,

den 3. Januar 1848,

welcher zum Liquidations⸗Termin anberaumt worden ist, se rechter früher Gerichtszeit bei Strafe des Ausschlus⸗ es von der betreffenden Masse und des Verlustes ihrer Ansprüche, so wie des Verlustes der Rechtswohlthat der

Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, persönlich oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte an Amtsstelle zu erscheinen, sich anzugeben, ihre Forderungen und son⸗ stigen Ansprüche gehörig anzumelden und zu bescheini⸗ gen, mit dem verordneten Konkurs⸗Vertreter sowohl, als auch nach Befinden unter sich selbst über die Priorität ihrer Forderungen rechtlich zu verfahren, binnen 6 Wo⸗ chen zu beschließen und den 14. Februar 1848

der Bekanntmachung eines Präklusivbescheides, welcher in Ansehung der Außenbleibenden Mittags 12 Uhr für bekannt gemacht erachtet werden wird, gewärtig zu sein, hiernächst

den 6. März 1848, als in dem anberaumten Verhörstermine, Vormittags 9 Uhr, anderweit persönlich oder durch gehörig legiti⸗ mirte Bevollmächtigte bei Vermeidung, daß diejenigen, welche außenbleiben oder über die geschehenen Vergleichs⸗ Vorschläge sich nicht bestimmt erklären, dem Beschluß der Mehrzahl für beitretend werden erachtet werden, an hiesiger Amtsstelle zu erscheinen und sich bestimmt zu erklären, hierauf aber beim Nichterfolge eines Vergleichs

den 27. März 1848 vs der Inrotulation und Versendung der Akten nach recht⸗ lichem Erkenntnisse sich zu versehen.

Auswärtige Gläubiger haben bei 5 Thlr. Strafe zur Annahme künftiger Ladungen oder sonstiger Verfügün⸗ gen Bevollmächtigte am hiesigen Orte zu bestellen.

Chemnitz, den b. August 1847.

Königl. Justiz⸗Amt allda. In Interims⸗Verwaltung Albani.

[927 b] Bei der vermehrten Zunahme von Gütern in Wittenberge nach Magde⸗ burg finden wir uns veranlaßt, au⸗ Bber unseren annoncirten di⸗ rekten Fan 2sp 8199 Hamburg auch einen regel⸗ mäßigen wöchentlichen zweimaligen Schlepp⸗ dienst zwischen 1 Wittenberge und Magdeburg einzurichten, so daß auf die prompteste Beförderung der dahin disponirten Güter um so sicherer zu rechnen ist, als unsere fast täglich von Hamburg kommenden Passa⸗ gier⸗ und Schleppdampfschiffe ebenfalls in Wittenberge zu laden, so weit solches der noch vorhandene Raum gestattet. Fracht 4 Sgr. per Zoll⸗Centner. Rücksichtlich einer wo möglich noch diesen Herbst ein⸗ zurichtenden Schleppschifffahrt zwischen Magdeburg und Dresden behalten wir uns weitere Bestimmungen vor. Magdeburg, den 20. September 1847. zu Die Direction der vereinigten Hamburg⸗Magdeburger Dampffchfffahns⸗Compagiic. s Holtzapfel.

““

[916 b] 2 290 9 —, Hessische Ludwigs-Eisenbahn. Iꝙ Unter Hinweisung auf S. den §. 13. der Statuten werden die Herren Actio⸗ naire der Hessischen Lud⸗ wigs⸗Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft anmit aufgefordert, eine weitere Einzahlung . 9(die vierte) von Fü⸗ n; Prozent bis längstens zum

n Oktober laufenden Jahres,

bei Vermeidung der im §. 13. alinea 3 der Statuten *) angedrohten Nachtheile, zu leisten.

Die einzuzahlende Summe beträgt, nach Abzug der Zinsen der bereits eingezahlten 20 pCt. vom 1. März 1847, für jede Actie von 250 Fl.:

6 6 42 9 Elf Gulden funfzehn Kreuzer, und kann für Rechnung der Gesellschaft an nachbe⸗ nannte Handelshäuser entrichtet werden: in Mainz an Herren Finck E Heidelberger, Herrn G. L. Kayser, 8 Friedrich Korn, C. Lauteren Sohn, Eduard Probst, Worms Georg Renz, Frankfurt a. M. Herren M. A. v. Rothschild & Söhne, Köln an Herrn Abr. Schaaffhausen, Berlin » Herren Anhalt & Wagener. Die Zahlung wird auf die aretgehefehg Actien⸗Cer⸗ tifikate quittirt und trägt mit den bereits eingezahlten Beträgen vom obigen Tage an Zinsen zu Vier vom Hundert. Mainz, den 15. September 1847.

Der Verwaltungsrath.

n

*) Der §. 13. al. 3 lautet: „Bleiben bageßsen Actio⸗

naire nach bereits ersolgter Einzahlung der ersten zwan⸗ zig Prozent mit weiteren Zahlungen im Rückstande, so verlieren dieselben alle ihre Rechte gegen die Gesellschaft, die von ihnen geleisteten Einzahlungen fallen der Ge⸗ sellschaft anheim und die ausgefertigten Actien⸗Certifi⸗ kate werden annullirt und durch neue ersett..”“ Ium. F Zun I“

1

Literarische Anzeigen.

So eben ist im Verlage von Duncker und

Humblot erschienen und daselbst, so wie in allen

Buchhandlungen, zu erhalten:

28 / 18977 Reden und Redner des ersten Preußischen Vereinigten Landtags. Herausgegeben von R. Haym. Lief. 2. gr. 8. geh. Preis 10 Sgr.

Das Werk erscheint in vier Lieferungen, deren jede von 6 Bogen 10 Sgr. kostet. Die ersten beiden Lie⸗ ferungen enthalten eine Charakteristik und eine Auswahl der Reden von Lichnowsky, Arnim, Vincke, Sperling, v. d. Heydt, Saucken u. Schwerin.

Bei E. H. Schroeder, n. d. Linden 23,

ist eben erschienen:

Das Preußische Vormund⸗ 898] schaftsrecht.

Von

J. D. H. Temme.

17 Bogen gr. 8. geh. Preis 1 Thlr. 7 ½ Sgr.

I

Journal Français de Berlin.

[943 b] Deuxièsme anncec. Prix de l'abonnement: par an 4 Thlr., par trimestre 1 Thlr.

On s'abonne à Berlin à la librairie B. Behr, 12 ct 13 Oberwallstrasse, et pour la Prusse et l'Etran- ger chez les 89 libraires et les directeurs des postes. NB. Le bureau de la Rédaction est main- tenant Kronenstr. No. 25, au coin de la Mark- grasenstralse.

Prof. Duvivier, Rédacteur en chef.

[942 b] 4 Zur nächsten einjähr. Milit.⸗Prüf. Ph fängt die gründl. Vorbereit. d. 4. Oktbr. an, weshalb u. z. neuen Kursus d. math. Wissenschaften f. Feldmesser, Me⸗ chan., Oek. ꝛc. d. Anmeld. jetzt gewünscht wird Mühlend. 19. [944 b]

In der Voß schen Zeitung Nr. 219. sind einige Haupt⸗ fragen aufgestellt, welche Herr Eduard Kaselack, Di⸗ rektor der Ascania, zu beantworten gebeten worden ist.

H aturfor⸗ als Präses der Erholungs⸗Gesellsch

welchem er hervorhob, wie alle Kräfte, die der stäbtischen Berseaschaft, n Erholungs⸗ wie der Gesellschaft der nützlichen Wissenschaften sich vereini

ten, um den Naturforschern den Aufenthalt angenehm zu machen, 2 Weise, als Mitglied der Verwaltung der Erholungs⸗ als Anknüpfungspunkt für einen Bergrath Carnall diente, risch, sondern auch praktis tionen darbiete, und wie die Kreideformation zu erfreuen Namen Aachens ihrer Erinr

des Herrun Erh Gesellschaft, welcher chst geistreichen Toast des Herrn Ober⸗ welcher hervorhob, wie Aachen nicht blos histo⸗ Forma⸗ Naturforscher besonders Ursache hätten, sich der um daraus mit unauslöschlicher Schrift den nerung einzuverleiben, und ferner den Toast des dessen eindringlichen Worten wir es besonders verdanken, daß g. zu Theil ward, der Sitz des Jubelfestes der Versamm⸗

t, so wie aselbst unter n b g von Gas⸗

1 bämpfe und Gase der aachener und burtschei⸗ der Quellen bei chronischen Brustkrankheiten und Herr Dr. Koenen über einen Cholerafall, welcher durch Einathmen von Sumpfgas entstanden war. Die Chemiker, deren Arbeiten der Geh.⸗Nath Mitscherlich bis

durch seine Anwesenheit anregte, hatten ihre Anwesenheit in den ne Tagen benutzt, um 1 scheids, mehrere gewerbliche Etablissements in näheren nehmen und namentlich zu dem mehrmals besuch

uletzt

Ende die Tuchfabrik des Herrn Bischoff ht, deren vortreffliche Einrichtung sie in allen Theilen gründ⸗ lich besichtigten. Die reichen Sammlungen, welche in der Gesellschaft für nützliche Wissenschaften und sonst aufgestellt waren, haben während der gan⸗ zen Woche die größte Theilnahme der geehrten Gäste erregt und all Auf vielseitig geäußerten Wunsch hat Herr Dr.

. seine ausgezeichnete Sammlung von

Petrefakten noch bis nächsten Donnerstag den Freunden der Naturwissen⸗- schaft zur Besichtigung zu übergeben.

gemei⸗

Auf dem Bahnhof der Gloggnitzer Eisenbahn ist in diesen Tagen aus Nachlässigkeit des Hei⸗ zers die Lokomotive „Schönbrunn“ geborsten, ohne daß jedoch irgend Jemand beschädigt wurde, da Niemand gegenwärtig war. plosion war so heftig, daß die Fensterkreuze im Bahngebäude zerbra- chen und in vielen Häusern der angränzenden Vorstadt Matzleinsdorf

die Fensterscheiben sprangen und die Schlüssel aus den Thürschlössern geschleudert wurden.

Die Er⸗

1 immer neuen Aufschwung erhielt, von wel.. e aur den des Herrn Geheimen Ober⸗Bergrath Nög

wähnen, auf die Stadt Aachen, des Herrn Dr. scher, des Herrn Stoltenhoff,

naachrichten.

mmal so indiskret, das Geheimniß

Utere 2. Das Abonnement beträgt: 2 kthlr. für ½ 2

8 Rthlr. n allen Theilen ohne

1“

111“

91 E““ e1“ es 1

ö“ u“] 8 Isehanf Sirse varIhen ge , n dbebeeeh pos ⸗Anstatten de „22- und Auslandes nehmen Hestellung auf dieses Hlatt an, für Herlin die Erxpedition der Aüg. Preuß. Beitung:

gehren-Straße Nr. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

.“

111A““

11111A1AX“ e. Allerhöchste Bestätigungs⸗Urkunde. Provinz Bekanntmachung der Regierung zu Gumbinnen. Pro⸗ Bau einer Kunststraße über das Riesengebirge. Provinz Westfalen. Reise

Preußen. 2 vinz Fenss. Geburt eines Prinzen von ibor. ei Sr. Majestät des Königs. Rhein⸗Provinz. Aufenthalt Sr.

Majestät des Königs in Bonn. Bundesstaaten. Königreich Bapern. Der Land⸗ . Ankunft W2* Majestät der Königin

tag. Königreich Sachsen 1 Preußen 9 Pillniz. Kurfürstenthum Hessen. Truppen⸗ Musterung. Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Hof⸗ Schreiben aus Frankfurt. (Hohe Reisende. Messe. Börse. Fruchtpreise. Vermischtes.) Oesterreichische Monarchie. Wien. Die Ruhe in Mailand her⸗ gestellt. Graf Colloredo⸗Wallsee. Berichtigung. Pesth. Ein⸗ weihung der evangelischen Kirche. Vermischtes. Preßburg. Ein⸗ berufung des Reichstags. 8 Frankreich. Paris. Große Parade in Compiegne. Rückkehr des Königs von Compiegne. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Der Prozeß des Courrier frangais; Erlaubniß zur Rückkehr Jerome Bonaparte's nach Paris.) 8 Großbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Der Graf Chichester Wiedererlangung der dem Hause Rogers gestohlenen Bank⸗ noten Arbeitereinstellung. 8 Belgien. Brüssel. Eröffnung der Ackerbau⸗Ausstellung. Der Pö⸗ nitentiar⸗Kongreß. Graf Merode †. Italien. Rom. Schreiben Gioberti's an den Papst. Turin. Ver⸗ mischtes. 8. L1“ 2

Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

v1.“ daeeeehr. Theater.

Königl. Schauspielhaus. („Ein Billet“.) ten⸗Versammlung zu

7 (Italienische Opern⸗Vorstellung Die Germani Lübeck.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den Geheimen Regierungs⸗Rath Rinne zum Ober⸗Regierungs⸗ Rath und Dirigenten der Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten bei der Regierung zu Merseburg zu ernennen; und

Dem Regierungs⸗Secretair Laehder zu Stettin den Charakter als Kanzlei⸗Rath; so wie

Bei der Provinzial⸗Steuer⸗Verwaltung in Königsberg, dem Provinzial⸗Steuer⸗Kassen⸗Rendanten Peters und dem Regierungs⸗ Secretair Barnick den Dienst⸗Charakter als Rechnungs⸗Rath zu verleihen. 8

8 Bekanntmachung 1) Die Gemälde⸗ und die Skulpturen⸗Gallerie im Königlichen Museum sind an jedem Montag und Sonnabend; die Sammlungen der antiken Vasen, gebrannten Thon⸗ werke und Bronzen im Antiquarium an jedem Mittwoch; die Königlichen Museen ägyptischer und vaterländischer Alterthümer aber an jedem Donnerstag, mit Ausschluß der Feiertage, dem Besuche des Publikums geöffnet, und zwar 8 in den 6 Winter⸗Monaten von 10 bis 3 Uhr, in den 6 Sommer⸗Monaten von 10 bis 4 Uhr.

Jedem anständig Gekleideten ist an diesen Tagen der Eintritt in die genannten Abtheilungen ohne Weiteres gestattet. Kinder unter 10 Jahren können gar nicht, Unerwachsene aber nur in Begleitung älterer Personen zugelassen werden.

2) Die Königliche Kunst⸗Kammer und die ethnographische Sammlung sind an jedem Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag in den 6 Winter⸗Monaten von 10 bis 3 Uhr, in den 6 Sommer⸗Monaten von 10 bis 4 Uhr eöffnet; der Besuch ist jedoch nur gegen Einlaß⸗Karten ge⸗ salret; welche auf vorangegangene, beim Kastellan des Königlichen Museums am Lustgarten zu machende Meldun⸗ gen ebendaselbst verabfolgt werden. 3) Die Sammlungen der Handzeichnungen, Miniaturen und Kunstdrucke (Kupferstich⸗Kabinet) im Palais Monbi⸗ jou ist an jedem Dienstage und Freitage in den 6 Winter⸗Monaten von 10 bis 3 Uhr, in den 6 Sommer⸗Monaten von 10 bis 4 Uhr, so weit der beschränkte Raum gestattet, dem Besuch geöffnet. 4) Den Gallerie⸗Dienern, Portiers u. s. w. ist es durchaus untersagt, bei der Ausübung ihrer Dienstpflicht irgend ein Geschenk anzunehmen, weshalb ersucht wird, alle Anerbietungen solcher Art unterlassen zu wollen. Berlin, den 1. Oktober 1847. Der General⸗Direktor der Köni

von Olfers.

E1“

Angekommen: Se. Ercellenz der Wirkliche Geheime Rath, von Massow, aus Schlesien. 81:g

Der Ober⸗Präsident der Provinz Preußen, Dr. Bötticher, von Leipzig.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 30. Sept. Die heute ausgegebene Gesetz⸗Samm⸗ lung enthält die Allerhöchste Bestätigungs⸗Urkunde nebst dem dazu ehörigen dritten Nachtrage zum Statut der Niederschlesisch⸗Märki⸗ chen Eisenbahn⸗Gesellschaft, betreffend die Emission von 23,000 Stück Prioritäts⸗Obligationen über zusammen 2,300,000 Rthlr. Courant. .

*Wt vien⸗ Wilhelm, von Gottes Gnaden, reußen ꝛc. ꝛc. Nachdem die Niederschlesisch⸗Märkische Eisenbahn⸗Gesellschaft nach Inhalt des Uns vorgelegten Protokolls der General⸗Versammlung vom 23. Juni 1847 beschlossen hat, behufs vollständiger Ausrüstung der Bahn mit den er⸗ forderlichen Betriebs⸗Anstalten und Betriebsmitteln ihr Anlage⸗Kapital noch um 2,300,000 Rthlr. durch Ausgabe von 23,000 Stück Prioritäts⸗Obliga⸗ tionen zu 100 Rthlr., zu erhöhen, wollen Wir zu dieser Erhöhung des Grund⸗Kapitals, so wie zur Ausgabe von 23,000 Stück Prioritäts⸗Obliga⸗ tionen zu 100 Rthlr. gemäß §. 2 des Gesetzes vom 17. Juni 1833 und §§. 7 und 8 des Gesellschafts⸗Statuts vom 26. August 1843 Unsere lan⸗ deshenliche Genehmigung ertheilen und den anliegenden, unter dem 10. Juli 1847 gerichtlich vollzogenen Nachtrag zu dem Statut der Niederschlesisch⸗ Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft hierdurch bestätigen. 8 Die gegenwärtige Urkunde soll nebst dem Nachtrage zu dem Gesell⸗ schafts⸗Statut durch die Gesetz⸗Sammlung bekannt gemacht werden. Gegeben Sanssouci, den 20. August 1847.

(L. s.) Friedrich Wilhelm. von Düesberg.“

(sFolgt der Nachtrag zum Statut.)

Provinz Preußen. (Ztg. für Litth. u. Mas.) Die Königl. Regierung zu Gumbinnen hat Nachstehendes bekannt ge⸗ macht: 8. der Zeitung für Litthauen und Masuren vom 19ten v. M., Nr. 192, und vom 9ten d. M., Nr. 210, so wie in der Hartungschen Königs⸗ berger Zeitung vom 13ten d. M., Nr. 213, sind über Anwerbung pren sches Unterthanen zum russischen Militairdienste Mittheilungen enthal⸗ ten, welche das allgemeine Interesse in Anspruch nehmen. Wir bringen deshalb hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die in diesen Artikeln er⸗ wähnten Werbungen, nach dem dermaligen Ergebniß der auf amtlichem

König von

Wege eingeleiteten Untersuchung, als wirklich vorgekommen sich annehmen

mnsitn. 85 wird aber über Art und Umfang derselben erst nach Beendi⸗

gung der Untersuchung Gewißheit zu erlangen sein. Inzwischen 8— zur

Begegnung ähnlicher verbrecherischer Unternehmungen die nöthigen Maßre⸗

geln getroffen. 8 .

Gumbinnen, den 21. September 1847. Königl. Regierung. Abtheilung des Innern.

rovinz Schlesien. (Bresl. Ztg.) Bereits im Jahre 18 Führen behufs der Anlegung einer Kunststraße über das Rie⸗ sengebirge nach Böhmen hinüber Unterhandlungen seitens ü Regierung mit dem österreichischen Gouvernement statt; de⸗ Projekt kam damals jedoch nicht zur Ausführung. Jetzt ist diese Angelegen⸗ heit von dem jenseitigen Gouvernement aber von neuem in Anregung gebracht worden, und hat in dieser Beziehung am 16ten dieses Mo⸗ nats in Neuwalde in Böhmen bereits eine Zusammenkunft der Kom⸗ missionen der beiderseitigen Regierungen stattgehabt. Ueber den Punkt, an welchem der böhmische und preußische Antheil der projektirten Straße zusammentreffen sollen, hat man sich noch nicht mit Bestimmtheit einigen können. Was die Anlegung der Straße auf der schlesischen Seite des Gebirges betrifft, so hat man das Zackenthal als für .ns Zweck am geeignetsten befunden; es soll jedoch die definitive .8 scheidung in dieser Hinsicht einem Ingenieur von anerkauntem d ufe übertragen werden. Jedenfalls wird die Ausführung dieses Straßen-⸗ baues diesseits des Gebirgskammes wegen des steileren und schroffe⸗ ren Abhanges größere Hindernisse und Schwierigkeiten verbiete, 82 . dies auf der böhmischen Seite der Fall sein dürfte. Während die Kunststraße von Schmiedeberg nach Landshut in einer Höhe von 2233 Fuß über den Kamm hinwegführt, wird die projektirte Straße

über das Hochgebirge ungefähr zu einer Höhe von 4000 Fuß sich Glieder der

erheben. 1b G 8 Nachdem der Tod in kurzem Zwischenraume zwei 185 Familie des Herzogs von Ratibor, nämlich die Fürstin⸗Mutter und bald darauf die erstgeborene Prinzessin⸗Tochter, Letztere in dem zarten Alter von kaum 10 Monaten, dahingerafft und dadurch über das Hochfürstliche Haus tiefe Trauer gebracht, ist dasselbe hoch erfreut 8 worden durch die am 5ten d. M. erfolgte Geburt eines Prinzen, welcher am 26sten getauft wurde und die Namen Viktor Amadeus

erhielt. 1—

Provinz Westfalen. Der Westf. Merk. enthält nach-⸗ stehende Berichte über die Reise Sr. Majestät des Königs: 1

Hamm, 27. Sept. Nachdem gestern Abend gegen 7 Uhr eine vorauseilende Lokomotive den freudevoll Harrenden die angenehme Kunde von dem Herannahen Sr. Majestät des Königs gebracht, tra einige Minuten später der mit Blumengewinden bekränzte Zug auf dem festlich geschmückten Köln⸗Mindener Bahnhofe ein. Se. Ma⸗ jestät der König geruhten nebst hohem Gefolge in das provisorische 8 Stationshaus abzutreten, wo Allerhöchstsie die Militair⸗, Civil⸗ und geistlichen Behörden, den Magistrat nebst Stadtverordneten, eine De⸗ putation der Direction der Münster⸗Hammer Bahn und einzelne Personen Sich vorstellen ließen. Se. Majestät hatten die Gnade, Sich mit den Vorgestellten eine kurze Zeit huldreichst zu unterhalten, und fuhren dann durch die hellerleuchteten Straßen der Stadt Hamm, von einer jubelnden Menge und den Segenswünschen aller Bewohner begleitet, nach der Provinzial⸗Hauptstadt Münster.

Münster, 27. Sept. Seit gestern Abend erfreut sich die Hauptstadt Westfalens des Glückes, Se. Majestät den König, unse⸗ ren allgeliebten und verehrten Landesvater, in ihren Mauern zu be⸗ sitzen. Es war gegen 9 Uhr, als das festliche Geläute aller Glocken das Herannahen des erlauchten Reisenden, der seit Stunden in freu⸗ diger Erregung harrenden Volksmenge verkündete, welche besonders an dem, in bunten Lampenschimmer prangenden Ludgerithore in dich⸗ ten Schaaren versammelt war. Dort, auf dem sogenannten Ludgeri⸗ Berge, dessen Anlagen sehr geschmackvoll mit in den Bäu⸗ men u. s. w. angebrachten bunten Lampen geschmückt waren, erhob sich auch eine riesige, mit Lampen und bunten Glaskugeln erleuchtete Pyramide, welche schon aus weiter Ferne sichtbar, den herrlichsten Effekt machte. Als Se. Ma⸗ sestät der König, im offenen Reisewagen, Se. Königl. Hoheit den Kronprinzen von Bayern zur Seite, anlangten, gab sich die allge⸗ meine Stimmung durch ein begeistertes Jubelgeschrei kund, welches

Königliches Schauspielhaus. Billet, Original⸗Schauspiel in 5 Akten von Ch. Birch⸗Pfeiffer. (Den 29. September.)

Das Stück ist insofern merkwürdig, als der Held der Intrigue nicht ihr Held ist, sondern düpirt wird: der Herzog von Buckingham, dieser schlaue Hofmann, der seine eigene List noch durch Ehion⸗ verstärkt, weiß so wenig, daß seine aasehfhet. Anna mit dem Herzog von York längst verheirathet ist, daß er sich selbst in der Verlegenheit für ihren Gatten ausgiebt, um sie anhält und natürlich einen Korb bekommt.

Das Publikum aber erfährt von jener heimlichen Ehe schon in der

Mitte des Stückes, ist also miger als der Herzog, der sich erst am Schluß

von der Nachricht muß überraschen lassen. Was ihm eine Neuigkeit ist, das ist für uns eine abgethane Sache. Die bühnenkundige Verfasserin war dies⸗ ihres fünfaktigen „Billets“ zu verletzen, es 8 zu verplaudern, wo es noch nicht wirkte, und da mit ihm wirken zu 8 21 * es schon längst verplaudert war. Sie drückt zum letzten Knall⸗ ’’s Rie vaa absage selbst vorher die Kugel herausgezogen. Der Vorwurf, ne nia Femach u“ Spannung versetze, kann ihr also dies⸗ uckingham (Herr Hendrichs) hat einen wunderbaren Charakter:

er B. Wustling sein, um zu 1e⸗ und soll edel sein, um 9 Moral zu befriedigen, also ein edler Wüstling. Die Verfasserin läßt ihn aber nichts thun, damit er diese Prädikate auch verdiene. Wenn er seinem Freunde durch List zu einer Frau verhilft, wenn er in den Arm des Her⸗ zogs von York sticht, um dessen Gattin zu schützen, wenn er um diese Gat⸗ tin anhält und abgewiesen wird „so ist das der Reihe nach lustig, unvor⸗ sichtig, ungeschickt, aber weder wüst, noch edel. Unaufhörlich ruft 49. Nun Meer der Intrigue, je höher die Wogen gehen, desto besser sar den kühnen Schwimmer, sie zu durchschneiden.’) Wasser sieht man wohl, so weit das

Auge reicht, aber weder hohe Wogen, noch kühne Schwimmer. Das Was⸗ ser ist so seicht, daß die Zuschauer ihm gleich anfangs bis auf den Grund sehen, und der Schwimmer schwimmt wohl, aber er kommt nicht an sein Ziel. Wie er ans Land steigen will, wird ihm zugerufen, das sei Privat⸗ Eigenthum. Nun steht er muüde und wie begossen da und kann wieder ge⸗ trost nach Hause schwimmen. b .

Mad. Birch⸗Pfeiffer läßt Jemand zu Herrn Hendrichs (Bu⸗ lingham) sagen, „daß er immer die dankbarsten Rollen spiele.“ Das fei⸗ ner fühlende Publikum verstand diese Andeutung und applaudirte; aber diese Rolle ist gar nicht dankbar. Es ist kein Vergnügen, als ein unge⸗ schickter Intriguant zu agiren, dabei die Hauptsache, nämlich die Ehe Anna's mit York, nicht zu wissen, von der jeder Claqueur im Parterre weiß, und einen Abend lang für nichts und wieder nichts in Atlashosen herum⸗ ulaufen. 1 1 u Pn bühnenkundige Verfasserin scheint diesmal flüchtiger als sonst ge⸗ arbeitet zu haben: Das Drama hat auch weder Vor⸗ noch Nachspiel, sondern nur 5 Alte. . 2

Wie gespielt wurde, versteht sich von selbst; denn dafür war gesorgt, daß jeder Schauspieler sich in seinem Element befand. Die Ausstattung war glänzend. 8

8 M

1“

Königsstädtisches Theater.

Italienische Opern⸗Vorstellung. Zum erstenmale in dieser Saison: Belisario.

(Den 29. September.) Die Oper selbst bedarf, als ein hinreichend bekanntes Werk, keiner Be⸗

sprechung. Jedenfalls zählt „Belisario“ zu den besseren Productionen Do⸗ nizetti's und enthält, namentlich im dchen Akt, selbst aus dramatischem

8

Standpunkte angesehen, sehr gelungene Einzelheiten. Die Vorstellung der Oper gewährte zunächst ein besonderes Interesse dadurch, daß sie dem Pu⸗ blikum und der Kritik Gelegenheit bot, die bisher weniger beschäftigten neuen Primadonnen der Gesellschaft näher kennen zu lernen. Beide bethätigten sich übrigens, wie schon bei ihrem erstmaligen Auftreten, wieder⸗ holt als routinirte, überhaupt schätzenswerthe Künstlerinnen, die mit treff⸗ licher Gesangsbilduug genügendes Darstellungs⸗Talent vereinigen, um mu⸗ sikalisch⸗dramatische Cha aktere mit Erfolg zur Anschauung bringen zu kön⸗ nen. Vornehmlich ist Sgra. Olivieri im Besitz einer zwar nicht sehr umfangreichen, doch edlen und klangvollen Stimme von intensiver Kraft, durch deren kunstfertige Verwendung die Sän⸗ gerin bedeutende Wirkungen zu erzielen weiß. Sie war als Antonina, Belisar's Gattin, ganz an ihrem Platze. Darstellung und Gesang athme⸗ ten Feuer und Leidenschaft, die Leistung war, mit einem Worte, eine erwär⸗ mende und befriedigte durchaus. Auch Sgra. Boldrini erfreut sich noch bedeutender Stimmmittel und leistet überhaupt als dramatische Sängerin Vorzügliches. Doch für die Darstellung der jugendlichen Irene, Belisar's Tochter, will sie uns wenig mehr geeignet erscheinen, so gern wir das Künstlerische ihrer Leistung anzuerkennen bereit sind. Schade, daß die Sän⸗ gerin nicht die persönlichen Vorzüge der Sgra. Dugliotti oder diese die künstlerischen Fähigkeiten jener besitzt, beide Künstlerinnen wären dann in jeder Beziehung ausgezeichnete Repräsentantinnen der Partie, während Sgra. Boldrini, unter den obwaltenden Umständen, die Illusion des Zuschauers durch ihre Kunstleistung allein aufrecht zu erhalten nicht im Stande war. Dennoch sehlte es der Künstlerin nicht an verdien⸗ tem Beifall. 885 Gasatteri⸗ Sgr. Ronconi gab den Belisario in eigenthümlicher E nrei⸗ stischer Auffassung. Fehlen dem ausgezeichneten Künstler Aleichvoehnichkei chende Kraft der Stimme und eine genugsam imponiren 84 n um ein vollkommen getreues Bild, wie es sich die Pantaste vor mir Eiazel⸗ schen Feldherrn entwirft, liefern zu können, sind v volhzo⸗ beiten in der Auffassung, z. B. mit der Zeichnung des T

gener Blendung, nicht überall einverstanden, so darf doch die Leistung an