für die Herstellung des Oberbaues schon seit längerer Zeit alle Vor⸗
kehrungen getroffen seien.
Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn.
. Die Frequenz auf der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn betrug in der Woche vom 21. bis 27. November 1847 9345 Personen und 28,814 Rihlr. 25 Sgr. 2 Pf. Gesammt-Einnahme für Personen-, Güter- und Vieh-Transport etc., vorbehaltlich späterer Festsetzung durch die Kontrolle.
Handels- und Börsen-Nachrichten. Odessa, 12. Nov. Die auswärtigen Berichte laden wenig zu Ge⸗ traide⸗Geschäften ein. Die Verkäufe während der letzten 3 Tage beschränk⸗ ten sich auf 6200 Tschetwert Weizen aus Polen, Cherson und Bessarabien zu 19 — 23 Rub. Die Preise werden ohne Zweifel zurückgehen, wenn nicht bald bessere Nachrichten eintreffen. 3000 Tschetwert Mais erhielten bei an⸗ dauerndem Begehr 19 Rub. — Leinsaat wird ebenfalls stark gesucht. Die
Pud ausgesuchte Waare mit 11 ¾ Rub. bezahlt wurden. — Wolle unver⸗ ändert. Die Besitzer zogen es vor, Sendungen größtentheils für eigene Rechnung zu machen, als sich hier mit dem ihnen angebotenen niedrigen Preise zu begnügen.
Amsterdam, 27. Nov. Wochenbericht. Kaffee. Ohne be⸗ sonderen Umsatz, gab sich diese Woche doch einige Frage für den Artikel kund, und es wurden einige kleine Partieen genommen. Die Preise haben sich übrigens ziemlich gut gehalten.
Taback. Verkauft wurden 126 F. Maryland⸗-. Die hohen Forde⸗ rungen der Eigner sind schuld, daß nicht größere Umsätze zu Stande kamen. Von Java⸗ wurden 1029 P. begeben und 576 P. zugeführt.
Mit rohem Zucker hat es sich nicht gebessert. Es wurden nur einige kleine Partieen Surinam⸗ zu 20 a 23 Fl. und reichlich 200 Körbe Java⸗ zn hnsh gtexg Preisen begeben; die Notirung ist inzwischen unverändert geblieben.
Die Verkäufe von raffinirtem Zucker beschränkten sich in den letzten acht Tagen auf einige Partieen Dampfmelis. Der Markt blieb flau, und man kann zu den folgenden Preisen ankommen: Melis 28 a 40 Fl., Dampfmelis 30 a 40 Fl.; Sirup 29 Fl., Dampfsirup 28 Fl.
Mit Süd⸗Früchten ist es flauer. Smirna⸗Rosinen 14 Fl.; neue Smirna⸗Feigen 22 Fl., Candade 8 Fl., Comadre 10 Fl.; Zante⸗Korinthen auf 15 ¼½ a 16 Fl. gewichen.
85 ewürze. Pfeffer gilt 15 ½ a 16 C., Piment 34 Fl., Cassia lignea
Wildhäute wenig umgesetzt. Preise unverändert.
Ueber Farbwaareu ist nichts Verändertes zu berichten.
Metalle. Banka⸗Zinn ohne weiteren Umsatz; zu 49 Fl.
- 3 Fl. er⸗ hältlich.
Hanf. Einiges gekauft; Riga⸗polnischer Rein⸗ zu 75 ½ a 75 ½ gl. petersburger Rein⸗ zu 74 ½ Fl.; diese Sorten sind nunmehr geräumt. Ri⸗ gaer⸗ Ausschuß⸗, in kleinen Posten holte 70 Fl., do. f. Paß⸗ 70 Fl., riga⸗ Paß⸗ 67 Fl., do. langer brauner Paß⸗ 64 Fl.; lange Heede 2 Fl.
Petersburger gelber Licht⸗Talg 32 a 32 ½ Fl., Seifen⸗Talg 31 ½ Fl Archangeler 31 a 32 Fl. 1“
Mit Thran ist es sehr still; Südsee⸗ zu 30 Fl., unverz., angeboten. Nur blanker Leberthran etwas mehr gefragt.
Hering 205 Fl. Die Herings⸗Jäger sind alle angekommen, und das
7 —,
,,,“
Verkäufe erreichten 10,000 Tschetwert zu 21 ½ — 22 ½ Rub. Assign.; der Preis dürfte höher gehen, da die Vorräthe abnehmen. — Talg trifft bereits aus . dem Innern ein, wird angeboten, findet aber in größeren Partieen assortir⸗ hier und in Rotterdam werden den
—
ter Waare selbst zu 11 Rub. p. Pud keine Käufer, obgleich zuletzt 3000
stimmen.
Im Reiß⸗Markt ist wenig Veränderung. Die bedeutenden Zufuhren
Gang der Preise wohl näher be⸗
Resultat des Fanges hat alle Erwartungen übertroffen, so daß wir noch einen belangreichen Vorrath besitzen. 1 .“ Rundfisch 19 a 20 Fl.
ͤ“ Bekanntmachungen. [729] Oeffentliche Vorladung.
Nachdem auf den Antrag des Gutsbesitzers Munkel zu Ristow das in Hinterpommern im Regenwaldeschen Kreise belegene Lehngut Bernsdorf zur Subhastation gestellt worden ist, werden in Gemäßheit des Gesetzes vom 11. Mai 1839 sämmtliche Agnaten des von Bor⸗ ckeschen Geschlechts, Gesammthänder und Mitbelehnte, welche an dem vorgenannten Gute Bernsdorf zu Lehn berechtigt sind, ingleichen nachstehende, ihrem Aufent⸗ halte nach unbekannte Agnaten des gedachten Ge⸗ schlechts, als:
1) der Ernst Curth Gottlieb v. Borcke,
2) der Ferdinand Wilhelm v. Borcke,
3) der Ernst August Magnus Friedrich Wilhelm
v. Borcke,
4) der Major Georg Ludwig Friedrich v. Borcke, frü⸗
her in Berlin,
5) der Carl Theodor von Borcke,
6) der Oberstlieutenant Otto Christoph v. Borcke, sonst
zu Frankenstein,
7) der Major Hans Carl Caesar von Borcke, früher
zu Torgau, 8) der Major Ernst Friedrich v. Borcke, ehemals zu Erfurt,
9) der Hauptmann Carl August v. Borcke, früher zu Graudenz,
10) der Ernst Anton Gottlieb v. Borcke resp. deren Lehnserben, so wie
11) die Lehns⸗Successoren des verstorbenen Gutsbe⸗ sitzers Ludwig Friedrich Carl Wilhelm v. Borcke auf Annenhoff bei Anclam,
hierdurch aufgefordert, ihre etwanigen Lehnrechte an dem
gedachten Lehngute Bernsdorf binnen sechs Monaten,
spätestens aber in dem auf den 23. Februar 1848, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Ober⸗ Landesgerichts⸗Assessor Bartels, in unserem Geschäfts⸗ Lokale anberaumten Termine entweder persönlich oder durch einen zulässigen Bevollmächtigten, wozu denen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die hiesigen Ju⸗ stiz⸗Kommissarien Herrmann, Krause, Hanow, Alker vor⸗ geschlagen werden, anzuzeigen und nachzuweisen. Bei ihrem Ausbleiben werden sie aller ihrer Lehnrechte an dem gedachten Gute Bernsdorf verlustig erklärt und ih⸗ nen damit ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.
Auch werden zu diesem Termine die unbekannten Real⸗Prätendenten an dem Gute Bernsdorf zur Aus⸗ führung ihrer Rechte unter der Warnung vorgeladen daß die Ausbleibenden Alles gegen sich gelten lassen müssen, was von den bekannten Real⸗Prätendenten mit den übrigen Betheiligten verhandelt wird.
Stettin, den 14. Juli 1847.
Königliches Ober⸗Landesgericht. Erster Senat. v. Moeller.
[728] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. Juli 1847.
Das dem Maurermeister Johann Heinrich Ferdinand Bennekenstein gehörige, hier in der Rosenquergasse Nr. 11 belegene und im Hypothekenbuche von der Königs⸗ stadt Vol. 38. No. 2368. verzeichnete Grundstück, ge⸗ richtlich abgeschätzt zu 8207 Thlr. 16 Sgr. 3 Pf., soll am 25. Februar 1848, Vormittags 11 ÜUhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
—-.-—
[816] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 26. Juli 1877.
Das dem Viehhalter Johann George Stechert zuge⸗ hörige, in der Krautsgasse Nr. 37 belegene und im Ho⸗ pothekenbuche von der Königsstadt Vol. 25. Nr. 1853. verzeichnete Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 12,627 Thlr. 13 Sgr., soll
am 28. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
Der dem Aufenthalt nach unbekannte Particulier Carl August Klooß und die Wittwe Eberhardt, Wilhelmine Charlotte, geborene Fischer, modo deren Erben werden hierdurch öffentlich vorgeladen.
[9021 Nothwendiger I Stadtgericht zu Berlin, den 18. September 1847. Das dem Rentier Friedrich Wilhelm Brennschütz ge⸗
hörige, hier in der Blumenstraße Nr. 50 a belegene und
im Hypothekenbuche von der Königsstadt, Stralauer
Viertels, Vol. 38. No. 2415. verzeichnete Grundstück,
gerichtlich abgeschätzt zu 15,300 Thkr. 8 Sgr. 9 Pf., soll
am 6. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗
pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
—
[1129) Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 22. November 1847.
Die Subhastation des in der verlängerten Frucht⸗ straße belegenen, Volumine 38. No. 2380. im Hypo⸗ thekenbuche der Königsstadt verzeichneten, früher Müller⸗ Vogelschen Grundstücks, tarirt zu 12,619 Thlr. 18 Sgr. 9 Pf., welches dem pensionirten Feldwebel Dismas Glauber zugeschlagen worden, soll in Folge des Er⸗ kenntnisses des Königl. Geheimen Ober⸗Tribunals vom 16. März 1847 fortgesetzt werden.
Zu dem Ende ist ein Termin auf .
den 26. Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle anberaumt. Taxe und Hypothe⸗ kenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die unbekannten Real⸗Interessenten werden unter der Warnung der Präklusion hierdurch vorgeladen.
1100 bal Ueber das Vermögen des Gastwirths Johann Franz Lintzen von hierselbst ist der Konkurs eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht am 10. März 1848, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Lesse im Parteienzimmer des hiesigen Gerichts an. Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still⸗ schweigen auferlegt werden. Zu Mandatarien werden den am hiesigen Orte Un⸗ bekannten der Herr Justiz⸗Kommissarius Schüler in Riesen⸗ burg und der Herr Bürgermeister Hellmuth von hier in Vorschlag gebracht. Rosenberg, den 4. November 1847. Königl. Preuß. Stadtgericht (L. S.) Holzt.
[6261 Ehdietal⸗Vsrlahung.
Der seinem Leben und Aufenthalt nach unbekannte Bäckergeselle Friedrich Wilhelm Beda, welcher am 19. Januar 179;3 hierselbst geboren und bis zum Jahre 1812 in Danzig in Arbeit gestanden, wird nebst seinen etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbneh⸗ mern hierdurch vorgeladen, sich spätestens im Termine
den 15. März 1818, Vormittags 10 Uhr, in der Registratur des unterzeich⸗ neten Gerichts schriftlich oder persönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und sein aus circa 210 Rthlr. bestehendes Vermögen seinen gesetzlichen Erben ausge⸗ antwortet werden wird.
Falkenburg, den 26. April 1847. “ Königl. Stadtgerich 1““ — —
[1140 b] 31“
Nachdem der hiesige Kaufmann G. H. Klockenberg seine Insuffizienz einbekannt und die Einleitung konkur⸗ sivischer Maßregeln beantragt hat, so werden zur Fest⸗ stellung des Passivstandes alle diejenigen, welche an den Kaufmann G. H. Klockenberg hierselbst und dessen Ver⸗ mögen aus irgend einem Rechtsgrunde Forderungen und Ansprüche machen zu können vermeinen sollten, hiermit geladen, solche in einem der auf den 17ten kft. Mts. und den 11. und 25. Ja⸗
nuar kft. Js., jedesmal Morgens 10 Uhr, angesetzten Liquidations⸗Termine vor dem Stadtgericht hierselbst speziell und unter Ausführung der etwanigen Vorzugsrechte anzumelden, bei Vermeidung der in term. den 8. Februar k. J., gleichfalls Morgens 10 Uhr, zu erkennenden Präklusion und Abweisung von der vor⸗ handenen Masse.
Auswärtige Kreditoren werden zugleich aufgefordert, Procuratores ad Acta zu bestellen, sub pracjudicio, daß die nicht vertretenen Kreditoren an die Beschluß⸗ nahme der Mehrheit der anwesenden oder vertretenen überall werden gebunden werden.
Daneben werden Creditores hiermit geladen, in dem ersten Liquidations⸗Termine, den 17ten kft. Mts., Morgens 10 Uhr, zur Beschlußnahme über die in Be⸗ treff der Masse zu treffenden Maßregeln und allgemeine, die Behandlung dieses Konkurses angehende Angelegen⸗ heiten vor dem Stadtgerichte zu erscheinen, co sub praejudicio, daß der Beschluß der Mehrheit der Er⸗ scheinenden für die Nichterscheinenden für maßgebend werde erachtet werden.
Datum Greifswald, den 27. November 1847.
Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (L. S.) Dr. Teßmann.
Magsdeburg⸗Wittenbergesche
11109b] Eisenbahn.
Auf folgende Quit⸗ tungsbogen unserer Ge⸗ sellschaft ist die durch die Bekanntmachung vom 5. Oktober cr. ausgeschrie⸗
bene Zte Actien⸗
rate von 10 Pro⸗ zent bis zum fest⸗ gesetzten Schluß⸗Termine, den 15ten dieses Mts.,
nicht gezahlt women: Nr. 581. 1851. 1918. 2323. 2624. 2888. 3035. 3190. 3290. 3323. 3376. 3410. 4090. 4106. g 4108. 4109. 4138. 4255. 4256. 4272. 4603. Wir fordern deshalb die betreffenden Herren Actio⸗ naire in Gemäßheit des §. 14. des am 31. Januar er. bestätigten Statuts hiermit anderweit auf, die ausge⸗ schriebenen 5ten Zehn Prozent nebst der verwirkten Conventional fa8 von 2 Thlr.
Allgemeiner Anzeiger.
für jede Actie spätestens bis zum 6. Januar k. J. entweder bei unserer hiesigen Hauptkasse — Schif⸗ ferstraße Nr. 12 — oder bei Herrn S. Herz in Berlin — Dorotheenstraße Nr. 1 — in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr, einzuzahlen, wi⸗ drigenfalls die bereits geleisteten vier Ratenzahlungen als verfallen, die durch die früheren Zahlungen und die ursprünglichen Zeichnungen den Actionairen gege⸗ benen Anrechte auf den Empfang von Actien für erlo⸗ schen erklärt und die ertheilten Quittungsbogen werden annullirt werden. Magdeburg, den 23. November 1847. 8öI1 der Magdeburg⸗Wittenbergeschen Eisenbahn⸗Gesellschaft. (gez.) Francke, Vorsitzender.
[1081 b]
Eisenbahn. Es wird hierdurch die mit Zehn Thalern auf jede Prioritäts⸗Actie Litt. B. der Loebau⸗Zittauer Ei⸗ senbahn zu leistende dritte und letzte Ein⸗ *f zahlung ausgeschrieben. IUmane Dieselbe ist S am 29., 30. und 31. — Dezember a. c.,
von früh 9 bis Mittags 12 Uhr und von 2 bis Abends 5 Uhr, allhier zu Zittau in dem Büreau der Loebau⸗ Zittauer Eisenbahn⸗Gesellschaft, unter Rückgabe der vom 1. Oktober a. c. datirten Interims⸗Actien der zweiten Einzahlung, gegen welche sodann die Actien⸗Dokumente Litt. B, auf 25 Thlr. lautend, ausgegeben werden, mit 9 Thlr. 24 ½ Sgr. baar und
5 ⅔1 Sgr. durch Zurechnung dreimonatlicher, vom 1. Oktober a. c. anhebender Zinsen von den ein⸗ gezahlten 15 Thlrn., zu gewähren.
Diejenigen Herren Actionaire, welche die Einzahlung bis zu obigem Schlußtermin (den 31. Dezember a. c., Nachmittags 5 Uhr) allhier nicht geleistet haben, ver⸗ fallen in die §. 15. der Statuten festgesetzte Conventio⸗ nalstrafe von 10 ℳ der Einzahlungssumme von 1 Thlr. Um den auswärtigen Herren Actionairs eine Erleichte⸗ rung zu gewähren, kann die dritte Einzahlung auch
be;
in Leipzig bei den Herren Vetter & Co.,
„ Dresden „ » George Meusel & Co.,
ꝗVBe h » A. H. Heymann & Co., welche von uns zur Ausstellung von Interimsquittun⸗ gen ermächtigt sind, gegen deren Rückgabe an den Or⸗ ten, wo die Zahlung ersolgt ist, die neuen Aectien in den Tagen vom
29. bis 31. Dezember 1847 ausgehändigt werden sollen, geleistet werden.
Zittau, den 13. November 1847.
Direktorium der Loebau⸗Zittauer Eisenbahn⸗Gesellschaft. Exner. Helfft.
Literarische
Berlin, Jägerstrasse No. 42. Breslau, Schweidnitzer Str. No. 8.
Musikalien-Leih-Institut.
Abonnement für 3 Monat 1 Thlr. 15 Sgr. Mit der Berechtigung, für den ganzen gezahlten Betrag Musikalien als Eigenthum zu entnehmen,
3 Thlr. Ausführlicher Prospekt gratis.
Für Auswärtige die vortheilbhaftesten
Bedingungen.
[1033]
Anzeigen. Ed. Bate & G. Bock. Musikalien-Lager auf das vollständigste assortirt. Beim Ankauf den höch- StI Iele.
In unserem Verlage ist so eben erschienen und in der Sortiments⸗Buchhandlung von Die⸗ . 88 2. trich Reimer, Wilhelmsstr. 73, vorräthig: [1139 p] Die neuere Deutsche National⸗Literatur nach ihren ethischen und religiösen Gesichtspunkten zur inneren Geschichte des deutschen Protestantismus. Von Dr. Heinrich Gelzer, ordentl. Professor a. d. Friedr.⸗Wilhelms⸗Universität zu Berlin. LLETI11N11. Zweite umgearbeitete und vermehrte Auflage. gr. 8. geh. Preis 1 ¼ Thlr. Leipzig, November 1847. Weidmannsche Buchhandlung.
Weihnachts⸗Geschenk. [1132] Schiller's
Bi eeemln 4 Bde. (circa 100 Bogen.) Preis 4 Thlr. (Elegant gebunden 5 Thlr.)
ist nunmehr vollständig erschienen und in allen Buch⸗ handlungen vorräthig. Er umfaßt einundzwanzig Jahre aus dem kurzen Leben Schiller's und kann, von allen Seiten als einer der wichtigsten und interessantesten Briefwechsel anerkannt, als ein
Supplement zu Schiller's Werken betrachtet werden.
Berlin, den 2. Dezember 1847.
Veit & Co.
Neue Pianoforte Compositionen von Steph. Heller!
[1127] Stephen Heller
gehört zu den poesiereichsten Komponisten der Ge- genwart, er ist gleich Chopin und Mendelssohn Dichter, seine Werke sind Original-Schöpfungen. Op. 29. La Chasse — Die Jagd, Op. 34. Die Fo- relle, Op. 53. Tarantella, sind von Liszt, Döhler u. A. sehr oft in Konzerten gespielt worden, seine Etüden Op. 46., 45., 16. gehören zu den Studien des Pianofortespiels in den Konservatorien der Mu- sik in Paris, Brüssel, Leipzig und Wien. Die mu- sikal. Zeitungen rühmen die duftige Poesie, die Frische, die Feinheit der Ausarbeitung, das echt Klaviermäfsige, überhaupt das originale Element in Heller's Compositionen (S. Rezensionen über 3 Val- ses brill. Op. 42 — 44., 18 Morceaux, Fantaisie, 30 Etudes et 25 Etudes Op. 45. etc. in der Neuen Zeit- schrift, Leipr. u Wiener musik. Ztg., Musik-Salon
àdc.). Neu sind erschienen: Vénitienne,
Tarantelle (2ie veränderte Ausgabe), Fantaisie, Séörénade, Scher- 7o fantastique, Roveries
bour Piano. Op. 52 — 58. Dr. à 20 — 25 Sgr. AIlle Musikalien mit üblichem Rabatt.
₰ 34 Linden. Schlesingerae Buch- u.
Musikhandlung.
Literarische Anzeige der Besserschen Buchhand-
[11281 lung (W. Hertz), 44 Bchrenstr.
8 Auf Lelix Mendelssohn-Barntholdy’ Svö6 4. von Emanuel Geibel.
Hamburg. Perthes, Besser & Mauke. geh. 4 Sgr.
Eman. Geibel. Juniuslieder. Stuttgart. Cotta. geh. 1 Thlr. 25 Sgr.
[1054 b] vEIö1ö Im Auftrage der Direction der Preußischen Südsee⸗ Fischerei⸗Gesellschaft werde ich das vom Wallfischfang zurückgekehrte, jetzt am Hofe des Schiffbaumeisters Herrn Nüscke liegende 282 Normallasten große Barkschiff „Borussia“, welches im Jahre 1841 hier neu erbaut worden ist, am 8. Dezember d. J., Nachmittags 3 Uhr, in meinem Comtoir öffentlich an den Meistbietenden verkaufen, und sind die Verkaufs⸗Bedingungen, so wie das Inventarium, jederzeit bei mir einzusehen. Stettin, den 9. November 1847. 8 W. Geiseler, Schiffsmakler.
[1138 b] IWII1I1
Am 26sten d. M., Mittags 12 Uhr, raubte uns der unerbittliche Tod unsere innigst geliebte Mutter, Schwie⸗ ger⸗ und Großmutter Christiane Karoline Hen⸗ riette, verwittwete Dr. Puscher, geborene von Schweinitz, nach einem zweimonatlichen harten Krankenlager im 58sten Lebensjahre. .
Diese traurige Anzeige widmen im tiefsten Schmerze allen Verwandten und Freunden nur auf diesem Weg
die Hinterlassenen. Dresden. Werchow. Kl. Briesen und Schneeberg
39 b 8 ⸗ „ . Iicsoν ôtel des Princes Place de la monnaie in Brüssel, neben dem Théätre royal, gegenüber der Börse, in der Nähe der ersten Kaffeehaͤuser und der Briefpost. Preis des Zimmers: 2 Franc pr. Tag, Mittagessen an der Table d'hoôte 3 Franc.
85*
Das Abonnement beträgt: 2 kthlr. für ¾ Jahr. 4 Rthir. — Jahr.
8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchir ohne Preis-Erhöhung.
Bei einzelnen Nummern wird der Cogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.
Ieeeees
qh9 3 3 6 8
h
Amtlicher Theil. 1“
Inland. Berlin. Weiteres zur Charakteristik der Deutschen Ztg. — Berichtigendes in Betreff der öffentlichen Bauten in Westpreußen. — Pro⸗ vinz Preußen. Geschenke an die Kleinkinderschule.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Vermischtes. — Großherzogthum Baden. Einberufung der Stände. — Fürsten⸗ thum Hohenzollern⸗Hechingen. Testament der verstorbenen Fürstin.
Oesterreichische Monarchie. Preßburg. Stände⸗Verhandlungen. — Abreise des Reichs⸗Palatins nach Wien.
Frankreich. Paris. Herr von Tschann †. — Diplomatische Sendun⸗ gen. — Rückkehr des Mittelmeer⸗Geschwaders nach Toulon. — Vergeb⸗ liche Unterhandlungen mit Madagaskar. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. Unterhaus. Lord. John Russell's Rede über die gegenwärtige Krisis und den Freihandel. — London. Verstärkung der Artillerie. — Irländische Zustände. — Vermischtes.
Niederlande. Aus dem Haag. Ankunft der Prinzessin von Oranien.
Schweiz. Tagsatzung. Schreiben des preußischen Gesandten. — Kanton Bern. Suspension des Zuchthaus⸗Verwalters. — Ein⸗ zug der Division Ochsenbein's. — Kanton Zürich. Stellvertreter für Regierungsrath Bollier. Verabschiedung der Bürgerwachen. — Divisions⸗Befehl des Oberst Ziegler. — Rückkehr und Entlassung der zweiten Landwehr. — Plünderungen und Profanationen. — Kan⸗ ton Luzern. Volksversammlungs⸗Beschluß. — Zurücksendung der gefangenen Tessiner. — Adjutant des General Salis. — Gmür's Division. — Landsturm-Bewegung im Entlibuch. — Mit⸗ glieder der geflüchteten Regierung in Altors. — Vermischtes. — Kanton Freiburg. Rechtfertigungs⸗Schreiben des Oberst Kurz. — Reclamationen der provisorischen Regierung und des Bischofs. — Pro⸗ clamation des Kriegs⸗Departements. — Dekret. — Kanton Basel. Auffyrderung zu weiblichen Arbeiten für die drei Urkantone. — Basel⸗ landschaftliche Protestation. — Kanton Tessin. Abzug der Walli⸗ ser. — Kanton Waadt. Sardinische Pässe für waadtländische Mi⸗ lizen. 1
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.
— Halberstadt. Auf⸗
führung der „Antigone“. — Neapel. Karte der Umgegend Neapels.
Beilage.
I ch 1.2 1 Amtlicher Theil. Se. Maiestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Grafen Franz Egon Marquis von und zu Hoens⸗ broech auf Schloß Haag das von seinen Vorfahren besessene Erb⸗ EEEEEEEEb18 2₰ 8 . . 1.““ Marschall⸗Amt im Herzogthum Geldern zu erneuen.
Die bisherigen Advokaten Johann Karl Ritzenhoff und Marimilian Commer zu Köln sind zugleich zu Anwälten bei dem dortigen Königlichen Landgericht ernannt worden. em Mechaniker Thomas Borroughs zu Berlin ist unter dem 30. November 1847 ein Patent
auf einen Condensations⸗ und Vorwärme⸗Apparat bei Dampf-Maschinen, insoweit derselbe nach der vorgelegten zeichnung und Beschreibung für neu und eigenthümlich er⸗ chtet worden ist, ohne Jemand in der Anwendung bekann⸗ ter Theile desselben zu beschränken, 1 auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.
89 2
Aichtamtlicher Theil. Inland.
Berlin, 3. Dez. Se. Majestät der König haben Allergnä⸗ digst geruht, dem Kammerherrn Leopold von Buch die Anlegung des von des Königs von Schweden Majestät ihm verliehenen Com⸗ mandeur⸗Kreuzes des norwegischen Ordens vom heiligen Olaf zu ge⸗ statten.
Berlin, 3. Dez. Die Deutsche Zeitung antwortet auf zunseren Tadel wegen der Aufnahme des vielbesprochenen Artikels über die Amnestie vom 15. Oktober mit vielen Worten unter Anderem auch mit einem leitenden Artikel.
In dem letzteren verficht sie zuerst ihre eigenthümliche Behaup⸗
Alle Post-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Herlin die Erpedition der Allg. Preuß. Zeitung: Gehren-Btraße Hlr. 57. Insertions-Gebühr für den Kaum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
tung wieder, daß eine Redaction für den Inhalt der Korresponden⸗ zen, welche sie doch selbst veranlaßt und auswählt, in keiner Art ver⸗ antwortlich sei, und wirft es uns gar als Charakterfehler vor, daß wir unseren Tadel gegen die Redaction der Deutschen Zeitung und nicht gegen ihren Korrespondenten gerichtet und auf einen kleinen verlorenen Artikel, worin sie zwei Tage später ihren Korrespondenten „beruhigte“ und ihren faux pas wieder gut machen wollte, keine Rücksicht genommen haben.
Doch fühlt die Deutsche Zeitung im Fortgange ihres leitenden Artikels, daß sie, auch wenn sie den Inhalt und den Schreiber des Aufsatzes in Nr. 117 ganz im Stich läßt, doch einige Motive ange⸗ ben muß, welche die unbedachte Aufnahme jener Zeilen in ihre Spal⸗ ten eutschuldigen könnten. Das erste Motiv war der Wunsch der Deutschen Zeitung, uns ein in jenem Aufsatze erwähntes Faktum zur geeigneten Nutzanwen⸗ dung ins Gedächtniß zu rufen, nämlich: daß England an Irland 70 Millionen geschenkt hat, „und daß die Folge davon ist, daß die Nothgebeugten alle Bande bürgerlicher Verpflichtung in ihrem Ge⸗ wissen und ihren Handlungen auflösten.“ Dies war also der erste Grund, warum die Deutsche Zeitung den beregten Artikel, welchen sie im Uebrigen selbst preisgiebt, aufgenommen hat? Für die Wich⸗ tigkeit dieses Motivs will sie also selbst einstehen? Wir haben, in⸗ dem wir in unserem früheren Tadel diese Phrase als nebensächlich ganz übersehen haben, der Deutschen Zeitung mehr Ehre angethan, als sie sich selbst anthut, wenn sie jetzt diese Nebensache als Haupt⸗ sache hinstellt und sich für die Summe falscher Schlüsse, auf welcher diese Phrase ruht, als Selbstschuldnerin verbindlich macht. Denn einmal ist es unrichtig, zu sagen, weil England geschenkt hat, ist Ir⸗ land in Auflösung; dann ist es falsch, die Wirkungen einer Amnestie mit denen einer Geldspende zu verwechseln; endlich aber gehört eine eigenthümliche Verblendung dazu, irländische Zustände mit preußischen zu vergleichen und von zwei ganz verschiedenen Bäumen dieselbe Frucht zu prophezeien.
Wir können in diesem Motiv nur eine Entschuldigung finden, wie die Verlegenheit sie eingiebt, vielleicht ist das zweite Motiv der Deut schen Zeitung etwas weniger leicht wiegend. Sie wollte uns nämlich auch als ihre eigene Ansicht insinuiren: „daß die menschliche Wohl⸗ that des Gnadenaktes sich ganz eben so vollständig hätte erreichen lassen, wenn die Rathgeber der Krone dahin gerathen hätten, jeden Sträfling einzeln und schweigend zu begnadigen.“ Wir sind erstaunt, die Deutsche Zeitung als Gegnerin der Oeffentlichkeit zu sehen, zu hören, wie sie die Censur zu Hälfe ruft und verlangt, daß jedes Ge⸗ richt für jeden einzelnen Fall, ohne ausgesprochenes leitendes Prinzip, besonders instruirt werde! Damit kann es ihr nicht Ernst sein, denn wie würde sie selbst über „einen geheimen Gnadenakt in Preußen“ geurtheilt, was für reactionaire Gelüste und dunkle Nebenabsichten hätte sie nicht dahinter wittern können?
Und doch haben diese beiden Motive die Aufnahme des trauri⸗ gen Artikels in Nr. 117 entschieden! Da die Deutsche Zeitung den Inhalt und Schreiber jenes Aufsatzes selbst im Stich läßt, wir aber nicht glauben wollen, daß die Redaction, nachdem sie ihren Fehler eingesehen und der bei fernerem Schweigen unvermeidlichen An⸗ nahme ihres Bekenntnisses, gefehlt zu haben, durch ihren Attikel vorgebeugt hat, die hierbei von ihr gemachte Erfahrung unbe⸗ nutzt lassen werde, so können wir bei der Deutschen Zeitung künftig vielleicht auf eine unbefangenere Beurtheilung der preußischen Ver⸗ hältnisse rechnen.
Sie würde zu einer solchen Beurtheilung gelangen, wenn sie sich einer firen Idee entschlagen könnte, welche ihr sehr häufig den Blick trübt. Sie sieht nämlich überall Verschwörungen, bald einer „Hof⸗ Partei“, bald einer „büreaukratisch absolutistischen Partei“, und legt die Verzweigungen und geheimen Absichten derselben mit einer über⸗ feinen, in seltenem Grade ausgebildeten psychologischen Sicherheit aus einander. So sieht sie auch in unserem früheren Tadel nur den Ausdruck einer Alles netzartig umspinnenden geheimen absolutistisch büreaukratischen Partei, welche „jetzt eine Allianz mit den unteren Schichten der Gesellschaft dem Proletariat — vorschlägt, zum Schutz gegen die liberale Bourgeoisie.“
Wir gestehen, daß eine solche Geschichts⸗Auffassung uns ein Lächeln abgewinnen könnte, wenn wir nicht wüßten, daß Vorurtheil und vorgefaßte Meinungen überall hinterhaltige Berechnung suchen oder vorhandene Verhältnisse und was diese hervorbringen gar gern geheimnißvollen Parteien oder Persönlichteiten zuschreiben.
Wenn die überwiegende Menge des Volkes, wenn die Armen und der Mittelstand zugleich, aus Furcht vor der unerbittlichen Skla⸗
verei des Kapitals und dem herzlosen Mechanismus der doktrinellen Staatsweisheit, ihre Blicke zu der fürstlichen Macht emporhöben, wo
sie, wie Preußens Geschichte lehrt, ein menschliches Herz treffen — so wäre es schicklich, auch für die Deutsche Zeitung, auf dies Zeichen
der Zeit zu achten; es bliebe ihr auch unbenommen, demselben zu widerstreben. Wenn sie aber Bewegungen, welche von Menschen nicht hervorgerufen werden können, einer Partei, dem Phantom einer Bü⸗
reaukratie oder gar einem Buche zuschreibt, so verläßt sie die Höhe,
auf welche sie sich zu stellen gewohnt ist.
Berlin, 3. Dez. Die Hamburger Börsenhalle läßt sich in Nr. 11,010 in einem aus Westpreußen vom 12. d. M. datirten Artikel die Versicherung geben, „daß in jener Provinz sämmtliche öf⸗ fentliche Bauten (Straßen, Kanäle, öffentliche Gebäude) bis 1850 eingestellt seien, und daß selbst für die Erhaltung der vorhandenen Chausseen statt der bisherigen 13 — 1500 Rthlr. für die Meile von nun an nur 1100 Rthlr. jährlich verabreicht werden sollen.“ Obwohl diese Nachricht aus guter Quelle herrühren soll, so enthält sie doch in jeder Zeile eine Unwahrheit.
Mit Ausnahme derjenigen öffentlichen Arbeiten, welche zunächst nur den Zweck hatten, während des letzten Nothstandes den bedürf⸗ tigen Einwohnern Gelegenheit zum Erwerbe ihres Lebensunterhaltes zu verschaffen, ist selbst bis jetzt noch keiner der für Rechnung der Staatskasse in der Ausführung begriffenen Baue von Belang sistirt worden, obwohl die in anderen Jahren gewöhnliche Bauzeit durch die diesjährige Witterung sich schon um mehrere Wo⸗ chen verlängert hat. Jener Artikel läßt aber die Bauten nicht blos für jetzt, sondern gleich bis 1850 eingestellt sein, während noch nicht einmal für das nächste Jahr eine Bestimmung getroffen ist und dem bestehenden Geschäftsgange zufolge überhaupt erst im Anfange eines jeden Jahres angeordnet wird, in welchem Umfange die größeren Staatsbauten während desselben fortgesetzt werden sollen.
Auf welche Glaubwürdigkeit der Einsender oder Verferti⸗ ger jenes Artikels Anspruch hat, ergiebt sich noch besonders aus der von ihm mitgetheilten Ermäßigung der Summen zur Erhaltung der vorhandenen Chausseen. Jeder, der sich darüber unterrichten will, kann ohne Mühe erfahren, daß diese Sum⸗ men nach der Länge der Straßen, der Lebhaftigkeit des Verkehrs auf denselben und nach der Kostbarkeit ihrer Unterhaltung für jeden Re⸗ gierungs⸗Bezirk auf einen feststehenden Betrag normirt sind, welcher nur alsdann einer Abänderung unterliegt, wenn in einem der ange- deuteten Momente eine solche in erheblichem Maße eintritt. Die Summe von 1500 Rthlr. für die Meile ist überdies bis jetzt noch in keinem Theile der Mouarchie außer in ganz außerordentlichen Fällen erforderlich ge⸗ wesen, in Westpreußen aber ist die Meile Chaussee durchschnittlich sogar mit einem noch um mehrere hundert Thaler geringeren Be trage wirklich unterhalten worden, als derjenige ist, anf welchen der Einsender diese Ausgabe ermäßigen läßt.
Provinz Preußen. Die Königsb. Ztg. meldet: „Der Geburtstag Ihrer Majestät der Königin brachte auch in diesem Jahre den Kindern der sackheimer Kleinkinderschule reiche Freude; 23 Kin⸗ der wurden durch die unermüdete Güte und Fürsorge des Frauen⸗ Vereins ganz bekleidet und außerdem noch 46 Hemden, 2 leinene Kleider, 12 Paar Stiefeln und 48 Paar Strümpfe, welche letzteren die Kinder bereits selbst gestrickt hatten, je nach dem Bedürfnisse vertheilt. 32 Zöglinge, die das sechste Jahr überschritten, wurden der Armen⸗ schule überwiesen. Die Bitten von Müttern und Kindern, doch nur noch ein halb Jahr länger in der Anstalt weilen zu dürfen, legen für den Sinn, der drinnen waltet, das beste Zeugniß ab.“
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. (N. K.) Se. Majestät der König präsidirte am 29. November in der Sitzung des Staats⸗Raths, in welcher die Berathung des Landtags⸗Abschieds stattfindet. Se. Kö⸗ nigl. Hoheit der Prinz Luitpold wird als Königl. Commissair am 30sten Mittags 12 Uhr die feierliche Schließung des Landtags im Sitzungs⸗ Saale der Kammer der Abgeordneten vornehmen. Die Auffahrt Sr. Königl. Hoheit nach dem Stände⸗Haus, der Empfang dortselbst durch Deputationen beider Kammern, die Verkündung des Abschieds u. s. w. findet nach dem ausgegebenen Programm ganz in derselben Weise statt, wie früher. 1
Die Kammer der Reichsräthe hat in ihrer letzten Sitzung am Sonnabend Abend noch die Regierungs⸗Vorlage bezüglich des Stan⸗ des ꝛc. der Staatsschuld berathen und den desfallsigen Beschlüssen der
Dritte Symphonie⸗Sviree. Zweite Trio⸗Soiree.
Die am Mittwoch stattgehabte dritte Symphonie⸗Soiree sordert uns insofern zu einer besonderen Besprechung auf, als diesmal nicht nur ältere Compositionen, sondern auch ein neues Werk, eine Symphonie von Kittl, zur Ausführung kam. Der Komponist (Direktor des prager Konservatoriums) bethätigt sich in dieser Arbeit als ein Musiker von gereif⸗ ter Kunstbildung und echtem Kunststreben, ohne indeß ein hervorragendes schöpferisches Talent dadurch zu bekunden. Hinsichtlich künstlerischer Beherr⸗ schung der musikalischen Form, geschickter Durchführung der Hauptgedan⸗ ken u. s. w zeigt er sich als erfahrener, kundiger Meister, während der In⸗ halt leinesweges der Vollendung der Form überall entspricht. Namentlich läßt die Arbeit eine wesentliche Forderung charakteristischer Ausprä⸗ gung der Hauptthemen fast gänzlich unerfüllt. So ist das Scherzo,
wobgleich sehr ansprechend, für die Gattung jedenfalls zu leicht gehalten, das Andante, wiewohl recht melodisch, ebenfalls ohne hervortretende Charak⸗
vteristik, wogegen das Streben danach in dem ersten und letzten Satze
öfters in erfolgreicher Weise bemerklich wird. Diese beiden Sätze dürften daher, von unserem Standpunkte aus, als die gelungensten des Werkes zu bezeich⸗ nen sein. Doch verdient die Symphonie auch im Uebrigen, abgesehen von dem Mangel an Originalität und Gedankentiefe, als eine Arbeit, die sich durch formelle
Abrundung, melodischen Gehalt, fließende und klare Schreibart, so wie durch
verständige und wirksame Instrumentirung, auszeichnet, Anerkennung. Letztere ward ihr von Seiten des Publikums durch lauten Beifall mehrfach zu Theil. Die Execution dieser Symphonie sowehl, wie der sich anschließenden Quvertüre zu „Jessonda“ von Spohr (die übrigens ins Konzert nicht recht passen will), ferner der Ouvertüre zum „Freischütz“ von Weber, endlich der schließlich zu Gehör gebrachten, wundervollen A-dur-Symphonie von Beethoven (die alle Hörer auf den Gipfel des Genusses führte),
war, einige unreine Posaunenstöße und einige zu schnelle Tempi abgerech⸗ net, durchaus lobenswerth. Die Königliche Kapelle bewährte ihre glänzende Virtuosität unter Taubert's Leitung aufs neue.
Die zweite Trio⸗Soiree der Herren Löschhorn und Gebrüder Stahlknecht fand am verflossenen Montag statt. Sie brachte ein Trio von Onslow in E-moll (0p. 14), von Beethoven in G-dur (Op. 1) und von Fr. Schubert in B-dur (Op. 99), lauter gediegene Werke, deren Ausführung, was treffliches Zusammenspiel, feine Nüancirung und richtiges Eingehen in den Geist der Compositionen betrifft, nichts zu wünschen ließ. Besonders gelang den Spielern das Beethovensche Trio ausgezeichnet. Der Vortrag desselben war in der That vollendet. Das Adagio namentlich wurde mit einer Zartheit ausgeführt, die ans Aethe⸗ rische streifte. Fesselte dies reizvolle Musikstück somit die Hörer vorzugs⸗ weise, so fehlte indeß auch den übrigen Sätzen dieser Tonschöpfung voller Klarheit, Laune und Genialität der Erfindung die wärmste Theilnahme nicht. Die gelungene Erecution der beiden anderen Meisterwerke von Onslow und Schubert fand ebenfalls E“ Anklang, wie der nach jedem Satze laut werdende Beisall deutlich zu erkennen gab.
2
2.
Halberstadt, 28. Nov. (Magdb. Ztg.) Das hiesige Dom⸗ Gymnasium hat durch die Aufführung der „Antigone“ sich selbst, aber auch allen denen ein Fest bereitet, welche in Folge der Einladungskarten Zutritt gefunden hatten. Es giebt diese Aufführung einen höchst erfreulichen Be⸗ weis von dem Streben der Lehrer für das Höchste in der Wissenschaft und Kunst. Sie giebt einen Beweis von der Bildung der Mitwirkenden; sie hatten den Geist dieser herrlichen Tragödie des klassischen Alterthums glück⸗
Redner, resp. die Lesenden, betraten die eigens eingerichtete kleine Bühne, sobald deren Rolle es erforderte; der Chor war vor derselben aufgestellt und durch Klavierbegleitung unterstützt. Zu dem Gelingen der Auffuhrung und zum allgemeinen Verstäͤndniß der Tragödie des Sophokles hat das vom Herrn Dr. Heyland gesprochene Vorwort sehr viel beigetragen. Er gab den Anwesenden zunächst ein Bild der Zeit, in welcher Kunst und Wissenschaft im alten Griechenland in höchster Blüthe standen, der Zeit, in welcher Sophokles die „Antigone“ dichtete. Dann gab er einen kurzen Abriß der Schicksale des Oedipus, zu deren Folgen auch die Begebenheiten gehören, welche der Tragödie zum Grunde liegen. Mit steigender Begeisterung rühmte er die hohe That un⸗ seres erhabenen Königs, die Anordnung der Darstellung der Antigone zu⸗ nächst in Sanssouci, dann in Berlin, wodurch der König der Vermittler für das allgemeinere Verständniß dieser Dichtung und mehrerer anderer des klassischen Alterthums geworden sei, was bis dahin nur als ein Vorrecht der Gelehrtesten angesehen war. Das Dom⸗Gymnasium habe aus diesem Grunde, sagte er ferner, den Geburtstag unseres Königs durch die Auffüh⸗ rung der Antigone zu feiern gewünscht, es habe aber so bald nicht zu Stande gebracht werden können. Dann weihte er auch den Manen des jüngst verstorbenen Tondichters, des Komponisten der Chöre und Begleitung
zur Antigone, F. Mendelssohn, erhebende Worte und empfahl die Auffüh⸗
rung selbst der Nachsicht der Anwesenden.
— A. * di effliche Karte der Umgegend Neapel, 18. Nov. (A. Z.) Die trefflich g. arse aeges Abem
Neapels von Westphal ist mit vielen Zusätzen und —e neu aufgelegt worden und übertrifft, namentlich was öê Ueberreste des Alterthums anbelangt, die Karte des hiesig UNisch Instituts um ein Bedeutendres.
lich aufgefaßt, see waren von deren hoher Bedeutung durchdrungen. Die i hge288