h v Beitritt roßen Raths, welche den Beitre ur degng g geörgen bewirkte, ist dem - Als sie den Kleinen Rath bevollmächtigte, die nöthigen 7 geneigt. Als ein eidgenöͤssisches Aufgebot zu treffen, fügte Pelt 22FöF3. „Immer unter Berücksichtigung der für die Katholiken mißlichen Umstände.“ d aus tessiner und bündtner Bataillonen, S⸗ Seison kegeh Vherst Lubind stehen; Brigade⸗Komman⸗ soll unte herst Ed. von Salis, Bruder des Sonderbunds⸗Generals, vant, Hoseph Travers von Ortenstein in Bündten — wie ihn der freie Rhatier nennt, ein tüchtiger, junger Haudegen, der schon in Oesterreich, Algier und Spanien gedient — ist in den Dienst des Sonderbundes getreten. Er soll Adjutant von Abyberg sein.
Kanton Schaffhausen. (O. P. A. Z.) So eben (30. Okt.), Morgens 10 Uhr, rückt das seit 12 Tagen in Instruction sich befindende Bundes⸗Bataillon Nr. 71 und eine Schwadron reitender Jäger marschfertig auf den Herrenacker auf. Der Amts⸗Bürgermei⸗ . ster von Waldkirch, in Begleitung des Militair⸗Kommissions⸗Präsiden⸗ ten Stamm, unter Voraustritt von zwei Waibeln in der Standes⸗ farbe, erschienen, und Ersterer hielt auf einer Estrade die Standrede, um sofort die gesammte Mannschaft zum Eidschwur aufzufordern. Nach dieser Rede wurde die Eidesformel von dem Adjutanten des Miliz⸗Inspektors vorgelesen, der Eid von dem Amts⸗Bürgermeister der Mannschaft vorgesprochen und von derselben geleistet. Einer der kührigsten Hauptleute im zweiten Treffen ließ den Ruf: „Es lebe die Eidgenossenschaft!“ ertönen, in welchen die ganze Mannschaft einstimmte. (N. S.) Heute Abend ist mittelst Stafette die Ordre an die hiesige Militair⸗Kommission eingetroffen, morgen früh das hiesige Bundes⸗Bataillon Nr. 71 und eine Schwadron reitender Jä⸗ ger von Schaff hausen abmarschiren und nach Zürich, dem Haupt⸗ quartier des Divisionairs, Oberst Gmür, richten zu lassen.
Kanton Zug. (Eid. Ztg.) Am 26. Oktober wurden Aus⸗ zug und erste Landwehr aufgeboten und beeidigt, unter großem Zu⸗ drang des Volkes. Eine kräftige Anrede des greisen Alt⸗Landammann Keeisser und des Landes⸗Hauptmann Letter ermahnte die Mannschaft, dem Vaterlande treu zu bleiben bis in den Tod und war dem Ernst des Augenblickes ganz angemessen. Sofort nach beendigter Feierlich⸗ keit zogen die einzelnen Compagnieen mit donnerndem Jauchzen ab gegen die Zürchergränze. 1 Die radikale Opposition versuchte noch ein letztes Manöver und verlangte durch einen Ausschuß von ungefähr 30 Bürgern am 26sten Zutritt vor der Regierung s⸗Kommission, die sie aber einfach an den am 2 7sten versammelten Kantons⸗Rath wies, sofern sie eine schrift⸗ liche Eingabe zu machen hätten. Der Kantons⸗Nath nun wies am 27sten diese Petition um Rücktritt vom Sonderbund (mit ungefähr 10 Unterschriften versehen) dem am 29sten ohnehin zu versammelnden außerordentlichen Laud⸗Rathe zu, dem noch andere Anträge zu hin⸗ terbringen sind. Eben so beschloß der Kantons⸗Rath in der gleichen Sitzung eine Proclamation an das Volk, im Gegensatz zu der zirku⸗ lirenden „eidgenössischen“.
(O. P. A. Z.) Am 29. Oktober hat der dreifache Landrath mit 114 gegen 31 Stimmen beschlossen, „mit Gut und Blut an sei⸗ nen früheren Beschlüssen festzuhalten.“ Eine Friedens⸗Petition der Radikalen mit 840 Unterschriften bewirkte blos den Zusatz: „Zug rechnet, klein wie es ist, auf nachdrucksame Unterstützung von Seiten seiner Mitverbündeten; widrigenfalls es sich die Konvenienz vorbehal⸗ ten müßte, sofort der Uebermacht zu weichen.“
Kanton Luzern. (Frkf. Bl.) General von Salis warnt in einem Tagesbefehl vor Verbreitung alarmirender Gerüchte, welche die Eintracht unter den Truppen stören könnten, und fordert zu An 1” von Verbreitern derselben auf. Alle Berichte lauten dahin,
sein; auch die Mehrheit Graubündtens
daß man entschlossen sei, die Stadt Luzern mit den äußersten Mit⸗ teln der Verzweiflung zu vertheidigen. Man will die Corrections⸗ Anstalt und das Zuchthaus, so wie das geräumige Waisenhaus, räu⸗ men und hat den Bewohnern der St. Jakobs⸗Vorstadt den Befehl ertheilt, ihre Häuser zu verlassen und mit ihren Habseligkeiten in das Innere der Stadt sich zu begeben. Einerseits will man alle diese Gebänlichkeiten, wenn die Truppen der Eidgenossenschaft von dieser Seite her in die Stadt einrücken sollten, mit Bewaffneten besetzen und ein furchtbares Feuer auf sie richten. Müßte aber der Posten selbst aufgegeben werden, so will man die in dieser Gegend angeleg⸗ ten Minen anzünden.
(Schw. Volksbl.) Herr de Saint Denis de Senarclans aus Lausanne, ehemals Garde⸗Hauptmann in Frankreich, ist in Luzern an⸗ gekommen und hat seine Dienste den sieben katholischen Kantonen an⸗ geboten, welche dieselben unter bester Verdankung angenommen und ihm das Brevet als Oberst⸗Lieutenant zugestellt haben.
(öLFrkf. J.) General von Salis⸗Soglio und Herr von Elgger, Chef des Generalstabes, haben am 28. Oktober dem Kriegsrathe der sieben verbündeten Stände den Eid geleistet, worauf sofort der Gene⸗ ral sämmtlichen Offizieren des Generalstabes den Eid abnahm. In Folge der Kriegserklärung im Schoße der Tagsatzung hat der Kriegs⸗ rath der sieben Stände alle in dem Konkordate bereits aufgebotenen Truppen des Bundesauszuges und der ersten Landwehr dem Ober⸗ Kommando zur Verfügung gestellt und auch die zweite Landwehr der steben Kantone einberufen. Der Ober⸗Befehlshaber der Sonderbunds⸗ Armee, Salis⸗Soglio, hat die nöthigen Maßregeln getroffen, um jeden Augenblick über sämmtliche Streitkräfte des Sonderbundes ver⸗ “ Mit dem 31. Oktober stehen ihm auch drei Dampf⸗ üde Unt erfügung, so daß die Truppen der Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden zu gleicher Zeit requirirt werden können. Ein H 9 bereits aufgestellt; und durch Beschluß des Regie⸗ rungs⸗Rathes vom 30sten befindet sich der Kanton Luzern völlig in Kriegszustand erklärt, jeder Bürger steht Verfü des Mili tair⸗Kommandanten, und alle Ve 88 8 rfagnc Kri 8g * richt bestraft. Luzerner, welche i in wer 8 urch 1 8 eiegsge⸗ haben ungesäumt in denselben enageheser F. 429 das Kriegsgericht als Ausreißer bestraft “
G V11 um 5 Uhr ist Staatsschreiber Meyer, Ge⸗
sandte Luzern, von B 4
ar ern zurückgekommen. Seine Kollegen, die übrigen Gesandten der Sonderbundsstände, brach Nacht in Escholzmatt zu. stände, brachten die
Kanton Schwyz. (Eidg. Ztg. 1 Ufer des Zürichsees melden, daß die in e 8 2 MReach überhaupt liegenden Schwyzertruppen von einem sehr entschl ar Geiste beseelt seien und bei der Nachricht von der Gährun d-Hel. Kanton St. Gallen und dem bevorstehenden Einmarsch ö“ truppen zu Unterdrückung derselben von Oberst Reding nur kategorische Erklärung haben zurückgehalten werden koͤnnen, daß 2 mit eigener Hand den Ersten niederschießen werde, der es wagen sollte, ohne seinen Befehl die Gränze des Kantons zu überschreiten.
Kanton Uri. (Schw. Volksbl.) Alles wimmelt hier von Militair. Sechs Compagnieen Infanterie, Auszug und Landwehr, und zwei Compagnieen Scharfschützen, alle gut ausgerüstet, kräftige Männer und besonders ausgezeichnete Schützen, sind hier schon seit einigen Tagen auf den Füßen, nebst Artillerie⸗Mannschaft und Train, zur Bedienung von 10 Kanonen, die auf der sogenannten Allmend
2114
Proben ablegten, eben so gut mit grobem Geschütz
Kanton Freiburg. berner Blätter melden:
fenfähigen Männer aus den Enklaven die voll Militairs sei, ob Alles deute darauf, zweifeltem Wiederstand entschlossen sei. sich bei den letzten Januar⸗Ereignissen
stadt berufen, die Gränze abgegangen.
willig gestellt und dringend gebete
daß der Urner nicht nur mit dem Stutzer, sondern
zu zielen und zu treffen weiß.
— (Eidg. Ztg.) Die Regierung von Freiburg habe alle waf⸗ im Waadtland in die Haupt⸗ gleich bereits starke Corps an
Waadtländer und
daß Freiburg zu ver⸗
Eine Reihe von solchen, die kompromittirt, hätten sich frei⸗
n, in den Reihen ihrer Mitbürger
die Heimat gemeinsam gegen Gewalt von
dürfen. in die Stadt gebracht.
Kanton Wallis.
Versammlung der Gerichte eingestellt und
Fortwährend würden starke Transporte
außen vertheidigen zu von Lebensmitteln
Der Staats⸗Rath hat die periodische die Rechts⸗ und die Nor⸗
mal⸗Schule geschlossen. Letzten Sonntag sind in St. Moriz 4 Com⸗
pagnieen mit 4 Kanonen und 2 Haubitzen a
ngekommen,
um die Stadt,
das Plateau von Verossaz und die eidgenössischen Festungswerke zu
besetzen. Kanton Tessin.
Volksbl. erzählt, auf die Nachricht, Krieg gestimmt, habe man in Bellinzo
Musikbande sei durch die Straßer lingslieder aufgespielt, nach Tage tanzte. Ueberhaupt seien Geistlichen, der nicht in radikalen
Charivari gebracht, und einem anderen, der Nähe wurde von den „liberalen“ Carabinieri in
ja sogar thätlich mißhandelt.
Schützenplatzes vorbeiging, echt radikaler Weise insultirt,
n gezogen
die
Eine Korrespondenz des Schwyzer daß auch St. Gallen für den na wie unsinnig geböllert, eine und habe radikale Lieb⸗ denen man auf der Straße am hellen Radikalen sehr rührig: einem
— Sinne predigte, ward dafür ein
in der Nähe eines
Das
Volk sei dagegen überall gegen den Krieg, und der Staatsrath habe
deshalb bis jetzt noch
Waffen exerziren zu lassen. Kanton Basel.
(Frankf. J.) In Folge des Execu satzung ist nun auch der hiesigen Regierun Verfügung des Di zu halten;
t eingegangen, ch andere Mittheilungen von das Staats⸗Kollegium hält
“ 1“
Auszug und Reserve zur (Oberst Donats) in Bereitschaft (Marschbefehl) ist jedoch noch nich nichts davon. höherer Seite gekommen zu sein, heute (31. Oktober) Sitzung.
I5tal RNom, 23. Okt. (A. Z.)
prio über die künftige Munizipal⸗ kanntmachung durch den Kardinal⸗Staats Se. Heiligkeit, „immer auf die Erhöhung der Ehren dieser t befohlen: Präsident von Rom und der als Präsident sungirt, legt sein 3) Ein von Sr. Heiligkeit zu Amt bekleiden.
fentlicht.
seiner vielgeliebten Stadt bedacht“, ha führt künftig den Titel Comarca. 2) Der Prälat, der jetzt Amt zu Ende dieses Monats nieder.
der Comarca
bestimmender Kardinal wird dieses Präsident ausüben, dern auch über den Rath und M
mens des Papstes, daß derselbe scher Blätter (namentlich wird außerordentlich wie auswärtige
päpstlichen Regierung, am wenigst Kirche.
son, ist gestern von Florenz, 25. Okt.
pfangen. Der Marchese
ner letzten Bekanntmachungen liches
Baron Hallberg. Die von der vollmächtigten Cav.
Fortgang haben.
Turin, 26. Communicationen, Schweiz und der tung sich im Begriff, ähnliche Maßregeln anzuordnen.
Neapel, 21. Okt. richt meldet die eines er gleich erschossen worden. . sie im Begriff waren, sich in ein
sich auf Gnade und
kennt seinen Aufenthalt.
Handels⸗- Berlin,
keine Waffen solle sogar den Antrag gestellt haben, di
Indessen scheinen doch no
Die heute erschienene römisch
Großherzoge und der Großherzogin
Turin eingeleiteten Unterhandlungen behufs lienischen Zollvereins sollen, wie versiche
Okt. Das hiesige K
den Ansichten des wiener K
der Häupter des kalabresischen
lichen Truppen angegriffen und mu Ungnade ergeben. Aufwiegler ist nur Andreas Romeo no
tions⸗Beschlu g die Weisung zugegangen,
denn
ien.
ausgetheilt. Rekruten
8
Ein Regierungsglied nit hölzernen 8 sses der
Tag⸗
visions⸗Kommandanten ein förmliches Aufgebot wenigstens verlautet
v4“
So eben wird eine das Motupro⸗
wird die höchste Autorität nicht 1 3 wie der mit dieser Würde bisher beauftragte Prälat, son⸗
Verfassung Roms ergänzende Be⸗ ⸗Secretair Ferretti veröf⸗
1) Der Präsident
4) Der Kardinal⸗
allein über die Comarca
agistrat der
der
Dergleichen Artikel seien durchaus nicht das
Gestern Abend in besonderer Audienz em⸗
, wie
betrübt worden sei, besonders durch Personen und Dinge nicht s
Stadt Rom.
e Staats⸗Zeitung erklärt Na⸗ durch die Haltung gewisser inländi⸗ Contemporaneo genannt)
die Art und Weise,
elten verdächtigt werden.
Echo der Grundsätze der en der Politik des Oberhauptes der
Hofe beider Sicilien,
Man solle sie als Ausgeburten eines partikularen Utopiens (parto di particolare utopia) ansehen.
Der französische Gesandte am hier nach Neapel abgereist.
Graf Bres⸗
wurde Lord Minto vom
Regierungs⸗Kommission in Lucca nach Florenz zurückgekehrt. ei 1 drückt er den Lucchesern für ihr treff⸗ Benehmen seinen Dank aus. Unter den hier eingetroffenen der unter dem Namen Eremit von
Fremden befand 1 Gauting bekannte greise
r
Rinuceini ist nach Einsetzung einer provisorischen
In ei⸗
sich auch kürzlich Reisende
hiesigen und römischen Regierung durch ihre Be⸗ Martini und Monsigno
e Corboli am Hofe von
der Gründung eines ita⸗
rt wird,
nschaft vobach abinets angeschlossen und steht die in Oesterreich ergriffenen,
Gefangennehmung des Aufstandes. Neun seiner Anhänger wurden, e Barke zu retten, ßten nach verzweifelter Gegenwehr
Von den ch nicht gefangen.
daselbst den besten
abinet hat nach mehreren die es mit Oesterreich gepflogen, hinsichtlich der gegen die Eidgenosse
zu beobachtenden Hal⸗
(O. P. A. Z.) Eine telegraphische Nach⸗
Baron Longobucco, Wahrscheinlich ist eben als von den König⸗
Häuptlingen der Niemand
—
und Börsen⸗Nachrichten den 4. November 1847. Wechsel-Course.
do. London Pari.„.„.s. E11““
Wien in 20 Xr.
Breslau
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss..
Frankfurt a. M. südd. W .... Petersburg
300 Mk. 300 MK. 1 Lst. .300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thlr.
100 Thlr.
—. 100 Fl. . 100 SRbl.
1
Brief.] Geld. 143 ⅔ 142²½ 152 ⅔
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt.
100 99 ½ 2 Mt. — 3 Wochen 108 ½
Ausländische Fonds: Pfandbries-, Kommunal-Papiere und
geld-Course. . Gem.
Brief. Geld.
93 ⅔
—
Zf. 38 3 ¼ 3*
2
.Brief. Gem. 92² 90] ¾¼ 88 91¾ 9¹½
101 9¹⅔
Kur- u. Nm. Pfdbr. Schlesische do.
do. Et. B. gar. do. Pr. Bk-Anth.-Sch
St. Schuld-Sch. Seeh. Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
104 3*
Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th. Disconto.
gA
93¼
Ausländische Fonds.
Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 300 Fl. Hamb Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl Holl. 2 ½ %0 Int.
Kurh. Pr. O. 49 th. 16 ⅔ Sardin. do. 36 Fr. 94 ⅔ N. Bad. do. 35 Fl.
Eisenbahn-Actien.
Russ. Hamb. Cert. do. beiHHope 3.4. S. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4.A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz0. do. do. Cert. L. A. po. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C.
108 ¾⅔
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CAEEnn
Volleing. Amst. Rott. Arnh. Utr. Berl. Anh. A.
do. Prior.
Berl. Hamb.
do. Prior.
Berl. Stett. Bonn-Cöln. Bresl. Freib.
do. Prior.
Chem. Risa. Cöln. Mind.
do. Prior.
Cöth. Bernb. Cr. Ob. Sch. Dresd. Görl. Düss. Elberf.
Prior.
—
0. Schl. L. B. Pts. Mgdb. do. Pr. B. do. do. Rhein. Stm. do. do. v. St. gar. Sächs. Bayr. Sag.-Glog.
— —
—nNINWNINIeIeESISnS
116 58 . 102 ½ 3 99 ¾ bz. 111 ¼ B.
Prior.
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do. Prior. St.-Vohw. do. Prior. Thüringer. Whb. (C. 0.) do. Prior.
Zarsk Selo.
do. Gloggnitz. Hmb. Bergd. Kiel-Alt. Lpz. Dresd. Löb. Zittau. Magd. Halb. Magd. Leipz. do. Prior. N. Schl. Mk. do. Prior. do. Prior. do. III. Ser. Nrdb. K. Fd. 0. Schl. Lt. A do. Prior.
Quit. Bog. * a 4 %
Aach. Mastr. - Berg. Mrk. 5 Berl. Anh. B. Bexb. Ludw. Brieg-Neiss. do. Thör. V. 2 Magd. Witt. . Mecklenb. 80 Nrdb. F. W. 70 Rh. St. Pr. 70 Starg. Pos. 50
58 ½ n. 68 B. 67 8⅔ bz.
(Schlufs der Börse 3 Uhr.)
Unsere Course haben sich heute etwas niedriger gestellt, und die Geschäftsstille blieb anhaltend.
Getraide-Bericht.
Am heutigen Markt waren die preise wie folgt: Weizen 72 — 75 RKihlr. Roggen loco neuer 48— 50 Rthlr. öpr. April sMai k. J. 49 Rihlr. bez.
Hafer 48/52pfd. 29 — 30 Rthlr. - 48pfd. pr. Frühjahr 30. Rthlr. Gerste 45 Rthlr. Rüböl loco 11 ½ — 12 Rihlr. Dez. 11 5 — ⅛ Rthlr. - Jan. /Febr. 11 ⁄¶ Rthlr. Spiritus loco 27 ½ — 28 ¾ Rithlr. bez. 1 — Frühjahr 27 — 28 Kihlr. bez. u. Bf.
Kanal-Listen. Den Finow-Kanal passirten am 2. 768.
Roggen, 280 Wspl. Hafer, 100 Wspl. Rapps-
Königsberg, 1. Nov. Getraidebericht. verflossenen Woche wurden . gekauft, später hörte alle Kauflust für Weizen auf, und bei einer Preiserniedrigung keine Käufer finden, was am um beinahe 10 Sgr. pro Scheffel drückte. G Partieen für Tilsit und Memel gekauft und 116/118pfd. Sgr. bezahlt; für eine Ladung poln. Roggen 114pfd. bot man nur 43 Sgr., worauf nicht erlassen. Gerste — Sgr., in kleinen 8 be⸗ zahlt. Hafer mehrere Ladungen mit 23— 25 Sgr. —, Es fanden si 8 der vergangenen Woche die ersten Zufuhren von poln. Leinsaat 1 88 im Ganzen ziemlich gut fällt, feinste 112/115 pfd. wurde mit 65 Sgr. be⸗ zahlt, abfallende Sorten mit 60— 62 Sgr.; jetzt will man billiger jedoch wollen die Eigner nicht darauf eingehen. Ueberhaupt fehlt im Gan⸗ zen die Kauflust, woran hauptsächlich die Geldkrisis in England Schuld hat.
Auswäürtige BörseH.
Amsterdam, I. Nov-. Niederl. wirkl. Sch. 53 ⅞. 5 % sparv.
Frankfurt a. M., 1. Nov. 5 % Met. 104 ½˖ Br. Bank-Aet. 1937 Br. Stiegl. 85 ¾ Br. Integr. 54 8 G. Poln. 300 Fl. L. 97 ½. 96 ⅞. 4o. 500 Fl. 79 ⅛½. 8. Span. Ard. 18 ½. 18 ½. Bexb. 90 ⅛. 90. Taunus Actien 348 ½ Br
Hamburg, 2. Nov. Bauk-Actien 1600 Br. Bngl. Russ. 104 „Br. Hamb. Berg. Actien 91 Br. Magd. Wittenb. 78 Br. Hamb. Berl. 100 ⅔ 100. Alt. Kiel 109. 108 ¾. Elückst. Elmsh. 53 Br. Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenh. Roibech. 65 ⅓ Br. Meckl. 57 % Br. B
Leipzig, 3. Nov. Leipz. Dresdn. Act. 116 ½. 116. Sachs. Bayer. 90 s. Sächs. Schles. 100 G. Chem. Ries. 53. 52 ½. Löb. Zitt. 48 ½ Br. Mgd. Leipz; Berl. Anb. Lt. A. 116 ¾ G. Lt. B. 106 G. Dess. Hank-Aect. 100 ½%. 100. Londo , 30. Okt. Cons. 3 % 80 ½. 80 h. Passive 3 ½. 3 ½. Ausg. Sch 12. 11. 2 ¾ 2% Holl. 53 ½. 53. Port. 21 ½. 20 ½⅞. Engl. Russ. —. Bras. 77. 75. Chili —
Peru 26. 24. 5 % me¹. 104 ½.
Wien, 2. Nov. Actien 1609. Anl. de 18934 156. de 1839 120.
Königliche Sch auspiele.
November: 91 Wspl.
Markte den Preis
8 Belg. —. 4 % do. 81 ¾. 81 ½.
3 % do. 65 ½ Bank
4 do. 91 12 69 2 Gloxxn. 110.
Nordb. 153 . 121-1A.ven
fIeti. 1 bi
1 5 Schauspi . h hobenem Freitag, 5. Nov. Im Schauspielhause Mit aufge w 8 m erstenmale wiederholt: Böttcher, der Goldmacher, säenme Abth., mit einem Vorspiele: Ein Abend im Thiergarten. Von Dr. C. Töpfer. 1“ 1u“ Königsstädtisches Theater. “ 2 Akten, von Heinrich Smidt. Hierauf: Nichte und Tante. Lustspiel in 1 Akt, von C. A. Görner. Zum Schluß: Herr Karoline. Vandeville⸗ theils komponirt, theils arrangirt von dem Königl. Balletmusik⸗
Dirigenten Herrn Gäͤhrich. Im Selbstverlage der Expedition. 1
historisches Original⸗Lustspiel in 4 Freeitag, 5. Nov. Zum erstenmale: Ein Seemannsschwank, in Posse in 1 Akt, nach Varin und Boyer, von D. Kalisch. Die Musik . Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. 3 inkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Reden dabei, und allerlei interessante und Fülle, so daß ein ministerielles Blatt,
Am Montage der
180 Last wolhynier Weizen zu 84 — 85 Sgr. f man konnte selbst
Von Roggen wurden mehrere mit 49 ½ —51
DIex. 16 ¼ 15⁄.
Beilage
W“ 8 2 3 1
Inhalt.
Inland. Berlin. Noch etwas über die Politik des Journal des Débats in Betreff Deutschlands.
Oesterreichische Monarchie.
Großbritanien und Irland. dische Kollegien⸗Akte. — Schreiben aus London. Maßregel und ihre wahrscheinlichen Folgen.)
Italien. Rom. Vorfall in Rom.
Portugal. London. Munizipal⸗Wahlen zu Gunsten ausgefallen.
Türkei. Konstantinopel. Abreise des russischen Gesandten nach Wien. — Die Cholera.
Aegypten. Alerandrien. Rückkehr des Vicekönigs. — Der Suez⸗ Kanal. — Krieg in Abyssinien. — Dr. Pruner.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. London. Nachrichten vom Kriegsschauplatz in Mexiko. — Herr Webster gegen den mexikani⸗ schen Krieg. — Repräsentanten⸗Wahlen. 1“
Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwö
Briefe aus der Schweiz. (Sechster Brief.)
Gratz. Die Cretins in Steyermark. London. Der Papst gegen die irlän⸗ (Die neueste Bank⸗
der Cabralisten
1“
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Deimold. Eisenb hn⸗Projekt. Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
Berlin, 4. Nov. Die Weisheit des Journal des Dé⸗ bats über das politische Heil Deutschlands, welche uns in unserem vorgestrigen Blatte zu einigen Gegenbemerkungen veranlaßte, scheint bei der vaterländischen Journalistik überhaupt wenig Anklang gefun⸗ den zu haben. Mehrere bedeutendere Blätter haben sich bereits unge⸗ fähr in demselben Sinne, wie wir, darüber ausgesprochen, und selbst solche Organe der norddeutschen Presse, welchen man eine übertriebene Sympathie für Preußen schwerlich zum Vorwurf machen dürfte, sind darin nicht zurückgeblieben. Wenn wir einen hierher gehörigen Aufsatz, welchen der Hamburger Korrespondent in einer seiner neuesten Nummern „Vom rechten Elbufer“ bringt, unseren Lesern mit⸗ theilen, so geschieht es deshalb, weil er, wie uns scheint und man zu sa⸗ gen pflegt, den Nagel auf den Kopf trifft:
„Die deutsche Presse“, heißt es da, „würde sich unverantwortlicher Un⸗ dankbarkeit schuldig machen, wenn sie ohne alle Rührung und Erkenntlichkeit bliebe bei der freundnachbarlichen, wohlwollenden Theilnahme, wovon das vornehmste der pariser Blätter, das Journal des Débats, Deutschland so unzweideutige Beweise giebt. . Man sollte glauben, es fände sich in Frankreich Stoff genug, um alle
einen recht hübschen leitenden Artikel an die Spitze des gewaltigen stellen; giebt es ja doch Zweckessen für die Wahlreform und Prozesse und Opposition die Hülle nd F mit oder ohne Inspirationen, die Hände voll zu thun hat mit Widerlegungen irriger und Auseinander⸗ setzung korrekter Nachrichten und Ansichten. Aber nicht genug, daß das Journal des Débats für Frankreich sorgt, es verwendet den Ueberschuß seiner politischen Weisheit echt philanthropisch zur Förderung fremdes⸗ oh⸗ les, freut sich mit den Fröhlichen jenseits der Pyrenäen, trauert über die Bedrängniß der Verarmung in England, und von Zeit zu Zeit gönnt es auch uns, diesseits des Rheines, einen liebevollen Herzenserguß.
Das Journal des Débats vom 23sten d. briugs uns ein solches Füihst. das alles seit langer Zeit in diesem Fache Geleistete glänzend uͤberragt.
Die schätzbarsten Dinge entstehen oft aus zufälligen Veranlassungen: wer weiß, wodurch Tacitus bewogen worden ist, seine Germania zu schrei⸗ ben? — Der Klassiker, dem wir die neuesten Aufschlüsse über unser Land verdanken, ist durch ein anderes französisches Blatt, das Univers, darauf gebracht worden, welches skandalöse Geschichten erzählt haben soll. Es mag eine anmuthige, geistreiche Wendung sein, von einem Gegenstande, den man lächerlich und skandalös findet, in eine politische Abhandlung einzu⸗ gehen; — wir erkennen dergleichen Feinheiten als unnachahmlich an und wenden uns alsbald zum eigentlichen Inhalt des Artikels, der uns über Deutschlands Gegenwart und Zukunft die Augen öffnen soll.
Seeit der Rheinbund sich G der, obgleich seitdem 34 Jahre ver⸗ flossen sind, doch noch heutigen Tages ein theures Andenken seiner jähri⸗ gen Dauer in Deutschland hinterlassen hat, ist die Meinung aufgekommen,
Tage Blattes zu
unnter „Deutschland“ sei das Land 94 verstehen, welches das deutsche Volk
bewohnt, und dazu gehöre ein großer Theil der österreichischen und fast die gesammte preußische Monarchie.
Das Journal des Débats berichtigt diesen weit verbreiteten Irr⸗ thum auf die freundlichste und zugleich auf die überzeugendste Weise, indem es uns belehrt:
„Preußen ist wie Oesterreich eine europäische Macht, welche Besitzun⸗
gen in Deutschland hat.“
Einem deutschen Kopfe, dem die Empfänglichkeit für den geistigen Magne⸗ tismus fehlt, um einen genialen Funken rasch aufzufassen, möchte es viel⸗ leicht scheinen, mit diesen Worten sei eigentlich gar nichts gesagt, als was jedes zehnjährige Kind längst gewußt habe; die rechte Bedeutung der scharf⸗ sinnigen Bemerkung kommt aber hinterdrein:
„das wahre (veritable) Deutschland ist vom Rhein zum Main, dem
Inn und der Elbe.“
Somit werden denn allerdings der Macht des deutschen Bundes, als eines einzigen Ganzen, die Schwingen gewaltig gestutzt. Napoleon schnitt zu sei⸗ ner Zeit auch Stücke von Deutschland ab, doch war der große Mann barm⸗ herziger gegen die Bewohner, als unser Publizist; er machte die Westfalen, Oldenburger, Bremer und Hamburger zu Franzosen, als sie aufhören soll⸗ ten, Deutsche zu sein; der Publizist des Journals des Débats wirft sie aus dem „wahren“ Deutschland ins unveritable, unbekümmert, was dann weiter aus den armen Leuten in solch' unheimlichem Lande werden soll.
Das „wahre, echte, veritable Deutschland“ (die Länder, die wir im gewöhnlichen Sprachgebrauch Süddeutschland nennen) soll sich an Bayern anschließen; diejenige deutsche Macht, die zuerst die Bande des Rheinbun⸗ des sprengte, soll also das Haupt eines ähnlichen neuen Bundes werden der, vorläufig als ein Sonderbund, Oesterreich und Preußen gegenüber ste⸗ hen soll; das Weitere möchte sich dann wohl finden, wenn nur zunächst der Emnheit (05eng 128 gethan wird.
Hat es denn wirklich mit der Einheit, Einigkeit und Eintra — lands eine so gefährliche Bewandtniß, daß in Journal ö solchen Aufwand von Geist, von Beredtsamkeit und Dialektik machen mußte. um einigen Stoff zur Zwietracht zu uns einzuschmuggeln? — Wir lassen die Pakete, die uns Belehrungen über unsere Verhältnisse bringen, frei aus Frankreich eingehen; es giebt dort bekanntlich keine Censur, die uns den Genuß so köstlicher Produkte verkümmerte; jeder niedergeschriebene Gedanke passirt aber doch die eigene Censur des Autors, und diese hätte sich wohl ehe ste ühr sepriczenen ertheilte, die Frage stellen können: welchen Effet dd n An prache in Deutschland machen? — sind die Deutschen wirk⸗ 888 so blind, daß sie nicht Alle zusammen, am Rhein, an der Donau, an vn2lorehamn Man, wagre (an. heer Oder und an den Küsten der
östsee, seh en, welches (aus ziemlich gr i — nner adege schaten Phrasce se Ir ch groben Fäden geflochtene) Netz eese eg: 8.es escen Dafürhaltens wäre diese Frage dahin zu be⸗ So ganz und gar „gute Kinder“, wie ihr meint, sind di nicht; mit solchen Arkikeln fangt ihr sie nicht EE“ “ ihr 8 vseh. Unwillen. ollt, werden, wie ihr im Eingang der Apostrophe vom 22sten d. dem Univers sagt: „die Achseln zucken“ und dann ruhig ihres Senaa.
“ 8
ilage zur
Diejenigen, die ihr
—
Allgemeinen
Preußischen Zeitu ng.
1S; E Hth.X u s2. n82878 .
Frreitag den 5 *„ November.
4683 222
gehen; die Anderen, die ihr fangen wollt, könnten in dem Weihrauch, den ihr spendet, leicht einen widerwärtigen Geruch wahrnehmen, und statt
Dankes könnte euch die Abfertigung werden; 8 und wenn ihr auch
die Absicht habt, den Freunden wohl zu thun, 8 so merkt man Absicht, und man wird verstimmt!’“?“
8 Oesterreichische Monarchie.
Grätz, 28. Okt. (Bresl. Ztg.) Vor einiger Zeit verließ uns der ehemalige Direktor des pesther Blinden⸗Instituts, Herr Do⸗ lezalek, welcher unsere Provinz nach allen Richtungen bereiste, um Materialien zu einem Entwurf für die Gründung eines Instituts zur Heilung von Cretins, wie deren eines Dr. Guggenbühl auf dem Abendberge leitet, zu sammeln. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Johann nimmt den lebhaftesten Antheil an der Idee einer solchen Anstalt, und die Landstände, welche schon so große Summen für nütz⸗ liche Unternehmungen aufgewendet haben, bieten auch für diesen Fall die goldgefüllte Hand. Nach den von Dolezalek angestellten Beob⸗ achtungen, die er in einem größeren Werk zu veröffentlichen gedenkt, giebt es in ganz Steiermark nicht weniger als 6000 Cretins, vom Volke Troddeln oder Fexen genannt, mithin kommt einer dieser Un⸗ glücklichen auf je 170 Einwohner. Im judenburger Kreise, dem ge⸗ birgigsten des Landes, kommt 1 Cretin auf 53 Einwohner, im eillyer Kreise dagegen, meist Hügelland, stellt sich das Verhältniß wie 1 zu 516. Auch fand Dolezalek schon in einer Höhe von 800 Fuß über der Meeresfläche mit Cretinismus behaftete Individuen, während Dr. Sögert 1000 und Dr. Maffei 1300 Fuß als das Niveau dieser Krankheit festhielten. Das Merkwürdigste jedoch bleibt die Wahr⸗ nehmung, daß die Bergländer, welche mit dem Fluch des Cretinis⸗ mus belastet sind, dafür fast gar keine Blinden haben, und Flachlän⸗ der hinwieder, die von jenem Uebel völlig verschont sind, unverhält⸗ nißmäßig mit, Blinden gesegnet sind. Steiermark hat nur 95 Blinde, folglich 1 Blinden unter 10,000 Einwohnern, Ungarn indeß hat schon auf je 500 Individuen einen Blinden, mithin im Ganzen ungefähr 24,000 Blinde. .
Grobßbritanien und Irland.
London, 27. Okt. Ein Schreiben des Papst Pius IX. an die irländi⸗ schen Bischöfe macht großes Aufsehen; es wird darin nämlich in sehr nach⸗ drücklicher Sprache die Akte zur Errichtung irländischer Kollegien verwor⸗ fen und den katholischen Geistlichen die Bildung eines Kollegiums aus ei⸗ genen Mitteln, nach Art des in Löwen, anempfohlen. Der Times wird darüber aus Dublin geschrieben: „Gegen die Erwartung einer großen Masse der katholischen Laien und eines nicht unbedeutenden Theiles der Geistlichkeit, hat der Papst sich gegen den vom vorigen Premier⸗Minister entworfenen Plan der Kollegien⸗Erziehung ausge⸗ sprochen und dadurch dem Erzbischof M'Hale und der dissentirenden Mehrheit der irländischen Hierarchie einen ausgezeichneten Triumph verschafft. Die Verwirrung, welche nothwendig durch diese Entschei⸗ dung des päpstlichen Stuhles erzeugt werden muß, läßt sich leicht be⸗ greifen, zumal da dieselbe zu einer Zeit kommt, wo die große irlän⸗ dische „Schwierigkeit“ weniger als je der legislativen Weisheit irgend eines Kabinets sich fügen zu wollen scheint, mag es nun aus Whigs, Konservativen oder Schutzmännern bestehen.“ Der Evening Free⸗ man, das Organ der Prälaten, äußert sich über das päpstliche Re⸗ skript folgendermaßen: „Das amtliche Dokument, welches die Ent⸗ scheidung des römischen Hofes ankündigt, ist uns so eben zu Händen gekommen. Es ist von dem heiligen Kollegium der Propaganda aus⸗ gegangen und vom Kardinal Franzoni, so wie vom Pro⸗Secretair der Propaganda, mit dem Zusatze: „Mit Ermächtigun Sr. Heilig⸗ keit Pius IX.“, unterzeichnet. Die Verurtheilung ist ezten, deut⸗ lich und nachdrücklich. Die Abschrift des Reskripts, welche uns zu Gesicht kam, hatte der Erzbischof Dr. M'Hale mit der Weisung em⸗ pfangen, ihren Inhalt den Suffragan⸗Bischöfen der Provinz Con⸗ naught mitzutheilen. Man kann daher annehmen, daß die anderen drei Erzbischöfe ähnliche Abschriften erhalten haben. Das Dokument wurde am 23sten in der Prälaten⸗Synode verlesen und ein Dank⸗ Votum an den Papst für die väterliche Vorsorge, welche er der irlän⸗ dischen Kirche widmet, einmüthig genehmigt.“
X London, Okt. (Verspätet.) Die gestrigen Blätter werden Ihnen die wichtige Thatsache gemeldet haben, daß die Re⸗ gierung den Entschluß gefaßt hat, den Handels⸗Interessen des Lan⸗ des durch Ermächtigung der Bank von England zu vermehrter Aus⸗ Pn⸗ ihrer Noten über die durch das Gesetz von 1844 gesetzten
chranken zu Hülfe zu kommen und diese neue Form von Geld beim Diskontiren kurzer Wechsel zu 8 Ct., woraus der Gewinn nicht der Bank, sondern der Nation zu gute kommen soll, in Anwendung zu bringen. Diese letzte Bedingung soll offenbar der Bank als einer Corporation jedes direkte Interesse an dieser außergewöhnlichen Geld⸗ Circulation entziehen, und der hohe Zinsfuß ist darauf berechnet, die Noten⸗Ausgaben in gehörigen Schranken zu halten; aber dem Be⸗ trag dieser Ausgaben ist keine bestimmte Gränze gesetzt.
Man hat mit scharfer Voraussicht bemerkt, daß die Wirkung dieser Maßregel wohl das Mißtrauen vermindern, aber vielleicht den Druck auf die Hülfsquellen des Landes zuletzt steigern werde. Das erstere Resultat ist nicht zu verachten, denn der panische Schrecken verstärkte den Druck dadurch immer mehr, daß Provinzialbanken und Privatpersonen veranlaßt wurden, ihr Geld zurückzuhalten und Gold einzuwechseln. Demgemäß stiegen, sobald die Ankündigung erfolgte, Consols um 3 pCt., und selbst Eisenbahn⸗Fonds fingen an, ihre Preise wieder zu erlangen. Aber es ist nicht weniger wahr, daß diese Abwei⸗ chung vom gesunden Prinzip eine sehr zu fürchtende Neuerung ist, deren letzte Folgen den öffentlichen Kredit noch größere Verlegenhei⸗ ten bereiten können. Bis zur Mitte der vorigen Woche, kann man bestimmt annehmen, waren Lord John Ru sell und Sir C. Wood in ihrem Entschluß fest, den dringenden Gesuchen eines Theils der Han⸗ delswelt zu widerstehen. Aber am letzten Sonnabend kam Sir R. Peel auf seinem Wege nach Windsor in die Stadt; er hatte eine lange Unterredung mit dem Schatz⸗Kanzler, und es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß es mit seiner Genehmigung, wenn nicht auf sei⸗ nen Rath, geschah, daß die Regierung sich zu diesem Schritt ent⸗ schloß. Für seine Feinde und die Gegner der Bill wird natürlich dieses Zugeständniß ein großer Triumph sein, da es in der That eine Verletzung des Grundprinzips jener Einschränkungen ist, und zwar zu einer Zeit, wo ihre Kontrolle am meisten noth that. Ein solches Aufgeben eines großen legislativen Aktes, ohne parlamentarische Dis⸗ kussion und auf die einfach Verantwortlichkeit der Minister hin, ist ein merkwürdiger Beweis von der Allgewalt der öffentlichen Meinung in diesem Lande; denn dies ist geschehen trotz der Warnungen der ausgezeichnetsten Finanziers und wahrscheinlich auch der Privat⸗Ueber⸗ zeugungen der Minister selbst. Nachdem aber Lord John Russell die⸗ sen Sprung gewagt hat, wo soll er jetzt anhalten? Soll der Pre⸗ mier⸗Minister fortan immer, wenn das Volk Extravaganzen begeht und in Verlegenheit geräth, der Bank anbefehlen, zu seiner Bequem⸗
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lichkeit Geld zu machen? Und wenn nicht, aus welchen Gründen soll die Hülfe verweigert werden, wenn sie in der Noth des Oktobers von 1847 gewährt wurde? Es ist mehr als wahrscheinlich, daß die vermehrte Noten⸗Ausgabe der Bank von England in Wahrheit zu gering sein wird, um entweder die Sicherheit dieses Instituts oder die Circulation des Landes wesentlich zu berühren, aber, wenn durch irgend einen finanziellen Hocuspocus das öffentliche Vertrauen, wel⸗ ches die Grundlage des Haͤndels ist, wiederhergestellt werden kann, so wird die Hälfte des Uebels schon dadurch beseitigt sein. Wenn auf der anderen Seite dagegen ein übermäßiges Vertrauen im Lande Wurzel faßt, so wird die Reaction wiederum schlimmer sein, denn je.
Italien.
Nom, 21. Okt. (N. K.) Gestern Abend ereignete sich hier der nach⸗ stehende, den hiesigen Volksgeist trefflich charakterisirende Vorfall. Ein zum Besuch hier anwesendes Mitglied der toscanischen Guardia civica betrat nebst einigen Freunden das Café im Corso an dem Ein⸗ gange der Via delle convertiti. Er trug seine Uniform und erregte dadurch natürlich die unschuldige Neugier der Menge, die sich vor und zum Theil auch in das besagte Café drängte, um ihn zu sehen. Dieser übermäßige Zudrang üßfel dem Wirthe des Café, und er ergriff das höchst übel gewählte Mittel, den Toscaner zu ersuchen, sich aus seinem Laden zu entfernen. Dieser ging; allein wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von diesem die Gastfreundschaft verletzenden Benehmen des Wirthes durch die Massen, die am Abend den Corso zu durchziehen pflegen. Es entstand ein allgemeines Murren. Tausende sammelten sich vor dem Café, das alsbald von den Gästen geräumt war; eine Schaar zog hinein, erklärte, das Café sei ein Aufenthaltsort für die Obskurantisten, und mithin kein Ort, wo des edlen Pius' IX. Büste aufgestellt sein dürfe; man nahm mithin dieselbe herab und trug sie nach dem Quartiere des dritten Bataillons. Der Wirth aber schloß alsbald seinen Laden. Diesen Morgen ward zwar der Laden geöffnet, aber nur von Wenigen be⸗ sucht; dagegen stand auf der Straße vor demselben fortwährend eine zahlreiche Menge von Neugierigen, welche erwarteten, wie die Sache enden würde. Der Wirth aber hatte diesmal den besten Weg ein⸗ geschlagen. Er erbot sich zu jeder Genugthuung; indem er seinen Fehler bereute, erkaufte er von dem Governo das Recht, seinem Café fernerhin den Namen Café del progresso geben zu dürfen; auch ließ er gegen 10 Uhr in der That diese Firma über dem Eingange auf⸗ hängen. Der junge Toscaner, begleitet von hiesigen Offizieren der Bürgergarde, besuchte das Café, und endlich ward durch den Eintritt Ciceruacchio's, der vor einigen Tagen nach Rom zurückgekehrt ist, der Friede vollkommen wiederhergestellt. Die entführte Büste Pius’ IX. wird heute Abend wieder eingebracht werden, und der Wirth hat sich anheischig gemacht, auch die Leopold's II. von Toscana in seinem nunmehrigen Café del progresso aufzustellen. Auf diese anmuthige und civile Weise endete dieser Vorfall, der in anderen Ländern, bei einer wie hier gereizten Stimmung, gewiß zu gewaltsamen Scenen geführt haben würde.
ortugal.
London, 28. Okt. Das Dampfschiff „Iberia“ bringt Nach⸗ richten aus Lissabon vom 22 Oktober, welche das Endergebniß der am 17ten stattgefundenen Munizipal⸗Wahlen in der Hauptstadt Portugals melden. Die Wahlen waren entschieden zu Gunsten der Cabralisten ausgefallen, da die von dieser Partei aufgestellten Kan⸗ didaten mit sehr großer Majorität gewählt waren. Dieser Sieg der Cabralisten wird als ein Vorläufer eines für sie entschieden günsti⸗ gen Erfolges bei den bevorstehenden Cortes⸗Wahlen angesehen, und es ist allgemein die Meinung verbreitet, daß der Graf von Thomar, Costa Cabral, im nächsten Jahr wieder an der Spitze der Regierung stehen werde. b Das Diario bringt ein Dekret, welches die Ziehung der Na⸗ tional⸗Lotterie von 650,000 Pfd. St. auf 6 Monate aussetzt, wie man sagt, weil die Loose nicht haben alle untergebracht werden können. Der Herzog von Palmella ist am 18ten in Lissabon, auf seinem Wege nach Madeira, angekommen. “
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Konstantinopel, 20. Okt. (Hesterr. Beob. serlich russische außerordentliche Gesandte, Herr von Ustinoff, ist am 17. d. M. auf dem französischen Dampfboote nach Griechenland ab⸗ gereist, von wo er sich nach Wien zu begeben gedenkt. Mit dersel⸗ ben Gelegenheit ist der Kurden⸗Häuptling Bedrhan⸗Bey nach Kan⸗ dien, seinem Verbannungsorte, abgegangen.
Dem letzten Berichte des Kaiserlich österreichischen Konsuls in Trapezunt zufolge, ging es mit dem Gesundheitszustande jener Stadt von Tag zu Tag besser. Die Sterblichkeit hatte sehr abgenommen und war beinahe in den normalen Stand zurückgetreten. Neue Cho⸗ lera⸗Erkrankungen kamen sehr selten und nur isolirt vor, auch waren die Symptome gelind, und die Erkrankten genasen in der Regel. Zu Surmene und Plantana an der Seeküste, so wie in einigen landein⸗ wärts gelegenen Ortschaften, kamen dagegen seit kurzem Cholerafälle vor. Die Nachrichten aus Erzerum und Kars lauteten ebenfalls sehr Aegppten.
Alexandrien, 9. Okt. (A. Z.) Der Vice⸗König ist am 28. September von seiner kleinen Vergnügungs⸗Seereise zurückgekom⸗ men; er erfreut sich des besten Wohlseins; man sieht ihn nun wie⸗ der, wie früher, alle Morgen zu Pferde durch das Frankenquartier reiten. Er wird in einigen Tagen nach Kahira zurückkehren.
Der längst erwartete Sami Pascha, Geheimer Secretair, ist, nachdem er mehr denn zwei Jahre in England und Frankreich sich nhe mit dem jüngsten französischen Dampfboote zurück⸗ gekehrt.
Vor ungefähr einem Monat sind zehn französische Ingenieure unter Leitung des Herrn Bourdaleau hier angelangt. Dieselben ha⸗ ben bereits am rothen Meer die Vorstudien in Betreff des Kanals von Suez nach dem Mittelländischen Meere begonnen; nun werden noch die englischen Ingenieure erwartet, die auch ihren Theil an die⸗ sen Untersuchungen und Arbeiten nehmen sollen; allein sie beeilen sich nicht besonders, woran sie auch vollkommen recht thun; sie werden noch Jahre Zeit haben, ihre Arbeiten zu beenden, denn der Vice⸗ König soll entschlossen sein, jenen Kanalbau nicht zu unternehmen, ehe der im Bau begriffene Nildamm beendigt sein wird, und hierzu erfordert es Jahre. Die bereits aufgeführten Werke wurden vom hohen Nil theilweise beschädigt.
Der Durchzug der Reisenden nach Indien ist wieder im Zuneh⸗ men; das jüngst aus England angekommene Dampfboot „Hindostan
brachte deren über hundert. ind
Berichten aus Abyssinien vom Mai zufolge waren daselbst Feind⸗ seligkeiten zwischen Raas Aly und dem Fürsten Ubie ausgebrochen, Letzterer soll in die Gebirge zurückgedrängt und sich in einer miß⸗ lichen Lage befinden. Aus Massaua wird im August berichtet, daß
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