1847 / 295 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

14“

spreche, ob sie gegen den Angeklagten einen Strafantrag nehme oder Stellvertreter des Staats⸗Anwalts auf diesen

nicht, verzichtet der Antrag.

Derselbe ist 42 Jahre alt, Kürschner in Kurnik und bereits bestraft. Er war am 3. März in der Drapalka, Brod und Wein vertheilen,

linte bewaffnet, an dem Zuge nach Posen Theil; brücke entfloh er. Der Angeklagte leugnet, in de und Wein vertheilt, die Leute geordnet und denen, würden, mit Erschießen gedroht zu haben; gehabt, und bereits in der Vorstadt sich Drei Belastungszeugen bekunden, einen Grajewski au Drapalka gesehen zu haben; ob derselbe entsinnen sie sich nicht; auch wollen sie nich ben können, ob jener Grajewski derselbe keinen Bart gehabt habe.

zu haben.

Thomas Piechowicz, welcher hierauf vernommen wird, ist 41 Schon als Soldat war er we⸗ 1 Pn kleinen gemeinen Diebstahls bestraft und in die zweite

Auch er hatte sich am 3. März nach der Drapalka begeben und dort Trap⸗ Nachdem er Zug nach Posen handle, ord⸗ Persenen in zwei Glieder, zählte über 50 zusammenzubleiben, und drohte Jedem, der davon laufen würde, mit der Kugel vor den Kopf. Nach⸗ waren, setzte er sich auf die Britschke nach der Anordnung des Letzteren, mit mehreren Leuten an der Brücke beim Dom in Posen auf, wo er Noch im Gefängniß zu Schmied Wawrzyn⸗Lembik dahin, Kurnik aus, sondern auch von Schwersentz und Menge Menschen gegen Posen hätten heranrücken und auf ein Signal in die Stadt Deutschen zu ermorden und das alte Po⸗ auf wäre es losgegangen, so würde Bei seiner Vernehmung g in der Drapolka gewesen und die Leute in Glieder geordnet zu haben; aber er habe sie nicht ermahnt, zusammen mit der Kugel vor den Kopf gedroht. und die Fahrt nach Po⸗ Dem Schmied Lembik habe er im Gefäng⸗ Die Aussagen dreier Belastungszeugen gra⸗ . namentlich bleibt der Schmied Wawrzyn⸗Lembik bei seinen früheren Aussagen

Jahre alt und Fleischer in Kurnik. oldatenstandes versetzt, später jedoch rehabilitirt worden.

czynski, Gorski und eine Menge Menschen getroffen. sodann erfahren, daß es sich um einen nete er die anwesenden Mann heraus, ermahnte die Leute, dem Lanzen und Flinten vertheilt des Trapezynski und stellte sich,

indessen bald Posen äußerte er daß nicht blos von Obornik her um die Mitternacht des 3. März eine

nachher verhaftet wurde. sich gegen den

eindringen sellen, um die len wieder herzustellen.

der Brücke zu früh geschossen worden; das Blut in den Rinnsteinen geflossen sein. giebt der Angeklagte zu,

Das Unternehmen sei mißglückt, weil

zu bleiben, noch weniger ihnen Lanzen und Flinten seien sen habe er mitgemacht. nisse nichts mitgetheilt.

viren den Angeklagten, indem sie die Anklage bestätigen,

vertheilt worden,

stehen.

Zuletzt wird der Angeklagte Anton Orzeszkiewicz vernommen.

Derselbe ist 23 Jahre alt und Schuhmachergeselle. einer Flinte bewaffnet, er gewesen, weil er gehört, als er indeß habt, habe er Angst bekommen und sei kehrt. Die drei Belastungszeugen bekunden, in der Drapalka gesehen zu haben; einer derselben giebt an, blos gehört, daß derselbe dort gewesen.

Der Schluß der heutigen Sitzung erfolgt gegen 3 Uhr

Demnächst erfolgt die Vernehmung des Angeklagten Grajewoki. wegen Diebstahls half daselbst ordnete die Versammelten in Reih und

lied, drohte den Weglaufenden mit Erschießen und nahm, mit einer 8 hte den Weglaufen 1 schieß an der Wallischei⸗

r Drapalka Brod welche weglaufen auch habe er keine Waffen von dem Zuge entfernt. s Kurnik in der indeß bewaffnet gewesen, t mit Bestimmtheit ange⸗ der hier stehende Angeklagte sei, da Zwei Defensionalzeugen bekunden, den Angeklagten nicht bei der Versammlung in der Drapalka gesehen

8 Auch er ist angeklagt, am 3. März in der Drapalka gewesen zu sein und, mit den Zug nach Posen mitgemacht zu haben. Bei seiner Vernehmung bemerkt der Angeklagte: in der Drapalka sei daß dort eine große Jagd sein sollte; die vielen Leute gesehen, von denen einige Stangen ge⸗ sofort nach Hause zurückge⸗ den Angeklagten nicht

er habe

Handels- und Börsen- Nachrichten. Berlin, den 23. Oktober 1847.

IWechsel-Course.

Brief.] Geld. 142 141½ 152 ½⅔ 150 ¾

Amsterdam Kurz do. 5 2* 2 Mt. Hamburg 300 Mk. do. 300 Mk. 1 Lst. 300 Fr. 150 Fl. 150 PFl. 100 Thlr.

100 Thlr.

100 Fl. 100 SRbl.

Kurz 2 Mt. 3 Mt.

152 ¼

6 27 ½6 2 Mt. 80 8 2 Mt. 102 2 Mt.

2 Mt. 8 Tage 99 ½ 2 Mt. 99 ½ 2 Mt. 3 Wochen 108

London

102 102²2½ 99 ¾

99

Wien in 20 Xr. Augsburg

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss..

Frankfurt a. M. südd. W WWL.P .. Petersburg

97 1

2£74

80 ½

56 24

Inländische Fonds: Pfandbriese, K ommunal- Papiere und Geld-Course.

Brief. Geld. Gem. 92 ½ 92 89 ¾

8 —₰—

Ml

Kur- u. Nm. Pfdbr.² Schlesische do. do. Lt. B. gar. do. * Pr. Bk-Anth.-Sch

St. Schuld-Sch. Seeh. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv.

Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. rossh. Posen do. do. do.

Ostpr. Pfandbr.

88 ½ 91½

101 2 Friedrichsd'or. 92 7 And. Goldm. àA5th.

Disconto.

94

☛— .IOʒA

2*

Auslündische Fonds.

8.2s Poln. neue Pfdbr.

do. Part. 500 Fl.

92 ¼ do. do. 300 Fl.

92 ½ 92 IIamb Feuer-Cas. 3 ½ 109 ¾½ 109 ¼⅔ do. Staats-Pr. Anl1 84 ½ do. Poln. Schatz0. 4 83 ½ 82 ¼ Holl. 2 ½ Int. 2 ½ do. do. Cert. 8 Kurh. Pr. O. 40 th. 32

4

do. Stiegl. 2. 4. A.

5 5 1. Anl. 4 4 5

8 po. do. L. B. 200 Fl. 16 ½ Sardin. do. 36 Fr. 9 8 Pol. a. Pfdbr. a. C. 94 ¾

N. Bad. do. 35 Fl. —ꝙꝗ—

Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 72 75 Rthlr. Roggen loco neuer 46— 48 Rthlr. pr. Okt. 45 Rthlr. verkauft. 8 pr. April Mai k. J. 48 Rihlr. Bf., 47 G. HIafer 48/52pfd. 26 29 Rthlr. —. 4sgpfd. pr. Frühjahr 29 Rthlr, für 50pfd. 29 ¾ bez. Gerste 41 43 Rthlr. 11“ ““ Räböl loco 11 ½ Rthlr. 8 Okt. 11½ Rthlr. —Okt. /Dez. 11 ½ Rthlr. —FJan. Febr. 11 ½ ½2 Rthl Spiritus loco 29 ½ ¾ Rthlr. bez. Okt. 29 Rthlr. Frühjahr 27 Rthlr.

Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A.

do. Prior. Berl. Hamb.

do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib.

do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. Cöth. Bernb. Cr. 0 b. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf.

do. Prior.

—₰½

0. Schl. L. B. Pts. Mgdb. do. Pr. B. do. do. Rhein. Stm. do. Prior. do. v. St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog. do. Prior. St.-Vohw. do. Prior. Thüringer. Whb. (C. 0.) do. Prior. Zarsk. Selo.

29

2nEEnge

Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk.

do. Prior.

Quit. Bog. à 4 %

Aachb. Mastr. 80 ¼ G6. Berg. Mrk. 81 B. Berl. Anh. B. 106 ½¼ B. Bexb. Ludw. Brieg-Neiss. do. Thäür. V. 2 Magd. Witt. Mecklenb.

Nrdb. F. W. 106 B. 105 ½ bz. Rh. St. Pr. Starg. Pos.

(Schlufs der Börse 3 Uhr.)

Die Börse blieb heute matt, und nur für einzelne Effekten zeigte

sich einige Kauflust, die jedoch zur Belebung des Geschäfts nicht beitrug. b

93 bz. 101 ¾ G6. 100 ¼ Lz.

do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Fd. 0. Schl. Lt. A do. Prior.

80 6. 59 G. 68

1 ¼ bz.

nnegeeöInneeee

81 ¾¼ G.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 21. Oktober 1847.

Zu Lande: Weizen 3 Rthr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 25 Sgr.; Roggen 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr.; große Gerste 1 Rthlr. 25 Sgr. 8 Pf. auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr.; Hafer 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. ; Erbsen 2 Nihir. 20 Sgr. Eingegangen sind 80 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Rthlr. 3 Sgr. und 2 Rthlr. 28 Sgr. 3 Pf.; Roggen 2 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. Eingegangen sind 533 Wispel

9 Scheffel. Mittwoch, den 20. Oktober. Das Schock Stroh 9 Rthlr., auch 7 Rthlr.; Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. Kartoffel⸗Preise. 8 1 Rthlr., auch 20 Sgr., metzenweis à 2 Sgr., auch 1 Sgr. 3 Pf.

der Centner Heu 1

Branntwein⸗Preise. Die Preise vom Kartoffel⸗Spiritus waren am

15. Oktober 1847 27 ½ u. 28. Rthlr.

16. » 28 U. 28 ¾ (frei ins Haus geliefert) 48. 8 28 u. 28 ½ pr. 200 Quart à 54 % 19. . 28 ½ oder 10,800 nach 20. 28 ½1 Tralles. 1ö168 28 ¼ u. 28 ¼ ““ Korn⸗Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 21. Oktober 1847.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 20. Okt. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 70—85 Sgr. pr. Schfl.; Roggen 47—55 Sgr. pr. Schfl.; große Gerste 44—48 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 40 40 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 23 26 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 70—86 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erb⸗ sen 50 66 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 30—33 Sgr. pr. Schfl.; Heu 10 1“ pr. Ctr.; Stroh 95 Sgr. pr. Schock; Spiritus 32 Rthlr. pr. Ohm.

Memel, 19. Okt. Getraidebericht. Weizen 95 a 100 Sgr. Die steigenden Preise im Auslande verursachten auch hier einen Aufschwung, so daß, wie man hört, Ordres zu über 90 Sgr. p. 130 Pfd. frei am Bord nicht ausgeführt werden konnten und ca. 120 Last vom Inhaber selbst ab⸗ geladen wurden. Der Vorrath ist sehr gering. Roggen fehlt, die Zufuhr ist so unbedeutend, daß der Bedarf nicht befriedigt werden kann. Das Kon⸗ sument zahlt am Markte für 114—115pfd. 60 Sgr., ca. 50 Last 118pfd. auf dem Speicher nicht unter 60 Sgr. zu haben. Gerste 45 a 47 Sgr. Hafer, frischer, 25 Sgr., alter 30 Sgr. Erbsen, weiße, 80 Sgr. Wei⸗ zenmehl Nr. 1 125 Sgr. p. 62 Pfd. Russ. Roggenschrotmehl wird 2 85 Sgr. p. Ctr. sich diese Woche räumen, zu bedauern ist, daß der Vor⸗ rath nicht größer ist.

Lufsc jetzt stark zugeführt, zuletzt mit 65 72 Sgr. bezahlt, scheint durch die flauen Berichte vom Auslande wenig Kauflust zu finden. Für 114pfd. Schlagsaat nur 60 a 61 Sgr. geboten; nach Säesaat ist mehr Nachfrage.

Flachs ohne Handel. 8

Spiritus ist wieder höher gegangen, zuletzt auf 13 Sgr. p. pCt. R. versteuert auf Lieferung verkauft und dazu nicht mehr zu haben, wird jetzt in loco auf 15 Sgr. gehalten, zu 14 Sgr. nicht zu kaufen.

Im Geschäft ist es bei uns überhaupt sehr still, wozu die in England noch immerfort stattfindenden Falissements gewiß das Meiste beitragen. Ob⸗ gleich unser Platz nur sehr wenig 688 nicht dabei betheiligt ist, bleibt doch so manche Ordre unausgefüͤhrt. 2 echsel sind sehr schwer zu placiren, nur nach kurz Englisch ist viel Begehr.

Danzig, 20. Okt. Marktbericht. An der Börse wurden gestern noch 8 L. 122 fd. inländ. Roggen zu unbekanntem Preise und 75 L. 103⸗ bis 104pfd. inländ. Gerste a 276 Fl. preuß. Cour. pr. Last verkauft.

Köln, 20. Okt. Getraidepreise. (2 Schfl.) Weizen direkt 8 Rthlr., dito p. Nov. 8 Rthlr. 7 ½ Sgr., dito p. März 1848 8 Rthlr. 6 Sgr.; Gerste 4 Rthlr. 25 Sgr.; Hafer 3 Rthlr.; Nappsaamen 10 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 5 Rthlr. 25 Sgr., dito p. Nov. 5 ½ 55⁄2 Rthlr., dito p. März 1848 5 Rthlr. 20 Sgr.; Rüböl kompt. 30 ¾ Rthlr., 1848 31 ½ Rthlr.; Preßkuchen, 1030

dito p. Okt. 30 ½ Rthlr., dito. p. Mai Stück 35 Nthlr.

Hamburg, 21. Okt. Einfuhr verschiedener Artikel vom 15. bis 21. Sktober incl. Kaffee: 36,097 Sack 504 Faß 50 B. Kakao: (3349 Sack + 970),= 4319 Sack 1961 Strob. 19 Pfd. Reis: 2289 Sack. Sago: 47 Fß. 2 Kst. Taback: 3034 ¼ B. 29 Col. 181 Ser. 2 Sack 85 Fß. 283 Roll. 83 Kst. 1217 Pack. Thee: 6 Kst. und 30 8 K. Zucker: 37,754 Kil. 416 Fß. 5531 Sack 54,980 Broden 2875 Mt. 1400 B. 226 Krb. u. 4535 Kst.

Pfeffer: 3743 S. Piement: 60 Sack. Macis: 3 Faß. Nüsse 4 Fß. 1 Kst. Kardamom 6 Kst. Ingber: 1 Kst. 279 S. Cassia lignea: 10 P. Indigo: 26 Kst. 37/1 u. 69/3 K. u. 1 Col. roth. 8 Fß. 1 .enel 1087 B. Wolle: 635 B. 4 S. Twist: 528 B. 21 Fß.

rb.

Häute: 4917 Stck. 3 B. 765 Bd. 4 P. Felle:; 48 B. 43 P. 6 Kst. 60 Stck. 15 Col. 7 Fß. 276 Bd. „Knupfer: 8 Rol. 22 Col. 1592 Barren. Zink: 31,769 Pl. (14,700 Zt.) Zinn: 691 Bl. 100 Stck. Stahl: 17 Kst. 119 Bd. 2 Fßl. Eisen: 160 Ts. 18 Stck. 1 Kst. 522 Pl. 2730 Bd. 17,144 Stg.

Butter: 8 Krf. 8 Tpf. 57 F. 352 Geb. 489 2, 2335/3, 90474, 398/8, 10/16 T. Käfe: 144 Kst. 8 Kbl. 107 Fß. 4554 Sick. 80 d

Span. 5 % —. 3 ⁰% do. 25 ½. 25. Bexb. 90. 89½

““ 5 in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableaux).

11“

Weizen: 1000 T. 900 T. 2196 S. 228 Lst. 6 F. Roggen: 21 130 T. 136 Lst. 27 F. 800 Tsch. Buchweizen 1. 758. Güste: 289 8 655 T. 41 L. 16 Fß. Hafer: 1413 T. 207 S. 450 Tsch. Erbsen; 1411 2; 3 . 12 g 23 „en 886 T. 13 Kst. 1 Fß. (3 Sack wße. icken: . 3 Kst. Linsen: 109 Wspl. S 7 S. Rapps 340 T. 1 100 Wsft. 44 S0. Cedernholz: 2 Bl. 24,220 Stck.

8 London, 18. Okt. Getraidemarkt. Die Weizen⸗Zufuhr von Esser und Suffolk war heute mäßig, von Kent groß; das Meiste, gewöhn⸗ liche Qualität, konnte nicht anders als mit einer Preis⸗ Ermäßigung von 3 Sh, pr. Or. gegen heute vor 8 Tagen verkauft werden. Fremder Wei⸗ zen ist vernachlässigt; die feinsten Sorten fanden wenige Käufer zu vorigen Preisen, die gewöhnlichen Sorten waren unverkäuflich. Gerste ist 1 Sh billiger. Bohnen sind rarer, aber unverändert im Werth. Erbsen niedri⸗ ger; fremde weiße wurden reichlich zugeführt, und das Meiste von englischem blieb deshalb unverkauft, obschon niedriger angeboten. Hafer verkauft sich schwer, und der Preis stellt sich zu Gunsten des Käufers. Der höchste Preis von englischem Mehl fiel um 3 Sh. pr. Sack; Mehl in Fässern muß 1 Sh. niedriger notirt werden.

Geldmarkt. Die Fonds eröffneten heute Morgen etwas fester, als sie am Sonnabend schlossen, aber wurden bald wieder flau. Consols für Rechnung 81 ¼ a 81 ¼, sanken auf 81 ½, für Geld wurde gemacht zu 81 und 81 ½ und 80 ½. Gegen den Schluß der Börse war der Markt sehr gedrückt wegen neuer ansehnlicher Verkäufe. Consols sind 80 ½ a 80 und 81 ½ a 81¼¾ für Rechnung. Exchequer Bills 25 a 30 Sh. Diskonto. 85

Auswärtige Börsen. 1 Amsterdam, 20. Okt. Niederl. wirkl. Sch. 534 %. 5 % Span. Augsblurg, 19. Okt. Baxer. 3 ½ % oOblig. 93 Br. do. Bank-Actien 1I. Sem. 1847 —. Wörtt. 3 ⅔½ % Oblig. 88 Rr. 4 ½ % 100 ½. 100. Darmst. 50 Fl. Loose 76 ½ Br. Bad. 50 Fl. Loose v. 1840 56 Br. 35 Fl. Loose 36 Br. 3 ½ % 89 Br. Frankfurt a. M., 21. oOkbt. Stiegl. 86 ½. 54 ½. Poln.

Mahagoniholz: 243 Bl. 2744 Stck. Hörner: Cigarren: 2,053,350 Stck.

5 % Met. 104 ½. 300 Fl. L. 96 ½.

Bank-Act. 1932. do. 500 Fl. 79 ½ Taunus Actien 347 ½. 347

Hlamb urg, 21. Okt. Bank-Actien 1600 Br. Eungl. Russ. 104½ Br. Hamb. Berg. Actien 91 Br. Magd. Wittenb. 81 Br. Hamb. Berl. 100 ½ 100 ¼. All. Kiel 108 ½. 108 ¼. Gläckst. Elmsh. 53 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Rotbsek. 62 ½. 62. Mecbl. 59. 58 ½.

Leip zig, 22. Okt. Leipz. Dresdn. Act. 116 ¼ Br. Sächs. Bayer. 883 Br. Sachz. Schles. 100 ¼ Br. Cbem. Ries. 55 Br. Löb. Zitt. 50 Br. Mgd. Leipz. 225 ½ Br. Berl. Aub. Lt. A. 110 ½ 6. Lt. B. 106 ¾ 6. Dess. Bank-Act. 100 Br.

Lond oln, 18. Okt. Cons. 80 ½. 79 ½. Ard. 17 ½. 16 ⅔. Pass. 3 ½. 2 Ausg. Sch. 12. 11. Iut. 53. 52. 4 % 83. 81. Port. 21. 19. Mex. 18. 17.

Wien, 21. 0Okt. 5 %% Net. 104 ½. 4 % 4. 93. 3% 40. 66 Actien 1615. Aul. de 1834 156. de 1839 121 ¼, Elogav. 114. Nordb

(Teles. Depesche aus Köln, vom 23. Okt.) .

Amsterdam, 21. Okt. Int. 53 ⅞.

London, 19. Okt. Cons. 79 ½ baar. 80 ¼ Reechn.

Paris, 20. Okt. 3 % Rente 75. 35. 5 % Rente 114. 80.

Integr.

Kopenh.

Bank- 5.

Nordb. 525. Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

1847. 22. Okt.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens

6 Uhr.

336,22“ Par. 337,010 Par. 337, 11“Par. Asellwärme 2h R. + 4,5 R. + 9,90 R. + 4,2˙ R. Flusswärme 9n + 3,8“ n. + 5,2* . + 3,6° R, Bodenwärme 9,1*9 R.

Dunstsättigung- 89 pCt. 51 pCt. 88 pCt. aewaanaeeavoeh,”0z„mn.

Wetter halbbeiter. trüb- halbbeiter. Niederschlag0,011“⁄Rh.

LWEWE1“ W. W. W. Wüuürmewechsel + 10,2°

Wolkenzug . .. W. + 8,19

Tagesmittel: 336,88 Par. +. 6,20 R. + 4,2“9 R..U 76 pet. W.

Luftdruck Luftwärme . Thaupunkt .

Die Besuche des Diakonissenhauses Bethanien sind in der letzten Zeit so überhäuft gewesen, gestört worden ist. Es hat

Donnerstags Nachmittags nur gegen Abgabe von Eintritts⸗Karten, die Tages zuvor bei der Pförtnerin zu erhalten sind, besucht werden kann. Fremden ist der Zutritt, ohne Karte, an jedem Tage gestattet. Um gefällige Beach⸗ tung obiger Anordnung wird ergebenst gebeten. Die Besuchszeit bei den Kranken ist Mittwochs Nachmittags von 2 bis 4 Uhr. Berlin, den 21. Oktober 1847. Die Oberin.

Königliche Schauspiele. Sponntag, 24. Okt. Im Opernhause. 123ste Abonnements⸗ Vorstellung: Fröhlich. Hierauf: Der geprellte Alkade. Anfang halb 7 Uhr. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:

Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: blaue Schleife, Lustspiel in 5 Abtheil., von Mansen.

Montag, 25. Okt. Im Schauspielhause. 182 ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Ein Billet, Original⸗Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch⸗Pfeiffer.

Die

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 24. Okt. Der Lumpensammler von Paris, Drama Nach dem Fran⸗ zösischen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt. Die Musik zur Ver⸗ änderung der Tableaux und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang („Bacchanal“) des dritten Tableau, gedichtet von Ka⸗ lisch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri.

Montag, 25. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Don Giovanni (Don Juan). Oper in 2 Akten. Musik von Mozart. (Mit Original⸗Recitativen.) (Sgra. Dugliotti: Zerline.)—

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. u. s. w.

Zu dieser Vorstellung sind die mit „Sonnabend“ bezeichnelen illets gültig. S 26. Okt. Zum erstenmale: Herr Karoline. Vaude⸗ ville⸗Posse in 11Akt, nach Vavin und Boyer, von Dr. Kalisch. Die Musik theils komponirt, theils arrangirt von dem Königlichen Ballet⸗

Musik⸗Dirigenten, Herrn Gährich.

Vorher: Pantoffel und Degen.

Lustspiel in 3 Akten, von Holbein.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. ’. Im Selbstverlage der Expedition.

1 Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. 8

daß selbst die Ruhe der Kranken dadurch demnach die Einrichtung getroffen wer⸗ 8 den müssen, daß das Haus an den Besuchstagen, Montags und von 2 4 Uhr, von hiesigen Einwohnern

8

Deutsche Bundesstaaten.

Großbritanien und Irland. 2

1 5 Berlin, 22. 1 hält folgenden Plenar⸗Beschluß des Königlichen Geheimen Ober⸗

bun un Un 1 8üe nadet ne, uaC. 288g2 38

“““— 1 8 8 F1144“*“

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Inland. Berlin. Plenar⸗Beschluß des Königlichen Geheimen Ober⸗

Tribunnls.

Königreich Hannover. Veränderun⸗ gen an der Universität Göttingen. Herzogthum Anhalt⸗Deßau. Landwirthschaftliche Lehr⸗Anstalt in Patzig.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Verleihung der Grafenwürde an General Nikitin. Treffen gegen die Lesghinen. Vermischtes. Frankreich. Paris. Die Waffensendungen für den Sonderbund. Schreiben aus Paris. (Das neue Prüfungs⸗Reglement für Konsulats⸗

Aspiranten; schroffer Witterungswechsel.) 1 Sir R. Peel in Liverpool.

London. Vermischtes. 8 Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Die Gesandtschaft nach Rom; die Opposition und das Ministerium; Blick nach Flandern.) Spanien. Schreiben aus Madrid. (Näheres über die Aussöhnung der Königin mit dem Könige.) Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Inland. Das Justiz⸗Ministerialblatt ent⸗

Okt.

Tribunals, die Form der bei bestehender Gütergemeinschaft von der Ehefrau zu ertheilenden Einwilligung in die von dem Ehemanne vor⸗ zunehmende Veräußerung oder Verpfändung von Grundstücken be⸗ treffend:

„Die nach §. 378 Titel 1 Thl. II. des Allgemeinen Landrechts von der in Gütergemeinschaft lebenden Ehefrau zu ertheilende Einwilligung in die von dem Ehemanne vorzunehmende Veräußerung oder Verpfändung der zur Gütergemeinschaft gehörigen Grundstücke und Gerechtigkeiten bedarf zu ihrer rechtlichen Wirksamkeit der schriftlichen Form. .Angenommen in Pleno, den 22. März 1847.“

Deutsche Bundesstaaten. 1978

Königreich Hannover. (H. C.) Von den neun kieler Professoren ist wieder einer an die Hochschule zu Göttingen berufen worden und zwar der Professor der Geschichte und Politik Waitz.

Bedeutende Veränderungen sind für das den 25sten d. beginnende Winter⸗Semester auf der Hochschule zu Göttingen nicht vorgenom- men worden. Hofrath Rudolph Wagner, welcher im Juni von Stu⸗ denten und Bürgern, nach einer 22 monatlichen Abwesenheit, überaus glänzend empfangen wurde, wird Physiologie vortragen und zugleich die praktischen Uebungen im physiologischen Institute leiten. Dr. Sar⸗ torius von Walthershausen ist zum Honorar⸗Professor in der philo⸗ sophischen Fakultät ernannt worden und hat eine öffentliche Vorle⸗ sung über physikalische Geographie angekündigt. mann wird Rechtsphilosophie, Kriminal⸗ Prozeß, Kirchenrecht vortra⸗ gen und zugleich öffentlich über die neuen, jetzt geltenden Straf⸗Co⸗ dices lesen. Das durch den Tod des Kanzlei⸗Direktors Stromeyer erledigte Amt eines Regierungs⸗Bevollmächtigten ist dem Kanzlei⸗ Direktor Planck, bisher Ober⸗ Appellationsgerichts⸗Rath zu Celle, übertragen worden.

Herzogthum Anhalt⸗Deßau. (L. Z.) In Kochstedt bei Deßau besteht unter Leitung des Herrn Patzig eine landwirth⸗ schaftliche und Wiesenbau⸗Lehranstalt, welche in den 10 Jahren ihres Bestehens (sie ward 1837 in Jannowitz gegründet und 1844 nach Kochstedt verlegt) bereits 63 Pensionaire deren ein großer Theil aus Rußland, Schweden und Dänemark war gebildet hat. Diese Anstalt war bisher auf die Bildung von Wiesenbau⸗Technikern be⸗ schränkt; von jetzt an ist sie aber zu einer größeren landwirthschaft⸗ lichen Lehranstalt erweitert, welche sich von einer höheren landwirth⸗ schaftlichen Akademie nur dadurch unterscheidet, daß die Lehrgegen⸗ stände alle nur das praktische Leben des Landwirths betreffen und besonders für die Heranbildung praktischer landwirthschaftlicher Be⸗ amten gesorgt, zugleich aber größeren Grundbesitzern Gelegenheit ge⸗ boten wird, praktische Handarbeiter zu Wiesenbaumeistern heranzubil⸗ den. Die Theilnehmer dieser zweiten Klasse zahlen nur 20 Thaler Zonorar für den Unterricht eines Sommer⸗Semesters und können

ich dies durch Arbeit (jeder Tag, wo sie sich mit Ausnahme zweier Lehrstunden beim Wiesenbau beschäftigen, wird mit 5 Neugroschen gelohnt) abverdienen.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 16. Okt. Se. Majestät der Kaiser hat dem General der Kavallerie, Nikitin, Inspektor der Reserve⸗Kavalle⸗ rie, als Zeichen der Zufriedenheit mit dem musterhaften Zustande der demselben anvertrauten Truppen, die Grafenwürde des russischen Reichs verliehen.

Aus dem Lager beim Weiler Salta in Daghestan sind fol⸗ gende Nachrichten vom 10. September hier eingegangen:

„Nachdem am 19. August die Schaaren Kibit⸗Mahomet'’s zurückge⸗ schla en und am isten desselben Monats die rechte Flanke unseres Lagers von Feinden gesäubert worden, wurden die Tranchee⸗Arbeiten gegen den Weiler Salta eifrig und mit dem besten Erfolge fortgesetzt und Batterieen zum Bresche⸗Schießen errichtet. Am 3. September wurde der einzige Ver⸗ bindungsweg, der dem Feinde mit der Brücke von Salta offen geblieben war, und welcher durch die Gärten auf der linken Seite des Auls führte, von unseren Truppen besetzt. Zu dieser Bewegung war der General⸗Major Bürno mit zwei Bataillonen und einer Abthei⸗ lung der samurschen Infanterie⸗Miliz abgeordnet worden, während zugleich, um die Aufmerksamkeit des Feindes abzuleiten, den Trup⸗ pen im Hauptlager befohlen ward, sich hinter den Trancheen zu sammeln und die Vorbereitungen zu einem Sturme simulirt wurden. Diese Anord⸗ nungen hatten den besten Erfolg. Kaum bemerkten die dem General⸗ Major Bürno entgegenrückenden Feinde die in unserem Lager herrschende Aufregung, als sie auch zum Schutze der Vorderseite des Auls zurückeilten. Hierauf wurden von unseren Truppen ohne allen Verlust die Gärten besetzt und augenblicklich zur Befestigung dieser Position geschritten. Die Lesghi⸗ nen erkannten die Wichtigkeit der verlorenen Stellung zu wohl und griffen demnach gleich noch in der Nacht die Abtheilung des General⸗Majors Bürno an, welche kaum Zeit gehabt hatte, sich zu befestigen. Auf einer vor der Position liegenden Höhe entspann sich ein Handgemenge, das über zwei Stunden dauerte. Die Lesghinen stürmten siebenmal, wurden aber immer zurückgeschlagen und mußten sich endlich mit ungeheurem Verluste zu⸗ rückziehen. Die Fußstege, welche dem Feinde als einzige Verbindung mit der Brücke übrig geblieben sind, und sogar der Wasserspiegel des Flusses selbst liegen unter dem Feuer der Truppen des General⸗Majors Bürno. Dieses erfolgreiche, aber hartnäckige Treffen konnte auch für uns nicht ohne einigen Verlust bleiben; besonders empfindlich ist der Tod des Oberst⸗Lieu⸗ tenants Bibanoff, der schon bei Gergebil verwundet wurde und hier den Tod der Tapferen starb. Unterdessen war die Hauptmine am 5. September durch den Ingenieur⸗Oberst⸗Lieutenant Keßler bis zum mittelsten Thurm an der vorderen Fronte der Befestigung geführt worden. Durch ihr Auf⸗ fliegen wurde nicht nur der Thum selbst, sondern auch der größte Theil der umliegenden Erdhütten in die Luft gesprengt. Der Gesundheitszustand der Truppen ist, trotz der herrschenden Hitze und der harten Arbeit, welche die Soldaten verrichten müssen, vollkommen befriedigend. Von der Cholera zeigt sich keine Spur. Auf den übrigen Punkten des Landes haben die

ergvölker keine Feindseligkeiten unternommen, bis auf einen Ueberfall, den Daniel⸗Bek auf zwei Dörfer im kasikumyslischen Chanat versuchte. Dieser

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Professor Herr⸗

des Examen vor einer Spezial⸗Kommission bestanden hätten.

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Streifzug wurde jedoch von der kumychschen Miliz, die der Garde⸗Rittmei⸗ ster Alagar⸗Bek fuhrte, zurückgeschlagen.

Seit Eröffnung der Schifffahrt bis zum 20. September sind dieses Jahr 749 Schiffe hier eingelaufen und 770 abgesegelt.

Schon ist ein Monat verflossen seit Ledet's unglücklicher Luft⸗ reise, und jetzt hegt man keine Hoffnungen mehr über eine vielleicht mögliche Rettung dieses Aëronauten; seine hülfsbedürftige Familie muß ein Opfer der bittersten Armuth werden, wenn die Wohlthätig⸗

keit ihr nicht zu Hülfe kömmt. Die Gesellschaft der Armenbesucher

bietet daher ihr Comtoir dem Publikum zur Annahme aller einkom⸗

menden milden Gaben an, wo jede, auch die geringste, Summe mit

Dank angenommen und zu diesem Zwecke angewendet werden soll. 11A“ Frankr. 8 ich.

Paris, 18. Okt. Der Constitulionnel ist noch einmal auf diesvem Journaldes Débats in Gestalt von bewirkten Verkäufen zu⸗ gegebene Sendung von Waffen an den Kanton Freiburg und andere Son⸗ derbunds⸗Kantone zurückgekommen. Diese Sendungen hätten nicht blos in Flinten, Säbeln und Haubitzen bestanden, sondern auch in Munition, Kartätschen und anderen Kriegsbedarf. Er fordert die Minister des Auswärtigen und des Krieges zu ausführlichen Mittheilungen über diese sonderbare, ganz und gar nicht auf zurückgestellte Waffen sich beschränkende, sondern ein ganzes Material eines Krieges umfassende Operation auf. Das Journal des Débats stelle die Sache als nichtsbedeutend hin, als ein bloßes Handelsgeschäft. Das sei aber ein

schöner Handel, in den die Regierung da sich eingelassen habe. Zwei Par⸗ teien wollten einander an den Hals; nur Waffen fehlten, und das Ministerium rühme sich, dieselben beiden ohne Unterschied zu liefern. Die Tag⸗ satzung habe ausdrücklich Waffenzufuhr an die Sonderbunds⸗Kantone verboten, und wenn Frankreich mit der Schweiz im Frieden sich be⸗ finde, so gebe es auch keine andere Regierung für dasselbe dort, als die Tagsatzung. Mit ihr müsse man verhandeln oder davon ganz absehen. Nach den vom französischen Ministerium befolgten Grund⸗ sätzen sei nicht abzusehen, weshalb Rußland und Oesterreich nicht die Vendée mit Kanonen und Kartätschen versorgen sollten, wenn bei einem Regierungswechsel die von ihnen in Frankreich bevorzugte Partei sich einfallen ließe, was Gott verhüten möge, zu den Waffen zu greifen. Schließlich erklärt der Constitutionnel, in dem Allen einen wahren Verrath an der liberalen Sache und der Sache Frank⸗ reichs sehen zu müssen. Das Journal des Débats vertheidigt nun darauf in einem eigenen leitenden Artikel die Regierung gegen diese heftigen Angriffe. Es giebt die Thatsache zu, meint aber, daß diese gar nichts Auffallendes habe; es sei nämlich nichts Seltenes und nichts Neues, daß die Regierung Waffen verkaufe; sie verkaufe sehr häufig Waffen an fremde Regie⸗ rungen, und namentlich sei dies nicht das erste Mal, daß sie Waffen an einen Kanton der Eidgenossenschaft ablasse; erst jüngst habe sie 10,000 Flinten an den Papst und 17,000 an die Städte Ancona und Bologna verkauft. Das Journal des Débats spricht sich bei diesem Anlasse entschieden für den Sonderbund aus; es meint, daß die Ungesetzlichkeit der Beschlüsse, durch welche man den Krieg gegen den Sonderbund vorbereitet, allen Personen von gutem Glau⸗ ben klar und offen daliege. Die Beschlüsse der Tagsatzung gegen den Sonderbund werden von dem ministeriellen Blatt als ein Staats⸗ streich bezeichnet.

. Paris, 18. Okt. Der Zweck des so eben erschienenen neuen Reglements in Betreff der Prüfungen, die künftig diejenigen jungen Leute zu bestehen haben sollen, welche Anstellungen bei Konsulaten im Auslande finden wollen, ist, den Artikel 2 einer Königlichen Ver⸗ ordnung vom 26. August 1845 in Betreff einer neuen Organisation der Konsulats⸗Einrichtungen zum Vollzug zu bringen. Jener Artikel setzte fest, daß künftig junge Leute nur dann zu Konsulats⸗Zöglingen ernannt werden könnten, wenn sie zuvor ein dafür eigens abzuhalten⸗

t Spezi Das neue Reglement giebt nun die Zusammensetzung dieser Kommission, so wie die Art und Bedingungen der abzuhaltenden Prüfung. Die Zahl der von der Verwaltung alle zwei Jahre nach vorgenommener Prüfung zu bezeichnenden Kandidaten für die Pätze von Konsulats⸗Zöglingen wird auf funfzehn bestimmt, und sie sollen Anspruch haben auf drei Fünftel der in den Kon⸗ sulaten zweiter Klasse erledigten Posten. Die Zahl dieser Klasse von Konsulaten beträgt etwa sechzig. Diese rein reglementarische Maß⸗ regel ändert sonach durchaus nichts an dem gegenwärtigen Stande der Organisation der Konsulate, und ihre einzige Bedeutung liegt in den neuen Bedingungen für die Zulassung zur Prüfung, welche den Kandidaten auferlegt werden. Das Programm enthält fünf Theile, nämlich 1) Prüfung in den ausländischen Sprachen, 2) Fragen über Konsular⸗Verwaltung, 3) völkerrechtliche Fragen, 4) Fragen über po⸗ litische OHekonomie und 5) Fragen über Technologie und Handels⸗ Statistik. Das frühere Programm hatte auf der einen Seite zu viel, auf der anderen nicht genug verlangt, den Kandidaten war ein völliger Luxus von Wissenschaft auferlegt, während andererseits zu leicht über die praktischen Kenntnisse weggegangen wurde, welche den Beamten wahrhaft nützlich und fähig machen. Die wesentlichen Begriffe von politischer Oekonomie, das Studium und die Kenntniß der Tarife und Handels⸗Verträge, so wie der die Industrie betreffenden Fragen, fanden kaum einen Platz unter den üͤbrigens sehr ausgedehnten Bedingungen, welcher jeder Aspirant erfüllen mußte. Man war nunf dagegen der Ansicht, daß diese spe⸗ ziellen und positiven Kenntnisse in erste Linie gestellt werden müßten. Die Unfähigkeit vieler Konsulats⸗Agenten, die nur unvollkommen oder gar nicht ihre Aufgabe begriffen, zum Theil auch gewisse Theile ihrer Pflichten und Obliegenheiten ganz bei Seite setzten, weil sie dieselben nicht mit einem falschen Stolze, der sie beseelte, vereinbar fanden, war und ist allgemein anerkannt, und jedenfalls wird das neue Regle⸗ ment, wenn es den bestehenden Mißständen abhilft, dem Lande einen großen, sehr wesentlichen Dienst leisten. Doch es fragt sich, ob die Verbesserungen, die es in Besetzung der Konsulats⸗Posten hervor⸗ bringen soll, sich auch auf jenen Theil des Konsulats⸗Personals aus⸗ dehnen werden, der zwar weder im Budget noch auf der offiziellen Liste figurirt, aber nichtsdestoweniger auch seinerseits den franzoͤsischen Na⸗ men im Auslande repräsentirt und durch sein Verhalten auf dem un⸗ tergeordneten Posten der Konsulate oder Kanzleien den Interessen, deren Vertretung es gilt, nützlich oder schädlich werden kann. Dieser Punkt verdient hohe Beachtung: denn gerade in diesen Subaltern⸗ Stellungen sind namentlich in der neuesten Zeit wieder mehrfach die beklagenswerthen Folgen unglücklicher Wahl der Personen, die ihre Ernennungen nur der Guͤnst oder der Intrigue zu verdanken hatten, hervorgetreten. Die bei der französischen Legation zu Can⸗ ton vorgekommenen Skandale sind noch keinesweges vergessen. Noch ist es nicht lange her, daß die in einem der Staaten von Central⸗Amerika ansässigen Franzosen öffentlich bittere Klagen führten über das Benehmen eines mit konsularischen Functionen be⸗ kleideten Agenten. Vor wenigen Tagen erst zeigte sich wieder bei der

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Verhandlung eines Prozesses vor dem Assisenhofe des Seine⸗Depar⸗ tements, wie leicht es dem Kredit eines 8 airs von Frankreich, der zugleich Magistrat am höchsten Gerichtshofe des Königreichs ist (Herr Merilhou), geworden war, beim Konsulate lung für einen jungen Menschen zu erlangen, der sich aus ganz ei⸗ genthümlicher Veranlassung seines Schutzes zu erfreuen hatte, aber schon acht Tage nach seinem Eintreffen auf seinem Posten sich so be⸗ nommen hatte, daß er mit Hinterlassung eines nicht unbedeutenden Kassendefekts abgesetzt werden mußte. Es ließen sich noch manche Thatsachen ähnlicher Art auffinden für den Beweis der Nothwendig⸗ keit, daß künftig bei Besetzung der Subalternstellen der Konsulate mit eben so großer Umsicht zu Werke gegangen werde, als bei den höheren Posten. . 8

Wir haben seit etwa acht Tagen hier eine so merkwürdig milde Temperatur, Jahren zu erinnern vermag. Sie ist um so scharfen Kontrast bildet zu der rauhen kalten Witterung, welche uns der Anfang des Monats September gebracht hatte. Jetzt wechselt die Temperatur zwischen 16 und 20 Grad Wärme, und selbst die Nächte sind so mild wie im Sommer. Gestern Abend hatten wir, schon einige Male seit 8 Tagen, aber niemals mit gleicher Stärke, ein Gewitter mit heftigem Donner und Blitz, die mehrere Stunden des Nachts anhielten, und denen starker Regen folgte.

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Eroßbritanien und Irland. 888

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London, 16. Okt.

Peel's das schon erwähnte Diner gegeben, welchem der Stadtrath und die angesehensten Kaufleute Peel sprach seine Sym⸗ pathieen für den so hochwichtigen Handel von Liverpool aus, dessen Gedeihen auf das ganze Land zurückwirke; er äußerte auch, daß Nie⸗ mand geneigter sein könne, als er, auf Verbesserung der schlimmen Handelslage hinzuwirken.

Nach den Zeitungen von Jamaika vom 8. Sept. hat die Han⸗ dels⸗Kammer zu Kingston wegen der durch die Verminderung der Arbeit seit der Sklaven⸗Emancipation und durch die neue Gesetzgebung bezüglich des Zuckers verursachten höchst beunruhigenden Lage der westindischen Pflanzungen den Vorschlag gemacht, eine Versammlung von Abgeordne⸗ fen aller westindischen Inseln und Guiana's auf St. Thomas zu ver⸗ anstalten. In dieser soll über die Mittel berathen werden, die in Verfall gerathenen Interessen der Kolonisten aufrecht zu halten und durch geeignete Schritte die britische Regierung zu ernster Beachtung des Nothstandes der britisch⸗westindischen Kolonieen, so wie zu durch⸗ greifenden Abhülfe⸗Maßregeln, zu veranlassen. 8

Der zu Kalkutta erscheinende Englishman meldet, daß die Regierung von Bengalen im Begriffe stehe, eine Gesandtschaft nach der chinesischen Tartarei abzusenden, welche ihre Reise von Kaschmir aus antreten und von mehreren Gelehrten begleitet werden soll. Ueber den eigentlichen Zweck der Gesandtschaft verlautet blos, daß er mehr ein politischer, als ein wissenschaftlicher ist. mnmenee

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Belgien.

Brüssel, 17. Okt. Die von einer Fraction der katholi⸗ schen Opposition oder Geistlichkeit ausgehende Intrigue, wodurch der päpstliche Stuhl sich, wie es scheint, hat bestimmen lassen, die Annahme eines durch seinen Charakter, geistige Tüchtigkeit und politische Be⸗ deutung so hochstehenden Mannes, wie Herr Leclerc, als bevollmäch⸗ tigten belgischen Ministers abzulehnen, ist ihrer Quelle nach noch nicht aufgeklärt und wird auch schwerlich durch die bevorstehenden Kammer⸗Verhandlungen auf ihren Ursprung zurückgeführt werden. Sie bleibt aber der merkwürdigste Akt, den sich wenigstens einige Häupter der katholischen Partei (denn nur diese konnten jenen Ein⸗ fluß am römischen Hofe ausüben) in der Verblendung der Leiden⸗ schaft haben zu schulden kommen lassen, der ihnen aber im Lande noch bittere Früchte tragen dürfte. Herr Leclerc, seit zehn Jahren General⸗ Prokurator am Cassationshofe, hatte bekanntlich 1840 in dem gemäßigt⸗ liberalen Ministerium Lebeau⸗Rogier das Portefeuille des Justiz⸗Ministers gehabt und darin eine so vermittelnde und Achtung gebietende Stel⸗ lung behauptet, daß sich damals die katholische Opposition angelegen sein ließ, ihn von den gegen die Politik des Kabinets gerichteten Angriffen besonders auszunehmen, und die darauf folgende Nothombsche Administration Alles aufbot, ihn als Mitglied zu gewinnen. Herr Leclerc aber, der im besten Einverständniß mit seinen Kollegen gewesen und von der Ungerechtigkeit der Angriffe, welche man gegen dieselben gemacht, überzeugt war, lehnte alle derartigen Anträge, die

sich später mehrmals wiederholten, ab, betrat wieder seinen

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entschieden früheren Posten und erklärte sich nun diesmal bereit, den Gesandt⸗ schaftsposten in Rom anzunehmen, offenbar in der wohlmeinenden Absicht, dem das wahre Interesse der Religion von der politischen Ueberwucherung absondernden Pius IX. die hiesi⸗ gen Verhältnisse, die faktische Stellung der Geistlichkeit zu der Staatsgewalt in dem rechten Lichte darzustellen. Gerade weil man wußte, daß Herrn Leclere's Darstellung treu gewesen sen und gewiß Eingang gefunden haben würde, hat man zu Ver⸗ leumdungen seine Zuflucht genommen. Wie diese Mißhellig⸗ keiten oder Mißverständnisse zwischen dem Ministerium und dem rö⸗ mischen Hofe endigen werden, ist nicht vorauszusehen; gewiß ist, daß Herr Leclere jetzt, wie er öffentlich erklärt, unter keiner Bedingung diesen Posten annehmen wird, und das riun zu sein, keinen neuen Gesandten bei dem päpstlichen Stuhl zu er⸗ nennen, ein Fall, der diesem Hofe selbst am ungelegensten sein muß.

Die katholische Opposition rüstet sich übrigens auf allen punner zu einem heftigen Angriffe gegen das neue Kabinet, welches seinerseits auf der von Anfang an mit Entschiedenheit betretenen Bahn fortgehen zu wollen scheint, um die Staatsgewalt von den geistlichen Ein⸗ flüssen unabhängiger zu machen. Uebrigens, muß man gestehen, hat sich diese Politik bis jetzt mehr in persönlicher als sachlicher Beziehung geäußert, und man muß daher billig erwarten, daß das Ministerium mit wirk⸗ lich auf die Sache eingehenden Reformen hervortritt. Die Auf⸗ gabe, die das Kabinet zu lösen hat, ist freilich in jeder Hinsicht schwierig und durch die Unthätigkeit und theilweise Unfähigkeit des vorigen Ministeriums noch verwickelter geworden; in den Finanzen ist ein bedeutendes Desizit, die Eisenbahnen sind durch eine unge, schickte oder sorglose Verwaltung hinsichtlich der Einträglichkeit un des geordneten Betriebs hinter den billigen Erwartungen zurn 87 blieben, und der Verwaltung der Belgisch⸗Rheinischen Bahn sin 8. sonders große Vorwürfe zu machen, die Noth in Flandern dc noch stets offene und schwer zu heilende Wunde. 0 -2 des, der öffentliche Unterricht erwartet vurchgrefmam einige besserungen; bs sttzt rt. Kabinet nbsten Uebelständen Mittel ahnen lassen, wodurch es den brigf. bfeauf 6 Monate abzuhelfen gedenkt. Ein holländischer Ban quiengh genommen; das ür 3 Millionen Franken Tresorscheine zu „Zas die unglückliche Lage ist wenig, wo 20 Millionen nöthig sind. bekanntlich durch den kom⸗ der beiden Flandern betrifft, so ist diese

Sonntag den 24 en Oktober.

zu Panama eine Anstel⸗

wie Niemand sich einer ähnlichen zu Paris seit langen auffallender, als sie einen

Zu Liverpool wurde gestern zu Ehren

Ministerium scheint entschlossen

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