1847 / 275 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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el oder ohne einen Pfennig kerott gemacht! tschritt Das ist der 3971 ergleichen Thatsachen

Und wenn sie denno hin, um das System, Thatsachen sind ganz

3* b „Genf bilden, sind minde eemeen Regierung von w—2 * ihnen hat zweimal Ban⸗

1 seien unmöglich? .⸗ nicht sagensag, reicht dann nicht ihre Enthüllung welches sie erzeugt hat, zu stürzen? Aber diese offenkundig, Jedermann kennt sie; ja noch mehr,

1912

stens drei insol⸗

genen Lande zu sagen gewagt:

der Parteigeist geht so weit, daß er sich dessen rühmt, was sonst überall die National⸗Ehre als eine Schmach betrachten würde.

Das Oberhaupt der Regierung von Waadt hat von seinem ei⸗ „Wir wollen die Aristokratie unter das Niveau der Sittlichkeit stellen!“ sagen Alles; sie zeigen vollkommen, welcher Art die gegenwärtig in der Schweiz herrschende Partei ist. vor dem Konvent die Frevelthaten der Septembristen denunzirte,

sagte er:

Diese Worte

Als der Girondist Vergniaud

werden.

„Sie machen die Tugend selbst zu einer Aristokratin, um das Recht zu erlangen, sie mit Füßen treten zu können; sie machen das Verbrechen demokratisch, um sich darin ersättigen zu können, ohne das Schwert der Gerechtigkeit fürchten zu müssen.“ ist noch nicht bis zu diesem äußersten Punkte gekommen; es herrscht dort jetzt die Unmoralität, noch nicht das Verbrechen. Dies in meinem nächsten Schreiben zu beweisen, wird mir nicht schwer

Die Schweiz

Bekanntmachungen.

[904] 66le8 6 Die Handlungsreisenden Heinrich Schümann aus

Hennstaedt im Holsteinschen und Joseph Sonne⸗ mann aus Greiffenhagen in Pommern gebürtig, sind des qualifizirten Betruges dringend verdächtig. Diesel⸗

ben haben sich im Laufe Sommers d. J. von hier ent⸗

fernt und sollen sich angeblich nach England begeben

haben. 8 Es werden daher alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden

dienstergebenst ersucht, auf die unten näher signalisirten

Schümann und Sonnemann gefälligst zu vigili⸗

ren, sie im Betretungsfalle verhasten und mit den bei ihnen sich vorfindenden Baarschaften und Effekten unter sicherer Begleitung an die hiesigen Stadtvoigtei⸗Gefäng⸗ nisse abliefern zu lassen.

Es wird die ungesäumte Er⸗ stattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und

den verehrlichen Behörden des Auslaudes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 30. September 1817. Der Staatsanwalt beim Königlichen Kriminalgericht.

Signalement des ꝛc. Schümann.

Der Handlungsreisende Heinrich Schümann ist 25 Jahre alt, aus Hennstädt im Holsteinschen gebürtig, evangelischen Glaubens, 5 Fuß 5 bis 6 Zoll 8 Statur schlank, Haare blond, Stirn frei, Augen grau und hervortretender Blick, Augenbrauen blond, Nase stumpf und etwas groß, Kinn spitz, Mund breit, Zähne vollständig, Bart röthlich blond, Gesichtsfarbe gelblich, Gesichtsbildung länglich, Sprache deutsch und dänisch, besondere Kennzeichen: keine. Kleidung: blauer Ober⸗

rcoock, gelbe oder grüne Sammtweste, schwarze Beinklei⸗

der, gestreifte rothe Shirtingshemden, schwarzer Hut. Signalement des Sonnemann.

Der Handlungsreisende Joseph Sonnemann ist 23 Jahre alt, aus Greifenhagen gebürtig, jüdischen Glaubens, ist 5 Fuß 1—2 Zoll groß, untersetzter Sta⸗ tur, Haare schwarz, Stirn frei, Augen schwarz, Augen⸗ brauen schwarz, Nase spitz, Kinn spitz, Mund breit, Zähne vollständig, Schnurrbart schwarz, Gesichtsfarbe gesund, Gesichtsbildung länglich, Sprache deutsch, be⸗ sondere Kennzeichen: keine. Kleidung kann nicht ange⸗ geben werden.

2

Subhastations⸗Patent 1 wegen des Gutes Leschwitz.

Zur Subhastation des im Liegnitzer Kreise belegenen, nach der landschaftlichen Taxe auf 28,154 Thlr. 11 Sgr. 4 Pf. abgeschätzten Gutes Leschwitz ist ein Bietungs⸗ Termin auf den

1 9. April 1848, Bormittags 11 Uhr, angesetzt worden.

Besitz⸗ und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De⸗ putirten, Ober⸗Landesgerichtsrath Amecke, auf dem hie⸗ sigen Schloß entweder in Person oder durch gehörig in⸗ formirte und gesetzlich legitimirte Mandatarien sich ein⸗ zufinden, ihre Gebote abzug ben und demnächst den Zu⸗ schlag an ren Meist⸗ und Bestbietenden zu gewärtigen.

Die Taxe, der neueste Hypothekenschein und die be⸗ sonderen Kaufbedingungen können während der gewöhn⸗ lichen Amtsstunden in der hiesigen Registratur eingese⸗ hen werden.

Zu diesem Termine werden gleichzeitig die Amtmann Naefeschen Erben oder deren Rechtsnachfolger wegen der Rubr. III. No. 7. eingetragenen 1150 Thlr., und der Besitzer des Guts, Baron Ferdinand von Kloch de Kor⸗ nitz, dessen Aufenthaltsort unbekannt ist, hierdurch vor⸗ geladen.

Glogau, den 31. August 1847.

Königliches Ober⸗Landesgericht. I. Senat.

v. Forckenbeck.

[907]

172²9] Oeffentliche Vorladung. Nachdem auf den Antrag des Gutsbesitzers Munkel u Ristow das in Hinterpommern im Regenwaldeschen Kreise belegene Lehngut Bernsdorf zur Subhastation gestellt worden ist, werden in Gemäßheit des Gesetzes vom 11. Mai 1839 sämmtliche Agnaten des von Bor⸗ ckeschen Geschlechts, Gesammthänder und Mitbelehnte, welche an dem vorgenannten Gute Bernsdorf zu Lehn Cee- ihrem Aufent⸗ alte annte Agn Ge⸗ fchlechts, als: gnaten des gedachten Ge 1) der Ernst Curth Gottlieb v. Borcke 2) der Seees Wilhelm v. Borcke, 3) P 8 Süs Magnus Friedrich Wilhelm 4) der Major Georg Ludwig Friedri früi⸗ 9 hn d Hathn, g Friedrich v. Borcke, frü⸗ 5) der 5e. ene St. Borcke, 6) der erstlieutenant Otto Christoph v. Bor 8 zu Frankenstein, Niscoph v. Borcke, sonst 7) der Major Hans Carl Caesar von Borcke, früher Zu Torgau, 8) der Major Ernst Friedrich v. Borcke, ehemals zu Erfurt, 9) der Hauptmann Carl August v. Borcke, früher zu Graudenz, 10) der Ernst Anton Gottlieb v. Borcke resp. diren Lehnserben, so wie 11) die Lehns⸗Successoren des verstorbenen Gutsbe⸗ sitzers Ludwig Friedrich Carl Wilhelm v. Borcke auf Annenhoff bei Anclam, hierdurch aufgefordert, ihre etwanigen kehmnechn an dem edachten Lehngute Bernsdorf binnen echs Monaten, pätestens aber in dem auf den 23. Februar 1848, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober⸗- Landesgerichts⸗Assessor Bartels, in unserem Geschäfts⸗ Lokale anberaumten Termine entweder persönlich oder durch einen zulässigen Bevollmächtigten, wozu denen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die hiesigen Ju⸗ stiz⸗Kommissarien Herrmann, Krause, Hanow, Alker vor⸗ geschlagen werden, anzuzeigen und nachzuweisen. Bei em Ausbleiben w ller ihrer Lehnrechte an

2

dem gedachten Gute Bernsdorf verlustig erklärt und ih⸗ nen damit ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden. Auch werden zu diesem Termine die unbekannten Real⸗Prätendenten an dem Gute Bernsdorf zur Aus⸗ führung ihrer Rechte unter der Warnung vorgeladen daß die Ausbleibenden Alles gegen sich gelten lassen 8 8 v“

Allgemeiner Anzeiger.

müssen, was von den bekannten Real⸗Prätendenten mit den übrigen Betheiligten verhandelt wird.

Stettin, den 14. Juli 1847. Königliches Ober⸗Landesgericht. Erster Senat. v. Moeller.

8 85

Ueb 8. September v. J. hier verstorbenen Forstmeisters Johann George Stubenrauch ist heute der erbschaftliche Liquidations⸗Prozeß eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche steht am 3. November, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Landgerichts⸗Rath Koehler im Parteien⸗ zimmer des hiesigen Gerichts an.

Wer sich in diesem Termin nicht meldet, wird aller seiner etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit seinen For⸗ derungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben sollte, verwiesen werden. Den auswärtigen Gläubigern werden die Justiz⸗Kommissarien Becker, Schultz l. und II. als Mandatarien vorgeschlagen.

Bromberg, am 28. Juni 1817. Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht. G

Nad pozostaloscig lesniczego generalnego Jana Greg. Stubenrauch dnia 880 Wrzesnia r. z. tu zmarlego otworzono dzis process spadkowo-likwidacyiny Ter- min do podania wszystkich pretensyi wyznaczony, przypada na dzién 3g0 Listopada, r. b., godzine 11, przed potudniem w. izbie stron tuteyszego Sadu przed Ur. Radzca Koehler.

Kto sic w termiaie tym nie zglosi, zostanie z2 utracajacego prawo pierwszeristwa jakieby miak uznany, i 2 pretensyzd swojà li do tego odestany, coby sig po naspokojeniu zgloszonych wierz)ycieli 50z0stalo.

Odleglym wierzycielom przedstawiaja sie Kom- missarze sprawiedliwoséi Becker, Schuftz I i II na mandataryuszõw. 6

Bydgoszcz, dnia 28g0 Czerwca 1847.

Krölewsko-Pruski Sad Ziemsko-Mieyski.

[816] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. Juli 1817.

Das dem Viehhalter Johann George Stechert zuge⸗ hörige, in der Krautsgasse Nr. 37 belegene und im Ho⸗ pothekenbuche von der Königsstadt Vol. 25. Nr. 1853. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 12,027 Thlr. 13 Sgr., soll

am 28. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Particulier Carl August Klooß und die Wittwe Eberhardt, Wilhelmine Charlotte, geborene Fischer, modo deren Erben werden hierdurch öffentlich vorgeladen.

[5122 Nothwendiger Verkauf.

8 Stadtgericht zu Berlin, den 20. Mai 1847. Das dem Maurerpolier Friedrich Wilhelm Philipp Degelow gehörige, hier in der Köthenerstraße sub No. 29 belegene und im Hypothekenbuche von den Umgebun⸗ gen Berlins Vol. 29 No. 1836. verzeichnete Grund⸗

sai⸗ gerichtlich abgeschätzt zu 13,5341 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf., o

am 7. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Real⸗Gläubi⸗ ger, Particulier August Eduard Jaenisch, wird hierdurch oͤffentlich vorgeladen. 8 8

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21. Mai 1847.

Das zur erbschaftlichen Liquidations⸗Masse des ver⸗ storbenen Kaufmanns Ludwig Wilhelm Moritz Sack ge⸗ hörige, in der Schumannsstraße Nr. 11 belegene und im Hypothekenbuche von der Friedrich⸗Wilhelmsstadt Vol. 9. No. 182. verzeichnete Grnndstück, gerichtlich ab⸗ geschätzt zu 17,692 Thlr. 1 Sgr. Pf., soll

am 6. Januar 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real⸗Prätendenten werden hiermit rüge⸗ der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorge⸗ aden.

[513]

[820] Ediktal⸗Citation.

In Gemäßheit der von dem Königlichen Hohen Ap⸗ pellationsgerichte zu Dresden, als Lehnshof, anher er⸗ lassenen Verordnung vom 10. Juni I. J. ist wegen der⸗ jenigen

800 Mfl., mit welchen Hanns Dietrich von Schleinitz

als Besitzer des Rittergutes Canitz wegen übernom⸗

mener Vormundschaft far den minorennen Heinrich

Gotthelf Rudolph von Schleinitz Caution bestellt,

und weshalb zu der diesfallsigen Verpfändung des

gedachten Gutes am 24. September 1728 Konsens ertheilt worden ist, mit der Ediktal⸗Citation nach Maßgabe des Mandats vom 13. November 1779 ad I. 1., verbunden mit dem Gesetze vom 27. Oktober 1834, zu verfahren.

Es werden daher alle diejenigen, welche als Erben oder aus irgend einem sonstigen Rechtsgrunde an die vorstehende Post Ansprüche zu haben vermeinen, hier⸗ mit öffentlich und peremtorisch geladen, bei Verlust ihrer Ansprüche durch Präklusion und bei Verlust der ihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand,

den 20. Januar 1848, als in dem deshalb anberaumten Anmeldungs⸗ und Li⸗ quidations⸗Termine, in Person und, soweit nöthig, ge⸗ hörig bevormundet, auch, so viel die auswärtigen In⸗ teressenten betrifft, durch hierorts wohnhafte und gericht⸗ lich legit'mirte Bevollmächtigte an hiesiger Landgerichts⸗ stelle zu erscheinen, sich anzugeben, ihre persönliche Iden⸗ tität darzulegen, ihre verwandtschaftlichen und sonstigen Verhältnisse, auf die sich, ihre Ansprüche gründen, genau nachzuweisen, letztere selbst, welcher Gattung sie auch sein mögen, anzumelden und zu bescheinigen, über de⸗ ren Richtigkeit und Priorität beziehendlich mit dem ge⸗ ordneten Kontradiktor und unter sich binnen 6 Wochen rechtlich zu verfahren, zu beschließen und sodann 1 den 4. März 1848

des Aktenschlusses behufs der Abfassung eines Bescheides oder der Einholung rechtlichen Crkenntnisses, un

8 den 1. April 1848 der Eröffnung desselben gewärtig zu siettnl.

Oschatz, am 24. August 1847.

Das Königliche Landgericht. 1 Auster.

In

[859]

In Sachen, den Nachlaß des verstorbenen Kauf⸗ manns Carl August Wilhelm Runde hierselbst, Inha⸗ bers der hiesigen Handlung Georg Ludwig Dommerich, betreffend, werden auf Antrag der Benesizialerben resp. deren Vormünder Behufs Ermittelung des Passivbe⸗ standes alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechts⸗ grunde an solchen Nachlaß Ansprüche geltend machen zu können vermeinen, hierdurch edictaliter und bei Strafe des Ausschlusses vorgeladen, diese Ansprüche in dem auf

den 4. November c., 1 Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Stadtgerichte hier⸗ selbst anberaumten Termine anzumelden und thunlichst zu bescheinigen..

Zugleich wird nachrichtlich bemerkt, daß wegen des sehr erheblichen Interesses, welches die Gläubiger bei der Versilberung der vorhandenen Activa haben, die hiesigen und ein großer Theil der auswärtigen Kredi⸗ toren von den Benefizialerben zur Wahl eines Aus⸗ schusses veranlaßt sind, daß bereits provisorisch ein sol⸗ cher Ausschuß, bestehend aus den Herren Partikulier Voigt, Landesökonomie⸗Rath Dommerich, Kaufmann Selwig Inhaber der Handlung Graßau u. Sohn und für Behinderungsfälle dem Kaufmanne Herrn von Meyer als Substituten, ernannt ist, daß unter Leitung und nach den Instructionen dieses Ausschusses, so wie des Rundeschen Vormundes, Kaufmanns Herrn Carl

Reidemeister, der mit Procura versehene Particulier

Herr Carl Schmidt die Versilberung der Activa und die sonst erforderlichen geschäftlichen Maßregeln besor⸗ gen und ausführen wird, weshalb die Gläubiger, welche ihre Zustimmung hierzu noch nicht ertheilt ha⸗ ben, zur Abgabe einer Erklärung in dem Termine unter dem Präjudize hierdurch vorgeladen werden, daß sie als in die getroffene Maßregel konsentirend angesehen wer⸗ den sollen. b Uebrigens soll das demnächstige Präklusivdekret ledig⸗ lich durch die hiesigen Anzeigen und mittelst Anschlags an die Gerichtstafel veröffentlicht werden.

Decr. Braunschweig, den 15. September 1847.

Herzogl. Stadtgericht 1. Bezirks. F. Rosenthal.

bEE1

[90306 Bekanntmachung.

Den Königlich Preußischen und Königlich Hannover⸗ schen Unterthanen, denen von der Königlich Portugie⸗ sischen Regierung Pensionen ausgesetzt sind, oder den Erben derselben, denen Pensions⸗Ruckstände zustehen, wird hierdurch bekannt gemacht, daß sie sich mit den er⸗ forderlichen Lebens⸗Attesten und Legitimations⸗Urkunden versehen, am 4., 5. und 6. Oktober, in den Vormittags⸗ stunden von 10 bis 1 Uhr, bei der Königlich Portugie⸗ sischen Gesandtschaft Schadowstraße Nr. 14 zu melden haben, um wiederum eine Zahlungsrate in Em⸗ pfang zu nehmen.

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bis 6. Juli kompensirten Zinsen für

500 Thlr. 1—5ter Rate, für 6 Tage

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3) Rückzinsen für 500 Thlr. 6— 10ter

Rate, pr. 1. Juli bis 6. Oktober, ca.

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Berlin, Montag den 4ten Oktober

. 8 . 1 2

Amtlicher Theil. 16“

Inland. Berlin. Schluß des Berichts über die Reise Sr. Majestät des Königs durch die Rhein⸗Provinz. Provinz Westfalen. An⸗ wesenheit Sr. Majestät des Königs in Münster. Arnsberg. Ab⸗ änderungen in der evangelischen Kirchenordnung. Rhein⸗Provinz. Der Weihbischof von Köln, Dr. Claessen †.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Eröffnung der Kammern. Gräfin Landsfeld. Königreich Hannover. Reise Sr. Majestät des Königs von Preußen. Großherzogthum Baden. Das Deutsche Nationalblatt hört auf, zu erscheinen. Freie Stadt Hamburg. Ankunst Rich. Cobden'’s.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Ordensverleihung. 1 SOmmnibus. Warschau. Durchreise des Thron⸗ olgers. 3

Frankreich. Paris. Truppenmusterung. Sendung nach Mada⸗ gaskar. Die französische Gesandtschaft in Rio Janeiro. Teste. Qugrantainemaßregel in Livorno. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Geheimeraths⸗Sitzung. Kabinets⸗Berathungen. Prinz Albrecht. Fallissements. Ver⸗ mischtes. .

Italien. Florenz. Errichtung eines Denkmals beabsichtigt. Eman⸗ cipation der Juden. Statue des Columbus.

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Espartero; die Cortes; Narvaez; die französischen Blätter über hochstehende Spanier; Vermischtes.)

Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil.

8 Potsdm, den 41. Pliober.

Ihre Majestäten der König und die Königin sind auf Schloß Sanssouci wieder eingetroffen.

Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht,

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht (Sohn) und Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessinnen Charlotte und Alexan⸗ drine, Kinder Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Albrecht, sind aus

Kamenz in Schlesien hier angekommen.

ol i von Mecklenburg⸗ Schwerin ist nach Dresden abgereist. Angekommen: Se. Ercellenz der General der Infanterie, General⸗Inspecteur der Festungen und Chef der Ingenieure und

Pioniere, von Aster, aus Preußen.

Nichtamtlicher Theil

Inland.

Beerlin, 3. Okt. Zu dem in der vorgestrigen Nummer unseres Blattes gegebenen Berichte über die Reise Sr. Majestät des Königs durch die Rhein⸗Provinz erhalten wir so eben folgenden Schluß:

Ich fahre in dem Berichte über die Reise und den Aufenthalt Sr. Majestät des Königs in der Rhein⸗Provinz fort. Das zweite Diner in Brühl ward durch die Anwesenheit Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prinzessin von Oranien verherrlicht, auch die in Cleve hoch⸗ geehrte verwittwete Fürstin von Waldeck, geborene Gräfin zur Lippe, fand sich noch spät bei der Tafel ein und präsentirte ihre schönen Kinder Sr. Majestät dem Könige. Unter den Gästen befanden sich der hochwürdigste Erzbischof von Köln, mehrere Mitglieder des Dom⸗ Kapitels, die höheren Beamten der Justiz und der Administration in Köln, der Ober⸗Bürgermeister und angesehene Bürger der Stadt, darunter auch die Landtags⸗Abgeordneten von Köln, mehrere Ritter⸗

utsbesitzer der Umgegend, und aus Bonn die Beamten und der Rektor der Universität mit den Dekanen und mehreren berühmten Professoren, darunter der ehrwürdige Arndt, nicht minder der Ober⸗ Bürgermeister der Stadt. An sehr viele derselben richteten Se. Ma⸗ jestät der König das Wort, unterhielten Sich auch mit einzelnen Bürgern und waren sichtbar erfreut über die sich immer gleich blei⸗ bende Lebendigkeit des alten Arndt.

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger verließen an diesem Tage das Königliche Hoflager. Um 3 ½ Uhr eilten Se. Ma⸗ jestät mit den Prinzen von Bayern, Sr. Königl. Hoheit dem Prin⸗ zen von Preußen und den übrigen Königl. Prinzen nach Köln, führ⸗ ten zunächst Ihre Königl. Hoheit die Frau Peinzessin von Oranien in Höchstderen Absteigequartier und fuhren dann nach dem neuerbau⸗ ten Bürger⸗Hospitale, wo Se. Majestät den gesammten Stadt⸗Rath versammelt fanden. Auf die ehrfurchtsvolle Anrede des Ober⸗Bür⸗ germeisters und des Herrn Justizrath Stupp geruhten Se. Majestät der König ungefähr Folgendes zu erwiedern: Allerhöchstsie nähmen es als ein glückliches Anzeichen an, den neuen Stadt⸗Rath gerade hier versammelt zu sinden, in einem Gebäude, welches die Stadt zur Fürsorge für ihre Kranken und Armen erbaut und so reichlich ausge⸗ stattet habe. Allerhöchstsie nähmen den Dank für die verliehene Kom⸗ munal⸗Ordnung wohlgefällig auf, erinnerten auch daran, daß die Re⸗ volution und die Fremdherrschaft den Städten eine unfreie Verfassung gebracht, und daß es eine deutsche Regierung sei, welche die Städ e mit der größeren Freiheit und Selbstständigkeit beschenkt habe. Diese noch in größerem Maße zu verleihen, habe, wie

, 2 7 wohl bekannt, in der Absicht Sr. Majestät gelegen, man habe die gegenwärtige Kommunal⸗Verfassung vorgezogen und den Verhältnissen mehr angemessen gefunden; man möge Recht daran gehabt haben, und

Se. Majestät wünsche, daß die Städte sich dabei wohl befinden mö⸗ gen, bei dem Erwählten sei nun aber für jetzt stehen zu bleiben. Se. Majestät ließen sich hierauf die einzelnen Mitglieder des Stadtraths vorstellen. Der Prästdent der Armen⸗Verwaltung, Herr Eberhard von Groote, Herr Weyer, der Erbauer des Hospitals, und dessen Personal führten Se. Majestät in allen Theilen des festlich geschmück⸗ ien Hauses umher. Se. Majestät nahmen mit dem sichtbarsten In⸗ teresse von Allem genaue Einsicht und gaben wiederholt ihren Beifall über die nicht blos für das Bedürfuiß, sondern selbst für das Wohl⸗ befinden der Kranken getroffenen Einrichtungen zu erkennen. Mit den barmherzigen Schwestern, welche sich in der Pflege der städtischen Kranken bewährt haben und damit auch in dem neuen Hospitale fort⸗ fahren werden, unterhielten Se. Majestät der König Sich angele⸗ gentlich. Die Kirche des Hospitals und die in derselben befindlichen Reste römischer Bauwerke zogen die Aufmerksamkeit Sr. Majestät auf sich. Se. Majestät ließen Sich auch die daran stoßende Peterskirche öffnen und bewunderten mit Ihren hohen Gästen das darin befindliche berühmte Gemälde von Rubens. Die Straßen, welche von dem Hospital nach dem Dome führen, waren mit Fahnen geziert und dicht mit Menschen besetzt, welche dem geliebten Könige auf das herzlichste zuriefen. Im Dome wurden Se. Majestät von Sr. Erzbischöflichen Gnaden, dem Herrn Erzbischofe von Geissel, und dem gesammten Domkapitel empfangen und feierlich angeredet. Se. Majestäat verweilten lange in dem prachtvollen Gotteshause, welches seinen Ausbau hauptsächlich der großmüthigen Unterstützung des Kö⸗ nigs verdankt. Se. Majestät besuchten un Ihren Durchlauchtigsten Gästen das Grabmal der heiligen drei Könige, die Schatzkammer des Domes und erfreuten Sich an dem erst ganz kürzlich wieder völlig hergestellten Denkmale des ehrwürdigen Erbauers des Domes. Von der Construction des im nächsten Jahre einzurichtenden Nothdaches nahmen Se. Majestät genaue Kenntniß, mehrere Werkstücke wurden in Gegenwart Sr. Majestät durch die bekannte sinnreiche Vorrichtung auf ihren Platz gebracht, und auch die berühmt gewordene Werkstätte der Steinmetzen blieb nicht unbesucht. Mehrfach gaben Se. Majestät Ihre Bewun⸗ derung und Itzre Freude über den Bau und dessen Fortschritte gegen den Herrn Erzbischof und den Dom⸗Baumeister, Regierungs⸗ und Baurath Zwirner, zu erkennen. In Begleitung Sr. M ajestät befand sich auch der um den kölner Dom und dessen Restauration seit dem Anfange dieses Jahrhunderts hochverdiente Herr Sulpice Boisserée. Se. Majestät besichtigten die Restaurations⸗Bauten nicht blos, indem Allerhöchstsie an mehreren Seiten vor den Dom traten, sondern fuh⸗ ren auch, bevor Sie den Weg nach Deut bei schon eintretender Däm⸗ merung einschlugen, um den Dom herum. Von der Rheinbrücke nahm sich die Illumination der großen Gasthäͤuser von Deutz und die der Stadt selbst prächtig aus. Die ganze Einwohnerschaft war auf der Straße und empfing ihren König mit Musik, Fahnen und farbigen Laternen. Im Bahn⸗ hofe verweilten Se. Majestät kurze Zeit in dem so eben sehr ge⸗ schmackvoll eingerichteten Königszimmer. Hier hatten sich auch der Regierungs⸗Präsident von D’sseldorf, Freiherr von Spiegel, und der Landrath des solinger Kreises, Graf Bussche, eingefunden. Se. Majestät fuhren unter dem lauten Jubelrufe der Einwohner und dem Schalle der aufgestellten Militair⸗Musik mit einem Extra⸗ zug nach dem Schlosse Benratb. Die Stadt Mühlheim ließ es an festlicher Begrüßung nicht fehlen, die Bahnhöfe auf der ganzen Strecke waren schön illuminirt und überall mit Menschen dicht besetzt.

Die Benrather hatten es sich nicht nehmen lassen, Se. Majestät den König durch eine vom Wetter sehr begünstigte Illumination des Schloßparkes und des Teiches vor dem Schlosse zu empfangen. Dem Schlosse gegenüber prangte in Brillantfener der Namenszug Sr. Ma⸗ jestät, und ein wohlgelungenes Feuerwerk, dessen Wirkung durch den hellen Wiederschein im Wasser sehr vermehrt ward, war ein Sinnbild der Freunde, mit welcher die Einwohner ihren Schloßherrn aufnah⸗ men. Der Platz vor dem Schlosse und die anstoßenden Alleen des Parks waren von Menschen dicht gefüllt, besonders waren viele Land⸗ jeute der Umgegend herbeigeeilt.

Bei dem kurzen, hauptsächlich der militairischen Inspection ge⸗ widmeten Aufenthalte waren Se. Majestät der König nicht im Stande, dem Verlangen nachzugeben, die Deputationen der benach⸗ barten Städte zu empfangen. Die Stadt Düsseldorf hatte aber ih⸗ ren Ober⸗Bürgermeister und drei Mitglieder des Stadtraths abge⸗ sandt, um Se. Majestät zu bitten, innerhalb ihrer Mauern zu ver⸗ weilen, und nach der Präsentation des Offizier⸗Corps der 14. Divi⸗ sion nahm Se. Majestät die Deputation mit Wohlwollen an, wie⸗ wohl die Bitte nicht zu gewähren stand. Beim Thee, den Se. Ma⸗ jestät mit Ihren erlauchten Gästen einnahmen, geruhten Se. Maje⸗ stät zu erlauben, daß die Lehrer der drei benachbarten bergischen Kreise, unter Leitung des Musiklehrers Eichhoff am Meurs'er Semi⸗ nar, mehrere Gesangstücke ausführten, und Se. Majestät drückten Ihr Wohlgefallen daran und Ihren Dank in den gnädigsten Wor⸗ ten aus.

Die Parade und das Manöver der 14. Division, unter Führung des General⸗Lieutenants Grafen v. d. Groeben, waren vom Wetter begünstigt und fielen zur Allerhöchsten Zufriedenheit aus. Nach dem Manöver machten Se. Majestät bei Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Prinzessin Friedrich im Schlosse Eller einen Besuch und nahmen dann in Ihrem Kabinet Vortrag an. Vor der Tafel gaben Se. Majestät der König mehreren Deputationen aus Gladbach, Ruhrort, Solingen, Heerdt Audienz, die um Unterstützungen zu Kirchenbauten baten. Eine Deputation aus Mülheim an der Ruhr drückte für die Verleihung der revidirten Städte⸗Ordnung ihren Dank aus, mehrere Industrielle aus Elberfeld, Düsseldorf, Gladbach, Mülheim, Lennep, Solingen trugen ihre Bedürfnisse und Wünsche vor, eine. Deputation der We⸗ ber aus Elberfeld und Barmen bae um Bestätigung der übermach⸗ ten Innungs⸗Artikel. Se. Majestät ließen Sich durch den anwesen⸗ den Ober⸗Präsidenten die einzelnen Personen präsentiren und gingen im großen Detail auf die vorgetragenen Gesuche und Darstellungen ein, was die Anwesenden mit großer Freude erfüllte, wiewohl Se. Majestät denselben nicht vorenthielten, daß Allerhöchstsie Sich außer Stande sähen, die vorgetragenen Anliegen in dem erbetenen Umfange zu gewähren. 8

Bei der Tafel, zu der die Stabsoffiziere der Division besohlen waren, wurde es zur allgemeinen Freude lautbar, daß Se. Majestät

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den General⸗Lieutenant von Thile, Kommandirenden des 8. Armee⸗ Corps, zum General der Infanterie ernannt hätten. Der Herr Re⸗ gierungspräsident von Raumer, der auf Allerhöchsten Befehl nach Benrath gefolgt war, wurde hier gnädig entlassen. Se. Majestät begaben Sich nach der Tafel mit einem Extrazuge der Eisenbahn nach Düsseldorf und geruhten unter Führung des Direktors der Akademie von Schadow die in dessen, so wie in dem Atelier des Professor Hil⸗ debrandt aufgestellten, in der Arbeit begriffenen Gemälde zu besichti⸗ gen. Leider war die Gemälde⸗Ausstellung schon getrennt, Se. Ma⸗ jestät der König würdigten aber die noch zurückgebliebenen und wie⸗ der an den Ort der Ausstellung gebrachten Gemälde einer genauen Ansicht.

Das im äußeren Bau vollendete neue Ständehaus konnten Se. Majestät wegen der eintretenden Dunkelheit nur in flüchtigen Augen⸗ schein nehmen.

Den Abend ließen Se. Majestät Sich und Ihren erlauchten Gästen durch den Direktor von Schadow das Album der düsseldorfer Künstler vorlegen und erklären.

Am 25sten wurden die militairischen Uebungen bis 1 Uhr Mit⸗ tags fortgesetzt, und die Truppen hatten sich des vollkommenen Bei⸗ falls ihres Monarchen zu erfreuen. Zur Tafel waren viele Ritter⸗ gutsbesitzer der Provinz, viele Bürgermeister und andere angesehene Einwohner der benachbarten Städte befohlen, und Se. Majestät un⸗ terhielten Sich mit sehr vielen derselben. Nach der Tafel besuchten Se. Majestät die von dem Pastor Flidener in Kaiserswerth errich⸗ tete Anstalt, das Hospital, in welchem Diakonissen ausgebildet werden, das Asyl, das Waisenhaus, die Klein⸗Kinder⸗Bewahr⸗An⸗ stalt, das Seminarium für Lehrerinnen; der Pastor Fliedner und seine Gattin führten Se. Majestät umher und gaben über alle Theile der eben so wohlthätigen als ausgedehnten Anstalt die genaueste Auskunft.

Abends besuchten Se. Majestät einen glänzenden Ball, den Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich zu Düsseldorf im Jägerhofe gab. Die dahin führenden Park⸗Anlagen waren sehr geschmackvoll illumi⸗ nirt, und Se. Majestät wurden überall von der versammelten Menge freudig begrüßt.

In Benrath verabschiedeten sich Se. Königl. Hoheit der Erb⸗ großherzog von Hessen und der Prinz Alexander, so wie Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Oheim Sr. Majestät, und der Prinz Waldemar. 8

Se. Majestät verließen Schloß Benrath am 26sten, Morgens nach 8 Uhr, mit einem Extrazug der Eisenbahn. Im Bahnhofe zu Düsseldorf waren der gesammte Stadtrath und die Geistlichkeit versam⸗ melt. In Duisburg fuhren Se. Majestät vom Bahnhofe, wo sich der Stadtrath gleichfalls eingefunden hatte, durch die mit ihren Fahnen aufgestellten Bürgerreihen und durch die festlich geschmückten, mit Men⸗ schen dicht erfüllten Straßen und Plätze nach der Salvator⸗Kirche und wohnten dort mit der versammelten Gemeinde dem Gottesdienste bei. Der Superintendent Herrmann erflehte nach einer erbaulichen Predigt den Segen des Herrn über den theuren König und sprach die Freude und den Dank der Gemeinde aus für die Königlichen Wohlthaten, durch welche die Restauration der Kirche der Gemeinde möglich wird und schon an⸗ gefangen ist. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Bayern und der Prinz Karl hatten inzwischen die Messe in der katholischen Kirche gehört. Se. Majestät fuhren bis zum Rhein⸗Ufer und bestiegen da⸗ selbst die Dampffähre „den Vincke“, wo Allerhöchstdieselben von dem Comité zur Errichtung des Vinckeschen Denkmals, dem Bürgermeister und Stadtrath von Ruhrort und vielen angesehenen Bürgern em⸗ pfangen wurden. Der „Vincke“ flaggte mit allen Flaggen und ward von zwei dicht mit Herren und Damen besetzten Dampfschiffen be⸗ gleitet. Musik⸗Chöre spielten patriotische Lieder, und der freudige Zuruf von den Schiffen und vom Ufer, so wie das Donnern der Böller, hörte nicht auf. Ruhrort gewährte durch die Menge der vor Anker liegenden Schiffe, die sämmtlich festlich flaggten, den Anblick eines See⸗Ufers. Am Ufer war eine unab⸗ sehbare Menschenmenge versammelt. Aus allen Häusern hingen Fahnen. Se. Majestät begaben Sich durch ein Spalier der Schiffer⸗ Gilde nach dem Orte, wo das Denkmal für den verewigten Ober⸗ Präsidenten von Vincke errichtet worden ist. Vor dem Denkmale sprach der evangelische Pastor von Ruhrort sehr angemessene Worte der Einweihung. Auf Befehl Sr. Majestät wurde die Hülle, welche den unteren Theil des Denkmals und das Brustbild des Verewigten verdeckte, abgezogen, worauf die versammelten Tausende in einen lauten Zuruf ausbrachen. Se. Majestät besichtigten das Denkmal genau und schienen mit der Ausführung zufrieden. Die Söhne des verewigten Ober⸗Präsidenten waren bei der Feier gegenwärtig. Se. Majestät nahmen hierauf in dem Gesellschaftslokale einige Erfrischun⸗ gen an, ließen sich dort die beiden jüngsten Söhne des Gefeierten vorstellen und sprachen zu dessen Ehre erhebende Worte, worin Aller-⸗ höchstdieselben die Verdienste des Verewigten um die Provinz West-⸗ falen und die ganze Ruhrgegend, insbesondere um Ruhrort, priesen und den Wunsch ausdrückten, daß das Geschlecht der von Vincke im Geiste des Vaters von Jahrhundert zu Jahrhundert fortblühen möge.

Se. Majestät verließen unter dem Jubelruf der Bewohner Ruhr⸗ orts die Stadt und begaben sich nach dem Bahnhofe zu Oberhausen, um die Reise nach der Provinz Westfalen auf der Eisenbahn fortzu⸗ setzen. Auf dem Bahnhofe zu Essen wurden Se. Majestät von meh⸗ reren hundert in Paradeanzug aufgestellten Bergleuten mit dem bergmän⸗ nischen „Glück auf“ unter einer rauschenden Musik begrüßt. Se. Majestät gingen mit sichtbarem Wohlgefallen die Reihen dieser braven Leute entlang. Auf dem Bahnhofe war auch eine Schaar junger Leute, welche so eben die jedem Preußen theure Militairpflicht erfüllt hatten, versammelt, und Se. Majestät geruhten auf den Wunsch

ihres Führers, ihnen eine schöne Fahne zu weihen. 4

Se. Majestät überschritten alsobald die Gränzen der Rhein⸗Pro⸗ vinz mit der gegen den Ober⸗Präsidenten wiederholt L.rw⸗ Befriedigung über die an allen von Sr. Majestüt besuchten 5 der Provinz empfangenen vielfachen Beweise treuer Anhänglichker und Liebe für König und Vaterland.

Provinz Westfalen. Ueber den ferneren Aufenthalt Sr.

Majestät des Königs in Münster meldet der Westf. Merk. noch cs: