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dem gleichen Ziele, nach der stark verschanzten Gislikoner Brücke hin. Anfangs schien sich der Vortheil auf Seiten der Luzerner wenden zu
.
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5 15 * 8.
—*
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2.
it lbmondförmiger Bewegung gegen Luzern vor⸗ w.e AIy 4 des Tages sollte die am meisten 8 . eingerückt sein, die bisher
ostlich gelegene Division Gmür in Zug eing — b 2 freien Amte gelegene Division Ziegler vor der stark verschanzten Brücke zu Gislikon stehen, die Divisionaire
Burckhardt und Donats die ziemlich befefisee⸗ bareeischen Fcbe. hen Sursee und Willisau besetzt und *₰ 9 Ochsenbein, durchs bernerische Emmenthal heranrückend, an der . 0 sition unterhalb Littau und am Renggloch Stellung eingenommen haben. So lauteten die vom Ober⸗Befehlshaber jedem der einzelnen Divisionaire zugetheilten Aufgaben. In der That löste Jeder die seine. Ochsenbein rückte vom bernerischen Flecken Langnau aus bis an die bezeichneten Positionen vor; Donats rückte von Hutwyl aus bis vor Willisau und bezwang es, und auch Burckhardt nahm, wie es heißt, nach mannhafter Gegenwehr der Luzerner und mit ziemlichem Verluste für die Zwölfer⸗Truppen, das Städtchen Sursee ein. Nur für die Di⸗ visionen Ziegler und Gmür hatte sich die Sache unerwarteterweise anders, noch günstiger, gestaltet. Dank dem schon am Nachmittage des 22sten d. auf Capitulation hin erfolgten Einmarsche der Zwölfer⸗ Truppen in Zug, gelang es diesen beiden Divisionen am Abend des 23sten d. nicht blos, wie es ihnen vom General Dufour zur Aufgabe gestellt worden war, vor der Gislikoner Brücke und in Zug, sondern schon vor den Mauern Luzerns zu stehen. Unaufhaltsam näm⸗ lich drangen Beide am 23sten d. immer weiter vor, und von ihnen rührte der fürchterliche, mit kurzer Unterbrechung wohl 5 Stunden dauernde Kanonendonner her, den man an jenem Tage so deutlich in Zürich vernahm, daß man glaubte, er könne unmöglich aus dem lu⸗ zerner Gebiete herrühren. Die beiden Divisionen rückten in drei Kolonnen vor: die erste auf der großen Heerstraße von Muri her, die zweite über den vor dem Flecken Roth gelegenen, ziemlich hohen Berg, die dritte üäber Udligenschwyl und Meyers⸗Kappel — alle nach
wollen. Zweimal wurde die über den Berg bei Roth anstürmende Kolonne von einem kleinen Häufchen der Siebner⸗Truppen, trotz der fürchterlichen Kanonade aus den zahlreichen Feuerschlünden der Zwöl⸗ fer, mit ziemlichem Verluste zurückgeschlagen. Haus für Haus wurde vertheidigt, nach vierstündiger Arbeit war das Heer erst ¾ Stunden Wegs vorgeschritten. Allein plötzlich, Abends 4 Uhr, sieht General Salis⸗Soglio einen Theil seiner Macht umgangen und sich von der schwyzerischen Division Abyberg abgeschnitten. Unbemerkt war der Feind, durch wessen Schuld oder wessen Nachlässigkeit ist zur Stunde noch unklar, bis nach Arth und Küßnacht gedrungen — auf einmal erschien er auf der die Stadt Luzern domi⸗ nirenden Anhöhe von Meggen. Von da an scheint das Feuer auf beiden Seiten, zum Theil auch wegen einbrechender Nacht, ein⸗ gestellt und Unterhandlungen angeknüpft worden zu sein. Salis Soglio verlangte einen Waffenstillstand von zweimal 24 Stunden. Den 25sten, Mittags 12 Uhr. Alles ist vorüber! Schon stehen die Zwölfer-Truppen in Luzern.. .ů In der Nacht vom 23sten auf den 24sten bivouakirten die Truppen vor der Stadt, auf den umliegenden Anhöhen. Zwar begann eine Schaar Landstürmer schon um 12 Uhr wieder die Feindseligkeiten, wurde indeß durch we nige Schüsse bald zerstreut. Morgens früh soll nun zu dem in Roth
gelegenen Offizier ein Parlamentair gekommen, die Unterredung jedoch sehr kurz gewesen sein. Sofort wurde General⸗ marsch geschlagen und der Marsch gegen Luzern fortgesetzt. Es zeigte sich aber nirgends mehr ein Feind. Während des Marsches erschien ein zweiter Parlamentair, der berichtete: Während der letzten Nacht habe ein von den Radikalen angezettelter Aufstand in der Stadt selöst stattgefunden, in Folge dessen die Regierung sich zerstreut und förmlich aufgelöst habe und die Thore für die Zwölfer Truppen geöffnet wären. Zwischen 2 und 3 Uhr Nachmittags zogen die Divisionen Ziegler und Gmür ein. Die Mitglieder der Regie⸗ rung sollen sich alle entfernt haben. Von General Salis Soglio weiß ich nichts. Verhörrichter Ammann dagegen wurde im Gasthans zum Schwanen aufgefunden und gefangen geett. 8
ANtalien.
Nom, 16. Nov. (N. K.) „Auch das Diario ist nicht im Stande, die improvisirte Rede des Papstes bei Eröffnung der Staats⸗ Consulta nach ihrem Wortlaute mitzutheilen, sondern beschränkt sich auf die Anführung ihrer Haupt⸗ Gedanken. Wie bereits bekannt, hielt der Präsident, Kardinal Antonelli, nachdem der Papst auf dem Throne Platz genommen, eine Anrede, worin er ihre Ergebenheit, den Dank für das in sie gesetzte höchste Vertrauen zc. aussprach. Hier⸗ auf richtete der Papst, sagt das Diario, an den Präsidenten und an die Deputirten eine lange Anrede, die in folgende Sätze zusam⸗ mengefaßt werden kann: „Er danke ihnen für ihr Wohlwollen und rechne darauf zum Besten des öffentlichen Wohls. Um dieses öffent⸗ lichen Wohles willen habe er, vom ersten Augenblicke seiner Erwäh⸗
lung an, gemäß den ihm von Gott eingegebenen Rathschlägen ge⸗
than, was er gekonnt, und er sei entschlossen, mit Gottes Hülfe auch in Zukunft so zu wirken, ohne jedoch die Ober⸗ herrlichkeit des Papstthums jemals auch nur um ein Jota
zu schmälern; wie er dieselbe ganz und unversehrt von Gott und sei⸗ nen Vorfahren empfangen habe, so müsse er das heilige Depositum seinen Nachfolgern zurücklassen. Drei Millionen Unterthanen und ganz Europa müßten ihm bezeugen, wie viel er gethan habe, um sich den Unterthanen selbst zu nähern, um sie an sich zu knüpfen, um ihre Bedürfnisse in der Nähe kennen zu lernen und ihnen abzuhelfen. Hauptsächlich zu diesem Zwecke habe er sie zu einer ständigen Con⸗ sulta zusammenberufen, um, wo es nöthig, ihr Gutachten zu hören und daraus Nutzen zu ziehen für seine Entschließungen, dadurch, daß er in seinem Gewissen darüber mit sich zu Rathe gehe und mit sei⸗ nen Ministern und dem heiligen Kollegium deshalb verhandle. — Es täusche sich gewaltig, wer da glaube, sie (die Abgeordneten) hät⸗ ten irgend eine andere Obliegenheit; es täusche sich Jeder, welcher in der von ihm eingesetzten Staats⸗Consulta irgend ein selbstbereite⸗ tes Hirngespinnst und den Keim zu einer mit der päpstlichen Ober⸗ herrlichkeit unvereinbaren Institution erblicke.’“ Nachdem der hei⸗ lige Vater diese letzten Worte mit ziemlicher Lebhaftigkeit und Wärme gesprochen, machte er eine augenblickliche Pause, fuhr jedoch bald mit seiner gewohnten Güte und Milde fort: „Diese Lebhaftig⸗ keit und Wärme gelte Keinem von ihnen, den geehrten Kavalieren und anderen ähnlichen Personen, die er, weil er ihre soziale Bil⸗ dung, ihre christliche und bürgerliche Rechtschaffenheit kenne, ge⸗ wählt habe, und deren redliche Gesinnungen und biedere Absich⸗ ten ihm wohlbekannt seien; sie gelte auch nicht der überwiegen. den Mehrzahl (quasi totalità) seiner Unterthanen, auf deren Treue und Gehorsam er fest baue, da er wisse, daß die Herzen seiner Un terthanen in dem Wunsch nach Ordnung und Eintracht mit dem seinigen übereinstimmten. ebe aber — wenige, aber doch einige, die, weil sie nichts zu verlieren hätten, Un⸗ ruhen und Aufruhr liebten und selbst Zugeständnisse hierzu mißbrauch⸗ ten. Auf diese bezögen selben wohl verstehen.
sehe er nur eine kräftige eigennützigen Rücksicht, für das allgemeine Wohl sorgen
““
Es gebe aber Leute, zwar an Zahl nur
sich diese Worte, sie sollten den Sinn der⸗
74 kopfloser (dissennata) und unruhiger Leute sich nicht davon abbrin⸗ gen lassen würden, ihm durch ihre Einsicht zu dem ihren Beistand zu leihen, was für die Sicherheit des Thrones und für das wahre Glück der päpstlichen Unterthanen am geeignetsten sei.“
KüexnEU
qandels- und vörsen-Nachrichtn. Berlin, den 29. November 1847. 3
Auslündische Fonds:- Pfandbrief-, Kommunal- Papiere und
Geld-Course. Zf. Brief. Geld. Gem. Zf. Brief. Geld. (Gem.
St. Schuld-Sch. 3 ½ 92 ½ 91 ¾ Kur- u. Nm. Pfdbr. 3½ 91½ 93 Sech. Präm. Sch. — 90¼ 89 ¼ Schlesische do. 3 ½ 5½ 96 K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ 87 ¾4 87 ½ do. Lt. B. gar. d0. 3 ½⁄ 92 ½ 92 ¼ Berl. Stadt-Obl. 3 ½½ 91 ½ 91 Pr. Bk-Anth.-Sch — [107 ⅔ [106 ⅔ Westpr. Pfandbr. 3 ½ 9¹ʃ ½ — Grossh. Posen do. 4 — 100 ½G Friedrichsd'or. —
do. do. 3 ½ — 9¹¾ And. Goldm. à5th. — Ostpr. Pfandbr. 3½ ben 9⁴ va Disconto. — Pomm. do. 3 ½ 93 ¼ —
Ausländische Fonds.
do. III. Ser. Nrüb. F. W. 75 66 ½ a
Russ. Hamb. Cert. 5 — — Poln. neue Pfdbr. 4 — do. bei HHope 3.4. S. 5 — — do. Part. 500 Fl. 4 — 8 do. do. 1. Anl. 4 92 — 40. do. 300 Fl. — 79 ¾½ 79 ⅞ † b⸗ do. Stiegl. 2.4-A. 4 91 ½ — 1te* b Feuer-Cas. 3 ½ — 86 ¾ do. v. Rthsch. Est. 5 1039 5 m —- 60. Staats-Pr. Anl! 8 — 5 do. Poln. Schatz0. 4 82 — Holl. 2 ½ % Int. 2 ½ — do. do. Cert. L. A. 5 95 ¾¼ 94 ¾ Kurh. Pr. 0. 40 th. — do. do. L. B. 200 ⸗FEl. — — 16 ⅔ Sardin. do. 36 Fr. — Pol. a. Pfdbr. a. C. 4 — 94 ½ N. Bad. do. 35 Fl. — Lisenbahn-Actien. Volleing. 2c. Zf. Amst. Rott. 4 97 ¼ B. 0. Schl. L. B. 4 Arnb. Utr. 4 ½ — Pts. Mgdb. 4 Berl. Anb. A. 4 119 ½ G. 120 B. do. Pr. B. 4 do. Prior. 4 — do. do. 5 Berl. Hamb. 4 103 B. 102 ½¼ bz. Rhein. Stm. 4 do. Prior. 1 ½ 100 B. 99 ⅔ G. do. Prior. 4 Berl. Stett. 4 113 ½ bz. do. v. St. gar. 3 ½ Bonn-Cöln. 5. Sächs. Bayr. 4 Bresl. Freib. 4 Sag.-Glog. 4 do. Prior. 4 do. Prior. 4 ½ Chem. Risa. 4 St.-Vohw. 4 Cöln. Mind. 4 do. Prior. do. Prior. 4 ½ Thüringer. Cöth. Bernb. 4 Whb. (C. 0.) Cr. 0 b. Sch. 4 do. Prior. Dresd. Görl. 4 Zarsk. Selo. Düss. Elberf. 4 8 do. Prior. 4 Quit. Bog. 8 Glogguitz. 4 4 % 1 HImb. Bergd. 4 8 70 Kiel-Alt. 4 Lpz. Dresd. 4 Aach. Mastr. - Löb. Zittau. 4 Berg. Mrh. Magd. Halb. 4 Berl. Anh. B. Magd. Leipz. 4 Bexb. Ludw. do. Prior. 4 Brieg-Neiss. 55 N. Schl. Mk. 4 1 Thüör. V. 20 — do. Prior. 4 Magd. Witt. 50 78 ½ bz. do. Prior. 5 Mecklenb. 90 — 5 Nrdb. K. Fd. 4 Rh. St. Pr. 80 87 ¼ 0. Schl. Lt. A/ 4 Starg. Pos. 70] 82 ¼ 4
do. Prior.
G der Börse 3 Uhr.)
Die Börse war heute mit der Ultimo-Regulirung beschästigt, welche leicht von Statten ging und keine wesentliche Coufs-Verände- rungen veranlasste. Im Allgemeinen war die Stimmung gut, das Ge- schäft aber sehr beschränkt.
Getraide-Bericht. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen 72 — 75 Rthlr. Roggen loco neuer 47 — 50 Rthlr.
- April Mai k. J. 48 Rthlr. G. u. bez Hafer 48/52pfd. 28 — 29 ¼ Rthlr.
- 48pfd. pr. Frähjahr 29 ½ Rthlr. Gerste 43 — 45 Rthlr. Rüböl loco 115⁄2 Rthlr. Bf. u. G.
. pr. Frühjahr 11 ⁄1⁄2 — ½ Rihlr. Spiritus loco 24 ½ — 25 Rthlr. bez. b
—- Frühjahr 26 — ½ Rthlr. bez. u. I 1““
Königsberg, 26. Nov. Marktbericht. Zufuhr mittelmäßig. Weizen 64 — 72 Sgr. pro Schffl.; Roggen 42 — 53 Sgr. pro Schffl.; große Gerste 44 — 47 Sgr. pro Schffl.; kleine Gerste 40 — 45 Sgr. pro Schffl.; Hafer 24 — 28 Sgr. pro Schffl.; graue Erbsen 60 — 70 Sgr. pro Schffl.; weiße Erbsen 50 — 60 Sgr. pro Schffl.; Kartoffeln 26 — 30 Sgr. pro Schffl.; Heu 14 Sgr. pro Ctr.; Stroh 90 Sgr. pro Schock.
Danzig, 26. Nov. An der Börse wurden heute verkauft: 2. L. 126 pfd. inländischer Weizen zu unbekanntem Preise, 6 L. 120 pfd. inlän⸗ discher Roggen a Fl. 322, 8 L. 121./22 pfd. dito a Fl. (?) und 10 L. 104 pfd. inländische Gerste a Fl. 294 preuß. Cour. per Last.
Leipzig, 27. Nov. Getraidebericht. Obgleich man vor 8 Ta⸗ gen ein hinter einander folgendes weiteres Sinken der Getraidepreise wahr⸗ scheinlich hielt, so ist doch gerade das Gegentheil von dem eingetreten. Sei es nun, weil wir hier niedriger waren, als an allen Märkten Sachsens, und man sich darum von hier zurückgezogen hat, oder sind die jetzigen vie⸗ len Kirchweihfeste daran Schuld, — genug, die Anerbietungen vom Lande waren in dieser Woche weit schwächer als vorher, ein Umstand, der am vo⸗ rigen Dienstag den Roggen⸗ und Weizenpreis wieder um 1 bis 2 Rthlr. pr. Wispel steigerte. Und auch heute drängte man sich nicht sehr zum Ver⸗ kauf, woher es denn kam, daß an der Börse folgende Preise bewilligt wur⸗ den: Weizen 70—72 Rthlr., Roggen 49— 50 Rthlr., eine ausgezeichnet schöne Post zu 174 Pfd. erhielt sogar 51 Rthlr., Gerste 40 — 43 Rthlr. und Hafer 26—27 Nthlr. pr. Wispel: Am Landmarkte waren wieder einige Fuhren Roggen zu 4 Rthlr. pr. Scheffel abgeladen, — sonst die Donnerstags⸗Preise, wie sie die Leipz. Zeitung heute gebracht hat. — Mit Rüböl ging es in dieser Woche bei großer Zufuhr und mildem Wetter wieder etwas flauer; loco 11 ¼, 11 ½ und 11 ¾ Rthlr. bei großen Posten be⸗ zahlt und 11 ¾ Rthlr. gehalten. Auf spätere Lieferung wurde dhea; mit 12 Rthlr. gekauft, doch war im Ganzen wenig Kauflust. Rappssaat im Preise unverändert.
Hamburg, 27. Nov. Indigo wird zum Bedarf fortwährend gut Mhaß. Die sezten Zufuhren von Farbehölzern haben noch keine Käufer gefunden und sind von den Importeurs größtentheils selbst ge⸗ lagert.
Gewürze.
In engl. Piment wurde wiederum seit den letzten acht Tagen wenig umgesetzt, obgleich Inhaber sich zum Verkauf geneigter zeigten. Pfeffer gewinnt an Festigkeit im Preise, da von auswärts auch höhere Notirungen kommen. In Cassia hgns⸗ fand im Allgemeinen keine merkliche Veränderung statt; es treffen ortwährend nur unbedeutende Zu⸗
In der Mitwirkung der Herren Deputirten Stütze von Personen, die, frei von jeder in Gemeinschaft mit ihm durch ihren Rath und die durch das eitle Geschwätz
fuhren von diesem Artitel ein, und zeigt sich mehr Vertrauen für denselben. Ohne bedentenden Einfluß auf den Werth finden Flores bei einzelnen Kisten vermehrten Abzug. Die Umsätze in Macisblüthen und Nüssen,
wesche Artikel Preis hielten, beschränkten sich nur auf Kleinigkeiten. Von
Nelken, die im Preise gedrückt blieben, wurden nur einzelne Kolli
Versandt Neue Zufuhren in Malab. aere haben beniune 4 — e etwas billiger zu haben ist. In Ingber fand ziemlicher Um⸗
eitt.
Nach süßen Mandeln fand vermehrte Anfrage statt, es dürfte - nach ein lebhafterer Abzug, mit demselben aber F-- 12— erhöhefe — rungen der Inhaber zu erwarten sein, da keine belangreiche Zufuhren zu gewärtigen sind. Bittere fanden durchaus keine Beachtung. G 1 Die 415 Stck. ca. 7000 Pfd. Elephantenzähne fanden zu guten Marktpreisen rasch Nehmer. Hörner sind wenig gefragt, ca. 41,000 Stch Montevideo⸗Ochsen und Rio Grand⸗Ochsen und Kuh befinden sich noch un⸗ verkauft auf dem Wasser. 8
In Mahagony⸗Holz fand, zu niedriger Gebote wegen, kein Ge⸗
schäft statt. Veränderte Preise:
Kokosnüsse 12 Sch. pr. 100 Stck. Zanthe⸗Korinthen 16 ½ a 17 Mk.⸗ pr. 100 Pfd. Bengal. Ingber 3 ¼ a 3 ½ Sch. pr. Pfd. Porto süße Man⸗ deln 40 a 41 Mk. pr. 100 Pfd., do. sicilianische 41 a 42 und bittere bar⸗ barice 28 a 28 ½ Mk. pr. 100 Pfd. Oel, malag. u. sevilla 30 ½ 32 Sch. puglia 33 a 34 Sch. pr. Pfd. Seife, marseiller bunte 24 ½ Mk., do. weiße 29 ½ Mk. pr. 100 Pfd., Terpentin⸗Oel, amerik. 25 a 26 Mk., französ. 25 a 25 ½ Mk. pr. 100 Pfd.
Wallfischbarten Nordwest reine 126 Mk., do. unreine 115 Mk. Südsee reine 129 Mk., do unreine 118 Mk. pr. 100 Pfd.
Odessa, 12. Nov. Das Getraidegeschäft geht langsamer von statten, und die Preise dürften weichen. Während der letzten 4 Tage wurden 13,000 Tsch. weicher Weizen zu 18 ½ — 23 Nub., 500 Tsch. Irka⸗ zu 21 Rub., 2300 Tsch. harter Sekunda⸗ zu 17 — 20 ½ Rub. und 4500 Tsch. Leinsaat, gute Merkantilwaare zu 21 ¼ — 22 Rub. Assig. verkauft. Letztere ist fortwähre beachtet. Russische Kaufleute machen davon Sendungen für eigene Rech⸗ nung nach dem Norden. Hafer und Roggen preishaltend. Talg wird ba in Menge eintreffen und im Dezember zu mäßigen Preisen zu heben seir
Getraidemarkt. Die Zufuhren von fremdem
London, 24. Nov.
die Preise zeigen keine Aenderung.
Amsterdam, 26. Nov. Getraidemarkt. Weizen reichlich preis⸗ haltend, mit gutem Handel an Konsumenten; 131 pfd. weißb. poln. 425 Fl., 126 pfd. r. königsb. 365 Fl., 128pfd. b. poln. 395 Fl., 135 pfd. kubanka 285 Fl. Roggen reichlich preishaltend, 117pfd. petersb. 190 Fl. Verst. 115 pfd. petersb. 190 Fl. Gerste unverändert, 115 pfd. dänische 214 Fl. Hafer wie früher, 81pfd. schöner friesischer 1214 Fl. Bu⸗ chweizen we⸗ wig angetragen und nur verkauft: 121 pfd. dicker brabant. 258 Fl., sonst preishaltend.
Kohlsaamen verkauft: Eider 61 L. 110pfd. memel. 9 ¾ Fl. pro Mud.
Rüböl gleich flauer, auf Lieferung unverändert; pr. 37 Fl., flieg. 36 ¾, Dez. 36 a 35 a 36, Mai 36 ½ ⸗ ½, „Sept. 36 ½. Leinöl pr. 6 W. 33 ⅛%, flieg. 32¼ a 32. Hanföl pr. 6 W. 34 ⅛, flieg. 33 ½.
Leinsaamen in Auction
6 W.
Auswärtige Börsen. 1 14⁄
Amsterdam, 26 Nov. Riederl. wiekl. Sch. 5416., Antwerpen, 25. Nov. Zinsl. —. Neue Anl. 14. 8 Htamburg, 27. Nov. Bank-Aectien 1600 Br. Fngl. Ruaa. 1045⅞. 104 ½.
5 % Spon.
Hamb. Berg. Actien 90 Br. Magd. Wittenb. 79 Br. Hamb. Berl. 101 ¼ 10 1 ½. Kiel
Rendsb. Neum. 96 Br. Kopenh.
Glückzt. Elmsh. 53 Br.
Alt. 110 ½. 110 Mechl. 57 ½ G.
Roihsch. 64 ½ Br. Paris, 25. Nov. 5 % Rente fn cour. 116. 30. Neue 3 % Anl. 76. 70. Wien, 27. Nov 5 9% Met. 105 ⅞. 4 % do. 93. 3 % do. 65 ½ Bank- Actien 1626. Anl. d. 1894 156 ¾½. de 1829 120 ½. Glogen. 113. Fo⸗db. 158.
3 % fiüo cour. do. 76. 95.
Meteorologische Beobachtungen.
1847. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger
28. Nov. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck.. 332,08““ Par. 331,58"“ Par. 330,41"% Par. Asellwärme 7n9.9” R. Luftwärme .. — 1,2 ° R. + 3,0° R. 0,2“ R. Fluasswärme 2,00 R. Thaupunkkt... — 2,55 R. — 1,1 n: — 1,9 R. Bodenwärme 1,9 ⁰ R. Dunstsättigung. 98 pct. 89 pcet. 88 pCt. Ausdünstung0, 004 "'Rh, Wetterv trüb. trüb. trüb. Niederschlag Wind ..... 80. 80. 80. Wärmewechsel + 3,69 Wolkezung. .. — 1 80, — — 1,8*
Tagesmittel: 331,36"Par... + 0,50 R. — 1,1 ° R. 92 pct. S0.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 30. Nov. Im Opernhause. 139ste Abonnements⸗ Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments, komische Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti. Anfang halb 7 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden mittleren Opernhaus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet in den Logen des Prosceniums 1 Rthlr. 10 Sgr., in den Logen des ersten Ranges und ersten Balkons, so wie zur Tribüne, 1 Rthlr. 10 Sgr., im Parquet und in den Logen des zwei ten Ranges 1 Rthlr.; in den Logen und im Balkon des dritten Ran⸗ ges, so wie im Parterre, 20 Sgr.; im Amphithrater 10 Sgr.; in den Fremden⸗Logen 2 Rthlr.
Im Schauspielhause. 18te französische Abonnements⸗Vorstel⸗ lung: Don Céesar de Bazan, comédie historique en 5 actes, mélée de musique, par MM. Dumanoir et Dennery.
Mittwoch, 1. Dez. Im Schauspielhause. 202te Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Nathan der Weise. 3
Donnerstag, 2. Dez. Im Schauspielhause. 203te Abonnements Vorstellung. Zum erstenmale: Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Hierauf, zum erstenmale: Joseph Haydn, Original Lustspiel in 4 Abth., von L. Schubar (Dr. Lubarsch.)
Königsstädtisches Theater.
Dienstag, 30. Nov. Erste Vorstellung der Herren Brill uno Siegmund: Welt⸗Tableaux. Optische Darstellungen aus dem Ge⸗ biete der Kunst und Natur, in 4 Abtheilungen.
Erste Abtheilung: Plastische Darstellungen.
Zweite Abtheilung: Darstellungen aus der Sternenwelt.
Dritte Abtheilung: Eine Reihe von Wandelbildern.
Vierte Abtheilung: Optisches Farben⸗ und Linienspiel.
Vorher: Herr Karoline. Vandeville⸗Posse in 1 Akt, von D. Ka lisch. Musik von Gährich. Den Anfang macht, zum erstenmat wiederholt: Der Garde⸗Lieutenant, Lustspiel in 1 Akt, nach den Französischen, von E. Th. L'Arronge.
Mittwoch, 1. Dez. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Leonor- Oper in 4 Akten, Musik von Mercadante. nn
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. u. s. w.
Donnerstag, 2. Dez. Welt⸗Tableaux. aus dem Gebiete der Kunst und Natur.
Vorher: (Neu einstudirt.) Des Herzogs Befehl. 4 Akten, von Dr. Töpfer.
I
Optische Darstellunger
Lustspiel
Verantwortlicher Redackeur Dr. J. W. Zinkeisen. S Im Selbstverlage der Expedition. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
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wie englischem Getraide sind mäßig; das Gesäft war heute beschränkt, und
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politischen Stellung des höheren Beamtenthums nennt man in jüng⸗
„Mluflage in Rede gewesen.
1 Oesterreichische M (Veränderung unter den höheren Beamten; Zoll⸗Ermäßigungen; Schule für die Theorie der Weberei; Stand der Börse; Bau einer lutherischen Kirche) Frankreich. Paris. Ernennung. — Vermischtes. 2 Großbritanien und Irland. London. Vermischtes.
.
Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Stellung der i Wi
Sge Be hanblungen.) 8 L 8 öö 8. Italien. Modena. Handschreiben des Herzogs. Spanien. Madrid. Vermischtes. Brasilien. Nio Janeiro. Einführung von Differenzial⸗Zöllen. Vermischtes. Ein Bild Friedrich's des Großen.
Eisenbahnen und Dampfschifffahrt. Bremen. Abfahrtszeit des „Washington“. — Prag. Die Uebernahme der Eisenbahnen durch die Regierung. 1b
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichtte. ““
Oesterreichische Monarchie.
* Wien, 26. Nov. Unter den vielen Veränderungen in der
„ster Zeit die Berufung des früheren Oberst⸗Burggrafen in Böhmen Grafen Chotek, als obersten Kanzler der vereinigten Hof⸗Kanzlei an die Stelle des Grafen Inzaghy. Der Freiherr von Pillersdorf soll bei diesem Anlasse auf längere Zeit sich von seinem amtlichen Wir⸗ ken zurückzuziehen beabsichtigen, was andererseits sehr in Zweifel ge⸗ zogen wird. Dieser verdiente und ausgezeichnete Staatsmann von liebenswürdiger Persönlichkeit hat die Einführung von Getraidehallen in Anregung gebracht und soll mit allem ihm zu Gebote stehenden Einfluß darauf einwirken, damit die ungewöhnlich hohen Preise der ersten und nothwendigen Lebensmittel wieder auf einen normalen Stand zurückgeführt werden.
Im Zwischenverkehr mit Ungarn und Siebenbürgen ist bei eini⸗ gen Artikeln, und zwar Honig, Wachs und daraus verfertigten Arbei⸗ ten, Terpentin, Zink, Kürschnerwaaren, Riemer⸗, Sattler⸗ und Tischler⸗ Arbeiten, eine Zoll⸗Ermäßigung eingetreten, die nach und nach auf mehrere Artikel ausgedehnt werden dürfte, sollten auch die Verhand⸗ lungen über die bevorstehende Regulirung oder vermeinte gänzliche Aufhebung der Zwischenzoll⸗Linie bei dem gegenwärtigen Landtage zu Preßburg den verlangten Erfolg noch nicht haben. 1
Der niederösterreichische Gewerbe⸗Verein, welcher zur Hebung der vaterländischen Industrie der Ausbildung der Manufaktur⸗Zeichnung seine besondere Aufmerksamkeit zuwendet, hat an seiner Anstalt zur Ausbildung von Manufaktur⸗Zeichnern eine Schule für die Theorie der Weberei errichtet und bezweckt damit die vollkommene theoretische und praktische Ausbildung im richtigen Darstellen der Desseins und im zweckmäßigen Vorrichten der Webstühle.
Trotz den allgemeinen Handelskrisen auf auswärtigen Plätzen sind bisher hier noch keine Fallissements vorgekommen, an der Börse herrscht größere Thätigkeit, Vertrauen kehrt, wenn auch langsam und mit Vorsicht, wieder, und der Geldmarkt ist durch augenfällige Schwan⸗ kungen nicht weiter bedroht.
In der Vorstadt Gumpendorf an der Hauptstraße schreitet der Aufbau einer neuen lutherischen Kirche für 3000 Seelen bedeutend vor, und die Sammlungen zu dem nothwendigen Bau⸗Kapitale, für welches bereits bedeutende Beiträge eingegangen sind, werden eifrigst betrieben. Von den vorgelegten Plänen ist jener vom Professor Lud⸗ wig Förster als der zweckmäßigste ausgewahlt worden.
Den Kanzler der vereinigten Hof⸗Kanzlei, Joseph Freiherrn von
Weingarten, haben Se. Majestät zum zweiten Hof⸗Kanzler Allergnä⸗
digst zu ernennen geruht.
JJJI
1 Paris, 23. Nov. Herr Guizot soll, dem Constitutionnel
zufolge, dem wiederholten Begehren des Minister Duchatel nun nach⸗ gegeben und dessen Bruder, Vicomte Napoleon Duchatel, zum fran⸗ zösischen Botschafter in Turin ernannt haben. Für den Gesandt⸗ schafts⸗Posten in Madrid soll, der Patrie zufolge, Herr Piscatory bestimmt ein.
Es ist die Rede von einem Promemoria der Akademie der schö⸗ nen Künste, worin dieselbe den König bittet, zu befehlen, daß die aus Sachverständigen bestehende Kommission, welche über die Zulassung von Gemälden und anderen Kunstwerken zu der großen öffentlichen Ausstellung im Museum zu entscheiden hat, verändert werde, indem häufig Gegenstände zugelassen worden, welche nicht ausgestellt zu wer⸗ den verdienten. Die Kommission soll gegen diesen Antrag protestirt, der Maler Ingres sich jedoch geweigert haben, die Protestation zu unterschreiben.
Die Ernennung neuer Notare soll künftighin wegen der in dem Zweige dieser Beamten häufig vorkommenden Unordnungen und Un⸗ terschleife strengeren und mehr beschränkenderen Bedingungen unter⸗ zogen werden. 8 b
In der letzten Session der Deputirten⸗Kammer wurde entschie⸗ den, daß das der französischen Bank zugestandene Privilegium, ein Comtoir in Algier zu errichten, verloren gehen sollte, wenn diese Er⸗ richtung nicht innerhalb des bestimmten Zeitraums verwirklicht worden wäre. Der Bank⸗Rath ist nun vor einigen Tagen zusammenberufen worden, um diesen Gegenstand näher zu erörtern, und man versichert, daß das Bank⸗Comtoir in Algier am 1. Januar 1848 wirklich er⸗ öffnet werden soll.
In einer der Buchten von Otaheiti ist wieder der Friede gestört worden. Zwei französische Offiziere übernachteten im Dorfe an der Bai; mitten in der Nacht trat ein Eingeborener, mit einer Axt be⸗ waffnet, in ihre Hütte. Einer der Offiziere, welcher wach war, sah ihn und weckte besorgt seinen Kameraden, worauf Beide sich in eine andere Hütte begaben. Diesen einfachen Vorfall machten die Offi⸗ ziere zum Gegenstande eines Berichts, worauf eine Expedition abge⸗ schickt und das Dorf eingeäschert wurde, ehe Gouverneur Lavaud Zeit hatte, sich ins Mittel zu legen. 8
Der Nouvelliste von Marseille meldet, daß vier seit einiger Zeit dort wohnende neapolitanische Flüchtlinge auf Ansuchen der nea⸗ politanischen Regierung vom Minister des Innern den Befehl erhal⸗ ten hätten, sich von Marseille nach jeder beliebigen anderen Stadt in Frankreich zu begeben, vorausgesetzt, daß dieselbe mindestens 30 Stun⸗ den von Marseille entfernt sei.
Der Commerce will wissen, daß es im Minister⸗Rathe ernst⸗ haft in Frage gekommen, ob es nicht rathsam sei, die öffentliche Mei⸗ nung durch einige Reformen zufriedenzustellen; es sei von politischen Reformen die Feststellung neuer parlamentarischer Inkompatibilitäten die Zuziehung der zweiten Juryliste zur Wählerliste, von materiellen Reformen die Briefporto⸗Reform und die Herabsetzung der Salz⸗
nen Preußischen Zeitung.
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Kabinette lebhaften Widerstand gefunden haben; ein Theil der Mi⸗ nister habe darin ein gefährliches Zeichen von Schwäche erkannt. Welche von beiden Parteien im Kabinette siegen werde, sei noch un⸗ entschieden.
Großbritanien und Irland.
London, 22. Nov. Unter die Personen, welche Hülfsgesuche an die verwittwete Königin richten, werden jährlich mehr als 20,000 Pfd. vertheilt. Zwei Personen ihrer. Hofhaltung sind fast fortwährend beschäftigt, die Gesuche zu prüfen und über die wirklichen Verhält⸗ nisse der Hülfesuchenden genaue Erkundigungen einzuziehen; selten wird ein gegründetes Gesuch abgewiesen.
„Die Armee⸗Zeitung theilt mit, daß künftig für Neuseeland eine bleibende Flotten⸗Station errichtet werden soll, welche aus einer Fre⸗ gatte, 1 Corvette und 1 Dampfbrigg bestehen wird. Schon sei nach Auckland der Befehl zur Anlegung eines Flotten⸗Depots abgeschickt worden, welches von England mit Munition und Vorräthen, insoweit in der Kolonie selbst nicht zu beschaffen sind, versorgt wer⸗ den soll. 2
Es wird gegen die Annahme von Fünf⸗Pfund⸗Noten gewa da sehr viele falsche in Umlauf sind, veiße Pfan nur mis vehe⸗ Mühe von den echten unterscheiden lassen.
„Mit dem Schiffe „Truelove“ ist aus der Davisstraße ein Paar Eskimos in Hull angelangt: ein Mann von 17 und eine Frau von 15 Yahren, die sich vierzehn Tage vor ihrer Abreise verheirathet hatten. Sie sind gewandte Bogenschützen und kurz nach ihrer Ankunft in England vaccinirt worden.
„Ddie Westindia⸗Bank dürfte leicht in Verlegenheit gerathen, da ihre Tratten gestern von ihren hiesigen Agenten der Unions⸗Bank zurückgewiesen worden sind. Die erstgenannte Bank hat nämlich, trotz der wiederholten Warnungen der Unions⸗Bank, Wechsel von un sicheren Häusern im Uebermaß gekauft und besitzt unter Anderem für 80,000 Pfd. Wechsel von Barton, Irlam und Higginson in Liver⸗ pool. Ihr ursprüngliches Kapital beträgt nur 120,000 Pfd.; ihre Aktiva waren in der ersten Hälfte dieses Jahres 858,130 Pfd., die Passiva 738,952 Pfd. Das Haupt⸗Etablissement ist auf Barbadoes und hat Filiale auf den anderen westindischen Inseln.
In Liverpool hat das Haus A. E. Byrne und Comp., Schiffs⸗ Materialien⸗Händler, mit 30,000 Pfd. ihre Zahlungen eingestellt.
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11 Brüssel, 23. Nov. Die so eben beendete Adreß⸗Diskus⸗ sion ist ein treuer Spiegel der großen durch die Juniwahlen hervor⸗ gerufenen Umgestaltung der politischen Verhältnisse, wie der aus gleichem Grunde nothwendig gemachten veränderten Stellung der ka⸗ tholischen Partei und der von ihr angestrebten Metamorphose gewor⸗ den, und sie verdient daher in ihren wesentlichen Punkten etwas aus⸗ führlicher besprochen zu werden. Es giebt wohl wenig Beispiele von einer durch blos einjährige Wahl so durchgreifenden Aenderung in der Stellung, Haltung, Sprache, man möchte sagen in der Umstimmung des ganzen inneren Organismus der beiden Hauptparteien des Landes. Die Wahl.⸗Reform in England hat keine solche wesentliche Modification herbeigeführt, als die Juniwahlen hier in Belgien. Schon der erste vergleichende Blick mußte in der Kammer eine von den früheren Jahren ganz verschiedene Haltung der Parteien erkennen lassen. Wenn früher die katholische Partei im Bewußtsein ihrer numerischen Stärke die Angriffe der Opposition oft nur durch das Votiren beantwortete, so suchte sie jetzt ihre Schwäche gewissermaßen durch möglichste Annäherung an die Majo⸗ rität zu decken; ja, seit einem so langjährigen Besitze der Gewalt und der hauptsächlichsten Regierungspositionen schien sie sich in ihre neue Lage gar nicht finden zu können und den so lange genährten Widerwillen gegen die Opposition auf ihre eigene Prinzip fallen zu lassen, so daß sie in dieser Haupt⸗Diskussion, vorzog ihre Opposition in eine Abstraction umzuändern. Von der anderen Seite hatte die neue li⸗ berale Majorität in dem ungewohnten Gefühle ihrer entschiedenen Ueberlegenheit eine fast übermüthige und herausfordernde Stellung ein⸗ genommen, und in dem Maße, als die katholische Fraction sich anzunähern und die Unterschiede zu verwischen strebte, war die Majorität und vor Allem das Ministerium selbst bemüht, die wesentlichen Differenzen zwischen der katholischen und liberalen Politik festzustellen, und man sollte glauben, in der Furcht, durch jede Annäherung in der öffent⸗ lichen Meinung kompromittirt zu werden, gegen alles sonstige Ver⸗ halten einer Regierung, die das Entgegenkommen einer Opposition nur freundlich aufnehmen kann, die katholische Minorität von sich fernzu halten.
In dieser ganzen Diskussion waren eigentlich die Rollen gewechselt.
Während die Opposition gewöhnlich als Kläger auftritt, erschien sie fortwährend als Beklagter und hatte sich, wie früher, zu ver⸗ theidigen. Formell angesehen, könnte diese Debatte von liberaler Seite als eine Anklage nach schon gesprochenem Urtheil erscheinen, da das Land in den Junwwahlen schon in letzter Instanz über diese Partei gesprochen hatte; allein es wurde diese nachträgliche Diskussion in der That nothwendig, da die katholische Partei ihre Antecedentien zum Theil in Abrede stellen, theils in einem anderen Lichte erscheinen lassen und die Prätensionen der Geistlichkeit, (die sich nie hätten geltend machen können wenn sie nicht deren politisches Organ gewor⸗ den wären) auf wenig großmüthige Weise jetzt auf die Geistlichkeit zurückschieben und nicht als frühere Schuld auf sich nehmen wollte.
Daher unternahmen es die liberalen Stimmführer, und unter diesen auf die gewandteste, ausgedehnteste und doch bündigste Weise Herr Lehon, aus den offenkundigsten, unzweideutigsten Akten einer 17jähri⸗ gen Vergangenheit, ein für den Blick der katholischen Fraction selbst unerträgliches Bild zusammenzusetzen, so daß diese, um die grellsten Züge zu verwischen, die Schuld von sich auf die Geistlichkeit warf und jetzt förmlich die Einmischung derselben in die Wahlen durch Sendschreiben, Predigten und dergleichen mißbilligte, so wie die lange in der Kammer offen von den katholischen Führern als ein Grund⸗ prinzip vertheidigte Prätension des Episkopats, die entscheidende Stimme bei der Ernennung sämmtlicher Professoren und Lehrer in den Kollegien, Gymnasien wie in dem Elementar⸗Unterricht zu erhalten, als eine zu weit gehende verdammte. Ist dies Ernst, oder ist dies eine blos durch die Umstände gebotene Taktik? fragte das Ministerium. Wir wollen annehmen, daß es Ernst wäre, so wie wir auch glauben, daß einige unter den bisherigen katholischen Häup⸗ tern gern eine neue Bahn betreten möchten. So redete denn auch Herr Deschamps, der vorige Minister der auswärtigen Angelegenhei⸗ ten, von der Nothwendigkeit einer Umgestaltung der Parteien, und er mag sich dabei öfters der von feinem früheren Kollegen, Herrn Nothomb, ausgesprochenen Prophezeiungen erinnert haben, als der⸗ selbe von katholischer Seite solchen Widerstand gegen seine Reform⸗ Anträge hinsichtlich des mittleren und höheren Unterrichts erfuhr und sich auch zuletzt vornehmlich wegen der dumpfen, schleichenden Oppo⸗ sition der katholischen Partei zurückzog. Wir werden jetzt beobachten, ob und in welcher Art diese Metamorphose der katholischen Partei vor sich
Allein diese Zugeständnisse sollten im
geht, und wünschen daher auch, daß nach dieser letzten erschöpfenden Dis⸗
kussion die retrospektive Polemik aufhört und die Partei nach dem Antheil, den sie an der Erörterung der Reform⸗Anträge des neuen Kabinets und den Prinzipien, welche sie dabei geltend macht, beurtheilt werden möge. Einen ehrenwerthen Anfang hat sie in der Adreß⸗Diskussion selbst bei Votirung des Artikels über die Mißhelligkeiten mit dem römischen Hofe gemacht. Das Ministerium hat, mit den Aktenstücken in der Hand, unwiderleglich gezeigt, daß alle üblichen Formen bei der De⸗ signation des Herrn Leclercq zum Gesandten beim römischen Stuhle beobachtet seien, und daß, da über den Charakter und die Tüchtigkeit des Herrn Leclereq nur eine Stimme obwalte, angenommen werden müßte, daß der römische Stuhl durch falsche, von anderwärts kom⸗ mende Berichte irregeleitet sei, da man nicht annehmen könne, daß derselbe sich in die inneren Angelegenheiten des Landes habe mischen und auf diese Art eine Mißbilligung über die neue, durch die Wah⸗ len herbeigeführte Politik habe ausdrücken wollen. Das Verfahren des römischen Hofes fand keine Vertheidiger, und der frühere Mini⸗ ster des Auswärtigen, Herr Deschamps, suchte nur einige durchaus unhaltbare Entschuldigungen darüber vorzubringen, daß das Ministe⸗ rium, als es schon seine Entlassung gegeben, einen der katholischen Meinung angehörigen Gesandten für Rom ernannt habe. Man hat natürlich bei einem solchen Vorgreifen dem abtretenden Ministerium die Absicht untergelegt, die gänzliche Niederlage dieser Partei im Lande beim römischen Hofe in anderem Gesichtspunkte darstellen zu lassen, um daselbst immer ein ergebenes Organ zu haben. Das Mi⸗ nisterium hatte offenbar Recht, diesen Gesandten durch einen anderen, der alle Garantieen der Mäßigung, Tüchtigkeit und des Charakters gab, zu ersetzen. Der erste Artikel in der Adresse billigte daher auch das Verfahren der Regierung, unter solchen Umständen, bei der Ab⸗ lehnung des Herrn Leclercg seitens des römischen Hofes, keinen neuen Gesandten ernannt zu haben. Dieser Artikel wurde denn auch von der ganzen katholischen Fraction, mit Ausnahme des Grafen Merode (bekanntlich Schwiegervater des Herrn Montalembert in Paris), mit der gesamm⸗ ten liberalen Majorität einstimmig votirt, und sie hat dad irch bewie⸗ sen, daß selbst ein Akt vom römischen Hofe, wenn er mit der Ehre des Landes und der Regierung sich nicht verträgt, keine Billigung bei ihr finden wird. Uebrigens hat das Kabinet erklärt, daß es nicht unterlassen werde, auf jede ehrenvolle Weise diese Verbindung mit dem römischen Hofe wieder anzuknüpfen. Die Reform⸗Anträge des neuen Kabinets werden wir in der nächsten Korrespondenz be⸗
sprechen. “ 8 1A4““ Modena, 18. Nov.
S
“ u““
(N. K.) Der Felsineo theilt in sei⸗ nem heutigen Blatte nachstehendes Handschreiben des Herzogs von Modena an den Grafen Monzoni, Podesta der Gemeinde Carrara, mit, das diesem vom Gouverneur mit dem Befehl zugestellt worden, den Inhalt zu veröffentlichen: 3
„Herr Graf! Mit ungemeiner Entrüstung habe ich die ärgerlichen Scenen vernommen, welche sich in Carrara jeden Tag wiederholen. Da ich entschlossen bin, solchen Unordnungen um jeden Preis zu steuern, so setze ich
Sie in Kenntniß, daß ich zu diesem Zweck meinen Truppen die unbe- schränkteste Vollmacht gegeben habe, jeden aufrührerischen Volksauflauf auf⸗ zulösen und zu zerstreuen durch Anwendung der Waffen in jeder Weise und ohne alle Rücksicht auf die möglichen Folgen. Zu diesem Behuf wird die Besatzung von Ferrara auf Kosten dieser Gemeinde verstärkt werden, die sich bei den einzelnen Bürgern Entschädigung suchen muß mittelst einer außer⸗ ordentlichen Steuer, die nach Abrede mit der Regierung festzusetzen ist; und diese Truppe wird je einen Monat lang nach jedem Aufruhr, Volksauflauf, oder jedem anderen auf die Störung der öffentlichen Ordnung abzielenden Akte in Carrara bleiben. Ich werde niemals nachgeben, sondern wie der Kommandant einer Festung sich verzweifelt wehrt gegen den Feind, der ihn belagert, so werde ich mich mit aller Kraft vertheidigen und zu jedem, auch dem gewaltsamsten Mittel greifen. Sie mögen ferner wissen, meine Herren, daß, wenn meine Streitkräfte allein nicht ausreichen sollten, ich jenseits des
o eine Reserve von 30,000 Mann habe, woraus Sie sehen, daß Sie mir far jetzt keine Furcht einzuflößen vermögen.“
Spanien.
Madrid, 17. Nov. Die von der Versammlung der gemäßig⸗ Deputirten niedergesetzte Untersuchungs⸗Kommission in Betreff
ten der Finanz⸗Operationen des Herrn Salamanca setzt ihre Berathun⸗ gen eifrigst fort. Ihre einflußreichsten Mitglieder scheinen der Mei⸗ nung zu sein, daß ein Antrag auf Versetzung des Herrn Salamanca in Anklagestand gestellt werden solle. 3
Herr Mon hat gestern seine Antrittsrede als Präsident der De⸗ putirten⸗Kammer gehalten. Die Deputirten⸗Kammer ernennt in ihrer heutigen Sitzung mehrere Kommissionen, unter Anderem zur Entwerfung der Antworts⸗Adresse auf die Thronrede.
Der Finanz⸗Minister hat in der Deputirten⸗Kammer den An⸗ trag vorgebracht auf Ermächtigung zu einstweiliger Forterhebung der Steuern. Der Minister des Innern hat einen Gesetz⸗Entwurf in Bezug auf die öffentliche Ordnung vorgelegt.
Nach dem Eco del Comercio wird die Bank de l'Union viel⸗ leicht ihre Zahlungen wieder aufnehmen; ihre Verluste sollen nicht so bedeutend sein, daß sie einen förmlichen Bankerott zur Folge ha⸗ ben müßten. .
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Nio Janeiro, 5. Okt. (B. H.) Die Regierung hat an isten d. M. ein Dekret erlassen, durch welches die erwarteten Dif ferenzial⸗Zölle eingeführt werden. Dieselben werden erhoben 1) Von den Schiffen derjenigen fremden Nationen, in deren Hä fen die brasilianischen Schiffe nicht auf gleichem Fuße mit den Na⸗ tional⸗Schiffen behandelt werden; die Differenzial⸗Zölle betragen in diesem Falle ein Drittheil mehr als das Tonnengeld, welches nach dem jetzt bestehenden Tarife zu zahlen ist. 2) Von den Waaren, welche in den Schiffen der vorbezeichneten Nationen eingeführt wer⸗ den; diese Waaren zahlen an Differenzial⸗Zoll ein Drittheil mehr als den Betrag des Zoll⸗Ansatzes in dem bestehenden Tarif.
Ein zweites, schon am 24. September erlassenes, für den aus⸗ wärtigen Handelsstand interessantes Dekret der Regierung hebt die Abgabe auf, welcher bisher diejenigen fremden Handelshäuser unter⸗ worfen waren, die mehr als zwei fremde Commis hielten.
Hermischtes. Bild Friedrich's des Großen. ““ (Eingesandt.) 8 8. 8 In dem auf der Heerstraße von Kollin nach Prag in Böhmen ge nen Gasthause „zur Sonne“ brach am 19. September l. — durch einen 11jährigen Knaben in der Scheuer gelegten hener g0 aus. Von dem Gasthause und dessen Wirthschaftsgebanden, ng Hierdukch schwärzten Wände übrig, als Zeugen des verübten Ver hFr Berluft, her⸗ wäre in geschichtlicher Beziehung, ich weiß nicht ob ersetz
ße König von Preu
beigeführt worden. ch mehrere Woche
Ein
In diesem Gasthause war es, wo Friedrich, der gro
ßen, vor der Schlacht von Kollin (18. Juni 1757) Füa