1847 / 346 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1 i d, und 51, 55 bis 60 Sgr., die Zufuhr war nur unbedeuten un

der 00 an sich gesteigert 2⁰ Wspl. 86 ,pfd. wurden a 52 Rthlr. für Se schi. Bahnhof usd 29 Wspl. 86/87pfv. 62 Sgr. ab Boden ge⸗

handelt.

Gerste 50, 54 bis 57 Sgr.

Hafer 28, 29 ½ bis 31 ½ Sgr., bei etwas größerer Zufuhr. 888b

I1q“] 3, 85 bis 87 ½ Sgr. .

ü-s Benctne. b 18 bis 115⁄ Rthlr. bez., bleibt 11 ¾ Rthlr. Geld.

ief. ohne msatz. 2 Auf m 11 Rihlr. bez., p. Jan. bis April 11 Rthlr. bezahlt und Gelde, 5 ½ Rthlr. ab Gleiwitz bezahlt und noch zu bedingen. Pie Stimmung im Getraide⸗Geschäft ist entschieden günstiger, und es scheint, als würden die Preise weiter anziehen.

Triest, 6. Dez. (O. L.) Wochenbericht. „B aumwolle. Abge⸗ gangen 464 Ballen, nämlich: 34 B. Mako zu 37 Fl., 8 Ballen Cassaba zu 35 Fl., 372 B. nord-amerikanische zu 31 32 und 50 B. Surate zu 20 Fl. pr. Ctr. . 82

Farbwaaren. Es erhielten 200 Ctr. neuer persischer Safflor 32 Fl. or. Ekr. Vorrath: 310 Ballen Alizzari, 1400 Ctr. Safflor. 90 Centner Cochenille, 800 Ctr. levanter Gallus, 600 Ctr. persische Kreuzbeeren, 560 Kisten und 20 Seronen Indigo.

Getraide. Die Verkäufe betrugen 5000 Staja Weizen vom Schwar⸗ zen Meere zu 6 Fl., 7000 St. von der Donau zu 5 5 ½ Fl., 8000 St. Mais von der Donau zu 3 ½ 4 Fl., 5000 St. Roggen vom Schwarzen Meere zu 4 ½ Fl., 100 St. Hafer von der Levante zu 2 ½ Fl., 600 St. von der Donau und Croatien zu 2 2 ¼ Fl., 4500 St. Bohnen von Aegyp⸗ ten zu 3 3 ½ Fl., 800 St. weiße Fisolen von der Romagna zu 5 ¼ Fl., 900 Stasa Leinsaat von Albanien zu 5 ¼½ 5 ½ Fl., 300 St, von der Le⸗ vante zu 6 ½ Fl. pr. Stajo und 400 St. von Sicilien zu unbekannten Pr. Vorrath: 17,600 Staja harter Weizen und Mischkorn, 137,700 St. weicher Weizen, 153,000 St. Mais, 18,800 St. Roggen, 4000 St. Hafer, 4000 St. Gerste, 1400 St. Fisolen, 21,100 St. ägyptische Bohnen und 9720 St. Leinsaat.

Gummi. Verkauft: 200 Ctr. Gummi Fabriksorte zu 23 42 Fl., 250 Ctr. ordinaire Gedda zu 18 20 Fl. und 520 Ctr. in Granis versch. Qualität zu 16 28 Fl. pr. Ctr. Vorrath: 1300 Cir. Gummi arabicum, 7530 Ctr. Gedda Embavi und Senegal.

Hanf. Abgegangen 50 Ballen von Ferrara zu 16 17 Fl. pr. Ctr. Vorrath: 1500 Ballen roher Hanf. 200 B. ägpptischer Flachs.

Knoppern. Verkauft: 480 Ctr. von Smirna zu 5½¼ 10 Fl. pr. Cti. Vorrath: 47,000 Ctr.

Metalle. Abgesetzt: 350 Kisten Weißblech zu 14;— 15 Fl. pr. Kiste, 600 Blöcke Blei v. Q. zu 9 10 Fl. und 300 Ctr. Kupfer zu 50—58 Fl. pr. Centner. Vorrath: 9000 K. Stahl, 5870 K. Weißblech, 740 Meiler 8 Blöcke Blei, 220 Ctr. Kupfer, 2200 Scheiben und 72 Fäß⸗ chen Zinn.

Oel. Unter den abgegangenen 1300 O. waren 1000 O. von Apulien zu 23 25 Fl., 140 O. von Corfu und Prevesa zu 22— 22 ¾ Fl., 60 O. von Corfu Probesorte zu 25 ½ Fl. pr. Orna und 100 O. von Ragusa zu unbekannten Preisen. Vorrath: 33,000 Ornen.

Schwämme. Man bezahlte für 106 Ballen feine 50 110 Fl. und für 90 B. Pferdeschwämme 41—43 Fl. pr. Ctr. Vorrath: 1125 Ballen feine Schwämme, 2606 B. Pferdeschwämme, 48 B. harte (cimoca), 16 B. Berberesken.

Südfrüchte. Verkauft: 600 Kisten Pommeranzen von Sicilien zu 3 3 ½ Fl., 500 K. von Apulien zu 2 ½ Fl., 3000 Kisten Citronen von Sicilien zu 2 ½ 3 ½ Fl. pr. Kiste, 400 Ctr. Johannisbrot von Mola zu 4— 4 ½ Fl., 700 Ctr. versch. Oual. zu 3 ½ Fl., 130 Fäßchen neue

ägyptische Datteln zu 7 ½ 9 Fl., 100 Ctr. Nüsse zu 9 Fl., 800 Ctr. neue Feigen von Calamata zu 7 Fl., 250 Fäßchen desgl. von Apulien zu 58 6 Fl., 300 F. desgl. von Dalmatien zu 4 ½ —5 Fl., 50 Ctr. desgl. von Smirna zu 8 15 Fl., 200 Ctr. neue süße Mandeln von Apulien zu 31 ½ bis 32 Fl., 50 Ctr. neue rothe Rosinen von Elemè zu 12 ½ Fl.; 120 Ctr. desgl. von Tschesme zu 10 ½ Fl., 300 Ctr. desgl. von Jerli zu —9 Fl., 600 Ctr. desgl. schadhafte von Samos zu 5 Fl., 1200 TCtr. desgl. schwarze von Candia und Smirna zu 4 ½ 4 ½ Fl., 400 Schachteln neue Sultan⸗ zu 24 ½ 27 Fl. und 150 Ctr. neue Korinthen von der Morea zu 7 ½ bis 10 ½ FI. Vorrath: 350 Fäßchen Datteln, 5700 Schachteln Feigen von Smirna, 6000 Ctr. desgl. in Kränzen, 700 Säcke puglieser Mandeln, 1700 Fäßchen rothe Rosinen von Tschesme, Reisdereè, Smirna und Stanchio, 2200 Ctr. Samos, 300 Ctr. Beglerge, 4500 Ctr. schwarze, 12,000 Schach⸗ teln Sultan⸗ und 9000 Ctr. Korinthen verschiedener Qual.

Wolle und Haare. Der Absatz betrug: 114 Ballen weiße gewa⸗ schene Wolle von Albanien zu 24¼ Fl., 90 B. desgl. von Odessa zu 28 Fl., 15 B. desgl. von Missolungi zu 28 30 Fl., und 20 B. desgl. von Bos⸗ nien zu 25 ½ Fl., dann 32 B. rothe und schwarze gelöste Wickelwolle zu 40 57 Fl. und 8 B. graues und rothes Kameelhaar zu 56—70 Fl. pr. Ctr. Vorrath: 1304 B. feine und halbfeine ungewaschene, 2717 B. desgl. gewaschene, 234 B. Lammwolle, 308 B. gekalkte, 147 B. grobe unge⸗ waschene Matrazenwolle und 2979 B. desgl. gewaschene; ferner 309 B. Kameelhaar, 195 B. rothe und schwarze gelöste Wickelwolle, 6 B. Angora⸗ haar und 9 B. Angoragarn.

Riga, 22. Nov. (bis 4. Dez.) Es war in dieser Woche gelinde Wit⸗ terung vorherrschend. Das Geschäft in Flachs war ziemlich belebt, doch waren die früher mitunter zugestandenen besseren Preise nicht zu erlangen. Die Notirungen für marienb. 20 Ro., engl. Kron⸗ 24 Ro., BGC. 22 Ro, RD. 18 Ro., PHID. 25 Ro., HD. 21 Ro., gelten sowohl für Waare am Platz, als auch auf spätere Lieferung.

Säeleinsaamen wurde zu 4 ½ No. gemacht.

Hanfsaamen. Die bisherigen Käufer aus dem Innern haben sich zurückgezogen, zu 18 ½ (12 ½) Ro. mit 10 % Vorschuß waren Verkäufer.

Hanföl war etwas zu 93 Ro. per komptant auf Lieferung am Markt.

Roggen. Es wurden ein paar Hundert Last 115/116pfd. zu 85 Ro. mit 10 % pr. ult. Mai gemacht. Die Käufer waren Kaufleute aus dem Innern und Platz⸗Spekulanten.

Hanf. Das Lieferungsgeschäft darin will sich noch nicht beleben. Ein festes Gebot scheint noch nicht zu erlangen zu sein, besonders nicht mit ganzem Vorschusse.

Paris, 7. Dez. Es soll außer Zweifel stehen, daß die Bank von Frankreich am 1. oder spätestens am 15. Januar ihren Diskonto wieder von 5 auf 4 pCt. herabsetzen wird. Die neuliche Finanzkrisis hat der Bank so großen Gewinn gebracht, daß sie, während die Juli⸗Dividende nur 84 Franken betrug, im Januar angeblich ihren Actionairen eine Dividende von 55 Franken gewähren wird und doch noch sehr ansehnlichen Ueberschuß ehält.

*. Paris, 7. Dez. Die diesmalige Uebersicht des Standes der Dinge waͤhrend der abgelaufenen Woche auf dem Geldmarkte gewährt be⸗ sonderes Interesse in mannigfacher Beziehung. Man hatte lebhafte Besorg⸗ nisse gehegt für die Liquidation, welche so eben vor sich gegangen ist. Die Thatsachen haben indessen gezeigt, daß diese Besorgnisse übertrieben waren. Man hat angefangen, die wirklichen Fortschritte zum Besseren zu bemerken, welche in der finanziellen Lage Englands seit vierzehn Tagen eingetreten sind, und bereits giebt man sich der Hoffnung hin, daß auch die Bank von Frankreich bald wieder auf ihren normalen Diskontosatz von 4 pCt. zurück⸗ kommen würde. Diese Aussicht ist unstreitig ermuthigend für den pariser Platz und widerlegt glücklicherweise alle jene düsteren und Unheil verkün⸗

denden Voraussagungen, an denen man es für den Jahresschluß nicht hatte fehlen lassen. Niemand lann leugnen, daß die Eisenbahn⸗Actien seit einem Monat eine große Festigkeit gezeigt und einen Theil der Besserung der Course, die sie damals erfuhren, behauptet haben. Allmälig wird wieder mehr Geld in Eisenbahn⸗Actien angelegt, und die Periode einer fast bis 2 Unvernunst gehenden Entmuthigung, in welcher man selbst die besten, olidesten Werthe zu den niedrigsten Preisen auf den Platz warf, ist glück⸗ licherweise vorüber.

Ein sehr bemerkenswerther Umstand ist bei der letzten Liquidation mit

den Actien der Eisenbahn von Orleans vorgekommen. Der Unglücksfall welcher neulich auf dieser Bahn bei Tönny vorgekommen, hatte ziemlich be⸗ trächtliche Verkäufe solcher Actien zur Folge gehabt. Aber das Vertrauen in diese Bahn ist so groß, daß fast alle Verkäufe, selbst in den niedrigsten Preisen, immer noch zu 1205 bis 1206 Fr. 25 Cent. gemacht wurden, ohne daß es gelang, diese Actien tiefer herabzudrücken. Ein anderer Umstand hat noch dazu beigetragen, daß man diese Actien nur in außerordentlich gerin⸗ er Zahl bei der Liquidation sfiguriren sah. Da am 11. Dezember die Fiehung stattfindet, durch welche eine gewisse Anzahl von Actien amortisirt werden soll, indem für die al pari heimgezahlten Actien Genuß⸗Actien (actions de jouissance) ausgestellt werden, so waren die Besitzer der Actien nicht geneigt, dieselben loszuschlagen. In Folge davon befand sich das De⸗ couvert (die Verkäufer ohne Deckung) in so großer Verlegenheit, daß es, um die Käufer zu vermögen, sich auf Reporte einzulassen, genöthigt war, einen Augenblick bis zu 3 Fr. Deport zu bezahlen. Rechnet man nun noch die den Wechsel⸗Agenten zukommenden Courtage⸗Gebühren zu dieser Summe, so begreift man, daß die Fortsetzung der Operationen à la baisse für diese Verkäufer ohne Deckung sehr lästig werden mußten. An der Börse vom 2. Dezember wurden sogar 200 Actien escomptirt, die auf Lieferung für den 13. Dezember verkauft worden waren, was diese Actien noch seltener machte. Da indessen am 15. Dezember die vorerwähnte Ziehung bereits stattgefunden haben wird, so waren darauf die Course für diese Epoche an⸗ geboten, und nachdem man bei der Liquidation 5 Fr. Deport gezahlt hatte, wurden nur 4 Fr. Report bezahlt. Die anderen Eisenbahn⸗Actien, welche sich nicht in der besonderen Lage jener von Orleans befanden, hatten eine für die Verkäufer günstigere Liquidation, und der Report war ziemlich be⸗ trächtlich bei den Hauptbahnen.

Man hat in der letzten Zeit an der Börse sich viel mit der Frage be⸗

schäftigt, ob die Gesellschaft der Nordbahn die Einzahlung von 75 Fr. im Januar verlangen oder ob sie diese Zahlungsleistung verschieben werde. Indessen ist sicher, daß, wenn diese Einzahlung für Anfang Januar hätte festgesetzt werden sollen, die Ankündigung dazu bereits veröffentlicht worden wäre. Die Verzögerung dieser Ankündigung berechtigt also zu der Annahme, daß die Gesellschaft in der That entschlossen ist, diese Einzahlung um einige Monate zu verschieben.

Die Zahl der Actien der Eisenbahn von Tours nach Nantes, auf welche die Besitzer mit den Einzahlungen im Ruͤckstand geblieben waren, war nicht bedeutend; alle diese betreffenden Actientitel sind an der Börse vom 29. November verkauft worden. An diesem Tage betrug das Sinken nur 5 Fr., und seitdem haben die Actien sich wieder auf 405 gehoben. Am 6. Dezember wird der Zins⸗Conpon bezahlt, der sür das halbe Jahr vom 5. Juni bis 5. Dezember fällig wird.

Gestern am Anfang der Börse hielten sich die Eisenbahn⸗Actien gut, stiegen sogar etwas gegen den vorigen Tag, als aber dann ein merkliches Sinken der Rente eintrat, wurden auch sie mit fortgerissen. Man sprach von starken Verkäufen 5⸗ und 3prozentiger Rente während der Liquidation.

““ ABAllgemeiner Anzeiger.

8*

HBekanntmachungen.

[1179] Aufkündigung Posener 3 ½ prozentiger Pfandbriefe. Die Inhaber Posener 3 ¼ % Pfandbriefe werden hier⸗ mit in Kenntniß gesetzt, daß die Verzeichnisse der in

abgeschätzt, soll

Laemmermann verzeichnet, mit Einschluß des gesammten Gasthofs⸗Inventarii auf 61,422 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf.

am 7. März 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Der Gastwirth Johann Friedrich Schmidt und dessen

Füchs, F. Hensel, Huth, Jähns, Löwe, Marschner. Mendelssohn, Netzer, Oelschläger, Reissiger, Stern,

Taubert, Tiehsen, Truhn, Voss, Weils, Wöhler. Opern im Klavier-Auszuge

Gedichte von N. Hoyer. gv s. geh.

½ Thlr. Sagen und Novellen aus Oldenburgs

Vorzeit. 5tes Heft. 12. Das Heft 4 gGr.

s8 Kthlr.

termino Johanni 1848 einzuliefernden verloosten 3 ½˖ % Pfandbriefe bei den beiden landschaftlichen Kassen hier⸗ selbst und an den Börsen von Berlin und Breslau aus⸗ gehängt, auch in den beiden hiesigen Zeitungen und dem Intelligenzblatte, den Anzeigern der Königl. Re⸗ gierungs⸗Amtsblätter in Posen und Bromberg, in der Berliner Haude⸗ und Spenerschen, so wie in der Bres⸗ lauer Zeitung, eingerückt worden sind. Indem wir die erforderliche Aufkündigung dieser Pfandbriefe ergehen lassen, fordern wir die Inhaber derselben auf, gedachte Pfandbriefe nebst den dazu gehörigen Zins⸗Coupons von Weihnachten d. J. ab, schon in dem pro Weih⸗ nachten c. bevorstehenden Zinsenzahlungs⸗Termine, bei Vermeidung eines auf ihre Kosten zu erlassenden öffent⸗ lichen Aufgebots, an unsere Kasse in coüursfreiem Zu⸗ stande einzuliefern und dagegen die dafür auszureichen⸗ den Einziehungs⸗Recognitionen in Empfang zu nehmen, welche demnächst am 2. Juli 1848 durch Baarzahlung des Nennwerths der eingelieferten Pfandbriefe werden eingelöst werden. Posen, den 2. Dezember 1817. General⸗Landschafts⸗Direction.

84535 Ediktal⸗Citation.

Da wider den am 6. Februar 1804 zu Rhena im Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin von den Ehe⸗ leuten Glasermacher und Anstreicher Johann Gelpio und Friederica Sophia Elisabeth, geborenen Hahn, ge⸗ borenen Franz Heinrich Gelpio, der, nachdem sich sein Vater wieder in seinem Geburtsorte Steele im Regie⸗ rungs⸗Bezirk Düsseldorf niedergelassen, im Anfange dieses Jahrhunderts oder doch vor dem Jahre 1834 als Zimmergeselle von Rhena sich fortbegeben haben

soll, ohne daß man von dessen Leben und Aufenthalte

seit dieser Zeit nähere Nachricht hat erhalten können, von den Geschwistern dessen zu Steele verstorbenen Va⸗ ers resp. dessen Erben auf Todeserklärung desselben an⸗ etragen ist, so werden der gedachte Franz Heinrich Gel⸗ io oder die von ihm etwa zurückgelassenen unbekann⸗ en Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, sich or oder in dem vor dem Ober⸗-Landesgerichts⸗Assessor Röer auf 3

den 25. Juli 1848, Morgens 11 Uhr, ngesetzten Termine bei hiesigem Verichte oder in der Registratur desselben schriftlich oder persönlich zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten, widrigen⸗ falls der Franz Heinrich Gelpio für todt erklärt und dessen Nachlaß den sich gemeldet habenden gesetzlichen Erben ausgeantwortet werden wird.

Essen, den 3. September 1847. ““

Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht. Kerstein. Hahn.

MWMNothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Juli 1847. Das in der Jerusalemerstraße Nr. 36 und 37 an der Ecke der Leipzigerstraße belegene Gasthofs⸗Grundstück, Eretas se Stadt London, im stadtgerichtlichen Hypo⸗ thekenbuche von der Friedrichsstadt Band 1. Nr. 51. auf den Namen des Gasthofsbesitzers Georg Ludwig

““ 8

Ehefrau Marie Elisabeth, geborene Seidler, und der Oekonom Julius August Schmidt, beziehungsweise de⸗ ren Erben, werden zu diesem Termine hierdurch öffent⸗ lich vorgeladen.

„Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[1064") Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1. November 1847. Das in der Bernburgerstraße Nr. 12 belegene, im

Hypothekenbuche von den Umgebungen Band 31. Nr.

2030. auf den Namen des Bäckermeisters Friedrich

Wilhelm August Schucht und dessen Ehefrau Marie

Louise, geborene Senkleiter, verzeichnete Grundstück, ge⸗

richtlich abgeschätzt zu 15,416 Thlr. 1 Sgr. 9 Pf., soll am 22. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real⸗Interessenten werden hierdurch

öffentlich unter der Verwarnung der Präklusion vor⸗

geladen.

[11580) Bekanntmachung. 6 Der Schlosser-Altermann und Achtmann Friedrich Mengdehl hierselbst und seine Ehefrau Wilhelmine So⸗ phie, geb. Hoffmann, verwittwet gewesene Spiegel⸗Fa⸗ brikant Poggendorff, haben zufolge gerichtlicher Verhand⸗ lung die eheliche Gütergemeinschaft insofern ausge⸗ schlossen, als der eine Theil danach für die Schulden des anderen zu haften in der Verbindlichkeit sich befin⸗ den würde, welches zu Jedermanns Nachricht hiermit bekannt gemacht wird. Datum Greifswald, den 30. November 1847. Direktor und Assessores des Stadtgerichts. (L. S.) Dr. Teßmann.

Üiterarische Anzeigen. Die neuesten Tänze von Josef Gung'l, Labitzky, Lanner, Leutner,

[1178] 1 Straufs. Tanz-Album 1848.,

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Im Verlage von Veit X Co. in Berlin ist er⸗ 8,—J28“ [1181] Kritische Bemerkungen

über das Gesetz vom 17. Juli 1846,

betreffend das Verfahren in Kriminal⸗Untersuchungssachen, insbesondere rücksichtlich der dem Angeklagten darin gewährten Garantieen. Von einem praktischen Richter.

8. geh. Preis 7 ½ Sgr.

[1177]

Bei Gerhard Stalling in Oldenburg ist er⸗ schienen und durch die Amelangsche Sort.⸗Buch⸗ handlung (R. Gärtner), Brüderstr. 11, zu beziehen:

Ein Name. Genrebild von Onkel Adam.

Aus dem Schwedischen von Th. v. Wedderkop. 2 Bände. 12. geh. 1 ½ Thlr.

Zwei Zeitalter. Novelle von dem Ver⸗ fasser der „Alltagsgeschichte“. Herausgegeben von J. L. Heiberg. Aus dem Dänischen. 12. geh. 1 Thlr.

Erzählungen aus dem Leben, oder: Erinnerungen einer Matrone, der Gräfin von W*** *, Aus dem Dänischen. 12. geh. ¾ Thlr.

b . 8) .„ 2 8 2 51

Drei Komödien von Florian. Aus dem Französischen übersetzt und zum Wieder⸗ übersetzen ins Französische eingerichtet von W. Schüßler. Mit grammatikalischen Erklärungen und Hinweisungen auf französische Grammatiken, besonders auf die von Hirzel. Zum Gebrauch beim Unterrichte. 8. geh. ½ Thlr.

2 2 8 28

König René's Tochter. Lrrisches Drama in 1 Akt von Henrik Hertz. Aus dem Dänischen. 1

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.₰ . 81171 11 Sech Lieder (1. Tröstung, von Hoffmann von Fallersleben. 2. Frühlingslied, von Klingemann. 3. An die Ent⸗ fernte, von Lenau. 4. Schilflied, von Lenau. 5. Auf der Wanderschaft, von Lenau. 6. Nacht⸗ 1 lied, von Eichendorff.) 1 mit Begleitung des Pianoforte komponirt von

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II 8 sikalienhandlung (J. Guttentag), Breitestr. 8, ist so eben erschienen und daselbst, wie in allen Buch⸗ handlungen, zu haben:

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Am 4. Dezember verschied sanft zu Culmbach an Alterschwäche der Königliche Baperische Vasall und Familien⸗Senior

Friederich Philipp Christian Freiherr

von Reitzenstein auf Fischbach in seinem 83sten Lebensjahre. Diese Trauer⸗Nachricht widmen tiefbetrübt den verehrten Verwandten und Freun den des Verblichenen die Hinterbliebenen.

Schloß Fischbach in Oberfranken, den 9. Dezbr. 18

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1 Aule post-Anstalten des In⸗ II gusu 7 In 12182327

und Auslandes nehmen Beslellung auf dieses Glatt an, sür Herlin die Erpedition der Aüg. Preuß. Zeitung: gehren-Straße Nr. 57. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

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Amtlicher Theil. E

Inland. Berlin. Die Reform der eeee. Provinz Pommern. Feststellung der Militair⸗ ienstverhältnisse der Bemannung der Korvette „Amazone“. Rhein⸗Provinz. General⸗Versammlung sämmtlicher rheinischen Enthaltsamkeits⸗Vereine. Aachen. Tuch⸗Fa⸗ briken. Beschäftigung von Bau⸗Handwerkern und Tagelöhnern.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Erkrankung der Herzogin Paul von Württemberg. Großherzogthum Baden. Vorbereitende Sitzung der zweiten Kammer. Eröffnung der Kam⸗ mern. Kurfürstenthum Hessen. Hofnachricht.

Oesterreichische Monarchie. Wien. Dr. Fabiny †.

Frankreich. Paris. Hofnachricht. Baron von Freville †. Das Dampfschiff „Comte d'Eu“. Kommission zur Untersuchung von

Schiffbrüchen. Absteckung eines Rayons um die Festungswerke.

Der Kabeljau⸗Fang bei Neufundland. Wahlreform⸗Bankette. ves Bitte der Insel Sardinien. Handelsresultate. Ver⸗ mischtes.

Großbritanien und Irland. Unterhaus. Antrag O'Connor’'s über die Union zwischen England und Irland verworfen. Lon⸗ don. Irländische Deputation. Die Times über die Landesverthei⸗ digung. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Verschiedene Kredit⸗Bewilligungen in der Reprä⸗ sentanten⸗Kammer.

Schweiz. Tagsatzung. Die Verhandlungen über die Antwort auf die

frranzösische Note. Kanton Bern. Die Siebner⸗Kommission. Die

französische Note. Stratford Canning. Kanton Luzern. Bericht des Generals Salis über das Gefecht bei Rickenbach. Antwortschrei⸗ ben des Siebner⸗Kriegs⸗Raths an den österreichischen Gesandten. Die

Aufforderung zu Anleihe⸗Subscriptionen. Der päpstliche Nuntius und die provisorische Regierung. Jesuiten⸗Papiere. Kasimir Pfoffer.

Kanton Basel. Erulastang des Infanterie⸗Bataillons. Graf Bois le Comte. Kanton Waadt. Verfahren der radikalen Regierung.

Spanien. Madrid. Annahme des Adreß⸗Entwurfs in der Deputirten⸗ Kammer. 8 1“

Haudels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

Königliches Opernhaus. (Don Juan. Mad. Köster: Donna. Anna.) Gesellschaft naturforschender Freunde. Breslau. Meteoreisen.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Domainen⸗ und Forstkassen⸗Rendanten Jacobi zu Aachen den Charakter als „Domainen⸗Rath“ zu verleihen.

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Legations⸗Rath und Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Freiherr von Patow, von Leipzig.

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und kom⸗ mandirende General des 2ten Armee⸗Corps, von Wrangel, nach Stettin.

Der General⸗Major und Commandeur der 10ten Infanterie⸗ Brigade, von Thümen, nach Posen. 8

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Iten

Inland.

Berlin, 13. Dez. In mehreren Zeitungen ist die ganz irrige Nachricht verbreitet worden, daß der Justiz⸗Minister die Obergerichte beauftragt habe, mit den Patrimonialgerichtsherren wegen Aufgebung ihrer Gerichtsbarkeit und deren Abtretung an den Staat in Unter⸗ handlung zu treten. Es kann aus zuverlässigster Quelle versichert werden, daß an diesem Gerücht kein wahres Wort ist, daß es sich vielmehr nur um zeitgemäße Reformen der Patrimonial⸗Jurisdic⸗ tion in dem Sinne handelt, wie sie von Sr. Majestät dem Könige befohlen worden sind. Da die darüber ergangenen Allerhöchsten Be⸗ stimmungen den Obergerichten zu ihrer Direction mitgetheilt und ihnen noch außerdem wiederholt bemerklich gemacht worden ist, daß die Patrimonialgerichtsbarkeit jedenfalls als fortbestehend betrachtet werden müsse, und daß es nur darauf ankomme, derselben eine dem wahren Bedürfnisse der Rechtspflege mehr entsprechende verbesserte Einrichtung zu geben, so läßt sich nicht annehmen, daß irgend ein Gericht seine Autorisation in der Art eirenx werde, daß es mit den Gutsherren wegen Aufgebung und Abtretung ihrer Jurisdiction in Unterhandlung treten sollte. In welcher Art die Reform der Pa⸗ trimonialgerichtsbarkeit beabsichtigt wird, geht aus dem in der letzten Nummer des Justiz⸗Ministerial⸗Blattes S. 359 abgedruckten Allerhöchst genehmigten Regulativ zur Verwaltung der Patrimonial⸗ gerichte des guhrauer Kreises im Departement des Ober⸗Landesge⸗ richts zu Glogau am deutlichsten hervor.

Provinz Pommern. Das Amtsblatt der Königlichen Re⸗ gierung zu Köslin enthält folgende Verordnung: „Des Majestät haben mittelst Allerhöchster Ordre vom 27. Mai d. J. zur Feststellung der Militair⸗Dienstverhältnisse der Bemannung der Korvette „Amazone“ nachfolgende Bestimmungen, durch welche die Vor⸗ schriften der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 1. Dezember 1843 außer Wirksamkeit treten, zu genehmigen geruht:

1) Die auf der Korvette angestellten Leute werden während der Dauer der Anstellung gegen Beseinigung des Navigations⸗Direktors, als Kommandanten des Schiffes, zum Militairdienste nicht einberufen.

2) Diejenigen Navigations⸗Schüler, welche an einer Uebungsreise Theil

enommen haben und mit einem guten Zeugnisse von dem Uebungs⸗

8 schiffe entlassen worden sind, sollen von der Erfüllung ihrer Militair⸗

pflicht im stehenden Heere, diese mag eine einjährige oder dreijährige sein, entbunden sein; 8

den zur Kernmannschaft gehörenden Leuten wird, unter Voraussetzung

guter Führung, ein Schiffs⸗Dienstjahr als ein Militair⸗Dienstjahr

angerechnet; 113 - 8 2

87.9, gmsnae Mannschaft des Schiffes, mit Ausnahme der den Mi⸗ litair⸗Gesetzen unterworfenen Offiziere, ist während des Friedens der Schiffs⸗Disziplin und dem Gesetze wegen Aufrechthaltung der Manns⸗ zucht auf den Seeschiffen vom 31. März 1841 Cseserserim nns 1841, S. 64 67) unterworfen. Wird die Korvette bei ausbrechendem Kriege zur Verfügung des Herrn Kriegs⸗Ministers gestellt, so treten für die Mannschaft ebenfalls die Militair⸗Gesetze in Wirksamkeit.

köslin, den 27. November 1847.“

Nhein⸗Provinz. (Rh. Beob.) Am 30. November fand eine General⸗Versammlung sämmtlicher rheinischen Enthaltsamkeits⸗ Vereine in Düsseldorf statt. Es waren über 60 Personen aus ver⸗ schiedenen Gegenden der Provinz, größtentheils aus dem Regierungs⸗ Bezirk .“ anwesend; Geistliche, Lehrer, Kaufleute, Hand⸗ werker, auch aus dem Verwaltungs⸗Personal und dem Militair. Es

Dezember

wurden sehr erfreuliche Erfahrungen von den Früchten der Vereins⸗ Thätigkeit mitgetheilt, so daß am Schlusse wohl gesagt werden durfte: Wenn Manche, die unserer Sache noch fern ferne stehen, nur ein⸗ mal einen rechten Blick in die Erfahrungen einzelner Vereine thäten, sie würden herzukommen, um an unserer Arbeit und an unserer Freude Theil zu nehmen. In mehreren Vereinen war eine Anzahl Trunken⸗ bolde für ein nüchternes Leben gewonnen und dadurch eine segens⸗ reiche Veränderung in den Familien herbeigeführt worden. Von man⸗ chen Vereinen wurde bemerkt, daß nur noch ein Drittel des früheren Quantums an Branntwein getrunken werde, so wie, daß jetzt Tau⸗ fen, Hochzeiten und andere Familienfeste ohne Branntwein efeiert würden. Nach außen hin hatte die Vereins Thätigkeit in diesem Jahre nicht sonderliche Fortschritte gemacht, doch hat⸗ ten sich drei neue Vereine gebildet, und die Zahl der Mit⸗ glieder war um etwa 1500 größer, als bei der General⸗ Versammlung des vorigen Jahres, so daß jetzt in der Rhein⸗Provinz 43 Vereine mit 6946 Mitgliedern sich befinden. Der Branntwein⸗ Genuß hat fortwährend viel Armuth, Gräuel und Elend hervorge⸗ bracht. Was die erstgenannte betrifft, so stellt sich bei einzelnen Ar⸗ men⸗Verwaltungen heraus, daß hier ein Drittel, dort die Hälfte aller Unterstützungen oder in Armenhäusern Verpflegten mehr oder weniger durch den Branntwein⸗Genuß in solche Verarmung gekommen sind. Unter den gefaßten Beschlüssen war wohl der wichtigste, daß man den Baron von Seld, der als Agent für die Enthaltsamkeitssache in anderen Provinzen mit großem Erfolge thätig gewesen ist, verafilassen will, auch zu diesem Zwecke in die Rhein⸗Provinz zu kommen. Auch kam die fast allgemein verbreitete Meinung zur Sprache, daß die Landwirthschaft ohne Brennerei nicht bestehen könne. Wie sich die Ansicht schon an manchen Orten als durchaus irrig erwiesen hat, so beschloß man, sich mit den bestehenden landwirthschaftlichen Vereinen in Verbindung zu setzen und sich von denselben über diesen wichtigen Gegenstand Gutachten zu erbitten.

Aachen, 6. Dez. Die hiesigen Tuchfabriken befinden sich im Allgemeinen in befriedigendem Betriebe, und haben insbesondere die für den Exporthandel arbeitenden größeren Fabrik⸗Etablissements ge⸗ genwärtig in den nordamerikanischen Staaten eine reichliche Absatz⸗ Quelle für ihre dort sehr gesuchten Fabrikate. Auch die Nadel⸗ und Maschinen⸗Fabriken gehen anhaltend gut. Somit können wir, da auch die in Folge der andauernden günstigen Witterung in ununter⸗ brochenem Betriebe befindlichen zahlreichen Privatbauten einer großen Anzahl Bauhandwerker und Tagelöhner fortwährend Gelegenheit zu Beschäftigung und angemessenem Verdienste gewähren, hoffen, daß, obwohl die Preise der Lebensmittel noch weit die gewöhnliche Höhe übersteigen, wir mit Gottes Hülfe in dem bevorstehenden Winter von Bedrängnissen frei bleiben werden, wie sie die vorjährige Mißärndte auch für unsere Stadt im Gefolge hatte. 1

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. (N. K.) Ihre Hoheit die Frau Herzogin Paul von Württemberg, welche seit mehreren Wochen die Residenz in Bamberg bewohnt, ist äußerst gefährlich erkrankt.

Großherzogthum Baden. (Karlsr. Ztg.) Am 8. De⸗ zember Mittags um halb ein Uhr fand eine vorbereitende Sitzung der zweiten Kammer statt. Nachdem der Präsident des Ministeriums des Innern, Staatsrath Bekk, die Abgeordneten sämmtlich willkommen geheißen, forderte er den Abgeordneten Kern, als den Aeltesten, auf, den Präsidentenstuhl einzunehmen, und berief sodann die Abgeordne⸗

Königliches Opernhaus. 16 Don Juan. Mad. Köster: Donna Anna. (Den 10. Dezember.) 8

Donna Anna, den höchsten Charakter, den Mozart geschaffen, in seiner herrlichen Einheit und Vollendung wiederzugeben, kann nur der be⸗ gabtesten, der vollendetsten Künstlerin gelingen. Tiefste Kunstbildung, höchste tragische und Stimm⸗Kraft müssen sich vereinigen, soll die Aufgabe in größtmöglicher Vollkommenheit gelöst werden, soll der Charak⸗ ter in seiner Ganzheit, wie im Einzelnen, zur wahren Bedeutung und vol⸗ len Geltung gelangen. Daß Mad. Köster obwohl sie eine in vielem Betracht vorzügliche Sängerin genannt werden darf nicht alle so eben gestellten Forderungen in dem angedeuteten Maße erfüllt, weiß Jeder, der sie kennt. Trotzdem bewährte sie sich auch heute als denkende, einsichts⸗ volle Künstlerin, die, so weit ihre Mittel ausreichten, die Rolle sowohl in rein musikalischer wie dramatischer Hinsicht mit glücklichem Erfolge zu be⸗ wältigen verstand und in vielen Momenten sogar Ausgezeichnetes leistete. Gleich ihr erstes Auftreten mit Don Juan bot höchst Anerkennungswerthes. Obwohl der Individualität der Sängerin der höchste, überwältigende Aus⸗ druck des Affekts nicht zu Gebote steht, entwickelte sie hier dennoch einen bedeutenden Grad von Leidenschaftlichkeit und tragischer Bewegung, in Folge dessen die Scene eine wirksame dramatische Färbung gewann. Die große D-moll-Arie sang sie ebenfalls trefflich, indem es ihr gelang, ihre drama⸗ tischen Intentionen in vielen leidenschaftlichen Accenten glücklich anzudeu⸗ ten, ohne daß sie jedoch vermocht hätte, jene südliche Gluth der Leidenschaft vorwalten zu lassen, die durch die Nationalität der Spanierin bedingt und zur treffenden Charakteristik der Rolle, wie sie Mozart gezeichnet hat, un⸗ erläßlich erscheint. Dennoch darf die Leistung, die auch im weiteren Ver⸗ folge noch viel Schätzbares (namentlich in der großen Scene nach dem Quartett, in der Erzählung des Ueberfalls) zu Tage förderte, in ihrer su b⸗ zmektiven Auffassung des Charakters, als eine vorzügliche und durchaus gelungene belobt werden. Das Publikum ließ es der trefflichen Künstlerin un Anerkennung nicht fehlen und zeichnete sie sogar durch Hervorruf aus. Im Uebrigen war die Besetzung der Oper die alte. Herr Bötticher gab

in Don Juan. Er mußte das Champagner⸗Lied wiederholen. Die Donna Avira hatte Dlle. Marx übernommen, jedenfalls eine undankbare Rolle für die Sängerin. Dagegen führte Herr Mantius den Schwächling Ot⸗ tavio in seiner edlen künslerischen Weise gelungen durch. Die Zerline re⸗ präsentirte Dlle. Tuczek, den Komthur Herr Zschiesche und den Ma⸗ setto Herr Mickler. Das Orchester bedeckte sich mit Ruhm. 2

8 8 Gesellschaft naturforschender Freunde. 88 In der Versammlung der Gesellschaft naturforschender Freunde am 16. November d. J. zeigte Herr Link einen Lichen vor, welcher von dem

Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten an das Ministerium der

geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten geschickt war. Es fand sich dabei die Kopie eines Briefes des Generals Jussuf an den Mar⸗ schall Bugeaud, worin er sagt, daß dieser Lichen sich in der Wüste (Sa⸗ hara) fand und von derselben Art sei, wie Lichen esculentus aus der ta⸗ tarischen Wüste, er halte ihn auch daher für eßbar, wenigstens für Pferde⸗ futter, welches von Wichtigkeit für die dortigen Verhältnisse sein möchte. Für Lichen esculentus ist Pallas die einzige Autorität, er giebt in der Reisebeschreibung durch einige Provinzen des russischen Reiches davon eine (schlechte) Abbildung und eine kurze Beschreibung, von der Eßbarkeit sagt er nichts weiter, als daß er den russischen Namen Erdbrod (zemlänoi chleb) anführt. Die eine Figur ist einigermaßen dem afrikanischen ähnlich, die andere mit Scutellen (die sich allerdings selten finden sollen) weniger, denn an den zahlreichen übersandten Exemplaren finden sich dergleichen nicht. Es ist also zweifelhaft, ob der übersandte Lichen der Lichen esculentus von Pallas gei⸗ welchen Acharius, der ihn aber nicht gesehen, wegen der Scu⸗ sellen Urceolaria esculenta nennt. Er gehört wegen seines sonderbaren inneren Baues (grüne Zellenhaufen in einem weißen membranosen Gewebe) zu einer besonderen dem Placodium verwandten Gattung, doch fehlen die Fasern im Innern. Von der stärkemehlartigen Membran, welche den Li- chen islandicus (Cetraria isl.) eßbar macht, fand sich bei der Behand⸗ lung mit Jod keine Spur.

Herr Müller theilte Beobachtungen über den Bau der Bipennaria asterigara von Sars mit, welche die Larve eines Seesterns, wahrscheinlich des Asteriscus verraculatus, ist. Er handelte insbesondere von der Ver⸗ theilung der Wimperschnüre und von dem Verdauungs⸗Organ der Larven,

welches dem Seestern Nahrung zuführt und nach Anleitung der von ihm

von Echinodermen nur als solches und

beschriebenen anderen Larven Die sehr großen Larven

nicht als Athem⸗Organ gedeutet werden kann. wurden vorgezeigt. 1

Herr f. zeigte Holz in Steinsalz aus den Gruben von Wieliczka vor, das einen merkwürdigen durchdringenden Geruch verbreitet. Das Holz, vom Salze befreit, brennt mit starker russiger Flamme und hinterläßt eine sehr starke eisenhaltige Asche. Herr Dr. Thomas aus Königsberg legte durch Herrn Ehrenberg aus seiner sehr Ausgezeichnetes enthaltenden Privat⸗ Sammlung der Gesellschaft ganz neue Reihen bisher unbekannter Bernstein⸗ Einschlüsse vor. Eine dieser Reihen betrifft Schimmelbildungen so entschie⸗ dener Art und so wohl erhalten, daß sich generische und specifische Charak⸗ tere daran feststellen lassen. Herr Ehrenberg erklärte die Formen für den ihm bekannten jetzt lebenden fremde Gebilde, was auch Herr Link be⸗ stätigte. Es sind wohl drei entschiedene Schimmelformen, deren eine sich in der Gestalt der Gattung Penscillum nähert, deren andere zur Gattung Botrytis wirklich gehört. Eine dritte mit feinen engspiralgewundenen Fäden blieb als vermuthlich eigenthümliche generische Bildung übrig. Eine zweite Reihe bisher unbekannter Bernstein⸗Einschlüsse betrifft dieselben schimmligen Polpgastern (Infusorien). Herr Dr. Thomas hatte ein Stück Bernstein, worin er dergleichen Formen entdeckt, zur näheren Bestimmung übergeben.

Herr Ehrenberg theilte mit, daß er in einer feinen Spalte des Bernsteins allerdings 7 bis 8 verschiedene Species kieselschaliger Polygastern erkannt habe, die sich als drei Arten von Navicula, N. afsinis, awphiaxys und Dacillum?, als Amphoria gracilis, Cocconeis borealis?, Pinnularia ca- und P. Gastrum und vielleicht Fragilaria rhabdosoma bestimmen ließen. Es sind sämmtlich jetzt lebende Formen. Diese sehr wohl erhalte⸗ nen Dinge wurden im Mikroskop anschaulich gemacht. Herr Dr. Rö⸗ mer legte ein Exemplar eines von ihm in dem Kohlenkalk des Staates Illinois gefundenen Pentremiten vor, beweisend, daß die in fünf Feldern blumenartig angeordneten Löcher nicht häutigen Röhren, wie bei den Echi- niden, zum Durchtritt gedient haben, sondern die Nahrungskanäle von aus Kalkstückchen bestehenden gegliederten Tentakeln oder pinnulae sind, und

daß hiernach

pitata

die bisher allgemein geltende Annäherung der Pentremiten an die Echiniden als unrichtig fortfallt. Zuletzt sprach noch Herr Dr. Münter über den Nutzen des jetzt mehr und mehr zum Anbau kommen⸗ den Mais und legte eine Reihe sehr schön ausgebildeter Kolben verschiedener in der Mark Brandenburg kultivirter Varietäten der Gesell⸗

schaft vor.

Breslau, 9. Dez. (Bresl. Ztg.) In der gestrigen Sitzung der naturwissenschaftlichen Section der Schlesischen Gesellschaft theilte Herr Professor Dr. Duflos Folgendes mit: „Vor etwa drei Tagen wurde ich durch Herrn Mechanikus Ilgmann benachrichtigt, daß Herr Mechanikus Hartig auf einer Geschäftsreise in der Umgegend von Grünberg bei See⸗ läsger, einem im Kreise Schwiebus des frankfurter Regierungs⸗Bezirks ge⸗ legenen Dorse, eine fast zwei Centner schwere Eisenmasse angetroffen, deren äußere Aehnlichkeit mit dem braunauer Meteoreisen, welches ihm aus den in der Schlesischen Gesellschaft gehaltenen Vorträgen bekannt war, aufge⸗ fallen sei und ihn veranlaßt habe, einige Bruchstückchen mitzunehmen, um sie hier einer näheren chemischen Prüfung unterwerfen zu lassen. Durch Herrn Ilgmann wurden mir diese Bruchstückchen eingehändigt, und die Prüfung ergab alsdann, daß Herr Hartig sich nicht getäuscht hatte. Auf die von mir an den zeitigen Präses der Schlesischen Gesellschaft, Herrn Professor Dr. Göppert, gemachte Mittheilung dieser Angelegenheit, beeilte sich derselbe, Letzteren zu ersuchen, die fragliche Eisenmasse behufs näherer Anschauung und genauerer Untersuchung kommen zu lassen. Herr entsprach alsbald dieser Aufforderung, und die gegannte eben 28 ans gende Masse gelangte am vergangenen nach Breslau. 4 mir nun sogleich eine zur quantitativen Unter uchung hinreichen 9

Analyse von derselben übergeben. Die näheren Resultate der 8-,g ees

werde ich später der Section mitzutheilen nicht unterlassen.

eeeee s mich nur mit der Bemerkung, daß wie das Neuße ns g-b der wesentliche innere Gehalt, nämlich Eisen, Phosphor⸗Eisen aner Massen bald u. s. w., die vollkommenste Aehnlichkeit mit 8* n werrechaft

zeigt, so daß jetzt schon ihr meteorischer Ursprung wohl unz 8

stehen dürfte.“