. ;; n rufen und theilte
21. Februar 1846 ließ Lobodze 12. “ sgegen Star⸗ ihm das Nähere über dae⸗ dezte Wysocki, dem erhaltenen Auftrage gardt mit. In Folge . Personen in Kenntniß und kaufte gemäß, nunmehr auch später dem Mitangeklagten Mazurowski
1 ½ Pfd. Pulver, welches, ee der sich in der Nacht des Unternehmens
aushändigfe. Mü Ceyne sich zu der konitzer Brücke, wo von Putt⸗
bei ihm einfand, begab 8 sich zeate, daß die Leute sich weigerten, kummer⸗Kilesjchne 2 Vernehmung leugnet der Angeklagte die weiter zu gehen. Bei 2. Thatsachen. Von Trojanowoski habe er ihn hauptsächlich gravirenden 888 8 blens Bezug habe,
9 erfahren, was auf eine Wiederherstellung Po zug hal Aichts erfahren, die Evangelischen in Stargardt die Ka⸗ sondern blos davon, daß die Evangelisch ae S. — v. rmorden wollten, und daß man deshal 6 tholischen eise ommen müsse. Dieses habe er auch am 21. Februar
n hod ej fehört. einen Eid habe er nicht geleistet und Niemanden vS Ceynowa sei bei ihm gewesen, um ihn und seine Fa⸗ b 8 bertze digen zu helfen. Die Protokolle der Voruntersuchung
enthielten Erdichtungen. E die Vernehmung des Angeklagten Johann
Eduard Mazurowski. Derselbe ist 33 Jahre alt und war seit Jo⸗
banni 1815 Mitpächter des Krugs zu Byttonia. Durch Lobodzki in je Verschwörung zur Wiederherstellung des polnischen Reichs einge⸗ weiht, suchte er auch Andere anzuwerben und eidlich zu verpflichten.
Am 21. Februar erhielt er von Lobodzki die Mittheilung, daß an
demselben Tage das Unternehmen gegen Stargard ausgeführt werden solle, so wie den Auftrag, Leute dafür zu werben. Durch die Vor⸗ spiegelung, daß die Katholiken durch die Evangelischen bedroht seien, und daß die Theilnehmer an dem Unternehmen Land erhalten würden, so wie durch die Austheilung von vier bis fünf Quart Branntwein, brachte er auch fünf Mann zusammen, die er nach Sumin führte und damit sie nicht davon gingen, dort in einen Stall einsperrte. Er selbst begab sich dann nach Stargardt zu Ceynowa, um von diesem weitere
Befehle einzuholen. — Auch dieser Angeklagte leugnet, Lobodzki habe ihm keinen Eid abgenommen und nichts von einer Verschwörung zur Wieder⸗ herstellung des polnischen Reiches mitgetheilt. Auch habe er Nieman⸗ den zu werben gesucht. Nach Stargardt sei er mitgegangen, weil die Katholischen von den Evangelischen bedroht gewesen, nur zu diesem Zwecke habe er fünf Mann zusammengebracht. Cey⸗ nowa habe ihm aber befohlen, wieder nach Hause zu gehen. Die Geständnisse der Voruntersuchung seien durch schlechte Behandlung von ihm erzwungen worden.
Hierauf wird der eee Stanislaus von Jenta⸗Lipinski vernommen. Er ist 40 Jahre alt und war zuletzt Wirthschafts⸗In⸗ spektor. Die erste Kenntniß von einer bevorstehenden Revolution er⸗ hielt er durch den Gastwirth Wesierski in Stargardt, den Troja⸗ nowski vergeblich zu werben versucht hatte, und näher eingeweiht wurde er durch Mazurowski und Lobodzki. Lipinski trat der Ver⸗ schwörung bei und empfing, um Andere aufzunehmen, zwei Eidesfor⸗ mulare, nach deren einem der Schwörende gelobte, geheim zu halten, was ihm mitgetheilt werde, während er nach dem anderen verpflich⸗ tet wurde, aus Liebe zum Glauben und zum Vaterlande auf den er⸗ sten Aufruf sofort aufzustehen. Mit diesen Eiden vereidete Lipinski mehrere Personen. Seine hauptsächliche Thätigkeit für die Verschwö⸗ rung giebt sich aber darin kund, daß er am 21. Februar unter dem Vorgeben, in Stargardt sollten die Katholiken ermordet werden, einen ziemlich großen Haufen Menschen zusammenbrachte und auf drei Schlitten nach dem gemeinschaftlichen Sammelpunkte in der Nähe von Stargardt führte. Der Angeklagte stellt die ihn gravirenden Thatsachen in Abrede. Mit Lobodzki habe er nur davon gespro chen, daß man den Katholiken, welche von den Deutschen bedroht seien, zu Hülfe kommen müsse, und auch nur zu diesem Zwecke habe er am 21. Februar 32 Leute zusammengebracht. Von Eidesfor⸗ meln wisse er nichts.
Hierauf erfolgt die Vernehmung des Angeklagten Switalla. Derselbe ist 35 Jahre alt und Landwehrmann zweiten Aufgebots. Durch Trojanowski und Lobodzki von dem baldigen Ausbruch der Re⸗ volution in Kenntniß gesetzt, gelobte er dem Lobodzki eidlich, mit allen Kräften für die Befreiung Polens und für die Vertheidigung des katholischen Glaubens thätig zu sein. Demzufolge forderte er auch den Schulzensohn Stanislaus Haese auf, an der Revolution Theil zu nehmen, während er dem Mitangeklagten Danowski den Trojanowski zur Einweihung in die Verschwörung zuschickte. Am 21. Februar erhielt er durch Lobodzki von dem Unternehmen gegen Stargardt Kunde und den Auftrag, unter der Vorspiegelung, daß die Katholiken ermordet werden sollten, die Einwohner von Rywalde zum Zuge gegen Stargardt zu versammeln. Unter seiner Anführung zog der Haufen auch wirklich nach dem verabredeten Sammelpunkte; er selbst war dann dem Mitangeklagten von Puttkammer zum Ordnen behülflich und wurde zum Hundertmann bestellt. — Bei seiner Ver⸗ nehmung giebt Switalla an: über eine Wiederherstellung Polens habe er von Lobod ki nichts erfahren, sondern nur davon, daß die Evan⸗ gelischen Absichten gegen die Katholischen hätten. Einer Verschwö⸗ rung sei er nicht beigetreten, und den Eid, welchen Lobodzki ihm vor⸗ gelesen, habe er nicht nachgesprochen. Auch habe er Niemanden zu einer Theilnahme aufgefordert. Bei der Versammlung der Leute zum Zuge nach Stargardt sei blos von der Beschützung der katholi⸗ schen Religion die Rede gewesen. Die Geständnisse der Vorunter⸗ suchung habe er in Folge schlechter Behandlung gemacht. 1“ des Staats⸗Anwalts begründet hierauf der Ober⸗ Ssb⸗ 1h encgts⸗Rorh Michels den Strafantrag gegen die ge⸗ sten Theil 5 hrüt E nehmen gegenwärtig den wesentlich⸗ 1“ 1 Geständnisse zurück und bleiben dabei stehen,
eeder nichts gewußt und gethan, oder nur in Rücksicht
auf den bedrängten Glauben. Die Gründ iche für den Wider⸗ ruf angegeben würden, seien aber d 856 e für den Wssem durchaus unwahrscheinlich Halte urch nichts erwiesen und an sich
Eö1““ ogs man nun an den Geständnissen fest,
ve 5† 4 ingeklagten Kenntniß von dem Zweck zur
Wiederherstellung des polnischen Reiche 8b
28 8 veg hes gehabt, und daß sie für die⸗ sen Zweck in verschiedener Weise thätig gewes Er tr darauf an, dieselben wegen Hochverraths zu destr r trage deshalb
Der Vertheidiger der Angeklagten, Cyndisus iene artec nachzuweisen, daß seine Klienten den Jug nach 6. Po rzywnicki, sucht halb mitgemacht, weil sie Kenntniß von einer Wiedsendt 8S2 dans Königreichs Polen gehabt, sondern in der Meinung , bedürften ihres Schutzes gegen die Evangelischen. 'Sie geweigert, weiter zu gehen, als sie erfahren, daß es sich hätten sich Anderes handle. Er trage deshalb darauf an, dieselbem etwas prechen. freizu⸗
Nach Ablauf der halbstündigen Pause erfolgt die Vernehr des Angeklagten Johann Danowski. Bereits vor Weihnachten 1848 wurde derselbe durch Trojanowski im Allgemeinen von den bestehen⸗ den Zwecken der Verschwörung unterrichtet und vereidet. Dann er⸗ hielt er durch Lobodzki nicht allein nähere Kenntniß, sondern auch ein Eidesformular, mittelst dessen er Andere anwerben sollte. In Folge eines Auftrags von Lobodzki suchte er zu dem Unternehmen gegen Stergardt die Einwohner von Brzeszno aufzuregen und mit dem von Switalla geworbenen Trupp zu vereinigen. Seine Ver⸗ suche waren jedoch, obgleich er im Kruge die Leute mit Branntwein traktirte, vergeblich. Deshalb schloß er sich dem Zuge Switalla's
— Bei seiner Vernehmung bemerkt der Angeklagte: er habe Trojanowski gar nicht gekannt, und von einem Eide wisse er nichts; auch habe er nicht versucht, Jemanden anzuwerben. Lo⸗ bodzki habe ihm nur gesagt, daß die Katholischen von den Evange⸗ lischen bedroht seien, und zu diesem Zweck allein habe er die Leute in Brzeszno zusammenzubringen versucht.
Demnächst erfolgt die Vernehmung des Angeklagten Paver Le⸗ wangowski. Derselbe ist 26 Jahre alt und war zuletzt Mitpächter des Krugs in Byttonia. Die erste Kenntniß von Umtrieben erhielt Lewangowski durch Mazurowski, wollte jedoch den ihm vorgehalte⸗ nen Eid nicht leisten, da er, auch ohne geschworen zu haben, für die polnische Sache thätig mitwirken würde.
Am 21. Februar erhielt er dann durch Mazurowski Kenntniß von dem bevorstehenden Unternehmen gegen Stargardt und machte, mit einer Flinte und einer Axt bewaffnet, den Zug dorthin mit. — Lewangowski leugnet, von Mazurowski irgend etwas erfahren zu ha⸗ ben. Erst am 2 .Februar, als er gehört, daß die Katholiken in Ge⸗ fahr seien, habe er beschlossen, zu ihrer Hülfe mitzugehen. Was er in der Voruntersuchung gestanden habe, dazu sei er durch die Hoff⸗ nung veranlaßt worden, daß man ihm ein besseres Gefängniß geben werde.
Johann Franz Heinowski, welcher demnächst vorgerufen wird, ist 30 Jahre alt und Landwirth. Am Abend des 21. Februar 1846 erhielt er durch den Mitangeklagten von Puttkammer Kunde davon, daß eine allgemeine Verschwörung vorbereitet sei, um das alte Kö⸗ nigreich Polen wiederherzustellen. In der nächsten Nacht solle der Aufstand überall ausbrechen und unter Anderem Stargardt in die Hand der Revolte gebracht werden. Schon ziehe die Bevölkerung der Umgegend von allen Seiten gegen Stargardt heran. Durch die Zureden und die Drohungen von Puttkammer's ließ sich Heynows’i zur Theilnahme an dem Unternehmen bewegen und schloß sich dem Haufen auf der dirschauer Chaussee an. — Bei seiner Vernehmung gesteht der Angeklagte ein, daß Puttkammer ihm gesagt habe, heute werde Revolution sein, und alle Leute aus der Umgegend versammelten sich zum Zuge gegen Stargardt. Er sei aber unentschlossen gewesen, was er thun solle, denn er habe nicht gewußt, was Revolution sei. In Folge der Zu⸗ reden und Drohungen Puttkammer's sei er endlich mitgefahren, aber in solcher Angst, daß er unterweges sich öfter übergeben habe. Die in der Voruntersuchung abgegebenen Geständnisse habe er deshalb gemacht, weil er gehofft, ein besseres Gefängniß zu erhalten.
Hierauf wird Johann Betlewski vernommen. Derselbe ist 46 Jahre alt und war zuletzt Waldwärter. Am 21. Februar 1846 erhielt er durch den Mitangeklagten Lipinski, nachdem er zuvor einen Eid ge⸗ leistet hatte, Mittheilung über den bevorstehenden Ausbruch der gro⸗ ßen Revolution, durch welche das alte polnische Reich wiederherge⸗ stellt werden sollte; Stargardt sollte eingenommen werden, um sich der Husarenställe und des Zeughauses zu bemächtigen. Betlewski schloß sich unter der Führung Lipinski's dem Zuge nach Stargardt an. — Bei seiner Vernehmung stellt der Augeklagte in Abrede, daß ihm Lipinski Mittheilung über den Ausbruch einer Revolution ge macht habe; auch von einem Eide wisse er nichts. Er habe blos ge⸗ hört, die Katholiken seien bedroht. Mitgefahren sei er, aber in einem betrunkenen Zustande. h
Herr Michels, als Stellvertreter des Staats⸗Anwalts, hält hier⸗ auf das Requisitorium gegen die zuletzt genannten vier Angeklagten. Der Widerruf derselben sei durchaus unbegründet, und es müsse an den in der Voruntersuchung von ihnen abgelegten Geständnissen fest gehalten werden. Diesen Geständnissen zufolge, hätten die Ange klagten vollständige Kenntniß von dem Zweck des Unternehmens zur Wiederherstellung des polnischen Reiches und von den zur Ausführung dieses Unternehmens bestimmten Mitteln gehabt. Deshalb müsse er darauf antragen, daß die Strafbestimmungen wegen Hochverraths ge⸗ gen sie in Anwendung gebracht würden.
In den Reden der Vertheidiger Justiz⸗Kommissarius von Li⸗ siecki für Danowski, Justiz⸗Kommissarius Gall für Lewangowski, Syndikus Pokrzywnicki für Heynowski und Justiz⸗Kommissarius Deycks für Betlewski — wird hauptsächlich hervorgehoben, daß der Bil⸗ dungs⸗Zustand der Angeklagten es nicht wahrscheinlich mache, daß dieselben von einem hochverrätherischen Unternehmen Kenntniß gehabt und einem solchen Unternehmen ihre Mitwirkung zugesagt; vielmehr gehe aus den Verhandlungen hervor, daß dieselben blos Kunde davon erlangt, daß man zum Schuͤtze der Katholiken hülfreichen Beistand zu leisten beabsichtige. Sämmtliche Vertheidiger tragen daher auf die Freisprechung ihrer Klienten an. 8
Schluß der Sitzung nach 3 Uhr.
Zehntmanns.
Handels- und Börsen-Nachrichten.
Königsberg, 14. Okt. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei⸗ zen 70 — 85 Sgr. pr. Schfl.; Roggen 50— 56 Sgr. pr. Schfl.; große Gerste 41—50 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 40 — 46 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 22 — 28 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 70 — 95 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erbsen 50 — 68 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 30 — 33 Sgr. pr. Schfl.; Stroh 90 — 100 Sgr. pr. Schock.
Se g; 14. Okt. Marktbericht. An der Börse wurde verkauft gestern noch: 4 ½ L. 126pfd. inländ. Weizen.a Fl. 497 ½¼, 10 L. 118pfd. in⸗ länd. Roggen a Fl. 300, 18 L. 120 pfd. dito a Fl. 310, 1 L. inländ. gelbe Erbsen a Fl. 355; heute: 9 ½ L. 128 pfd. inländ. Weizen à Fl. 525 preuß. Cour. per Last.
* Breslau, 16. Okt. Weizen, weißer, 85, 93 bis 100 Sgr., do. gelber 83, 92 bis 96 Sgr.
Roggen, in loco etwas mehr angeboten, fand für den hiesigen Con⸗ sum rasch Nehmer a 62 ½, 67 bis 70 Sgr. 100 Wspl. 88 pfd. schwimmend gegen Connoissement wurden a 61 Rthlr. per Wspl. a 26 Schfl. verkauft, per Frühjahr bleibt 55 Rthlr. Geld, ohne daß sich Abgeber finden. Gerste ist fast gar nichtangeboten, und es wurde bezahlt 46, 50 bis 54 Sgr. 8 . Hafer holte 27 ½, 28 ½ bis 30 Sgr. 100 Wspl. pr. Frühjahr wurden V 25 Rthlr. pr. Wspl. a 26 Schfl. bei 50 Pfund Gewicht ab Oppeln ge⸗ handelt. 3
Rapps ist weder angeboten, noch sehr begehrt, würde bei Vorkommen 88, 94 bis 97 Sgr. bedingen.
Spiritus, heute sehr wenig umgesetzt, wurde für Loco⸗Waare 14 Rthlr. bezahlt, wozu ferner angeboten blieb.
Rüböl loco 11 ¾ Brief 11 ¾⅔ bez. und Gld.
Zink 5 ½2 Rthlr. ab Gleiwitz Brief. 1
△ Hamburg, 15. Okt. In Farbehölzern ist nichts liches umgesetzt, wenig zugeführt, während die Preise sich halten. Gewürze. Piment, bei geringen Umsätzen feste Preise; in Pfeffer sand ebenfalls ein nur beschränkter Umsatz statt; die von Singapore impor⸗ tirten ca. 2500 Sack werden hier zum Verkauf kommen. Von den im vo⸗ rigen Monate direkt zugeführten 400 Kisten Cassia lignea ist der größte Theil dieser Tage in zweite Hand gegangen; unser Markt bietet zu mäßi⸗ Pre Preise recht gute Auswahl, und gehen vermehrte Aufträge ein. In lores zu notirten Preisen bei einzelnen Kisten Abzug. Ohne Insluenz auf den Werth zeigt sich für Macisblüthe und N ugf. vermehrter Ab⸗ satz zum Versandt. Nelken ohne besondere Beachtung. Vermehrte Zu⸗ fuhren haben die Preise von Malab. Cardam. etwas gedruckt. Ingber billiger zu haben, da besonders alte Lager realisirt werden sollen. In Mande in war sehr geringer Abzug; Inhaber halten fest auf
Beträcht⸗
u““ “
„Piment, engl. 6 Sch. p. Pfd. in Beo. Pfeffer, engl. 3 ½
ind. 2 ½ a 3 ½ weißer 3 ½ a 4 ¼½ Sch. Bco. p. 2 Cassia Ugnea 78. o. Bruch 6 ⅜, Flores 8 ¾ a 8 ⁄, Vera 4¼ Sch. Bco. p. Pfd. Nelken, Ambopng 11 ¾⅞ a 12 Sch. Bourb. und Capenne 7 ¾ a 8 Sch. p. Pfd. Macisblüthe 36 a 42 Sch., Nüsse 28 a 42 Sch. p. Pfd. Cardam. Mal. 39, 42, 48 Sch. Ceylon 15 a 15 i Sch. p. Pfd. Ingber, afrik. 3 ½ a 8 ½, bengal 3 ½ a 3 %, malab. 3 Sch., kandirter 10 ¾ a 11 Sch. p. Pfd. Mandeln sůße Barb. 34 a 35 Mk. Bco., Porto 41 Mk. Bco., Sicil. 42 ½ a 43 Mk. Mk. Bco. p. 100 Pfd. Stern⸗Anis 6 ½ a ½ Sch. Bceo. p. 3 Diskonto 6 * ℳ%. 8 528 begehrt und wurde 2 Sch. über Notirung bezahlt. 188, gänzliche Stille.
„Unser Getraidemarkt hielt sich seit den letzten 8 Tagen flau. Preise von Weizen in loco 133/134pfd. sind auf 489 — 8,9 heruntergegangen, ohne daß dazu Käufer sind; ab Holstein und Mecklen⸗ burg kann man 131 /132pfd. Waare zu 114 — 116 Rthlr. Bco. pr. Last haben, und pr. Frühjahr wird gleiches Gewicht auf 108 — 110 Rthlr. Beo. gehalten, jedoch ohne Umsatz. — Gerste loco saalische 105pfd. zu 98 Rthlr. Cour. zu haben; ab Dänemark 110/11 1pfd. 2r Gerste mit 64 Rthlr. Bco. bezahlt und dazu noch angeboten. — Hafer einzeln für England gefragt; 80 pfd. ab Dänemark zu 44 Rthlr. Beo. zu haben und 40 — 42 Rthlr. zu
In allen anderen Va⸗
lenburg auf 90 Rthlr. Beo. gehalten, und finden sich zu 3 a 4 Rthlr. nie⸗ driger Käufer. — Alles Andere seit unserem letzten Berichte unverändert und ohne Umsatz. Wechsel⸗Cours. 12. Okt. 3 Mt. d. 190 ½
Paris
do. k. S. 188; St. Petersburg 3 Mt. d. 33 ½ London „ 13 Mk. 5 ½ Sch.
do. k. S. 13 5„ Amsterdam 2 Mt. d. 36.
do. f. S. 36. Antwerpen 2 Mt. d. 36. 12
8 k. S. 35. 90
2Mt. d. 149
15. Okt. 190¼ Fres. 22
188
33 ⅔ 8*à 3 2 2 . 7
8 “ 1 „» Pfd. Sterl. 36. 25 Fl. Holl. Crt. 36. — 8 826. 15 Fl.) Niederl. 35. 90 » Währ.) 149 ⅞ Fl. in 20 Kr.
2 pr 154 ¼ Rthlr. Pr. Ct.
154 . in 5 à ¹⁄12 197 Rchs. Bk. Thlr.
Amsterdam, 15. Okt. (Tel. Dep.) 129 psd. bunter polnischer Wei⸗ zen 410 Fl., 116pfd. petersburger Roggen 197 Fl.
pr. 100 Mk. Beo.
pr. 40 Mk. Bco.
St. effekt.
. 200 Mk. Beo.
hewza Mk. Bco.
Breslau Berlin 8 Kopenhagen
154 ½ 154
Auswürtige Börsen.
Amsterdam, 14. 0kt. Niederl. wirkl. Sch. 54 ¼. 3 ℳ do. 29 ½.
Antwerpen, 13. 0kLt. Zinsl. Neue Aul. 13 ½
Augsburg, 12. Okt. Bayer. 3 ½ 9% Oblig. 93 ½ Br. do. Bank-Actien II. Sew. 1847 690 Br. Württ. 3 ½ % 0Oblig. 88 Br. 4 ½ % —. Darmst. 50 Fl. Loose 76 ½ Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 56 Br. 35 FI. Loose 36 Br. 3 ½ % 89 Br.
Frankfurt a. M., 15. Oht. Stiegl 86 ¾. Integr. 54 ¼. Span. 5 % —. 3 % do. —.
Hamburg, 15. 0bt. IIamb. Berg. Aectien 92 Br. Alt. Kiel 108. 107 ½.
5 % Spaz. 13 ½
5 % Met. 104 ¼ Br. Bauk-Act. 1912 G. Poln. 300 Pl. L. 96 ½. do. 500 Fl. 79 ½. Bexb. 89. 88 6 Taunus Actien 346. 345 ½ Bauk-Actieu 1600 Bc. RKuxl. Russ. 104 ½ Br. Magd. Witteunb. 8I Br. Hamb. Berl. 100. 99 ½3. Glückst. Elmsb. 53 Br. Leipzig, 16. Okt. Leipz. Dresdu. Act. 116 8¼ Br. Sächs. Bayer. 88 ¾¼ Br,. Sachs. Schles. 10 ¼ Br. Chem. Ries. 55 Br. Löb. Zitt. 50 3¾ Br. Mgd. Leipz. 227 G. Berl. Anb Et. A. 116 ½ G. Lt. B. 106 G. Dess. Bank-Act. 100 Br.
London, 12. 0kt. Cons. 3 % 83 ½. Belg. 89. 87. Nene Aunl. 18. 17 ½. Passive 4. 3 ½. Ausg. Sch. 12 ½. 11 ½. 2 ½ % Holl. 53 . 53 ½. 4 % do. 83 ½. 82½⅔. Port. 76. 74. Eugl. Russ. 106. 104. Bras. 79. 77. Chili 87. 85. Mex. 18 ½. 18. Peru 29. 27. —
Paris, 13. Okt. 5 % Rente ün cour. II4. 70. 3 % dn cour. do. 75 20.
Wien, 15. Okt. 5 %ℳ Met. 104 ½, 4 % 4o. 93 399 do. 66 Bank Actien 1626. Aul. de 1834 157. de 1839 I122. Gloggn. 116. Wordb. 156 ½.
(Teleg. Depesche aus Köln, vom 16. Okt.) Amsterdam, 15. 0Okt. Int. 53424. London, 13. Okt. Cons. 81 ⁄, baar. (Teleg. Depesche aus Köln, vom 17. Okt.) Paris, 14. 0Okt. 3 % Rente 75. 60. 5 % Rente IIö.
Nordb. 525. 1 1.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Ukr.
1847 16. Okt.
Luftdruck. Luftwärme.. Thaupunkt.
Nachmittags 2 Ubr.
Morgens 6 Uhr.
Nach einmaliger Beobachtung.
337,957 Par. 337,68"7Par. 337,41%Par. Quvellwürme 7,8° R. + 2,4° R. + 9,89 kR. +† 4,1° R. PFiusswürme 6,60 RH. + 2,0“9 n. + 1,s8 “ n. +† 2,1 ° K. hBodenwärme 6,7 ° H.
Dunstsättigung. 96 pct. 52 pCt. 85 pCt. Ausdünstung0, 004 I1.
Wetter beiter. heiter. beiter. Niederschlag 0
Wind. 0. 0. 0. Warmewechsel + 10,1⁰°
Wolkenzug.. — 0. + 0,4*
Tagesmittel: 337,68⁄Par. + 5,40 R. + 2,0“9 R. 78 pcr. 0.
Königliche Schauspiele. Montag, 18. Okt. Im Schauspielhause. 178ste Abonnements⸗ Vorstellung. König Johann, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare, übersetzt von Schlegel. 8 8 Dienstag, 19. Okt. Im Opernhause. 121ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der Weg durch's Fenster, Lustspiel in 1 Akt, nach Scribe, von W. Friedrich. Hierauf: Der Seeräuber, großes Ballet in 3 Abth., von P. Taglioni. Anfang halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft: Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr.; im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. Im Schauspielhause. 6te französische Abonnements⸗Vorstellung:
Une semme qui se jette par la fenètre, comédie vaudeville en
1 acte, par Scribe. Clermont, drame - vaudeville en 2
8 Scribe. Sous Clé, vaudeville en 1 acte, par
euven.
Mittwoch, 20. Okt. Im Schauspielhause. 179ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung. Zum erstenmale: Fräulein Gattia, Lustspiel in 1 Akt, nach Lefranc, von W. Friedrich. Hierauf: Fröhlich, musikali⸗
sches Quodlibet in 2 Abth.
Königsstädtisches Theater. 8- Montag, 18. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: Don Giovanni (Don Juan). Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original⸗Reci⸗ tativen.) Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. s. w. Dienstag, 19. Okt. Der Lumpensammler von Paris.
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Im Selbstverlage der Expedition.
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an und erhiest bei der Aufstellung der Mannschaften die Stelle eines
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Forderung, vorzüglich für süße. — Stern⸗Anis hält man jetzt etwas hö⸗ - dem die billigsten Partieen gus vrm Markte genommen 8 8 1 8
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Bco., Valence 47 a 48 Mk. Bco., bittere Barb. 29, Prov. und Sicil. 4
Von Valuten war London und zwar in kurzer Sicht außerordentlich
lassen. — Erbsen ab Dänemark werden 86—88 Rthlr. Beo. und ab Meck⸗
» Rubel Silber. 8 Provinz Schlesien.
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
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AF u—]¹ 29 Fn 2ee
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Schlesien. Bergsturz. — Schreiben aus Düssel⸗ dorf. (Die Königin der Niederlande; die Verwaltung des Armenwesens.) Rußland und Polen. St. Petersburg. Aufschub der Rekruten⸗ Aushebung in den von der Cholera betroffenen Gouvernements. — Bau eiserner Dampfschiff 82. den Hüttenwerken im Ural. — Warschau. nere Truppen⸗Musterungen. 8 8 Fnkreich. Paris. Der spanische Ministerwechsel. — Vermischtes. Spanien. Schreiben aus Madrid. (Näheres über den jüngsten Mi⸗ nisterwechsel.) 1 — Griechenland. Athen. Adresse der Deputirten⸗Kammer und Antwort des Königs. — Reise Ihrer Majestäten. 4 Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Bremen. Der Krieg in Mexiko. — Santana's Proclamation. — Das gelbe Fieber in New⸗ Orleans. . Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Pesth. Eröffnung der un⸗ garischen Central⸗Eisenbahn.
Inland. Provinz
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1 Inland.
(Bunzl. Wochenb.) Von einem mäßigen, aber hochgelegenen Abhange in der Nähe des durch eine weite und schöne Aussicht ausgezeichneten wilmannsdorfer Berges hat sich in der Nacht vom 1. zum 2. Oktober zwischen Hasel und Wil⸗ mannsdorf (1¼ Meile von Goldberg im jauerschen Kreise) in der
Breite von etwa 180 Schritten und mit nach unterha b wachsender
Dicke die Oberfläche abgetrennt und ist mit der darauf befindlichen Wiese, einem Stück Stoppelfeld, Wegen, dem Kalksteinbruche, dem Kalkofen, dem Wächterhause, dem Kalkschuppen u. s. w. theils 20, 30 und mehr Schritte abwärts geschoben. Die Oberfläche ist überall in Spalten aufgerissen, der Kalksteinbruch verschüttet, doch so, daß die
in der Tiefe desselben gelegenen Geräthe sich jetzt oben befinden; der
fest gebaute Kalkofen ist nach einer Seite bedeutend eingesunken und
steht ganz schief und überhängend; auch ist das starke Mauerwerk voller
Sprünge und Risse, der hölzerne Auflauf aber noch daran befindlich; das Wächterhaus ist ganz verschoben und innerhalb der Stubenofen zertrüm⸗ mert, aus der Fensterbrüstung sind die Steine theilweis herabgefallen und andere Verwüstungen im Hause sichtbar; auch der Kalkschuppen hat Risse, auf der unten befindlichen, früher flachen Wiese ist in der Mitte ein bedeutender Hügel von etwa 10 Ellen Höhe heraufgetrie⸗ ben worden, der überall durchspalten ist, so daß die Röhren einer Wasserleitung jetzt bloßliegen. Da sich die Zerstörung nur auf den bemerkten Raum beschränkt, die Oberfläche nicht durcheinandergeworfen worden, sondern augenscheinlich nur verschoben ist, auch in der Um⸗ gegend keine Erschütterung bemerkt wurde, so läßt eine solche als Ur⸗ sache des Ereignisses sich schwerlich annehmen, vielmehr dürfte die Er⸗ weichung des Abhanges durch das anhaltende Regenwetter wohl die nächste Veranlassung sein. Der Mann im Wächterhause, der einzige Zeuge dieses Vorfalls, wurde durch das fürchterliche Getöse und Rau⸗ schen aus dem Schlafe geweckt, der Ofen stürzt zusammen, alles Be⸗ wegliche fällt herab und durch einander, das ganze Haus knackt, platzt und schiebt fort. Er versucht zu fliehen, findet aber die Thür und den Ausgang verschüttet, so daß er durchs Fenster steigen muß, aber, voll Grausen über die Verwüstung nach allen Seiten, wieder zurück⸗ kehrt und sich Gott durch inbrünstiges Gebet empfiehlt. Am meisten ist der Besitzer des Kalkofens, Herr Helmrich zu Wilmannsdorf, zu bedauern, dem sein ganzes Besitzthum vernichtet ist. g Zerstörung ist so vollständig, daß an eine Wiederherstellung nicht zu den mm ist, wenn er auch die Mittel dazu hätte. Uebrigens ist bei den vielen Rissen und Spalten der Oberfläche und ihrer gegenwärtigen Lage eine theilweise Wiederholung des Ereignisses nicht undenkbar.
X Düsseldorf, 14. Okt. Ihre Majestät die Königin der Niederlande s Abend 10 ½ Ühr, von Mannheim kommend, nach der Rückkehr in ihre Staaten auf ihrer Dampfjacht „Zevs an unserer Stadt vorübergefahren. “ 1
Die Verwaltung etg sahnaccesns ist im Laufe der Zeit zum bedeutenden Zweige des hiesigen Gemeinde⸗Haushalts hevangewachsen; in den letzten Jahren haben aber bei der ungewöhnlichen Theurung aller Lebensmittel und des gänzlichen Mangels an aller Arbeit die Armenbedürfnisse in einer Besorgniß erregenden Weise zugenommen. Bei Feststellung des Etats der Armen⸗Verwaltung für 1847 hat sich ergeben, daß im Jahre 1846 bei einer Einnahme von 39,797 Rthlr. 17 Sgr. 11 Pf. die Ausgabe 47,287 Rthlr. 19 Sgr. 11 Pf. be⸗ trug, mithin die Rechnung mit einem Defizit von 7490 Rthlr. 2 Sgr. schloß. Durch verschiedene Reste und durch Vorschüsse zur Deckung der Mehr⸗Ausgabe bei der Suppen⸗Anstalt und der Arbeits⸗Anstalt steigt dieses Defizit aber auf die Summe von 10,986 Rthlr. 15 Sgr. 9 Pf. Für den Etat pro 1847 wird zur Deckung der gewöhnlichen Ausgaben und der erforderlichen Zuschüsse für die Suppen⸗Anstalt ein Zuschuß von 36,360 Rthlr. aus der Gemeinde⸗Kasse von der Armen⸗Verwaltung beansprucht, während im Gemeinde⸗Etat pro 1847 bei der bisherigen Einkommensteuer von 1 ⅞ resp. 2 „Ct. und einem Zuschuß zur Klassensteuer von 33 pCt. „nur ein Zuschuß von 22,000. Rthlr. der Armen⸗Verwaltung überwiesen werden konnte. Mithin bleibt außer dem obigen Defizit von 18456 von 10,986 Rthlr. 15 Sgr. 9 Pf. noch das muthmaßliche Mehr⸗Bedürfniß in 1847 mit 15,360 Rthlr. aus Gemeindemitteln zu decken. Zur Herbeischaffung dieses Mehr⸗Bedirfnisses hat der Gemeinderath die Umlage einer außerordentlichen Armensteuer zu 1 % vom Einkommen beschlossen, mit der Maßgabe, daß die nur zu 100 Rthlr. Einkommen veranschlagten Gemeindeglieder davon befreit blei⸗ ben. Zur Tilgung des bei der Rechnung von 1846 indeß ermittelten Defizits von 10,986 Rthlr. 15 Sgr. 9 Pf. soll ein Kapital nego⸗ zürt werden, über dessen allmälige Abtragung der Gemeinderath sich die spätere Beschlußnahme vorbehält. Nach den in der Sitzung des Gemeinderaths vorgelegten Etats werden die Einnahmen der hie⸗ sigen Central⸗-Armen⸗Verwaltung gebildet durch Zeitpachte und Miethe im Betrage von 1045 Rthlrn.; durch Zinsen von Aktiv⸗Kapitalien 2769 Rthlr.; aus fixirten Einkünften 1445 Rthlr. (darunter ein jährliches Geschenk Sr. Majestät des Königs von 1292 Rthlr.); aus den Abgaben von öffentlichen Lustbarkeiten 1143 Rthlr.; aus den Einkünften vom Leichenwagen 636 Rthlr.; aus den Kollekten 1153 Rthlr.; aus der Hundesteuer 1422 Rthlr.; aus Rückerstattungen von Pflegekosten 1133 Rthlr., und sodann aus dem Ertrage der Ein⸗ kommensteuer mit 26,200 Rthlr. Unter den Ausgaben bemerken wir die für das Max⸗Josephs⸗Krankenhaus mit 11,60) Rthlr., während es nur eine direkte Einnahme von 1097 Rthlr. hat. Die Verpfle⸗ gung der Armen in Geldgaben besteht in 17,854 Rthlr. und in Naturalien 3413 Rthlr.; die Pflegekosten der Waisen betragen 2464 Rthlr.; die Kosten für ärztliche Behandlung, Arzeneien u. s. w. machen 2303 Rthlr.; die der Syphiliten (wofür 176 Rthlr. veran⸗
schlagt waren) betrugen 350 Rthlr. Für den Schul⸗Unterricht der armen Kinder sind 2348 Rthlr. verausgabt worden. Bei der Ver⸗ handlung des Etats kam auch das bisherige Verhältniß der Armen⸗ Verwaltung zum Gemeinde⸗Rath zur Sprache. Letzterer war der Ansicht, daß er nicht nur über die Beschaffung der von der Central⸗ Armen⸗Verwaltung in Anspruch genommenen Zuschüsse aus der Gemeinde⸗Kasse und Deckung des durch Ueberschreitung des Etats entstandenen Desizits gehört werden müsse (worauf bisher die Theilnahme des Gemeinderathes an dem Armenwesen beschränkt war), sondern daß ihm auch im Sinne der neuen Gemeinde⸗Ordnung eine weitere Einwirknng auf die Leitung der Armen⸗Angelegenheit zustehe. Er beschloß demgemäß, bei der Königlichen Regierung zu beautragen, daß bei der Wahl der Mitglieder der Armen⸗Verwaltung dem Ge⸗ meinderathe die geeignete Mitwirkung gesichert werde, daß die Rech⸗ nungen gedachter Verwaltung dem Gemeinderathe zur Prüfung und Begutachtung vorzulegen seien, und daß die Armen⸗Verwaltung sich zwar innerhalb der Schranken des unter Mitwirkung des Gemeinde⸗ rathes festgestellten jedesmaligen Etats selbstständig zu bewegen habe, bei neuen Einrichtungen aber und bei anderen nicht zu vermeidenden Etats⸗Ueberschreitungen die vorgängige Zustimmung des Gemeinde⸗ rathes resp. die Bewilligung eines Zusatz⸗Kredits erfordert werde.
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 10. Okt. Se. Majestät der Kaiser hat in Veranlassung der weiteren Fortschritte der Cholera befohlen, daß die laut Mannifest vom 1. (13ten) September d. J. auf den 1. (13ten) November anberaumte Rekruten⸗Aushebung in den Gouvernements, wo sich diese Epidemie schon gezeigt hat, so wie in den angränzen⸗ den Gouvernements, bis zum 1. (13ten) Januar 1848 hinausgeschoben werde. Zufolge eines Kaiserlichen Befehles, durch welchen der Bau eiser⸗ ner Dampfböte auf den Hüttenwerken im Ural angeordnet wird, hat das Marine⸗Ministerium in dem wotkinschen Hüttenwerke, an der Kama (Gouvernement Wiatka), den eisernen Rumpf für das Dampf⸗ boot „Astrabad“, das eine Maschine von 40 Pferdekraft bekommen und auf dem Kaspischen Meere fahren soll, und ein zweites eisernes Dampfschiff für Baltischport, von 80 bis 100 Pferdekraft, bestellt. Vorigen April hat man in gedachtem Hüttenwerke mit der Zuberei⸗ tung des Materiales und der Einrichtung der nöthigen Werkstätten begonnen, und am 13ten September wurde unter den üblichen Cere⸗ monien in Gegenwart des Chefs der uralischen Hüttenwerke, des General⸗Lieutenants Glinka, der Bau begonnen. Im Frühlinge des nächsten Jahres soll der „Astrabad“ auf dem Wasserwege nach Astra⸗ chan geschafft und sofort der Bau des anderen Dampfschiffes begon⸗ nen werden.
Warschau, 14. Okt. Gestern musterte Se. Majestät der Kaiser auf dem Ujasdower Platz die Sapeurs⸗Brigade, so wie das Husaren⸗Regiment des Prinzen von Hessen⸗Kassel und die auf unbe⸗ stimmte Zeit beurlaubten Soldaten. Dann besuchte der Monarch in
Begleitung der beiden Großfürsten die Citadelle. C1I rankre i ch. eit.
Paris, 12. Okt. Das Journal des Débats bringt nach⸗ stehenden Artikel über die neueste Wendung der Dinge in Spanien:
„Die Lösung, welche die ministerielle Krisis Spaniens erhalten hat, war oder schien ganz unerwartet. Noch vor einigen Tagen war die nach unserem Dafürhalten den Interessen Spaniens feindseligste Partei, welche zugleich für die den Interessen Frankreichs feindseligste gilt, nahe daran, in den Besitz der Gewalt zu kommen; und man verlangte da Rechenschaft von der französischen Regierung über die Resultate ihrer Politik, man warf ihr vor, die Ruhe Europa's gefährdet zu haben, um nun zu einer Niederlage zu gelangen und einen fremden Einfluß in Madrid walten zu sehen. Was uns anbelangt, so würden wir selbst dann, wenn jene Partei momentan triumphirt hätte, weit davon entfernt gewesen sein, anzunehmen, daß Alles verloren wäre; wir haben zu viel Vertrauen zu den Unabhängigkeits⸗Gesin⸗ nungen der spanischen Nation, zu der Urtheilskraft ihrer Souverainin, als daß wir nicht die Ueberzeugung gehegt haben würden, daß früher oder später die eine und die andere die Gefahren der Politik, in welche man sie verlocken wollte, erkannt hätte. Nun aber hat endlich die Gestaltung der Dinge sich geändert, und alsbald auch änderte sich der Ton der Polemik. Eben so wie man die Gefahr, die gedroht, hatte vergrößern wollen, eben so möchte man nun den jetzt errungenen Erfolg verkleinern; und wenn man Allem dem, was jetzt über die Ursachen der jüngsten Kabinets⸗Veränderung, die in Spanien eingetreten, gesagt und erfahren wird, Glauben schenken wollte, so würde das, was so eben noch eine große politische Frage war, nun nichts weiter sein, als eine jämmerliche Intriguen⸗Angelegenheit. Wir könnten nicht den Charakter eines Ereignisses, welches sich aus weit ernste⸗ ren Gründen erklärt, in solcher Weise entstellen lassen. Wir haben nicht die Politik der französischen Regierung zu rechtfertigen; nicht um sie han⸗ delt es sich hier. Nicht das französische Interesse ist es, sondern das na⸗ tionale Interesse, das in Madrid gesiegt hat. Spanien hat, in⸗ dem es die zur Sicherung seiner Ruhe, seiner Freiheiten und sei⸗ ner Unabhängigkeit geeignetste Partei wieder in den Besitz der Re⸗ gierungsgewalt einsetzte, nicht die Geschäfte Frankreichs besorgt, sondern seine eigenen, und nichts Besseres kann die französische Regierung wünschen. Das aber können wir nicht zugeben, daß man eine Frage na⸗ tionaler Politik als eine gewöhnliche Hof⸗Intrigue erscheinen lassen möchte. Die Wahrheit ist: daß in dem Kampfe, welcher sich in Madrid erzoben, nicht dieser oder jener persönliche Einfluß, sondern zwei ganz verschiedene Spste⸗ me, zwei wesentlich verschiedene Politiken sich einander gegenuͤberstanden. Auf der einen Seite befand sich ein Ministerium, welches ganz bereit war, Spanien auf eine abenteuerliche Bahn fortzureißen, deren Endpunkt abzusehen un⸗ möglich war. Dieses Ministerium stand, von seiner Bildung an, in direk⸗ ter Opposition mit den gesetzgelenden Kammern, in welchen es nur einer feindseligen Majorität zu begegnen sicher war. Seine erste Handlung würde die gewesen sein, diese Legislatur aufzulösen, eine andere zu bilden und ein⸗ zuberufen und diesen Kammern seiner Wahl Entwürfe vorzulegen, welche die Grundgesetze des Königreichs geändert haben würden. Wir haben bereits auf Alles das, was diese Männer offen bekannten, auf Alles das, was sie durch alle nur möglichen Mittel zu erreichen gesucht haben würden, hingewiesen, und sie leiteten die Ausführung ihrer Projekte ein durch die Zurückberufung der persönlich⸗ sten Feinde der Krone. Auf der anderen Seite standen Männer und eine Partei, welche der Person der Königin, der Constitution, der Ordnung, den bestehenden Gesetzen ergeben sind, welche bereits das Vertrauen der Legis⸗ latur und den Beistand einer constitutionellen Majorität besaßen und, um die Angelegenheiten des Landes zu leiten, nicht nöthig hatten, sich auf eine Bahn blinder Wagnisse zu stürzen. Zwischen diesen beiden es zwi⸗ schen jenen Agiotagemännern, die keinen Anstand genommen haben würden, die Ruhe des Königreichs und die Sicherheit des Thrones aufs Spiel zu setzen, und denjenigen, welche sich stets als die treuesten Vertheidiger der Krone und der nationalen Unabhängigkeit bewährt hatten, war die Wahl ganz natürlich, und es wäre nicht nöthig, sie aus anderen Gründen zu er⸗ klären. Das Volk und die Königin Spaniens haben sich geweigert, die revolutionaire Bahn zu betreten, auf welche man sie verlocken wollte, und haben jenes gefährliche Spiel nicht länger spielen wollen. Das ist die wahrhafte Erklärung der Rückkehr der gemäßigten Partei in den Besitz der Staatsgewalt.“ 2 8*
Den Kammern soll in der nächsten Session ein Gesetz⸗ Entwurf
Montag ben 18 ˙⸗ Oktober.
8 — — 2 Es steht eine sehr wesentliche Veränderung in den Präfektur⸗ stellen bevor. , . Die zu Nantes eröffnete Unterzeichnung zur Errichtung einer Dampfschiff⸗Verbindung zwischen dieser Stadt und Brasilien bietet schon ein Ergebniß von 865,500 Fr. — — Die Marine⸗Verwaltung hat verordnet, daß eines der Schiffe, welche gegenwärtig erbaut werden, den Namen „Capitain Lucas“ (des tapferen Vekampfers der „Victory“, auf der Lord Nelson fiel) erhal⸗ ten soll. b Mehrere spanische Generale, welche 1843 unter Narvaez dienten, sind von hier nach Spanien zurückgekehrt. b Der Constitutionnel giebt ein Verzeichniß von den Städten, in welchen bereits Zweckessen zur Wahl⸗Reform gegeben worden; diese sind: Paris, Colmar, Straßburg, Bar⸗le⸗Duc, Le Mans, Soissons, Saint⸗Quentin, Rheims, Pöérigueux, Orléans, Meaux Coulommiers, Pierut, Vitré, Damville. Die Städte, in denen solche Bankette noch veranstaltet werden solten, sind: Avesnes, Amiens, Dünkirchen, Lille, Cambrai, Londeac, Angers, Rouen, Autun, Auxerre, Blois, Chartres, Cosne, Melun, Tours, Besangon, Doôle, Lalinde, Bordeaux.
m Spanien.
3 Madrid, 8. Okt. Wenn ich Ihnen die näheren Um⸗ stände angeben soll, unter denen der letzte hier eingetretene Minister⸗ wechsel, der am 4ten d. M. stattfand, so bin ich durch gewichtige und leicht zu erratheude Gründe gezwungen, mich auf solche zu be⸗ schränken, deren allgemeine Kundbarkeit hier Niemand in Abrede stel⸗ len kann. Daß der General Narvaez fortwährend daran ar⸗ beitete, auf irgend einem Wege zum Besitze der Ministerialgewalt zu gelangen, daß er zu diesem Behufe sich vor denselben Per⸗ sonen beugte, die er kurz zuvor auf das tiefste zu demüthi⸗ gen beabsichtigte, werden Sie aus meinen früheren Mitthei⸗ lungen entnommen haben. Daß seine Interessen im Mini⸗ sterium selbst durch zwei ihm besonders befreundete Generale vertreken wurden, ließ sich durchaus nicht verkeunen. Daß diese bei⸗ den Generale an ihren Amtsgenossen zu Verräthern wurden, läßt sich schon aus ihrem Wiedereintritt in das neue Kabinet errathen. Nun begreift man auch die Veranlassung der plötzlichen Abreise des Herrn Mon nach Paris, die am 2ten stattfand, und namentlich aus dem Umstande, daß der französische Gesandte ihn in seinem Waäßen bis vor das nach Bayonne führende Thor begleitete und unter heißen Umarmungen ihm seinen Segen zu dem beabsichtigten Vor⸗ haben zu ertheilen schien, will man den Schluß ziehen, daß Letzteres unstreiiig mit der Sicherstellung der Unabhängigkeit Spaniens in Verbindung stehe. Indessen scheint die lei⸗ tende Person des abgetretenen Ministeriums damals noch keine Ah⸗ nung von der ihm bevorstehenden Katastrophe gehabt zu haben. Denn während Herr Mon aus dem nördlichen Thore fuhr, begab Herr Salamanca, begleitet von zwei lebenslustigen Freunden, sich aus dem südlichen nach Aranjuez, um in seiner petite maison sich von der überlästigen Berechnung der von allen Seiten zufließenden Staats⸗ Einkünfte zu erholen. 8 Se.
Aber am Nachmittage des 3ten ereignete es sich, daß die Ge⸗
nerale Narvaez und Ros de Olano (Unterrichts⸗Minister) dem wich⸗ tigsten Mann Spaniens (man erräth, daß hier nicht der König ge⸗ meint ist) einen langen Besuch abstatteten. Abends erschien, wie ge⸗ wöhnlich, die Königin in der Oper, und auch Herr Salamanca stellte sich in seiner Lage ein und empfing dort in heiterer Laune die Ab⸗ schiedsbesuche der neuen (ich spreche von der Vergangenheit) auf ihre Posten eilenden Civil⸗-General⸗Gouverneure. Es giebt in Madrid Personen, die sich um Alles bekümmern und namentlich die Oper nur deshalb besuchen, um sich an den munteren Blicken der Königin zu weiden. Diese Neugierigen wollen bemerkt ha⸗ ben, daß an jenem Abende die Allerhöchsten und zugleich die allerschönsten Augen nicht wie herkömmlich den Herrn Salamanca und andere dergleichen Begünstigung sich erfreuenden Personen huld⸗ voll begrüßten, sondern vielmehr mit unverkennbarer Theilnahme sich auf den im Ballet auftretenden Bär (der General Narvaez war nicht zugegen) hefteten. e“ Nach Mitternacht versammelten die Minister sich im Palaste zu einer Berathschlagung. Nur der Unterrichts⸗Minister, General Ros de Olano, wurde vergebens erwartet. Endlich um zwei Uhr Mor⸗ gens (am 4ten) trat auch er, den General Narvaez an der Hand führend, in den Saal des Conseils ein und ersuchte die seiner har⸗ renden Herren, sich sofort zu entfernen, indem die Königin sämmtliche Mini⸗ ster ihrer Stellen entsetzt und dem Herzoge von Valencia den Vorsit des neuen Kabinets übertragen habe. Der Kriegs⸗Minister Cordova stand so⸗ gleich auf und trat hinter den Herzog. Herr. Salamanca soll die Farbe gewechselt haben (er muß also roth geworden sein). Als aber der Minister⸗Präsident, Herr Garcia Goyena, einige Worte von Schelmerei, unwürdigem Verfahren u. s. w. fallen ließ, nahmen die drei Generale (Narvaez, Cordova und Ros de Olano) mit ihren Sä⸗ beln eine so heldenmäßige Stellung ein, daß die Civil⸗Minister klein beizulegen für gut fanden, worauf ihnen dann unter der Bedingung, daß sie freiwillig um ihre Entlassung nachsuchten, freier Abzug zuge⸗ standen wurde. In der Morgendämmerung besuchte der neue Mini⸗ ster⸗Präsident, Herzog von Valencia, die Truppen in ihren Kasernen, und um 10 Uhr ersahen die verblüfften Einwohner Madrids aus der Gaceta die Umgestaltung des Mimisteriums.
Warum, auf welche Weise fiel das Ministerium Goyena? so fragte ein Spießbürger den anderen. Warum nimmt die Königin ihre Minister aus der Partei, welche sie vor einem Monat für die ihr feindliche erklärte. Die Blätter des neuen Kabinets beschäftigten sich bis jetzt nicht mit der Beantwortung dieser Fragen, die um so überflüssiger erscheinen müssen, als, dem Heraldo zufolge, von nung an nicht nur das Glück Spaniens, sondern auch die Ruhe Europa’'s und andere in den Bereich der Willenskraft des Herzogs von Va⸗ lencia fallende Gegenstände für immer sichergestellt sind.
Das neue Ministerium darf mit vollem Rechte das Ministerium Narvaez heißen. Er seibst ist höchster Leiter; der General Cor⸗ dova als Kriegs⸗Minister sein dienstthuender Adjutant; der Finanz⸗ Minister Orlando, den man hier gewöhnlich Furioso nennt, sein gas⸗ senführer; der bisherige Redacteur des Heraldo, Herr Hasese als Minister des Innern, sein Privat⸗Secretair; der Hnes . nister Ros de Olano, der eine gründliche Kenntniß der Preise ver⸗ käuflicher Gegenstände besitzt, sein Wechsel⸗Agent. Das Pafts .g2 nisterium hat der Herzog freilich einem Manne überlassce, ange⸗ gxas⸗ chen er im März vorigen Jahres das Kabinet Mirassores age Pebe⸗ demselben Posten verdrängte. Allein in Spanien ü . banh , Ge⸗
1 8G . 8 1 . igen Verwalti g bo sondere aber unter der so streng gesetzmäßigen Ioenn auch nicht ge⸗ nerals Narvaez, muß das Justiz⸗ Ministeriune, heimen, daß der Ge radezu als überflüssig, doch als so unschäbii 1 8 großes Zugeständniß neral Narvaez dem Civilstande ein nicht it. General übertrug.
über die dem hiesigen
gelegt werden.
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Pantheon zu gebende endliche Bestimmung vor⸗
dire indem er es nicht einem kommandirenee, den, und vat vxen 2. esdaüchanintserjum Narvaez eingesetzt worden, 8g8