von Loosen — etwa 10,000 Stück — 2
52 ee bescs, . Ausschuß über eine vEebe zierl berich 88 üng ung von 40,000 Rthlr. fün die laufende Fen 3 treffend die Bem 229 ogons auf Wilhelmshüöhe. Dieser 1 dss He 122 ber Versammlung einstimmig bewilligt. Die öffentliche
wn . — in eine vertrauliche über. 1 Sitzung ging hierauf in — Waig zu Eschen auf seine Wahl als
Nachdem der Freiherr tadt Kassel verzichtet hat, sind die Wahl⸗
zwei eordneter der S . 8 8 zweiter Abg phn Abends zu einer weiteren Wahl zusammengetreten ben Freiherrn von Waitz einstimmig zum Abgeordneten und h.
und den Obergerichts⸗ Anwalt Hahn zum Stellvertreter wieder ge⸗ - Sachse jningen ist mit Gefolge Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗Meiningen. ist me g am Sar. Abends in Kassel eingetroffen und im Schlosse Bellevue abgestiegen. 1
¹ Schwerin. (H. C.)
Großherzogthum Mecklenburg⸗S.
Der veseEhntge Landtag zu Sternberg wird, dem Vernehmen nach, am 16. November eöftne! werden.
thum Braunschweig. (Hamb. K.) Bekannt⸗ lich des 11., 12. und 13. Oktober die diesjäh⸗ rige General⸗Versammlung der deutschen Enthaltsamkeits⸗Vereine in der Stadt Braunschweig statt, woran aber auch Abgesandte mehrerer ausländischen Vereine Theil nehmen dürften. Durch die Vermitte⸗ lung eines vom hiesigen Humanitäts⸗Vereine ernaunten Comité's ha⸗ ben sich vierle hiesige achtbare Bürger bereit erklärt, die fremden Mit⸗ glieder in ihren Häusern zu beherbergen. Bis jetzt sind 43 ange⸗
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meldet, es leidet aber keinen Zweifel, daß noch sehr viele unangemel⸗ det ankommen werden.
Freie Stadt Frankfurt. (Köln. Ztg.) In der Post⸗ verbindung mit Holland ist seit einigen Tagen eine Beschleunigung eingetreten, indem die amsterdamer Post um einen halben Tag frü⸗ her eintrifft und wir z. B. heute Nachmittags schon die Briefe und Zeitungen mit dem Datum des Sten erhielten. Dagegen erlitt seit furzem die wiener Post manche Verzögerungen, was wohl zunächst in der Witterung liegen mag, bei den jetzigen politischen und Handels⸗ Konjunkturen aber störend auf den Geschäfts⸗Verkehr einwirkt.
Kommenden Montag (11. Oktober) gehen die Wahlen zur Er⸗ neuerung des gesetzgebenden Körpers vor sich. Man ist auf den Ausgang derselben gespannt, da bereits die Urwahlen ein dem vor- jährigen in mancher Beziehung entgegengesetztes Ergebniß lieferten. Namentlich hat die entschiedenste Fraction der Liberalen an ihrem numerischen Uebergewichte eingebüßt. Gerüchte, nach welchen aus dem Schoße dieser Fraction Anträge auf Gewerbefreiheit und Juden⸗ Emancipation ausgehen würden, scheinen nicht 8 Einfluß auf die Stimmung der Bürgerschaft geblieben zu sein. Von manchen Seiten wird jedoch noch sehr bezweifelt, ob eine Absicht dieser Art auch wirklich vorliege, zumal ein Antrag auf Emancipation der Juden nur auf dem für Verfassungs⸗Aenderung vorgeschriebenen Wege, also kei⸗
1978 “ ebehnten Inhalts, indem einige über zwanzig Druckbogen ausmachen 12 — seiner eigenen Feder in der Zeichgnift Außerdem ist er
Verfasser von mehreren größeren selbstständigen Werken, wie der Ge⸗ chichte der Länder des österreichischen Kaiserstagtes, der Geschichte
des südöstlichen Europa's unter der Herrschaft der Römer und Tür⸗
ken, des Handbuchs: Leichte Truppen; kleiner Krieg, und noch zuletzt der Geschichte des Feldzugs von 1815 und der Einnahme von Paris, welches Werk allenthalben die ehrenvollste Würdigung erfahren und ihm Beweise der Anerkennung von Svuverainen durch Ordensverlei⸗ hungen erworben hat. Man kann das Ergebniß der literarischen Fruchtbarkeit dieses unermüdlichen Schriststellers ohne Uebertreibung gegen 1500 Druckbogen anschlagen. „ DSDer General⸗Eisenbahn⸗Inspektor, Herr Negrelli, wird nun nicht in seine lebenslängliche Anstellung bei der Ferdinand's⸗Nordbahn, wozu er schon die Bewilligung des Freiherrn von Kübek hatte, zu⸗ rücktreten; diese Kontrakts⸗Verbindlichkeit ist vielmehr gelöst worden und er ist im wirklichen Staatsdienst bei der General⸗Direction der Eisenbahnen eingetreten.
Preßburg, 11. Okt. An sämmtliche Komitate und Königli⸗
chen Freistädte Ungarns ist ein Allerhöchstes Intimat angelangt, dem⸗ zufolge bei dem zunächst zu eröffnenden Landtage die bisher gebräuch⸗ liche Diktatur (Abschreiben der Reichstags⸗Akten durch die Juraten für die Deputirten und ihre Sender) aufgehoben und statt derselben eine Lithographie die genannten Aktenstücke liefern wird. „Graf Emil Dessewfy, der Leiter des Budapesti Hiradô, hat in diesem Blatte einen Aufruf au die Konservativen Ungarns gerichtet, demzufolge dieselben mit allen Kräften die Instructionen für den nächst zu eröffnenden Reichstag im konservativen Sinne durchfechten und, wo dies nicht gelingt, wenigstens konservative Individuen als Ab⸗ geordnete wählen mögen, denn dieser Reichstag, so prophezeit der Graf, wird dem Lande Fundamentalgesetze geben.
„Dieser Reichstag“, heißt es in dem Aufruf weiter, „hat die Aufgabe, die in ganz Europa ältesten, mit ununterbrochenem und ungestörtestem Rechte besessenen Gränzen der Constitution zu erweitern, die alten und neueren gerechten Ansprüche dem Sachbestand und unseren Wünschen entsprechend zu erfüllen; die Administration schneller und wirksamer zu gestalten; die Gerichts⸗Prozedur zu verbessern; den Erwerb für die Bewohner des ganzen Landes zu erleichtern; zur Bestreitung der fortwährend neu anwachsenden Bedürfnisse des Vaterlandes neue Einkunftsquellen zu schaffen und so in Ausübung unserer constitutionellen Rechte einen neuen Raum einzu⸗ nehmen; für die materiellen und geistigen Bedürfnisse des Volkes Sorge zu tragen u. s. w. Wollt ihr, daß diese großen Aufgaben zum wah⸗ ren Wohle des Landes und der Nation gelöst werden? Nun, so paßt auf! Laßt der Opposition, welche in den Komttaten unablässig thätig ist, in ihrem Sinne die Instructionen auszuarbeiten, nicht den Sieg; bringt euren starken Glauben ans Sonnenlicht und zeigt, daß nur die in gemäßigter und vernünftiger Art vorzunehmenden Verbesserungen einzig und allein Heil und Glück bringen können. Dies zu beweisen, wird den ersten Sieg bilden, bei welchem die Stärke der Parteien schon vor dem Reichstag bekannt wird, darum seid bereit, seid entschlossen! Solltet ihr aber in diesem ersten Kampfe nicht als Sieger bestehen, dann laßt eure Hoffnungen nicht sinken; dieser erste Verlust soll euch vielmehr zu neuem Eifer anspornen, um das zweitemal den erlittenen Verlust mit eben so großem
nesfalls mit leichter Mühe, durchzusetzen wäre.
Es hat allen Anschein, daß Frankfurt sich schon im nächsten Jahre den Staaten anreihen werde, die sich des öffentlich⸗mündlichen Gerichts⸗Verfahrens erfreuen. Im Auftrage des Senates wird be⸗ reits ein darauf bezüglicher Gesetz⸗Entwurf ausgearbeitet, und zugleich soll bei dem durch eine neuliche Feuersbrunst nöthig gewordenen Um⸗ baue des Stadtgerichts⸗Gebäudes auf die Bedürfnisse der Oeffentlich⸗ keit Rücksicht genommen werden. Wie man übrigens hört, wird die⸗ ses Verfahren hier, im Gegensatze zu anderen Staaten, nicht im Kriminal⸗, sondern im Civil⸗Prozesse zuerst eingeführt werden.
Der Graf von Rechberg⸗Rothenlöwen, außerordentlicher Ge sandter und bevollmächtigter Minister Oesterreichs beim brasilianischen Hofe, ist hier angekommen.
(Kass. A. Z.) Die Anleihe für den Texas⸗Schutzverein jst, dem Vernehmen nach, am 28. September mit dem Bankhause Phi⸗ lipp Nicolaus Schmidt definitiv abgeschlossen worden. Die Garantie 16; haben Ihre Hoheiten die Herzoge von Ngssau, Sachsen⸗ Koburg und Sachsen⸗Meiningen übernommen. Mittelst ihrer aber fließt der Vereins⸗Kasse eine Baarsumme von einer Million Gulden zu, wovon ihr jedoch kaum die Hälfte noch zur Verfügung für die Verfolgung ihrer Zwecke übrig bleibt, indem der Banquier, Herx
Flersheim, mit mehr als einer halben Milliön Gulden im Vorschuß ist. Die Anleihe darzustellen, sollen Zehngulden⸗ Loose ausgegeben
werden, deren Prämiirung mindestens ein Zinsfuß von jährlich 4Ct. zu Grunde liegen soll. Als Proviston kömmt dem Unternehmer der Anleihe ein ven Belauf der Auleihe⸗Summe übersteigender Belang — Wir vermögen je⸗ doch nicht, die Genauigkeit vorstehender Angaben zu verbürgen, da noch kein Prospekt der Anleihe ausgegeben ist.
Der unlängst auf seinem Gute zu Gersfelde, unweit Fulda, ver⸗ storbene Großherzoglich hessische General⸗Lieutenant von Weyhers hat, dem Vernehmen nach, Se. K. Hoheit den Großherzog von Hessen zum Universal⸗Erhen seiner ganzen auf den Werth von 6 — 700,000 Gulden angegehenen Verlassenschaft eingesetzt. Da der Verstorbene keine direkten Leibeserben hinterläßt, so gehen von die⸗ sem Belange nur einige Vermächtnisse an Seitenverwandte und ihm näher stehende Personen ab.
Freie Stadt Bremen. (Hamb. K.) In dem Vertrag, den Hannover mit Bremen wegen der Eisenbahn abgeschlossen, hat es vergessen, einen Artikel wegen der Thorsperre in Bremen aufzunech⸗ men. Wie sehr Bremen jetzt im Vortheil ist, ist nicht zu verkennen.
Zeder Reisende, der mit dem letzten Zuge ankömmt und in die Stadt fährt, kann eine Abgabe bis zu 27 Groten zu entrichten haben. Wie
1218164
.DOeßsterreichische Monarchie.
8 Segbeee.. S 2½
sehr die Einnahme der Stadt, bei einem lebhaften Verkehr auf der Bahn, dadurch steigen muß, ergicht sich von selbst. F. es dgen Fenscen, die zu Fuß gehen und ihre Sachen selbst mitschleppen, deec billig davon, diejenigen aber, die sich der Droschfen bedienen⸗ wollen, müssen für Kutscher und Pferde die Sperre bezahlen. Für⸗
einen Thaler wird man künstig von Hannover nach Bremen fahren,
es wird aber Mancher mehr als ein Drittel hier 1
ichte 1 hier noch an die Sperre Pm Inüchene hassn. „Es ist natürlich, daß die Eisenbahn⸗Verwaltung deen veise eit Reisenden dagegen protestiren muß, und dies soll h bereits geschehen sein. Da die Eisenbahn im nächsten
21 eröffnet werden soll, so ist eine Entscheidung bald zu er⸗
(Oder⸗Z *g.) Die militairischen Wissen⸗
Wien, 8. Okt.
schaften, namentlich die österreichische Kriegsgeschichte, haben durch
den heute Nacht nach einem kurzen Krank E Kaiserlichen Oberst⸗Lieutenants Joh. 1—
&
—in den Jahren 1811.
erlitten. Er war Cbef der Kriegs⸗Bibliothef, und nachdem er schoön
is 1814, bei der literari b General⸗Quartiermeisterstabes im Dienste hehJe. ehn veus der österreichischen militairischen Zeitschrift wesentlichen Anthen ion nommen hatte, übernahm er im Jahre 1818 die Leitung derselben mit jener rastlosen Thahig eit die ihm angeboren zu sein schien. Von 1811 1833 erschienen über hundert Aufsätze — mitunter sehr aus⸗
Gewinn zu verbessern. Denn Alles hängt von diesem zweiten Sieg, von der Deputirtenwahl, ab. Diese constitutionelle Schlacht wird vielleicht auf viele Jahre das Loos unseres Vaterlandes entscheiden, der Ausgang dieser Schlacht wird entscheiden, ob die Resormen in Ungarn im friedlichen, constitutio⸗ nellen Wege zu Ende Fefühe werden können, oder ob die Nationalität und Freiheit in dem ewigen Tumulte und Wirrwarr langsam verbluten muß; ig, dies wird das Ende fein; darum, Patrioten, legt eine Probe ab von eurer Energie und Vaterlandsliebe und zeigt, ob es euch möglich ist, eine constitutionelle feste Mehrheit zu bilden, welche, die Sympathie der Regie⸗ rung besihend, ohne cille übertriebene Neuerungs⸗Ideen im Stande sein wird, alles das ins Leben zu rufen, was ohne sichere Gefahr nicht mehr verschoben werden kann. Wenn ihr bei Ausarbeitung der Instructionen auch nicht reussirt, so könnt ihr den Fehler bei der Deputirtenwahl wieder gut machen; denn die Seele der Instruction ist der Deputirte, jetzt mehr denn je! Verwendet daher alle Kraft, die ihr besitzt, damit aus euren Reihen die Deputirten gewählt werden. Die Opposition ist klein, desto gewisser ihr Feuer und am größten ihr Lärm; sie siegt größtentheils durch Ueberra⸗ schung, Ueberfallen und Schrecken; feid daher nnerschrocken, tretet der Opposition fest entgegen und kämpfet mit ihr ehrlich, aber mit Ausdauer und Aufopferung. Sehet euch nur gut um, und ihr werdet bemerken, daß ihr in der Mehrzahl seid, daß die Hauptkraft bei euch sei. Wenn ihr zu⸗ sammentretet, bildet ihr eine constitutionelle Phalanx, woran die Angriffe des Opposition wie die Wellen an den Felsen zerbrechen. Aber diese Pha⸗ lanx muß gebildet werden, der Feind muß uns immer kampfbereit finden, darum passet auf! Die Regierung will ohne Zweifel unser Bestes, deshalb steht in allen Einbernfungsschreiben, daß ihr friedliche, Ruhe liebende Män⸗ ner als Deputirte schicken sollet, darum befolget den väterlichen Rath und laßt die Stürmer, die Unüberlegten und Leichtsinnigen zu Hause, wo sie we⸗ niger schaden können. Die Opposition ist schon ihrer Natur gemäß kriege⸗ risch; möglich, daß sie guten Willen hat, aber sie hat bewiesen, daß sie nicht im Stande ist, denselben durchzuführen, deswegen wäre es ein allgemeines Unglück, wenn die Opposition bei der Ständetafel irgend⸗ wie eine Majorität erreichen würde. Schadhaftes oder Unzeitiges könnte die Opposttion nicht durchführen, denn Se. Kaiserl. Majestät und die kon⸗
servative Partei sind dagegen, aber das Gute, was durchzuführen ist, würde
verhindert werden, und dies wäre der Erfolg der Oppositions⸗Majorität. Wäre dies nicht ein großes Elend? Patrioten, dies müssen wir verhindern. Treten wir zusammen, und beginnen wir im Gefühle unserer Bürgerpflicht 5 eespechchs 1ü.--ns wir müssen siegen, das Land und die Gewalt ist größtentheils in unseren Händen, warum sollte uns der herrli t
fehlen? Und darum aufgepaßt!“ G vncssfe eg
Venedig, 6. Okt. (A. Z.) Die Kaiserliche Mariue, die vor wenigen Wochen in Bandiera einen ihrer Contre⸗Admirale verlor, beweint heute den schmerzlichen Verlust ihres geliebten Vice⸗Admirals, des Erzherzogs Friedrich. Eine kurze, aber leidensvolle Krankheit, die mit den Symptomen der Gelbsucht begonnen hatte, raffte gestern den blühenden Jüngling im 26sten Jahre seines Alters dahin. Schnell⸗ ist der jüngste Marien⸗Theresien⸗Ritter dem ältesten, unserem unver⸗ geßlichen Erzherzog Karl, seinem berühmten Vater, in das Jenseits gefolgt. Der erlauchte Prinz ertrug die letzten schmerzvollen Stun den seines irdischen Daseins mit dem ruhigen Muth und der Erge⸗ bung, die ihn stots und bei jeder Gelegenheit ausgezeichnet haben. Die Entzündung der Eingeweide, die in den letzten Momenten alle Versuche von Hülfe vereitelte, nahm gegen 10 Uhr Abends so über⸗ hand, daß keine Hoffnung zu nähren blieb. Schon gegen Mittag
hatte der erlauchte Kranke die Sterbe ⸗Sakramente verlangt, und
Abends 14 Uhr 45 Minuten hauchte er während eines fürchterlichen Krampfes sein Leben aus. Ganz Venedig fühlt den herben Verlust eines so unerwarteten Scheidens. Tausende seiner Wohlthätigkeit gedenkende Arme umdrängen den Palast und zollen in Thränen zum letztenmale ihren Dank. Die Gazzetta di- Venezia, welche die ärztlichen Berichte mittheilt, bezeichnet die Krankheit nicht befriedigender. Das von den Doktoren Palay und Trois unterzeichnete Bülletin vom 5ten Morgens sagt: Der Erzherzog, von einer Magen⸗ und Leber⸗-Affection mit Gelbsucht befallen, sei plötzlich von Fieber und Erbrechen und rascher Abnahme der Kräfte ergriffen worden, so daß er sich in gro⸗ ßer Lehensgofahr besinde. Ein zwei Stunden später ausgegebenes Bülletin sagt: Das Erbrechen dauerte fort, und die Kräfte schwänden immer mehr, so daß dem erlauchten Kranken auf sein Verlangen die heiligen. Sakramente gereicht worden. Ein drittes Bülletin meldet den kunz vor, Mitternacht erfolgten Tod. l11111616“
2 zun F. twlt E1“]
FKrankreich.
Paris, 10. Okt. Der König hat dem Fürsten von Montfort, Hieronymus Bonaparte, eine Audienz ertheilt.
Der Sohn des Herzogs von Nemours, Herzog von Guise, ist, einen Monat alt, wieder gestorben.
Der Prozeß gegen Beauvallon, der eines falschen Zeugnisses in dem früheren Prozesse wegen des Dujatierschen Duells angeklagt war, ist vorgestern und gestern vor den hiesigen Assisen verhandelt worden. Die Jury fand den Angeklagten schuldig, jedoch unter mil⸗ dernden Umständen, und er wurde darauf zu achtjähriger Einsperrung und in die Prozeßkosten verurtheilt, die öffentliche Ausstellung ihm aber erlassen.
Der General⸗Marschall Soult, dessen Ankunft voreilig gemeldet wor⸗ den war, ist nun wirklich hier eingetroffen. Seiner neuen Würde zu Ch⸗ ren hat er in sein Wappen Zusätze aufgenommen, welche dem Wap⸗ pen des Groß⸗Connetable's du Guesclin entlehnt sind. Man erwartet, so heißt es, in den nächsten Tagen eine Königliche Verordnung, welche den neuen General⸗Marschall auch noch zum Fürsten von Dalmatien er⸗ heben soll. Ein anderes Gerücht spricht von der Ernennung Victor Hugo's zum Vorleser der Herzogin von Orleans.
Herr Alex. Brongniart, Direktor der Königlichen Manufaktur zu Sevres, Mitglied der Akademie der Wissenschaften für die Ser⸗ tion der Mineralogie, ist so eben im Alter von 68 Jahren mit Tode abgegangen.
Bereits gestern Abend war es auf Tortoni bekannt geworden, daß der Moniteur heute die baldige Kontrahirung eines Anlehens von 250 Millionen (von den 350 Millionen, deren Aufbringung durch das Gesetz vom 8. August 1847 gestattet ist) anzeigen werde. Es war dadurch ein Aufschwung von 50 Cent. in der 3Ct. Rente, auf 75. 65, veranlaßt worden. Auch diesen Vormittag hatte viel Ge⸗ schäft in der ZpCt. Rente statt, deren Notirung zwischen 75. 65 und 75. 75 variirte. Nach einer Mittheilung im Moniteur sollen die von den 350 Millionen noch disponiblen 100 Millionen auf eine Verrin⸗ gerung der aus Vorschüssen der Sparkassen herrührenden flottanten Schuld verwendet werden. Diesen Morgen wurde versichert, daß diese Bedingungen des neuen Anlehens bereits zwischen dem Finanz⸗ Minister und den Banquiers, welche sich um dasselbe bewerben wol⸗ len, vereinbart seien; diese hätten sich nur zur Uebernahme von 150 Millionen bereit erklärt, und die anderen 100 Millionen würden von der Depots⸗ und Consignations⸗Kasse übernommen werden.
*α Paris, 10. Okt. Alle Ungewißheit wegen des Anlehens von 350 Millionen ist endlich beseitigt. Es wird heute offiziell an⸗ gezeigt, daß die Hülfsquellen, über welche der Schatz verfügen kann, gestatten, von der durch das Gesetz vom 8. August 1847 dem Finanz⸗ Minister gegebenen Ermächtigung zur Aufnahme eines Anlehens von 350 Millionen nur bis zum Belaufe von 250 Millionen Gebrauch zu machen (s. den Artikel Paris in unserem gestrigen Blatte) und die übrigen 100 Millionen seiner Zeit und kraft der den Kammern vorzuschlagenden Maßregeln dieses Betreffs zu Verminderung des aus den Einlagen in die Sparkassen sich herschreibenden Theils der schwe⸗ benden Schuld zu verwenden. Demzufolge kündet der Finanz⸗Mini⸗ ster an, daß, kraft einer Königlichen Verordnung vom gestrigen Da⸗ tum, am Mittwoch, den 10. November, Mittags im Finanz⸗ Ministerium in öffentlicher Sitzung gegen versiegelte Ange⸗ bote in einem einzigen Loose und an den Meistbietenden zum Verkauf und Zuschlag der Summe von 3 prozentigen Renten geschritten werden solle, welche nach dem Zuschlag⸗ satze ein Kapital von 250 Millionen Francs einbringen soll. Der Zinsengenuß der zugeschlagenen Renten beginnt vom 22. Dezem⸗ ber 1847 an. Die Einzahlung der 250 Millionen hat zu geschehen in den folgenden Fristen und Proportionen: im Jahre 1817 am 22. November 12,500,000 Fr., am 22. Dezember 12,500,000 Fr.; im Jahre 1848 am 7. Januar 5 Millionen, am 7. Februar, 7. März, 7. April, 8. Mai, 7. Juni, 7. Juli, 7. August, 7. September, 7. Oktober, 7. November, 7. Dezember jedesmal 10 Millionen; im Jahre 1849 am 8. Januar, 7. Februar, 7. März, 7. April, 7. Mai, 7. Juni, 7. J li, 7. August, 7. September, 8. Oktober und 7. No⸗ vember jedesmal 10 Millionen, woraus sich also die Summe von 250 Millionen Fr. ergiebt und auf 25 Monats⸗Raten vertheilt. In zwei Jahren erst wird sonach die ganze Einzahlung vollendet sein, und offenbar hat bei dieser Anordnung und Vertheilung die Rücksicht vorgewaltet, dadurch die zu machenden Einzahlungen zu erleichtern und dem Platze nicht durch Absorbirung einer allzu großen Summe auf einmal eine zu schwere Last aufzubürden, welche bei den gegen⸗ wärtigen ohnehin kritischen Umständen der sinanziellen Lage nachtheilig auf den Geldmarkt rückwirken müßte. Die in 15 Arkikeln gefaßte Ankündigung des Finanz⸗Ministers, welcher die verschiedenen Muster für Fassung der Angebote und sonstigen betreffenden Dokumente bei⸗ gefügt sind, giebt das bei dem Zuschlage zu befolgende Verfahren näher an. Es sind unter den gegebenen Bestimmungen vorzüglich folgende zu bemerken: G
Kein einmal hinterlegtes Angebot kann mehr zurückgezogen wer⸗ den. Jedes Angebot ist nur gültig, wenn durch mitvorgelegte Quit⸗ tung in der vorgeschriebenen Form der Nachweis von der Hinterle⸗ gung einer Bürgschaft von mindestens 10 Millionen bei der Depositen⸗ und Aufbewahrungskasse geliefert wird. Diese Bürgschaftssumme kann hinterlegt werden in Baarem oder in Z proz. Renten⸗Einschrei⸗ bungen zum Course von 75 Fr., oder auch in 4, 4 ½ und 5 proz. Renten Einschreibungen al pari, oder in Schatzbons, oder in Kanal⸗Actien, die von
Anlehen sich herschreiben, welche der Staat verbürgthat. Diejenigen unter
diesen Werthen, welche auf Namen oder auf Ordre lauten, sind der Deposi⸗ tenkasse zu übergeben. Die als Garantie hinterlegten Werthe solcher Ange⸗ bote, welche nicht angenommen worden sind, sollen binnen 21 Stun⸗ den nach erfolgtem Zuschlage zurückgegeben werden. Die Angebote werden in der Reihenfolge der Nummern, welche sie tragen, eröffnet, und der Zuschlag erfolgt an diejenige Gesellschaft, welche den höch⸗ sten Preis für die vom Schatz zu liefernden Renten angeboten haben wird, und, im Falle dieses Angebot nicht gültig befunden werden sollte, der zunächst am meisten bietenden Gesellschaft. Schon bei
Eröffnung der Sitzung aber wird der Finanz⸗Minister in einem von
ihm auf den Tisch niedergelegten versiegelten Pakete das Minimum des Preises angegeben haben, zu welchem der Zuschlag erfolgen kann. Diese Erklärung des Ministers wird nur geöffnet in dem Falle, daß kein Angebot das vom Minister festgesetzte Minimum er⸗ reicht haben sollte. Ist also dieses Minimum durch die Annebote überstiegen werden, so spricht der Minister öffentlich den Zuschlag aus. Er allein ist Richter über die Gültigkeit der Angebote. Für den Fall, wo zwei oder mehrere Gesellschaften zugleich den höͤch⸗ sten Preis anbieten und diese Gesellschaften nicht erklären, daß sie sich vereinigen, so wird unmittelbar darauf unter diesen, sei es öffentlich, oder, wenn eine es verlangen sollte, durch versiegelte Angebote, zu einer neuen Versteigerung geschritten. Innerhalb 10 Tagen, vom Zuschlage an gerechnet, hat die Gesellschaft, an welche der Zuschlag erfolgt ist, ihre zu leistende Bürgschaft auf 25 Millionen zu erhöhen. Ist dies nicht in der angedeuteten Frist geschehen, so wird die Gesellschaft des Zuschlags verlustig und zugleich der erst hinterlegten Bürgschafts⸗ summe von 10 Millionen, welche dem Schatze als Entschädigung heimfällt. Die Hinterlegung der Bürgschaftssumme von 25 Millionen soll jedoch nicht obligatorisch sein, wenn die Gesellschaft innerhalb 10
von seinem Amte Besitz und empfing unmittelbar darauf die Glück⸗
L. der Ernennung des General Narvaez zum Präsidenten des spa nischen Ministeriums eine gute Miene und schildert die Entlassung des Herrn Salamanea und seiner Kollegen als eine verdiente Strafe für
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tretenden Räuberhelden vergleicht, so glaubt das Blatt, der Monat
— 8 Abgaben erheben wird.
Bei einer sehr großen Anzahl von Bäckern kostet der vierpfündige
Feg., va 9 ur hnürmsan.
Tagen schon im voraus die zwei ersten Fristen des Anlchens selbst einzahlt. In diesem Falle werden ihr 3 pCt. Zinsen fährlich vergü⸗ tet auf die eingezahlte Summe für die Zeit vom Tage der Einzah⸗ lung an bis zur Verfallzeit jeder der Fristen. Im Falle der Verzö⸗ gerung der Einzahlung einer Frist hat der Schuldner dem Schatze 4 pCt. Zinsen jährlich zu vergüten vom fünften Tage nach dem Sebn „R. an, ohne daß es dafür vorgängiger Ankündigung be⸗ uürfte. Das sind die hauptsächlichsten Bestimmungen, welche der Finanz⸗ Minister in seiner Ankündigung getroffen hat. Es ist nun der Er⸗ folg der Operation abzuwarten. An der Börse wird man jedenfalls froh sein, endlich zu wissen, woran man sich zu halten hat.
Die Mehlpreise sind an der pariser Getraide⸗ und Mehlhalle fortwährend im Sinken, und es läßt sich daher schon jetzt so ziemlich mit Sicherheit voranssehen, daß die Brodpreise am 15ten d. M. eine neue Verminderung erfahren werden. Das Kilogramm Brod erster Qualität wird waͤhrscheinlich höchstens auf 40 Centimes, das der zweiten Qualität auf 34 Centimes kommen. Da die Preise somit ihren normalen Stand wieder erreicht haben werden, so wird die Stadt Paris auch keine weiteren Opfer zu bringen brauchen, um Brodkarten zu vermindertem Preise auszugeben. Die von ihr ge⸗ brachten Opfer für die ganze Zeit der Theurung dürfen auf weit über 10 Millionen Fr. angeschlagen werden.
Man hat bereits Nachricht von dem Eintreffen des Herzogs von Aumale zu Algier. Dieselbe erfolgte in der Nacht vom 6ten auf den 7ten. Sobald das Schiff, auf welchem sich der Prinz befand, signalisirt worden war, begaben sich die Civil⸗ und Militairbehörden nach dem Hafen, um den Prinzen zu empfangen. Artilleriesalven verkündeten der Stadt die Ansschiffung des neuen Generalgouver neurs, und die Einwohner in Masse begleiteten ihn bis zum Regie rungs⸗Palaste unter dem lebhaftesten Jubelrufe. Er nahm sogleich
wünsche zu seiner Ankunft und seinem Amts⸗Antritt.
Zweimal nach einander binnen wenigen Tagen, nämlich am 30. September und am 4. Oktober, hat der Kriegsminister ganz und erwartet die Militairspitäler zu Val de Grace und Gros⸗Caillou hier besucht und von dem ganzen Stande und Gange der Verwaltung sich genaueste Rechenschaft geben lassen. Er schied mit der Ueberzeugung, daß vollkommenste Ordnung darin herrscht, und sprach den Beamten seine volle Zufriedenheit darüber aus. 1
Der spanische General⸗Konsul zu Perpignan hat auf amtlichem Wege nun von der längs der französisch-catalonischen Gränze zu er⸗ richtenden Blokade Anzeige gemacht. Es scheint aber, daß diese Blo kade nur so lange dauern soll, als die Operationen des General⸗Ca pitains Manuel de la Concha gegen die Karlisten⸗Banden währen. Man erwartete offizielle Anzeige desselben über den Tag, wo die Blo⸗ kade beginnen soll; dies wird wahrscheinlich zwischen dem 10ten und 15ten geschehen. Denn der General⸗Capitain hatte am 2ten mit seinem Stabe, seiner Eskorte und 2 Escadrons Reiterei Barcelona verlassen, die Nacht zu Granollers zugebracht, wo ihn vier Jäger⸗ Compagnieen erwarteten. Von dort sollte er gegen Manresa ziehen. Er glaubt fest, mit den Banden bald fertig werden zu können. Die spanische Regierung soll 2 ½ Millionen Realen zu seiner Verfügung gestellt haben, um Straßen bauen zu lassen und dadurch der brod⸗ losen Bevölkerung Verdienst zu gewähren.
Berichtigung. Im gestrigen Blatt S. 1972, Sp. 2, 3. 4 v. u. ist statt „weniger als sieben“ zu lesen: wenig mehr als siebzehn. “ Großbritanien und Irland. 2 London, 9. Okt. Sir W. Colebrooke ist zum Gouverneur von britisch Guvana und Sir Edmund Head zum Gouverneur von Newbrunswick ernannt worden.
Der Globe macht heute folgende Mittheilungen über den zur Veröffentlichung kommenden Status der Staats⸗Ein⸗ „Die Einnahme⸗Nachweise für das Vierteljahr werden heute Abend aufgemacht werden und deshalb einen Tag weniger als gewöhnlich umfassen. Unsere Leser werden auf einen Ausfall in der Einnahme, verglichen mit der des entspre⸗ chenden vorjährigen Quartals, vorbereitet sein, und wir fürchten, daß dieser Ausfall bedeutend sein wird. Die Zweige, in welchen das größte Desizit sich zeigen wird, sind wahrscheinlich diejenigen, welche die Einnahmen aus der Malz⸗ und Stempelsteuer umfassen, und zwar weil hinsichtlich der ersteren das Gesetz über die Anwendung des fremden Zuckers in Brauereien an Stelle des Malzes die Ein⸗ nahme verringert und in Betreff der Stempelsteuer das Einstellen aller Kauf- Operationen von Eisenbahn⸗Actien und anderem. Eigen⸗ thum ungünstig gewirkt hat. Die Einkommensteuer und die Post⸗ Einnahme ergeben so befriedigende Resultate, wie gewöhnlich. Doch hak man hierbei im Ganzen nicht außer Acht zu lassen, daß im vori gen Jahre noch der herabgesetzte Zoll für die Korn⸗Einfuhren in Wirksamkeit war, welcher jetzt gänzlich aufgehört hat.“
Die Times macht zu der gestern hier eingegangenen Nachricht
morgen h nahme des letzten Vierteljahres:
ihre Unfähigkeit, die Angelegenheiten Spaniens zu leiten. Was Nar⸗ vaez betrifft, den die Times dem im letzten Akte des Melodrama, nach Beseitigung der Reden und Gegenreden der Nebenpersonen, auf⸗
seines Aufenthaltes in Madrid werde es ihm einleuchtend gemacht haben, daß die von Ludwig Philipp und Christine ihm mitgegebe⸗ nen Instructionen sich nicht so leicht ausführen lassen; übrigens habe er sich auch von jeher keinesweges so unbedingt als de voten Diener des auswärtigen Einflusses bewiesen, und selbst die Wahl seiner Kollegen im Ministerium beweise, daß er nicht gesonnen sei, als Moderado pur sang zu wirthschasten. Daher und da über dies die geringe Energie Espartero's auch in dem gegenwärtigen Mo⸗ mente wieder bewiesen habe, wie wenig man auf diesen rechnen könne, würde das englische Ministerium sehr Unrecht thun, wenn es sich dazu verleiten lasse, von vornherein feindselig gegen das neue spanische Ka⸗ binet aufzutreten, wie denn überhaupt ein solches, auf persönliche Abneigungen begründetes Verfahren im Auslande nur dazu dienen könne, dem Einflusse der Gegner Englands neue Nahrung zu gebeu. Ein Blatt aus Cambridge macht die Mittheilung, daß Lord John Russell hinsichtlich seiner beabsichtigten Finanz⸗Reformpläne in die Fußtapfen Sir R. Peel's treten werde. Die Zoll⸗ und Accise⸗Be⸗ hörden sollen sehr vereinfacht, nämlich zu einer Zoll⸗Behörde ver⸗ einigt werden, welche nur von neun Artikeln allgemeiner Consumtion bent erse bird. Der Globe bestätigt die Nachricht. Der Brodpreis ist hier abermals ziemlich ansehnlich gefallen.
Laib des besten Brodtes 6 ½ Pence; Haushaltungsbrod ist zu 5½ und gutes anderes Brod zu 4 ½ Pence zu haben.
Das westindische Dampfschiff „Teviot“ bringt Nachrichten aus Jamaika vom 8ten und aus Veracruz vom 1sten v. M. Die Amerikaner und Mexikaner unterhandelten wegen eines Friedensschlus⸗ ses, und einstweilen war ein Waffenstillstund zu Stande gekommen. Die Kommissarien hatten sich nach Itzeapusalro, eine Legua von
““ — 5—2 1979 1
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sammenzulressen. Andererseits suchte General Valencia eine Revolu⸗ tion gegen Santana zu bewirken, wodurch die Unterhandlungen ge⸗ stört werden dürften; auch General Paredes soll Unruhen anzetteln. Uebrigens sind die Berichte aus Veracruz nur um drei Tage neuer, als die mit der „Caledonta“. Zu Veracruz lagen 4000 Mann, un⸗ ter denen große Sterblichkeit herrschte. Auch zu Tampico herrschte cine große Sterblichkeit. In New⸗Orleans starben vom 21. bis 23. August 81 Personen am gelben Fieber. Havana war gesund. Nichts Neues aus Westindien. Die Dürre währte fort. Man sah auf Ja⸗ maika einer schlechten Kaffee⸗ und Zucker⸗Aerndte entgegen. Zu De⸗ merara war ein Dampfschiff mit 459 befreiten Sklaven aus Sierra Leone angekommen. Sie wurden fast alle auf den Plantagen unter⸗ gebracht. Das Dampfschiff hat 56,950 Pfd. St. für die mexikani⸗ schen Dividenden und 680,000 Doll. an Certifikaten für die Einfuhr roher Baumwolle überbracht.
Das Dampfschiff „Washington“ ist auf seiner Fahrt von New⸗ York nach Bremen heute Morgen bei Cowes angekommen und hat Nachrichten aus New⸗YPork vom 23. September überbracht. Dieselben melden nichts Neues, außer daß die amerikanische Regie⸗ rung entschlossen sein soll, den Krieg mit Mexico sehr euergisch wie⸗ der anzufangen, wenn die schwebenden Friedens⸗Unterhandlungen scheitern sollten.
Kanton Luzern. (O. P. A. 3.) Zwei Bürger, Haupt⸗ mann Ulmi und Rößliwirth Amrhein in Sursee, wurden verhaftet, indem sie beklagt sind, die Steigersche Schrift: „Briefe des Frie⸗ dens“, verbreitet zu haben.
Kanton St. Gallen. (O. P. A. Z.) Der Instructions Entwurf des Kleinen Raths beauftragt die Gesandtschaft, dahin zu stimmen, 1) daß die Tagsatzung eine Proclamation erlasse; 2) daß eidgenössische Repräsentanten abgeordnet werden; 3) kann die Ge⸗ sandtschaft auch noch zu anderen gütlichen Mitteln stimmen, wofür eine Ständemehrheit erhältlich ist; 4) daß im Nothfall auch zu An⸗ wendung von Waffengewalt geschritten werde; 5) daß bei Störungen der Ruhe und Ordnung in der Eidgenossenschaft alle zu deren Her stellung erforderlichen Maßregeln angewendet werden.
Kanton Aargaun. (O. P. A. Z.) Die Regierung hat am 7ten d. M. Auszug und Landwehr aufs Piquet gestellt. Die zweite Landwehr soll reorganisirt und eine allgemeine Landesbewaff⸗ nung angeordnet werden.
Kanton Wallis. (O. P. A. Z.) Laut einer Korrespon⸗ denz des Verfassungsfreundes sind am 6. Oktober die Anträge der Regierung einmüthig angenommen worden. Das Walliservolk wird am 10. Oktober in jeder Gemeinde mittelst des Referendums sich aussprechen, ob es besagte Beschlüsse genehmige oder nicht.
Stalien.
Lucca, 28. Sept. (A. Z.) In unserer Stadt herrscht noch immer eine Stimmung eigenthümlicher Art, welche mit dem wahren Namen zu bezeichnen in der That schwer sein möchte. Man schwärmt noch mit gleichem Enthusiasmus für die Guardia Civica (zu deren General man den Marchese Manst erwählt hat) und scheint fast zu glauben, daß hierauf das ganze Glück Italiens beruhe, während man in Wahrheit die Bewilligung dieser Bürgergarde weder als ein gro⸗ ßes Geschenk des Fürsten, noch überhaupt als etwas Absonderliches betrachten darf, vorzüglich wenn man bedenkt, daß, diese Guardia Ci⸗ vica schon seit 1831 hierselbst, nur unter dem veränderten Namen der Guardiana Urbana, bestand; ja, man kaun oft nicht umhin, wenn man tausendfach so viele übertriebene und wirklich lächerliche Aeußerungen von Jubel und Freude wahrnimmt, das Ganze für eine Spielerei zu halten, welcher die Lueccheser wahrscheinlich desto schneller über⸗ drüssig sein werden, je lärmender sie gegenwärtig darüber debattiren. Von der gleichfalls bewilligten Preßfreiheit ist wenig oder gar nicht die Rede, das Losungswort ist die Guardia Civica 8 der sicherste Beweis, wie wenig man den Werth und die hohe Bedeutung jenes Instituts kennt. Das gegenwärtige Ministerium scheint sich der Gunst des Volkes nicht eben zu erfreuen, man wünscht dringend eine Umge⸗ staltung, wenn auch der Chef desselben, der treffliche Mazzarosa, noch immer der Liebling des Volkes ist. Die Erwartung, der Herzog werde zucückkehren, hat sich nicht bestätigt.
Rom, 2. Okt. (A. Z.) Von der neuen Munizipal⸗Verfassung verspricht man sich viel. „Rom“, so heißt es in einem darüber er⸗ schienenen Aufsatz, „mit seinen Anliegenheiten wird forkan eine je⸗ des sechste Jahr sich erneuernde Magistratur und einen Rath von hundert Bürgern freier Wahl haben, von denen nur der klei⸗ nere Theil dem Adel angehört, nämlich 64 Grundbesitzer, 4 von Seiten der Kirche, 32 aus dem Gelehrten⸗, Handel⸗ und Ge⸗ werbestand. Der Magistrat oder römische Senat (d. i. acht Konser⸗ vatoren und ein Senator) wird aus dem Rath gewählt; und unter den ersten dreien, welche der Rath selbst vorgeschlagen haben wird, wählt der Fürst den Senator aus, so daß jede Wahl, mit Ausnahme eines etwanigen Formverstoßes, unwiderruflich bleibt. Die Verwal⸗ tung des Magistrats erstreckt sich, wie überall anderwärts, auf die Annona, die öffentliche Sicherheit, Straßen, Mauern, Wasserleitun⸗ gen, Gärten, Gottesäcker, Grundsteine und Verschönerung der Stadt. Auch die Hospitäler werden, so weit es die testamentarischen Verfü gungen und alte Satzungen zulassen, derselben übergeben werden. Wegen des Monte di Pietà werden noch besondere Verfügungen er⸗ wartet.“ Die Bilancia, indem sie die Berichte der neapolitanischen Zei⸗ tung abdruckt, weist die Widersprüche nach, in welchen die Maßregeln der Regierung mit den dort aufgeführten Thatsachen stehen. Wäh⸗ rend nämlich jenes Blatt versichert, die Zahl der Insurgenten belaufe sich und habe sich nie auf mehr als 40 Individuen belausen, erfährt man andererseits aus zuverlüssiger Quelle, daß nicht weniger als sie⸗ ben Generale in Bewegung sird. Diese haben ein millitairisches Netz ausgespannt, dessen Enden Seler o und Avellino, Foggia, Lecce und Bari berühren, ja die äußersten Gränzen von Puglien umfassen. Mehr als 50,000 Mann sind dabei in Bewegung gesetzt. Außerdem bestreichen die Königlichen Kriegsdampfer auch noch die Küsten von Kala brien und Puglien von der Seeseite her. Was man von Niederlagen der Schweizer erzählt hat, ist falsch, so wie auch alle Ortsangaben ver⸗ fehlt sind. Dagegen sollen die Milizen, welche bis jetzt ganz allein gegen den Feind geführt worden sind, schwere Verluste erlitten haben. Ueber den politischen Zustand von Neapel selbst theilt der Contem⸗ poraneo einen Brief vom 22. September mit, worin es heißt: „Am 260sten hat der König ein ganzes Bataillon Grrnadiere, nach⸗ dem es vorher von Artillerie und Kavallerie umzingelt worden war, die Wassen strecken und in die Gefängnisse von Pazeto einsperren lassen. Der König hat zu zwei verschiedeuenmalen die Bürger⸗Ba⸗ taillone von Neapel gemustert, und man will wissen, daß er diesen allein die Hauptstadt anvertrauen werde, da die aktiven Truppen in die verschiedenen Provinzen, wo der Aufstand droht, geschickt werden sollen. Am Abend des 2lsten waren zu Montesacchio drei Schwadronen Ka vallerie mit vieler Infanterie zur Beaufsichtigung der beiden Provin zen Avellino und Lecce bestimmt, woselbst man eine liberale Schild⸗
Mexiko, begeben, um mit dem amerikanischen Abgesandten Trist zu⸗
Erhebung fürchtete.“ ö
Neapel, 1. Okt. (A. Z.) Die Polizei hat verschiedene kleine Komplotte von Unruhestiftern entdeckt und vereitelt. So wollte man z. B. den päpstlichen Nuntius, Mons. Garibaldi, zwingen, die päpstliche Fahne durch den Toledo zu tragen, und auf diese Weise das Volk auf⸗ regen. Zahlreiche Patronillen durchstreifen die Stadt, und Abends sind an vielen Plätzen die Wachen verdoppelt und Piquetts aufge⸗ steltt. Am letzten Sonntag bei der Prozession der Madonna di 7 Dolori fürchtete man den Ausbruch von Unruhen in dert Hanuptstadt; es war große Berathung beim König, und man wollte die Prozession abbestellen; während man sie endlich dennoch hielt, waren Offiziere und Soldaten in den Kasernen (bis 10 Uhr Abends) konsignirt, und sogar der König trat während der Prozession nicht frei und offen, wie soust, auf den Balkon. Die Garnison der Hauptstadt ist fast immer, theils bei Leichenzügen, theils bei Manövern in Bewegung; am 29. September Abends wurde der verdienstvolle Jugenieur⸗Ge⸗ neral Visconti, welchem das hiesige topographische Institut sehr viel verdankt, mit großem Pomp beerdigt. 2
Wenn wir gewisse Symptome dieser und jener Gesandtschaft betrachten, von der veränderten ruhigeren Stimmung des Königs und sogar von einigen Gnadenakten hören, z. B. Erlaß der Todes⸗ strafen bei den beiden calabresischen Gutsbesitzern L. und G., so möchten wir dem Gerüchte Glauben schenken, daß man zu möglich⸗ sten Konzessionen entschlossen sei, und zwar von Seiten der meisten betheiligten Mächte. Ob das gegenwärtige Ministerium verabschie⸗ det werden wird, ist hier natürlich die Hauptfrage, und sehr kun⸗ dige Leute beantworten sie mit: Ja! Dieselben raunen ihren Ver⸗ trauten in die Ohren, daß Sicilien eine ganz selbstständige Verwal⸗ tung und Revision der Grundsteuer empfangen werde, daß Neapel Freihafen werde, daß größere Freiheit der Censur und Presse, so wie Schmälerung des enormen Einflusses der Geistlichkeit auf den Schul⸗ unterricht, bevorstehe u. dgl. m.
Unsere Staats⸗Zeitung widerlegt abermals Lügen und Ge⸗ rüchte. Die Truppen⸗Sendungen betreffend, so sagt dieselbe: „Außer der Verstärkung, welche dem Marschall Landi zu Messina gegeben wurde, außer den zwei Bataillonen und der Artillerie, welche auf Dampfschiffen nach Reggio abgingen und vom Oberst⸗Lieutenaut De Corné befehligt werden, außer der Kolonne des Generals Nunziante, die als Reserve für Calabria Ulteriore II. dient und aus drei Ba⸗ taillonen und der nöthigen Artillerie besteht, außer denjenigen Truppen, welche sich bereits in Calabria Citeriore unter dem General Grafen Statella befanden, wurden noch Truppen nach Sulmona und in andere Theile der Abruzzen geschickt, nämlich unter General Carrabba eine sogenannte mobile Kolonne, aus Infanterie und Artigerie mit 5 Schwa⸗ dronen Ulanen und Dragonern bestehend, ferner in die, beiden Prin⸗ cipati unter General Gaeta 4 Schwadronen, ein Bataillon und Ar⸗ tillerie; endlich zwei leichte Kolonnen, die eine vom Oberselieutenant Grafen Cutrofiano, die andere vom Obersten Grafen Statella befeh⸗ ligt, erstere für die Provinz Molise, die zweite für Puglien, um sich mit den übrigen in Communication zu erhalten. Zu diesen Truppen kommen noch zwei Schwadronen Gendarmerie zur Beaufsichtigung der Gegenden zwischen Avellino und Vallo dir Bovino, so wie der Pro⸗ vinzen von Bari und Lecce. Alle befestigten Plätze im Königreich diesseits und jenseits des Pharus sind mit Truppen und Vertheidi⸗ smitteln versehen, und in der Hauptstadt endlich und in deren
gungs d d in der Umgebungen bilden Massen Infanterie, Kavallerie und Artillerie Be⸗
satzung und Schutzwehr.” b b s Die Versuche der Insurgenten, sich bis nach Catanzaro und in den Sila hinein durchzuschkagen, sind durch General Nunziante ver⸗ eitelt worden, und noch immer bilden die Berge von Aspromonte ihren Haltpunkt. Das fünfte Linien⸗Insanterie⸗Regiment hat an höheren und unteren Offizieren, so wie an Soldaten, Verluste gehabt. Unter den Gutsbesitzern, welche sowohl auf calabresischer als sicilia⸗ nischer Seite an den Bewegungen theilgenommen, sind Namen, die allerdings bei der Regierung einen um so betrübenderen Eindruck machen, je besser früber ihr Klang war. In Reggio wurden mehrere erschossen. Dem Gutsbesitzer Leto hat der König die Todesstrafe erlassen. — 3 8ag 2 Der Aufstands Versuch in Messina war förmlich organisirt. Es zweifelt Niemand mehr daran, daß die Gährung sich über ganz Sicilien verbreitet, und daß noch an manchen anderen Orten die günstigen Momente benutzt werden dürften, dieser Stimmung Luft zu machen, ohne daß die Leute Theilnehmer einer weit⸗ verzweigten Verschwörung zu sein brauchen. Es folgten sehr viele Verhaftungen, welche dadurch einen gehässigen Anstrich erhiel⸗ ten, daß Belohnungen und das Versprechen, die Namen der Angeber zu verschweigen, abseiten der Regierung angetragen wurden. Die Gerüchte von Aufruhr in Syrakus, Catania und Girgenti haben sich nicht bestätigt. In Palermo scheint die Pulver⸗Exploston aller⸗ dings mit einem Anschlag in Verbindung zu stehen. Ueberall herrscht ungeheures Mißtrauen, und ein panischer Schrecken ergreift die Einwohner bei dem geringsten Geräusch. Handel und Gewerbe lie⸗ gen ganz danieder, und Steuern werden wenig oder gar nicht mehr bezahlt. Ja, das bereits eingegangene Silber verwandelt sich auf dem Transport zur Bank in Biei. Die Besatzungen sind überall verstärkt, und man nimmt an, daß 16- 18,000 Mann in Sieilien sich befinden. Die Insurrection in Calabrien steht unstreitig, so roh ihr erster Ausbruch auch war, boch mit der messineser Geschichte in Ver⸗ bindung. Schon die Naͤhe macht das wahrscheinlich. Romoeo und Konsorten hielten sich anfangs ruhig und warteten den Ausgang in Messina ab. Obschon sie das tragische Ende dieses Versuches er⸗ fuhren, brachen sie dennoch guf zügellose Weise los; die Gefängnisse wurden erbrochen, 450 Gefangene befreit, die Kommunal⸗ und Re⸗ gierungskassen geplündert, 25 Gendarmen mit dem Hauptmann Cava, welche sich tapfer vertheidigten, hingemordet. Auf dem alten morschen Kastell wurde die italienische Trikolorfahne aufgepflanzt. Romev, ein früherer Beamter, ein kühner verschlagener Mensch, und Plotino, ein wohlhabender Gutsbesitzer, im Pagen⸗ Institut zu Nea⸗ pel erzogen und Gugrdia d'onore, erließen eine Proclamation, worin sie Ferdinand II. als constitutionellen König leben ließen, die Abdan⸗ kung des Ministeriums verlangten ꝛc. und dann ruhig gus einander zu gehen versprachen. Mit Verheißungen und Gewalt suchten sie die Bürger Reggio's und die Bewohner der Umgegend für ihre Pläne zu gewinnen, was ihnen bei Vielen gelang. Romeo hatte sich vorher auf betrügerische Weise in den Besitz großer Summen zu eh ge⸗ wußt, indem er für den Zollpächter Benucei, welcher auf Befehl des Königs, um der Noth in Calabrien abzuhelfen, das früher aus Li⸗ vorno herbeigeschaffte Getraide in diesen Gegenden verkaufte, die 8 8 gelaufenen Gelder einkassirte und für seine eigenen Pläne Saesese. Dieser Umstand veranlaßte späterhin den Tod Benuccis zu. 2egchc⸗ Romeo und Plotino gelang es, sehr viele wohlhabende, “ und beliebte Gutsbesitzer zu sich herüberzuziehen, und 5 ein Waffenfähigen täglich 7— 8 Carlini zahlten, so 2. kleines Heer um sich versammelt, welches jedoch den⸗ dungstruppen nicht Stand hirlt, sond ern nach ecag Gebirge von Aspromonte entstoh. Hier sanm vie Abniglichen Zahl verdoppelke oder verdreifachte sich, mselleir versuchten, die Truppen in Reggio die Ordnung hderze suchungen vor einem Trikolorfahne herunterrissen und za. * wun, nach und nach Kriegsgericht schritten, nach welchen
1 22 jährige Favaro (von 11 Personen, darunter Margbito, der 2 ährig