bis 16 Sgr. pr. Ctr.; 20 Sgr. pro Ohm.
46 traidebericht. ze1 9 Memel, 2. Nov. Ge orden 150 Last schöner poln. 130pfd.
Seit dem letzten ½ — Pauf, San. — Noggen, jetzt mehr zu⸗ 2 85 Sgr. ca. 30 * ils in 112 a 114pfd. Waare, scheint im Preise zu geführt, doch geoßteranat 1175sb. 53 Sgr. bezahlt, 119 bis 120 fd. Con⸗ weichen, 822 8 56 Sgr. gefordert, bei Kleinigkeiten 58 a 60 Sgr. eepe⸗ 120pfs. gestern in Auction 57 Sgr. bei kleinen Posten bezash⸗ . ist von den Brauern gesucht zum Preise von 47 a 48 Szr. p. Schsl., abfallendere Waare zu 43 Sgr. zu haben. Hafer, fri⸗ scher, 24 * 26 Sgr., alter 30 Sgr. (63 pfd. frischer, gestern in Auction 23½ Sgr. Erbsen, weiße, 70 Sgr., graue 80 Sgr. 1 1
Leinsaat, täglich zugesührt, findet selbst zu niedrigen Preisen keine Käufer; für Tilsiter bestes Nr. 1 ist nicht über 65 Sgr. zu bedingen, zu welchem Preise sich Verkäufer noch nicht bequemen wollen. — Kleinigkeiten gutes Schlagsaat soll unter 60 Sgr. gekauft worden sein. Gestern 9 Last schönes Tilsiter Nr. 1 a 64 Sgr. verkauft. 1 *
Oelkuchen sind trotz der sinkenden Leinsaat⸗Preise zu erhöhten Prei⸗ sen, selbst auf Lieferung bis zum Frühjahr, gesucht; für eine Kleinigkeit zur Komplettirung eines Schiffes soll 65 Sgr. pro Ctr. bewilligt sein.
Spiritus auf 15 Sgr. pro pCt. R. versteuert gehalten, mit 14 ½ Sgr. bez., ist auf 15 Sgr. auf Lieferung zu haben.
Steinkohlen ohne Vorrath, auf 15 Sgr. gehalten, lassen baldige Zufuhr wünschen.
Von Holz geschehen noch täglich Ankäufe zu niedrigen Preisen, trotz⸗
dem wird Mehreres noch unverkauft in Ruß zurückbleiben muͤssen. Balken p. Fuß engl. sicht. Kron 11 Sgr., 1. Mittel 10 Sgr., 2. Mittel 9 Sgr., eichene Kron 20 Sgr. Planken sicht. Kr. 2 ¾ Sgr., Mittel 1 ½ Sgr.; Wa⸗ genschoß 30 a 45 Sgr.; Piepenstäbe, p. Schock eich. Kr. 30 Rthlr., Orhoftst. 2 Rthlr., Klappholz 30 Rthlr.; Splittholz, sicht. 4 füß. 17 Rthlr. pro Faden.
Flachs ohne Handel, die weichenden Preise in Riga werden auch hier von großem Einfluß sein. Eine Partie c. 3000 Stein, wofür im Frühjahr 1¹ ½ Fl. vergebens geboten ist, jetzt zu 8 Fl. pr. Stein zu haben; pr. Ctr. 4-Brand 11 Rthlr., Nr. 13 9 ½ Rthlr., 3⸗Brand 8 Rthlr., Neust. Nr. 1 u. 2 9 Rthlr. Ueberhaupt herrscht eine große Muthlosigkeit im Geschäfte.
Aufträge von auswärts scheinen nicht zu sein, und zur Speculation sind die Preise sämmtlicher Produkte noch zu hoch.
Vom 1. Januar 1848 hört das den Kahnschiffern bisher bewilligte Streumaß von ¾ Sch. pr. Last für Weizen, Roggen, Saat und Sch. füͤr
Gerste und Hafer auf, und die Kahnschiffer sind alsdann gehalten, so viel abzuliefern, als sie laut Frachtbrief empfangen haben. Mit dieser Streu⸗ maß⸗Bewilligung wird sehr häufig großer Mißbrauch dadurch gemacht, daß die Kahnschiffer sich im Einverständnisse mit den polnischen Juden, als Ab⸗ ladern, ein größeres Quantum in den Frachtbrief einschreiben lassen, als sie wirklich e haben. 8
Stnoh 90 Sgr. pr. Schock. Spiritus 31 Rthlr.
Weizen 95 a 100 Sgr.
Stettin, 5. Nov. (B. N.) Wochenbericht. An unserem Markte haben sich auch in dieser Woche die Preise von Getraide, nachdem ein Rückgang in Roggen sich bald wieder ausglich, nur wenig verändert.
Weizen ist noch immer nur bei kleinen Partieen zu haben, und was avon vorkommt, geht zu 68 a 69 Rthlr. für 129 bis 131 — 132 fd. gel⸗ ben uckerm., märk. und pomm. ziemlich rasch ab. Sogar für die Warthe⸗ Gegend ist hier kürzlich Weizen gekauft worden, wogegen das Ausland ohne allen Einfluß darauf bleibt. Auch Roggen ist noch immer selten über den nöthigen Bedarf hinaus zu haben und neigte in dieser Woche wieder zur Erhöhung, in loco neuer 46 ½ a 47 Rthlr. bezahlt, auf 46 a 48 Rthlr. nach Qualität gehalten, ged. russ., dessen Vorrath nur noch gering ist, auf 10 a 41 Rthlr. Auf Frühjahrs⸗Lieferung ist, hauptsächlich durch Einfluß iniger Aufträge aus Schlesien, wie man meint, in dieser Woche wiederholt bis 47 ½ Rthlr. bezahlt, was eine Erhöhung von 1 a 1 ½ Rthlr. gegen die orige Woche ist, und unter dem für den Augenblick nicht zu haben. Gerste st ebenfalls etwas höher, für Oderbruch 45 Rthlr., 70— 77 pfd. p. Scheffel chwere große pomm. 42 ½ Rthlr. verlangt, 41 ¾ Rthlr. für letztere bezahlt, leine unter ca. 39 Rthlr. für den Augenblick nicht zu haben. Hafer in loco wird noch auf 28 Rthlr. für pommerschen, 27 Rthlr. für anderen gehalten. Auf Frühjahrs⸗Lieferung ist in einem paar Fällen für pomm. mit Garantie von 50 Pfd. p. Scheffel der hohe Preis von 32 Rthlr. bewilligt, was je⸗ och anderweitig bis jetzt nicht zu machen ist. Erbsen noch immer knapp, und gute Koch⸗ zu 50 a 53 Rthlr. nach Qual. anzubringen.
Weizenmehl erster Qualität 5 ½ a ½ Rthlr. Roggenmehl, russisches 2½ Rthlr. bei Partieen wiederholt bezahlt und nicht viel mehr zu hyaben.
Nappkuchen bleiben Formen noch etwas billiger.
Saamen. Oelsaamen ohne Umsatz und bei dem fortwährend flauen⸗ den Oelmarkt ohne Frage, Winter⸗Rapps zu 80 Rthlr., Rübsen 78 Rthlr. erlassen. Von polnischem Schlag⸗Leinsaamen ist auf Lieferung etwas zu 62 Rthlr. gekauft. Mit Kleesaamen bleibt es noch immer still, und sind Preise für den Augenblick ganz nominell. Thimothee eben so, 6 a 6 ⅛ Rthlr. Säe⸗Leinsaamen, schwimmend oder in Swinemünde eingetroffen, zu 8½ Rthlr. erlassen, memeler zu 7 ½ Rthlr., pernauer noch nicht offerirt.
Spiritus bleibt, je nach den augenblicklich eintreffenden Zufuhren und der sich dafür zeigenden Frage, schwankend, neigte anfangs der Woche sehr zum Weichen, ist aber seitdem wieder höher gegangen. Zu notiren ist heute: aus erster Hand zur Stelle 13 ½ %, aus zweiter Hand gestern 13 ¾½ % bezahlt, heute 13 % verlangt. Auf Frühjahrs-⸗Lieferung 13 ½ % zu machen ohne Abgeber für den Augenblick. 1
Metalle ohne Umgang. noch auf 6 Rthlr. gehalten. 29 Sgr. a 2 Rthlr.
Butter unverändert, aber fester. Die Zufuhren waren in dieser
L gering, und vermuthet man, daß die Preise sich ferner halten
zu 1 ½⅔ Rthlr. für Zungenform käuflich. Andere
Zink auf Lieferung 5 ½ Rthlr., in loco Roheisen, schottisches Nr. 1 auf 1 Rthlr.
* Breslau, 5. No gelber 86, 92 bis 97 Sgr. G oggen war am Markt stark zugeführt, wurde aber nur i 881,1-5S n. am Markt G ir in den Ie billiger erlassen, wir notiren 62, 65 bis 70 Sgr. 35
.81 fd. wurde a 49 Rthlr. schwimm. und 50 Wsp. 83 pfd.
frischer in 6 Wochen zu lief 5 28 83 psd. Rthlr. bei 1psd. Gelhde liesern a 54 Rthir. ge. Pr. Frühjahr bleibt 56
Fete dang 53, 57 bis 60 Hafer 27 ½, 29 bis 31 S Iö S⸗ 8 She seletes, ahne 19gn Sgr;a9 Frühjahr ist 26 ½ Rthlr. pr. 25 Spiritus ging bis 13 Rthlr fl. ren berliner Berichte stellte sich loco Weg April 13 ½ Rthlr. bez. Rüböl loco a 11 ½ Zink fester und M zu ee. uss. Mehl a2 ⅞ Rthlr. schwimm. ver 8 Rthlr. Gld., beides exklus. hegschn mm. verkanst, loco und in der Nähe 2 ¾ Wollbericht. Auch in dieser 3 schäft nicht von großer Bedeutung, “ Reniehr im Wollge⸗ den letztnotirten Preisen (6 Rthlr. unter denen des eern Centner zu ca. Nehmer. Die Käufer waren ein Niederländer, ein Savreneinee fanden siger Spekulant. Unser Bestand beläuft sich jetzt auf Fec ein hie⸗ Centner. Betrachten wir die Sachlage des Geschäfts im Allgem bis 14,000 önnen wir uns keinesweges darüber freuen; es kommen ARaßer en, 29 aber reisen sie wieder ab, nachdem sie nur Kleinigkeiten oder nichts 8 haben. Unsere Händler sind willig, zu 6 Rthlrn. unter den Juni. gr auft abzugeben, allein sie wollen nicht noch mehr verlieren, während die seüisen eben so fest sind und eine größere Erniedrigung verlangen. Unter solchen Verhältnissen wird allerdings eine Partei nachgeben müssen, es ist ;n- schwer zu sagen, welche es sein wird. Eine Besserung der Verhältnisse in England würde den Inhabern, eine weitere Dauer der Geldkrisis in jenem Lande den Käufern zu Hülfe kommen.
Ke„oöln, 3. Nov. Getraidepreise (2 ⅜ Rthlr. Ferseen. Hafer 3 ½ Rthlr. Roggen direkt 5 ½ Rthlr., do. per November 5 ⁄2 Rthlr., do. Mã
1848 5 ⅞ Rthlr. Rüböl kompt. 30 ½ Rthlr., do. ehl⸗ 29 ½ .vergagncn do. per Mai 1949 31 ½ a 31 i Rthlr. Preßkuchen 1030 Stück 35 Rthlr.
Weizen, weißer, 87, 93 bis 98 Sgr.,
Sgr.
zurück, nach Ankunft der besse⸗ oco Waare 14 Rthlr. Gld. Jan. bis
*, Rihlr. angeboten. 5 ½ Rthlr. loco vergebens geboten, 5 ¼⁄, Rthlr. ab
Schfl.). Weizen direkt 7 ½ Nappsaamen 10 ½ Rthlr.
Triest, 1. Nov. (O. L.) Wochenbericht. Baumwolle. Der Umsatz belief sich auf 650 Ballen, nämlich: 260 B. Mako zu unbekannten Preisen, 10 B. levanter zu 32 — 34 Fl., 150 B. macedonische zu 27 — 28 Fl., 30 B. ciprische zu 28 Fl. und 200 B. nordamerikanische zu 34 Fl. pr. Ctr. Vorrath: 37,737 Ballen, darunter 9955 Ballen in zweiter Hand.
Farbwaaren. Abgegangen sind 45 Centner alte und neue persische Kreuzbeeren zu 75 — 125 Fl. pr. Ctr. Die Preise der Farbhölzer halten sich bei geringer Nachfrage nur mit Mühe; Sapan Bimas findet jedoch in Betracht der geringen Vorräthe Abnahme zu sehr festen Preisen. Die Ver⸗ käuse während des verflossenen Monats beliefen sich auf 1600 Ctr. Gelb⸗ holz von Cuba zu 5— 5 ½ Fl., 950 Ctr. spanisches Blauholz zu 3 ½ — 4 ½ Fl., 800 Ctr. St. Domingo zu 3 ½ — 3 ½ Fl., 600 Ctr. Sapan Bimas zu 11 — 11 ⅔ Fl., 100 Ctr. Sandelholz zu 2 ⅞ Fl. und 400 Ctr. Gelbholz von Tampiko zu 4 ½ Fl. pr. Ctr. Vorräthig sind: 11,000 Ctr. Blauholz von Tabasko und Laguna, 12,700 Ctr. St. Domingo, 700 Ctr. St. Martens, 1800 Ctr. Gelbholz von Cuba, 1000 Ctr. desgl. von Tampilo, 3600 Ctr. Sandelholz, 400 Ctr. Sapan Bimas und 400 Ctr. Pernambuk.
Getraide. Die Verkäufe betrugen 23,000 St. Weizen vom Schwar⸗ zen und Asowschen Meere zu 6 ½ — 6 Fl., 1000 St. von der Donau zu 5¼ — 5 ¾ Fl., 800 St. desgl. zu unbek. Pr., 5000 St. Mais von der Do⸗ nau zu 3712— 3 ½ Fl., 700 Staja Gerste von der Levante zu 2½ — 3 ½ Fl., 600 St. Hafer von der Levante zu 2 ½ Fl., 300 St. von Croatien zu 2 Fl., 1000 Staja Bohnen von Aegypten auf Lieferung zu 4 ½ Fl. und 900 Staja Leinsaat von Sicilien zu 6 Fl. p. Stajo. Vorrath: 9000 Staja harter Weizen und Mischkorn, 65,500 St. weicher Weizen, 172,900 St. Mais, 6700 St. Roggen, 3000 St. Hafer, 7000 St. Gerste, 2000 St. Fisolen, 600 St. ägyptische Bohnen und 7130 St. Leinsaat.
Gummi. Verkauft wurden 80 Ctr. Gummi arabicum sortirt zu 80 — 115 Fl., 300 Ctr. Suakim und Fabriksorte zu 22 —42 Fl. und 140 Ctr. Gedda zu 36—47 Fl. pr. Ctr.
Koppern. Es wurden 650 Ctr. von Smirna zu 6—11 Fl. pr. Ctr. “ d es. Unter den abgegangenen 1650 Ornen waren 900 O. von Calabrien und Apulien zu 25 — 26 ½ Fl., 260 Ornen schadhaftes von Viesti und Apulien zu 24 — 24 ½ Fl., 150 Ornen halbfeines und feines .h zu 30—36 Fl. und 350 O. von Dalmatien zu 26 ½ — 27 ⅓ Fl. pr. Orna.
„ e8 Der Umsatz beschränkte sich auf 3 Ballen zu unbekannten reisen.
Südfrüchte. Während der verflossenen Woche wurden verkauft: 850 Ctr. Johannisbrod zu 3 ¾ bis 4 Fl., 200 Fäßchen neue Datteln von Aegypten zu 18 bis 23 Fl., 2000 Ctr. neue Feigen von Calamata zu 6 ½ bis 7 Fl., 1100 Schach. desgl. von Smyrna zu 8 bis 15 Fl., 450 Fäß⸗ chen desgl. von Dalmatien 4 ¼ bis 48 Fl., 500 F. desgl. von Apulien zu 5 bis 5 ½ Fl., 200 Ctr. neue süße Mandeln von Apulien zu 31 bis 32 Fl., 250 Ctr. desgl. alte zu 30 Fl., 200 Fäßch. neue rothe Rosinen v. Smyrna zu 9 ½ bis 10 Fl., 700 Ctr. desgl. von Stanchio zu 8 ¼½ bis 8 ½ Fl., 150 Ctr. desgl. von Beglerge zu 6 Fl., 100 Ctr. desgl. von Samos 5 ½ Fl., 600 Ctr. desgl. schwarze von Smoyrna zu 4 ¼ bis 4½¾ Fl., 100 Ctr. desgl. von Fokien zu 6 ¾ Fl., 1000 Schach. neue Sultan⸗ zu 27 bis 29 Fl., 800 neue Korinthen von der Morea zu 10 bis 11 ½¼ Fl., 100 Fäß⸗ chen neue sicilianische Weinbeeren zu 12 ½ Fl. und 150 F. desgl. alte zu 10 Fl. p. Ctr. Der Vorrath belief sich auf 200 Kisten Pomeran⸗ zen, 700 Ctr. Johannisbrod, 300 Ctr. Feigen von den Abruzzen, 350 Fäß⸗ chen von Dalmatien, 300 F. von Apulien, 350 Schachteln von Smyrna, 3600 Ctr. in Kränzen, 4500 K. Citronen, 300 Ctr. alte und 400 Ctr. neue Nüsse, 50 Fäßchen Datteln, 2700 Fäßchen Rosinen von Reisders, Smyrna und Stanchio, 300 von Elemêé, 1200 Ctr. von Samos, 400 Ctr. von Beglerge, 3600 Ctr. schwarze, 7000 Schachteln Sultan⸗, 4500 Ctr. Korin⸗ then und 300 Fäßchen alte sicilianische Weinbeeren. .
. Wachs. Verkauft wurden 30 Ctr. von Smyrna und 20 Ctr. von Tüsbefsne zu 100 Fl. und 45 Ctr. von Mostar zu 96 Fl. p. Ctr.
2, olle und Haare. Es erhielten 50 Ballen weiße gewaschene halb⸗ feine Wolle von Bosnien 28 Fl., 230 Ctr. desgl. ordin. 27 — 28 Fl., 120 B. weiße gewaschene vom schwarzen Meere 30 Fl., dann 15 B. graues und rothes Kameelhaar 35—63 Fl. p. Ctr.
Havre, 1. Nov. Getraide und Mehl. Im Laufe dieser Woche sind bei geringer Frage von Weizen nur 2200 S. New⸗Orleans zu 51 Fr. 50 C. begeben; der Prets für schöne Sorten vom Norden Europa's ist auf 60 a 61 Fr. und für amerikanische auf 51 a 58 Fr. zu stellen; zugeführt ist nichts. Von Mehl sind nur kleine Partieen zu 37 Fr. a 37 Fr. 50 C. für Tenesse⸗ und zu 36 a 37 Fr. für New⸗York⸗ umgesetzt. Frisches von New⸗Orlegns fehlt; man bezahlt diese Qualität mit 32 Fr. Uebrigens sind diese Preise nicht maßgebend in Betracht des geringen Vorraths, welcher sich von allen Sorten zusammen nur auf 4000 Barrel beläuft.
London, 1. Nov. Getraidemarkt. Die Zufuhr englischen Wei⸗ zens war heute mäßig und wurde geräumt zu 2 Sh. a 3 Sh. p. Or. über den Preisen des vorigen Montags. Fremder, zu gleicher Preiserhöhung ausgeboten, war ziemlich flau. Gerste verkauft sich langsam und ist 1 Sh. p. Or. billiger. Bohnen und Erbsen unverändert im Werthe. Hafer, feine Sorten, englische oder fremde, halten die Notirungen der letzten Woche, aber irländischer und schlechtere Sorten müssen 1 Sh. p. Or. niedriger no⸗ tirt werden. Mehl in Fässern 1 Sh. a 2 Sh. niedriger. Roggenme hll begehrt zu 6 Pfd. St. 10 Sh.
Amsterdam, 3. Nov. Getraidemarkt. Weizen zu vorigen Preisen mit einigem Handel an Konsumenten; 132/135 pfd. Kubanka 288/ 300 Fl., 134 pfd. mecklenb. 355 Fl., 128/129 pfd. poln. 382/390 Fl. Rog⸗ gen zu den vorigen Preisen bei Partieen abgegeben, 116 fd. arch. 186 F. 117 pfd. petersb. 185 Fl. Versteuert: 117 pfd. petersb. 190 Fl., 125 pfd. mecklenb. 218 Fl. Gerste und Hafer ohne Handel.
Kohlsaamen wie früher verkauft: holstein. 60 ¾ L., auf 9 Fß. in Nov. 64 L. Leinsaamen wie früher: 113 pfd. petersb. 320 Fl.
Rüböl gleich wie früher, auf Lieferung fest zu den Preisen des vori⸗ gen Markttages. Auf 6 W. 37 ¼, flieg. 36 ½, Dez. 36 à ¼, Mai 26 ½¼, Sept. 36 ¾ a 3½. Leinöl pr. 6 W. 35 ¼, flieg. 34 ¾ a ½. Hanföl pr. W. 35 ⅛, flieg. 34 ½.
Amsterdam, 1. Nov. Wochenbericht. Mit Kaffee ist es nicht besser, und obgleich man gut ord. Java⸗ für den Bedarf nicht leich unter 20 C. kaufen lann, so würden Partieen von einigem Belang doch schwer⸗ lich ohne einen Preis⸗Abschlag anzubringen sein, da es fortdauernd an Kauflust fehlt.
Thee ohne nennenswerthe Veränderung. 1
Taback. Verkauft sind in den letzten acht Tagen, außer den verstei⸗ gerten 54 F. beschädigten Maryland⸗ und 51 F. Virginia⸗, von amerika⸗ nischem Taback: 60 F. Maryland⸗, 54 F. Virginia⸗ und 128 F. Ken⸗ tucky. Die hohen Forderungen der Eigner und Maugel an Frage behin⸗ dern den Umsatz; nur Virginia⸗ und Kentuckp⸗ war ziemlich begehrt. Java⸗ hatte einen lebhaften Abzug. Nachdem seit unserem vorigen Be⸗ richt die begebenen 1160 P. sämmtlich wieder verkauft waren, wurde die Ladung des „Gerhardus“, 1020 P., aus erster Hand verkauft und auch zur Hälfte bereits wieder realisirt. Ferner sind die in der Auction vom 20sten d. M. eingerufenen Cavelinge, 187 P. und 246 Sur. Havana⸗ Taback, begeben worden, und haben auch größtentheils schon wieder Eigner gewechselt. Zufuhr 565 F. Maryland⸗Taback. Vorrath:
am 1. Nov. 1847 am 1. Nov. 1846 — — — —— Marpland⸗ 2370 F. Virginia⸗ Kentucky⸗ Stengel⸗
1858 »
2259 »
159 » 14 »
1t 4875 P. 13,163 P. Roher Zucker. Bei einem flanen Markt, wollen die Inhaber mit ih⸗
ren Partieen erst den Ablauf der Maatschappy⸗Auction am 11. November
abwarten. Verkauft wurden nur einige kleine Partieen Surinam⸗ zu 24 a
26 Fl. Die Preise sind unverändert. 8
„ Von raffinirtem Zucker war der Umsatz sehr beschränkt, doch hat sich
die Frage eiwas vermehrt. Man kann jetzt kaufen: 2da Melis, ord. zu 32
Fl. guten 32 ¼ a 33 Fl., schönen 35 a 35 Fl., feinen 37 Fl.; Lumpen 29
a 32 Fl.; Dampfmelis 32 a 42 Fl., Sirup 28 ½ Fl., Dampf⸗Syrup 26 Fl. Reis. Außer dem Verkauf von 2300 S. ungeschälten Java⸗ zu 12
1362 »
Actien 1610. Aul. de 1824 155 ½. de 1839 119 ¾.
Fl., R. C., ist diese Woche noch die früheren Preise.
In Gewürzen ist nicht das mindeste umgegangen.
Südfrüchte. Diese Woche sind verkauft worden: 450 K., 350 halbe und 100 Viertel⸗Kisten Muskatell⸗Rosinen zu 24 ½ Fl. Notirung: Mus⸗ katell- Rosinen 23 a 25 Fl., neue Malaga⸗ do. 15 Fl.; zu diesem Preise sind in erster Hand 300 kleine Fässer verkauft. Korinthen 17 a 19 Fl.
Asche. Von New⸗Nork ist eine Partie Stein⸗ hier angekommen, wo⸗ von ein Theil zu 20 Fl., unverzollt, Nehmer gefunden hat. Petersburger Pott⸗ geht zu 18 ¼ Fl., unverzollt, von Zeit zu Zeit ab.
Metalle ohne nennenswerthen Umsatz. Banca⸗Zinn würde bei gro⸗ ßen Partieen zu 49 Fl. erhältlich sein. Schwedisches und norwegisches Kupfer gilt 59 a 59 ½ Fl.; russisches Pascots⸗ zu 65 Fl. und vielleicht et⸗ was darunter zu kaufen.
Wildhäute. Bei etwas lebhafterer Frage wurden von südamerika⸗ nischen, außer den in Auction gestellten 750 Brasil⸗Häuten, 900 Buenos⸗ Apres- und Montevideo⸗ aus erster Hand und 800 trockene Bahia⸗Häute aus zweiter Hand verkauft. Da direkte Zufuhren noch fehlen, so ist der Vorrath nicht erheblich. Von Mittel⸗ und geringen Java⸗Rindhäuten wur⸗ den 6000 und außerdem noch. 2200 Bengal⸗ und Kalkutta⸗Mittel⸗ und ge⸗ ringe Häute verkauft, zum Theil zur Ausfuhr.
Farbholz ohne Veränderung und wenig gefragt.
Von Quercitron sind mehrere Partieen Baltimore⸗ in Ballen zuge⸗ führt worden, wovon ein Theil zu mäßigen Preisen Nehmer gefunden hat. Kürzlich importirte reichlich 400 F. sind unter der Hand verkauft worden.
Mit Krapp ist es flau; doch scheint sich zu den gegenwärtigen niedri⸗ gen Preisen etwas mehr Frage einzustellen.
Talg. Durch ansehnliche Zufuhr ist dem Bedarf vorläufig genügt; der Vorrath hat sich dadurch aber auch ziemlich geräumt, und man kann bei einzelnen Fässern nicht unter den folgenden Preisen kaufen: gelber 32 ¼, Seifen⸗ 31 ½, archangeler 31 32 ½1 Fl. Auf Lieferung im Nov. /Dez. ist der gelbe Lichttalg zu 31 ¾ a 32 Fl. erhältlich. Im Allgemeinen ist aber in Talg wenig umgegangen.
Von Südsee⸗Thran haben in erster Hand keine Umsätze stattgefun⸗ den; der Preis wird auf 30 Fl. unverz. gehalten. Mit allen anderen Thransorten bleibt es gleichfalls still und ohne Preis⸗Aenderung. 8
Hering 265 a 270 Fl. Sardellen 19 Fl. Rundfisch 19 Fl.
in Reis wenig umgegangen; man notirt aber
Auswäürtige Börsen. “
““ Niederl. wirkl. Sch. 53 9 5 % &pas. 14 ½. Zinsl. —. Neue Anl. 14 ⅛.
Frankfurt a. M., 4. Nov. 5 % Met. 103 ⅓ Bank -Act. 1932. Stiegl. 85 ¼. Integr. 53 ⅞. Poln. 300 Fl. L. 97. do. 500 Fl. 79 ¼. Span. 5 % 17 ½. 17 ½. 3 % do. 24 ½. 24 ½. Bexb. 89 ⅞ 89 ⁄. Taunus Actien 347 ¾¼. 347 ½.
Leipzig, 5. Nov. Leipz. Dresdn. Act. 116 ⅞. 116 ¼. Szecba. Bayer. 89 ¾ Br. Sächs. Schles. 100 ½. 100. Cbem. Ries. 53 G. Löb. Zitt. 48 ½ Br. Mgd. Leipz. —. Berl. Anb. Lt. A. 117 ½. 116 ½. Et. B. 106 ¼. 105 ½. Deas. Bank-Aect. 10˙0 ½ Br.
London, I. Nov. Cons. 3 % 81. 81 ½. Belg. —. Ard. 17 16 ½. Ausg. Sch 12. 11I. 2 ½ % Holl. 53 ½. 53 ½. 4 % do. 827.81 . Engl. Russ. —. Bras. 77.75. Chili — Mex. 16 ¼ 15 ½.
Amsterdam, 3. Nov. Antwerpen, 2. Nor.
Passivre 3 ½¼. 3 ½. Port. 21 z. 20 ½. Peru 26. 24. Pari g, 2. Nov. 5 % Rente fin cour. 115. Wien, 4 Nov. 5 %) het. 104 ½ 4 % o. 91. Nordb. 148 ½.
55. 3 % üan cour. do. 76. 30. 3 % do. 65 Bank-. Gloggn. 109.
Meteorologische Beobachtungen.
f
1847. 5 Nov.
Nach einmaliger Beobachtung.
Nachmittags Abends 2 Uhr. 10 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
Luftdruck.. 334,09“ Par. 339,60" Par. 339,57“ Par. A*ellwürme 7,89° R. + 5,2° R. + 7,0“ R. + 3,4“ R. Fluasswärme 6,0“ R. + 3,9“ R. + 4,4°R. + 2,7° R, Bodenwürme 6,00 R. 90 pct. 80 pct. 93 pct. Ausdünstung0, 004 Rh. Wetter trüb. beiter. trüb. Niederschlag Wind 080. 0. 0. Wärmewechsel +† 72,18 Wollenzug .,.. 0so. — + 0,4* Tagesmittel: 339,73„pear... + 5,20 R. + 3,7° R.. 88 pct. oso.
Luftwärme... Thaupunkt... Dunstsättigung.
] Üsobnigliche Schauspiele.
Sonntag, 7. Nov. Im Opernhause. 128ste Abonnements⸗ Vorstellung: Die Krondiamanten. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft: 8
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei ten Ranges 1 Rthlr., in den Logen und im Balkon des dritten Ran ges, so wie im Parterre, 20 Sgr., im Amphitheater 10 Sgr., in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Böttcher, der Goldmacher, historisches Original⸗Lustspiel in 4 Abth., mit einen Vorspiele: Ein Abend im Thiergarten. Von Dr. C. Töpfer.
Montag, 8. Nov. Im Schauspielhause. 190 ste Abonne ments⸗Vorstellung: Der Spieler. 8
Königsstädtisches Theater. Sonntag, 7. Nov. Der Lumpensammler von Paris, Drama in 5 Akten, nebst einem Vorspiele (12 Tableauxr). Nach dem Fran⸗ zösischen des Felix Pyat, von Heinrich Smidt. Die Musik zur Ver⸗ änderung der Tableaux und zu den Aktschlüssen von W. Cläpius. Der Schlußgesang („Bacchanal“) des dritten Tableau, gedichtet von Ka⸗ lisch, komponirt vom Kapellmeister C. de Barbieri. Montag, 8. Nov. (ZItalienische Opern⸗Vorstellung.) Otello, il Moro di Venezia (Othello, der Mohr von Venedig). Oper in Akten. Musik von Rossini.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., im Parquet und in den Parquet⸗Logen
20 Sgr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten Ranges 15 Sgr., Parterre 10 Sgr., Sperrsitz des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 7 ½ Sgr. Ein Platz in der Orchester⸗Loge 1 Rthlr. 10 Sgr.
Dienstag, 9. Nov. Die Wiener in Berlin. Posse mit Gesang in 1 Akt, von K. von Holtei. . in 1 Akt, von C. A. Görner. Zum Schluß: Herr Karoline. Vaudeville⸗ Posse in 1 Akt, von D. Kalisch.
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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Im Selbstverlage der Expedition.
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Hierauf: Nichte und Tante. Lustspiel 1
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Inland. Berlin. Portofreie Beförderung von Geld⸗Ersparnissen der Eisenbahn⸗Arbeiter. — Provinz Preußen. Thierschau in Tilsit. Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Die Revision der
Studien⸗Ordnung. — Schreiben aus München. (Der Landtag; Revi⸗ sion der Gewerbssteuer; Lurxus bei Begräbnissen.) — Königreich Han⸗ nover. Die polptechnische Schule in Hannover. — Dr. Römer. — Freie Stadt Hamburg. Verbesserung des Fahrwassers der Elbe. Oesterreichische Monarchie. Kabinetsschreiben. — Ernennung. — Ueber den bevorstehenden Bürgerkrieg in der Schweiz. 88 Rußland und Polen. Warschau. Gutachten des Medizinal⸗Kolle⸗ giums über die Verwendung der kranken Kartoffeln. 1 b 8 Frankreich. Paris. Das Journal des Débats über die Durch⸗ stechung der Landenge von Suez. — Vermischtes. Großbritanien und Irland. London. Vermischtes. Schweiz. Schreiben aus der westlichen Schweiz. (Rückblick auf die jüngsten Ereignisse; Militairisches.)
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Gerichts⸗Verhandlungen wegen der polnischen Verschwörung. e
Die Cholera in Rußland.
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Inland. I1“
Berlin, 5. Nov. Das Instiz⸗Ministerialblatt enthält die Allgemeine Verfügung vom 29. Oktober 1847, die Mitthei⸗ lung korrekter Abschriften von den Obductions⸗ und Gemüthszustands⸗ Untersuchungs⸗Verhandlungen an die Königlichen Regierungen be⸗ treffend:
ffema⸗ einer Mittheilung des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten sind die Abschriften, der gerichtlichen Ob⸗ ductions⸗ und Gemüthszustands⸗Untersuchungs⸗Verhandlungen, welche den Königlichen Regierungen von Seiten der Gerichts⸗Behörden mitgetheilt wer⸗ den, nicht immer korrekt geschrieben, und es ist dadurch nicht selten die rich⸗ tige Beurtheilung der Untersuchungen und Begutachtungen, so wie der er⸗ folgten Feststellung des objektiven Thatbestandes, zweifelhaft, mithin der Zweck der durch die Königlichen Medizinal⸗Kollegien und durch die wissen⸗ schaftliche Deputation für das Medizinalwesen vorzunehmenden Revision und Superrevision mehr oder weniger vereitelt worden.
Um diese Uebelstände für die Folge möglichst zu verhüten, ist den bei gerichtlichen Geschäften zugezogenen Physikern und Aerzten von Seiten des Herrn Ministers der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten neuerdings zur Pflicht gemacht worden, den Gerichts⸗Behörden stets deut⸗ lich und fehlerfrei geschriebene Berichte und Gutachten einzureichen.
Sämmtliche Gerichts⸗Behörden werden hiervon in Kenntniß gesetzt, um auch ihrerseits darauf zu halten, daß den Königlichen Regierungen künftig allemal genau kollationirte und von den mit der Kollationirung beauftragten Beamten besonders attestirte Abschriften der sgeiwer er vraie. und der Verhandlungen in Gemüthszustands⸗Untersuchungssachen mitge⸗ theilt werden, wie dies von Seiten mehrerer Gerichte bisher schon gesche⸗ hen ist.
8 F. nn den 29. Oktober 1847. 8 8 Der Justiz⸗Minister
Uhden.“
und die Allgemeine Verfügung vom 30. Oktober 1847, die Be⸗ schaffung des Insinuations⸗Dokuments in schleunigen Prozeßsachen be⸗ treffend. Verordnung vom 21. Juli 1846 §. 27. (Gesetz⸗S. Seite 298.): “
„Von Seiten des Königlichen Geheimen Ober⸗Tribunals ist die Be⸗ merkung gemacht worden, daß in den im §. 27 der Verordnung vom 21. Juli 1840 erwähnten schleunigen Prozeßsachen, in welchen das Rechtsmittel der Revision oder der Nichtigkeits⸗Beschwerde eingelegt und die Rechtferti⸗
ungsschrift der gesetzlichen Bestimmung gemäß bei dem Richter erster In⸗
san eingereicht worden ist, das Insinuations⸗Dokument zu der Verfügung, mittelst welcher dem Revisen oder Imploranten das Duplikat der Rechtfer⸗ tigungsschrift zugefertigt worden, nicht immer 1 zu den Akten ge⸗ bracht wird, die letzteren vielmehr nicht selten ohne jenes Insinuations⸗Do⸗ kument dem Geheimen Ober⸗Tribunal eingereicht worden.
Da diese Insinuations⸗Bescheinigung jedoch nothwendig, und nament⸗ lich in dem Falle ganz unentbehrlich ist, wenn der Revise oder Implorat in dem zur Beantwortung der Rechtfertigung des Rechtsmittels und zum mündlichen Verfahren anzuberaumenden Termine etwa ausbleiben sollte, so werden die Gerichte hierdurch veranlaßt, für die rechtzeitige Beibringung des gedachten Insinuations⸗Dokuments Sorge zu tragen.
Berlin, den 30. Oktober 1847. 1
Der Justiz⸗Minister
Uhden.“
Provinz Preußen. (Königsb. Ztg.) Bei der diesjäh⸗ rigen Thierschau, welche der landwirthschaftliche Verein für Litthauen am 21. Oktober in Tilsit veranstaltet hatte, wurde bei der Preisver⸗ theilung besonders die Höhegegend berücksichtigt, doch stellte auch die Niederung preiswürdige Thiere, die zugleich zum Verkauf gebo⸗ ten wurden. Für zwei Bauernstuten der letzteren Gegend, 5 Zoll groß und zweijährig, wurden 333 Rthlr. pro Stück gefordert und 250 Rthlr. geboten, Kühe wurden mit 40—55 Rthlr. bezahlt.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. (N. K.) Die Angelegenheit der Revision der Studien⸗Ordnung für die bayerischen Universitäten ist vorläufig dahin erledigt, daß der unter dem Abelschen Ministerium eingeführte zweijährige philosophische Lehrkursus mit seinen vier Se⸗ mestral⸗Prüfungen aufgehoben und dafür der unter dem Ministerium Wallerstein bestandene einjährige Kursus mit einer einzigen Endprü⸗ fung wiederhergestellt wird. Diese Aenderung, an sich schon höchst wichtig und anerkennenswerth, ist jedoch nur als eine interimistische zu betrachten, indem, wie verlautet, eine noch durchgreifendere und folgenreichere Reform beabsichtigt wird und den Landes⸗Universitäten zu wiederholter Begutachtung vorgelegt werden soll. Während näm⸗ lich bisher der zwei⸗ und resp. einjährige philosophische Kursus vor dem Beginn des Fachstudiums absolvirt werden mußte, würde nach dem neuen Plane dieser Zwang aufgehoben und den Studirenden freigegeben werden, das Fachstudium sogleich zu beginnen, das Stu⸗ dium der allgemeinen Wissenschaften aber nach eigener Wahl unter die drei ersten Jahre ihrer akademischen Laufbahn zu vertheilen. Gleichzeitig erfährt man, daß die Universitäts⸗Polizei für die münche⸗ ner Hochschule von der städtischen getrennt und aus dem Polizei⸗ Gebäude in die Universität selbst verlegt worden ist. Diese der Würde des akademischen Bürgerthums entsprechende Aenderung hat be ssterse ihrem derzeitigen Rektor, Herrn Hofrath Thiersch, zu
erdanken.
*α⸗ München, 30. Okt. Man glaubt, daß unser Landtag im letzten Drittel des nächsten Monats werde geschlossen werden. Erst vorgestern haben, unter dem Vorsitz des nach kürzerer Abwesen⸗ heit hierher zurückgekehrten ersten Präsidenten, Freiherrn von Ro⸗ tenhan, die Sitzungen der Abgeordneten⸗Kammer wieder begonnen,
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Sonntag den 7 eo November
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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.
nachdem sie wegen der Vorarbeiten in den Ausschüssen nahe zu vier⸗ zehn Tage unterbrochen waren. In der Reichsraths⸗Kammer zeigt sich eine sehr frische Thätigkeit, und das Interesse an derselben ist im Publikum noch gewachsen, seit in den gedruckten Protokollen dieser hohen Kammer, nach einmüthigem Beschlusse derselben, die Anony⸗ mität der Redner beseitigt ist. 1
Man vernimmt, daß eine Revision des gesammten Gewerbssteuer⸗ wesens von Seiten der 12 Behörden demnächst vorgenom⸗ men werden soll. Diese Maßregel muß dem Gewerbsstande um so willkommener sein, je länger sie von demselben schon ersehnt ist.
Wohl nirgends in Deutschland wird bei den Begräbnißfeierlich⸗ keiten ein so großer Luxus getrieben, wie hier. Es ist schon häufig der Fall vorgekommen, daß die Hinterbliebenen eines Verstorbenen aus keinem anderen Grunde mit Schulden überladen wurden, als weil sie sich durch das Herkommen zu einem sogenannten „standes⸗ mäßigen“ Begräbnisse verpflichtet glaubten. Da nun unter diesem Herkommen namentlich der Staatsdienerstand zu leiden hat, so hat sich kürzlich eine Gesellschaft von Beamten über folgende Grundsätze vereinigt: 1) bei eintretendem Sterbefalle in der Familie jedes ein⸗ zelnen Mitgliedes soll die Beerdigung in keiner höheren als der vier⸗ ten Begräbnißklasse stattfinden, welche einen Gesammt⸗Aufwand von 30 Fl. ennn. 2) was die Bestattung in einer höheren Klasse mehr gekostet haben würde, das soll — wenn die Mittel dazu vor⸗ handen sind — zu wohlthätigen Zwecken verwendet werden. Wir erwähnen dieser Thatsache, weil sie vielleicht auswärts zur verstän⸗ digen Nachahmung aufmuntert.
Königreich Hannover. Die polytechnische Schule in Hannover, durch beträchtliche Erweiterung des Unterrichtsplanes aus der bisherigen höheren Gewerbeschule hervorgegangen, zählte im Studienjahre 18 ½10 überhaupt 310 Theilnehmer, worunter 296 Schü⸗ ler und 14 Zuhbörer. Dem Wohnorte nach waren davon, aus Han⸗ nover und der nächsten Umgegend 67; aus den übrigen Theilen des Königreichs 203; aus anderen deutschen Bundesstaaten 31; Auslän⸗ der 9. Dem Stande nach waren Söhne von Gewerbtreibenden 140; aus anderen Ständen 170.
Der Doktor Römer ist nach einer zweijährigen naturwissenschaft⸗ lichen Reise in Nord⸗Amerika und namentlich in Texas glücklich wie⸗ der in Hildesheim angekommen.
Freie Stadt Hamburg, Okt. (Rh. Beob.) Auf Veranlassung unserer Schifffahrts⸗ und Hafen⸗Deputation, wird ge⸗ enwärtig die in das Fahrwasser der Elbe bei Nienstedten sich er⸗ steckende Steinbank beseitigt. Zu diesem Zweck sind durch die Thä⸗ tigkeit der Taucherglocke bereits neun große Steine, von denen der größte 6 ¾ Fuß lang, 6 Fuß breit und 4 ½ Fuß hoch ist, gehoben und ans Ufer gebracht. Außer diesen sind bereits 14 Steine mittlerer Größe und einige Hundert kleinere Steine herausgeschafft, und sollen die Arbeiten, so lange die Witterung es gestattet, fortgesetzt werden. Auf den ans Ufer gebrachten großen Stein, welcher ungefähr 3 ½ Fuß über den Boden des Flusses hervorragte, war erst kürzlich ein bela⸗ denes Tjalkschiff gestoßen und in Folge dessen voll Wasser gelaufen. Auch in früheren Jahren sind zuweilen Unglücksfälle auf dieser Stein⸗ bank vorgekommen.
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Oesterreichische Monarchie. Wien, 4. Nov. (Wien. Ztg.) Se. Majestät der Kaiser
hat am 31. Oktober das nachstehende Kabinets⸗Schreiben an den
Gouverneur der privilegirten österreichischen National⸗Bank erlassen:
„Lieber Freiherr von Lederer! Um Ihnen nach einer durch mehr als ein halbes Jahrhundert mit besonderer Auszeichnung dem Staate gewidme⸗ ten Dienstleistung die wohlverdiente Ruhe zu gönnen, finde Ich Mich in Gnaden bewogen, Sie von den bisher zu Meiner vollsten Zufriedenheit bekleideten Posten eines Bank⸗Gouverneurs zu entheben und Ihnen zum Beweise Meiner Gnade und in besonderer Anerkennung Ihrer vielfachen Verdienste den Orden der eisernen Krone erster Klasse taxfrei zu verleihen. Uebrigens behalte Ich Mir bei vorkommender Gelegenheit vor, Ihre im öffentlichen Dienste gesammelten Erfahrungen und Ihren Rath noch ferner zu benutzen.“
Durch eine von demselben Tage datirte Kaiserliche Entschließung ist der Vice⸗Präsident der Kaiserlichen allgemeinen Hofkammer, Franz Breyer Ritter von Breynau, zum Gouverneur der österreichischen Natio⸗ nal⸗Bank ernannt und ihm die Geheime Rathswürde verliehen wor⸗ den. Ferner ist der Königlich ungarische Hofkanzler, Graf Anton Mailath, dieses Postens enthoben und zum Kaiserlichen Staats⸗Mi⸗ nister ernannt worden.
Ueber den bevorstehenden Bürgerkrieg in der Schweiz enthält der Oesterr. Beob. den nachstehenden Artikel:
„Der Kampf, der droben in dem mächtigen Gebirgslnoten, von dem die Ausläufer nach allen vier cehne sich erstrecken, in diesem Au⸗ genblicke entweder schon losgebrochen ist oder auf dem Punkte steht, zu ent⸗ brennen, zieht mit vollem Recht die Aufmerksamkeit aller Länder auf sich. Die Urtheile, die Meinungen, die Wünsche sind getheilt; sie heften sich, je nachdem der Mensch das Wohl seines Geschlechtes von der aus gesunden Wurzeln hervorgehenden, wohlbedachten Entwickelung, oder aber von der Ver⸗ wirklichung selbst geschaffener Theorieen erwartet, an die eine oder die an⸗ dere waffengerüstete Partei. Wer für das Letztere das Wort ergreift, für denjenigen müssen alle anderen Gesichtspunkte, aus denen die Veranlassung und der Zweck dieses bevorstehenden Kampfes beurtheilt werden können, in den Hintergrund treten; wer auch dem ersteren einigen Werth zugesteht, wird nothwendig die Frage festhalten müssen: Ist der beabsichtigte Kampf noth⸗ wendig, gerecht, ehrenhaft?
„Diese Fragen sind in den allerletzten Tagen von verschiedenen Seiten
her aufgeworfen, beleuchtet und von Individualitäten, die sonst in vielen anderen Beziehungen nichts weniger als gleicher Meinung sein dürften, ein⸗ stimmig beantwortet worden; so daß man wohl sagen möchte: eine indiffe⸗ rente Meinung dürfte heut zu Tage in Europa nirgends das Wort finden. Wie Vieles indeß über das Vorhaben der einen Partei, ihre Absichten und Bestrebungen den sieben Kantonen gewaltsam aufdringen zu wollen, bisher schon gesagt worden sein mag — eine Seite ist unseres Bedünkens bisher noch von Niemand beleuchtet worden. Wir wollen einzig diese hervorhe⸗ ben; nicht weil wir uns schmeicheln, bei denjenigen, welche nun einmal die Anderen um jeden Preis und durch jedes Mittel von der Statthaftigkeit ihrer Gründe und von der Ersprießlichkeit ihrer Zwecke zu überzeugen sich bestreben, auch nur gehört zu werden, sondern blos deswegen, um etwa spä⸗ ter, wenn die Begebnisse ihre Bahn sich gebrochen haben, darauf hinweisen u können. „Bei jedem Kriege läßt sich nicht allein fragen, ist er gerecht, ist er ehrenhaft, sondern auch, ist er vernünftig? Dies nicht, inwiefern die Be⸗ weggründe dazu die Prüfung durch die Vernunft bestehen können, sondern blos, inwiefern die vorgesetzten Zwecke sich erreichen lassen, wenn im gün⸗ stigen Fall der beabsichtigte Erfolg keinem Zweisel unterliegt. Nach diesem Standpunkte könnte auch der ungerechte und unehrenhafte Krieg ein ver⸗ nünftiger sein, insofern er die Wahrscheinlichkeit in Aussicht stellte, das Be⸗ absichtigte verwirklichen zu können. Der Eroberer, der ein Land angreift, blos um dasselbe unter seine Herrschaft zu bringen oder dessen Macht zu lähmen, beginnt zwar keinen gerechten oder ehrenhaften Krieg, sedoch wenn an denselben die Wahrscheinlichkeit sich inüpft, da er seine Absicht erreichen werde, wenigstens keinen vernunftwidrigen in dem angedeuteten Sinne, 8
„Diese Schuld aber ladet der schweizerische Radikalismus neben der⸗ jenigen des Unrechts und der Unehrenhaftigkeit sich auf; eine Schuld, die er seiner Natur nach selbst für schwerer halten müßte als jene. Er zündet — muthwillig, ja, man darf wohl sagen mit wahrem Frevelsinn, einen Büngerkrieg an, der weder in den gegenüberstehenden Personen, noch in dem Mißbehagen an den eigenen Zuständen eine ge⸗ gebene Unterlage hat, sondern dessen Beweggründe durchaus aus dem ungreisbaren Gebiet der abgekehrten Meinungen zu suchen sind, dessen Objekt weder in einem Individuum, noch in einer leicht zählbaren Partei sich darstellt. Wenn in dem Mittelalter in manchen Städten Kämpfe zwischen dem berechtigten Adel und der Bürgerschaft sich entsponnen haben, so waren dieselben mit dem Sieg des einen Theils über den anderen be- endigt, jedenfalls die Nachwehen kürzer; hierauf konnte häufig ein Vergleich erst leidliches Zusammenleben späteres Verschmelzen möglich machen. Wenn in einer Monarchie die Einwohner unter die feindlichen Banner zweler Thronbewerber sich schaaren und jeder mit unerschütterlicher Anhänglichkeit an den einen, die leidenschaftlichste Erbitterung gegen den anderen verbin- det, so wird über kurz oder lang einer von beiden das Feld räumen müssen, am Ende einer die Krone auf das Haupt sich setzen und mit dem Tode oder der Entfernnng des anderen, wenn auch noch nicht inneres Einver⸗ ständniß zurückgekehrt, so doch die Ursache der Entzweiung und hiermit das Hinderniß von jenem hinweggethan sein. „Ist dieses für die arme Schweiz auch zu hoffen? Wir sagen ent⸗ schieden: nein! Dies weder aus vorgefaßter Meinung, noch aus Vorliebe für die Bedrohten, noch aus Abneigung für die Angreifenden, sondern aus Gründen, die so offen am Tage liegen, daß sie auch den letzteren einleuch⸗ ten müßten, sofern sie anders sehen auch nur wollten. . „Ist einmal das Schwert aus der Scheide gefahren, hat die Kriegs⸗ trommel gewirbelt, dann ist für den Augenblick der Vorhang, hinter welchem die Zukunft steht, heruntergelassen; wir sind auf Wünsche, Hoffnungen Muthmaßungen, Combinationen beschränkt; rollt der Vorhang wieder auf, so kann sich leicht zeigen, daß die einen eitel, die anderen trügerisch gewe⸗ sen seien. Wohin unsere Wünsche sich richten, das sind wir Niemand mit⸗ zutheilen schuldig. Unsere festen Ueberzeugungen, wie so bei der einen als bei der anderen Wendung die Sachen sich gestalten werden, einzig diese wollen wir hier aussprechen.
„Nehmen wir an, dieselbe höhere Macht, welche dem Stand Luzern zweimal auf so merkwürdige Weise den Sieg zuwendete, kröne die sieben verbündeten Stände zum drittenmale damit, so sind sie hierdurch für den Augenblick des radikalen Ueberdrangs erledigt; ihre staatsrechtliche Stel⸗ lung als Bundesglieder ist gesichert, ihre Kantonal⸗Souverainetät ist ge⸗ wahrt, der Glaube ihrer Väter ist einstweilen ungefährdet, ihre Freiheiten bleiben unangesfochten. Ja, es läßt sich selbst denken, daß sie für ihre Glaubens⸗ genossen in den anderen Kantonen diejenigen Garantieen erwirken können, deren Mangel oder vielmehr Verweigerung den gegenwärtigen unheilvollen Zustand in der Schweiz vornehmlich herbeigeführt hat. —
„Weiter aber werden sie nicht gehen können, nicht gehen wollen. Auch siegreich wird es ihnen nicht in den Sinn kommen, über die übrige Schweiz eine Art Diktatur sich anzumaßen, welche sie auf die Dauer schwer⸗ lich behaupten könnten; einzig möglich ist, daß die Einwohner von ein paar an⸗ deren Kantonen sich ermannen durften, um ihrer radikalen Despoten los 5 werden, und daß damit der Sonderbund der 12 ¾ Stimmen dahin fiele. Aber werden deswegen alle Kantone, die gegenwärtig zu diesem künstlich verbunden sind, eine andere Bahn einschlagen? Wird damit das gute Ein⸗ vernehmen, die wahre eidgenössische gegenseitige Einigkeit und Treue zurück⸗ kehren? Dies ist sehr zu bezweifeln, da sie nicht in den Formen, sondern in den Gesinnungen wurzelt, in den letzten siebzehn Jahren aber mancherlei unselige Einflüsse nur zu nachhaltig gewirkt haben, um diese zu zerstören, wenig, um dieselbe zu festigen. Immerhin würde es indeß für die Eidge⸗ nossenschaft ein großer Gewinn sein, wenn jene Kette zersprengt, die Wirk⸗ samkeit des Radikalismus von dem Bund auf einzelne Kantone beschränkt würde, wiewohl es ihm nicht an Mitteln sehlen dürfte, von da aus die verlorene Herrschaft neuerdings anzustreben; denn daß er sobald verschwin⸗ den werde, dürfte auch die kühnste Hoffnung sich nicht träumen lassen.
„Setzen wir aber den anderen Fall, das Waffenglück neige sich auf Seiten des Radikalismus, was wird alsdann das Loos der Schweiz sein, deren Wohlfahrt wegen allein er den Kampf zu beginnen heuchelt ? In der Eröffnungsrede an der Tagsatzung hat derselbe sein letztes Wort ausgesprochen, sein letztes Ziel enthüllt. Sollte er im Sieg über die bun⸗ destreuen Stände demselben entgegenstürmen, alsdann mag er sich keck als oberste Bundesgewalt hinstellen, alsdann kann er, damit fortan an seiner Vollgewalt Niemand zu zweifeln sich erfreche, seinen Thron mit Prä⸗ torianern umstellen, die ihm zugleich als Werkzeuge zu Herbeischaf⸗ fung der erforderlichen Mittel dienen; alsbdann mag er dem einen Theil der Bevölkerung seine Heiligthümer wegnehmen und demsel⸗ ben Lehrer aufbürden nach seinem Sinn und nach seiner Signa⸗ tur; alsdann mag er die ein halbes Jahrtausend des Daseins zählen⸗ den Einrichtungen, Rechtsgewohnheiten und Sitten eines harmlosen Volkes seiner Gewohnheit nach schonungslos wegfegen; wird er mit allem dem eine treue, eine einige, eine starke (um nicht zu sagen eine zufriedene und be⸗ scheidenen Wohsseins sich freuende) Eidgenossenschaft herstellen? Wir sagen nicht nur, wir zweifeln, sondern wir erklären rundweg: nun und nimmer⸗ mehr wird er dies können, seine Natur streitet dagegen. Hat das schweize⸗ rische Volk seit siebenzehn Jahren schon manches harte politische Experiment an sich müssen vornehmen lassen, noch weit härtere würden dann ihm be⸗ vorstehen, wenn es auf Kosten des eigenen Blutes seine jetzigen Macht⸗ haber noch höher würde hinaufgehoben, gewaltiger gemacht haben.
„Auch in diesem Kampf wird das letzte Blut fließen, auch nach diesem Kampf wird das Schwert wieder in die Scheide zurückkehren, auch nach diesem Kampf wird man von hergestelltem Frieden sprechen. Aber wird ein wahrer, wird ein dauerhafter Friede zurückkehren; ist der Nadikalismus, der den Krieg hervorruft, geeignet, einen solchen zu verschaffen, einen solchen zu verbürgen? Wir würden die Frage bejahen, wenn es gedenkbar wäre, daß alsdann er einzig im Lande wohnte, daß er diejenigen, welche er jetzt so frevelhaft mit Krieg zu überziehen gedenkt, nach gewonnenem Sieg aus demselben vertreiben oder vertilgen könnte, so wie man einen Kron⸗Prätendenten mit seinem vornehmsten Anhang verbannen kann. Das ist nicht möglich, diejenigen, gegen welche er jetzt in seinem Uebermuth losbrechen will, werden auch, wenn sie unterliegen sollten, nach wie vor in dem Lande wohnen, er wird mit ihnen nach wie vor in die hundertlei Berührungen des alltäglichen Lebensverkehrs treten müssen. Wird dann aber die vernichtete oder verkümmerte Habe der Einzelnen, werden die vormaligen Brandstätten, werden die herumwandelnden Verstümmelten, wer⸗ den die hungernden Wittwen, werden die verlassenen Waisen, werden die kinder⸗ losen Aeltern Herolde des Friedens, eines wahren aufrichtigen Friedens sein, werden sie nicht, so lange von dem jetzt lebenden Geschlecht noch eine Spur übrig bleibt, laut zeugen: das alles sind Blutschulden, welche der Radikalismus mit fre⸗ velhafter Leichtfertigkeit blos darum sich aufgeladen hat, weil wir unsere Rechte vertheidigt, an unseren Freiheiten gehalten haben, vor ihm uns nicht beugen wollten! Und wie er unter Gewaltthat und Zertretung selbst des natürlichen Rechtes, dessen alleiniger Kämpe zu sein er überall vorgiebt, sei⸗ nen Thron aufrichtet, so wird er genöthigt sein, durch die gleichen Mittel denselben zu erhalten.
„Was demnach dieser Sonderbund der 12 ½ Kantone zur Rechtfertigung seines beabsichtigten Krieges immerhin vorgeben mag, derselbe ist nicht gerecht, er ist nicht ehrenhaft, er ist nicht einmal vernünftig, denn er wird ihn selbst im Fall des Gelingens nie vollständig zu seinem Ziele führen, jedenfalls (wo⸗ von er jedoch am wenigsten zurückschreckt) fortwährend zu neuen Gewalt⸗ thaten nöthigen.“ 1““ 8
Rußland und DPolen.
Warschan, 2. Nov. Die offizielle Zeitung des Kö⸗
nigreichs Polen enthält Folgendes: 8 1 „Das Medizinal⸗Kollegium des Königreichs 22 — — .
Frage: ob krankhafte Kartoffeln ohne Gefahr zur 2 können? auf
als Viehfutter und zum Branntweinsbrande —“ Erfahrung folgen 4
Seneiase der sha deesn Gegensen⸗ baer rans vollkommen verdorden,
des Gutachten abgegeben: Kartoffeln,