1847 / 274 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1 8 li⸗ Memel, 28. Sept. Getraide⸗-Bericht., 8 g-n schen Fallissements üben hier, 2281* zernig!schaäft vinderblich Fe- nachtheiligen Einstuß aus 6-1 2 jetzt bemerkbar. Es sind viele Fracht wirken. Geschaftslosigkeit is u weuige davon werden befrachtet, denn nach 22. SBese baa enag fast nichts verschifft, und nach der SHeen⸗ der Ost ——2 einzunehmen, lonvenirt den Rhedern nicht, da der und Irland bamapmaßig niedrig, die Reise länger und die Assekuranz⸗ Frachtsat vegie spurmischen Herbstmonate bedeutend höher ist. Von direkten Beüag⸗ .* die euglischen Fallissements ist unser Platz bis jetzt fast ganz eenn rbsieben aher dennoch sind Wechsel auf dort schwer zu begeben verschon g0 lische Bankwechsel gefragt. Mit Spannung sieht jeder Ge⸗ FEaneass 8* englischen Post entgegen und hofft jedesmal weniger beun⸗ g Berichte zu empfangen. Wenn der dortigen Kalamität nicht bald Sehkanken gesetzt werden, sind auch für unseren Platz große Verluste in

cht. 6 . ar M. B 80 a 83 Sgr., Roggen auf dem Speicher 55 a 57 ¾½, am

50 a 55 Sgr.; Hafer in Auction 68 8fd. 21 Sgr., auf dem Spei⸗ bn. 8 28 Sgr. 7 Gerste und Erbsen nominell; das russ. Mehl, dessen Qualität ausgezeichnet schöͤn ist, findet jetzt vielen Beifall und wird mit 85 Sgr. p. Ctr. vom Speicher verkauft. In der Auction wurden nur einige Kullen zur Probe gekauft, jetzt aber ist die Abnahme so groß, daß sich der ganze Vorrath in 3 Wochen räumen dürfte. Heu ist in der Niederung viel und gut gewonnen, wird reichlich zugeführt und mit 10 Sgr. für Pferde⸗, 7 ½ und 8 Sgr. für Kuh⸗Heu p. Ctr. bezahlt; Kartoffeln 35 a 40 Sgr., sämmtlich schlechter Qualität. 1

Saamen. Leinsaat ca. 50 Last Vorrath, bis jetzt nur von den Thor⸗ händlern mit 70 a 75 Sgr. bezahlt. Die Qualität ist nicht so gut, als p. a. Heute sind 10 Last Schlag⸗ und Säesaat im Durchschnitt mit 70 Sgr. bezahlt. 8 .

Flachs, frisches, dessen Qualität ausgezeichnet schön sein soll, kommt bis jetzt nur in einzelnen Bunden an den Markt, über Preis läßt sich bis jetzt noch nichts sagen. Die Aerndte davon, so wie von Saat, soll sehr reichlich sein.

Spiritus ohne Vorrath zu 13 ⅔⅞ Sgr. p. pCt. R. versteuert ausge⸗ boten, zu welchem Preise jedoch nur für den gegenwärtigen Bedarf gekauft wird.

Steinkohlen begehrt und mit S. 9 7 Sh. für Schmiedekohlen, S. 12 10 Sh. für große Kohlen p. Keel vom Schiff bezahlt. Detailpreis 9 ½ Sh., Schmiedekohlen 12 ½ Sh. p. Tonne große Kohlen; Theer 5 Rthlr., Pech 7 Rthlr. p. Tonne; Edamer Käse 6 ½˖ Sgr. p. Pfd.

Holz. Fichten⸗Rundholz. starkes (p. Schock a 360 Faden) 900 Fl., desgl. schwaches 700 Fl., desgl. Splittholz 500 Fl., fichtene Balken 1525 Fl., sichtene Balken (p. Fuß engl. Maß) Kron 11 Sgr., 1. Mittel 10 Sgr., 2. Mittel 9 Sgr., fichtene Planken Kron 2 ¼ Sgr., Mittel 1 ½ Sgr.; eichene Stäbe Kron Piepen⸗ 30 Rthlr., desgl. Orhoft 20 Rthlr. p. Schock, sicht. Splittholz 17 Rthlr. p. Faden.

Danzig, 29. Sept. Marktbericht. An der Börse wurde verkauft gestern 3 L. 120 pfd. inländischer Roggen a Fl. 317, heute 10 L. 127 pfd. inländischer Weizen a Fl. 487 ¾ preuß. Cour. per Last und 1 L. 131pfd. do. zu nicht bekannt gewordenem Preise.

Stettin, 1. Okt. Wochenbericht. Getraide. Weizen ist noch ziemlich unverändert in Preisen, wenngleich etwas flauer. Es ist fortwährend nur neue Waare in sehr mäßigen Quantitäten zu haben, 128 bis 131 Pfd.

elber 68 a 70 Rthlr. bezahlt und darauf auch ferner, zum Theil selbst bis

1 Rthlr. gehalten. Roggen ist während der ganzen Woche sehr fest ge⸗

wesen und hatte in effektiver Waare wie auf Termine fast stets mehr Käu⸗

fer, als Verkäufer. In loco wurde neue Waare von 83 bis 87 Pfd. pr.

Schfl. 44 a 45 Rthlr., ged. russ. bis 39 ¼ Rthlr. bezahlt, worauf auch fer⸗

ner gehalten wird, p. Sept. (Okt. für 82 Pfd. ohne Benennung 41 ½ Rthlr. zuletzt bezahlt, 82 Pfd. neuen 43 a 434 Rthlr. zu machen, p. Frühjahr für 82 Pfd. neuen 46 Rthlr. bezahlt, 45 ½ Rthlr. noch zu bedingen. Gerste, wovon wieder einiges eingetroffen, wird auf 38 a 40 Rthlr. nach Qualität und Gewicht für große Vorpomm. u. Oderbruch gehalten. Nicht schwerste Vorpomm. von 106/107pfd. holl. wurde zu 38; bis 38 Rthlr. erlassen. Es zeigt sich zwar keine lebhafte Frage dafür, da aber im Ganzen erst we⸗ nig zu haben ist, behaupten sich die Preise noch immer ziemlich. Hafer in loco ist auf 24 a 26 Rthlr. gehalten, preuß. von ca. 50 Pfd. p. Schfl. zu 23 Rthlr. gekauft, auf Frühjahrs⸗Lieferung für Pomm. von 50 Pfd. p. Schfl. 26 Rthlr. noch zu machen. Erbsen sind in irgend größecren Quanti⸗ täten noch immer nicht zu haben und gelten bei kleineren am Landmarkt 48 a 54 Rthlr. nach Qualität.

8 Nuss. Roggenmehl ist in einer neuen Auction billiger verkauft worden und zwar zu 1 Rthlr. 20 bis 24 Sgr. Die Konkurrenz der Käufer war nicht eben groß. Auch schien man der Qualität der Waare kein besonde⸗ res Vertrauen zu schenken.

Saamen. Oelsaamen etwas flauer, da die Oelpreise noch immer verhältnißmäßig zurückbleiben. Winter⸗Rübsen ist zu 80 79 ½ Rthlr. ver⸗ auft, was aber kaum ferner zu erreichen sein dürfte. Kleesaamen ohne allen Umsatz und nominell. Ueber die neue Säe⸗Leinsaamen⸗Aerndte in Rußland ist noch immer sehr wenig zu vernehmen, wenn, gleich schon etwas avon in Riga zu Markt gekommen war.

Spiritus in loco bleibt flau, aus erster Hand 15 %, wozu noch an⸗

‚aus zweiter Hand zu 14 ½ %ℳ gekauft und ebenfalls noch zu ha⸗ 8 L1 Oktbr. auf 15 % gehalten, pr. Frühjahr 16 bezahlt und Geld.

Von Butter ist jetzt mehr zugeführt und ¼ a ½ Sgr. pr. Pfd. billi⸗

als zuletzt notirt, dafür anzukommen.

Metalle ohne Umsatz. Zink 6 Rthlr. 29 Sgr. nominell.

* Breslau, 1. Okt. Weizen, weißer 87, 92 ½ 97 Sgr., gel⸗ ber 83, 89 95 Sgr., es war damit bei Inur mäßiger Zufuhr etwas matter.

Roggen 54, 60 65 Sgr. Auf Lieferung hat sich durch das fort⸗ dauernde Regenwetter die Meinung wieder befestigt, und 51 Rthlr. p. Früh⸗ jahr ist Geld. Aus Berlin sind wieder Zusendungen zu Wasser zu erwar⸗ ten, die letzten Schleusen⸗Listen aus Glogau melden vorläufig 40 Wispel.

Gerste findet a 45, 48 52 Sgr. guten Abgang. 1

Hafer bei nur mäßiger Zufuhr wieder höher bezahlt, 24, 25 ¾½ 27 ½ Sgr., pr. Frühjahr 22 ½ Rihlr. pr. Wispel a 26 Schffl. geboten.

Rapps still, für eine Partie heute 96 Sgr. geboten, am Malkt kein Umsatz, 88, 93 bis 95 Sgr nominell. 11In

Winter⸗Ripps a 88 bis 90 Sgr., und 8 8

Sommer⸗Ripps a 80 bis 85 Sgr. weillige Käufer. 8

Rothe Kleesaat wenig angeboten, bedingt bei wieder günstiger Stim⸗ mung volle Preise. Der Ertrag des letzten Schnittes wird durch das Re⸗

enwetter als verloren betrachtet. Wir notiren fein und hochfein 11 ½ bis 12 ½ Rthlr., mittel und fein mittel 9. 10¾ Rthlr. 8 8

Weiße Kleesaat sehr still, es wird weder viel angeboten, noch macht sich besondere Kauflust bemerkbar. Nachstehende Preise sind als nominell hochfein 12 ½ bis 148 Rthlr., mittel und fein mittel

Spiritus in Folge der niedrigeren Notirun on Berlin f Partieen loco Waare zu 12 ⁄2 Rthlr. EETEE

Rüböl etwas flauer, 10c0 11 Rthlr. zu bedingen, Okt. etwas a 112 Rühl. geh ebrn⸗ echn. Br.

as Regenwetter hält noch immer an, und es ko 818 sen schon Besorgnisse wegen der Aussaat auf, der Ader in hae Falge des⸗ so naß, daß selbst nach Eintritt besserer Witterung einige Zeit wirb hin 8 hen müssen, bis er zur Bestellung tauglich wird. Am Getraidemerft ist die Zufuhr nur mäßig. 82

Wollbericht. Der Verlauf der leipziger Messe wird v Wollhändlern mit Aufmerksamkeit verfolgt, 16 von dort ehe seren 8. Abgang von namentlich feinen Tuchen hat auch hier für feine Wollen

eine günstigere Stimmung hervorgerufen, sehr still, und es sanden nur wenige Verkäufe statt, was bei der Nähe des Herbstmarktes befremden muß. Es trafen wieder einige Zufuhren ein, und das Quantum, welches zum Verkauf gestellt werden wird, dürfte leicht 30,000 Ctr. erreichen. Auch einige Känfer aus den Rhein⸗ und Nieder⸗ landen, aus Berlin und einer aus Brünn sind angekommen, Engländer werden dagegen wahrscheinlich ausbleiben und inländische Fabrikanten wohl

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Roheisen, schott. 1 Rthlr.

nichtsdestoweniger ist es noch

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erst nach Beendigung der leipziger M en. Der Umsatz beschränkte 8 bis jetzt auf einige Posten schlesische Einschuren, auf * Lahzane⸗ das Augenmerk überhaupt gerichtet ist, in polnischen Wollen wird sich erst nach Eintreffen der inländischen Fabrikanten Lebhaftigkeit entwickeln. Die bis jetzt angelegten Preise zeigen eine nur mäßige Erniedrigung gegen die Frühjahrspreise, und notiren wir, schlesische Einschuren 75 85 Rthlr., der⸗ gleichen Lammwollen hochfein bis 100 Rthlr., gut mittel 75 83 Rthlr., poln. Einschuren 58 65 Rthlr., russische Einschur 50 53 Rthlr. Unse⸗ rer Ansicht nach, wird der Herbstmarkt nach den jetzigen Auspicien lein gutes Resultat liefern, um so mehr da die ankommenden Wollen naß sind, und überhaupt das Geschäft durch das Wetter gestört werden dürfte.

Leipzig, 30. Sept. Meßbericht. Unsere Messe schreitet in dem bereits gemeldeten Maße fort. Seidenwaaren sind bis jetzt nur von den Wallachen und Moldauern bedeutend gekauft worden, die übrige gegenwär⸗ tige Kundschaft hält sich von ihnen, so wie von jedem Lurus⸗Artikel, zurück und wendet sich nur den Gegenständen des unumgänglichen Bedarfs zu. d ee seeg9 8. ein deh großer Absatz gewesen, und auch der in baumwollenen ist zu loben. Ginghams si 6 si 8 eeneer eae sehse ghams sind so gefragt, daß sie schon Ende

Frankfurt a. M., 28. Sept. Unsere Messe ging mit der ver⸗ flossenen Woche ganz zu Ende, und trotz der ungünstigen Witterung lieferte der Kleinhandel nicht ganz unerfreuliche Resultate. Die Börse ist sehr ge⸗ drückt, wenn sie auch momentan freier aufathmet; sie unterliegt hier ganz dem Impulse der anderen großen Geldmärkte. Die Stimmung der Fonds war indessen heute etwas fester. Die Fruchtpreise sind fortwährend im Steigen begriffen, da die Bauem mit ihren Vorräthen zurückhalten. Die Kartoffeln sind leider auch theurer geworden, doch ist von den Herbst⸗Kar⸗ toffeln noch wenig geärndtet, und man sieht trotz der Fäulniß einer reichen Aerndte entgegen.

Z Hamburg, 30. Sept. Einfuhr vom 21. bis 30. Sept. incl. Kaffee 16,283 Sack 184 Faß 19 Kst. 1 Ballen. Reis 350 S. 10 F. 120 B. Taback 81 F. 11 Kst. 146 B. 63 Ser. 455 Pck. 50 Rol. 5 Krb. 4 u. 6 Krb. Thee 315 Kst. 32 Kistel u. Kisten. Zucker 135,474 Kilogr. 18,823 Brod. 57 Fß. 2219 Kst. 2003 Sack. 1806 Mt. Cacgo 30 Sack.

Baumwolle 1433 Ballen. Wolle 1230 Ballen, 13 Sack, 48 Schpfͤ. 245 Pfd. Twist 985 Ballen, 19 Krb., 6 Faß.

Pfeffer 114 Ballen u. 2 Ballen span. Piement 2 Ballen. 2 Fß. Macis⸗Nelk. 3 Kisten. Cardamom 3 Kstn. 8 Säcke. 7 Ball., 14 Fß., 9 Sack, 89 Ser.

Bleiweiß 16 Fß. Indigo 57 Kisten. 19 Fß. rother.

Häute 3508 Stck. 14 Ball. Felle 47 Bd., 41 Ball., 10 Fß., 5 Kst., 27 Pck., 949 Stck. u. 1 Col.

Kupfer 15 Kst., 6 Pl., 207 Rods. Zink 4921 Pl. (1800 Zt.) Eisen 135 Tons, 439 Pl., 3948 Stg., Bd. Stahl 17 Bd., 2 Brd., 56 Kst., 21 Fß. u. 9 Fßl.

Butter 175 Geb., 9 Stg., 3 T. u. 121,/2, 3598/3, 949/4, 8,s T. Käse. 11,554 St. 8 Krb. 15 Fß.

Weizen 53 Lst., 54 Fß., 411 T., 999 Sack. Roggen 5550 Tsch., 155 Sack, 11 Lst., 4 Fß., 27 T. Buchweizen 544 Sack, 50 T. Gerste 40 Lst., 48 Fß., 412 S., 1 T. Hafer 2287 Tsch., 16 S., 483 ½ Sch., 102 T. Wicken 4 Lst., 146 S. Erbsen 1421 Sack. Bohnen 3 Lst., 11 Fß., 107 Sack. Linsen 1 Lst., 58 Fß. Mehl 13 Sack, 2 P.

Rappssaamen 227 T., 24 Sch. 8

Macisbl. Mandeln

Zinn 12 Fß., 50 Krb., 150 Ball. 1924

Triest, 27. Sept. Wochenbericht. Baumwolle. Der Umsatz betrug 329 Ballen, nämlich: 234 B. Mako zu 42 45 Fl., 31 B. mace⸗ donische zu 30— 31 Fl. und 64 B. livadische zu 30 Fl. pr. Ctr.

Farbwaaren. Während der abgelaufenen Woche wurden verkauft: 50 Ctr. schwarzer Gallus von Aleppo zu 53 55 Fl., 70 Ctr. neue persi⸗ sche Kreuzbeeren zu 110—130 Fl. pr. Ctr. und 14 K. Indigo Madras zu 1 ½ 18 Fl. pr. Pfd.

Man bezahlte ferner für 300 Ctr. Gelbholz 5 ¼ Fl. und für 4158 Ctr. Blauholz unbekannte Preise.

Felle und Häute. Es erhielten 800 Stück trockene Ochsen⸗ und Kuhhäute von der Umgegend und Dalmatien 33— 40 Fl., 500 St. desgl.

von Montevideo und Rio⸗Janeiko 31—32 Fl., 1200 St. desgl. von Ba⸗ hia, Chili und Valparaiso 27 33 ½ Fl., 3000 St. desgl. gesalzene von der Levante 30 32 Fl., 2500 St. von Kalkutta 25—48 Fl., 4000 St. hiesige und irländische trockene Kalbfelle 38 68 Fl. pr. Ctr., 40,000 Lammfelle von Dalmatien und der Levante 22 —45 Fl. pr. 100. Stück, 15,000 St. Hasenfelle 12 —30 Fl. pr. 110 St., 5700 St. gegerbte Felle von Brasilien unbekannte Preise, 800 St. desgl. von Portugal 45—55 Fl. und 800 halbe und ganze verarbeitete von Friäul, Italien und Deutschland 50 64 Fl. pr. Ctr. b Getraide. Die Verkäufe beliefen sich auf 18,300 St. Weizen vom Schwarzen Meere zu 55 —6 Fl., 11,700 St. von der Donau zu 4 5 ¼ Fl., 1000 St. desgl. ordinairer zu 3 ¾e Fl., 2000 St. Mischkorn von der Levante zu 5 Fl., 1000 St. Roggen vom Schwarzen Meere zu 4 ½⅛ Fl., 4500 St. Mais von der Levante zu 3 3 ½ Fl., 1000 St. von Aegypten zu 2 ½ 2 ⁄2 Fl., 500 St. Gerste zu 2 Fl., 1000 St. ägpptische Bohnen zu 35 Fl., 500 St. Leinsaat von Sicilien zu Fl. pr. Stajo und 450 Staja zu unbekannten Preisen.

Gummi. Es wurden 120 Ctr. Gummi arabicum in Sorten zu 68 70 Fl., 25 Ctr. desgl. sortirt zu 85 125 Fl. und 1200 Ctr. Suakim und Fabriksorte zu 18—43 Fl. pr. Ctr. genommen.

Hanf. Verkauft wurden 150 B. von Ferrara und Cesena zu 15 bis 16 Fl. pr. Ctr.

Knoppern. Verkauft wurden 1700. Ctr. zu 6 9 ½ Fl. pr. Ctr.

Oel. Unter den abgegangenen 2860 Ornen waren 1400 Ornen von Apulien und vom Monte zu 20— 28 Fl., 150 O. von Sicilien zu 257 Fl., 200 O. halbfeines und feines von Apulien zu 31—35 Fl., 750 O. von Albanien und der Levante zu 25 ½ 25 ½ Fl., 300 O. von Istrien und Dal⸗ matien zu 28 30 ¾ Fl. pr. Orna und 60 O. von Dalmatien zu unbe⸗ kannten Preisen.

Südfrüchte. Die Verkäufe betrugen 800 Ctr. Johannisbrod von Bisceglia und Monopoli zu 3—3 ½ Fl., 800 F. Feigen von Dalmatien zu 4— 4; Fl., 250 Ctr. von Apulien zu 6*,—5 ½ Fl., 2000 Ctr. neue von Ca⸗ lamata zu 6 ¼—6 Fl., 600 Ctr. neue, süße Mandeln von Apulien zu 32,— 32 Fl., 100 Ctr. desgl. alte zu 30 Fl., 280 Schach. Sultan⸗Rosinen zu 20 22 Fl., 100 Schachteln neue zu 29 Fl., 120 Matten und 36 Fäßchen Rosinen von Stanchio zu 9 Fl., 700 Ctr. alte Korinthen von der Morea zu unbek. Pr., 300 Ctr. neue zu 11 Fl. und 100 Fäßchen sicilianische Wein⸗ beeren zu 14 Fl. pr. Centner. 1

Wolle. Im Laufe der vergangenen Woche wurden verkauft: 100 Ballen weiße gewaschene, halbfeine von Bosnien zu 28 Fl., 50 Ballen desgl. von Scopia zu 35 Fl., 35 B. desgl. ordinaire von Taganrog zu 30 Fl., 133 B. desgl. von Dalmatien und Bosnien zu 23—25 Fl. und 60 B. weiße gekaltete von Widdin zu 32 Fl. pr. Ctr.

Niga, 13. (25.) Sept. Die Zufuhr von neuem Leinsaamen hat be⸗ gonnen, ist jedoch noch sehr schwach. Der Preis für puike Waare war , für gewöhnliche 7 6 ½ Ro. Von Schlagleinsaamen sind ein paar kleine Particen in geringer Qualität zu 25 ½ (17) und 25 ¼ (17 ½) Ro. ge⸗ nommen. Hanfsaamen räumte sich zu 18 (129 und 19 ½ (123) Ro.

Flachs. Das Wenige, was darin gemacht wird, ist kaum nennens⸗ werth. Der Markt ist gedrückt und für Particen kein festes Gebot zu er⸗ langen.

G Mit Hanf war es wesentlich stiller; während poln. Ausschuß bei be⸗ sonderer Auswahl noch 101 ½ Ro. bedang, wurden sonst zu 99 98 Ro. gemacht. Gewöhnlicher schwarzer Paß⸗Hanf ist zu 84 Ro. abgegeben.

Getraide, an der Börse ohne Umsatz. Russ. Roggen wohl nicht unter 90 Ro. zu kaufen. Kurischer soll in kleinen Partieen mehr bedungen haben. 50 bis 60 Last poln. 124/25 pfd. Weizen wurden zu 125 Ro. ge⸗ nommen. Russ. Roggen pr. ult. Mai hatte zu 85 Ro. mit 10 a 20 % Vorschuß eher Käufer als Verkäufer.

Einfuhr⸗Waaren. Von Salz ist Cadix zu 80, Lissabon zu 84 Ro. verkauft. Heringe blieben angetragen.

Amsterdam, 27. Sept. Getraidebericht. Weizen zu vorigen Prei⸗ sen mit gutem Handel für den Konsum: 128pf. weißbunter poln. 448 Fl.,

128pf. b. do. 440, 443 Fl., 125 pfd. r. b. königsb. 410 Fl., 128 pf. ameri⸗ kanischer 415 Fl., 128pf. geringere Sorte do. 405 Fl., 128pf. jähriger rhein.

390 Fl., 128 pfd. jähr. zeuw. 385 Fl., 128 f 5

a. b. poln. 446 Fl., 124pfd. jähr. ger. b. 15 Fl. Roggen

wenig Handel; für den Konsum: 124, 125pf. n. oberyssel. 246, 248 gl.

Gerste wie früher, 92, 94, 95pf. n. Vr. Winter⸗ 158, 168, 170 Fl.

Buchweizen etwas niedriger abgegeben, mit mehr Handel 124pf. n. bonges

275 Fl., 125 pf. n. do. 278 Fl., 127pf. do. 284 Fl., 119pfd. fries. 23 Kohlsaamen auf 9 Fß. im Sept. 64 ½ L., Okt. 63 ½, 64 L. Leinsaamen ohne Kauflust 105, 106pf. danzig. 287 ½ Fl., 104pf.

arch. 285 Fl. ¹ Rüböl sogleich und auf Lieferung etwas flauer. Leinöl nicht williger. Rüböl auf 6 W. 37 ¼, flieg. 36 ¼ a 4.

36, Nov. 36 ¼ a 36, Dez. 36 ½, Mai 36 ½, Leinöl p. 6 C. 34 ¼, flieg. 5. Hanföl p. 6 W. 35 ½, flieg. 34 ½. 2 Rappskuchen 78 a 82 Fl. Leinkuchen 10 ¾˖ a 12 ¾⅔ Fl.

Kalkutta, 7. Aug. Indigo⸗Aerndte. Die Aussichten für Indigo⸗Aerndte haben sich im Ganzen bedeutend verschlimmert, und der Er⸗ trag, welchen sie liefern wird, dürfte, nach den darüber eingelaufenen Be⸗ richten, nicht über 115,000 120,000 Md. betragen, wobei noch auf stiges Wetter bis zum Schlusse der Naccolte gerechnet ist. Ausfuhr way⸗ rend der Saison bis heute: 29,568 K. = 110,916 Md.

Eanton, 21. Juli. Am 17ten d. kam die londoner „Overland Mail“ vom 24. Mai hier an. Die ungünstigen Berichte aus England haben im Allgemeinen die in der ersten Hälfte dieses Monats herrschende Lebhaftigkeit gedämpft.

Thee fand seit unserem letzten Berichte viele Frage, und ist uns seit der Saison von 1845 1846 kein so lebhaftes Geschäft vorgekommen. Wir glauben, daß im Ganzen seit Anfang der Saison bereits 100 Chops verkauft sind, und bleiben nur noch 40 Chops unverkauft nach, welche jedoch sämmtlich aus geringer Waare bestehen. Von Souchong⸗ ist noch nichts angelangt. Preise variirten während des Monats von 25 bis 34 Taels größtentheils wurde jedoch 30 a 34 T. bedungen. Von Congo⸗ sind 15 C. zu 11 ½¼ a 13 T. in Tausch genommen. Wir sind der Meinung, daß P. davon noch beträchtlich heruntergehen werden. In grünem Thee ging sehr wenig um; Twankay⸗ holte 12 ½ a 13 T., Hyson Moyune⸗ 24 a 28 T. und M. Imperial⸗ und Gunpowder⸗ 25 a 28 T. Diese niedrigen Preise er⸗ klären sich übrigens dadurch, daß die Waare von schlechter Beschaffen⸗ eit war.

b Berichte aus Shanghai vom 30. Juni melden, daß der Markt für schwarzen Thee eröffnet sei. Einige Chops ord. bis fair Moning⸗Congo waren zu durchschnittlich 20 ¾ T. in Tausch begeben. Von grünem Thee erwartete man frühe und reichliche Zufuhren.

Cassia gilt 10 Doll. 25 C., Camphor (in Macao) 12 13 Dollars. Rhabarber, alter, 30 a 35 Doll., neuer fehlt. Stein⸗Anis 13 Doll.

Frachten nach England 5 Pfd. St. 10 Sh. a 6 Pfd. St.

Cours auf England 4 Sh. 4 Pece.

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 27. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 54 ½. 5 % Spa- 3 % do. 3⁰ ½ Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —. Poln. —. Preuss. Pr. a . 4 % nope 87 16. 8

Antwerpen, 26. Sept

Augsburg, 28. Sept. JI. Sem. 1847 695 Br. Württ. 3 ½ % oOblig. 88 Br. Darmst. 50 Fl. Loose 76 ½ Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 59 Br. Loose 36 Br. 3 ½⅔ 9% 89 Br.

Frankfurt a. M., 30. Sept. 5 % Met. 104 ½. Bank-Act. 1923. Stieg 87 ½. Integr. 545. Poln. 300 Fl. L. 96 Br. 4o. 500 Fl. 79 . Span. 5 % 18. 17 ½. 3 % do. 23 ½. 23 ½. Bexb. 90 ½. 90 ⅞. Taunus Actien 348 ½. 348

Ilamburg, 30. Sept. Bank-Actien 1600 Br. Rngl. Russ. 104 Br. Hamb. Berg. Actien 92 Br. Magd. Wittenb. 82 ¼ Br. Hamb. Rerl. 101. 100 ¼. Alt. Kiel 108 ⁄¾. 108 ½. Glückst. Elmsh. 55 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenh. Rothsch. 65 G. Meckhl. 58 ½. 58.

Leip zig, 1. Okt. Leipz. Dresdn. Act. 116. 115 ½. Sächs. Bayer. 88 Br. Sachs. Schles. 100 ½. 100 ¼. Chem. Ries. 57 Br. Löb. Zitt. 55 ½ Br. Mgd. Leipz. 224½ Br. Berl. Anh ELt. A. 116 ½. 116. Lt. B. 100 5 ½. 106. Dess. Bank-Act. 100 ½1 Br.

Paris, 27. Sept. 5 % Reute dn cour. 114. 65. 3 % dn cour. do. 75. 50.

Paris, 28. Sept. 3 % Rente 75. 65. 5 % Rente 114. 80. Nordb. —.

Wien, 30. Sept. 5 „% Met. 104 ½. 4 % do. 94 ¾ 3 % do. 66 ½ Bank. Actien 1615. Anl. de 1834 155. de 1839 122. Gloggn. 115. Nordb. 152.

Zinsl. —. MNeue Anl. 14 ¼.

Bayer. 3 ½ 9% oblig. 93 Br. do. Bank-Actien % 100 ½. 100.

35 FI.

Metcorologische Beobachtungen.

1847. 1. Okt.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags 2 Ubr.

Nach einmaliger Reobachtung.

Morgens 6 Uhr.

Luftdruck. 335,31)Par. 334,04Par 33 1,36Par. Anellwärme P+ 63° n. + 11,6° n. †⸗ 7,0° R. Flusswärme 8,1⁰° h. + 6,, °% n. + 7,0° n. + 4,2 ° n. Bodenwörme 8,09°9 R. 98 pot. 69 pot. 79 pot. Ausdünstung0,004 ‧Hb. Feeeees Regen. trüb. trüb. Niederschlag0,8 11 ⁄Rb. W. w. No. Waärmnewechsel + 12,09 No. + 3,8*

8,60 R. —+ 5,7° R. 82 Pct. 0NO.

Luftwärme.. Thaupunkt.. Dunstsättigung. Wetter. Wind... Wolkenzug.

Tagesmittel: 334,550⁄Par.. +

. . . . Königliche Schauspiele.

Sonntag, 3. Okt. Im Opernhause. 115te Abonne nents⸗ Vorstellung: Der Kapellmeister aus Venedig. Hierauf: Der Schutz⸗ geist. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung Opernhaus⸗Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. 167ste Abonnements⸗Vorstellung. Der Weg durch's Fenster, Lustspiel in 1 Akt, nach Scribe, von Friedrich. Hierauf: Die deutschen Kleinstädter.

Montag, 4. Okt. Im Schauspielhause. 168ste Abonnements Vorstellung: Zum erstenmale wiederholt: Ein Billet, Original Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch⸗Pfeiffer.

werden Billets zu folgenden mittleren

Königsstädtisches Theater. 3. Okt. SS Zente Christo. Dramati

Sonntag, 3 Abwhgnven, nach Alexander Dumas, vo

sches Gemälde in Carlschmidt. 86

Montag, 4. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Borgia. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w. 8 8

Dienstag, 5. Okt. Zum erstenmale: Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebg einem Vorspiele (12 Tableaux), von Felix Pyat. Nach dem Französifchen von Heinrich Smidt.

Lucrezi

(Mad. Schindelmeißer, neu engagirtes Mitglied, Marie Didier, als Debüt.) 8 Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Im Selbstverlage der Expedition.

heimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Berichte.

Beeilage zur Allgemeinen

1911

reußischen Zeitung.

. 4 82

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Sonntag den 3 ten Oktober.

JInhalt. Haiti. Schreiben aus Paris. (Unruhen in Port au Prince; Konzessio⸗ nen für den französischen Handel.)

7

Ziefe aus der Schweiz.

Haitt.

=2 Paris, 27. Sept. Ueber die unruhigen Vorfälle zu Port au Prince, der Hauptstadt der Republik Haiti, haben die englischen

ser Nachrichten vom 22. August gebracht, welche die zahlreichen französischen Staatsgläubiger jener Republik in lebhafte Besorgniß versetzt hatten, daß die Hoffnungen, welche sie bereits aus der Wie⸗ derherstellung von Ruhe und Ordnung und dem neuerlich zwischen der französischen und haitischen Regierung abgeschlossenen Vertrag wegen

Leistung der an die ehemaligen Besitzer des Bodens auf Haiti zu leistenden Entschädigungs⸗Zahlungen aufs neue zu Wasser werden

könnten. Jener Vertrag war so eben erst vom König der Franzosen vor seiner Abreise nach Compiegne zum dortigen Lager unterzeichnet worden, und es fehlte nur noch die letzte Formalität, nämlich die Aus⸗

vechselung der beiderseitigen Ratificationen, als die neuen ungünstigen

Nachrichten aus Port au Prince vom 22. August eintrafen. Ueber

zahren Hergang des angeblichen Aufruhr⸗Versuchs des Generals

Klien (oder Similien, wie Andere schreiben) herrschen die wider⸗ sprechendsten Angaben. Nur so viel scheint aus Allem hervorzugehen, daß ein Mißverständnis der ganzen Sache zu Grunde lag. Inzwi⸗ schen „waren nach Briefen aus Port au Prince vom 23. August die Gemüther daselbst noch immer in bedeutender Aufregung, und die Abwesenheit des auf einer Rundreise im nördlichen Theile der Insel begriffenen Präsidenten Soulouque ließ den Parteien das Feld frei. Am 21. August war Herr David Froy, Minister des Innern, auf dem Staats⸗Dampfschiffe vom Präsidenten Soulouque aus dem Cap Haiti abgeschickt zu Port au Prince eingetroffen, um das Vorgefallene zu untersuchen und die Ordnung und Autorität des Präsidenten wieder herzustellen. Er hatte alle Autoritäten im Regierungs⸗Palaste zusam⸗ menkommen lassen, und es kam zu sehr lebhaften Erörterungen. Es we nahe daran, daß man die Säbel gezogen hätte und es zu einem

hen Handgemenge im Berathungssaale selbst gekommen wäre.

ischen gelang es dem Minister doch, eine Verstaͤndigung herbei⸗ zuführen. Er sprach kräftigen Tadel aus gegen die Generale Sime⸗ lien und Alerte, die an der Spitze der beiden in Streit gekommenen Parteien standen. Beide sollten mit ihm zum Präsidenten nach dem Norden mit dem Minister abgehen.

Die Nachrichten aus dem südlichen Theile von Haiti melden, daß die Rückwirkung der Vorgänge von Port au Prince sich alsbald auch zu Cayes, Jeremie und Jacmel fühlbar machte. Mehrere Tage hindurch waren auch in diesen drei Orten alle Kaufläden geschlossen geblieben, weil allerseits die Furcht vor dem Ausbruch einer ernst⸗ lichen Aufstands⸗Bewegung wieder rege geworden war. Diese Vor⸗ fälle sind wenigstens nicht geeignet, die Stellung des Präsidenten Sonlouque zu befestigen. Im Norden scheint der Stand der Dinge nicht minder beunruhigend zu sein Dort sprach man sogar offen von einer mit der dominikanischen Republik abzuschließenden Ueber⸗ einkunft, kraft welcher man sich unter den Schutz dieser (bekanntlich größtentheils von Weißen spanischer Abkunft bevölkerten) Republik zu stellen.

Am 23sten war es zu Port au Prince zu neuen Unordnungen gekommen. Der General Simelien hätte nach Briefen aufs neue die Soldaten, welche im Palaste auf der Wache waren, zum Anschlusse an ihn zu verleiten gesucht, ja es sollen sogar Kanonen gegen den Nationalpalast aufgepflanzt worden sein, in welchem sich alle Behör⸗ den aufs neue versammelt hatten. Glücklicherweise“, sagen die Briefe, „wurde nicht Befehl zum Feuern gegeben, und die Autoritä⸗ ten haben klüglicherweise zum Rückzug sich bequemt.“ Dabei blieb es denn, General Simelien wurde von den Soldaten im Stiche ge lassen. Die Farbigen (welche bekanntlich der Gegenstand der steten Eifersucht und daher auch des Hasses der Schwarzen sind) sollen ent⸗ schlossen sein, sich jedem Angriffe der Neger auf sie zu widersetzen und bereits Maßregeln zum etwa nöthigen Widerstande getroffen haben. Inmitten dieser Anfänge neuer Anarchie hat die haitische Regierung dem französischen Pandel nicht unbedentende neue Vergünstigungen zugestanden, welche vorzüglich den Schritten des jetzt nach Frankreich zurückgekehrten bisherigen General Konsuls Herrn Levasseur zuzu⸗ schreiben sind. Der Zoll⸗Tarif der Republik ist nämlich den Kam⸗ mern auf Haiti zur Revision vorgelegt worden, und diese haben sehr beträchtliche Herabsetzungen der Zölle, die fast alle französischen Er⸗ zeugnisse betreffen, votirt, worauf die Regierung auch sogleich densel⸗ ben ihre Sanction gab. schnittlich ungefähr 30 pCt., bei den weißen Baumwollenzeugen so⸗ gar 50 „Ct., desgleichen bei den Spitzen und den sogenannten pari⸗ ser Artikeln zum Theil. Der Zoll auf Leder bleibt derselbe wie boher.

Briefe aus der Schweiz*). Erster Britf. (September 1847.)

D Wenn man über den gegenwärtigen Zustand der Schweiz, seine Ursachen und seine wahrscheinlichen Folgen Aufschlüsse verlangt, so muß man vor Allem die Geschichte der Parteien ins Auge fassen, welche jetzt dieses Land theilen; dies ist unerläßlich, um die Ereig⸗ nisse zu verstehen, welche der Kampf dieser Parteien hervorgeru⸗ fen hat. .

Die Schweiz ist ein schlagendes Beispiel des verhängnißvollen Ganges der absoluten Demokratie; sie zeigt durch die Praris, wozu die Theorieen führen, welche es ehrlich meinende Ideologen in ande⸗

ren Ländern erträumen, und welche durch Klubisten verbreitet werden,

die weder Ideologen, noch ehrliche Leute sind. In dieser Hinsicht ist die Kenntniß der dortigen Vorgänge vom höchsten Interesse für alle Nationen; es existirt keine, welche nicht mehr oder minder von den⸗ selben Leidenschaften bewegt wird; gher in der Schweiz können alle Meinungen, alle politische Leidenschaften offen zu Tage treten, einzig und allein gezügelt durch den Kampf, den sie hervorrufen, während zu gleicher Zeit die Verschiedenheit der Sitten, der Interessen, der Institutionen von zweiundzwanzig unavhängigen und ihrem Ursprung nach verschiedenen Staaten die Mittelpunkte für die Beobachtung ver⸗ vielfältigt. Was liegt, vom Standpunkte der Wissenschaft aus, an der Größe des Gegenstandes, welcher zu Versuchen dienen soll, wenn nur das Spiel der Organe frei und bestimmt ist! Für den Staats⸗ 4 1ͤ1I1““ Briese vedir glauben Er 1 egs nn fecfe 288 reits unter d m anderen rresh 2 8 u uns be⸗ em Zeichen O über die Zustände der Schweiz gegebenen

Diese Zoll⸗Verminderungen betragen durch⸗

mann ist das, was gegenwärtig in der Schweiz vorgeht, nicht min⸗ der Gegenstand interessanter Beobachtung, als wenn die Eidgenossen⸗ schaft, anstatt ihrer zwei Millionen Einwohner, eben so viel wie Preu⸗ ßen oder Frankreich zählte.

Welches Glück genoß die Schweiz nicht, als die neue Erschütte⸗ rung, welche durch die glorreichen“ Julitage von Paris im Jahre 1830 verursacht wurde, dem revolutionairen Geiste einen unwidersteh⸗ lichen Anstoß gab! Sicherlich ließe sich vernünftigerweise in einer po⸗ litischen Gesellschaft weder mehr Freiheit noch mehr Gleichheit den⸗ ken, als in diesen Kantonen eristirte, die damals so glücklich und so blühend waren; und dennoch haben diese so köstlichen Güter, weit entfernt, den Strom revolutionairer Leidenschaften aufzuhalten, ihnen im Gegentheil gleichsam den Weg gebahnt; gerade im Namen der Freiheit verlangte man Veränderungen in den bestehenden Verfassun⸗ gen, und das Glück, dessen man seit so vielen Friedensjahren genoß, machte die Völker blind gegen die Gefahren vorschueller Neuerungen. Man fühlte die Thätigkeit der Regierungen so wenig, daß die Poli⸗ tik ganz in den Bereich der reinen Speculation gerathen war; sehr wenig Leute hatten eine Ahnung von dem innigen Verhältniß, welches zwischen der Organisation der Gesellschaft und ihrem Wohlsein be⸗ steht. Man wollte blos Verbesserungen, und mit einem Satz war man mitten in einer Radikal⸗Reform; Alles geschah für das Volk, man wollte aber, daß Alles durch das Volk geschehe; von der re⸗ präsentativen Demokratie stieg man bis zum letzten Grade der De⸗ magogie hinab, und die Souverainetät des Volkes, welche in regel⸗ mäßigen und constitutionellen Formen geübt wurde, ging auf jene stürmischen Versammlungen auf öffentlichen Plätzen über, ohne alle Garantie, selbst die der Nationalität.

So wurden im Kanton Waadt im Jahre 1845 und zu Genf im Jahre 1816 die Verfassungen vernichtet, um einer neuen Ordnung der Dinge Platz zu machen, welche den Bürgern von einigen Leuten aufgedrungen wurde, die so zu sagen der Zufall zusammengescheucht hatte; und unter ihnen waren sogar eine große Anzahl Fremder; wären sie aber auch sämmtlich Eingeborene gewesen, so hätten sie doch immer nur eine sehr kleine Fraction der Gesammtheit der Bür⸗ ger ausgemacht.

Diese Verfassungen, welche mit derselben Leidenschaft zerrissen

wurden, mit der empörte Sklaven ihre Tyrannen mit Füßen treten würden, waren gleichwohl das Werk der Revolutionen von 1830; sie beruhten auf der Volks⸗Souverainetät und dem allgemeinen Stimm recht! Ihnen zufolge war jeder Bürger mit 21 Jahren Wähler und vom 25sten Jahre an wählbar; er brauchte weder einen Zoll breit Landes, noch einen Pfennig Vermögen zu besitzen und nicht einmal so viel Bildung, um lesen und schreiben zu können! Was denken Sie von solchen Grundlagen einer Verfassung? Würden Ihre Liberalen wohl dergleichen ausdenken? Möchten sie eine ähnliche Ausdehnung der politischen Rechte, eine so vollständige Gleichheit zwischen der Unwissenheit und dem Talente, dem Interesse des Grundbesitzes und dem Proletariat?

Wenn, wie unsere Revolutionaire behaupten, die Institutionen weit mehr, als die öffentlichen Sitten, die Garantieen der Ordnung, der Freiheit, des Wohlstandes gewähren; wenn es die Institutionen sind, welche vor Allem die Vatcrlaudsliebe und Eintracht der Bürger unter sich nähren und entwickeln sollen; wenn es endlich die Demo⸗ kratie ist, welche die Völker in das verhießene tausendjährige Reich einführen soll: woher kömmt es da, daß sie bis jetzt keine andere Resultate gehabt hat, als den Ruin des öffentlichen Vermögens, Mißtrauen und Haß aller Klassen und aller Interessen unter einan⸗ der, der Reichen und Armen, der Katholiken und Protestanten, der alten und der jungen Schweiz, Revolutionen ohne Ende und den Bürgerkrieg, welcher jeden Augenblick loszubrechen droht? Denn dies ist das treue, aber gehässige Schauspiel, welches die Schweiz heutzutage dem beunnruhigten Europa bietet.

Wenn nur wenigstens diese traurige, auf Kosten dieses Landes gemachte Erfahrung der Menschheit überhaupt Nutzen bringen könnte! Wenn nur die Utopisten, welche die Herrschaft, nicht das Wohl des Volkes träumen, Augen zu sehen und Ohren zu hören hätten!

Man sage nicht, daß dieses Unheil die unvermeidliche Folge der Wallungen einer neu eroberten Freiheit sei. Es giebt kein Volk, bei welchem die Freiheit so alt wäre, wie bei den Schweizern, wo sie, wie das Blut in den Adern, tiefer in das politische Leben eingedrun⸗ gen wäre; aber, mit Ausnahme der Urstämme der kleinen Kantone, ist die Freiheit für die Schweizer ein zu berauschendes Getränk; sie bringt diese alten Republikaner in Wallung, wie sie den revolutionai⸗ ren Haufen Frankreichs 1789 in Wallung brachte; die Befreiten von gestern und die Emanzipirten von fünf Jahrhunderten führen dieselbe Sprache, werden von denselben Leidenschaften getrieben; bei beiden siben Unwissenheit und Brutalität die Souverainetät aus sie ist vom Volke auf den großen Haufen übergegangen.

Gleichwie Frankreich zur Zeit der Convention die wenigste Frei⸗ heit besaß, so sind in den letzten Jaͤhren in der Schweiz die köstlich⸗ sten Freiheiten mitten unter den radikalen Revolutionen zu Grunde gegangen: die politische Freiheit in den Wahlen, die individuelle Frei⸗ heit, die religiöse Freiheit, die Souverainetät der Nation. Denn, hundert Thatsachen, die ich anzuführen haben werde, beweisen es, das, worum sich unsere Revolutionsmänner im Grunde am wenigsten kümmern, ist gerade die Freiheit; soziale Gleichheit wollen sie. Aber ein solcher Zweck wird erst dann eingestanden, wenn man ihn erreicht hat. Daher kommt auch jene von dem revolutionairen Frankreich er borgte Phraseologie, als ob zwischen der Monarchie, in welcher Lud⸗ wig XIV., die Reitgerte in der Hand, erklärte: „loEtat c'est moi“, und den Republiken der Schweiz, wo die Souverainetät des Volkes und das allgemeine Stimmrecht die Basis aller Institutionen waren, die geringste Analogie bestände. 1 8

Wie viel edle, aber leichtgläubige Herzen begrüßten dieses neue Leben, dessen erste Phase der Sturz des Patriziats zu Bern war, mit Freuden! 1“

Es waren ohne Zweifel Mißbräuche, Anomalicen in dem alten System vorhanden, wie es deren bei allen Menschenwerken giebt; aber es gab in diesem System auch hinreichende Hülfsmittel für eine legale Reform. Man gab der Revolutivn den Vorzug, nur aller⸗ dings nicht als Heilmittel, sondern als eine feierliche Protestation gegen die Prinzipien, die man als unvereinbar mit der Freiheit und Gleichheit darstellen wollte. So wie im Jahre 1789 Mounier und seine Freunde zu hoffen wagten, sie könnten den Bienenstock wieder⸗ herstellen, ohne die Bienen zu beunruhigen, eben so glaubten in der Schweiz Männer, ehrenvoll durch ihre Absichten und ihre Stellung, mit der Vergangenheit brechen und der Zukunft Herr bleiben zu kön⸗ nen; sie sahen nicht, wie hinter ihnen eine habgierige und böswillige Schaar auftauchte, die in der Hoffnung, an der Beute theilnehmen zu können, ihren Fußstapfen folgte; sie gingen im Vertrauen auf ihre eigene Kraft ans Werk. b

Ueberall hatte der Wohlstand seinen Segen verbreitet; in St. Gallen, in Zürich, in Bern, in Genf, in Luzern und in Neuenburg, überall war der Reichthum und das Wohlbehagen im Zunehmen be⸗

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griffen. Die ehemalige Regierung von Bern hinterließ, als sie ab⸗ trat, 15 Millionen Fr. als Ersparniß im Schatz, schöne Straßen, wenig oder gar keine Abgaben. In Genf beschuldigten die Revo⸗ lutionaire die Aristokratie, daß sie die materiellen Interessen so gut entwickelt habe, daß die allgemeine Wohlfahrt daselbst das politische Leben einschläfere. Mit einem Worte, die Wohlfahrt schien so fest begründet, daß man glaubte, ohne Gefahr für die Gesellschaft plötz⸗ lich und von Grund aus das alte politische Gebäude umgestalten zu können, wie ein sich vollkommener Gesundheit erfreuender Mensch auch oft vergißt, daß ein Mißbrauch den Gang derselben unterbrechen kann. Der Kommunismus wurde ignorirt, und der Radikalismus war in der Person seiner Hauptführer so verachtet, daß es nicht denkbar war, das Volk werde ihm jemals den geringsten Einfluß gestatten. Die Aristokratie stürzte und verschwand gänzlich vom Schauplatz, denn die jungen Leute, welche dieser Klasse angehörten, hatten sich, das muß man zugeben, nicht auf den Kampf vorbereitet; sie erfreu⸗ ten sich ihrer Stellung, ohne daran zu denken, dieselbe durch ihr Verdienst zu legitimisiren: Vergessenheit und Nullität waren die ge⸗ rechte Vergeltung für ihre Unfähigkeit.

Die liberale Partei, welche das Werk des Umsturzes begann, bestand größtentheils aus Leuten, die gute Absichten hatten und durch ihre soziale Stellung Garanticen gegen den Geist der Unordnung und Anarchie darboten, der in ihrem Schoße durch eine geringe Anzahl von Individuen repräsentirt wurde, die sie in thätige, aber gehorsame Agenten umzuwandeln hoffte, wie der Mensch sich das Feuer und das Wasser dienstbar gemacht hat. Am folgenden Tage, nachdem die li⸗ berale Partei zur Gewalt gelangt war, sah sie sich einer Opposition, einem Liberalismus gegenüber, dessen grellste Farben sich mit den er⸗ sten Nüancen des Radikalismus vermischten. Es war bis dahin we⸗ der Feuersbrunst, noch Ueberschwemmung, aber es waren die ersten Symptome davon. Man sah damals sich bilden, was man den Tiers⸗parti ge⸗ nannt hat, dessen einziger Zweck, dessen ganzes Benehmen darauf gerichtet war, in allen Fragen nicht nur eine der Gerechtigkeit ange⸗ messene Lösung, sondern eine Mitte zwischen den entgegengesetzten Ansprüchen zu finden. Indem z. B. die katholischen Kantone die Wiederherstellung der acht gargauischen Klöster und die Radikalen die Aufhebung derselben verlangten, stellte der Tiers⸗ parti vier Klöster wieder her und hob mithin vier auf. In der Jesuiten⸗Frage wollen die Radikalen die Vertreibung dieses Ordens aus allen Kantonen, die Konservativen wollen, daß die Kantone absolut souverain bleiben, und der Tiers⸗parti würde gewollt haben, daß die Jesuiten aus Luzern vertrieben, dagegen in Wallis, Schwyz und Freiburg geduldet würden!

Ein solches System bildet keine politische Richtschnur, es ist ein bloßes Vegetiren, ein Aufopfern der Prinzipien für die Interessen des Angenblicks; aber dennoch hat dies System, so groß ist die Er⸗ schlaffung der öffentlichen Sitten in der Schweiz, sich der Populari⸗ tät zu erfreuen gehabt. Dieser Anschein von Mäßigung und Unpar⸗ teilichkeit verführte alle diejenigen, welche nicht intelligent genug wa⸗ ren, um Prinzipien zu haben, oder fest genug, um sie aufrecht zu er⸗ halten. Der Wohlstand hatte die Ruhe zu einem Bedürfniß gemacht, man wollte sie um jeden Preis, und man war seit langer Zeit so sehr daran gewöhnt, zu Nothbehelfen seine Zuflucht zu nehmen, daß die Prinzipien in das Gebiet der Ideologie verwiesen waren. Die Leute ohne Muth oder ohne Meinung wurden von den beiden Par⸗ teien, der liberalen und der radikalen, getragen, denn indem sie sich wechselseitig stellten, als ob sic dieselben als Gegner betrachteten, ga⸗ ben sie sich das Ansehen, als ob sie durch ihre Aufnahme der Ver⸗ söhnung ein Opfer brächten. Diese Leute erfuhren die Schmach, alle Stimmen zu vereinigen. Durch sie und die immer übermäßiger wer⸗ denden Ansprüche der Radikalen wurde die liberale Partei völlig ohn⸗ mächtig und verschwand kurz darauf, nicht weniger in Mißkredit, als ihre Vorgänger.

Die Gutgesinnten und Kurzsichtigen waren bei Revolutionen stets wie die Schanzkörbe, welche die in der Sappe einer Festung arbei⸗ tenden Pioniere vor sich herschieben: wenn der Augenblick, Bresche zu schießen, erscheint, so stürzt man die Schanzkörbe um und eröffnet das Feuer. Wie Lafayette, verlangten die guten Leute der liberalen Partei Verzeihung von Gott und Menschen, aber eine Feuers⸗ brunst löscht man nicht mit Thränen.

Dies ist der Grund, weshalb die Schweiz aus dem Liberalismus in den Radikalismus verfallen ist und sich jetzt dem Kommunismus gegenüber befindet, während sie bei jeder Stufe versichert, daß man sie nicht bewegen werde, weiter hinabzusteigen. Es ist dies die ewige Erfahrung der Revolutionen!

Diese Erniedrigung ist auffallend sichtbar in dem Personal der Groß⸗ räthe der Kantone (dergesetzgebenden Gewalt). Vor den radikalen Revolu⸗

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tionen waren diese Großräthe wahrhafte Versammlungen von Notabeln,

allein je weiter man auf dem Wege des Fortschritts (0) kam, um so tiefer stiegen die Wähler bei der Wahl ihrer Repräsentanten auf der sezialen Leiter abwärts. Fast alle durch ihre Stellung, ihre hohe Intelligenz oder ihr Vermögen ausgezeichneten Männer wurden aus den Großräthen verdrängt, um Leuten aus den niedrigsten Ständen,

ganz unbekannten oder unangesehenen Bürgern Platz zu machen. Wollen Sie jetzt ein Beispiel von dem, was in der Schweiz die

radikale Partei den Fortschritt in constitutioneller Hinsicht nennt? Die im Jahre 1814 bekannt gemachte Verfassung von Genf hatte allmälig und ohne Erschütterung diejenigen Verbesserungen oder Veränderungen erfahren, welche die Zeit nothwendig gemacht hatte; sie war das Werk derjenigen Männer geworden, die ihrem Lande am meisten zur Ehre gereichen, wie Sismondi, Dumont, Bellot. Um nach dieser Verfassung im Jahre 1835 Wähler und in den Großen Rath wählbar zu sein, genügte es, dem Staate jährlich 3 Franken 25 Centimen, zu zahlen; aber diese Steuer war keinesweges eine Garantie für den Vermögens⸗Zustand des Wählers, denn der Lumpensammler, welcher in der Gosse einen Thaler gefun den und weiter nichts auf der Welt besaß, hatte vermittelst jener 3 Fr. 25 Cent. das Recht, sich für das laufende Jahr als Wähler und als wählbar anerkennen zu lassen, sobald er nuc das im Gesetze vorgeschriebene Alter hatte und weder Bankerotteur, noch Armer oder von der Justiz verfolgt war. Im Jahre 1842 schaffte man in Folge der ersten radikalen Revolution diesen Wahlcensus ab, der nicht einmal einer war, indem er nichts repräsentirte; statt des 25sten setzte man das 21ste Jahr als dasjenige Alter, in welchem man das Wahlrecht erlange, und man ließ auch die Fallirten zur Ausübung dieses Rechts zu. Im Jahre 1847, nach der zweiten radikalen Revolution, fand man dies noch zu aristokratisch; um das eeger recht ganz allgemein zu machen, blieb nichts mehr übrig, als siaz durch öffentliche Mildthätigkeit Unterhaltenen und die 56 g ngee Verfolgten unter die Zahl der Wähler aufzunehmen. 7 8 parti schlug wie gewöhnlich einen Mittelweg ein; er bewilligte den hanb G 92 on der Justiz Ver⸗

Armen die Aufnahme, verweigerte sie aber den v

olgten. 8 Das Resultat des neuen Wahl⸗Gesetzes war dem Geiste, wel

b 7. 1 Mitgliedern, welche die cher es eingegeben, angemessen: von sieben Mitgl cree