tretungen schuldig
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und gleichfalls werden alle die Ehren 62
wärtig genießen, so wie die Penscarhen — inanzen regelmäßig angewie
— du- 88 jetzt 844 Kraft stebenden Gesetze,
ments werden provisorisch aufrecht enddaß einer der Fundamental⸗Grund⸗ sllens sind, das in Bezug auf Unsere guten
„Da Wir außerdem * *½ B sätze Unserer Rezierung lcte mnen ersten Beweis jener strengen Unpartei- Luccheser, denen Wi g wollen, seine Anwendung finde, befehlen Wir lichkeit, die Uns oblicheg gstrafe, an deren Stelle die Strafe, 54. in der 8 nbsce Sen en in dem provisorisch beibehaltenen Kriminal⸗Koder zu⸗ Reihe der Stre
v. f folgt, treten soll. 2 nͤchst daraus, send e ner allen Unseren neuen lucchesischen Unterthanen, e anf Habren gewöhnlich auf lucchesischem Gebiet domizilirt waren, Be⸗ seit fünf I mgedeihen lassen, wenn sie verklagt, in Untersuchung oder ver ugefügten Schadens, gestörten Besitzes, Insulten, In⸗ 9 god vehn zece. wegen strafbarer Schlägerei und Verwundungen, j 1 0 er 8 * 9 — 8 8 dr 1 8
e sie bei Rauf händeln zugefügt wurden, wenn nicht dadurch der
Tod der verwundeten oder geschlagenen Person veranlaßt „2 u“ Schläge und Verwundungen bei Gelegenheit zugefügten Scha en w F9 dem Gut stattgefunden haben; wegen 5* 8 feuerung von Schießgewehren und Erplosion Fbn⸗ erletzung vvSen d ohne Vorbedacht; wegen Uebertretung der Lotto⸗, Jagd⸗ und Fischfang⸗ nnsege, so wie der Zoll⸗Vorschriften; wegen Uebertretung der Reglements Gesezserschniten binsichtlich der Besetzung und Versperrung öffentlicher Stra⸗ 8 n und Wege, Flüsse, Bäche, Ufer, Gestade und anderer dem öͤffentlichen Pebrauch gewidmeten Gegenstände; wegen. Uebertretung der Sanitäts⸗ Gesetze, der Vorschriften der öffentlichen Archive für Kontrakte, Versfälschun⸗ en ausgenommen; wegen Erbrechung der Kerker der Kriminal⸗Gerichte und Flucht aus denselben; wegen Widerstandes ohne Waffen und ohne Verletzung gegen die gerichtlichen Exekutoren; wegen einfacher Nothzucht; wegen erster und einfacher Nichtbeobachtung der Verbannung und des Erils; we⸗ gen Uebertretung der Staatsgesetze und Gewohnheiten über die Spiele, über die Kollekten, über die Leichenbegängnisse, über die Schenken und Wirthshänser, und überhaupt wegen allen anderen Uebertretungen der ein⸗ fachen Polizei⸗Vorschriften. 8 „Denjenigen, welche sich eines der obgedachten Vergehen oder Ueber⸗ gemacht haben, wenn es vor Erlaß des gegenwärtigen Gnadenbriefes geschehen ist, gewähren Wir Verzeihung und Nachlaß jener Leibes⸗ oder Geldstrafen, welche sie verdient haben würden, auch wenn der Prozeß noch nicht begonnen oder noch obschwebend ist oder das Urtheil be⸗ reits erfolgt ist. . 8 „Und damit aus gegenwärtigem Gnaden⸗Akte kein Nachtheil weder für die öffentliche Justiz noch für die Interessen dritter Personen erwachse, er⸗ klären Wir, daß die Begnadigung in ihren Wirkungen sich nur auf die Strafen erstreckt und daß hierbei die Entschädigungen, auf welche die be⸗ leidigten oder benachtheiligten Parteien Anspruch haben dürften, gänzlich ausgenommen sind; wenn es sich also um Geldstrafen handelt, so trifft der Nachlaß derselben nur diejenige Summe, auf welche die Großherzoglichen
welche sie gegen⸗ Lasten der Staats⸗
Verordnungen und Regle⸗
öffentlichen oder Gemeinde⸗Kassen Anspruch haben und keinesweges das
Interesse irgend einer Art, welches Privaten hierbei haben können, so wie auch die Vergütung der Prozeßkosten an den Großherzoglichen Fiskus, die Entrichtung des Zolles bei Uebertretung der Zollgesetze ausgenommen sind und bei Contrebande der Verlust des eingeschmuggelten Gutes und der zum Schmuggeln gebrauchten Werkzeuge fest bleibt.
„Die Personen, welche der Wirkungen Unserer väterlichen Milde theil⸗ haftig werden wollen, müssen 1) binnen sechs Monaten, von gegenwärtigem Tage an gerechnet, sich vor den kompetenten Gerichten stellen, um in den
gewöhnlichen Formen zu erklären, daß sie die Begnadigung annehmen. 2)
Westpr. Pfandbr. 3 ½ Grossh. Posen do.
Zu gleicher Zeit die Empfangscheine oder Quittungen der bei dem resp. Handel betheiligten Personen beibringen.
„Wir befehlen, daß während der obenerwähnten, zur Annahme der Begnadigung bestimmten Frist, jede Erxecution und jeder weitere Prozeß⸗Akt suspendirt bleibe, wohlverstanden übrigens, daß nicht mittlerweile die Ver⸗ jährungsfrist abläuft.
„Die, wie oben, zur Annahme der Begnadigung festgesetzte sechsmo⸗ natliche Frist ist peremtorisch; nach Ablauf derselben dürfen in keiner Weise neue Gesuche eingereicht werden.
„Wenn ein Zweifel entsteht, ob irgend ein Vergehen oder eine Ueber⸗ tretung in diesem Unseren gegenwärtigen Gnadenakte begriffen ist oder nicht, so steht die Entscheidung hierüber denselben Richtern zu, die das Urtheil über das begangene Vergehen oder die Uebertretung zu fällen gehabt hätten.
„Es ist Unser Wille, daß sowohl die von den Verurtheilten einzu⸗ reichenden Bittgesuche, als auch alle übrigen Eingaben behufs der Annahme gegenwärtiger Begnadigung, ferner die hierüber erlassenen Dekrete von der Stempel⸗ und Registrirungstare befreit sein sollen.
„Sämmtliche Angelegenheiten, deren Erledigung die Kompetenz der durch die provisorischen Anordnungen im Amte beibehaltenen Beamten über⸗ steigt, werden an eine provisorische Regierungs⸗Kommission überwiesen, die aus dem Marchese Commandeur Antonio Mazzarosa, dem Caval. Comman⸗ deur Nicolao Giorgini und dem Marchese Oberstlieutenant Lelio Guinigi besteht und welcher ein konsultirender Auditor beigegeben ist, den Wir pro⸗ visorisch in der Person des General⸗Advokaten Antonio Bicchierai ernennen. 4 „Diese Kommission hat durch das Organ Unserer Großherzoglichen Staats⸗Sekretariate die ihr zugewiesenen Angelegenheiten an Uns abzu⸗ geben, mit Ausnahme derjenigen, über die sie, nach den ihr, den Instructio⸗ nen gemäß, zustehenden Befugnissen selbst entscheiden kann. Gegeben am 11. Oktober 1847. Leopold. V. F. Cempini. L. Albani.“
Ky mnien. 9
Mazdrid, 15. Okt. (O. P. A. Z.) Wie allgemein versichert wird, soll das Wiedersehen der Königin Isabella und ihrer Mutter Marie Christine ein sehr herzliches gewesen sein; Isabella habe wie⸗ derholt ihre Freude über dies glückliche Ereigniß ausgesprochen. In Gegenwart der Königin Mutter soll auch das wieder vereinigte Kö⸗ nigliche Ehepaar die liebevollsten Erklärungen ausgetauscht haben. Marie Christine und der Herzog von Rianzares haben mit der Kö⸗
gin und dem König in dem Palast dinirt, und heute haben die bei⸗
H viele Personen empfangen. Durch eine Königliche s. Eeelherrea egestermn werden die in Disponibilität versetzt gewe⸗ 4 es Palastes wieder in ihre Functionen ei gesetzt. Palastes wiederum in ihre Functionen ein⸗
Man sagt, der Finanz⸗Mini neuen, sein ganzes Departement Minister des Innern ist von wich men. Aus Catalonien ist eine
ster beschäftige sich eiligst mit einem umfassenden Reglement. Auch der htigen Arbeiten in Anspruch genom⸗ dem Finanz⸗Minister vorstellen 8ee I dustrie dieser Provinz bezügliche Frage TTTI111816'“ Am 23. Juli hat der Fagen zu verhandeln.
ae der fren ge Geschäftsträger dem spanisch
General⸗Konsul angezeigt, daß die französtfche es em spanischen das Küstenland von Buenos⸗Ayres und dir öe .“ die von den Truppen der argentinischen Republie vespon Oriental, qlokiren. ik besetzt seien, zu
Randels- und Börsen⸗-aachtichten. Berlin, den 25. Oktober 1847.
Inländische Fonds: Pfandbriefe, Kommunal-P Geld-Course. Zf. Brief. Geld. (Gem. 4 2 Kur- u. Nm. Pfdbr.* Schlesische do. do. ELt. B. gar. do. Pr. Bk-Anth.-Sch
apiere und
Zf. Brief. 9¹½
Geld. Gem. St. Schuld-Sch. Seech. Präm. Sch.
K. u. Nm. Schuldv. 3¾ Berl. Stadt-Obl.
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3 5. — — 105 ½
Friedrichsd'or. — 13 .8 And. Goldm. à5th. — 12 ½1 Disconto. — 3 ½
do. do. ⁷ Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
2050 Ausländische Fonds.
Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 300 Fl. Hamb Feuer-Cas. ² 109 ½ do. Staats-Pr. Anl — Holl. 2 ½ % Int. Kurh. Pr. 0. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.
Eisenbahn- Actien.
E“ Russ. Hamb. Cert. 5 do. beiHlope 3.4. S. 5 do. do. 1. Anl. 4 do. Stiegl. 2. 4-A. 4 do. v. Rthsch. Lst. 5 do. Poln. Schatz0. 4 do. do. Cert. L. A. po. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C.
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Volleing. er Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A. do. Prior. Berl. Hamb. do. Prior. Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib. do. Prior. Chem. Risa. Cöln. Mind. Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf.
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0. Schl. L. B. Pts. Mgdb. do. Pr. B. — do. do. 103 ½ bz. 8 Rhein. Stm. 100 ¾¼ B 8 do. 111¾ e.
Prior. do. v. St. gar. Sächs. Bayr.
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do. Prior. 8 St.-Vohw. 96 ½1 a do. Thüringer. 72 n. Whb. (C. 0.) J do. Prior. 98 ¼ B. Zarsk Selo. 92 B. v11“ Quit. Bog.
110⅛ c. 24 % es 8 Aach. Mastr. ⸗ 115 3 G. Berg. Mrk. 50 81 B. — Berl. Anb. B. 45 106 ¼ — Bexb. Ludw. 70 93 bz. do. Thär. V. [20 101 ¾ G. Magd. Witt. 30 100 ½ bz. u. G. Mecklenb. 80 59 B. Nrdb. F. W. [70 68 5 bz. Rh. St. Pr. 70 — 81 ¾ bz.
Prior.
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Glogguitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz.
do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior.
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do. Prior. 79 ½ bz. do. III. Ser.
5 Nrdb. K. Fd. 4 4 4
106 B. 105 ⅛ bz. . Starg. Pos. 50 (Schluss der Börse 3 Uhr.) Die Course erfuhren heute wenig Veränderung, hatten indefs, bis auf Berlin-Hamburger, die höher bezahlt wurden, eine minder gute Haltung, als am Sonnabend.
0. Schl. Lt. A do. Prior.
Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen 72 — 74 Rthlr. Roggen loco neuer 47 — 49 Rthlr. 8 pr. Okt. 46 ½ — ¾¼ Bthlr. bez. 8 ⸗ pr. April sMai k. J. 48 Rthlr. bez. Hafer 48/52pfd. 26 — 28 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 29 Rthlr Gerste 43 — 44 Rthlr. Rüböl loco 11 ⁄12 — 11 ½ Rihlr. (IT - Okt. /Dez. 11 ⁄12 Rthlr. - Jap. Febr. 11 ⅔ Rthlr. Spiritus loco 29 ½ — ⁄¾, Rthlr.
Frühjahr 27 Rthlr.
Königsberg, 22. Okt. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Wei⸗ zen 70—85 Sgr. pr. Schfl.; Roggen 50—55 Sgr. pr. Schfl.; große Gerste 46—50 Sgr. pr. Schfl.; kleine Gerste 40—46 Sgr. pr. Schfl.; Hafer 22 — 20 Sgr. pr. Schfl.; graue Erbsen 70—84 Sgr. pr. Schfl.; weiße Erb⸗ sen 60 — 66 Sgr. pr. Schfl.; Kartoffeln 30—33 Sgr. pr. Schfl.; Heu 10. — 15 Sgr. pr. Ctr.; Stroh 90 Sgr. pr. Schock.
Danzig, 22. Oft. An der Börse wurden verkauft, gestern noch: 7L. 101 — 2 pfd. inländ. Gerste und 4 ½ L. inländ. w. Erbsen zu nicht bekannt gewordenen Preisen. 7 L. 119pfd. inländ. Roggen a 305 Fl.; heute: 26 V.
poln. Leinsaat a 380 Fl. preuß. Cour. pr. Last.
London, 19. Okt. Geldmarkt. Die gestern hier bekannt gewor⸗ dene Zahlungs⸗Einstellung einer der Hauptbanken in Liverpool, der Royal⸗ Joint⸗Stock⸗Bank, machte starke Sensation, obgleich man nicht zweifelt, daß die Verpflichtungen derselben durch die Actionaire werden vollständig, wenn auch erst nach einiger Zeit, erfüllt werden. Inzwischen wichen Consols gestern plötzlich um 1 ½ % und heute noch ¾ %, so daß der niedrigste Stand 78 ⁄¼ pr. baar und 79 ½ pr. 25. November war; sie schlossen jedoch eher fester zu 795 und 80 ½. Exchequer⸗Bill waren wieder bis 35 Sh. Diskonto berunter und schlossen 30 Sh. Fremde Fonds sind ebenfalls merklich nie⸗ driger, nur spanische haben sich behauptet. — Geld ist noch immer sehr be⸗ gehrt, an der Fondsbörse zu 7 a 8 %, so wie zu gleichem Diskonto für beste kurze bis 3 Mt.⸗Wechsel. Piaster und Silber in Barren sind ½ Pce. gewichen, wozu jedoch einige Nehmer sich zeigen. — In Wechseln war das Geschäft heute in Folge des herrschenden Mißtrauens natürlich wieder sehr beschränkt, und unsere Course von Amsterdam, Hamburg, Wien und Triest sind abermals schlechter. Nur Paris, besonders in langer Sicht, war be⸗ gehrt; sämmtliche Notirungen sind übrigens für erstes Papier. In Eisen⸗ bahn⸗Actien blieb es sehr gedrückt, und Preise sind gleichsam nominell.
Waarenmarkt. Da die Handels⸗ und Geldverhältnisse sich immer ungünstiger gestalten, so befinden sich auch die Waarenmärkte noch eben so ungeregelt, wie es schon seit einigen Wochen der Fall gewesen ist. Es sind wieder einige Handelsfirmen unfähig, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen, die sehr bedeutend sind, während einige der inländischen Bankers in Folge des Geldmangels sehr gelitten haben. — Auf Warrants (Entrepotscheine) sind nur Wenige geneigt, Vorschuß zu leisten, obgleich die Preise der Waa⸗ ren jetzt sehr niedrig und weit unter deren Kostenpreis stehen. Aus der folgenden Tabelle ersieht man, wie viel seit heute vor einem Jahre die
Preise gefallen sind: 1847. 1846. .—
27 Sh. — P. 53 Sh. — P. 34 Sh. — P. a 59 Sh. — P. Ceilon⸗Kaffee 82 „ 70 37 „ — „ a 100 » — ». Ostind. Reis 9 „ a 15 » 19 Amerif. Baumwolle — 4 ½ „a 1. „ 8 „ — »„ 4 ⁄½ a 1 Ostind. Indigo 1 „ — » a2 5 .1 3 5„ — 2 10 2 a 6 2 Die Importeure und Eigner von Kolonialwaaren zeigen sich noch sehr ge⸗ neigt, zu realisiren, und der überflüssige Vorrath am Markt hat in den letz⸗ ten acht Tage eine weitere Preis⸗Erniedrigung zur Folge gehabt, besonders von Zucker, Thee, Ceilon⸗-Kaffee, Reiß und Rum. Aus der Hand wurde sowohl für den inländischen Verbrauch, als zur Verschiffung, wenig gekauft, und was in Auction gestellt wurde, hat nicht alles Nehmer gefunden, so niedrig und so tief unter denen auf den Kentinentalmärkten die Preise hier auch stehen mögen. Zufuhr ziemlich stark, Vorrath größer und fast durch⸗ gehends bedeutender als gleichzeitig in 1846. Eine große Menge Auctionen sind angesetzt, einige derselben sehr belangreich. In der Quartal⸗Auction von ostindischem Indigo hat es sich seit
Roher Zucker
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Dienstag mit dem Absatz, ungeachtet einer weiteren Herabsetzung der Preise, nicht gebessert, ausgenommen, daß gestern etwas mehr Frage aufkam. Die Erniedrigung der Preise, gegen die in der Juli⸗Auction bezahlten, beträgt von Bengal⸗ 4 a 6 Pee. (von den ord. und Mittelsorten am meisten), von Madras⸗, Oude⸗ und Kurpah⸗ 3 a 6 Pce. Die Eigner gaben eine große Verkaufsneigung zu erkennen. Von dem bis diesen Nachmittag vorgekom⸗ menen Quantum von 11,194 K. sind 6453 K. zurückgezogen und 1214 K. eingerufen, also 3527 K. verkauft worden.
1 Liverpool, 16. Okt. Baumwollenmarkt. Heute zeigte sich we⸗ nig Leben im Markte, und es wurden nur 2000 B., davon 800 B. zur Aus⸗ fuhr, gekauft.
“
Vom 18. Okt. Der heutige Umsatz beträgt nur 1200 B. Der Markt war in der größten Verwirrung, und die Preise sollten eigentlich als nomi⸗ nell notirt werden, indem die Stockung der „Royal Bank“ (eine Joint Stock Bank) die größte Bestürzung verursacht hat. Amerikanische Baum⸗ wurde heute zu ¼ a ¾ Pece. niedrigeren Preisen als am Freitage ver⸗ auft. G
Vom 19. Okt. Die Preise waren heute wieder sehr unegal und si Verkauft 1500 B., 1,. B. an Spekulanten. 88 3 1aan.
Bremen, 21. Okt. Getraide. Weizen kam nur bei einzelnen Lasten zum Abschluß. — Von Roggen wurden nur einige wenige Particen umgesetzt; die Kauflust war beschränkt, Preise indeß erfuhren keinen weiteren Druck. — Gerste bedang, bei mäßigen Zufuhren, für den Bedarf noch fol⸗ gende Notirungen. — Von Hafer traf ebenfalls nur wenig ein und war daher leicht zu begeben. — Bohnen fehlen. — Letztbezahlte Preise: Weizen 135 a 145 Rthlr.; Roggen, getr. Ostsee⸗ 76 a 77 ⅔ Rthlr., Sand⸗ 85 Rthlr., Odessa⸗ wird auf 90 Rthlr. gehalten; Gerste, oberl. 82 Rthlr., niederl. 60 a 65 Rthlr.; Hafer, oberl. 45 a 48 Rthlr., niederl. 42 a 55 Rthlr. — Von Rappssaamen nichts zugeführt.
Taback. Umsatz von nordamerikanischem: 102 F. Ohio⸗, 50 F. Marpland⸗, 12 F. Virgini⸗, 206 F. Kentuckyv⸗ und 23 F. Stengel. La⸗ ger: 5991 F. Marpland⸗, 974 F. Virgini⸗, 1437 F. Kentuckyo⸗ und 598 F. Stengel. Umsatz von westind. und südamerikan.: 1039 P. Blätter⸗Puerto⸗ rico⸗, größtentheils von den neuen Zufuhren, 1472 Sur. Domingo⸗, 91 K. Seedleaf⸗, 6 K. Florida⸗. Vorräthe in erster Hand: ca. 1450 Sur. Ha⸗ vana⸗, ca. 5900 Sur. Cuba⸗, ca. 1400 Sur. Domingo⸗, ca. 1425 K. Seedleaf⸗, ca. 1000 P. Blätter⸗Puertorico⸗, ca. 170 Kb. Varinas⸗ in Rol⸗ len, ca. 1500 Kb. do. in Blättern, ca. 1575 P. Brasil⸗ in Blättern und ca. 90 K. Florida⸗.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 22. Okt. Miederl. wirkl. Sch. 53 5. 5 % Spav. — 3 % do. 29. .
Antwerpen, 21. Okt. Zinsl. —. Neue Aul. 13 ½¼.
URtamburg, 23. Okt. Bank-Actien 1600 Br. Bugl. Buss. 104 ¼ Br. Hamb. HBerg. Actien 91 Br. Magd. Wittenb. 80 Br. IIamb. Berl. 100 ¼ 100 ½%. Alt. Kiel 108 ½. 108 ½. Glückst. Rlmsh. 53 Br. Rendsb. Neum. 90 Br. Rothsch. 63. 62. Meckl. 59. 58 ¼.
London, 20. Okt. Cons. 80 ½. 80 ¼. Ard. 17 ¼. 16 ¾. Pass. —.
Paris, 21. Okt. 5 % Rente flb cour. I15. 3 % fa cour. do. 75 55.
Wien, 23 0Okt 5 % Met. 104 ½. 4 % 4o. 93. 3 % do. 65 ½ Bank. Actien 1614. Aul. de 1834 156. de 18329 121. Gloggn. 112. Hordb. 152 ½.
Kopenh.
Ausg.
Meteorologische Beobachtungen.
1847. 24. Okt.
Nachmittags Nach einmaliger
Uhbr.
Morgens
6 Uhr. 2
Abends 10 Uhr.
Beobachtung.
331,65“ Par. 333,55 Par. 334,70“ Par. Quellwärme 7,8 R. 27.8 † 9,28 R. +† 4,4 ° R. Flusswärme 8 99 R. 5
Luftdruck 5 ”— R. + 3,4 SAlin + 1,18 R, Bodenw ärme †
Luftwärme... + „
Thaupunkt... + 1,3
Dunstsättigung’. 57 pCt. 60 pCt. 80 pCt. Ausdünstung0, 004 Rh.
Wetter. trüb. Regen. halbheiter. Niederschlag0,086 ⁄Rh.
W. W. W. VINcb,ℳ 10,2 8
— W. — + 1,7
333,30“ Par... + 7,6“9 R. +† 2,3“ R. 66 pCt. W. Um 10 Uhr Abends Nordlicht
Wolkenzug... Tagesmittel:
Ronigliche Schaufpiele.
Dienstag, 26. Okt. Im Opernhause. 124ste Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale: Rienzi, der letzte Tribune, große tra⸗ gische Oper in 5 Abth., von Richard Wagner. Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet. Die neuen Decorationen im ersten, dritten und fünften Akt sind von dem Königl. Decorationsmaler Gerst. An⸗ fang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden hohen Opern⸗ haus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges, im ersten Balkon und zur Tribüne 2 Rthlr. ꝛc.
Im Schauspielhause. Ste französische Abonnements Vorstellung: La première représentation de: La Vendetta, vaudeville-co- mique en 1 acte, par MM. Dumanoir et Siraudin. Une femme qui se jette par la fenêtre, comédie vaudeville en 1 acte, par Scribe. Les trois péchés du diable.
Im Potsdam: Die blaue Schleife, von Mansen. Anfang halb 7 Uhr.
Mittwoch, 27. Okt. Im Schauspielhause. 183ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Die Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., von H. Laube.
Sonnabend, 30. Okt. Im Opernhause. Mit Allerhöchster Ge⸗ nehmigung. Zum Benesfiz des Königlichen Schauspielers Herrn Gern. 1) Scenen aus dem ersten Akt des Lustspiels: Die Indianer in England. (Herr Gern betrat hierin vor 40 Jahren zum erstenmale die hiesige Bühne.) 2) Gesangspiece, vorgetragen von Dlle. Tuczek. 3) Pas seul, getanzt von Dlle. Polin. 4) Der Bär und der Bassa. (Dlle. Stich hat aus Gefälligkeit für Herrn Gern die Singparthie der Roxelane übernommen.) 5) Gesangspiece, vorgetragen von Dlle. Tuczek. 6) Pas de deux, getanzt von Dlle. Koch und Herrn Ho⸗ guet⸗Vestris. 7) Ein Stündchen vor dem Potsdamer Thore. An⸗ fang halb 7 Uhr.
Zu dieser gesaehge werden Billets Ope us⸗Preisen verkauft: 12 6“ Skrs se den e des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei⸗ ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphitheater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr. 8 Der Billet⸗-Verkauf zu dieser Vorstellung findet von Donnerstag 28sten d. M. an im ehemaligen Billet Verkaufs⸗Büreau statt. Die bei Herrn Gern eingegangenen Meldungen sollen, so weit als der Raum es gestattet, berücksichtigt werden, und wird ersucht, diese bestellten Billets bei Herrn Gern abholen zu lassen.
Die Inhaber von abonnirten und reservirten Plätzen werden ersucht, sich bis Mittwoch den 27sten d. M., Mittags 2 Uhr, in der Wohnung des Herrn Gern, Puttkammer⸗Straße Nr. 12, zu ertlären, ob sie ihre Plätze behalten wollen. 8
Königsstädtisches Theater.
Dienstag, 26. Okt. Zum erstenmale: Herr Karoline. ville-Posse in 1 Akt, nach Varin und Boyer, von Dr. Kalisch. Musik theils komponirt, theils arrangirt von dem Königlichen Ballet⸗ Musik⸗Dirigenten, Herrn Gährich.
Vorher: Pantoffel und Degen. Holbein. 8 Mittwoch, 27. Okt. erstenmale in dieser Saison: Akten. Musik von Donizetti. Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w. ö
Lustspiel in 5 Abtheil.,
zu folgenden mittleren
den
11“ Vaunde⸗ Die
Lustspiel in 3 Akten, von
(Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum Don Pasquale. Komische Oper in 3
—xeFeFeFeeraesnen—
Verantwortlicher Redacteur Dr.
Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckereii.
Beilage
2051
Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
Inhalt.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Vermischtes. — Königreich Württemberg. Vermischtes. — Großherzogthum Baden. Versammlung der badischen Lehrer und Schulfreunde. — Groß⸗ herzogthum Hessen und bei Rhein. Die neue Ordnung für die medizinische Prüfung. — Nächste Versammlung der deutschen Land⸗ und Forstwirthe in Mainz. — Herzogthum Nassau. Lahn⸗Regulirung.
Oesterreichische Monarchie. Prag. Entdeckung von Platina⸗Erz.
Frankreich. Paris. Nachrichten aus Algier. — Das Narvaezsche Mi⸗ nisterium. — Guizot unterzeichnet als Unterthan. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Die Convention mit Haiti; Kabylen⸗Angriff in Dschidschelli zurückgeschlagen; die Wahlreform⸗Bankette.)
Großbritanien und Irland. London. Sir Robert Peel in Liver⸗ pool. — Statue Huskisson's. — Vermischtes. — Schreiben aus Lon⸗ don. (Die Geldkrisis und der Zustand des Landes.)
Schweiz. Kanton Luzern. Wahl der Heerführer. — Kriegs⸗Rüstung. Kanton Basel. Auslegungen des Munitions⸗Transitverbots und andere Phänomene des Kriegsfiebers.
Italien. Florenz. Provisorische Verwaltungs⸗Kommission in Lucca. — Schuß eines Soldaten auf eine Patrouille der Nationalgarde. — Marquis d'Azeglio nach Turin. — Rom. Flinten⸗Ankauf. — Blattern⸗ Epidemie. — Kollekte zu Gunsten der Amnestirten. — Grillenzoni †. — Oktoberfeste. — Bevorstehende Promotionen und Standes⸗Aenderungen. — Das Reglement für die permanente Staats⸗Consulta. — Vermischtes. — Turin. Vermischtes. — Lucca. Feierlicher Einzug des Großherzogs.
Griechenland. Athen. Bürgschaft für Eynard’'s Darlehn. — Se⸗ nats⸗Adresse. — Feier des Namensfestes der Königin. — Vermischtes.
Türkei. Konstantinopel. Noten an die Mächte wegen der Insur⸗ rection in Albanien. — Vermischtes. G
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Görlitz. Unfall auf der Sächsisch⸗Schlesischen Bahn. — Geißlingen. Brücke über die Eib. — Weimar. Frequenz und Ertrag der Thüringischen Bahn.
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Ueber 400 Bürger von Würzburg begaben sich am 19. Oktober Abends in einem Fackelzuge vor den Palast des Kronprinzen und dea Kronprinzessin, um dem erlauchten Paare ihre Huldigungen darzubringen. Eine unermeßliche Volksmenge hatte sich dem Zuge angeschlossen, welchem zwei Musik⸗Corps voran⸗ gingen, die auf dem Schloßplatz mehrere Stücke spielten. Zu wie⸗ derholtenmalen wurde Ihren Königl. Hoheiten ein lautschallendes Lebehoch gebracht.
Der Abgeordnete Freiherr von Schäzler hat den Antrag ge⸗
ellt, „Se. Majestät zu bitten, dahin wirken zu lassen, daß der nächst⸗ jährige Zollkongreß so zeitig als möglich stattfinde, um eine gründ⸗ liche Revision des gegenwärtigen Zolltarifs unter Beiziehung von Sachverständigen vorzunehmen.“
Der General⸗Stabsarzt der Armee, Dr. F. Eichheimer, Referent im Kriegs⸗Ministerium, hat die gewünschte Ruhestands⸗Versetzung unter lobender Anerkennung der mit Einrechnung der Feldzüge treu geleisteten 70jährigen Dienstzeit und unter Belassung des bisher ge⸗ nossenen ganzen Gehaltes erhalten. 1
(F. J.) Die Weinlese hat am 18. Oktober in der Gegend
von Landau ihren Anfang genommen und liefert eine außerordentliche Quantität. Die heiteren Oktobertage haben die im September ein⸗ getretenen Befürchtungen nicht in Erfüllung gehen lassen. Unser 47er, sorgfältig behandelt, mag noch den 44er erreichen. Gute Kar⸗ toffeln hat es in Menge ausgegeben. Die Fäulniß, obwohl sie in tiefliegenderen, feuchteren Orten Schaden gethan hat, war und ist nicht so groß, als der darüber stattgehabte Lärm gewesen ist. Die Fruchtpreise steigen im Verhältniß zur diesjährigen Aerndte gern zu einer Höhe, die den Konsumenten, ohne gegen die Produzenten un⸗ villig zu sein, nicht sonderlich zusagen will. Vorsorgliche Anlegungen von Getraide⸗Magazinen scheinen manchen übertriebenen Speculatio⸗ nen, ohne den Handel zu hemmen, Schranken setzen zu können.
Königreich Württemberg. Den Stuttgarter Blätt⸗ tern zufolge, hat Herr von Rummel, srüher Vice⸗Präsident der
Kammer der Abgeordneten, sein Mandat in die Hände der Wähler (Ober⸗Amts⸗Bezirk Horb) zurückgegeben.
(O. P. A. Z.) Major von Brecht, in Berg bei Stuttgart, ein noch rüstiger Mann von 66 Jahren, im Fache der Mechanik durch sinnreiche Erfindungen ausgezeichnet, wird in der Mitte des nächsten Monats mit einer Gesellschaft von 40 Personen nach Texas über⸗ siedeln.
Es ist ein eigenthümlicher Fall, daß schnell nach einander die höchsten Staatsbeamten, welche Stände⸗Mitglieder sind, durch ange⸗ fochtene Wahl, freiwillige Abdankung oder Todesfall die Kammer ver⸗ lassen. Der fünfte in dieser Reihe ist der am 8. Oktober verstor⸗ bene Staatsrath von Gmelin, welcher allen seit der bestehenden Ver⸗ fassung zusammenberufenen Landtagen ununterbrochen beigewohnt hat. Man würde aber irren, wollte man aus diesem Abgang eine Schwä⸗ chung der Regierungsseite vorhersagen, denn einmal kann es dieser nur erwünscht sein, jüngere Kräfte in die Kammer zu bekommen, und anderentheils wird die Regierung, welche ihren besten Willen durch zeitgemäßen Fortschritt und umfassende Thätigkeit überall kundgiebt, 11.ga2. dem Andrängen der Opposition in keiner Hinsicht zurück⸗ recken. sc (Schwäb. Merk.) Die Erfahrungen des Stadtraths Essig zu Leonberg in Bezug auf die Kartoffel⸗Brodbereitung sind folgende: Man schneidet die kranken Tbeile der Kartoffeln von den gesunden, zerschneidet das Gesunde in Würfel und trocknet diese roh auf dem Stubenofen oder auch auf Obstdörren, nach diesem werden die Würfel, die nach dem Trocknen die Größe einer Ackerbohne haben, auf die Mahlmühle gebracht, wo man ein schönes, etwas gräuliches Mehl erhält, welches, mit zwei Drittheilen anderem Mehl vermischt, ein schönes dem gewöhnlichen Hausbrodte gleichkommendes Brod giebt, an dem man nicht den geringsten Geschmack von den kranken Kar⸗ toffeln wahrnimmt. Dem Teig wird etwas Hefel und Salz beige⸗ mischt. Die Sache ist so einleuchtend, daß Mehrere schon angefan⸗ gen haben, dieselbe im Großen auszuführen und Obstdörren und Backöfen dazu zu verwenden. Es ist eine alte Erfahrung, daß man Kartoffeln gesotten unter das Brod vermengt und backt, aber roh getrocknet, ohne zu sieden, und zudem noch von kranken Kartoffeln Brod zu backen, ist bis jetzt noch nicht bekannt geworden und hat die Vortheile, g man das Holz dabei erspart, die kranken Kartoffeln ür die ;bg und die getrockneten Theile Jahre lang an einem gesun en Ort ohne Gefahr aufbewahren kann. Großherzogthum Baden. In der Karlsr. Ztg. wird berichtet: „Am 7. Oktober fand in Offenburg die erste Versammlung der „badischen Lehrer und Schulfreunde“ statt Es ist diese Versammlung die erste in Deutschland, ja ver⸗ muthlich in . Europa, in welcher Lehrer an Volksschulen Se⸗ minarien, höheren Bürger⸗ und Gewerbsschulen, Gymnasien und Lyceen über das ihnen Gemeinsame in gemeinschaftliche Be⸗ rathung traten. Um so erfreulicher ist es, nunmehr berichten zu kön⸗
nen, daß die ganze Haltung der Versammlung ihrem Zweck auf das würdigste entsprochen hat, so daß, wie mit Sicherheit angenommen werden kann, die guten Früchte eines solchen einmüthigen Zusammen⸗ wirkens nicht ausbleiben werden. Die Versammlung theilte sich in drei Abtheilungen: 1) der Lehrer der Volksschulen und Seminare, 2) der Gewerbsschulen und höheren Bürgerschulen, 3) der Lehrer an Pädagogien, Gymnasien und Lyceen. Die Abtheilungen begannen ihre Berathungen Morgens um 7 Uhr und setzten dieselben bis nach 11 Uhr Vormittags fort; um 12 Uhr traten alle Abtheilungen zu einer gemeinschaftlichen Berathung als General⸗Ver⸗ sammlung zusammen, und um 3 Uhr vereinigte man sich zu einem gemeinschaftlichen Mittagsmahle. Ueber die Verhandlungen der ein⸗ zelnen Sectionen, so wie der General⸗Versammlung, werden die wis⸗ senschaftlichen Zeitschriften Bericht erstatten; hier genüge die Bemer⸗ kung, daß der allgemeine Eindruck ein höchst befriedigender, und daß es eine wahre Beruhigung war, in dieser heftig bewegten und baby⸗ lonisch verwirrenden Zeit eine Vereinigung von Männern zu sehen, welche Geist und Herz rein und unbefangen auf das Wahre und Gute gerichtet sich bewahrt haben. Die General⸗Versammlung be⸗ schloß, in einer noch näher zu bestimmenden Zeit sich das nächste Jahr in Freiburg zu versammeln.“ —
Großherzogthum Hessen und bei Rhein. (O. P. A. Z.) Die Großherzoglich hessische Regierung hat im Laufe des letzten Sommers mit Aufhebung des Studienzwanges eine neue Ord⸗ nung für die medizinische Fakultäts⸗Prüfung zu der Erlangung der Doktorwürde und dem Rechte der Ausübung der Heilkunde versuchs⸗ weise ins Leben gerufen. Diese höchst umfangreiche und strenge Prü⸗ fung, welcher sich jeder Inländer (Hesse), der im Großherzogthume das Recht zur Ausübung der ärztlichen, wundärztlichen und geburts⸗ hülflichen Praxis erwerben will, unterwerfen muß, zerfällt in 1) eine naturwissenschaftliche Vorprüfung und 2) die eigentliche medizinische Fach⸗ oder Doktor⸗Prüfung. Erste kann der Kandidat zu jeder ihm beliebigen Zeit, muß sie jedoch vor der letzten bestehen. Er hat zu diesem Zwecke dem Dekan der medizinischen Fakultät bei der Mel⸗ dung zur ersten sein Maturitäts⸗Zeugniß und die Matri⸗ kel, bei der Meldung zur letzten 1) das Maturitäts⸗Zeugniß, 2) einen Nachweis, daß er den Vorschriften über das zweijährige Studium auf der Landes⸗Universität nachgekommen oder davon dis⸗ pensirt worden ist, 3) die Abgangszeugnisse von den Universitäten, die er besucht hat, und 4) ein Zeugniß über die bestandene natur⸗ wissenschaftliche Vorprüfung vorzulegen. Die Vorprüfung erstreckt sich auf Physik, Chemie, Mineralogie, Botanik und Zoologie, wird mündlich und öffentlich von den betreffenden Fachprofessoren der phi⸗ losophischen Fakultät unter Vorsitz des Dekans der medizinischen in der Regel mit einigen Kandidaten zugleich vorgenommen und dauert wenigstens 3 Stunden. Die Oeffentlichkeit der Prüfung ist jedoch in der Weise beschränkt, daß nur den Mitgliedern der Universität, Män⸗ nern vom Fache, Aerzten, Studirenden und etwa noch den Familien⸗ Angehörigen der Examinanden der Zutritt gestattet ist, welchen zu diesem Behufe vom Dekan der medizinischen Fakultät Eintrittskarten ertheilt werden. Die jedesmaligen Fragen werden aus einer Urne durch das Loos gezogen. Wer dreimal in denselben Fächern nicht bestanden, soll ferner nicht mehr zum Examen zugelassen wer⸗ den. Die medizinische Fach⸗ oder Doktor⸗Prüfung umfaßt alle Zweige der Heilkunde, wird von sämmtlichen ordentlichen Pro⸗ fessoren der medizinischen Fakultät gehalten und zerfällt in drei Ab⸗ theilungen: 1) die praktische, welche in die anatomisch⸗, medizinisch⸗, chirurgisch⸗ und geburtshülflich⸗praktische sich theilt und von den Direktoren dieser Anstalt einzeln vorgenommen wird; 2) die schriftliche, welche acht Tage, täglich sieben Stunden, unter Klausur und Beauf⸗ sichtigung eines Lehrers dauert, und die Anatomie und Physiologie, Heilmittel⸗Lehre, allgemeine und spezielle Pathologie und Therapie, Chirurgie mit Einschluß der Operations⸗Lehre, Geburtshülfe, Psy⸗ chiatrie und Staats⸗Arzneikunde umfaßt; 3) die mündliche Prüfung, welche an zwei Tagen in der Regel mit zwei Kandidaten zugleich, ausnahmsweise mit einem, vor sämmtlichen ordentlichen Professoren der Medizin, so wie in Gegenwart des Universitäts⸗Rektors und Kanzlers oder dessen Stellvertreters, abgehalten wird, täglich zwei bis drei Stunden währt und sich über Physiologie, vergleichende und pathologische Anatomie, Heilmittel⸗Lehre, allgemeine Pathologie, Geschichte der Medizin, spezielle Pathologie und Therapie nebst Augen⸗Heilkunde, Chirurgie, Geburtshülfe, Seelen⸗Heilkunde und Staats⸗Arznei⸗Wissenschaft erstreckt. Endlich hat der Kandidat nach bestandenem Examen noch eine Inaugural⸗Dissertation über einen beliebigen medizinischen Gegenstand unter Leitung eines Fakultäts⸗ Mitgliedes auszuarbeiten, drucken zu lassen und öffentlich zu verthei⸗ digen. Wer dreimal im Eramen nicht besteht, wird zu einer ferneren Prüfung nicht mehr zugelassen.
Der Großherzog hat durch Entschließung vom 12. Oktober ge⸗ nehmigt, daß die Versammlung der deutschen Land⸗ und Forstwirthe im nächsten Jahre in der Stadt Mainz abgehalten werde. Die Vor⸗ bereitungen zu dieser Versammlung haben bereits begonnen.
Herzogthum Nassau. (Frkft. J.) Zwischen Preußen, Hessen und Nassau besteht über die Regulirung und weitere Schiff⸗ barmachung der Lahn ein Vertrag, der seit vier Jahren ausgeführt wird. Von nassauischer Seite theilt sich das Verhältniß in die zwei Richtungen, daß vorerst die Lahnschifffahrt nach oben aufgeschlossen, demnächst von unten herauf ihre größere Schiffbarkeit erstrebt werden soll. Die Ausführung des ersteren Theiles der Wirksamkeit der Lahn⸗Regulirung steht demnächst bevor. Die Lahn umfließt Weil⸗ burg von drei Seiten; auf der vierten Seite zieht sich ein Bergrücken hin. Man entschloß sich, einen Schifffahrts⸗Kanal unter dem Berg⸗ rücken herzurichten. Im Herbste 1843 wurde die erste Schaufel dazu angelegt. Der Kanal ist ungefähr 1200 Fuß lang und in der Hälfte als Tunnel unter der Erde herführend, der in den festesten Grund⸗ stein eingesprengt ist. Am unteren Ausgange ist eine Doppel⸗Schleuse zur Uebersteigung des Gefälles in Felsen eingehauen und mit inlän⸗ dischem Marmor verkleidet. Sowohl oberhalb als unterhalb führen zwei künstlich angelegte schiefe Brücken für den Ahäuser und Weilweg über den Kanal, und beiderseits sind die Eingänge des Tunnels mit geschmackvollen Portalen abgeschlossen und verziert, in deren Gedächt⸗ nißtafeln folgende Inschriften in Gold⸗Buchstaben stehen: Beim Ein⸗ gange: „Adolph, Herzog zu Nassau, der Schifffahrt 1847.“ Beim Ausgange: Adolphus, Dux Nassoviae mhom jugum perfossum navibus aperuit. A. MDCCCXLVII.“ Dieses in jeder Bezie⸗ hung großartige und in allen seinen Theilen dauerhaft ausgeführte, schöne Werk, das ungefähr 175,000 Gulden gekostet hat, ist jetzt be⸗ reits durch einen Regierungs⸗Commissair geprüft und erprobt worden, und es steht wegen feierlicher Eröffnung und Uebergabe an die Lahn⸗ schifffahrt die Entscheidung des Herzoglichen Ministeriums bevor. Es würde undankbar erscheinen, wollten wir den Schöpfer dieses vater⸗ ländischen Werkes unerwähnt lassen. Es ist Herr Bau⸗Inspektor Haas zu Diez. Demnach wäre also die Lahnschifffahrt in die Epoche
auch die Zwischenschleusen bei Löhnberg, Oberbiel und Altenbarg baut und fahrbar sind. — Oesterreichische Monarchie.
Prag, im Okt. (Bohemia) Es wird uns mitgetheilt,
der Czerny, auf einer montanistischen Reise in den alten, wegen ihres ehemaligen Goldreichthums berühmten Bergwerken von Bergreichen⸗ stein Platina⸗Erz in größeren und kleineren Körnern gefunden hat. Die Quantität Erz, die er fand, beträgt etwa 3 Pfund. Mehrere Körner davon übersandte er Herrn Dr. und Landes⸗Advokaten Kreisl, dessen Güte wir diese Notiz verdanken. Ueber den Platinagehalt des Erzes ist uns nichts mitgetheilt worden.
Fraunhre 66
Paris, 20. Okt. Die Nachrichten aus Algier gehen bis zum 15. Oktober. Der Herzog von Aumale hat große Reparaturen im Regierungs⸗ Palaste angeordnet. Die Herzogin von Aumale wird sich in kurzem auch nach Algier begeben. Aus Oran wird vom Sten berichtet: „Fortwäh⸗ rend herrscht tiefste Ruhe in dieser Provinz. Einige Leute der Beni⸗Amers sind aus Marolko zurückgekehrt. Sie waren auch durch den Distrikt gekommen, wo die Deira Abd el Kader's lagert, die sie nicht zurückzuhalten suchte. Die Deira ist in guten Verhältnissen, und das Kabylenland, wo Abd el Kader sich aufzuhalten fortfährt, bietet ihr hinreichende Subsistenzmittel. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß das kleine Heer, zu dessen Mittelpunkt die Deira dient, nichts von Belang gegen Algerien unternehmen wird. Um dies zu thun, müßte
es sich in zwei Theile theilen, in einen zu Operationen und einen an⸗
deren zur Beschirmung der Deira, und weder das Land, noch die Ge⸗ sinnungen der marokkanischen Regierung bieten dem Emir so viel Sicherheit, daß er mit Ruhe manövriren könnte.“
Unter den Kabylenstämmen in der Gegend von Dschidschelli war neuerdiugs ein Aufstand gegen die französische Herrschaft ausge⸗ brochen.
Das Journal des Deöbats sagt über die neueste Lage der Dinge in Madrid: „Wir haben nicht auf die unwürdigen und ver⸗ leumderischen Gerüchte einzugehen, welche in Madrid und anderwärts über die Mittel verbreitet worden, mit deren Hülfe das Ministerium, dessen Präsident der Herzog von Valencia ist, zur Gewalt gelangt wäre. Sein Amts⸗Antritt ist durch ein zweifaches Resultat bezeichnet worden: durch die Wiederherstellung der guten Harmonie zwischen den öffnntlichen Gewalten; durch die Wiederherstellung des guten Einvernehmens zwischen den Königlichen Personen. Das Element, welches in der Zusammensetzung eines von einem glücklichen und po⸗ pulairen General geleiteten Kabinets zu herrschen schien, die Bedin⸗ gungen selbst, welche für seine Stärke und seine Dauer nothwendig scheinen konnten, hätten geeignet sein können, einige Besorgnisse über seine Tendenzen einzuflößen. Gern erkennen wir an, daß diese Be⸗ sorgnisse fortan ohne Grund sein würden, und wir finden eine Bürgschaft für die liberalen und constitutionellen Gesinnungen des neuen Conseils⸗Prä⸗ sidenten in der Beeiferung, mit der er die Cortes einberufen hat, um von der Legislatur die Genehmheißung der Ereignisse zu verlangen, welche ihn wieder in den Besitz der Gewalt gebracht. gelangen der gemäßigten Partei und ihres ausgezeichnetsten Reprä⸗
weihter Intriguen verhindert hätte, selbst dann würden wir noch Grund haben, sowohl der Königin, wie auch dem Volke Spaniens, Glück dazu zu wünschen. Aber wir sind erfreut darüber, auf positi⸗ vere und, wir hoffen es, dauerhaftere Resultate hinweisen zu können. Wir machen uns keine Illusionen, und wir vergessen nicht, wie eine lange und traurige Folge von Revolutionen wohl Unbeständigkeit und Ungewißheit in den Ereignissen eines Landes wie Spanien zurücklassen mag. Aber, wir wiederholen, es wird ein Glück sein für die gemä⸗ ßigte Partei, für das neue Kabinet, daß ihr Wiedergelangen zur Ge⸗ walt mit der Wiederkehr der Ordnung in den öffentlichen Beziehungen und in den Privat⸗Beziehungen zusammengetroffen ist und zugleich die Sicherheit des Landes und die Würde der Personen gesichert hat. Wir wollen nicht mehr darüber sagen, und nur mit Bedauern und mit Widerstreben würden wir uns genöthigt sehen, den Kontrast her⸗ vorzuheben zwischen der gegenwärtigen Lage und der Lage, welche auswärtige Einflüsse hätten zu Wege bringen mögen.“*
Man liest im National: „Herr Gutzot hat sich in der Un⸗ terschrift des so eben im Moniteur erschienenen Berichts über die Konsulate den treuen „Unterthan“ des Königs genannt. Es ist dies das erstemal, daß diese Bezeichnung von einem Minister gebraucht wird seit der Protestation, zu welcher eine von Herrn von Montalipet in der Deputirten⸗Kammer gehaltene Rede Anlaß gab, in welcher sich derselbe des Ausdrucks „die Unterthanen“ bediente, indem er von der Nation sprach. Diese Protestation, von Herrn Odilon Barrot abgefaßt, war von 167 Deputirten unterzeichnet worden.“
Das Zuchtpolizeigericht hat am 16ten d. über 19 Personen er⸗ kannt, welche in die Knallbomben⸗Attentate verwickelt und einer un⸗ erlaubten Verbündung, so wie der Verfertigung von Kriegs⸗Munition, angeklagt waren. Sechs wurden freigesprochen, die übrigen aber zu Gefängnißstrafen von 6 Monaten bis zu 4 Jahren verurtheilt.
Zu Chateauroux und in der Umgegend wurde am 9ten Abends ein ziemlich heftiger Erdstoß empfunden, so daß viele Einwohner, das Bett verlassend, auf die Straße eilten, indem sie den Einsturz der Häuser befürchteten. 1 Nach einem Schreiben aus Madrid soll die Summe, welche der General Serrano aus Paris in Anerkennung dafür, daß er dazu behülf⸗ lich gewesen, Narvaez ans Ruͤder zu bringen, und daß er sich bereit gefun⸗ den, Madrid zu verlassen, erhalten hätte, sich auf nicht weniger als 1,200,000 Fr. belaufen. Es heißt, Serrano werde nicht lange Ge⸗ neral⸗Capitain von Granada bleiben, sondern sich schon nach Verlauf einer kurzen Zeit nach Paris begeben, um hier von seinen Zinsen zu leben.
Da die von der Königin Isabella ausgesprochene Amnestie keine Ausnahmen aufstellt, so erhalten die spanischen Flüchtlinge vom 1sten d. an keine Subsidien mehr von Seiten der französischen Regie⸗ rung. 1 Dem Vernehmen nach, wird Herr von Varennes, Gesandter Frank⸗ reichs in Lissabon, demnächst in gleicher Eigenschaft nach Kopenhagen geschickt werden. 1
Der Fürst von Montfort (Hieronymus Bonaparte) hat ein Hotel in Paris gekauft, wo fortan seinen Aufenthalt zu nehmen ihm gestattet ist.
Der Courrierfrangais meldet, daß der Polizei⸗Präfekt, Herr Delessert, seine Entlassung nehmen und Herr Zangiacomi, Rath am Königlichen Gerichtshofe von Paris, an seine Stelle treten werde.
*x* Paris, 21. Okt. Die Stipulationen der am 15. Mai mit
Haiti abgeschlossenen und nun ratifizirten Uebereinkunft sind von dem
getreten, daß sie bis Wetzlar weiter aufgeschlossen ist, indem namlach
Dienstag den 26 2. Ottaber.
daß der Kaiserliche Bergwerks⸗Controleur in Zbirow, Herr Alexan-
Wenn das Wieder⸗
sentanten auch nur ein negatives Resultat gehabt hätte, wenn es nur den Erfolg unmoralischer und schon der öffentlichen Entrüstung ge⸗