weiteren Absatz zu fin⸗
S 1* 2 geg⸗ ts⸗-Zeitung wird vom — üe⸗ c .
. p September geschrieben: preußischen Oberrhein ve, Wein⸗Produzenten einen der bemittelten W. * „Um einerseits dem ee. Wein zu sichern und andererseits den gebührenden Preis. für 2 im Auslande sehr heruntergebrachten durch gewisse Weinsabrilaeber zu Ehren zu bringen, hat sich auf Ruf der hiesigen an bändlers C. in R. ein Weinproduzenten Verein Anregung 5 ch einen besonders dafür bestellten Ageuten die von gebildet⸗ ₰ Mitgliedern erzielten Weine verkaufen will. Um aber den Vereins —en vor Nothverkäufen zu schützen, soll zugleich ein den Unbemanm engeschossen werden zum Ankaufe solcher Weine, deren a-8gnn sich in Geldnoth befinden. Das auerkennungswerthe Eszeben dieses Vereins hat sich bereits der kräftigsten Unterstützung zu erfreuen.“ 11X“ eutsche Bundesstaatehah. 8 3 Kommission Königreich Bayern. (N. K.) Die von der isste der Kammer der Abgeordneten entworfene. und von der Kammer in er geheimen Sitzung am 2. Oktober, mit Ausnahme eines Zusatzes, unverändert angenommene Adresse lautet folgendermaßen: 5
„Allerdurchlauchtigster ic. Die Kammer der Abgeordneten, zur elften Stänbe⸗Versammlung auf außerordentliche Veranlassung berufen, legt vor dem Thron Ew. Majestät den Ausdruck ihres Dankes nieder für diese so
ewissenhafte Vollzichung der Verfassung, so wie für die da ben, Gelegenheit, die Huldigung der Treue zu erneuern un ie Bedürfnisse und SWunsche des Volkes der Allerhöchsten Würdigung zu unterstel⸗ len *). Mit Freuden begrüßt die Kammer der egeee 9 den neuen Räthen der Krone, als den Vermittlern der in Aussicht ge⸗ stellten Verbesserungen im Gebicte der Gesetzgebung und Verwaltung, die 9 einer baldigen Verwirklichung schon langst i eiste Ew. Mase⸗ euche E weüg b 3 2 cg Fchnc nan 8 Ih 8 vra d ät gereifter Entschlüsse. Zeitgemäße Fort, . . Macht der 1,⸗ üe. allgemeine und ungetheilte Zustimmung des Völkes stärken und dem Vaterlande jene hohe Stellung anweisen und sichern, zu welcher es berufen und befähigt ist. Jede Gefahr für den :9 sner wird um o sicherer beseitigt, je sorgfältiger die Staatsgewalt Glaubens⸗ und Ge⸗ B eheaag g als unantastbare 8* achtet. 88438, 1 mancher Män⸗ el des Wahlgesetzes auf Grund bisheriger Erfahrungen, ervollständigung — 8. ncassgies Bestimmungen über Verantwortlichkeit der Minister, Trennung der Justiz und Verwaltung in den Vollzugs⸗Organen, Oeffent⸗ lichkeit und Mundlichkeit der Rechtspflege, Befreiung der Presse von engherzigen Fesseln, Umwandlung drückender Lasten des Grund⸗Eigenthums, Achtung der Lehr⸗ freiheit, Hebung des öffentlichen Unterrichts und der Volksbildung werden den Ruhm Ew. Majestät erhöhen, und Allerhöchstderen getreue Stände wer⸗ den hierzu mitzuwirken freudig bereit sein. Möge die großartige Schöpfung des Zollvereins, um dessen Gründung sich Ew. Majestät unvergängliche Verdienste erworben haben, zu einer noch innigeren Vereinigung aller deut⸗ schen Volksstämme führen; möge es den deutsch⸗patriotischen Gesinnungen Ew. Majestät gelingen, Deutschlands Einheit, unbeschadet der Eigenthüm⸗ lichkeit der einzelnen Staaten, immer mehr zu entwickeln und dadurch Deutschland unter den Mächten Europa's jene achtunggebietende Stellung zu sichem, die ihm gebührt. Die Kammer der Abgeordneten wird die an⸗ . gekündigten, so wie alle sonstigen Vorlagen, die Ew. Majestät Ihren Mi⸗ nistern anzubefehlen geruhen werden, stets mit gleicher Aufmerksamkeit und tiefem Pflichtgefühle zu prüfen sich bestreben und verharrt in allertiefster Ehrfurcht Ew. Königlichen Majestät allerunterthänigst treugehorsamste Kam⸗ mer der Abgeordneten.“
Nachstehendes ist der Wortlaut des von der Regierung einge⸗ brachten Gesetz⸗Entwurfs, den Zinsfuß der Eisenbahn⸗Anlehen und beziehungsweise die Verzinsung der Staatsschuld betreffend: „Art. I. Behufs der Aufbringung derjenigen Mittel des Eisenbahnbaues, welche die Staatsschulden⸗Tilgungs⸗Kommission zu den nachstehenden Maxi⸗ mal⸗Beträgen, und zwar: 1) zum Bau der Ludwigs⸗Süd⸗Nordbahn 9 d. Gesetz vom 25. August mit 15,000,000 Fl., und b) nach em Gesetze vom 23. Mai 1816 mit 10,000,000 Fl., 2) zum Bau Feh. von Lichtenfels an die Reichsgränze bis Ko urg nach
em Gesetze vom 23. Mai 1846 mit 1,500,000 Fl., 3) zum Bau der Eisenbahn von Bamberg über Würzburg und Aschaffenburg an die Reichsgränze (Ludwigs⸗Westbahn) nach dem diesfallsigen Gesetze vom 23,. Mai 1846 mit 18,840,000 Fl., und 4) zum Ankauf und Ausbau der München-Augsburger Eisenbahn nach dem einschlägigen Gesetze vom 23. Mai mit 4,347,000 Fl. aus einem zu 3 ½ pCt. verzinslichen Anlehen nach Maßgabe des Bedarfs und nach Befund der Umstände aufzunehmen ermächtigt ist, wird, so weit befragliche Anlehns⸗Bei⸗ träge noch erst zu realisiren sind, die obige, in den bezeichneten Ge⸗ setzen sub Nr. 1 litt. b. in Art. I., sub Nr. 2 und 3 in Art. II. vüehe hus Beschränkung des 3 prozentigen Zinses aufgehoben und er Zinsfuß zu 4 pCt. als zulässig erklärt, so daß also die Regie rung die Ermächtigung zu Darlehens⸗Aufnahmen à 4 pECt., nicht aber ) hierzu eine gesetzliche Verpflichtung hat. Art. II. In Rücksicht angemessener Gleichhaltung der älteren S äubi ögli ste Si zaltung der älteren Staatsgläubiger und möglich⸗ 84 Gs derselben vor unbilliger Gefährde wird der Zinsfuß 88 29 llisirten Staatsschuld⸗Urkunden mit und ohne Coupons, dann 38 ver eargschaften, insofern diese Schuldgattungen dermalen mit 8 . verz ver OU 227 n 1 F 4 pCt. in ber buseerbbzt n 8* Füoher. 1847 an gleichfalls auf Okto höht, daß diese Erhöhung erst bei der vom 1. ktober 1848 an verfallenden Jahres⸗Zins⸗ Aee. 1 * 1848 erfallenden Jahres⸗Zinsenzahlung für die bezeich⸗ neten Obligationen in Wirksamkeit tri so Rate inde 1 1 Lirksamkeit tritt, also Raten⸗Berechnungen nicht saatffnden. Art. III. Das Fi inisterium ist mit d Vollzug des gegenwärtig n Geset Peaustr hct eais, s mit IFa 8 gegenwartigen Gesetzes beauftragt.“ In dem Zestrigen Bericht des Nürnb. Korr. über
Situng der Abgeord r b. . die erste für die Verzinseicg CGGe war die jährliche Mehr⸗Ausgabe
lerthümlich za 3,1de0 Särkg⸗ nach dem Aprozentigen Zinsfuße wird vielmehr, wit 10 8. angegeben. Die Ausgaben⸗Erhöhung Fl. betragen. Vlatt jetzt berichtigt, nur etwas über 318,000 Die Reclamation des G ; 2
auf der Tagesordnung stand habchbans Blaß, welche am 2. Okiobe beruht varauf, daß denn acht mehr zur Verhandlung kam, Gemeinde Vorsteher“ und S en bei dem letzten Landtage „als pflichteten“ die nach §. 44 der vacäite den öffentlichen Dienst Ver⸗ tbhige Königliche Bewilligung zum Eintent sungsbeilage Tit. I. nö⸗ und sein Ersatzmann einberufen wurde 1 Nnn die Kammer versagt dem letztjährigen Landtag im Wege der Ge :dem nun unterdeß bei Bestimmung des Umfangs des durch §. 4Tese gebung „eine nähere tenen Rechts“ zu Stande kam, nach welchem Gem Könige vorbehal⸗ nicht mehr in die Kategorie der an die Köni wndevorsteher Blaß Gebundenen gehört, so will derselbe nunmehr seinittsbewilligung Keammer einnehmen. Der erste Secretair Kirchgeßner Sih in der rrag uns gedruckt vorliegt, hält die Reclamation für b 8G en Vor⸗ trägt auf ehce des Reklamanten an. eFründet und
— (N. Cour.) Man vernimmt, daß i —
Reichsräthe der Antrag werde gestellt werden * “ der d ner in den Protokollen zu nennen. Die Annahme eines en n † wäre um so wünschenswerther, als die bisherige Bezeichnu 8 weise: „Ein erster, zweiter ꝛc. Herr Reichsrath“ ihren Zweck h'hes meisten Fällen denn doch verfehlte und bald aus den Worten p 2 1 en Wo es Redners selbst, bald aus darauf folgenden Reden leicht entnommen
werden konnte, wer gesprochen hatte.
ammer der
*) An dieser Stelle wurde ein Amendement des Abgeordneten Dek vn8 bü-een. e Sr. --v — den Dank der Kammer für die in Zeiten der Noth den ärmeren Volksklassen gelei ießli s 28 the sklassen geleistete ersacs encg⸗ Hülfe/
“
2 RK.
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Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Leuchtenberg ist am 2. Ok⸗ tober, seinem 30. Geburtstage, Vormittags nach 10 Uhr in München eingetroffen und hat sich vier Stunden später zum Besuch seiner durchl. Angehörigen nach Stain begeben. Noch heute vor acht Ta⸗ gen war der Herzog in St. Petersburg und wäre schon gestern angekommen, hätte er nicht in Donauwörth übernachtet. Er wird bis gegen Ende November in München verweilen.
Ein in letzter Nacht verübter frecher Raub beschäftigt heute Publikum und Polizei. Es wurde nämlich in der protestantischen Pfarrkirche eingebrochen und daraus vier große silberne Leuchter ent⸗ wendet. 3
Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat am 3. Oktober dem österreichi⸗ schen Wirklichen Kämmerer, Grafen von Appony, welcher an die Stelle des unlängst von seinem hiesigen Gesandtschafts⸗Posten abbe⸗ rufenen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Ministers Grafen Esterhazp, in gleicher Eigenschaft von Sr. Majestät dem Kai⸗ ser von Oesterreich beim Großherzoglichen Hofe ernannt worden ist die Antritts⸗Audienz ertheilt und dessen Beglaubigungs⸗Schreiben ent⸗ gegengenommen. Der Gesandte hatte hierauf die Ehre, zur Groß⸗ herzoglichen Tafel gezogen zu werden. — Se. Königl. Hoheit der Prinz Waldemar von Preußen, welcher am 1. Oktober in Darmstadt eingetroffen und bei Sr. Großherzoglichen Hoheit dem Prinzen Karl abgestiegen war, ist am 2ten Vormittags wieder abgereist.
Im Anzeigeblatt der Stadt Gießen liest man, daß die Orts⸗ Vorstände von 16 Orten beschlossen haben, Orts⸗Frucht⸗Magazine anzulegen. Sie haben doppelten Zweck: einmal zur Beruhigung ängst⸗ licher Gemüther mitzuwirken und ihren Ortsgenossen Gelegenheit zu geben, die gerade nothgedrungen zu verkaufenden kleinen Quantitäten an Naturalien im Orte selbst verkaufen zu können, um dadurch Zeit zu sparen und nicht genöthigt zu sein, den Zwischenhändlern in die Hände zu fallen, welche die kleinen Voräthe gewöhnlich doch zur Ansammlung für große Handels⸗Vorräthe dem augenblicklichen Verkehr entziehen.
Großherzogthum Sachsen⸗Weimar. Se. Königl. Hoheit der Großherzog hat Se. Königl. Hoheit den Kronprinzen von Bayern bei dessen Anwesenheit am 4. Oktober unter die Großkreuze des Haus Ordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken aufge⸗ nommen. Der Kronprinz traf am 2ten ein und verließ Weimar am 4ten wieder. Ihre Königl. Hoheiten Prinz Wilhelm und Prinzessin Luise, Kinder Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen, reisten am 2ten von Weimar ab, und Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin, nebst Mutter und Schwester, welche am 3. Oktober ankamen und am 4ten einen Besuch in Rudolstadt mach⸗ ten, setzten am 5ten ihre Reise fort. — Auch Weimar ließ das diesjährige Aerndtefest, Sonntag den 3. Oktober, nicht vorübergehen ohne besondere Zeichen des Dankes, den es dem gütigen Lenker der menschlichen Schicksale für den reichen Ertrag der Felder widmet. Ein feierliches Glockengeläute in drei Pulsen kündigte zwischen 6 und 7 Uhr den Tag an; ungefähr um 9 Uhr setzte sich vom Rathhause aus ein Zug in die mit Blumen und Guirlanden geschmückte Stadtkirche in Be⸗ wegung. Zur Erhöhung der gottesdienstlichen Feier hatte der Ka⸗ pellmeister A. Methfessel in Braunschweig der Stadt ein Exemplar seines neuesten Werkes, einer Kantate, als Geschenk zugesendet, und diese ausdrucksvolle Composition wurde unter der Leitung des Musik⸗ Direktors Götze aufgeführt, während der Professor Töpfer sie mit der obligaten Orgel begleitete. Bei dieser Feierlichkeit wurde zugleich von dem Archidiakonus, Konsistorial⸗Re⸗ th Krause, welcher die (auch im Druck erschienene) Festpredigt der. neue gußeiserne Taufstein eingeweiht. Das schöne Beispiel, weiches die Frauen und Jung⸗ frauen zu Weimar durch ihre Bereitwilligkeit zur Ausschmückung des Schiller⸗Museums gebeu, war in Bautzen kaum durch die öffentllchen Blätter bekannt geworden, als sich guch dort ein weiblicher Verein bildete, um durch eine ausgezeichneke Kunstarbeit irgend einen werth⸗ vollen Beitrag für diesen Zweck mit eigenen Händen zu fertigen und zu spenden. Dieser Verein hat jetzt den in Weimar zu diesem Be⸗ huf zusammengetretenen Ausschuß um die Bestimmung desjenigen Schmuck⸗Gegenstandes ersucht, welcher ihm als der zweckmäßigste und willkommenste erscheinen möchte. 8—
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 5. Okt. (Wien. Ztg.) Am 2. Oktober, Mittags um 12 Uhr, fand im Ceremoniensaale des Kaiserlichen Lustschlosses Schönbrunn die Renunciation Ihrer Kaiserl. Hoheit der mit Sr. Königl. Hoheit dem Erzherzoge Ferdinand Karl Viktor von Oester⸗ reich⸗Este verlobten Frau Erzherzogin Elisabeth (Tochter Sr. Kaiserl. Hoheit des höchstseligen Erzherzogs Joseph Palatin) mit der her⸗ kömmlichen Feierlichkeit statt. Zu diesem Ende fanden sich die als Zeugen berufenen Kaiserlichen Wirklichen Geheimen Räthe in dem erwähnten Saale ein, wohin sich, als Alles bereit war, Se. Kaiserliche Majestät mit dem höchsten Brautpaare und sämmtlichen hier befindlichen Erzherzogen zu begeben geruhten. Allerhöchstdieselben verkündeten, am Throne stehend, den Anwesenden mittelst einer Anrede den bevorstehenden Akt, worauf der Kaiserl. Haus⸗, Hof⸗ und Staatskanzler, Fürst Metternich, die Renunciations⸗Urkunde vor⸗ las, welche dann von der Durchlauchtigsten Braut auf das von dem Fürst⸗Erzbischofe vorgehaltene Evangelienbuch beschworen und durch Beisetzung ihrer Namensunterschrift bekräftigt wurde.
Gestern, am 4. Oktober, ging die feierliche Vermählung, gleich⸗ falls zu Schönbrunn, vor sich. Um 6 Uhr Abends erhoben sich Ihre Kaiserl. Majestäten und verfügten sich mit den höchsten Familienglie⸗ dern, unter Vortritt des in Galla erschicrnenen männlichen Hofstaats, durch das von den Kaiserlichen Leibgarden besetzte große Appartement in die Schloßkirche hinab. Ihre Kaiserl. Hoheiten die Erzherzoge und der durchlauchtigste Bräutigam gingen, von ihren Oberst⸗Hof⸗ meistern begleitet, unmittelbar vor Sr. Maäjestät dem Kaiser, dessen nächste Umgebung der Kaiserl. Oberst Kämmerer, die Leibgarde⸗Haupt⸗ leute und der General⸗Adjutant bildeten. Die durchlauchtigste Braut ging zwischen Ihrer Majestätder Kaiserin und Ihrer Kaiserl. Hoheit der verwitt⸗ weten Frau Erzherzogin Maria Dorothea (ihrer Mutter), Ihre Kaiserl. Hoheiten die Frauen Erzherzoginnen folgten. Die Oberst⸗ hofmeisterinnen und die Palastdamen vom Dienste machten den Schluß. Kaiserl. Arcieren⸗, Königl. ungarische adelige und Königl. lon bardisch⸗venetianische adelige Leibgarden leisteten zu beiden Sei⸗ ten der Höchsten Herrschaften die Nebenbegleitung. Am Eingange in die Kirche, in welcher die nicht im Dienste stehenden Damen sich vereits versammelt hatten, empfing der als Kopulant geladene 8 dErzbischof ann der Spitze der anwesenden Bischöfe,
Herit en Prälaten und sonstigen zahlreichen Geistlichkeit den 8 pe n⸗ Velefste verfügten Sich 8 unter Trompeten⸗ . Leeb auf ihre Plätze unter dem Baldachin im Presby⸗
„das Brautpaar trat an die vor dem Hochaltar vorgerichtete
Kniebank, die ührn 1 „ die übrigen 8 . Per ah br Sitze auf der Estraßs⸗ 1 Personen aber nahmen ihre
Nunmehr nahm der
vor, nach welcher der Fürst⸗Erzbischof ritnalmäßig die Trauung
der Hofmusik⸗ ambrosianische Lobgesang angestimmt und von . snect. Rapele abgesungen wurde. Ins Momente der Copu⸗ dem Schloßplatze al Intonirung des Tedeum wurde von dem auf geben üfgestellten Grenadier⸗Bataillon eine Salve ge⸗
Nach dem Tedeum verließen Ihre Majestäten mit den durch⸗
lauchtigsten Neuvermählten, den anderen höchsten Herrschaften und
dem Hofstaate die Kirche und kehrten in der vorigen Ordnung durch das große Appartement in die inneren Gemächer zurück. ei der Entfernung Ihrer Majestäten aus der Kirche wurden Aufzüge ge⸗ blasen und die dritte Salve abgefeuert. Auch die Damen begaben sich nun aus der Kirche in das Appartement hinauf, und zwar in die Gallerie des Schlosses, woselbst sich mittlerweile das diplomatische Corps eingefunden hatte und der männliche Hofstaat, nach geleisteter Kortegirung, versammelt war. Bald darauf erschienen Ihre Maje⸗ stäten mit den höchsten Neuvermählten und der übrigen durchlauchtig⸗ sten Familie in der Gallerie und geruhten Cerele zu halten, bei welchem die Glückwünsche abgestattet wurden. 8
„Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Stephan ist von seiner Rund⸗ reise durch Ungarn zurück hier eingetroffen.
Nach Berichten aus Mailand vom 30. September herrschte dort fortwährend vollkommene Ruhe. Der Handelsstand von Mai⸗ land, so wie die reichen Bewohner, hatten bei der Regierung selbst gebeten, daß die nächtlichen militairischen Patrouillen, welche auf das Verlangen der Bevölkerung, nach den Ereignissen vom 8. und 9. Sep⸗
tember eingezogen worden waren, wieder angeordnet werden möchten, indem sich die Diebstähle und Einbrüche in die Magazine und Häuser
auf eine bedrohliche Weise vermehrt hatten. mando hatte diesem Wunsche sogleich entsprochen.
Venedig, 29. Sept. (Oest. B.) Die Gazzetta di Ve⸗ nezia vom heutigen Tage enthält unter der Rubrik „Italien“ fol⸗ genden Artikel:
„Von der Zukunft Italiens. Dies ist die Ueberschrift eines im Constitutionnel vom 19. September enthaltenen Artikels, der einen für das kurze Dasein eines Tagesblattes etwas ernsthaften Gegenstand behan⸗ 8 Wir wollen versuchen, die hervorstechendsten Punkte daraus hervorzu⸗ heben.
„„Die Traktate von 1815 sind heute die Grundlage des europäischen Staatsrechts; sie sind aber nicht der letzte Ausdruck desselben. (Aber hat es wohl je irgend eine Epoche in der Geschichte gegeben, die ihren letzten Ausdruck gehabt hätte?) Die gegenwärtige Vertheilung von Europa, ein Werk der Gewalt, in wenigen Tagen improvisirt...““ (und werden denn die schrecklichen Jahre von 1792 bis 1815 für nichts gerechnet) „„ist kei⸗ nesweges so vollkommen, daß sie ewig dauern kann; und die innere Bewe⸗ gung, welche allenthalben stattfindet, berechtigt zu der Annahme, daß bedeu⸗ tende Modificationen eintreten werden. -
„ „Wenn dann dieser jetzt noch ferne Tag gekommen sein wird, so muß Italien bereit sein, Niemanden, als sich selbst, anzugehören; es muß zu gleicher Zeit die Kraft und den Willen haben, weder O sterreichisch, noch Französisch, sondern Italien zu sein. Alle aufrichtigen Freunde Italiens, alle Freunde der Menschheit, müssen diesen Tag sehnlichst herbeiwünschen; ihn aber mit Gewalt schneller herbeiführen zu wollen, würde gefahrvoll und thöricht sein. Nichts von dem, was ohne Mitwirkung der Zeit zu Stande gebracht wird, ist dauerhaft, und es würden Ströme Blutes vergossen wer⸗ den, um vielleicht nur ein eben so gebrechliches Gebäude, wie das frühere, aufzuführen.““
„Der Constitutionnel fordert dann Italien zur Freiheit und zur Unabhängigkeit auf und fügt hinzu: —
„„Welches sind die Hindernisse, welches sind die Stützen und die Werk⸗ zeuge der italienischen Wiedergeburt? Dieses so heilige, so wünschenswerthe Werk hat nur einen erklärten Feind, Oesterreich, welches in Italien weder Freiheit noch Unabhängigkeit will.
„„Aber Oestereich hat die Traktate für sich, die ihm einen großen Theil
von Italien und einen großen Einfluß über den Ueberrest gegeben haben; es hat außerdem die materielle Macht für sich. Man könnte ihm daher seine Beute nicht entreißen, ohne die Traktate gewaltsam zu vernichten, ohne zur Gewalt seine Zuflucht zu nehmen und ohne das fürchterliche Spiel der Schlachten gegen dasselbe zu versuchen. Niemand, dem Himmel sei Dank, hat gegenwärtig hierzu Lust; Niemand darf für die Zukunft daran denken; dies würde ein großes Uebel für Europa und besonders für Italien sein. Es muß sich selbst von der fremden Herrschaft befreien. Wehe ihm, wenn es dazu sremder Hülfe bedürfte; ein Volk, das Anderen seine Unabhängig⸗ keit zu verdanken hat, achtet sie nie nach ihrem vollen Werth und säumt nicht, sie wieder zu verlieren. Die verwundbare Seite Oesterreichs ist übri⸗ gens die, auf der man ihm mit Recht beikommen kann, es ist die mo⸗ ralische Seite. „ „Wie alle nicht verständigen und tvrannischen Regierungen, ist auch Oesterreich ohne Vertheidigung gegen die Ideen, ohne Schutzschranken ge⸗ gen die moralischen Einflüsse. Was gebietet demmnach die menschliche Klug⸗ heit im Einklang mit dem Rechte, im Einklang mit den Interessen Ita⸗ liens? Rings um Oesterreich herum ans Werk zu schreiten; rings herum Ordnung und Freiheit zu schaffen; allenthalben militairische Institutionen, Kredit⸗Anstalten zu gründen; eine thätige, aufgeklärte, liberale Administra⸗ tion einzuführen; Alles zu ändern und zu verbessern, so daß der materielle Wohlstand gleichen Schritt mit der politischen Emancipation hält, mit ei⸗ nem Worte, Oesterreich in einen Gürtel von Staaten, die mit jedem Tage freier und wohlhabender werden, einzukerkern.““
„Wahrlich“, sagt die Gazz. Venet., „alle Oesterreicher sollten sich beeilen, dem Constitutionnel den Tribut der Dankbarkeit für die Sorg⸗ falt zu zollen, mit der er so gütig ist, ihnen einen so schönen Kerker zu be⸗ reiten. Nie, zu keiner Zeit ist Oesterreich einem materiellen Kampf ausge⸗ wichen, wenn er zur Vertheidigung seiner Rechte nothwendig war; noch we⸗ niger wird es dem moralischen Kampfe ausweichen, zu welchem das fran⸗ zösische Blatt es einladet, weil dies gerade der Boden ist, auf dem es sich am stärksten fühlt.
„Sagen, daß es angemessen ist, die moralische Kraft gegen Oester⸗ reich zu gebrauchen, heißt den Gegner sattsam bezeichnen, der ihm die furchtbarsten Streiche versetzen kann;“ mit diesen Worten scheint der Constitutionnel andeuten zu wollen, daß jener Gegner in Rom zu finden sein dürfte. Wenn er behauptet, daß Oesterreich ohne Schutzschranken gegen gewisse moralische Einflüsse ist, glaubt er wohl, daß es in seiner Macht stehe, nach seinem Belieben Trennungsschranken zwischen Oesterreich und Rom aufzurichten? Rom, das in der katholischen Welt, dessen Mittelpunkt es ist, keine andere Trennungsschranke kennt, als das Schisma und die Häresie? Es ist demnach ein falscher Kreuzzug, den man gegen ein Reich organisiren möchte, das in seinem Schoße so viele Millionen Katholiken zählt, treue Unterthanen der Kirche und zugleich eines Fürsten, der stets der eifrigste Vertheidiger der Kirche gewesen ist. — Und wenn der Glaube uns mit Rom verbindet, ohne daß uns Jemand davon zu trennen vermag, hat nicht Oesterreich andererseits zum drittenmal seine Gränzen der italienischen Intelligenz geöffnet? Hat die Wissenschaft nicht volle Freiheit gehabt, ihre ernsten Worte in den majestätischen Sälen der Paläste von Venedig ertönen zu lassen? Und ist dem ganzen Publikum nicht frei ge⸗ standen, dahin zu gehen und sie zu hören? Welche Hindernisse sind je der Zulassung der Redner und dem Ausdruck ihrer Gedanken in den Weg ge⸗ jegt worden? Die Versammlung der Gelehrten, die unsere Stadt durch ihre Gegenwart belebten, hat sich in allen ihren Sitzungen eben so durch den Charalter der wissenschaftlichen Erörterungen, als durch den ausge⸗ suchten Taft und das Gefühl des Anstandes ausgezeichnet. Der Constitutionnel hat demnach Recht; Oesterreich ist allerdings ohne Schutz⸗Schranken, aber deshalb, weil es in dem Ge⸗ füͤhle seiner Freiheit, wie es das Recht hat, dieselbe für sich zu wollen, jene Schranken niederzulassen weiß.
„Die glänzenden Wochen, die so eben in Venedig verflossen sind, las⸗ sen der Regierung nur einen unangenehmen Eindruck zurück, daß sie in den Fall gekommen ist, einen Alt der Strenge ausüben zu müssen. Der Fürst von Canino, welcher spät, erst am Tage vor Eröffnung des Kongresses, in Venedig eingetroffen ist, hatte nur so viel Zeit, seinen Namen und den des Secretairs, der ihn begleitete, im Büreau des Präsidenten einzuschreiben. Der Fürst von Canino ist ein wissenschaftlicher Mann zer wurde inder ersten Sitzung zum Präsidenten der Section der Zoologie ꝛc. gewählt. Seine erste Rede in dieser Section nahm eine politische Farbe an, was ohne Zweisel dem Geiste zu⸗ wider ist, der die Arbeiten einer streng wissenschaftlichen Versammlung lei⸗ ten soll; aber die Weisheit der hohen Intelligenzen, die in diesem Rathe der Wissenschaft saßen, würde der Beredtsamkeit eines unvorsichtigen Red⸗
2
Das Militair⸗Kom-
ners selbst Schranken zu setzen gewußt haben; die Regierungs⸗Behörde hatte
Fürst, gewiß noch berauscht von den Volks Ovationen, deren Gegenstand
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*
deshalb gar keine Besorgniß; sie würde demnach das Urtheil über jene Rede ganz ihren natürlichen Richtern überlassen haben.
„Allein bald nach der Ankunft des Fürsten von Canino in Venedig liefen Berichte von den Polizei⸗Beamten an der Gränze und von den Be⸗ hörden von Rovigo, dem Hauptorte einer Provinzial⸗Delegation, ein. Der
und Beförderer er in den letzten Augenblicken seines Aufenthalts in Rom wie in allen Städten, die er von Rom bis Ferrara durchreist, gewesen, vergaß, daß er auf einem fremden Gebiete nicht mit derselben Freiheit han⸗ deln durfte; er vergaß, daß die Rolle eines Volkstribuns, die er, nachdem er den Po überschritten, noch fortspielen wollte, ins Gebiet des Strafgesetz⸗ buches fallen mußte. Während die administrativen Behörden Bericht über das Benehmen des Fürsten erstatteten, hatten sie auch die Beweise seiner Schuld gesammelt, um ihm vor den kompetenten Gerichtsbehörden den Pro⸗ zeß machen zu können. Und gerade um den Fürsten von Canino und sei⸗ nen Reisegefährten, der sich Gleiches zu Schulden hatte kommen lassen, den unvermeidlichen Folgen eines solchen gerichtlichen Verfahrens zu entziehen, beeilte sich das Gubernium von Venedig, dem Fürsten von Canino die Mit⸗ tel an die Hand zu geben, in aller Stille über die Gränze des österreichi⸗ schen Gebiets zurückzugehen. Es war dies zu gleicher Zeit eine Maß⸗ regel der Mäßigung gegen ihn, wie der Konvenienz und Rücksicht für den Kongreß. 8 narcf. wird der Böswilligkeit nicht gelingen, sie zu entstellen, da sämmt⸗ liche Mitglieder der Versammlung der Wahrheit treues Zeugniß gegeben haben und fernerhin geben werden; Männer, welche ihr Leben dem For⸗ schen nach Wahrheit in den Wissenschaften widmen, sind zu gewissenhaft, um nicht die Wahrheit der Thatsachen zu promulgiren.
„Der neunte italienische wissenschaftliche Kongreß zu Venedig zeichnet sich durch die Kontraste aus, die er gegen die unruhige Bewegung anderer italienischer Länder darbietet. Der freie Ernst der Versammlungen des Kon⸗ gresses, der Glanz und die Pracht der Feste, die ihn verherrlichten, der un⸗ geheure Zusammenfluß des Volkes, der die berühmten Gäste überall hin be⸗ gleitete, die große Zahl von neugierigen Fremden, die Bewegung des Han⸗ dels, der Industrie, die neuen Schöpfungen, welche einige junge Künstler, mit schüchterner Bescheidenheit, unter denselben Hallen, wo ihnen so viele reiche und alte Schätze zugleich als Muster und als Sporn dienen, aus⸗ stellten; dies Alles zusammen bildet eine Seite in der Zeitgeschichte, die würdig ist, die Aufmerksamkeit derjenigen zu fesseln, deren Gesinnung sich über die Region der Parteien erhebt.“ öM“
Frankreich.
Paris, 3. Okt. Die Königliche Familie verweilt noch in Schloß La Ferté⸗Vidame, wo vorgestern Abend auch die Herzogin von Nemours mit ihren Kindern eintraf.
Graf Bresson ist auf seinen Gesandtschafts⸗Posten nach Neapel abgereist.
Graf Walewski wird mit nächstem von seiner Mission nach dem Plata zurückerwartet und soll dann zum Geschäftsträger in Stutt⸗ gart an die Stelle des Herzogs von Fontenay ausersehen sein, dem eine Beförderung bevorstehe.
Aus St.⸗Valery wird dem Journal des Débats von der Ankunft des Capitain Schöffler von dem preußischen Lugger „Wil⸗ helm“ zu Etaples geschrieben, wohin ein Fischerboot ihn gebracht habe. Der Lugger ist von dem amerikanikanischen Schiffe „Griffon“ südwestlich von den Scilly⸗Inseln übersegelt worden, der Capitain aber war an Bord des Amerikaners gesprungen, hatte vergeblich ver langt, daß man zur Rettung seiner Mannschaft Anstalten mache, die zehn Köpfe stark war, und hatte nach vielfach schlechter Behandlung sich auf das dem „Griffon“ begegnende französische Fischerboot be⸗
geben. 6 Das Journal des Débats beleuchtet den neuesten Bankbe⸗ richt und kommt darauf zu dem Schlusse, daß es mit dem französi⸗
chen Handel bedeutend besser stehe als mit dem englischen, und zwar deshalb, weil England kaum 25 pCt. des Betrages seiner Bankzettel in Kasse habe, während Frankreich 42 pCt. baarer Deckung immer in Vorrath habe. „Obiger Bankzustand“, ruft das ministerielle Blatt
is, „ist der Grund, warum die täglichen Bankerotte Englands auf inseren Geldmarkt keinen verderbenbringenden Einfluß üben.“
Der Stand des Getraidemarktes wird immer günstiger; das Sinken der Korn⸗ und Mehlpreise dauert, einen Theil des Nordens ausgenommen, in ganz Frankreich fort. Am Mittwoch wurde auf der hiesigen Halle der Durchschnittspreis des Mehles für die letzten 14 Tage mit 48 Fr. 78 Cent. festgestellt, wonach die Brodpreise um 5 Cent. für das Kilogramm, also auf 43 Cent. gefallen sind. Da für die Feststellung der nächsten 14 Tage der Ausgangspreis schon 46 Fr. 69 Cent. ist, so wird der Brodpreis am 16. Oktober jeden⸗ falls mindestens wieder um 2 Cent. fallen, und man erwartet für den Rest des Winters die Wiederkehr des Normalpreises von 40 Cent. für das Kilogramm fast mit Gewißheit.
Der Courrier frangais brachte vor kurzem eine Korrespon⸗ denz aus Rom, in welcher die Jesuiten beschuldigt wurden, im Bunde mit Oesterreich gegen die Reformen des Papstes thätig gewesen zu sein. Der Jesuiten⸗General Pater Roothan hat es auch diesmal für nöthig erachtet, sich in einem langen Schreiben gegen jene An⸗ schuldigungen zu erheben.
Auch in Orleans hat ein Festmahl der Anhänger der Wahl⸗ Reform stattgefunden. Es hatte dasselbe einen ganz republikanischen Charakter.
In Lyon fanden am Abend vom Montag zum Dienstag neue Zu⸗ sammenrottungen statt, deren Zweck zu sein schien, die Scenen der vorhergegangenen beiden Tage zu erneuern. Es brach aber gerade ein sehr heftiges Feuer aus, das die beabsichtigten Klosterplünderungs⸗ Pläne der Versammelten plötzlich auf einen ganz anderen Theil der Stadt lenkte.
Der verantwortliche Herausgeber des Courrier français muß am 4. Oktober vor dem Assisenhof erscheinen, um wegen seiner gegen den Finanzminister Dumon gerichteten Verleumdungen sich zu recht⸗ fertigen.
1 Großbritanien und Irland.
8 Londan, 2. Okt. Gestern Morgen wurde angezeigt, daß die Zank von England mit ihren Vorschüssen auf Staats⸗ und Schatz⸗ kammerscheine, für welche sie vorgestern schon die Diskonto von 5 auf 5 ½ pCt. erhöht hatte, ganz einhalten würde. Auch wurde die Mit⸗ theilung gemacht, daß der Diskont für Papiere erster Sicherheit hinfort 5 ½ pCt. sein würde, welche nicht mehr als 14 Tage zu laufen haben, 6 pCt. für die, welche nicht mehr als zwei Monate und 6 ½ pCt. für alle, welche über diese Frist hinausgehen.
Die Times theilt in ihrem Börsen⸗Artikel ein Verzeichniß der Geld⸗Einforderungen für den Monat Oktober zur Anlage von Eisen⸗ bahnen mit, nach welchem sich die Einforderungen in diesem Monate auf 3,493,717 Pfd. St. belaufen. Sie bemerkt dazu: „Zu einer Zeit, wo der Schrei über Mangel an Geld von allen Seiten erho⸗ ben wird, und unter den Schwachen wirklichen Schrecken erregt, und selbst die Hülfsquellen des Stärksten prüft, sollen wir noch in den nächsten vier Wochen 3,500,000 Pfd. St. zum Bau von nicht noth⸗ wendigen Anlagen (von Eisenbahnen) verwenden, von denen Jeder⸗ mann zugiebt, daß nur der Ueberschuß der Güter des Landes dazu verwendet werden darf, und von deren größtem Theile auch nur ein mäßiger Gewinn erst nach Verlauf von zwei bis drei Jahren erwar⸗ tet 189 ersanuml
orgestern fand eine Versammlung in Manchester statt, in wel⸗ cher Beschlüsse über die Unzulänglichkeit des .. en⸗a ke⸗
1937
11“ 8 5 8 und wegen Suspension der Arbeiten an noch nicht begonnenen Eisen⸗ bahnen gefaßt wurden. .
- 8 fand wieder hier in dem Andertons⸗Hotel eine Ver⸗ sammlung zu dem Zwecke statt, eine nationale Anti⸗Gold⸗law⸗League Man erhob sich in demselben gegen die bisherigen Geldcirculations⸗Gesetze und empfahl, Schatzkammer⸗Noten von 1 Pfd. St. statt des Geldes auszugeben. Die Times verspottet diesen Vorschlag und macht darauf aufmerksam, daß durch das noth⸗ wendige Sinken des Werthes diesen Noten vieles Unglück herbeige⸗ führt werden müsse.
Die englischen Blätter sehen die Fortschritte der amerikanischen Armee unter General Scott in Mexiko sehr ungern, und die neue⸗ sten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten, welche zwei Siege der Amerikaner fast vor den Thoren von Merxiko melden, sind nicht ge⸗ eignet, ihren Unmuth zu beseitigen. Die Times überredet sich, daß die Amerikaner trotz ihrer Siege nichts werden ausrichten können. „Obgleich die nordamerikanischen Blätter“, scheibt die Times, „einen neuen Sieg über die Mexikaner verkünden, so erken⸗ nen sie doch an, daß die Ehre des Tages von der mexi⸗ kanischen Armee mit großer Entschlossenheit bestritten wurde. Sie veröffentlichen ein Verzeichniß ihrer getödteten und ver⸗ wundeten Offiziere, welches die große Heftigkeit des Kampfes beweist. Und vor Allem, sie melden, daß der Waffenstillstand nicht von den Mexikanern, sondern von dem nordamerikanischen General Scott be⸗ antragt worden ist. Dieser letzte Umstand beweist, daß, obgleich der Muth und die Festigkeit des kleinen nordamerikanischen Heeres end⸗ lich über die Anzahl und die Feldbefestigungen des Feindes gesiegt haben, dasselbe doch nicht in der Lage war, von dem Kampfe einen politischen Vortheil zu ziehen, wenn es auch Herr des Schlachtfeldes blieb. In der That, wenn man die geringe Zahl der Nord⸗Amerikaner, die unermeßlichen Schwierigkeiten des Transports und die unvollkommene Or⸗ ganisation ihrer Versorgungmit Vorräthen, welche in dem Kriege herrschte, erwägt, so ist es offenbar, daß 6000 Mann, welche isolirt in dem Herzen des feindlichen Landes stehen, welche durch Anstrengungen, Fieber und Kämpfe dezimirt sind, und welche nach den Bedingungen des Waf⸗ fenstillstandes keine Verstärkungen erhalten sollen, wahrscheinlich eher dem Feinde, welchen sie verhöhnt und verachtet haben, kapituliren, als die nordamerikanische Flagge auf den Thürmen der Stadt Mexiko aufziehen. Die moralische Wirkung einer entscheidenden Schlacht und einer furchtbaren Niederlage möchte die Merxikaner wohl gelähmt und sie bewogen haben, die Bedingungen anzunehmen, die sie bisher ver⸗ warfen; aber wenn man den Einzelheiten, welche wir durch die nord⸗ amerikanischen Blätter erhalten, glauben kann, so werden die Schlach⸗ ten bei Contreras und Cherubusko wahrscheinlich das Vertrauen der Merxikaner eher heben, als ihr Vertrauen auf ihre Sache und ihre Befehlshaber vernichten.“
In Irland ist die öffentliche Aufmerksamkeit wiederum auf die für den Winter bevorstehende Lebensmittel⸗Noth gerichtet. In der letzten Versammlung des Repeal⸗Vereins zu Dublin verhandelte man über diese Angelegenheit, so wie über die Schwierigkeiten, welche sich der Beitreibung der Armensteuern nach den Bestimmungen des neuen Armengesetzes entgegenstellen. Ein Herr Reynolds wollte die Mini⸗ ster für alle Folgen verantwortlich machen, wenn sier nicht unverweilt durch einen Geheimenraths⸗Befehl die Ausfuhr von Getraide aus Irland absolut verbieten, da dies seiner Ansicht nach das einzige Mittel ist, einer Hungersnoth vorzubeugen. Er berechnete den Aus⸗ fall in der Kartoffel⸗Aerndte auf 12,00.,000 Pfd. St. in Geld und behauptete, daß der Ersatz in anderen Arten von Lebensmitteln min⸗ destens den dreifachen Geldeswert, in Anspruch nehmen werde. Dazu komme, daß der Grundherr im vorigen, Jahre kei⸗ nen Pachtzins bekommen habe yund auch in diesem Jahre keinen bekommen werde, daß er mit den Steuern im Rückstande, daß die Aerndte zum großen Theil⸗ perpfändet sei und er überdies nun noch die neue Armensteuer zahlelt solle. Genug, das Elend sei überall groß und werde unüberwindlich werden, wenn man auch noch das Getraide aus dem Lande lasse. Neben dem Ausfuhrverbot ver⸗ langte er endlich noch die Anlegung von Kornspeichern für Rechnung der Regierung in den größeren Städten. Auch von Anderen in der Versammluug wurden derartige Maßregeln unterstützt, indeß machte Herr Ford bemerklich, daß man gegen die neue Armensteuer viel ein⸗ zuwenden sich hüten solle, denn diese Armensteuer werde ganz vor⸗ trefflich als Absenteesteuer auf die großen Grundbesitzer, wie die Her⸗ zoge von Vedford und Devonshire, die Lords Fitzwilliam, Bath, Lansdowne u. A., wirken, die dadurch gezwungen würden, sehr bedeu⸗ tend zum Unterhalte der armen Klassen beizusteuern, wie denn z. B. der Marquis von Lansdowne von seinen auf 24,000 Pfd. veran⸗ schlagten irländischen Revenüen nicht weniger als 6000 Pfd. werde hergeben müssen. — Die Repealrente in der letztverflossenen Woche beträgt nur 35 Pfd. 88
Die irländischen Parlaments⸗Mitglieder haben zu Dublin eine vor⸗ läufige Versammlung in Padleyes Hotel gehalten. Zugegen waren J. OConnell, D. O'Connell, James Fagan, F. Reynolds und H. Grattan. Letzterer nahm den Sessel ein. Berichte über die Noth in verschiedenen Theilen des Königreichs, aus Leitrim, Berehaven ꝛc. wurden mitgetheilt, um die Nothwendigkeit darzuthun, unverzüglich die Regierung anzugehen, daß dieselbe auf irgend eine Weise Hülfe schaffe, da das Elend diesen Winter schlimmer sein werde, als je vor⸗ her. Grattan wollte die Motion machen, man solle eine Adresse an das irländische Volk erlassen und darin aussprechen, der Lord⸗Lieute⸗ nant habe keine Macht und Downingstreet habe kein Herz. O'Connell will eine neue Versammlung auf Dienstag angesetzt haben, weil zu wenig Mitglieder erschienen seien, was auch geschah. 8
Pariser Blätter enthalten Nachrichten aus Bombay bis zum 30. August. Von Bombay sollte sich am 10. September ein Dampfschiff nach Kurrachee, am Ausflusse des Indus, begeben, um zur Verfügung von Sir C. Napier zu stehen, welcher, wie man ver⸗ nimmt, im Laufe jenes Monats sich mit seiner Familie direkt nach Europa begeben wollte. Die Verringerung der Armee in Ostindien soll im Ganzen 47,000 Mann an Truppen der Königin und der Compagnie betragen, wodurch eine Ersparung von 1,116,000 Pfd.
hrt würde.
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zu gründen.
Schwe
Kanton Zürich. Die Eidg. Ztg. vom 2. Oktober mel⸗ det: „Aus einer Quelle, die gut unterrichtet sein kann, erfahren wir, daß die radikale Zwölfermehrheit wirklich übereingekommen ist, nach dem Wiederzusammentritt der Tagsatzung am 18ten d. vor Allem Kommissarien in die innere Schweiz zu schicken, aber zu gleicher Zeit auch schon die Truppen aufzubieten und den Kommissarien zur Ver⸗ fügung zu stellen. Der Ober General und die Divisions und Bri⸗ gade⸗Kommandanten für die radikale Armee sollen in petto bereits ernannt sein. — Wie man vernimmt, hat Oberst Ziegler in Folge einer heftigen Diskussion im züricher Regierungs⸗Rathe gestern seine Entlassung als Mitglied des Kriegs⸗Rathes eingegeben. Der Kriegs⸗ Rath soll gestern beschlossen haben, 50 Pferde für die Artillerie an⸗ kaufen zu lassen.“ im 1 er 1 fand man den Förster Meyer von hier in dem Straßberg, einer der bülacher Waldungen, durch viele Messerstiche ermordet. Der Thäter
ist bis jetzt noch unentdeckt.“ 1 E36“
Aus Bülach vom 1. Oktober; „Diesen Morgen
Kanton Luzern. Der Regierungs⸗Rath hat mit Hinsicht auf die bedrohliche Lage des Vaterlandes sämmliche Bataillone des Auszuges und der Landwehr aufs Piquet zu stellen beschlossen.
Kanton Waadt. Briefe aus Waadt melden, daß seit einigen Tagen daselbst Friedens⸗Petitionen in Umlauf gesetzt worden seien.
Kanton St. Gallen. Die Gährung scheint hier zu stei⸗ Die Gerüchte von bereits vrranstalteten vele. ehaset⸗ scheinen zwar ungegründet zu sein. In mehreren Bezirken haben dagegen zahlreiche Notabeln⸗Versammlungen stattgehabt. Eine Pe⸗ tition an den Großen Rath um Landfrieden soll massenhaft unter⸗ zeichnet werden. 8
Kanton Freiburg. Reisende berichten, daß man hier all- gemein zum entschlossensten Widerstand bereit sei. Oberst von Mail⸗ jardoz, der Alles leitet, gehört zu den ausgezeichnetsten Stabs⸗Offi⸗ zieren der Schweiz. Werde übrigens Freiburg angegriffen, so würde, wie Wohlunterrichtete behaupten, das Wallis sicherlich nicht unthätig zusehen und das Waadtland zum mindesten paralisiren.
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Kanton Genf. Privatbriefe versichern, daß die katholische Bevölkerung des Kantons, die Hauptstütze des gegenwärtigen Regi⸗ ments, in neuester Zeit eine sehr entschiedene Haltung gegen den Bürgerkrieg eingenommen hätte, und daß daraus die veränderte Sprache des genferischen Radikalismus zu erklären sei. 8
Kanton Appenzell A. Rh. Der Große Rath hat in seiner Bersammlung vom 30. September zu Herisau mit einer an Einstimmigkeit gränzenden Mehrheit die von der betreffenden Kom⸗ mission ihm vorgeschlagene Instruction in Sachen des Sonderbundes genehmigt. Der Gesandte wird also an der Tagsatzung dahin stim⸗ men, daß zunächst alle friedlichen Mittel zur Aufhebung des Sonder⸗ bundes in Anwendung gebracht werden. Sollte jedoch die Minder⸗ heit der Kantone auf ihrer Nichtachtung des gefaßten Beschlusses der Tagsatzung beharren, so ist der Gesandte ermächtigt, für den äußer⸗ sten Nothfall dahin zu stimmen, daß der erwähnte Tagsatzungsbe⸗ schluß durch Anwendung von Zwangsmaßregeln zur Vollziehung ge⸗ lange. Am nächsten Montag sollte sich der zweifache Landrath in Tro⸗-
gen versammeln, um den nöthigen Kredit zu unverzüglichen Waffen⸗
übungen zu eröffnen. 8 Kanton Schaffhausen. Der große Rath ist in der Son⸗ derbundsfrage mit großer Mehrheit dem Beispiel Zürichs gefolgt.
Kanton Uri. Am 4. Oktober beginnt in Altdorf ein In⸗ structions⸗Kurs für die Cadres des Sasehgene und der Landwehr, wozu ein luzernischer Instruktor (Ullmann) erufen sein soll.
gen.
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Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung.
Die heutige Verhandlung begann mit der Vertheidigungsrede des Justiz⸗-Kommissarius Lewald für den Ange⸗ klagten Slomezewski. Der Redner sucht nachzuweisen „ daß der ob⸗ jektive Thatbestand eines Verbrechens fehle, und trägt auf die Ent⸗ bindung seines Klienten von der Anklage an.
Darauf wird zur Vernehmung des Angeklagten Eduard von Kalkstein geschritten. Derselbe ist 20 Jahre alt und Sohn des Guts⸗ besitzers von Kalkstein zu Klonowken. Er war Primaner in Kulm und erhielt in den Weihnachtsferien des Jahres 1845 durch den Pfarrer Lobodzki zu Klonowken Mittheilungen über die bevorstehende Revolution. Bei seiner heutigen Vernehmung leugnet der Angeklagte jede Kenntniß von der Verschwörung und widerruft seine früheren Aussagen. Herr Michels, als Stellvertreter des Staats⸗Anwalts, beruft sich auf die früheren Geständnisse und trägt auf Bestrafung wegen unterlassener Anzeige an. Der Vertheidiger, Herr Gall, sucht nachzuweisen, daß der jugendliche Angeklagte in der Voruntersuchung durch Versprechungen zu falschen Angaben veranlaßt worden sei, und trägt auf Freisprechung an. Demnächst wird der Angeklagte T. nommen. Derselbe ist aus dem Königreiche Polen gebürtig und trat im Mai 1843 nach Preußen über, wo er im August dessel⸗ ben Jahres naturalisirt wurde. Nach seiner Entlassung vom Militair nahm er im September 1815 seinen Wohnsitz in Thorn und hielt sich dort geschäftslos auf. Die erste Kenntniß von der Verschwörung wurde ihm um Ostern 1845 durch den damals in Thorn anwesenden Mühlenwerkmeister Eßmann. Später trat Smolenski mit einigen fulmer Gymnasiasten, mit Elzanowski und Pozorski in Verbindung und erhielt von ihnen theils Nachrichten über den Aufstand, theils Geld⸗Unterstützungen. Im Oktober 1845 begab sich der Angeklagte nach Posen und wohnte hier einer revolutionairen Versammlung bei dem Buchhändler Stefanski bei. Endlich forderte er mehrere Indi⸗ viduen polnischer Abkunft zur Theilnahme an der Verschwörung auf und ließ sich von ihnen eidlich Verschwiegenheit angeloben. Bei sei⸗ ner Vernehmung bestreitet der Angeklagte, durch den Mühlenwerk⸗ meister Eßmann Kenntniß von der Verschwörung erhalten zu haben. In der Voruntersuchung habe er einen gewissen Estmann gemeint, mit dem er über die Gerüchte in Betreff einer Revolution gesprochen. Elzanowski habe ihm Mittheilungen über ein gegen Rußland gerich⸗ tetes Unternehmen gemacht. Elzanowski, vorgerufen, bestätigt dies. Einer revolutionairen Versammlung in Posen will der Angeklagte nicht beigewohnt haben. Kowalkowski und Stawisinski, vorgerufen, sagen aus: daß der Angeklagte ihnen Mittheilungen über eine solche Versammlung ge⸗ macht habe. Daß er Geld von Elzanowski erhalten, räumt der An⸗ geklagte ein, und eben so, daß er vier Personen den Eid der Ver⸗ schwiegenheit in Betreff eines Unternehmens gegen Rußland abgenom⸗ men habe. 1
Hierauf wird der Angeklagte Konstantin von Kowalkowski vor⸗ gerufen. Derselbe ist 29 Jahre alt und Oekonom. Er lernte den Smolenski im Militair kennen, und Beide wohnten nach ihrer Ent⸗ lassung zusammen in Thorn. Im Oktober 1845 machte ihm Smo⸗ lenski Eröffnungen über die Verschwörung und theilte ihm mit, Ste⸗ fanski stehe in Posen an der Spitze der Verschworenen, und er selbst habe den Auftrag, in Thorn Theilnehmer zu werben. Eine Eides⸗ Leistung, welche Smolenski von dem Angeklagten forderte, wurde von diesem abgelehnt. Als Elzanowski im Herbste 1845 in Thorn war, ermahnte er den Angeklagten und seinen Stubengenossen Smolenski, für die Verschwörung in Thorn zu werben. Außerdem wohnte der Angeklagte der durch Smolenski bewirkten Aufnahme mehrerer Ver⸗ sonen in die Verbindung bei. Bei seiner heutigen Büne n klärte der Angeklagte: Smolenski habe ihm gesagt, das Koö 9 8 1 f ver Von Stefanski habe ihm Smo
Polen solle wiederhergestellt werden. Von, ki Hane lenali auf⸗ senski nichts gesagt. Zur Eidesleistung sei er 8 das Formular gefordert worden, er wisse aber nicht, ob Smolen .
er zwei⸗
aus Posen mitgebracht habe. Den 29,n efaand dnicht
ne, a ge gesepen⸗ mit demselben aber ehr Emolenski andere ochen.
ei nicht zugegen gewesen⸗ Bies wird dur Personen in die Verbindung aufgenomm habe. 961es 82 üti Asot K. &. „ ,. Frost bestätigt. “
Berlin, 6. Okt.
Thadäus von Smolenski ver⸗