1847 / 307 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

men, und dies e 4

1 zenüge gethan. aren die Jesuiten e ] Thriena ge. Le geehtund von selbst auf; denn, u5. blos ein Vertheidigungs⸗Bündniß, hatte er von seiner Natu 0 nicht einmal mehr ein Vorwand zum An⸗ bes Augenblicke g z mehr. Anstatt diesen Weg ein⸗ griffe übrig blieb, 9 Krieg beschlossen.

Die Rüstun⸗ zuschlagen, 11,ge vollendet, und wenn nicht unter den Lmpen gen sind schon Kantonen sehr übel

wegen, die Schweiz zu rãu

A gestimmt sind, ein Aufstand welche in enng der Politik von St. Gallen nicht eine unerwartete

scht, oder in BEE 8,2.2 eintritt, so wird der Krieg stattfinden.

vermischtes.

1 ki, in der Umgegend der Kreisstadt Neutroki, nur 25 vense Fes⸗ Wilna man vor kurzem, was früher vier Meilen von der 1e7e,esee . nicht wahrgenommen worden, auf eine weite Strecke die Wasser⸗Ober⸗

fläche völlig roth. Diese ungewöhnliche Natur⸗Erscheinung erregte die Be⸗

wunderung der Anwohner des Sees. Mehrere von ihnen sammelten dieses Wasser in Flaschen, brachten es nach Hause und untersuchten es sorgfältig. Schüttelte man das Wasser heftig, so nahm die ganze in dem Gefäß eni⸗

altene Wassermasse die gleiche Farbe an, ließ man es aber darin ruhig eine kleine Weile, so sammelte sich die volle Substanz am oberen Rande und

ildete hier eine besondere Schicht von dunkelrother Farbe. Sie löste sich im Wasser nicht auf, schwamm aber beharrlich auf der Oberfläche. Filtrirte man das Wasser durch Papier, so ward es vollkommen rein, auf dem Pa⸗ pier aber bildete sich eine Menge blauröthlicher Flecken. Untersuchte man die Masse mikroskopisch, so entdeckte man sehr bestimmt ihre faserige Struk⸗ tur. Durch ein 600mal vergrößerndes Mikroskop erschaut, ersah man ge⸗ nau das ihr innewohnende Vegetationsprinziv. Es darf nicht bezweifelt erden, daß diese rothe Substanz einer besonderen Gattung von Infusorien ngehören muß; und sie verdient wohl eine genaue örtliche Erforschung von Seiten der Naturkundigen.

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5 1

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.

Karlsruhe, 26. Okt. (K. Z.) Dieser Tage hat die Keß⸗ lersche Maschinen⸗Fabrik auf die badische Staats⸗Eisenbahn ihre hun⸗ dertste Lokomotive abgeliefert, welche von der Bahn⸗Direction den Namen „Emil Keßler“ erhielt. Bei dieser Gelegenheit wird es nicht ohne Interesse sein, über den Beginn, seitherigen Fortgang und ge⸗ genwärtigen Stand dieses großartigen Etablissements einiges Nähere zu vernehmen. Die Fabrik begann im Winter 1836 mit einigen we⸗ nigen Arbeitern und beschäftigte sich bis zum Jahre 1841 mit An⸗ fertigung von mathematischen Instrumenten, Apparaten und kleinen Maschinen für die Privat⸗Industrie, so wie mit Werkzeugen und Ma⸗ schinen für den im Jahr 1840 beginnenden badischen Eisenbahnbau. Im Frühjahr 1841 wurde die erste Lokomotive, „Badenia“, zu bauen angefangen, und am 1. Januar 1842 fand die erste Probe damit statt, welche so gut ausfiel, daß die Badische Eisenbahn dem Etablisse⸗ ment sogleich eine weitere Bestellung auf Lokomotiven, Waggons zum Güter⸗Transport, Drehscheiben und sonstige Eisenbahn⸗Einrichtungen ertheilte. Im Ganzen sind seit 1842 aus diesem Etablissement für ungefähr 4,800,000 Fl. Arbeiten hervorgegangen. In Bestellung sind im Augenblick für die Eisenbahnen in Italien, Oesterreich, Bayern, Frankfurt, die beiden Hessen, Sachsen, Hannover, Rhein⸗Preußen, Westfalen gegen 80 Lokomotiven. Die Anzahl der zur Zeit beschäf⸗ tigten Arbeiter ist an 900, wovon mindestens aus dem badischen Lande selbst und in der Nähe ansässig sind. Die täglichen Löhne der Arbeiter übersteigen die Summe von 1000 Fl. Das Etablissement, welches Herr Keßler in Eßlingen gründete, ist nun seit einigen Mo⸗ naten ebenfalls vollständig eingerichtet, und zu Ende Septembers wurde bereits die erste ganz darin angefertigte Lokomotive abgeliefert. In dem eßlinger Etablissement sind über 500 Arbeiter beschäftigt. Rechnet man aber beide Anstalten, die ja doch unter der alleinigen Leitung des Herrn Keßler stehen, zusammen, so ergiebt sich eine Ar⸗

beiterzahl von 1400 mit einer jährlichen Productions⸗Fähigkeit a Maschinen im Werthe von nahe an 2 ½ Millionen Fl. und 32— Auf⸗ wande von mindestens 600,000 Fl. für Arbeitslöhne.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

20. Amsterdam, 30. Okt. Geldmarkt. Die seitens der englischen Bank zur Unterstützung des Handels bei dem gegenwärtigen kritischen Stande des Geldmarktes getroffenen Maßregeln und der darauf gefolgte plötzliche Aufschwung der englischen Fonds haben diese Woche auf die hie⸗ sige Börse einen günstigen Eindruck gemacht und für mehrere Staatspapiere eine Preis⸗Verbesserung herbeigeführt, welche gewiß bedeutender gewesen sein würde, wenn nicht auch hier eine größere Knappheit am Geldmarkte ent⸗ standen wäre. Obgleich nun die Verbesserung in London sich nicht behaup⸗ tete, wurde solches hier nur wenig gespürt, weil nicht stark ausgeboten wurde und öftere Frage für Termin⸗Geschäfte vorkam. Integrale haben sich von 53 8, bis 54 36 % gehoben und sind nach geringen Schwankungen so geblieben; 3proz. wirkliche Schuld stieg von 64 ¼ auf 65 %; Aproz. dito von 83 auf 83 ¾8 %; Actien der Handels⸗Maatschappy gingen von 163 % erst bis 164 ½ %, wichen jedoch später auf 163 %. Von fremden Staats⸗ Papieren haben sich 5proz. alte russische Obligationen bei Hope, welche auf

102 ½ % gefallen waren, wieder um ¼½ % erholt; 4proz. Certifikate bei dem⸗

selben stiegen von 85 ¾ auf 86 ¼ %, doch wurden sie gestern zu 86 % abge⸗ lassen; 5proz. wiener Metalliques schwankten nur zwischen 99 und ½ %; spanische Ardoin⸗Obligationen erhoben sich von 13 auf 13 ½ %, doch wurden sie bei dem nahenden Abrechnungs⸗Termin auf 13 % % zurückgedrängt; deren Coupons wurden zu 11 % abgelassen; Zproz. spanische binnenländische er⸗ reichten anfangs 24 ½ %, blieben aber zuletzt 24 31 %; portugiesische Obli⸗ gationen besserten sich von 22 allmälig bis 23 77 %; brasilianische dito holten beständig 83 %. In peruanischen Obligationen war häufiger Umsatz, wobei deren Cours von 16 ¾ bis 16 % emporkam. In Haarlem⸗Rotter⸗ damer Eisenbahn⸗Actien wurde nichts gemacht, dagegen kamen Utrecht⸗ Arnheimer Actien öfter in Frage und erreichten von 99 % anfangs 93 ½ %; gestern wurde aber wieder stark ansgeboten und zuletzt zu 92 % abgelassen. Für Geld bei gewöhnlichen Anleihen werden 5 und bei Prolongations⸗ Anleihen 6 % Zinsen bewilligt.

Bekanntmachungen. [759] Oeffentliche Vorladung.

Auf dem Gute Carow im Regenwalder Kreise steht Rubr. III. Nr. 4. des Hypothekenbuchs aus der Obli⸗ gation des Lieutenants Johann Ernst von Wepherr

und dessen Ehegattin Maria Loysa, geborenen von Dü⸗ ringshofen, dd. Stargard, den 12. August 1729, nach

[1037 b]

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Allgemeiner Anzeiger. Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eissenbahn.

Die Güter, welche auf unserer Bahn von Ber⸗ lin aus versandt und von unserem Gespann aus den

= Wohnungen der resp.

auf welche ungeachtet der in den öffentli⸗ chen Blättern dreimal erlassenen Aufforde⸗ rung dd. 1. Mai und 13. August l. J. die am 1.

Juli 1847 fällig gewesene siebente 10per⸗ centige Einzahlung bis zum 23. Septem⸗

ber d. J., als dem bestimmten Präklusiv⸗Termin,

Eben ist erschienen und vorräthig bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Posen und

Bromberg: 3 Gallerie

[1021] merkwürdiger Verbreche

dem Dekrete vom 23. Mai 1740 für den Amtmann Christian Müller zu Naugard eine Darlehnsforderung von 200 Thlr. nebst Zinsen und

auf dem Gute Rottenow im Greiffenberger Kreise, Rubr. III. Nr. 4. des Hypothekenbuchs, aus der Obli⸗ gation des Heinrich Erdmann von Manteuffel dd. Rot⸗ tenow, den 26. Mai 1742, für die Wittwe des Haupt⸗ manns von Wachholz, geborene von Podewils, auf Wisbu, eine Darlehnsforderung von 400 Thlr. Gul⸗ den pommersch oder 266 Thlr. 20 Sgr. Preuß. Courant mit Zinsen eingetragen.

Die gedachten Inhaber beider Forderungen, deren Er⸗ 8” Cessionarien oder sonstige Rechtsnachfolger, insbe⸗ ondere

die Erben der Wittwe des Forstmeisters Kayser zu

Stargard, Marie Louise, geborenen Müller, welcher

die auf Carow eingetragene Forderung von 200 Thlr. unterm 4. August 1778 cedirt worden,

der Eigenthümer Christian Lüdtke zu Mühlendorff bei Labes, welchem von dieser Forderung per decretum

vom 4. Oktober 1830 im Wege der Execution die

Summe von 34 Thlr. 7 Sgr. überwiesen worden, werden auf den Antrag der jetzigen Besitzer der Güter Carow und Rottenow hierdurch vorgeladen, in dem auf den 4. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Jacobi in unserem Geschäftslokal hierselbst anberaumten Termin, ihre des⸗

lich zulässige Bevollmächtigte, wozu die Justiz⸗Kom⸗ misarien Hartmann, Hauschteck, Alker hierselbst in Vor⸗ schlag gebracht werden, anzubringen und zu begründen, widrigenfalls dieselben mit ihren etwanigen Real⸗An⸗

prüchen an die Güter Carow und Rottenow werden präkludirt, ihnen ein ewiges Stillschweigen wird aufer⸗ legt werden und die Löschung der beiden Forderungen

von 200 Thlr. und 266 Thlr. 20 Sgr. in dem Hypo⸗ thekenbuche von Carow resp. von Rottenow bewirkt wer⸗

den wird.

Stettin, den 16. Juli 1847.

Königliches Ober⸗Landesgericht. Erster Senat. (L. S.) v. Moeller.

FpFallgen Ansprüche entweder persönlich oder durch gesetz⸗ *

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. Mai 1847. Das in der Stralauer⸗Straße Nr. 44 belegene, im Hodothetenbuche von Berlin Vol. 1. No. 13. auf den 1e cbarn⸗ Carl Wilhelm Schindler ein⸗ racg run . ü ichtli Fej nebst Zubehör, gerichtlich abge 822 Thlr. 28 Sgr. 6 Pf., soll ven der geaen 1848, Vormittags 11 Uhr, vothekensenrchtsstelle subhastitt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusel Die unbekannten Realintenssenten LEö; bei Vermeidung der Präklusion vorgeladen. roc e diejenigen, wel 1 G. H. Klockenberg herhebsnd dem Kaufmann nenten Jarchow in Stettin vertace vandlungs⸗Dispo⸗ hierselbst unter Nr. 13 belegene, früͤher der Büchstraße nete Wohnhaus c. pert. aus irgend n ”- 3. Forderungen und Ansprüche machen nen Rechtsgtunde nen sollten, werden hiermit geladen, sol ermhei⸗ auf „solche in einem der deen 19ten kft. Mts. und den 2. vember d. Js., jedesmal Mazsene 06 No⸗ angesetzten Liquidations⸗Termine vor dem Stadtge dc hierselbst speziell zu liqunidiren und zu versszitegerich Vermeidung der in termino den 30. November d.“ 6* gleichfalls 10 Uhr, zu erkennenden Prätluston, Datum Greifswald, den 30. September 1847. 3 Dirretor und Assessores des Stadtgerichts.

Dr. Teßmann.

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Am 6. November 1847, Nachmittags 3 Uhr, sollen im Pommerschen Provinzial⸗Zuckersiederei⸗Ge⸗ bäude 32 Kisten beschädigter Rohzucker für Rechnung der Assuradeurs öffentlich verkauft werden.

Stettin, am 19. Oktober 1847.

Königliches See⸗ und Handelsgericht.

Versender abgeholt wer⸗ pden sollen, können bei nachbenannten Herren zu Berlin angemeldet wer⸗ 8 den: 1) Kaufmann Müller, Neuen Markt Nr. 16. 2) Kaufleute Steindorf & Lessing, Stralauer Straße Nr. 48. 3) Kaufmann Rehfeldt, Wall⸗ u. Roßstraßen⸗Ecke. 4) Spediteur Muggelberg, Niederlagstraßen⸗ und Werderschen Markt⸗Ecke. 5) Kaufmann Alex Legeler, Alexanderstr. Nr. 45. 6) Kaufmann Büttelmann, Oranienburger⸗ und Friedrichsstraßen⸗Ecke. 7) Kaufmann Lautensack, Brüderstraße Nr. 43. 8) Kaufmann Detring, Stechbahn Nr. 1. Das Direktori um.

ucnedr Schleppschifffahrt s zwischn Magdeburg

N△ 9 9 Unser Bugsir⸗Dampfschiff wird von jetzt an und bis das eintretende Bedürfniß eine Vermehrung der Fahr⸗

ten erfordert, von Dresden

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von hier jeden Mittwoch, jeden Sonntag,

expedirt werden, und erlauben wir uns zu bemerken, daß wir auch Güter nach den Unterwegs⸗Stationen: Wittenberg, Torgau, Mühlberg, Strehla, Riesa und Meißen zum Transport annehmen. Fracht für Produkte 7 ½ Sgr., andere Waaren 10 Sgr. resp. 12 ½ Sgr. incl. Elbzölle, excl. Assekuranz⸗ Prämie. Magdeburg, den 28. Oktober 1847. Die Direction der vereinigten Hamburg⸗Magdeburger Dampfschifffahrts⸗Compagnie. Holtzapfel.

Mecklenburgische Eisenbahn⸗ l1ossv-l Gesellschaft.

öeeee Das Protokoll der IS TS 229 auße 89 rdentlichen General⸗Versamm⸗ lung der Actionaire der Mecklenburgischen Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft vom 2 7. September d. J. ist gedruckt und liegt zur Kenntnißnahme derHerren Actionaire in Hamburg

bei Herrn G. H. Kaemmerer, in Berlin bei Herrn J. Salin g und in Schwerin,

Wismar, Rostock und Güstrow in den Bürcaus der Gesellschaft bereit. Schwerin, den 1. November 1847. Die Direction.

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Ungarische Central⸗Eisenbahn.

oabl Kundmachung. 8 In Feolge des §. 5. EE der Allerhöchst sanctio⸗ nirten Gesellschafts⸗Sta⸗ tuten der Ungarischen Central⸗Eisenbahn wer⸗ den nachverzeichnete

Hundert drei⸗ ßig drei Stück

Gesellscaft gestrichen, als null Und nichtig

erklärt, und die auf selben bereits haftende Ein⸗

zahlung von 60 pCt. ohne Weiteres als Eigenthum der Gesellschaft unter Vorbehalt der ihr zustehenden Rechte

eingezogen.

5595. 5596. 17535. 17536. 19624. 19625. . 22519 bis 22526. 22701 bis 22703.

. 23880 bis 23884. 26511 bis 26515.

. 27867. 30226. 30486. 30741. 31425

bis 31430. 31435. 31436. 31467 bis 31486. 3840. 36093. 36185 bis 36189. 37273. 1473. 48780. 50563. 50564. 58804. 58975. 8976. 59058 bis 59063. 61726. 62111. 62112. 62114 bis 62118. 63101 bis 63113. 63160. 63161. 64605. 65627 bis 65646.

66238. 68030 bis 68033. 71530.

Für diese Hundert dreißig drei Nummern werden neue Interims⸗Partial⸗Scheine ausgefertigt, über welche die nächste ordnungsmäßige General⸗Versammlung zu verfügen haben wird.

Preßburg, den 26. Oktober 1847.

Von der Direction der Ungarischen Central⸗Eisenbahn.

Ziehung. . h Staats⸗¼ Eisenbahn⸗* 11029 p! Anleihe des Kurfürstenthums Hessen.

vertheilt in 168,125 Stück 40 Thlr. Obligationen, de⸗ ren Kapital unter Zuziehung von ,3 % Zinsen vom Jahre 1846 an, mittelst halbjährlicher Ziehungen durch 168,125 Betraͤge von

14mal 40,000 Thaler,

24Amal 32,000 Thaler,

22 mal 36,000 » 60 mal 8000, 60mal 2000, 120mal 1500, 180mal 1000 Thlr. Pr. Crt., zusammen mit 16,588,110 Thlr. zurückgezahlt werden. Da jede Obligation de 40 Thlr., bestehend aus 2 Piecen de 20 Thlr., einen der obigen Beträge, deren kleinster Anfangs 55, zuletzt 90 Thlr. ist, erhalten muß, und da der Cours au⸗ genblicklich so niedrig ist, daß

eine Piece de 20 Thlr. nur ca. 16 Thlr. Pr. Court.

kostet, so erscheint eine Kapital⸗Anlage in diesem Effekte

vortheilhafter, als in jedem anderen ähnli⸗ cher Art. 8

Die nächste Ziehung ist

- ( 10 dr 2* 8

am 1. Dezember a. c.

und sind Pläne und Obligationen de 40 Thlr. und

20 Thlr. zu haben bei

8 118 Baß, Banquier in Frankfurt am Main.

Literarische Anzeigen.

En vente à la librairie Brockhaus & Ave-

narius à Leipzig et chez F. Schnei- der K Co., Berlin (Unter den Linden 19): 1102322 De l'Italie

dans ses rapports avec la liberté et la civilisation 3 EEE11“

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Par André- Louis Mazzini.

Interims⸗Partial⸗Scheine,

2 vols, 48 feuilles, in-B. Papier vélin. 2 Thlr. 15 Sgr. Amng eint 1

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nicht geleistet worden ist, in den Büchern der

aus älterer una neuerer Zeit ür das größere Publikum, so wie für Stadt⸗ und Dorf⸗ Zibliotheken gesammelt und populair bearbeitet von A. . Pfarrer zu Lohma an der Leine.

Erstes Bändchen. 8. eleg. geh. 20 Sgr. Der als Schriftsteller, namentlich für Schulen, rühm⸗ lich bekannte Verfasser bietet hier in einfacher, faßlicher Darstellung die interessantesten Kriminalgeschichten. Der Verfasser hat dabei stets den Zweck im Auge, durch die Erzählung wirklicher Thatsachen auf die sittliche Bil⸗ dung und Kräftigung im Volke zu wirken, es ist diese Schrift daher Bürger⸗Vereinen, Stadt⸗ und Dorf⸗Bibliotheken und Anstalten zur Verbreitung von Volksschriften ganz vorzüg⸗ lich zu empfehlen.

Altenburg, Ende August 1847. H. A. Pierer.

[1022] Z u

A22. Die Münzen⸗Sammlung des weiland Forst⸗ rathes Wächter in Hannover, desgleichen eine

2

Wappen 2 Sammlung und einige römische Al⸗ terthümer sollen, erstere stückweise, letztere im Ganzen, auf schriftlich bis zum 1. Februar 1848 abzugebende Gebote, unter der Hand verkauft werden. Zu den Mün⸗ zen gehören drei goldene, 91 silberne und 80 kupferne Antike; unter den neueren, in überhaupt 408 Num⸗ mern, sind alle europäischen Staaten aus verschiedenen Zeiten, auch Amerika und Asien, vertreten, und befin⸗ den sich zum Theil sehr seltene Stücke. Die Münzen, insbesondere die neueren, sind sämmtlich sehr wohl erhalten. Das Nähere besagen die Verzeich⸗ nisse mit den Verkaufs⸗Bedingungen, welche der in Weißensee erscheinenden numismatischen Zeitung wer⸗ den beigefügt werden und außerdem in portofreien Briefen dem Kriegs⸗Secretair Oldekop zu Hanno⸗ ver oder der Hahnschen Verlagshandlung in Leip⸗ zig abzufordern sind. 6

verkaufen.

[1035 b] Folgende Herren werden hierdurch aufgefordert, ihren jetzigen Aufenthaltsort der Gselliusschen Buch⸗ und Antiquarhandlung zu Berlin anzuzeigen: Heinrich Wilhelm Schmidt, Kand. der Theo⸗ logie⸗ aus Demnitz bei Fürstenwalde, Beckmann, welcher beim Grafen Henckel von Don⸗ nersmarck als Hauslehrer, Michael Stomezewsky, aus Gaj bei Posen, Karl Löffler, Kammergerichts⸗Aktuar, aus Berlin, Bauermeister, Architekt, aus Stralsund, Marks, Regierungs⸗Förster zu Pechern bei Pribus gewesen.

[1036 b] 1

Meinen werthen Geschäftsfreunden erlaube ich mir

anzuzeigen, daß ich mein schon seit langen Jahren un⸗ ter der Firma Joh. G. Zwilgmeyer Söhne

bestehendes Geschäft in Leinen, Drill und Baumwollen⸗ Waaren eigener Fabrik meinem Sohne Adolph, wel⸗ cher seit 2 Jahren laut Cirkular Theilnehmer desselben war, mit sämmtlichen Activa und Passiva für alleinige Rechnung übergeben habe.

Ich halte es für meine Pflicht, meinen Handelsfreun⸗ den für das mir geschenkte Zutrauen zu danken und zu bitten, es auf meinen Sohn zu übertragen.

Braunschweig, den 1. November 1847.

Wilhelm Zwilgmeyer.

In Bezug auf Obiges habe ich die Ehre, bekannt zu machen, daß ich das mir von meinem Vater übertra⸗ gene Geschäft unter der bisherigen Firma

Joh. G. Zwilgmeyer Söhne unverändert fortführen und 95 bestreben werde, das Zutrauen jenen, um welches ich freundlichst bitte.

den 1. November 1847.

Adolph Zwilgmeyer.

er langsam durch fünf Akte vor unseren Augen gradiren läßt.

auch er will den Engel heirathen.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr. WX“ 4 Rthlr. Jahr. 8 Rthlr. - 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-ErhEéhung. 5

Bei einzelnen Nummern wird

der Hogen mit 2 ¾ Sgr. berechaet.

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Alle Post-Anstalten des In⸗

und Auslandes nehmen Bestellung

auf dieses Blatt an, für Herlin

die Erpedition der Allg. Preuß. Zeitung:

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E1. Gehren-Straße Nr. 57.

U Insertions-Gebühr für den

KRaum einer Zeile des Allg.

1 g 3 Anzeigers 2 Sgr.

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Berlin, Freitag den 5ten

Hofnachricht. Rhein⸗Provinz. Die Wein⸗

8 8

Inland. Potsdam. lese bei Koblenz.

Deutsche Bundesstaaten. vern. L. handlungen. Die Prüfungen für die Klerikal⸗Seminarien. nigreich Württemberg. Versammlung der Standesherren. Großherzogthum Baden. Sendung eines Offiziers an die schwei⸗ zer Gränze. Kurfürstenthum Hessen. Stände⸗Verhandlun⸗ gen. Herzogthum Nassau. Graf von Ingelheim †. Freie Stadt Lübeck. Reform des Münzwesens. Schreiben aus Frank⸗ furt a. M. (Die neue gesetzgebende Versammlung.)

Rußland und Polen. St. Petersburg. Ankunft der Braut des Großfürsten Konstantin in Zarskoje⸗Selo und feierlicher Einzug in die Residenz. Ernennungen. Dankgebet für die Einnahme von Salta. Cholera⸗Bericht aus Moskau.

Fraukreich. Paris. Prinz Joinville in Italien. Die Herzogin von Aumale. Note an den eidgenössischen Vorort. Guizot und Ap⸗ pony. Ausgabe neuer Banknoten. Die Maßregeln der englischen Bank. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. Die Bank von England. Neue Fallissements. Proclamation zur Beru⸗ fung des Parlaments.

Niederlande. Aus dem Haag. Annahme der Adresse in der ersten Kammer.

Schweiz. Tagsatzung. Die Verhandlungen über Luzern's Friedens⸗ vorsc=hlag. Wahlen in den eidgenössischen Generalstab. Beschluß hinsichtlich der Reserve. Einreichung eines Schreibens von Neuen⸗ burg. Wortlaut des zu Protokoll gegebenen Antrags der Sonderbunds⸗ Staͤnde. Beschluß auf Neuenburgs Kontingents⸗Verweigerung. Fürstenthum Neuenburg. Einberufung der gesetzgebenden Ver⸗ ammlung. Die aufgebotenen Truppen. Kanton Bern. Die er⸗ olglose Friedens⸗Konferenz und Zug's Stellung. Aufruf an die eid⸗ genössische Armee. Hauptquartiere der berner Truppen. Die Mit⸗ theilung des österreichischen Gesandten an den Vorort. Die Ver⸗ handlungen mit dem eidgenössischen Geschäftsträger. Volksbewaffnung. Schreiben Dufour's an den berner Staats⸗Rath. Kanton Zürich. Hegenseitige Rüstungen. Die Stellung von Neuenburg und Basel. Suspension der Eidgenössischen Zeitung. Kanton Aargau. Behandlung wegen Verbreiten von Friedens⸗Petitionen. Kanton

Thurgau. Beorderung der Truppen nach der züricher Gränze und Organisirung einer Bürgerwache. Kanton St. Gallen. Oberst Brenp. Kanton Graubündten. Vermittelungs⸗Vorschlag im Großen Rath. Militairs. Kanton Schaffhausen. Truppen⸗ Musterung und Abrufung nach Zürich. Kanton Zug. Abmarsch der Truppen. Kantons⸗Rath⸗Beschlüsse. Beschluß des Landraths. Kanton Luzern. Tagesbefehl des General Salis und Vertheidigungs⸗ Anordnungen. Hauptmann Senarelans tritt in Dienste des Sonder⸗ bundes. Vereidigung der Commandeure und General⸗Stabs⸗Offiziere

des Sonderbundes und Kriegs-Maßregeln. Rückkehr des Tagsatzungs⸗ Gesandten. Kanton chw vz. Kriegerischer Geist der schwpzer Truppen. Kanton Uri. Schieß⸗Uebungen der Artillerie. Kanton Freiburg. Militairische Bewegungen. Kanton Wallis. Regie⸗ rungs⸗Maßregeln und Besetzung von St. Moritz mit Truppen. Kanton Tessin. Die Radikalen und der Staats⸗Rath. Kanton Basel. Aufforderung an die Regierung. 8

Italler No m. Erärzungs⸗Dekret zur Munizipal⸗Verfassung. Das Diario gegen die aufregende Sprache der Journale. Graf Bresson nach Neapel. Florenz. Vermischtes. Turin. Die Maßregeln gegen die Schweiz. Neapel. Gefangennehmung des Baron Lon⸗

gpobucco. 8 Börsen⸗Nachrichten.

Handels⸗ und ht Königl. Schauspielhaus. („Böttger, der Goldmacher“.) Zur Literatur Deutscher Verein für Heilwissenschaft.

Königreich Bavern. err 5.

der vaterländischen Geschichte.

Beilage.

8 2 4 Amtlicher Theil. Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl nebst Höchstdessen Toch⸗

ter, der Prinzessin Anna, Königl. Hoheit, sind nach Baden⸗Ba⸗ den, und

Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert nach Schloß Fisch⸗ bach abgereist.

Abgereist: Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königlich schwedischen und norwegischen Hofe, Kammer⸗ herr von Brassier de St. Simon, nach Hamburg.

Nichtamtlicher Theil. Inland.

Beerlin, 4. Nov. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht: dem Geheimen Hofrath und Professor, Dr. Raupach in Berlin, die Anlegung des ihm verliehenen Ritterkreuzes vom Großherzoglich sachsen⸗weimarischen Falken⸗Orden zu gestatten.

Potsdam, 3. Nov. Heute, als am 3ten d. M., wohnten Se. Majestät der König, so wie Ihre Königl. Hoheiten der Prinz von Preußen, Prinz Karl und Prinz Adalbert, der gewöhniich am Hu⸗ bertustage stattsfindenden Parforce⸗Jagd im Grunewald bei. Das Jagdgefolge, aus hundert und einigen sechzig Personen bestehend, ritt nach 12 Uhr Mittags vom Schlosse Grunewald ab. Ihre Majestät die Königin, so wie Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin von Preußen und Ihre Durchlaucht die Fürstin von Liegnitz, folgten dem Zuge zu Wa⸗ gen, wohnten der Eröffnung der Jagd (dem sogenannten Anlegen) bei und kamen später, nach Beendigung derselben, auch zum Hallali. Das Wetter, wenn auch anfangs etwas neblig und mit Regen dro⸗ hend, war doch der Jagd nicht ungünstig. Nach Beendigung dersel⸗ ben fand im Schlosse Grunewald ein Diner von 178 Converts statt.

Nhein⸗Provinz. Aus Koblenz vom 29. Oktober wird der Rh.

u. Mos. Ztg. gemeldet: „Mit dem Anfange dieser Woche hat in unserer Umgebung, sowohl auf dem rechten, als linken Rhein⸗Ufer, die Weinlese begonnen, welche morgen als beendet angesehen werden kann. Ueber das Ergebniß derselben können wir, Erkundigungen zufolge, so viel sagen, daß dasselbe sowohl in Hinsicht der Quantität (weil die Fäule ein Auswählen nöthig macht), als der Qualität ein mittelmäßiges zu nennen ist. Zwar haben die in letzterer Zeit eingetroffenen guten Tage den Trauben sehr genützt, und haben wir es denselben zuzu⸗ schreiben, daß dem Weinbauer seine viele Mühe und Arbeit doch in etwas belohnt wird, indem dadurch die Trauben, besonders die ro⸗ then, zu einer günstigen Reife gediehen, welche noch einen guten Wein 1

Deutsche Bundesstaaten

Königreich Bayern. (N. K.) Das erste Heft der von der Kammer der Abgeordneten selbst besorgten amtlichen Ausgabe ih⸗ rer Verhandlungen enthält die in der fünften, sechsten und achten ge⸗ heimen Sitzung stattgehabten Adreß⸗Debatten:

Die fuͤnfte geheime Sitzung (29. September) eröffnete der erste Präsident mit der Kundgebung, der Zweck der heutigen Versammlung sei, zur Wahl der Ausschüsse zu schreiten. Bei früheren Stände⸗Versamm⸗ lungen sei es zwar die Aufgabe des Präsidiums gewesen, eine Dank⸗Adresse an Se. Majestät den König vorzuschlagen; allein diesmal sei eine Eröff⸗ nungs⸗Rede nicht gehalten worden, daher habe der Präsident auch keine Veranlassung, den Antrag zur Wahl einer Kommission für die Entwerfung einer Adresse zu stellen. Gleichwohl wolle er die hier obschwebende Frage nicht allein über sich nehmen, sondern es dem Ermessen der Kammer an⸗ heimstellen, ob sie beschließen wolle, eine Adresse an den Thron zu richten oder nicht. Er sei der Ansicht, daß dies nicht geschehen solle. Uebrigens sei es äußerst schwierig, sich über diese Frage mit voller Klarheit zu bestim⸗ men, und wenn die Kammer nicht beschließen sollte, von einer Adresse ab⸗

November

1847.

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zustehen, so mache er den Vorschlag, die Prüfung der Vorfrage dem be⸗ treffenden Ausschusse zu übergeben, der dann, wenn er sich für die Bejahung der Frage entscheiden sollte, zugleich einen Entwurf der Adresse vorbereiten und vorlegen möge. Abgeordneter Dekan Lechner: Die Adresse sei aus zwei Gründen unzulässig: 1) Die Constitution sage ausdrücklich, daß eine Adresse nur auf die Eröff⸗ nungsrede zu erfolgen habe. 2) Was solle denn die Adresse enthalten? Diese sei nur eine Erwiederung auf die Thronrede. Ein dritter Grund möge noch der sein: Sie Alle wüßten, was im Vaterland vorgegangen sei; um keinen Zwiespalt zu begründen und nicht an die Vergangenheit zu er⸗ innern, scheine es ihm räthlich, keine Adresse zu erlassen. Die Kammer be⸗ schließt nichtsdestoweniger, die Frage in der Nachmittags⸗Sitzung weiter zu verhandeln. In dieser wiederholte der erste Präsident zunächst seine am Vormittag gemachten Bemerkungen und eröffnete, daß er die Debatte zuerst auf die Frage leiten wolle, ob die Kammer zur Tagesordnung über⸗ zugehen beschließe, und, wenn diese Frage verneint werden sollte, auf die zweite Frage, ob die Vorfrage einem Ausschuß zu übertragen sei mit dem Auftrage, falls er die Bejahung beschließen sollte, einen Entwurf vorzule⸗ gen. Der zweite Präsident: Die Frage, ob eine Adresse erlassen wer⸗ den solle, zi so wichtig, daß sie stets zur Tagesordnung ehöre; er trage sohin darauf an, sogleich zur zweiten Frage überzugehen. Auf Anfrage des Abg. Staatsraths Vetterlein erklärt sich der erste Präsid ent weiter da⸗ hin, daß er glaube, es würden sich bei dem Versuch, eine Adresse zu entwerfen, schon solche Schwierigkeiten darbieten, daß selbst, wenn die Kammer zur Tages⸗ ordnung übergeschritten sei, sie doch nach Anhörung eines Ausschusses sich bestimmt sehen dürfte, die Frage, ob eine Adresse zu erlassen sei, zu ver⸗ neinen. Der erste Secretair Dr. Kirchgeßner sucht die Ansicht zu be⸗ ründen, daß es Sache der Kammer sei, sogleich zur Wahl einer Adreß⸗ Kommission zu schreiten. von Closen: Er sei nicht im Zweisel und stimme für eine Kommission. Er glaube, auch die Mehrheit werde sich möchte Mancher noch nicht schlüssig sein, und es stehe nicht im Wege, wie dies schon öfter bei wichtigen Gegenstän⸗ den geschehen, sich durch einen Ausschuß Vortrag erstatten zu lassen. Gründ⸗ lichkeit und Beruhigung könnten dabei nur gewinnen. Der erste Prä⸗ sid ent: Es liege durchaus nicht in seiner Absicht, die Debatte der Kam⸗ mer zu entziehen. Die Fragen, die sie beschäftigten, seien nicht so leicht zu bereinigen. Bei dem Versuch, eine Adresse zu entwerfen, werde sich dies herausstellen, und für diesen Fall wünsche er, daß man sich nicht durch die Wahl eines Ausschusses die Hände binde. Abgeordneter Dekan Scholler: Auch ihm erscheine die Adresse als die wichtigste Ange⸗ legenheit; nur in einer solchen könne man sich im Allgemeinen un⸗ gehindert über den Zustand und die Stimmung des Landes aus⸗ sprechen. Mache die Kammer von diesem Rechte keinen Gebrauch, so werde dies ein Präjudiz für die Zukunft begründen; daher sei es wichtig, dabei zu beharren. Gleichwohl wünsche er die Sache zur gründlichen Be⸗ handlung der Vorfrage einem Ausschuß anheimgegeben zu sehen. Abgeord⸗ neter Appellations⸗Rath Heintz: Weder die Verfassung noch das Edikt sprechen von einer Thron⸗Rede; erst in der Geschäfts⸗Ordnung von 1831. sei gesagt: „Auf die Eröffnungs⸗Rede vom Throne wird eine Adresse von der Kammer erlassen.’“ Und doch seien vor 1831 stets Adressen an den König gerichtet worden. Dies beweise, daß die Geschäfts⸗Ordnung blos den Usus habe sanctioniren wollen. Indeß möchte noch Mancher Zweifel ha⸗ ben, daher stimme er dem Antrag des ersten Präsidenten bei. Wie der Red⸗ ner vor ihm bemerkt, sei dies die einzige Gelegenheit, ohne Zustimmung der Kammer der Reichsräthe zum Throne zu sprechen. Auch die Zeit erfordere dies. In jüngster Epoche seien Veränderungen erfolgt, und es sei die Auf⸗ gabe, durch Gesinnungs⸗Aeußerung auf die Zukunft einzuwirken. Abgeord⸗ neter Bürgermeister Kolb: Eine Adresse müsse den Gesinnungs⸗Ausdruck über die Verwaltung und den Zustand des Landes enthalten. Wenn auch die Adressen in anderen Staaten nicht den Charakter hätten, wie in England und Frankreich, so seien sie doch immer sehr wichtig. Des Rechtes, sich über die Verwaltung auszusprechen, sollte sich die Kammer nie entäußern. Wenn auch bei dem jetzigen Landtage nur Eine Vorlage in Aussicht stehe, so sei doch das Recht sehr wichtig. Es könnte der Fall öfter wiederkehren, daß eine Kammer ohne Thronrede eröffnet würde, und dann stehe zu befürchten, daß die Kammer sich durch usus des Rechts begebe, eine Adresse zu über⸗ reichen. Seit egn habe ein Regierungsspstem geherrscht, dessen Wirkun⸗ en Niemanden fremd geblieben. Nun sei es geändert. Seit Monaten 85 die Journalistik gerechnet, ob das Neue Halt haben werde. Die Kammer allein sei kompetent, sich darüber auszusprechen. Abg. Dr. Wil⸗ lich: Das Recht, eine Adresse an den Thron zu richten, sei ein unbestreitbares; es sei nicht nur ein Recht, auch eine Pflicht. Sie (die Stände) müßten der Krone sagen, was ihre Herzen bewege, ihre Herzen drücke. Möchte auch manchmal die Erfüllung einer Pflicht schwer sein, dies dürfe nicht abhal⸗

für eine Adresse erklären; indeß

ten von der Ausübung des wichtigsten politischen Aktes. Bisher sei im⸗

Königliches Schauspielhaus. der Goldmacher, Schauspiel in 4 Akten und einem Vorspiel, von Töpfer. (Den 3. November.)

Der Apotheker Böttger flieht aus Preußen, soll auf dem Königstein in Sachsen mit Gewalt Gold machen und erfindet das Porzellan. Die⸗ ses Körnchen Salz hat Herr Töpfer in einer großen Soole aufgelöst, die Am Ende sind wir so klug als wie zuvor: Böttger machte statt Gold Porzellan, und seine Industrie sagt uns viel besser zu, als die Industrie des Dramatikers!

Denn in der That, etwas Matteres haben wir auf der deutschen Bühne seit Zeiten nicht gesehen; die Langeweile wird in diesem Drama foͤrmlich auf

Flaschen gezogen, und das Publikum, das sein Couvert einmal bezahlt hat, muß sich gefallen lassen, was man ihm vorsetzt.

Böttger (Herr Hendrichs) muß aus Preußen fliehen, weil er in dem Verdacht steht, Gold zu machen. Er hat nämlich durch eine Tinktur

Böttger

einem messingenen Knopfe den Anschein eines bleiernen und ihm sodann

seine ursprüngliche gelbe Farbe wieder zurückgegeben. Es erweist sich aber, daß der messingene Knopf im Grunde ein goldener ist, und auf dieser laien⸗ haften Verwechselung der Metalle, deren ein so guter Apotheker, wie Bött⸗ ger, gewiß nicht fähig war, beruht das Drama.

Der schlechte Mineraloge flieht nach Sachsen, wird festgenommen und vor den König August gebracht, der ihm auf dem Königstein ein Labora⸗ torium anweist. Der Mann hat große Aehnlichkeit mit Schahababa in „Bär und Bassa“: „er soll es ganz gut dort haben, aber mach' er Göld, das rath' ich ihm.“

Auf dem Königstein bedroht ihn ein Teufel und schützt ihn ein Engel: der Teufel ist der Direktor der sächsischen Bergwerke, der in ihm einen Ri⸗ valen sieht; der Engel die Gesellschafterin der Gräfin Königsmark, die ihn heirathen möchte. ie Böttger einmal von vergeblichem Goldmachen müde und verzweifelt auf der Erde liegt, tritt sein Liebchen ein und spricht: „Herr Böttger, ich bin es ja! Herr Böttger, Sie sind so exaltirt! Herr Böttger fassen Sie sich u. s. f.“ Er faßt sich und sie, und es folgt eine Scene voll Seligkeit, in der Herr Hendrichs wieder so laut lacht, wie als Schiller in den Karlsschülern.

Der Direktor der sächsischen Bergwerke aber will ihn verderben, denn Bergleute sollen bezeugen, daß seine

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Präparate nichts werth sind, aber ein alter ehrlicher Knappe verräth, daß

Böttger noch mit einem zurückhält. Es wird gebracht, Gern öffnet den Kasten vor dem versammelten Hof, und in diesem feierlichen Augenblick springt der Kork einer gemausten Champagnerflasche in der Tasche eines Hofbedienten ein wahrer Knall⸗Effekt.

In dem Kasten liegt Porzellan; Böttger steht da, als der Begründer eines für Sachsen überaus wichtigen Ausfuhr⸗Artikels, China und Japan werden fortan von Sachsen kein Geld mehr beziehen, und um sein Haupt legt sich die Glorie eines Mannes, der die Handels⸗Bilanz seines Landes Fünchiger gestaltet. Er bekommt eine Frau und das Publikum ist ent⸗ lassen.

Wieder einmal ist ein schöner Stoff gemißbraucht oder vielmehr gar nicht gebraucht. Denn indem der Verfasser seinem Böttger den mystischen Trieb, Gold zu machen, raubte und ihn nur aus äußerem Zwang experi⸗ mentiren ließ, so nahm er seinem Stoff gerade das, wodurch er einer tief⸗ sinnigen und poetischen Behandlung fähig war. Aber unter Töpfer’'s Händen verwandelt sich alles Gold nicht in Porzellan, sondern in Lehm.

Das Stück wurde recht gut gespielt. Die Ausstattung war

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Zur Literatur der vaterländischen Geschichte. IFtstoire de Frédéric le Grand, par M. Camille Paganel, conseillerd'état. Deuxième édition.

gern von Friedrich gesprochen und über ihn geschrieben worden, und muß doch sogar noch heute Guibert's Eloge du Roi de Prusse (1787) geradezu für das beste Buch in seiner Art erklärt werden, welches zweimal ins Deutsche (in Berlin von dem Probst Zöllner) und von Capece⸗Latro, weiland Erzbischof von Tarent, ins Italienische übersetzt worden, und von welchem eine in Anmerkungen berichtigte neue Ausgabe gewiß in der gan zen gebildeten Welt willkommen sein dürfte. Als umfassende Biographi dagegen, die fast eine Geschichte der Zeit Friedrich's des Großen zu nennen ist, wird Camille Paganel, in seiner neuen Gestalt, den Fremden, welchen die deutsche Literatur nicht zugänglich ist, die belehrendste Unterhaltung ge währen.

brer. hat dem Herrn Verfasser nicht beliebt, in einer Vorrede über die Oekonomie seiner neuen Ausgabe zu sprechen; aber man sieht es ihr leicht an, daß das Werk, obgleich es von den seit Dohm's Denkwürdigkei ten erschienenen Quellenschriften keine Kenntniß genommen, gewissen haft und mit der aufmerksamsten Sorgfalt durchgesehen und verbesser worden.

Paganel's Geschichte Friedrich's des Großen ist zugleich in Paris und in Algier ausgegeben worden: so möge sie denn von diesen beiden buch⸗ händlerischen Enapelplätzen aus die Thaten einer seltenen preußischen Ge⸗ schichts⸗Epoche, in den weitesten Räumen aufs neue zu verkünden, die woh verdiente Ehre haben. P.

Chez L. Hachette et Compagnie. A Paris et à Alger, 1817. 2 Volumes, 524 et 572 pages, gr. in 803.

Das Werk des Herrn Camille Paganel ist den Freunden der Geschichte seit siebzehn Jahren schon auf das Rühmlichste bekannt, und, die zweite Auflage ankündigen, heißt zu Ehren des Buches sprechen. An diese Ehre des vorliegenden Buches über Friedrich den Großen knüpft sich die Freude der Patrioten, welche den Helden der Heimat mit Stolz auch in der Fremde

efeiert sehen. Auch den Engländern danken die Freunde der Friedrichs⸗ iteratur treffliche Werke zur Verherrlichung des großen Königs, und fast Peichzeitig mit der ersten Auflage des Paganelschen Werkes gab Lord

over eine Biographie von gediegenstem Werthe, zum Theil aus neuen, in Deutschland nicht vorhandenen Quellen. Das französische Werk mag, bei der vielleicht größeren Sympathie der Franzosen für unseren Friedrich, ein zahlreicheres Publikum gefunden haben. Ist doch in Frankreich allezeit

Deutscher Verein für Heilwissenschaft. Berlin. In der Sitzung des deutschen Vereins für Heilwissenschaf vom 26. Oktober theilte Herr Dr Sinogowitz seine Erfahrungen über den Weichselzopf mit und beschrieb die verschiedenartigen Formen, in welche diese proteusartige Krankheit dann überzugehen pflegt, sobald das veshe Haar zur Unzeit von den Leidenden abgeschnitten wird. Die Erblichee enee der Krankheit thatsächlich zukommt, giebt nicht selten Grund zurhfenik in en Verheimlichung ab. Bei der Behandlung erwies sich 28 Prosessor sehr kleinen Gaben unter vielen Mitteln als das heilsamste. 8 8 1vn Hertwig sprach über die eigenthümliche Verfilzung der L 9 ben langen Zöpfen, wie sie bei Thieren, ferden 8 .

namentlich Pferden b obachtet wird, ohne daß darin ein wirklicher Krankheitszustand begrün⸗ bei seir.. ““

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