Frankfurt a. M., 10. Oktober. Der Bau der neuen Main⸗Brücke für die Main⸗Neckar⸗Eisenbahn ist so weit vorgerückt, daß, vorläufigen Bestimmungen zufolge, am näch⸗ stkünftigen Mittwoch der Schlußstein gelegt werden soll. Wie man hört, sollen der Veranlassung entsprechende Feierlichkeiten, als Militair⸗Parade, Geschütz⸗ und Gewehr⸗Salven ꝛc., dabei stattfin⸗ den. Da nun auch der definitive Bahnhof auf dem Gallusfelde sei⸗ ner Vollendung raschen Schrittes entgegengeht, so hofft man, im künftigen Sommer beiderlei Bauarten für den Betrieb dieser Eisen⸗ straße dem Gebrauche überweisen zu können. Endlich sieht man nun auch verschiedene für den Bau der Main⸗Weser⸗Bahn benöthigte Ma⸗ terialien und Werkzeuge auf dem Gallusfelde herbeibringen; mit dem Eigenthümer des Gartens aber, durch welchen der neue eben dahin führende Stadt⸗Ausgang geleitet werden soll, sind Unterhandlungen angeknüpft, die hoffentlich demnächst zum Ziele führen dürften.
Von der bömisch⸗sächsischen Gränze, 9. Okt. (Brsl. Z.) Der Bau der Eisenbahn von Dresden naͤch Prag wird mit allem Eifer betrieben. Fast täglich sprengt man große Felsen⸗Mas⸗ sen, welche den Weg versperren. Von Dresden aus bis Leitmeritz wird die Bahn meistens dem linken Ufer der Elbe folgen und vor⸗ züglich auch die Oerter Tetschen und Aussig berühren, woraus sich abnehmen läßt, daß sie dereinst zu denen gehören wird, welche wegen der schönen Gegenden, durch die sie gehen, die angenehmste Fahrt dar⸗ bieten. Bei der Expropriation zeigt sich in einigen Gegenden große Renitenz. — Die Dampfschifffahrt ist in diesem Sommer mehrere Monate sehr lebhaft gewesen, nimmt aber nun bedentend ab.
Handels- und Börsen⸗-Nachrichten.
den 15. Oktober 1847. Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und
Geld-Course.
Berlin, Inländiische Fonds:
ze. Brief. Geld. Gem. zt.] Brief. Geld. Gem. St. Schuld-Sch. 3 ½ 92 3 92² ½ Kur- u. Nm. Pfdbr. 3 94½ 94 ½ Sech. Prüm., Sch. — — 89; Schlesische do. 3½ — — K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ 88 ½ — do. Et. B. gar. do. 3 ½ een r2 Berl. Stadt-Obl. 3 ½ 91 ½ — Pr. Bk-Anth.-Sch— [105 ½ —
Westpr. Pfandbr. 3 ¼ 912 — — 8 Grossh. Posen do. 4 1012 — Friedrichsd'or. S. 13 1 13 ⁄2 do. d0. 3 92 ½ 913 And. Goldm. à 5th. — 12 912 1141 Ostpr. Pfandbr. 3½ 95 95 ¼ — 3 ½ 7 3 9 ¼½ 93 ¾ Auslündische
Disconto.
Pomm. do. “ Fonds.
— Poln. neue Pfdbr. 4 95
— do. Part 500 Fl. 4 80 ½
92 ½ do. do. 300 Fl. — 97 ⅔
91¼ IHIamb Feuer-Cas. 3 ½ 86 —
109 ½ do. Staats-Pr. Anl — 8¹8,
82 ½⅔ Holl. 2 ½ % Int
do. do. Cert. L. A. 94 ½ Kurh. Pr. 0. 40 th. —
do. do. L. B. 200 Fl. — 16 ½¼ Sardin. do. 36 Fr. —
Pol. a. Pfdbr. a. C. 4¹† — 943³ X. Bad. do. 35 Fl. — 11“ Eisenbahn-Actien.
Russ. Hamb. Cert. do. bei Hope 3.4. S. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz0.
— ” 8
92 S —8
20 ☛ ασ
nS=ner
Volleing. 2 Amst. Rott. 0. Schl. L. B. Arnh. Utr. 4 ½ Pts. Mgdb. Berl. Anh. A. 4 116 ¼ B. do. Pr. B.
do. Prior. 4 — do. do.
Berl. Hamb. 4 1013, B. Rhein. Stm.
do. Prior. 4 ½ 100 ¼ B do. Prior. do. v. St. gar. 3 ½ Sächs. Bayr.
Sag.-Glog.
Berl. Stett. 4 II11¼ bz. Bonn-Cöln. 5 — Bresl. Freib.] — do. Prior. — do. Prior. Chem. Risa. — St.-Vohw. Cöln. Mind. 4 96 ½ a 96
bz do. Prior. 5 978
Cöth. Bernb. 8 Thüringer. Cr. O0b. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf.
do. Prior.
4 74 ½ n. [Wnb. (C. o.) 4 101 H do. Prior. 98 G. Zarsk Selo. — Quit. Bog.. een 8 110 ½ n. * 4 ͤ — Aach. Mastr. 30 114 ½ G Berg. Mrk. 5 — Berl. Anh. B. — 8 Bexb. Ludw. 88 ¼ h. 87 93 G.
Gloggnitz. HImb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk.
do. Prior.
Brieg-Neiss. do. Thür. V. * 101 ⅞ 6. Magd. Witt. 30 80 ½ G 99 ¾, G. Mecklenb. 80 59 B.
— Nrdb. F. W. 70 69 bz. 106 B. “ Rh. St. Pr. 70 — — Starg. Pos. [50]81⁄¾ bz. u.
(Schluss der Börse 3 Uhr.)
do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Fd. 0. Schl. Lt. A
do. Prior.
—'—ömE—O=gZ
Mit den Actien-Coursen blieb es heute bei schwachem Geschäft
matter als gestern. 8 Getraide-Bericht. 2 Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 72 — 76 Rthlr. 8 8 5 Roggen loco neuer 46 — 49 Rthlr. . — pr. Okt 46 — 40 Rihlr. 8 8 pr. April †Mai k. J. 48 Rthlr. Haser 48 /52pfd. 26 — 28 Rthlr. 2 48pfd. pr. Frühjahr 29 Rthlr. Bf. Gerste 42 — 44 Rthlr. Rapps 78 Rthlr. Rübsen 76 Rthlr. Rüböl loco 11 ⁄2 Rthlr. - O0kt. 11 ⁄2 — ½ Rihlr. - Dez. 11 ⁄ — +%½2 Rthl - Jan. März 11 ¾ Rihlr. Spiritus loco 28 Rihlr. 2 Okt. 27 ½ Rihlr. “ Frühjahr 26 Rihlr. 88 2 18 . 8 1 28 Liste b. 1114“
98
Den Finow-Kanal passirten am 13./14. Oktober: 25 Wspl. Weizen, 35 Wspl. Roggen, 257 Wspl. Rapps, 826 Ctr. Rüböl, 285
Cir. Mehl.
“ Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 14. Oktober 1847.
Zu Lande: Weizen 3 Rthr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 en 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pas roße Rthlr.
8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; Erbsen 2 Rthlr. 15 Sgr, auch 2
Pf.; Rogg 5 . Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr.; Hafer 1
Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 76 Wispel 12 Scheffel.
Zu Wasser: Sgr. 9 Pf. und 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Roggen 2
Die Preise vom Kartoffel⸗Spiritus waren am
SH 2
Weizen (weißer) 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. 3 thlr. 3 Sgr. 9 Pf.,
CCEAZAZ881111mXX.“*“ Das Schock Stroh 8 Rthlr. 15 Sgr., auch 8 Rthlr.; der Centner Heu 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel 1 Rthlr., auch 17 Sgr. 6 Pf., metzenweis à 2 Sgr. auch 1 Sgr. 3 Pf.
E1“ (frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart à 54 %
oder 10,800 % nach
Tralles.
8 1“
8. Oktober 1847 26 u. 26 ½ Rthlr. 9. „ „ 27 1
„ 28 u. 27 1
22
—*
8 .27¾ Korn⸗Spiritus: ohne Geschäft. 1ö11““ Berlin, den 14. Oktober 1847. 11“
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Königsberg, 12. Okr. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei⸗ zen 70 — 80 Sgr. pr. Schsl.; Noggen 50 — 54 Sgr. pr. Schfl.; große Gerste 40 — 40 Sgr. pr. Schfl,; kleine Gerste 26—40 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 22 — 26 Sgr. pr. Schfl.; gkaue Erbsen 75 — 90 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erbsen 55 — 65 Sgr. pr. Schst,; Kartoffeln 30 — 32 Sgr. pr. Schfl.; Heu 10 bis 15 Sgr. pr. Chl.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock.
Dauzig, 12. Okt. Marktbericht. An der Börse wurde verkauft inländ. Roggen, gestern noch: 4 L. 1i8psd. a 305 Fl., 2½ L. 122 pfd. und 3 L. 123 pfr. a 320 Fl.; heute: 1 ½⅞ L. 131pfd. a 300 Fl. preuß. Cour. pr. Last. 5
Stettin, 14. Okt. Roggen in loco neuer 85 pfd. 47 Rthlr. bez.; pr. Okt. neuer 82 pfd. zu 47 Nethlr. angetragen, 46 ½ Rthlr. zu machen, pr. Frühjahr 47 Rthlr. bez. 1 Sgßpiritus aus zweiter Hand 13 % bez. und Geld, pr. Okt. 13 % an⸗ getragen, pr. Frühjahr 14 % Br. und G.
Rüböl in loco und pr. Okt. 11 12 Rthlr. bezahlt, pr. Nov./Dez. 11 ½ Rthlr. Geld.
* Breslau, 14. Okt. Weizen, weißer, sehr wenig angeboten, holte 85, 93 bis 100 Sgr., gelber 83, 91 bis 96 Sgr.
Roggen wenig zugeführt, bedang abermals höhere Preise und zwar 62, 66 bis 70 Sgr., wozu wieder Mehreres für Ober⸗Schlesien umging, ferner wurden 60 Wspl. 84 —85 Pfd. a 56 Rthlr., 30 W. 86 Pfd. 22 Loth a 58 Rthlr., 50 W. 84 ½ Pfd. a 56 Rthlr. und 40 W. 88 Pfd. a 60 Rthlr. schwimmend und gegen Connoissement für Ober⸗Schlesien gekauft. Ferner für eine amerikanische Mühle 100 W. 81 Pfd. im Novbr., 100 W. 86 bis 87 Pfd. im Dezbr., 50 W. 84 Pfd. im März und 50 W. 84 Pfd. im April zu liefern, a 56 Rthlr durchschnittlich. Auf Lieferung im Frühjahr
ist 55 Rthlr. pr. W. 83 Pfd. vielseitig Geld.
Gerste ist wegen mangelnden Angebots höher und zwar 46, 50 bis 54 Sgr. bezahlt worden. 3
Mit Hafer ist es still, am Markt wurde a 26 ½, 28 bis 29 ½ Sgr. gekauft. 1 Mit Napps ist es ohne Veränderung a 88, 94 bis 97 Sgr. sind ferner Käufer.
Spiritus in Folge etwas größerer Zufuhr matter, doch immer noch starke Kauflust; loco⸗Waare 14 bis 13 ¾ Rthlr. Auf Lieferung wurde nichts gehandelt; Mai. Juni hätte man 13 ½ Rthlr. bedingen können.
Rüböl ohne Handel und Preisveränderung.
Zink a 5 ½ Rthlr. ab Gleiwitz Br.
b Partie russisches Schrotmehl wurde a 227 Rthlr. ab Stettin ge⸗ handelt.
Die Kauflust nach Oberschlesien für Roggen besteht fort. Das trockene Weiter hält an, in den höher gelegenen Gegenden hat man nunmehr mit der Aussaat begonnen, in den tiesferen wird dies indeß erst in einigen Ta⸗ gen geschehen können. -
Köln, 11. Okt. Getraide. Ohne daß geradezu eine Preisernie⸗ drigung zu melden wäre, können wir doch mit einiger Zuversicht von einem bevorstehenden Rückggng sprechen, wenn unter ohnehin gedrückten Verhält⸗ nissen überhaupt, aus, dehn Stillstand der Verbote, einer nahen Reaction à la baisse gefolgert werden darf. Weizen bleibt ganz unbeachtet, und diesem Artikel ist zunächst die erheblichste Werthkürzung widerfahren. Rog⸗ gen befindet sich in einem einförmigen, bewegungslosen Zustande, und die Speculation würdigt ihn momentan keines außergewöhnlichen Augenmerkes. Gerste und Hafer gehen für den täglichen Bedarf, wie ankommend, so auch in den Konsumo. Von Hülsenfrüchten leine Zufuhr. Unsere no⸗ minellen Notirungen sind für: Weizen effekt. zu 8 ½, pr. Nov., März und Mai 8 ½ a *%2; Noggen effekt. zu 6, pr. Nov. 5 ⁄2 a ½, März 5 ⅔ Rthlr.; Gerste effekt. zu 5 ¼ bis ½ Rthlr., oberrhein.; Hafer effekt. zu 3 ½, pr. Nov. 3 ⁄2, März 3 ⅞ Rthlr.
Spiritus effekt. zu 34, Winter⸗Monate 31 ¼, p. Frühjahr 29 a 28 ½ Rthlr. Rüböl behauptet sich; die Inhaber empfangen rüstig; die Verkäufer weisen fortwährend an; die Ebenbürtigkeit beider Theile exkludirt belangreiche Vor⸗ oder Nachtheile für eine oder die andere Partie. Man bezahlt: esselt. 30 ¼, p. Okt. 30 bis 30 ½, p. Mai 31 ¼ bis ¾ Rthlr. — NRappssaamen 10 ½ Rthlr.
(Nach der Börse.) Rüböl gilt heute p. compt. 30 ½, p. Okt. 30 ½¼, Mai 31 ¾ Rthlr.; geläutertes 31 ¾ Rthlr. — Saamen 10 ½ Rthlr.
Leipzig, 12. Okt. Meßbericht. Die Geschäfte haben seit unserem letzten Bericht den augenommenen Gang fortgesetzt. Odessa kaufte gut, und auch die übrige russische und polnische Kundschaft ist nicht ohne Leben. In Rauchwaaren ist bis jetzt nur wenig gethan worden. Ungefähr 1300 Centner Schweineborsten haben schlechte Preise erhalten. Für Hasenfelle ist die Aussicht nicht erfreulich. . Marktbericht. Rüböl loco 12 Rthlr. Br., 11 ½ Rthlr. bezahlt; p. Okt. /Nov. 12 Rthlr. Brief, Nov./Dez. 12 5 Rthlr. Brief.
Leinöl 12 a 12 ¼ Rthlr.
Mohnöl 23 a 23 ½ Rthlr. p. Centner.
Getraide. Weizen 75 a 76 Rthlr., Roggen 54 a 55 Rthlr., Gerste 40 a 41 Rthlr., Hafer 26 a 27 Rthlr. p. Wspl.
Spiritus. Kartoffel⸗ 14,400 % nach Tralles 35 a 36 Rthlr.
*rh Frankfurt a. M., 12. Okt. Getraide. Auch in dieser Woche scheinen die Fruchtpreise ihren Rückgang zu verfolgen; der Weizen fiel gestern 1 Fl. pr. Mltr. Die ⸗Spekulanten sind bestürzt, und wenn die Einfuhr des russischen Mehles moch zunimmt, so werden auch die Getraide⸗ vorräthe der Bauern zum allgemeinen Besten flüssig werden.
Die seit vorgestern eingetvetene bessere Witterung läßt wieder einige Hoffnung auf den Wein zuz ma hofft, daß es wenigstens einen trinkbaren Tischwein gebe. ben uz
Unsere Börse hat ein festeres⸗Ansehen gewonnen, seitdem das neue Ministerium in Spanien am Ruder ist. So sehr diese neue Hoffnung auch eine eitle ist, so sind doch die spanischen Fonds etwas gewichen, und die Spekulanten beschäftigen sich namentlich mit diesen. In allen übrigen Fonds ist der Umsatz unbedeutend und die fläue Stimmung vorherrschend, wie denn auch das baare (Feld, nicht recht flüssig ist. Auch besorgt man immer noch die Nachwirkungen vder vielen und großen Bankerotte in Eng⸗ land. Die Frankfurt⸗Offenbacher Eisenbahn ist immer noch nicht dem öf fentlichen Dienst übergeben, da die Hindernisse noch nicht gehoben sind.
New⸗York, 22. Sept. (via Bremen pr. Washington). Das Ge⸗ schäft ist in den letzten Tagen im Allgemeinen gedrückt geblieben, und ha⸗ ben wir in den meisten Arkikeln nur beschränkte Umsätze zu melden.
„In Baumwolle brachten die vorgestern eingegangenen liverpooler Be⸗ richte vom Aten d., pr. „Britannia“, eine vermehrte Flaue hervor, und sind Preise seit acht Tagen circa ½ a ¼ C. niedriger. Zufuhr seit dem 1sten d. in allen Verschiffungshäfen 6090 B., gegen 9853 B. gleichzeitig im vori⸗ gen Jahre. Die Verkäufe der letzten Tage betragen 1950 B., größtentheils ÜUpland⸗ und Florida⸗, Wir notiren: 1 Upland⸗ und Florida-. New⸗Orleans⸗ und Mobile⸗. Inferior — C. 10 ¼% a 10 ½ C
Ord. bis good ord. 10 ½ a 11 ½ „ 10 % a 115½ » Middl. bis good midbl. 11 ½ a 11 ½ „
Middling fair bis sair. 12 8
1 1 2
8 — 2 12 ⅛ 121 »
Asche. Stein⸗ ist seit 8 Tagen bei kleiner Zufuhr und guter dag
18 ¾ C. gestiegen und zuletzt bis 5 Doll. 37 ¾ C. bezahlt. Perl⸗ war zu 6 Doll. 50 C. begehrt.
Farbholz. Blauholz wenig vorräthig; auch von Gelbholz nur mäßiger Bestand. Von ersterem bedang Laguna⸗ 25 Doll., Tabasco⸗ 22 Doll. zum
Erport. Getraide und Mehl. Weizen hat sich seit Abgang der „Caledonia“
wieder 8 a 10 C. gehoben; 5000 Bushel Western⸗ (beschäd.) holten 82 .
700 B. geringer Tenessec⸗ 1 Doll. 16 C., 5000 B. neuer do. 1 Doll. 20 a 1 Doll. 22 C., 3600 B. guter gemischter Ohio⸗ 1 Doll. 15 C. — Rog⸗ gen vom Norden ebenfalls etwas angenehmer; 7000 B. bedangen 75 a 77 C. — Mais ziemlich stark zugeführt und etwa 3 C. niedriger. — Mehl ist seit 8 Tagen 12 ⅞ C. gestiegen, da sich gute Frage zum Konsum zeigte. Es mögen 18—20,000 F. in den letzten Tagen begeben sein: Tenessce⸗ zu 5 Doll. 62 ¼ 2 5 Doll. 75 C., Ohio⸗ 5 Doll. 50 a 5 Doll. 62 ½ C. Die Zufuhr blieb mäßig, und der Markt ist ziemlich fest.
Frachten nach Liverpool niedriger; für Baumwolle ¼ Pee. pr. Pfd. Nach Rotterdam und Antwerpen ist für Harz 3 Sh. pr. Faß gegeben, nach Bremen pr. „Washington“ für Baumwolle ¾ C., Proviant 60 C. pr. Faß.
Cours. In Wechseln ging wenig um. Wir notiren: London 8 ¾ ℳ, Paris 5.26 ¼ a 5.25, Amsterdam 39 a 40 ½, Antwerpen 39 ½ a 39 ¼, Hamburg 35 8½ a 35 ⅜,E Bremen 78 ¼ a 78 ¾½ C.
Amsterdam, 13. Okt. (Tel. Dep.) 130pfd. bunter polnischer Wei⸗ zen 428 Fl., 117pfd. petersburger Roggen 200 Fl.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 12. 0Okt. Niederl. wirkl. Sch. 54 776.
Antwerpen, II. 0OLt. Zinst. —. Neue Aol. 14.
Augsburg, II. 0kt. Bayer. 3 ½ *% Oblig. 93 ½ Br. do. Bank-Actien 11. Sem. 1847 690 Hr. Württ. 3 5½ % 0blg. 88 Br. 4 ½ % Darmst. 50 Pl. Loose 76 ½ Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 56 Br. 35 Fl. Loose 36 hr. 3 ½ % 89 Br.
Frankfurt a. M., 13. 0kt. 5 % Met. 104 ¾ Br. Bank-Act. 1912 G. Stieg! 86 ¾. Ihtegr. 54. Poln. 300 Fl. L. 96 ½. do. 500 Fl. 79 ½ 6G. Span. 5 % —. 3 % do. —. Bexb. 89. 88 ½. Taunus Aectien 346 ½. 346
I’n m burg, 13. Okt. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Kusz. 104 ¼ Br. Hamb. Berg. Actien 91 Br. Magd. Wittenb. SI Br. Hamb. Verl. 10 1. 100 ½. Alt Kiel 108 ½. 108. Glückst. Rimsb. 53 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenk. Rotbsek 63 62. Meckl. 59. 58 ½. 1
Lei P2 i , 14. 0kt. Leipz. Dresdn. Act. 116 ½. 116. Sächs. Bayer. 88 88 ¼ Suechs. Schles. 10 i. 100 ½. Chem. Ries. 55. 54 ½. Löb. Zitt. 50. Mgd. Leipz. 227 bz. Berl. Auh Lt. A. 116 ½ G. Lt. B. 106 ½ G. Dess. Bank-Act. 100 ½. 100.
London, 9. 0kt. Cons. 3 % 83 ½. 83 ʃ. Belg. —. Neue Anl. 18 ¼ 18. Ausg Sch. 12 ½. 11 ½. 2 ½ % foll. 53 ½. 52 ½. 4 % do. 83. 82.
Bras. 78. 75. Chili —. Nex. 19. 18 ½.
13 o0kt 5 % Met. 104 ½,. 4 % 4. 93¼ 3 % 4o. 66 ½ Bank
l. 44 1234 155. de 1839 121. Clogcxu. [14 ½ Now-db. 154 ½. (Teleg. Depesche aus Köln, vom 15. Okct.)
Amsterdam, 13. Okt. Int. 54 ⅛.
London, II. Okt. Cons. 82 ¾ baar. 83 8 Rechn. “
Paris, 12. Okt. 3 % Rente 75. 50. 5 % Rente 115. Nordb. 522 ½.
5 % Span. —,
Passive 4 3 ½. Peru 32. 30.
IWien, Acties 1615.
Eugl. Russ. —.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Ubr.
Nach einmaliger Reobachtung
Nachmittags 2 Ubr.
1817 Morgerns 14 Okt. 6 Uhr.
337,01“ Par. 337,] 1 % Par 337,22 Par.] aIuellwüsme 7,80° R. + 28°n. + 5,9“ R. vPlusswärme 6,1 °9 R. + 3,0°2 n. + 3,2 0 R. Sodenwärme 6,69 K.
98 pot 85 pcCt.
Wetter Nebel heiter. beiter.
Windnd.. 0. 0. 0
Wolkenzug .. 0. —
Tagesmittel: 337,11% Par.. + 5 32 R. X† 2,1° R..
Lufldruck Luftwürane.. Thaupuakt...
Duustskttigung Niederschlag 0
Wüurwewechsel + 7,60 + 2,0° 80 pcCt. 0.
Königliche Schauspiele. Sonnabend, 16. Okt. Im Schauspielhause. 176ste Abonnements⸗ Vorstellung: Uriel Acosta, Trauerspiel in 5 Abth., von K. Gutzkow.
Sonntag, 17. Okt. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Zum Benefiz der Dlle. Jenny Lind: Die Nachtwand⸗ lerin, Oper in 3 Abth. Musik von Bellini. (Dlle. J. Lind: Amine.) Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern⸗ haus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. Ein Billet im Parquet 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet in den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein Billet in den Logen des dritten Ranges, im Balkon daselbst und im Parterre 20 Sgr. Ein Billet im Am⸗ phitheater 10 Sgr. Ein Billet in den Fremden⸗Logen 3 Rthlr.
Die freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig.
Der Verkauf der Billets zu dieser Vorstellung hat in gleiche Weise, wie bei allen Gastdarstellungen der Dlle. Lind, statt. Be⸗ stellungen zu derselben können gleichfalls nach der allgemein bestehen⸗ den Ordnung weder bei der General⸗Intendantur, noch bei dem Billet⸗Verkaufs⸗Bürenu, noch bei Dlle. Lind selbst gemacht werden, welcher Letzteren ihre vielfache Beschästigung und nahe Abreise durch⸗ aus nicht gestattet, sich mit der Vertheilung und dem Verkaufe der Billets zu ihrer Benefiz⸗Vorstellung zu befassen.
Den Besitzern von abonnirten und reservirten Plätzen wird be⸗ kannt gemacht, daß eine Aufbewahrung ihrer Plätze bei dieser Be⸗ nefiz⸗Vorstellung nicht stattfinden kann.
Im Schauspielhause. 177ͤste Abonnements⸗Vorstellung. Zum erstenmale wiederh ie blaue Schleife, Lustspiel in 5 Abtheil., von Mansen.
Königsstädtisches Theater.
Sonnabend, 16. Olt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Don Giovanni (Don Juan). Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original⸗Recitativen.)
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Parquet⸗ Logen 1 Rthlr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr., Parterre 15 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 7 ½ Sgr. Ein Platz in der Orchester⸗Loge 2 Rthlr.
Sonntag, 17. Okt. Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux). Nach dem Frau⸗ zoͤsischen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt. Die Musik zur Ver⸗ änderung der Tableaux und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang („Bacchanal“) des dritten Tableau, gedichtet von Ka⸗ lisch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.
Montag, 18. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmalr wiederholt in dieser Saison: Don Giovanni (Don Juan). ae Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. s. w.
Verantwortlicher Redackeur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
11
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Ausqunstung ¹0,004 Rb.
No 287. 11.
111“
——
Inhalt.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Der Aufenthalt des Kai⸗
sers in Jelissawetgrad. — Fahnen⸗Verleihung an den Fürsten von War⸗
schau. — Polizei⸗Befehl an die Justiz⸗Beamten. — Ernennung in der Marine. — Die Cholera. — Früher Winter in St. Petersburg. — Odessa 2 Handelsgeschäfte. — Theehandel. — Vermischtes. — Warschau. Hofnachrichten. — General⸗Adjutant von Berg.
Frankreich. Paris. Das neue spanische Kabinet. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Herabgestimmter Ton der Oppositions⸗Presse; Prozeß wegen Komplottirung gegen die öffentliche Sicherheit.)
Belgien. Brüssel. Das Ministerium und die Kammer. — Gouverneur d'Huart. — Einstweiliger Verzicht auf diplomatische Vertretung in Rom. — Geldgeschäft mit einem amsterdamer Banquierhause. — Verletzung des belgischen Gebiets durch französische Wilddiebe.
Schweden und Norwegen. Stockholm. Graf Björnstierna. — Reichstagswahlen. — Vermischtes.
Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 8. Okt. Ueber die Reise Sr. Majestät des Kaisers enthalten die hiesigen Blätter folgende weitere Mitthei⸗ lungen: 5
g Se. Majestät der Kaiser haben bei der am 25. September, um 12 Uhr Mittags, über sämmtliche bei Jelissawetgrad zusammen⸗
gezogene Truppen abgehaltenen Musterung die Ordnung und die Hal⸗ tung der Truppentheile des 5ten Iunfanterie⸗Corps in jeder Hinsicht
ausgezeichnet, den Zustand der Kavallerie aber befriedigend gefunden. Am 26. September, um 10 Uhr Morgens, waren Se⸗ Majestät bei der Kirchen⸗Parade der 13ten Infanterie⸗Division zugegen und be⸗ sichtigten nach Anhörung der Liturgie in der Feldkirche dieser Divi⸗ sion das Lager der 13ten, 14ten und 15ten Division; darauf wurde in Gegenwart Sr. Majestät vom pragaschen Infanterie⸗Regimente eine Lager⸗Parade ausgeführt. Um 2 Uhr Nachmittags besichtigte Se. Majestät der Kaiser die aus den Reserve⸗Eskadronen des 2ten Reserve⸗Kavallerie⸗Corps formirte Division, so wie die 1ste und die 6Ste leichte Kavallerie⸗Division nebst drei Batterieen der Reserve⸗
Artillerie, deren Zustand und Haltung von Sr. Majestät ausgezeich⸗
net befunden wurden. An demselben Tage, nach der Mittagstafel, nahm Se. Kaiserliche Majestät das im Bau begriffene Gebände des Stabes des 2ten Reserve⸗Kavallerie⸗Corps in Augenschein. Am 27. September, um 10 Uhr Morgens, ließ Se. Majestät die gesammte Kavallerie nebst der dazu gehörigen Artillerie ein Linien⸗Erercitium ausführen, über das der Monarch seine Zufriedenheit äußerte.
An den Ober⸗Befehlshaber der aktiven Armee, General⸗Feld⸗ marschall Fürsten von Warschau, Grafen Paskewitsch von Eriwan ist folgendes Kaiserliche Restript ergangen:
„Fürst Iwan Fedorowitsch! Bei Meinem Besuche des kiewschen Arse⸗
als habe Ich daselbst drei Fahnen gesehen, welche im Jahre 1811 dem
orleffschen Infanterie⸗Regiment, demselben, welches gegenwärtig Ihren Na⸗
men trägt, verliehen wurden, als Ihnen die Bildung dieses Negiments hier in Kiew Allerhöchst übertragen worden war. Zur Erinnerung an dieses
Ereigniß verleihe Ich Ihnen diese hierbei folgenden Fahnen, damit diesel⸗
ben von Ihren Nachkommen immerdar aufbewahrt werden mögen. Ich
verbleibe Ihnen unwandelbar wohlgewogen.
Kiew, den 22. September 1847.
(gez.) Nikolaus.“
Da der Justiz⸗Minister genaue und positive Auskunft über die im. Justiz⸗Ministerium dienenden, gegenwärtig sich auf Urlaub in St. Petersburg befindlichen Personen zu haben wünscht, so ist allen Be⸗ amten des genannten Ministeriums anbefohlen worden, in ihren Ur⸗ laubs-Gesuchen zugleich auch die Gründe anzugeben, welche sie zu einem solchen Gesuche bewogen; desgleichen müssen auch die oben⸗ erwähnten in St. Petersburg verweilenden Beamten in den ersten Tagen jedes Monats sich persönlich im Justiz⸗Ministerium einfinden.
Mittelst Kaiserlichen Tages⸗Befehls wird der Commandeur der 28sten Flotten⸗Equipage, Capitain ersten Ranges, Grigorjew I., zum Commandeur der 1sten Brigade der Last⸗Equipagen der tschernomo⸗ rischen Flotte ernannt und zum General⸗Maäjor befördert.
Vom 10. bis zum 17. September ist in Tiflis nur eine einzige Person an der Cholera gestorben. Dagegen zeigt sich die Seuche mit erneuerter Intensität in Nachitschewan, in Tabris und in den an⸗ gränzenden Provinzen.
Dem Schneewetter, welches auch noch am 5. Oktober fortdauerte, folgte am 6ten ein schöner Wintertag. Das Thermometer zeigte in den Frühstunden —3 ; die Straßen deckt fußhoher Schnee, den die Sonne kaum schmilzt, und wer den Schlitten bereit hat, erfreut sich der herrlichen Winterbahn. Dir Verwüstung, welche das dreitägige Schneien unter der Baumwelt angerichtet hat, ist eben so beispiellos als beklagenswerth; die noch vor wenigen Tagen schattigen Spazier⸗ gänge und Gärten sind wie überdeckt von geknickten Zweigen, ihres schönsten Schmuckes beraubt, sieht man die breitblättrigen Ahorne und Linden, ja alte Stämme niedergedrückt auf dem Boden liegen. Ein solcher Schneefall zu einer Zeit, wo die Bäume noch mit grü⸗ nem Laube bedeckt sind, gehört glücklicherweise auch hier nur zu den klimatischen Ausnahmen. 1 Der Werth der während des August⸗Monats (a. St.) aus dem Hafen von Odessa ins Ausland ausgeführten Gegenstände beläuft sich auf 2,913,804 Silber⸗Rubel. Folgendes waren die Hauptartikel: Weizen 280,048 Tschetwert, Roggen 6300 Tschetwert, Leinsaamen 8195 Tschetwert, Wolle 25,763 Pud und Talg 10,283 ½ Pud. Eingeführt wurden im bezeichneten Zeitraume Waaren für 878,009 R. S., und ins Innere des Reichs gingen davon für 213,017 R. S. Im August kamen dort 274 fremde Schiffe an, und 182 sind abgegangen. Die Gesammtzahl der vom 1. Januar bis zum 1. September daselbst eingelaufenen Schiffe beträgt 1109, die der ausgelaufenen 1002. Die Getraidepreise, die während der ersten Sommermonate in Odessa fortwährend eine sinkende Tendenz behaup⸗ teten, sind gegenwärtig fester geworden. Ende August machte sich sogar eine aufsteigende Richtung bemerkbar, wovon man die Ursache der zunehmenden Hahl einlaufender Schiffe zuschreibt. Das war jedoch nur vorübergehend, und in den ersten Tagen des September sanken die Weizen⸗ und Roggenpreise wieder auf denselben Stand, den sie An⸗ faͤngs August behauptet hatten, und zwar ist gezahlt worden: für den besten Weizen 6 R. bis 6 R. 85 K., für Winterweizen und Ar⸗ nautweizen 5 bis 6 R., für Roggen 3 R. 50 K. Man erwartet, daß gegen den Ausgang des Jahres hin die Preise nicht bedeutend unter diesen Stand fallen werden. Die in Odessa aufgehänften Ge⸗ traidevorräthe belaufen sich auf 650 — 700,000 Tschetwert; sie wer⸗ den Herbstzufuhren wahrscheinlich noch vermehrt werden. Wenn die Wi terung noch eine Weile der Schifffahrt günstig bleibt und sonst kein unerwartetes Ereigniß störend auf den hiesigen Han⸗ del einwirkt, wird der diesjährige Umsatz den früherer Jahre um ein Beträchtliches übersteigen. Der Betrag der während der ersten acht Monate des laufenden Jahres in Odessa gemachten Geschäfte kommt dem Betrage der während des ganzen vorigen Jahres gemachten schon beinahe gleich. Es wurden nämlich vom 12 e bis zun 1. veen w8n aus Odessa für 22,646,470 N. S. Waaren
sgeführt (darunter Wei 777,779 Tsc ür 17 588 1. ausgefüt Weizen 1,777,779 Tschetw. für 17,288,130 R.
Beilage zu
Allgemeinen
V S.) und für 7,241,703 R. S. eingeführt, während im ganzen Ver⸗ lauf des Jahres 1846 der Werth der Ausfuhr sich nur auf 22,763,053 R. S. (darunter 1,955,316 Ischetw. Weizen zu 15,296,641 R. S.) belief und der der Zufuhr auf 7,745,407 R. S.
Aus Kiachta sind zum diesjährigen Markte in Nischni⸗Nowgorod 3000 Kisten Thee mehr als im vorigen Jahre angebracht worden, und zwar: Blumenther gegen 30,000 Kisten, schwarze Theesorten ge⸗ gen 24,700 und grüner Thee gegen 300, mithin im Ganzen etwa 55,000 Kisten. Aus Moskau waren etwa 3000 Kisten eingetroffen. Im Ganzen sind die Theepreise gefallen, und zwar um 7 bis 8 Ct. gegen 1846. Bei Baarzahlungen werden noch 12 pCt. abgelassen. Die Händler aus Kiachta, denen die Preise zu niedrig schienen, hiel⸗ ten mit ihrer Waare länger an als sonst; doch blieben die Käufer hartnäckig bei ihren Geboten. Die im Theehandel im Jahre 1846 auf Kredit gegebenen Summen gingen nicht alle ein, weil viele Kaufleute der in ihrer Heimat ausgebrochenen Seuche wegen nicht erschienen waren. b Am 4. Oktober starb hierselbst der Geb eime Ra Diri⸗ . des Comtoirs Sr. Majestät des Kassers. Ic i
Am 22. September, 8 Uhr Abends, brach in der große res⸗ lawschen Straße zu Moskau Feuer aus, das 8 dem den Südost-Winde in Zeit von zwei Stunden, trotz aller Anstren⸗ gungen der Lösch⸗Kommandos, 29 Häuser nebst den dazu gehörigen Hintergebänden in Asche legte. Die veranlassende Ursache hat bis jetzt noch nicht ermittelt werden können. Die durch diese Feuersbrunst herbeigeführten Verluste werden auf 53,944 Silber⸗Rubel veran⸗ schlagt.
Warschau, 12. Okt. Vorgestern wohnten Se. Majestät der Kaiser und die Großfürsten dem Gottesdienst in der St. Alexander Newski⸗Kirche bei. Dann empfing der Monarch die hier anwesenden Generale. Abends erschienen der Großfürst Thronfolger und der Großfürst Konstantin im großen Theater. Gestern wurden die hohen Herrschaften zum Gottesdienst in der Dreifaltigkeits⸗Kathedrale am Eingange derselben von der Geistlichkeit feierlich empfangen. Der General⸗Adjutant von Berg, General⸗Quartiermeister des Kaiserlichen Generalstabes, ist mit seiner Gemahlin von Paris hier eingetroffen. 1“
8 Franhreich. 1u“ 8 Paris, 10. Okt. Der Constitutionnel sagt über das neue spa⸗
nische Kabinet: „Unser Ministerium frohlockt über die Bildung dieses Kabi⸗ nets wie über einen Sieg, der über die Liberalen dort, über die Königin,
Herrn Bulwer und den britischen Einfluß davongetragen worden sei. Ehe wir über den Belang dieser neuen Kabinets⸗Revolution urthei⸗ len, wollen wir abwarten, bis die verschiedenen Umstände derselben gekannt sind und die spanischen Blätter, so wie briefliche Berichte, den Kommentar zu der lakonischen Meldung des Telegraphen gebcacht haben. Nicht abgeneigt sind wir, zu glauben, unser Kabinet sei vom Sturze des Ministeriums Salamanca überrascht worden, wie es von der letzten Niederlage des Generals Narvaez überrascht wurde. Spa⸗ nien befindet sich unter der durch Palast⸗Intrignen gemäßigten Herr⸗ schaft des Zufalles. Wenn Herr Guizot einigen Antheil an dem letzten Umschwunge gehabt hätte, würden seine Blätter die telegraphi⸗ sche Nachricht sicherlich mit einigen Andeutungen über die unmittelba⸗ ren Ursachen der Ereignisse begleitet haben. Sei dem indessen, wie ihm wolle, es würde kindisch sein, die Gelangung von Narvaez, Sa⸗ lamanca oder jedes anderen Ministers in das madrider Kabinet als eine politische Lösung betrachten zu wollen. In Spanien handelt es sich nicht um Parteikämpfe und nicht einmal um die auswärtigen Ein⸗ flusses. Durch die Doppelheirath ist eine europäische Frage aufge⸗ worfen worden, und so lange diese zwischen Frankreich und England nicht entschieden wurde, wird Alles ungewiß, schwankend, provisorisch in dem Lande sein, wo man vorgab, daß jene Heirathen Frieden und Gedeihen herstellen würden. Welche Haltung das neue Kabinet ein⸗ schlagen, welche Aenderungen im Palast es vornehmen wird, wissen wir nicht. Spielt Narvaez die ihm hier zugeschriebene Rolle, so wird er die Frage mehr verwirren, a's zu ihrer Lösung beitragen.“ Die Presse hält mit ihrer Ansicht über das neue Ministerium Narvaez noch zurück. Der National weiß auch keine Erklärung dazu und sieht durch das Uebertreten der Generale und Minister Ros de Olano und Cordova aus dem bisherigen in das neue Kabinet das Räthsel des Vorganges nur vergrößert. Der National glaubt indessen nicht, wie der Constitutionnel, daß die französische Re⸗ gierung eben so wenig davon wisse, und hält dafür, in den Tuilerieen habe man keine Ueberraschung erfahren. Auch der Conservateur bespricht dieselbe Angelegenheit und will in dem Ministerwechsel nur das Unterliegen der Salamancaschen Intriguen und das Gelangen der constitutionellen Majorität der Cortes zur Leitung der Dinge wahrnehmen.
Lord Brougham begiebt sich wieder nach seinem Gute bei Can⸗ nes in der Provence, um dort einige Zeit zu verweilen.
Aus Bayonne wird die Ankunft des früheren Minister⸗Präsiden⸗ ten Pacheco von Madrid und die Durchreise des Visconnt Canning der die Stelle eines Unter⸗Staats⸗Secretairs im auswärtigen Amt im letzten Ministerium Peel bekleidete und an die britische Gesandt⸗ schaft am spanischen Hofe Depeschen überbringt, gemeldet.
Die Vigie de 1'Ouest theilt mit, daß die Handels⸗Kammer und der Maire von St. Malo eine Bittschrift an die Regierung um ein Verbot der Kartoffel⸗Ausfuhr eingereicht haben.
Der bekannte englische Banquier Baring ist von dem Finanz⸗ 1 1S. Dumon 1 einer Privat⸗Audienz empfangen worden und hatte dann eine lange Konferenz mit dem Direktor der ösischen Bank, Grafen von Fevu. EöPöE
„Herr Zoepfel, der kürzlich verhaftete General⸗Secretair der Di⸗ rection für das Innere zu Algier, hat, dem Courrier frangais zufolge, vor vierzehn Tagen aus Anlaß seiner Verheirathung noch einen Orden erhalten.
Die Ausfuhr von Gold und, von Zwanzig⸗ und Vierzig⸗ Frankenstücken hat in den letzten acht Tagen eine solche Ausdehnung gewonnen, daß das Agio um 3 bis 4 Fr. pr. Mille gestiegen ist.
⸗ Paris, 11. Okt. Es verdient wohl bemerkt zu werden, wie sehr der Ton der Oppositionsblätter allmälig sich herabgestimmt hat, welche mehrere Monate hindurch das Ministerium mit so maß⸗ loser Heftigkeit angegriffen hatten. Mancherlei Ursachen haben zu⸗ sammen gewirkt, diese Veränderung herbeizuführen. Einmal verfiel die Oppositionspresse in den großen Fehler, sich zu überschreien und über das Ziel hinauszuschießen, wodurch sie das Mißtrauen selbst solcher erregte, die eben nicht gerade warme Freunde des jetzigen Ministerinms sind. Man darf auch die Strenge, welche die Ge⸗ schwornen in einigen der letzten Preßprozesse hewiesen, als einen Grund der größeren Zurückhaltung der Journale betrachten, welche ihrerseits selbst durch ihre Uebertreibungen Ursache gewesen waren, die Stimmung aller Besitzenden und also auch der Geschwor⸗
nen ihnen ungünstig zu machen. Die Gazette de France
Preußisch en Zeitung. Sonnabend den 16 en Oktober
Uund die Reforme wurden von schweren Verurtheilungen getroffen, die Union monarchique und der Charivari werden dem gleichen Schicksale schwerlich entgehen, und der Courrier frangais, dieser so zu sagen privilegirte Skandaljäger, sieht sich von zwei Verurtheilungen in den Diamationa⸗Pregessem bedroht,
Hochet, dann Herr Talabot, Letzterer aus Anlaß der bekannten Berg⸗ werks⸗Konzessionen in Afrika, gegen ihn anhängig gemacht haben. Alle die genannten Blötter stehen auf so schwachen Füßen in finan⸗ zieller Beziehung, daß einige Verurtheilungen solcher Art, wie jene, welche die Reforme getroffen, ihrer Existenz wahrscheinlich ein Ende machen würden. Es begreist sich daher, daß sie schon im Interesse ihrer Selbsterhaltung mit mehr Vorsicht zu Werke gehen. Ihre Sprache ist also wieder ruhiger, gemäßigter, und es läßt sich auch nicht verkennen, daß die öffentliche Stimmung überhanpt wie⸗ der einen Aufschwung erfahren hat. Die Revoluntionaire von Prosession sind in einen großen Irrthum verfallen, als sie durch ihr keckes Auftreten in der Presse Alles schon wieder so gut vorbereilet glaubten, daß sie schon aufingen, sich wieder auf offener Straße zu zeigen und gar kein Hehl daraus zu machen, daß sie das alte Trei⸗ ben mit geheimen Klubs, Höllenmaschinen und dergleichen wieder auf⸗ genommen hatten. Man macht jetzt von Seiten der Oppositions⸗ Blätter blos noch Lärm mit den Reform⸗Banketten. Aber je länger diese künstlich zu Stande gebrachten Manifestationen sortdauern, je mehr sie sich vervielfältigen, desto entschiedener kann man sich davon über⸗ zeugen, daß diese ganze Agitation alles inneren Haltes entbehrt, daß sie kaum die Oberfläche des Landes berührt, im Grunde nur in der Oppositions⸗Presse existirt.
Der Prozeß wegen Verfertigung zerstörender Bombenkugeln und gesetzwidrigen Besitzes von Kriegswaffen, der so eben vor dem Assi⸗ senhofe des Seine⸗Departements verhandelt wird, hat auch sein Gu⸗ tes. Er liefert den klarsten Beweis davon, daß die Factionen im Geheimen wirklich wieder mit Plänen zu gewaltsamem Umsturz der bestehenden Ordnung, nicht blos der politischen, sondern auch der ge⸗ sellschaftlichen Ordnung, umgehen, und daß es jetzt wie früher Leute ohne alle Bedeutung sind, welche sich zu Werkzeugen für diese ver⸗ brecherischen Pläne mißbrauchen lassen. Eine unheimliche Figur kehrt auch in diesem Prozesse wieder, das ist die des berüchtigten Considere, ehemaligen Kassendieners im Banquierhause des verstorbenen Jacques Laffitte. Dieser Mann war bekanutlich der Reihe nach in die Atten⸗ tate von Darmes auf das Leben des Königs und von Quenisset auf die Prinzen verwickelt, erschien mehrmals auf der Angeklagtenbank und hat so wiederholt längere Untersuchungshaft bestanden. Für diejeni⸗ gen, welche den Verhandlungen der verschiedenen politischen Prozesse, in welche dieser Mann verwickelt war, aufmerksam gefolgt sind, scheint kaum ein Zweifel bestehen zu können, daß er in allen seit einer Reihe von Jahren angesponnenen und besonders in den untersten Volksklassen immer verzweigten Komplotten eine sehr thätige Rolle gespielt hat. Aber er ist offenbar mit einer mehr als gewöhnlichen Schlauheit aus⸗ gerüstet und weiß sich stets in seinen Handlungen in einer solchen Gränze zu halten, daß er sich nicht durch Beweise, die man gegen ihn aufbringen könnte, bloßstellen läßt. Mit welcher Keckheit die in den gegenwärtigen Prozeß verwickelten Leute selbst vor dem Gerichtshofe öffentlich auftreten, ist unglaublich, und namentlich in der vorgestrigen Verhandlung hatte der Präsident, Herr Zangiacomi, alle Mühe, die während der Verhandlung durch das freche Benehmen eines der An⸗ geklagten, Namens Barbas, unterbrochene Ruhe und Ordnun wiederherzustellen. Barbas hatte allerlei augenscheinliche wahrheiten gegen den Instructionerichter vorgebracht, d durch Drohungen und dann durch Versprechungen versuch haben sollte, Geständnisse von ihm zu erlangen. Als ihr der Präsident mahnte, von dergleichen kecken Beschuldigungen ab⸗ zustehen, und ihm endlich mit Strafanwendung drohte, wenn dem Befehl zur Ruhe und Stille nicht Folge geleistet werde, erhob sich Barbas, und alle anderen Angeklagten stimmten ihm sogleich bei, mit der Anschuldigung gegen den Gerichtshof selbst, dieser wolle ihre Vertheidigung unterdrücken, derselben nicht ihren freien Lauf lassen, und einen Augenblick schien es, als müßte der Beistand der Gendarmen und Munizipal⸗Gardisten gegen diese Leute in Anspruch genommen werden. Diese schrieen, sie wüßten, daß man sie sogleich durch Ver⸗ schärfung des Gefängnisses strafen könne, wollten sich aber dem aus⸗ setzen und verlangten in ihr Gefängniß zurückgeführt zu werden, eine waͤhre Komödie, in welcher sie gern als Märtyrer hätten dastehen mögen. Endlich gelang es dem Zureden und der Festigkeit des Prä⸗ sidenten doch, die Ruhe wiederherzustellen. Kommnnistische Grund⸗ sätze, die sie aus den Büchern des bekannten Cabet gesogen, sind die Religion dieser Leute, und daß Jedermann sieht, wo sie hinaus wol⸗ len, ist eben der Vortheil, den dieser Prozeß bringt.
Die Ankündigung des Anlehens hat auf alle Fonds und Actien günstig gewirkt, und wären die englischen Fonds nicht vorgestern zu London stark gefallen, so wäre das Steigen hier noch beträchtlicher gewesen, als es wirklich heute eintrat.
8 88 Brüssel, 12. Okt. Es scheint, daß das Kabinet nicht zu einer Kammer⸗Auflösung zu schreiten entschlossen ist, falls ihm die Majo⸗ rität in der jetzigen Kammer entgehen sollte, denn die halboffizielle Independance sagt, wenn das Parlament dem Ministerium nicht seine Zustimmung gebe, so wünde es vom Ruder treten und dasselbe
ohne Zaudern anderen Händen überlassen.
Das Gerücht, welches dieser Tage von mehreren Journalen er⸗
wähnt wurde, daß der kierikalisch gesinnte Provinzial⸗Gouverneur d'Huart seinen Posten aufgeben werde, gewinnt immer mehr an Wahr⸗ scheinlichkeit. 1 ausgemacht, und die ministerielle Independance verhehlt nicht, daß eine zwischen jenem Gouverneur und dem Minister des Innern vg gs Mißhelligkeit sehr bald eine Entscheidung herbeiführen müsse.
Selbst die katholischen Journale halten die Sache sür
Da die päpstliche Regierung sich gegen die Annahme des zum
Gesandten in Rom ernannten Herrn Leclerc erklärt hat, so hat die belgische Regierung beschlossen, sich einstweilen in Rom gar nicht vei⸗
treten zu lassen. Der jetzige Finanz⸗Minister hat so eben mit dem amsterdamer Banquierhause Bischofsheim ein Geldgeschäft abgeschlossen, wonach dieses Haus für 3 Millionen Schatzscheine auf 6 Monaie zu 4 ½ Ct. Zinsen und ¼ pCt. Kommissions⸗Gebühren übernommen hat. Anzahl Das belgische Gebiet ist vor einigen Tagen von einer 88 französischer Wilddiebe verletzt worden, welche mit 8926, 8 in der Gemeinde von Grandrieux vier Feldschützen . 8 Gefecht war sehr mörderisch. Von belgischer Seite eeeüenan. zählten Feldschüt und ein Schütz tödtlich verwundet; bie ree h sshate einen Todten und mehrere Verwundete. Man kenn sle Begrafun 8 und erwartet, daß die belgische Regierung die strengste — g
dieses Frevels verlangen wird. 18 8
welche der Finanz⸗Minister Dumon und dessen Schwiegersohn, Herr
8 a S. . 8 11 ½ a 12 ½ *
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1 1 B 12 a 1 Fully fair bis good fair 12 ⅛ a 1
g . en; 1 Rthlr. 20 Sgr.; großr Gerste 1 Rtbfe⸗ 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 8 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihlr. 3 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind 611
8 8 I EööE1 11“
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