1847 / 325 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

dankenganges dieser Rede uns freuen, daß unser E. den edafere Bülbung und unsere Fortschritte den Ameri⸗

ichti schi werden. 2 . . . üts-. richig em mupft an die beiden großen deutschen Begebenheiten, „welche dem Gedanken Flügel verleiht“, der

se Ersi der Kunst, „w G 8 L.-ILE.SN an die große moralische Revolution, welche das Chri⸗ senchun von seinen gröbsten Irrthümern gereinigt und den Fortschritt der

AA macht hat, „an die Reformation“, seine Betrachtung Measchet megich gcsatange. „Die amerikanische Freiheit“, sagt er, „ist 85 Tochter der britischen Freiheit, und sie sind beide die Kinder der Refor⸗ mation. Aber weder die englische noch die amerikanische Revolution hätten ausgeführt werden können ohne den ve magischen Kunst, welche der Bürger von Mainz unbewußt als ein Werkzeug der bürgerlichen und religiösen Freiheit erfunden hatte.“ Indem er so auf dem Deutschland ei⸗ genthümlichen Gebiet der geistigen Bildung seinen Standpunkt nimmt und von dem Grundsatz ausgeht, daß „das Charakteristische der deutschen Civi⸗ lisation in jedem Stadium ihres Fortschritzs darin besteht, daß die geistige Entwickelung stets die soziale übertroffen habe und die Bildung des Gei⸗ stes stets dem sozialen und politischen Zustande der Nation voraus gewesen fei“, findet er gewiß den einzig richtigen Weg, um seinem Plane gemäß den Nachweis uliefern, wie der gegenwärtige nationale Charakter der Deutschen sich gebildet

hat und welche Resultate von seinem weiteren Fortschritt erwartet werden können. In der eigenthümlichen Bildung der deutschen Schriftsprache sieht Herr Wheaton den ersten Fortschritt. Er zeigt, wie dieselbe sich aus dem Gelehrtenstande entwickelte, der, getrennt vom Leben und unbekannt mit dem Volke und al⸗ ler praktischen Beschäftigung, in seinen Büchenn lebte, wie Luther diese Sprache zu seiner Bibel⸗Uebersetzung erfand, wie sie unter dem französischen Einfluß dem Untergange nahe war, aber endlich in der Mitte des achtzehn⸗ ten Jahrhunderts in einer reichen Literatur herrlich ausgebildet wurde. Doch sie sei das Eigenthum der gebildeten Stände geblieben, und die alte Trennung zwischen den Gelehrten und dem Volke habe fortbestanden. „Die niederen Stände müssen sie erlernen, gewissermaßen wie eine für sie todte Sprache, um vollständig in den Geist und das Verständniß ihrer klassischen Schriftsteller einzudringen.“ Erst in neuester Zeit beginnen die Schranken zwischen dem Volke und seinen Männern der Wissenschaft und Literatur zu fallen und die Allen gemeinsame Sprache als ein mächtiges Mittel zur Ausbildung der Nationalität zu wirken, wie es in England und Amerika immer der Fall war.

Die Freiheit der Glaubens⸗Meinung, welche die Reformation nach vielen Kämpfen errang, ist Herrn Wheaton ein anderer charakteristischer Zug deutscher Civilisation. Er beleuchtet den Kampf um dieselbe von den Zei⸗ ten des Johann Huß bis zum Ende des dreißigjährigen Krieges. Als eine der wichtigsten Folgen der Resormation bezeichnet er dann die Eman⸗ cipation der philosophischen Schulen von der Ober⸗Aufsicht der Kirche; aber hier ist es eben, wo wir den Nachweis des Einflusses der neueren Philo⸗ sophie auf den Fortschritt der Nation vermissen. Herr Wheaton sagt da⸗ gegen: „Es kann nicht, wie ich glaube, geleugnet werden, daß die hierdurch erlangte philosophische Freiheit oft in Zügellosigkeit ausgeartet und durch die Erfindung metaphysischer Systeme gemißbraucht worden ist, deren grund⸗ loses Gebäude in einen dichten Nebel verwickelter Terminologie eingehüllt ist, welche den Sinn verdunkelt, den sie aufhellen soll. In den Schriften der deutschen Philosophen sucht der Geist des Lesers häufig vergebens den Sinn zu entdecken, welcher sich seinem Verständniß entzieht, eingehüllt in eine dunkle Wolke von Worten, die uns oft an die mystische Phraseologie Plato's erinnert, während sie der Anmuth der reinen und makellosen Dic⸗ tion desselben entbehrt.“ Doch fügt er gleich hinzu: „Man kann indeß, was die äußere Form der deutschen Philosophie anbetrifft, zugeben, daß sie mächtig die allgemeine Bildung befördert hat, welche dem deutschen Geiste so charakteristisch ist. Wenn sie nicht neue Wahrheiten entdeckt hat, in Hin⸗ sicht der metaphysischen Natur des Menschen und anderer Wesen, so hat sie wenigstens als eine Uebung des Geistes gedient und hat reiche Früchte

n ihrer Anwendung auf andere Siudien, wie die Geschichte, die Juris⸗ prudenz, die Theorie der schönen Künste und die Kritik, getragen.“

Die in gewissem Grade puritanische Rechtgläubigkeit des ernsten Ame⸗ rikaners hindert ihn, die Bedeutung und den Nutzen der freien philosophi⸗ schen Forschung für die geistige Entwickelung Deutschlands zu würdigen und in die Tiefe der philosophischen Systeme zu dringen, die er einer kurzen Kritik unterwirft. Herr Wheaton betrachtet die Systeme von Leibnitz, Kant, Fichte, Hegel, Schelling, aber er ist „froh, aus diesem dunkelen Ab⸗ grund deutscher Metaphysik und Theologie herauszukommen“, nachdem er

als eine Folge derselben die Untergrabung des religiösen Glaubens erkannt hat. Die gegenwärtige religiöse Bewegung, die Wirksamkeit Schelling's als Philosophen und Neander's als Theologen ist ihm weiter nichts, als ein Kampf gegen den Indifferentismus und die Irreligiosität, welche er, son⸗

derbar genug, neben den Lehren Fichte's und Hegel's dem vermeintlichen

Unglauben Friedrich's des Großen zuschreibt. „Jene neue und gefährliche Gestalt“, sagt er, „welche der Unglaube kürzlich in Deutschland angenom⸗ men hat, und durch welche der solide Beweis des historischen Christenthums den schattenhaften Unrealitäten der grundlosen Visionen eines Strauß Platz machen soll, würde wahrscheinlich niemals in jenem erleuchteten Lande auf⸗ genommen worden sein, wäre nicht der öffentliche Geist vorher vergiftet und zu ihrer Aufnahme durch den Zauber vorbereitet worden, welchen das in⸗ tellektuelle Uebergewicht und das Beispiel eines Herrschers ausübte, der von dem preußischen Volke immer als der Urheber seiner nationalen Größe be⸗ trachtet worden ist.“

Mit größerer Vorliebe und tieferem Verständniß betrachtet Herr Whea⸗ ton hiernächst als einen weiteren Zug deutschen Fortschrittes die glänzenden Arbeiten der nationalen Geschichtsforschung und endlich die politische Rege⸗ neration des Landes nach der fianzösischen Invasion und nach der Einrich⸗ tung deutscher Stände⸗Versammlungen. Diese Dinge sind uns Allen viel ausführlicher und in gründlicherem Zusammenhange bekannt, als sie hier dargelegt werden, aber wir freuen uns doch, die in ihrem Grundton richtig aufgefaßten und mit Liebe behandelten Verhältnisse den Amerikanern be⸗ kannt gemacht zu sehen. Man erfährt dort, welche Bedeutung Männer, wie Leibnitz und Stein für Deutschland, als Urheber der Monumenta Ger- maniae und der Quellensammlung deutscher Geschichte des Mittelalters hatten, wie unsere heutigen Gelehrten Pertz, Dahlmann, Lappenberg u. s. w. durch Bearbeitung dieser Werke den nationalen Geist Deutschlands, der auf dem Schlachtfelde von Jena für immer unterdrückt zu sein schien, mächtig beleben und in Verbindung mit dem Volke treten, nachdem Preußens Re⸗ formen durch die Stein⸗Hardenbergsche Gesetzgebung die Freiheit des Eigen⸗ thums und der Person, bürgerliche und politische Freiheit angebahnt und hergestellt hatten, wie ferner die Bildung des deutschen Bundes, die Ein⸗ richtung constitutioneller Regierungsformen in den kleineren Bundesstaaten, die Herstellung des Zollvereins, „das größte Ereigniß in Deutschland seit dem wiener Kongreß“, und endlich die Berufung eines Vereinigten Land⸗ tags in Preußen das Gefühl der National⸗Einheit gestärkt, das deutsche Volk in Verbindung mit seinen Theilen unter einander gesetzt und den na⸗ tionalen Fortschritt befördert haben.

„Das ist“, so schließt Herr Wheaton mit einem Blick in die Zu⸗ kunft seine Rede, „das nach vorwärts auf die Verwirklichung jener glorio⸗ sen Vision der National⸗Einheit gerichtete Streben Deutschlands gewesen, welche seine Patrioten ihm als das letzte Ziel vorgesteckt haben. Dieser Fortschritt war langsam, aber sicher, dem eigenthümlichen Charakter und dem Genius seines Volkes angemessen. Die Wand der Trennung zwischen sei⸗ nen Männern der Wissenschaft und dem handelnden Theil des Volkes ist niedergebrochen, und man fängt an, die Nothwendigkeit zu fühlen, dieselbe Sprache und dieselbe Literatur für alle Klassen der Gesellschaft zu brauchen. Die Gewohnheit, die öffentlichen Angelegenheiten in National⸗ und Pro⸗ vinzial⸗Landtagen zu erörtern, so wie die Einführung des öffentlichen und mündlichen Verfahrens bei den Gerichten, müssen bald eine Klasse öffent⸗ licher Männer bilden, wie sie in jedem freien Lande entstehen, und wie sie nur durch ein thatvolles und praktisches öffentliches Leben gebildet werden können. Der Herstellung des Zollvereins, durch welchen die große Majorität des deutschen Volkes und seiner Staa⸗ ten, und zwar die erleuchtetsten, durch die mächtigen Bande kommerziellen und finanziellen Interesses verbunden wurde, ist die Erbauung von Eisen⸗ bahnen gefolgt, welche das Land seiner ganzen weiten Ausdehnung nach durchschneiden, das Mittelländische Meer mit der Nordsee und dem Balti⸗ schen Meere verbindend und Glieder in der ununterbrochenen Verbindungs⸗ kette bildend, mittelst welcher der alte Verkehr zwischen Europa und Asien durch Aegypten wiederhergestellt und durch die ganze nördliche Halbkugel bis an den Golf von Mexiko, so daß sie den Erdkreis umschlingt, fortgesetzt werden wird. Diese großartigen Vervollkommnungen in den materiellen Interessen müssen nothwendig auch auf die moralischen Interessen influiren. Wenn die Hindernisse des freien Handelsverkehrs zwischen den verschiedenen deutschen Staaten und zwischen ihnen und der übrigen Welt aus dem Wege geräumt sein, diesen Verkehr aber die wunderbaren Erfindungen mechanischer Wissenschaft erleichtert haben werden, so ist offenbar, daß dieselben Mittel auch zur Verbreitung politischer Bildung unter jenen verschiedenen Völkern beitra⸗ gen müssen. Wenn der Handelsverkehr auf diese Weise gefördert ist, kann der freie Austausch der Ideen und Meinungen durch keine Gewalt mehr verhindert werden. Wonach die edle deutsche Nation jetzt strebt, das haben wir schon seit lange erreicht. Die Revolution, welche uns unabhängig vom Mutter⸗ lande machte, war das Ergebniß eines Versuchs von Seiten jenes Landes, uns zu Sklaven zu machen. In unserer Hemisphäre sind die wunderbar⸗ sten materiellen Vervollkommnungen das Ergebniß dieser politischen Revolu- tion gewesen. In Deutschland können wir hoffen, die materiellen Vervoll⸗

kommmungen, von denen ich gesprochen habe, auch von der Herstellung po⸗

litischer und sozialer Institutionen begleitet zu sehen, welche im Eintlan

—2 mit dem Geist des Zeitalters und mit der Bildungsstufe ; olkes.“

2 .. Handels- und Börsen-Nachrichten. Memel, 16. Nov. Getraidebericht. Weizen oh 88

8 1 3 3 3 ohne Umsatz zu

früheren Preisen. Roggen, die Zufuhr von Polen hat aufgehört, we am Wasser war, ist zu 45 Sgr. für 109pfd., bis 48 Sgr. für 116 frrpfs Transit verkauft. Zur Consumtion vom Speicher 56 a 57 Sgr. 119 Nb. 120pfd. Gerste, nachdem die Brauereien sich a 47— 48 Sgr. versorgt i es damit stiller und jetzt nichts zu verkaufen. Hafer 23 Sgr. Erbse 5 weiße 70 Sgr., graue 80 Sgr., grau Transit 75 Sgr. Leinsaat, hier⸗ mit ist es jetzt sehr still, 114— 115 pfd. poln. Saat, mit 61 Sgr. zuletzt 27 zahlt, ist nicht mehr am Wasser, auch dafür kein Begehr vorhanden. Für c. 300 Last, welche bei den Thorhändlern lagern, ist kein Käufer zu finden

Flachs, bis jetzt noch sehr wenig zugeführt, ist etwas zur Verschiffung zum Frühjahrspreise und unter Garantie von 8 Fl. wenigstens genommen

Oelkuchen aus hiesiger Fabrik auf Lieferung bis Frühjahr 1000 1500 Ctr. monatlich, mit 62 ¾ Sgr. p. Ctr. bezahlt.

Spiritus wenig begehrt, 14 ¼ Sgr. p. % Richter versteuert.

Heringe, nicht weiter angebracht, behaupten sich im Preise. anzunehmen, daß die Zufuhr aufgehört hat.

Steinkohlen, kleine 15 Sgr., große 17 Sgr. p. hiesige Meßtonne. Ein paar aa. die kürzlich eingetroffen, gingen größtentheils nach Tilsit.

Holz, Balken, p. lauf. Fuß engl., sichtene 4ft. Kron 11 Sgr., do. 1ste mittel 10 Sgr., do. 2te mittel 9 Sgr., do. eichene Kron 20 Sgr., Planken, fichtene, 3zöll. Kron 2 ¼ Sgr., do. mittel 1 ½ Sgr., Wagenschoß 30 a 45 Sgr. Pro Schock: Piepenstäbe, eichene Kron 30 Rthlr., Orhoftstäbe, eichene S 8 Rthlr., Klappholz 30 Rthlr., Splittholz, sicht. und Faden 4fuß. 1 thlr.

Russisches Mehl, c. 200 Kullen, ist neuerdings von Stettin leinge⸗ troffen und wird zu 80 Sgr. p. Ctr. verkauft.

Wechsel wurden in den letzten Tagen gesucht, man bewilligte für London 3 Mon. 206 Sgr., für Hamburg 9 Wochen 45 ¼½ Sgr., Silber⸗ Rubel im Course weichend mit 33 ½6 Sgr. ausgeboten.

Schifffahrt. Es liegen hier mehrere Schiffe, welche wegen des nie⸗ drigen Wassers in der Fahrt nicht hinauskommen können, eben so haben mehrere zum Einkommen den größten Theil des Ballastes in See werfen müssen. Es wäre sehr zu wünschen, daß das Projekt, einen Dampfbagger zu stationiren, baldigst zur Ausführung kommen möchte, denn die paar Tha⸗ ler, welche jedes Schiff alsdann an Hafengeldern mehr zu entrichten haben würde, können gar nicht in Betracht kommen gegen den großen Zeit⸗ und Kostenaufwand, welchen das Laden auf der Rhede der Kaufmannschaft und den Rhedern verursacht. Kürzlich wurde wieder beim Laden auf der Rhede ein Prahm zerschlagen, und 40 Schock Stäbe gingen verloren, wodurch der Ablader c. 1500 Rthlr. einbüßte. Die kostspieligen Molenbauten haben bei uns zur Vertiefung der Fahrt noch nichts beigetragen.

Das hiesige Dampfboot Friedrich Wilhelm IV. ist von zwei Kaufleu⸗ ten in Windau gegen eine Miethe von 3500 R. S., freier Holzfeuerung und freier Assurance bis zum 1. Januar k. J. engagirt worden, um, sobald die Versicherungs⸗Police hier ist, nach dort abzugehen und dort liegende Schiffe nach See zu bugsiren und ankommende hinein zu bringen. Auch soll abgemacht worden sein, daß die Windauer, wenn es ihnen konveniren sollte, das Boot gegen den Kaufpreis von 21,000 Rthlr. behalten können. Es wäre zu bedauern, wenn dieses schöne Boot nicht zurückkehren sollte.

Der hiesige Schiffsbau gewinnt immer mehr an Ausdehnung; wie man hört, sollen wieder zwei neue Werftplätze angelegt werden.

St. Petersburg, 31. Okt. (12. Nov.) In Talg war es still, da es an Schiffen fehlt und auch die Jahreszeit so spät wird. Gelb Lichtn ist zu 120 Ro. geschlossen worden, wozu noch Abgeber. Seifen fehlt. Weiß ist auf 137 Ro. gehalten.

Pottasche wird bei Kleinigkeiten zu 78 Ro. gemacht.

Hanföl zum Konsumo in loco 15 Ro. geschlossen.

In Hanfen wird zur Verschiffung nichts mehr umgesetzt.

Es ist

Die Preise von Leinsaamen weichen, da es an Schiffen mangelt und

Mancher noch Reste gern placiren möchte. Bester Moschansky von 24 ½ a 26 Ro., geringeres 22 a 24 Ro.

Roggen hält man p. Mai auf Preis, 19 ¼ Ro. wird rend loco zu 17 16 ½ Ro. zu haben ist.

Weizen ganz nominell.

Hamburg 34 9% a 1„7. Amsterdam 191 a 191 ¼.

London 37 ¾ a 38 %. Paris 400 a 4014.

5

Bekanntmachungen.

[1098] Steeckbieef.

Der angebliche Regierungs⸗Assessor und Hauptmann a. D. Max Friedrich Wilhelm Müller hat sich der Anfertigung falscher gerichtlicher Dokumente und

ittelst derselben verübter Betrügereien dringend ver⸗ dächtig gemacht. Da sich derselbe von hier heimlich entfernt hat und sein gegenwärtiger Aufenthalt nicht zu ermitteln gewesen ist, 1 werden alle Civil⸗ und Mili⸗ tair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Müller, welcher 45 Jahr alt, von mittlerer Statur ist und braunes Haar hat, zu vi⸗

giliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und unter sicherer Begleitung mit den bei ihm sich etwa vorfin⸗ denden Geldern und Effekten an die hiesigen Hausvoig⸗ tei⸗Gefängnisse abliefern zu lassen.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent⸗ standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Be⸗ hörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 11. November 1847.

Königliches Preußisches Kammergericht.

[789]

[97222 Nothwendiger Verkauf. Instructions⸗Senat des üelsen Kammergerichts in 8 Berlin.

Das im Niederbarnimschen Kreise der Mittelmark be⸗ legene, im Hopothekenbuche des Königlichen Kammerge⸗ richts Vol. IV. pas. 1 verzeichnete frühere Erbpachts⸗ Vorwerk, jetzt Rittergut Zehlendorff, abgeschätzt auf 40,051 Thlr. 3 Sgr. 10 Pf. zufolge der nebst Hypo⸗ thekenschein und Bedingungen in der Registratur einzu⸗ sehenden Taxe, soll

am 2. Mai 1848, Vormittags 10 Uhr an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Hierbei wird jedoch ausdrücklich bemerkt, daß die Erb⸗ pachts⸗Gerechtigkeit von den zeither mit dem Gute ge⸗ meinschaftlich bewirthschafteten Zehlendorffer Kirchen⸗ und eeöe nicht mit Gegenstand der Sub⸗ astation ist.

9 Die dem Aufenthalt nach unbekannten Real⸗Interes⸗ senten, als:

a) der Kolonist J. H. Hansen, modo dessen Erben, b) die verehelichte Büdner Blankenburg, geborene Sa⸗

lomon, . c) der Tagelöhner J. Christ. Bentzien, modo dessen

[968]

[1096]

in diesem

ermine gleich alls zu melden. 1 Der Magistrat.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16. August 1847.

Das dem Schiffseigenthümer Carl Ludwig Krüger gehörige, hier vor dem Rosenthaler Thore am Wein⸗ bergsweg Nr. 15 belegene und im Hypothekenbuche von den Umgebungen Berlins Vol. 27. Nr. 1758. verzeich⸗ nete Grundstück nebst Zubehör, gerichtlich abgeschätzt zu 5825 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., soll

am 14. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

16“

Nothwendiger Verkauf. I

Stadtgericht zu Berlin, den 11. Oktober 1847.

Das dem Dachdeckermeister Johann Friedrich Hilde⸗ brandt gehörige, in der Orangenstraße Nr. 54 belegene, im Hypothekenbuche von der Louisenstadt Vol. 12. Nr. 811. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 22,291 Thlr. 16 Sgr. 10 Pf., soll

am 19. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Bekanntmachung. Behufs Ausloosung der Nummern der hiesigen Stadt⸗ bligationen, welche gemäß Allerhöchsten Privilegii vom 14. März 1845 (Ges. S. pro 1845 S. 209) im Jahre 847 zu amortisiren sind, steht ein Termin auf Mon⸗ Erben ng ben 6. Dezember c., Vormitt. 10 Uhr, im werden augeforden⸗ sich zur Wahrnehmung ihrer Rechte Kenezn⸗ dheeen; was wir hiermit zur Memel, den 16. November 1847.

Allgemein

[10977 Ediktal⸗Citation des Land⸗ und Stadtgerichts zu Cöslin. - Nachdem über das Vermögen des Kaufmanns Gu⸗ stav Schirmer hierselbst mittelst der am 20. August und 7. September d. J. publizirten Verfügung vom 3. Au⸗ gust d. J. der Konkurs eröffnet worden, werden sämmt⸗ liche Gläubiger desselben hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche an die Konkursmasse in dem zu dem Ende 1 auf den 28. Februar 1848, V. M. 9 Uhr, in un⸗ serem Geschäftslokale vor dem Herrn Justizrath Mah⸗ lendorff anberaumten Termine anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, widrigenfalls sie damit werden präkludirt und ihnen deshalb, den übrigen Gläubigern gegenüber, ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt wer⸗ den. Den auswärtigen hier unbekannten Gläubigern werden die Justizräthe Vellnow und Leopold und Ju⸗ stiz⸗Kommissarius Eckardt hierselbst zu Mandataren in Vorschlag gebracht.

1 11051]

Minden »

[1032 b]

Berlin, am 1. November 1847. Cqq661nmnh al.

Köln⸗Mindener Eisenbahn.

Tägliche Abfahrten der Personenzüge: von Minden nach Hamm Morgens 7 Uhr, Deutz (Köln) Nachmittags

12 Uhr 45 Minuten. Der letzte Zug schließt in Minden an den um 12 Uhr von Berlin und Braunschweig eintreffenden Zug an.

Diejenigen Inhaber von Certifikaten der Russi- schen Anleihe bei Hope et Co., 3ter. Serie, welche den Betrag der am 1./13. Dezember d. J. ; verfallenden Coupons in Berlin zu erheben wün- schen, werden hiermit aufgefordert, die betreffenden Coupons bis spätestens den 28sten dieses Monats bei den Unterzeichneten und Abstempelung zu präsentiren.

Der Zahlungs-Permin der abgestempelten Coupons wird zu seiner Zeit bekannt gemacht werden.

zur Anmeldung

Wagener, Brüderstralse No.

74α 1

cheinigen, darüber mit dem bestellten Kontradiktor, auch nach Befinden unter einander rechtlich zu verfahrn binnen 3 Wochen zu beschließen und sodann—

den 17. Juni 1848 8 der Inrotulation der Akten, endlich auch den 31. August 1848 3

der Publication eines Erkenntnisses, welches rücksicht! der Außengebliebenen Mittags um 12 Uhr für eröffn. erachtet werden soll, gewärtig zu sein. 1“

Dafern aber in dem zuerst gedachten Termine abwesende Körbitz oder dessen unbekannte Leibeserben oder diejenigen, welche Ansprüche an sein Vermögen zu machen haben, nicht erscheinen sollten, so wird der Ab wesende für todt erklärt und sein Nachlaß denen, welche das nächste Recht darauf dargethan haben, ausgeant⸗ wortet, seine Leibeserben aber und diejenigen, welche Ansprüche an seinen Nachlaß zu haben vermeinen, wer⸗ den für ausgeschlossen, ihrer Rechte und Ansprüche, so wie der Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, für verlustig erachtet werden.

Schließlich bedeuten wir nach der Bestimmung unter III. des allerhöchsten Mandats vom 13. November 1779 die auswärtigen Interessenten, einen Gevollmächtigten

5.

[1086] Der am

Taxe und Hy⸗ nicht zu erlangen gewesen.

hier errichteten Testamente

etwanige Erben und alle diejenigen,

Die Schuldentilgungs⸗Kommission.

Edictal⸗Citation.

30. Dezember 1784 allhier geborene Jo⸗ hann Gottfried Körbitz ist im Jahre 1806 unter das Isenburgsche Militair⸗Corps gegangen und seitdem ei⸗ nige Nachricht über sein Leben oder seinen Aufenthalt In dem von seiner Mut⸗ August 1834 all⸗ ist demselben ein Erbtheil von 200 Thlr. ausgesetzt, und sind ihm für den Fall, daß er dasselbe nicht fordern und ohne Leibeserben ver⸗ sterben oder aber gesetzlich für todt erklärt werden sollte, Johanne Dorothee, geb. Merker, verehel. Brauer, und deren Ehemann, Mstr. Friedrich August Brauer, als Nacherben substituirt worden. Letztere haben auf Ein⸗ leitung des Ediktal⸗Prozesses resp. zur Todeserklärung des Abwesenden und zur Ermittelung seiner Leibeserben bei uns angetragen, daher wir denn auch diesen Prozeß zu eröffnen beschlossen haben und nach bestehender ge⸗ setzlicher Vorschrift und wegen Unbekanntschaft mit den etwanigen näheren Erben des gedachten Johann Gott⸗ fried Körbitz nicht allein ihn selbst, sondern auch dessen welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an sein Vermögen zu haben vermeinen, hiermit öffentlich vorladen,

den 22. Mai 1848

an hiesiger Gerichtsstelle, Vormittags um 10 Uhr, in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre Ansprüche anzumelden und zu be⸗

ter, Annen Sophien Körbitz, am 22.

an Gerichtsstelle zur Annehmung künftiger Ausfertigun⸗ gen zu. bestellen. Rötha, den 13. November 1847. Freiherrlich Friesensche Patrimonialgerichte. F. Knörich. G. Schösser.

[1095 b] Am 18. November, Abends 7 Uhr, entschlief zu einem

wittwete Kammerherrin Baronin von Medem, gebo⸗

rene Gräfin von Wallwitz, im kürzlich zurückgelegten

73sten Lebensjahre. Wer die Verewigte kannte, wird

ihr eine stille Theilnahme widmen. 8 Berlin, den 20. November 1847.

Friedrich Graf zu Solms⸗Baruth, Im Auftrage und Namen der übrigen Anverwandten.

Unser Comtoir und Wechsel-Geschäft (früher unter den Linden No. 15) [1094 5] ist jetzt in unserem Hause

Behrenstr. No. 33 part.

1 deiln (unweit des Opernplatzes).

4

herzogthum Baden. 1. Besuch des Prinzen und der Prinzessin Karl von Preußen in Mann⸗

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Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ½ Jahr. 4 Rthir. Jahr. 8 Kthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Hogen mit 2 BSgr. berechuet.

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Inland. Berlin. Der Brand im Dämmerwalde. Rhein⸗Provinz. Verkehr auf dem Spov⸗Kanal. Die Rettungs⸗Anstalt in Düsselthal. Schreiben aus Merseburg. (Sparkassen⸗Uebersicht.)

Dentsche Bundesstaaten. Königreich Baperu. Geschenk für Mehmed Ali. Königreich Hannover. Hofnachricht. Groß⸗

Verordnung wegen der Steuer⸗Erhebung.

heim. Abgeordnetenwahl in Karlsruhe. Freie Stadt Frank⸗ furt. Der Kurfürst von Hessen †.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Rückkehr des Kaisers und der Kaiserin. Der Syndikus Dr. Banks aus Hamburg. Triest. Reise der Herzogin von Parma. Venedig. Vice-⸗Admiral Dandolo †.

Nustland und Polen. St. Petersburg. Nachrichten vom Kauka⸗ sus. Schiffbruch.

Frankreich. Paris. Die schweizer Angelegenheiten. Graf Bresson und das Ministerium. Schreiben der Königin Pomareh. Das General⸗Conseil des Seine⸗Departements gegen Handels⸗Freiheit. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Die Königin Wittwe. Zahlungseinstellung. O'Connell's Denkmal. Die englische Escadre im Mittelmeere. Nachrichten aus Süd⸗Australien. Vermischtes.

Niederlande. Amsterdam. Die spanische Finanz⸗Kommission.

Belgien. Repräsentanten⸗Kammer. Fortsetzung der Adreß⸗Dis⸗ kussion. Brüssel. Hof⸗Nachricht. Vermischtes.

Schweiz. Kanton Bern. Kreisschreiben des Vororts. Stimmung unter den Zwölfer⸗Truppen. Abreise des französischen Gesandten we⸗ gen verweigerten Sauf⸗Conduits nach Luzern für seine Secretaire. Die militairischen Maßregeln in Freiburg. Zurückweisung von neuen⸗

burger Freizüglern. Kanton Basel. Marschweigerung von Offi⸗

zieren. Der Große Nath von Luzern. Kanton Aargau. Besetzung der luzernischen Dörfer Pfäffikon und Schwarzenbach. Falsches Gerücht. Kanton Schwpz. Todesart des Hauptmann Aufdermauer. Kan⸗ ton Freiburg. Oberst Maillardoz und der Kriegsrath. Der Ein⸗ zug der Tagsatzungs⸗Truppen. Bericht der eidgenössischen Kommissare. Die Auflösung des alten Staatsraths. Die provisorische Regierung. Jesuiten⸗Akten. 1

Italien. Rom. Die Preßfrage. Florenz.

Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Köln. Das Dampsschiff „Beethoven.“ Paris. Die Bahn von Dijon nach Chalons.

Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Vermischtes.

Ein Gemälde von Nicaise de Keyser. Verein für märkische Geschichte. Niederrheinische Gesellschaft für Natur⸗ und Heilkunde zu Bonn.

Beilage.

Des Königs Majestät haben bei Allerhöchstdero Anwesenheit in der Rhein⸗Provinz an Charakter⸗Erhöhungen zu verleihen geruht: Den Titel Steuer⸗Rath: Dem Ober⸗Steuer⸗Inspektor Zinnow zu Trier. Dem Kreis⸗Einnehmer Hecking zu Neuß. Den Titel Kanzlei⸗Rath: Dem Kanzlei⸗Inspektor Koschel beim Ober Bergamt zu Bonn. Den Titel Kommerzien⸗Rath: Jungenthal, Kreis Altenkirchen. Dem Fabrikbesitzer D'Ester zu Vallendar. Dem Fabrikanten Kesselkaul zu Aachen.

b.

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11,590. 26,197. 49,656. 66,839. 80,398.

Innern,

Bei der heute beendigten Ziehung Königl. Klassen⸗Lotterie fiel 1 Hauptgewinn von 30,000 Rthlr. auf 0 nach Breslau bei Schreiber; 1 Hauptgewinn von 10,000 Rthlr. auf Nr. 15,719 in Berlin bei Seeger; 1 Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 72,951 nach Breslau bei Schreiber; 4 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 213. 14,284. 46,808 und 83,028 in Berlin bei Grack und bei Moser, nach Breslau bei Schreiber und 28 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 5559. 9008. 11,519. 25,677. 28,292. 30,072. 32,306. 34 34,451. 39,801. 40,172. 40,252. 41,975. 46,481. 47,151. 48,346. 49,383. 59,406. 60,999. 61,090. 62,318. 64,587. 65,956. 78,965. 80,003. 82,655 und 84,904 in Berlin bei Aron jun., bei Dett⸗ mann, bei Klage, 2mal bei Matzdorff und 3mal bei Seeger, nach Breslau bei Holschau, 2mal bei Löwenstein und bei Schreiber, Cöln bei Krauß und Zmal bei Reimbold, Crefeld bei Meyer, Danzig bei Rotzoll, Driesen bei Abraham, Düsseldorf bei Simon, Elberfeld bei Heymer, Jüterbogk bei Apponius, Königsberg in Pr. bei Samter, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Elbthal, Naumburg bei Vogel, Potsdam bei Hiller und nach Stettin bei Wilsnach; 39 Gewinne zu 500. Rthlr. auf Nr. 2518. 3133. 3641. 6051. 9779. 1 4,597. 15,948. 18,172. 23,234. 25,806. 28,594. 32,751. 39,106. 39,557. 40,796. 41,253. 41,406. 43,813. 44,569. 48,515. 48,796. 50,946. 52,290. 61,421. 62,111. 64,851. 71,433. 73,172. 75,757. 81,053. 81,901 und 84,009 in bei Mendheim und Zmal bei

202

Nr. 14,22

nach Magdeburg bei Brauns;

Berlin Zmal bei Burg, bei Matzdorff, Seeger, nach Bonn bei Haast, Breslau 4mal bei Schreiber, Bromberg bei Düsseldorf bei Halle Zmal bei Lehmann, Iserlohn bei Hellmann, Liegnitz bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns und bei Roch, Merseburg bei Kie Windmüller, Naumburg bei Vogel, Neumarkt bei W bei Hiller, Schönebeck bei Flitner, Schweidnitz bei⸗ bei Rolin und bei Wilsnach, Thorn bei Krupinsky, Haberland und nach Zeitz bei Zürn; 44 Gewinne zu 323. 529. 1180. 1899. 4860. 5288. 6097. 7352. 8581. 11,738. 12,217. 13,179. 18,296. 19,074. 20,290. 23,134. 26,388. 29,869. 30,167. 32,299. 45,261. 46,037. 4 52,222. 52,401. 55,641. 57,589. 62,342. 62,601. 63,598. 72,922. 77,286. 80,097.

auf Nr.

Se.

Fabrikanten Jansen zu Montjoie.

Kaufmann und Banquier Luckemeyer zu Düsseldorf. Kaufmann und Fabrikanten Troost zu Mülheim Fabrikanten Forstmann zu Werden. 8 Fabrikanten Siebel zu Barmen.

Fabrikanten Grah zu Solingen.

b Berlin, den 20. November.

Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin und Höchstderen Tochter, die Her⸗ zogin Luise Hoheit, sind nach Schwerin zurückgereist.

78,208. 78,253. 80,870

Cöln 2mal bei Krauß und bei Reimbold, Elberfeld bei Brüning, Elbing bei Silber,

8600 90)905 69,471. 71,628. 72,210. 72,5. 84,321 und 84,621.

8—

rlin, den 22. November 182277,.

Königl. General⸗Lotterie⸗Direc

Abgereist: Der Vice⸗Ober⸗Jägermeister, Graf von der Asseburg⸗Falkenstein, nach Meisdorf. Excellenz der Königlich sächsische Staats⸗ und Minister des

von Falke

stein, nach Dresden.

. d. Ruhr.

der 4ten Klasse 96 ster

selbach, Münster bei irsieg, Potsdam Scholz, Stettin Wittenberg bei 200 Rthlr.

Uichtamtlicher T. heil. 8 Inland. 8 &

Berlin, 22. Nov. Im Laufe dieses Sommers ist in den öffentlichen Blättern wiederholt von einem Brande im Dämmerwalde bei Wesel die Rede gewesen und dabei dessen Umfang stets als höchst bedeutend geschildert worden. Die Kölner Zeitung z. B. berich⸗ tet auf Grund einer Nachricht aus Wesel, bald nach dem Ausbruche des Brandes: „Der Brand im Dämmerwalde hat so bedeutend um sich gegriffen, daß man den Schaden jetzt schon auf 80,000 Rthlr. anschlägt.“ Eine spätere Nachricht, ebenfalls aus Wesel in derselben Zeitung, bemerkte: „Der Dämmerwald brennt nicht nur fortwährend, sondern der Brand hat auch schon den Rauhenwald erfaßt. Der Schaden mehrt sich mit jedem Tage, mit jeder Stunde und wird bei dem Mangel an Holz immer schlimmer.“ Diese Nachrichten sind in die meisten inländischen Zeitungen übergegangen und haben das In⸗ teresse des Publikums erregt, da es in der That schien, als sei das Wohl eines ganzen Landstriches durch diesen Brand gefährdet. Es mag daher auch nicht überflüssig sein, das wahre Sachverhältniß noch jetzt mitzutheilen.

Das Feuer ist, wie die Zeitungen richtig angegeben haben, wahr⸗ scheinlich durch die Unvorsichtigkeit zweier Knaben in einem mit kie⸗ fern Stangenholz und alten anbrüchigen Eichen bestandenen Forstorte des Dämmerwaldes entstanden. Die ungewöhnlich trockene Witte⸗ rung, der damals herrschende Nordostwind und die Nahrung, welche das Feuer in dem torfigen Boden selbst, so wie in den Stöcken der alten Eichen fand, erschwerten dessen Dämpfung. Durch die Ziehung von Gräben, durch das Bewerfen des Erdfeuers mit nicht brennbarer Erde und durch fortgesetzte Ausstellung von Wachen glaubte man sich vollständig gesichert. Dennoch erfolgte einige Zeit später ein noch⸗ maliger Ausbruch des Feuers, welches aber bei raschem Eingreifen bald unterdrückt wurde. Der darauf eintretende Regen beseitigte jede weitere Gefahr. Der ganze Brand hat sich auf circa 55 Morgen Fläche beschränkt, auf welcher das aufstehende kiefern Stangenholz und eine Anzahl alter abständiger Eichen zerstört sind. Der dadurch verursachte Schaden beträgt höch stens 2400 Rthlr.

Diese aus amtlichen Quellen gezogenen Nachrichten ergeben den Grad der Uebertreibung des der Aufmerksamkeit in weiteren Kreisen kaum werthen Ereignisses. 1““

u0.

Der Köln. Ztg. s aus „Das hiesige Kreisblatt liefert eine Uebersicht über den Verkehr auf dem Spoy⸗Kanal seit seiner Eröffnung am 25. August d. J. Beides veranlaßt uns zu einem kurzen Berichte über diese großartige und nützliche Anlage. Großartig nennen wir diese An⸗ jage, da sie eine sehr bedeutende und eben so schöne als solid kon⸗ struirte Kammerschleuse umfaßt, und nützlich nennen wir die Aulage in doppelter Beziehung: der Kanal eröffnet der Stadt Kleve einen Wasserweg nach dem Rheine und bietet den Rheinschiffern den be⸗ quemsten und sichersten Winterhafen dar; denn gerade durch die Kam⸗ merschleuse kann der Stand des Binnenwassers gleichmäßig hoch ge⸗ halten und durch Ablassen des sich so langsam aufstauenden Kanal wassers bei eintretendem Thauwetter eine sofortige Communication mit dem Rheine hergestellt werden. Der Nachweis im Kreis⸗ blatt ergiebt binnen der zwei Mounate ein Durchschleusen von 207 Rheinschiffen, eine Einfuhr von 70,000 Ctrn., eine Aus⸗ fuhr von 6000 Ctrn. und eine Einnahme der Stadt an Werftgeldern von 177 Rthlrn. bei einem Anlage⸗Kapital von nur 6000 Rthlrn. Die Kanal⸗- und Schleusengelder sind im Tarife, welchen die Nr. 28 der Gesetz⸗Sammlung mittheilt, äußerst billig gesetzt, und die Winter⸗ und Hafenschutz⸗Gelder betragen pro Rhein⸗, resp. Dampf⸗

Rhein⸗Provinz. Cleve:

122* E . ———

n0 Ein Gemälde von Nicaise de Keyser.

Der berühmte Künstler hat in Folge einer Bestellung von Seiten Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Preußen eine Sage aus dem Leben des großen Malers Memling, der in Deutschland mehr unter dem irrigen Namen Hemling bekannt ist, benutzt, um ein höͤchst anziehendes Gemälde hervorzubringen. Zufolge jener Sage soll einst zu Brügge ein Soldat in sehr krankem und erschöpftem Zustande um die Aufnahme in das dortige Hos⸗ pital des heiligen Johannes gebeten und solche auch erhalten haben. Durch die sorg⸗ fältige Pflege der der Ordensregel des heiligen Augustin angehörigen Nonnen jenes Hospitals endlich wieder zu Kräften gekommen, soll er Pinsel und Farben begehrt und zum Dank für seine Pflege einige vortreffliche Bilder ausgeführt haben, woran man denn alsbald den berühmten Maler Mem⸗ ling erkannt haben soll. De Keyser hat nun angenommen, daß der in der Genesung begriffene Maler von der Herzogin Maria von Burgund und ihrem Gemahl, dem Erzherzog Marimilian von Oesterreich, nachmaligem Kaiser von Deutschland, einen Besuch erhält, ein Vorgang, der nach der Zeitrechnung füglich stattgehabt haben kann. Die ansprechenden Motive, die malerischen Gegensätze, welche dieser Gegenstand darbietet, hat nun unser Künstler mit der Feinheit des Sinnes, mit dem gewählten Geschmack, welche ihm eigen sind, ausgebeutet und dabei zugleich in Benutzung der Portraits der historisch bekannten Personen, in den zeitgemäßen Trachten, wie in der Ausbildung der ganzen Räumlichkeit eben so viel genaue Kenntniß, als ein löbliches Streben nach Treue bewiesen. Eine etwas nähere Be⸗ schreibung des Bildes dürfte daher besonders solchen, welche nicht Gelegen⸗ heit haben, dasselbe zu sehen, vielleicht erwünscht sein.

Dem Beschauer links sehen wir in seiner einfachen Tracht als Kranken den Maler, welcher seinen Blick von einem großen Buch anf seinen Knieen voll Ehrerbietung zu dem sich gegen ihn heranbewegenden Fürstenpaar er⸗ hebt. In den Zügen, in der blassen Farbe seines Gesichts erkennt man noch die Spuren seines Leidens, und eine Anstrengung, welche er macht, um aufzustehen, würde vielleicht vergeblich sein, wenn er nicht liebreich durch eine noch jugendliche Schwester des Hospitals, in deren schönem Gesicht sich die Reinheit ihrer Seele spiegelt, unterstützt würde. Hinter dem Sessel des Malers sieht man den Geistlichen des Hospitals mit gefalteten Händen. In seinen Zügen spricht sich das Gefühl des freu⸗ digen Danks aus über die Auszeichnung, welche dem großen Künstler zu Theil wird. Unweit von ihm, mehr im Hintergrunde, befinden sich noch zwei andere Schwestern des Hospitals. In der Ecke, ganz im Vorgrunde, ein Tisch, worauf Pinsel und Pallette, ein aufgeschlagenes Buch mit Miniaturen und verschiedene Gefäße eben so malerisch angeordnet, als meisterlich gemacht sind. Auf der anderen Seite des Sessels

bekannt

daß er

welcher

Ursula,

meinen

8

8

den Arzt des Hospitals der Mitte des Bildes, aber hier noch sehr jugendlichen Zügen, rothem Goldbrokat, welcher von solchen, die mit der Tracht jener Zeit nicht leicht für einen Schlafrock nach der heutigen Form genom⸗ auf der Brust den Orden des goldenen Vließes,

men werden kann, Indem er den Maler

der rechten Seite einen kostbaren Dolch tragend. deutet er ihm mit der etwas erhabenen Rechten an, An seinem lin⸗ gin Maria von Burgund, de⸗

wohlwollend anblickt,

ken Arme führt er seine Gemahlin, die Herzo ren schöne Züge in dem vollen Genusse der Jugend und im Besitz eines sten Glücke strahlen. Sie ist in den prächti gekleidet. Von der hohen und spitzen Kopf⸗ Frauen ihrer Zeit üblich war, wallt ein langer Schleier herab. Dem Fürstenpaar schließt sich ein glänzendes Ge⸗ folge an. 1 1 dene scher Knabe, die Schleppe der Herzogin trägt.

geliebten Gemahls vom rein sten Stoffen von heller Farbe tracht, welche bei den vornehmen

sich vorzüglich durch ihre fei mer wendet, sich mit einem jungen Herrn vom Hofe unterhält.

und die im Vorgrunde 8 grunde des Zimmers sieht man die beiden berühmtesten, für das Hospital ausgeführten als wunderköstliche Kleinodien a den, ein Altargemälde mit Flüg ligen Katharina genannt,

dieser Heiligen geschmückt, beschäftigt sieht.

sten höchst delikat, an einigen Stellen v des Ganzen endlich von seltener Feinheit und Eleganz.

888 in m Verein für märkische Geschichte.

In der Sitzung des Vereins für märkische Geschichte vom 8. ber 1847 hielt Herr Rektor Stappenbe

eine andere männliche Gestalt, worin de Keyser wahrscheinlich hat darstellen wollen. Ihm zunächst, und etwa in der Erzherzog Maximilian mit seinen bekannten, in dem langen Prachtrocke von

sind,

sich nicht in seiner Ruhe stören lassen möge.

.

sich durch den charakteristischen Kopf, die tüchtige Modellirung sehr vortheilhaft auszeichnet, auf dieser Seite das Bild ab. In dem

in der feinsten Miniatur in Oel, mit Vorgängen aus der

——

Zunächst zwei Pagen, von denen der eine, ein besonders hüb⸗ Von zwei Hoffräulein macht nen Züge eine bemerklich, welche, rückwärts ge⸗ 5 Ein Krieger, kräftige Färbung

von Memling Werke angedeutet, welche dort noch heute (tniederländischer Kunst aufbewahrt wer⸗ eln, gewöhnlich die Vermählung der hei⸗ und der berühmte Reliquienkasten der heiligen

mit deren Betrachtung man hier eine Die Vertheilung dieser zahlreichen Figuren im Raum, so wie deren Beleuchtung, ist eben so geschickt abgewogen, als die im Allge⸗ gegen das Helle gehaltenen Farben harmonisch zusammen stimmen. Die meisterliche Pinselführung ist in manchen Theilen kräftig, in den mei⸗ tellen vielleicht fac zu glatt, der Eindruck

Säulen. Derselbe stellte die verschiedenen Meinungen früherer Autoren neben einander, suchte deren Unhaltbarkeit darzuthun und entschied sich zu⸗ letzt dafür, daß diese Standbilder, die nur in dem alten Sachsenlande und den von Sachsen germanisirten angränzenden Ländern, besonders zahlreich in der Mark Brandenburg vorkommen, ursprünglich die Marktgerechtigkeit ausdrückten, dann aber übergingen in die Bedeutung von Zeichen höherer Gerichtsbar⸗ keit. Der Königl. Hofschauspieler L. Schneider gab Mittheilungen über Johann Karl von Eckenberg, genannt der starke Mann, der als Königl. Hof⸗Komödiant zur Zeit König Friedrich Wilhelm'’s J. unter Anderem in demjenigen Hause (Zimmer⸗ und Charlotten⸗Straßen⸗Ecke), worin die Gesellschast ihre Sitzungen hält, sein Theater bauen wollte. Die merkwürdigen Verhältnisse dieses Theater⸗Prinzipals, sowohl in kunst⸗ als sittengeschichtlicher Hinsicht für Berlin, die von ihm gegebenen adelichen Assembleen, die Beschwerdeschriften der Magistrate und Universitäten von Frankfurt a. O. und von Halle boten den Stoff der Unterhaltung, entlehnt bisher unbenutzten Aktenstücken des Geheimen Staats⸗Archives, aus denen ein vollständiger Ueberblick über die eigenthümlichen Theater⸗Verhältnisse jener Zeit gegeben wurde. Schließlich machte der Direktor von Ledebur ausmerksam auf ein für die Königl. Kunstkammer acquirirtes Siegel, durch welches zum erstenmal bekannt werde, daß der Franziskaner⸗Orden eine besondere Ordens⸗Provinz „Marck“ gehabt habe, und knüpfte hieran Be⸗ trachtungen über die provinziellen Gliederungen der mehr militairisch orga⸗ nisirten Ritter- und Bettelmönchs⸗Orden, gegenüber der mehr patriarcha lischen Filiations⸗Verhältnisse der Benediktiner, Cisterzienser, Prämonstra⸗ tenser, und wies darauf hin, daß letzteres durch Stammtafeln, erste⸗ res durch charthographische Darstellungen am besten klar und übersichtlich zu machen sei. In der Sitzung vom 13. Oktober besprach Herr Direktor von Ledebur die Bedeutsamkeit der Forschungen, welche in Melly's Bei trägen zur Siegelkunde des Mittelalters dem Vereine zum Geschenk über⸗ reicht wurden. Herr Geheime Archivrath Dr. Riedel machte dem Ver⸗

eine die Mittheilung, daß auf Antrag des Kuratoriums Se. Majestät der König die Allerhöchste Gnade gehabt, dem Vereine für dret Jahre eine jährliche Unter⸗ stützung von 100 Rthlr. zur fortgesetzten Herausgabe der Vereinsschriften zu bewilligen, was mit dem lebhaftesten ehrfurchtsvollsten Danke v2 2 Versammlung vernommen wurde. Derselbe berichtete sodann über vhive beute, welche eine jüngst von ihm im Königlich bayperischen veeezam⸗ unternommene Nachforschung für die brandenburgische Geschichte zur 2 Rühmend wurde die große Liberalität und mannigfaltige Ünüerfanhenscher Lei⸗ gehoben, deren der Geschichtsforscher sich in dem unter Horma vFnn tung stehenden K. baperischen Archive gegenwärtig Sne Lehrer Lahn Geh. Archivrath Riedel las sodann eine von dem H

ck einen Vortrag über die Rolands⸗

in Gülpe eingesandte Abhandlung über alte Begraͤbnihplätze im Landchen