11““—
8
—2 p. Roggen „ 2 Geshe 52 üEr “ Gelbe Erbsen „ 2⸗ 81
Graue Erbsen „ Aus dem Roggen wird d
„ 2 90 „
aher beim Brodbacken aus jedem Scheffel in Z1Fp ss es Brod mehr als im vergangenen Jahre gewonnen. 86 15 2322 47¹ gegenwärtigen Brod⸗Preise noch um so unverhält⸗ Hierna⸗ er. Auch ist zu vermuthen, daß in diesem Jahre der Mehlgehalt Fe.arns nebae Kartoffeln den des vorigen Jahres in ähnlicher Weise
üͤbersteige.
2 Eisenbahnen und Dampfschifffahrt.
1 Paris, 8. Dez. Der Direktor der zwischen Paris und Lyon zu erbauenden Eisenbahn, Herr Jullien, hat letzthin die 32 französische Stunden lange Strecke von Dijon bis Chalons an der Saone, in einem nach dem Muster einer Handmühle gebauten Wagen, dessen Räder durch einen besonderen Mechanismus ohne Dampf getrieben
wurden, in 4 ½ Stunden zurückgelegt.
13 RNom, 2. Dez. (N. K.) Es scheint, daß die von Sr. Hei⸗ ligkeit vorgenommene Besichtigung des Hafens von Porto d'Anzio die Eifersucht der Bewohner von Civitavecchia in dem Maße angeregt hat, daß es ihnen gelungen ist, eine Anzahl begüterter Männer in Rom zu veranlassen, die zur Anlage der Eisenbahn von Rom nach Civita⸗ vecchia nöthigen Summen zu subskribiren. Da überdies die Consulta di Stato das zu diesem Baue nöthige Expropriations⸗Gesetz in die⸗
sen Tagen entworfen hat, so sind mithin alle Schwierigkeiten besei⸗
tigt, und die Arbeiten dürften in kurzem beginnen.
Handels- und Börsen-Nachrichten.
Berlin, 11. Dez. Der Geschäftsgang an unserem Markt blieb in seinen Grundzügen nach wie vor derselbe; es wurde in den ersten Tagen
2 5
V
pressanter angeboten, aber weise etwas mehr Festigkeit.
Von Weizen besonders war der Markt überführt, und der Drang der Verkäufer der Art, daß, um etwas loszuwerden, sie sich dazu verstan⸗ den, noch niedriger als wie vor acht Tagen zu verkaufen. Eine auf dem Wasser ausgelegene Partie bunt. poln. Weizen 86 ⁄ pfd. mageren Ansehens und an anderweitiger Verwerthung nothleidend mußte, da man damit nicht zu Lager gehen wollte, zu 66 Rthlr. fortgegeben werden. Für gelb. märk. 90 pfd. bewilligte man inzwischen noch 69 ¼ Rthlr., so wie für bunten dergl. 87/8Spfd. 70 Rthlr. Was sonst an das Konsum abging, verdient kaum einer Erwähnung. Unsere größeren Bäcker gehen selbst ins Land, um sich mit dem Gros ihres Bedarfs zu versorgen, und kaufen hier aus zweiter Hand gerade nur so viel, um entweder ihre Ankäufe zu vervollständigen oder wenn Preis und Würde der Waare sie dazu animirt. Die Noti⸗ rungen im Allgemeinen verblieben heute für poln. 71—74 Rthlr., für märk. 68 — 70 Rthlr. nach Qual.
Roggen war, bei mäßiger Zufuhr und da man einen baldigen Schluß der Schifffahrt erwartet, in loco eher etwas besser, obschon auch davon der Absatz mit geringen Ausnahmen nur auf unbedeutende Kleinigkeiten be⸗ schränkt blieb. Man hielt über letzt bezahlte Preise und erreichte einzeln eine Erhöhung von 1 Rthlr. im Verlauf einiger Tage. Für 85 /86pfd. wurde ein Gebot von 47 Rthlr. nicht angenommen, und die Forderungen durchweg firirten sich auf 46—48 Rthlr. nach Qualität. Die gedorrten Sorten erfreuen sich ebenfalls einer besseren Aufmerksamkeit und sind nicht unter 43 a 44 Rthlr. zu haben. Auch auf Lieferung im Frühjahr besserte sich der Preis. Es wurde heute zu 47 Rthlr. pr. 82 pfd. Mehreres gemacht und blieb so zu lassen.
Gerste mit wenig Handel, große 42 — 43 Rthlr., kleine zu 40 Rthlr. verkauft.
Hafer konnektirt mit Roggen und genießt wieder etwas mehr Frage, weniger in loco zu 27—29 Rthlr. als pr. Frühj. zu 28 Rthlr. pr. 48pfd. und 29 Rthlr. pr. 50 pfd.
Erbsen unbegehrt, 50— 54 Rthlr. zu notiren.
Kleesaamen ganz ohne Geschäft, roth. 10 — 12 ½ Rthlr., weiß. 11 bis 13 Rthlr. nominell.
Rappsaamen hatte auch selbst zu ermäßigten Preisen wenig Frage. Gefordert wird für W.⸗Rapps 79—78 Rthlr., W.⸗Rübsen 76—75 Rthlr. S.⸗Rübsen 61—60 Rthlr., davon wurde von einem benachbarten Müller eine Partie zu ca. 60 Rthlr. genommen.
wenig gekauft, und erst später zeigte sich theil⸗
In Rüböl halten Anerbietungen und Frage ziemlich gleichen Schritt,
beide sind matt und unterliegen den Witterungs⸗Einflüssen. Die aktue Preise stellten sich heute in loco bis Januar 8 11 ⁄12 Rthlr., von — bis Mai auf 11 ½ — 115⁄ Rthlr. mit etwas mehr Festigkeit.
Leinöl 10 ¾ Rthsr. Palmöl 13 58 Rthlr. Hanföl 15 Rthlr. Mohnöl 21 ½ — 21 Rthlr. Südseethran 9 ¾ Rthlr. 8
Die Preise in Spiritus änderten heute besonders so oft während des Markts, daß eine Angabe mit einiger Sicherheit kaum zu machen ist In Folge auswärtiger Ordres wurde anfänglich laco-Waare von 22 ½ bis 23 ½ Rthlr., unter Condition sogar bis 24 Rthlr. bezahlt; zuletzt erschlaffte wieder der Begehr, und es soll wieder zu 23 ½ Rthlr. anzukommen gewesen sein; pr. Dez. mit Faß 24 Thlr. bez. u. Brf., 23 ½ Rthlr. Gld., pr. Jan. Febr., März in monatlichen Lieferungen 25 Rthlr. gefordert, 24 Rthlr. ein.⸗ zeln geboten, pr. April Mai 26 Rthlr. Brf., 25 ½ Rthlr. viel Gld. pr 10,800 %. b 1
Das Wetter ist rauher geworden und hat ein winterliches Ansehen.
Königsberg, 10. Dez. Marktbericht. Zufuhr gering. Weizen 62 — 72 Sgr. pro Schffl.; Roggen 40 — 46 Sgr. pro Schffl.; kleine Gerste 39 — 40 Sgr. pro Schffl.; Hafer 22 — 26 Sgr. pro Schffl.; graue Erbsen 62 — 70 Sgr. pro Schffl.; weiße Erbsen 52 — 60 Sgr. pro Schffl.; Stroh 100 Sgr. pro Schock.
Danzig, 10. Dez. An der Börse wurden verkauft, gestern noch: 5 L. 118pfd. inländischer Roggen a 290 Fl., 5 Last 12¼/22pfd. dito a (2) Fl.; heute: 3 ⅞ Last inländ. w. Erbsen a 348 Fl. preuß. Cour. pr. Last.; 7 L. 126/7 pfd. inländ. und 12 ½ L. 128/29 pfd. poln. Weizen zu nicht bekannt gewordenen Preisen.
Amsterdam, 10. Dez. Getraidemarkt. rigen Preisen an Konsumenten verkauft, 128pfd. b. poln. 413 Fl., 134pfd. neustadt. 370 Fl. Inländ. Roggen etwas niedriger abgegeben. Verst. 116 pfd. petersb. 195 Fl. 124pfd. Münster 215 Fl. Gerste wie früher 113 pfd. n. dän. 215 Fl. Von Buchweizen nur verkauft 111pfd. a. hHolst. 175 Fl. bei Partieen.
Kohlsaamen unverändert; Leinsaamen ohne Handel.
Rüböl gleich unverändert, auf Lieferung etwas flauer, pr. 6 W. 37 ¼, flieg. 36 ¾ a 37, Mai 36 ⅛ a ¼, Sept. und Okt. 36 ½. Leinöl pr. 6 W. 31 ¼, flieg. 30 % a 31. Hanföl pr. 6 W. 33 Fl., flieg. 32 Fl.
Weizen zu ca. vo⸗
Allgemeiner Anzeiger.
Bekanntmachungen.
[1184] Nothwendiger Verkauf. Das im Dt. Croneschen Kreise belegene sreie Allo⸗ dial⸗Rittergut Schrotz Nr. 352, landschaftlich abgeschätzt auf 31,199 Thlr. 22 Sgr. 6 Pf., soll Schulden halber in dem am 30. Juni 1848, Vormittags 11 Uhr, voor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Roloff an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine im Wege der noothwendigen Subhastation verkauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Marienwerder, den 29. November 1817. -8» Civil⸗Senat des Königl. Ober⸗Landesgerichts.
Subhastations⸗Patent 8 wegen des Gutes Alt⸗Sabel.
Zur Subhastation des im Glogauer Kreise belegenen, rach der landschaftlichen Tare auf 14,679 Thlr. 24 Sgr. 4 Pf. abgeschätzten freien Allodialgutes Alt⸗Sabel ist ein Bietungs⸗Termin auf den 26. Mai 1848, Vormittags 10 Uhr, aangesetzt worden. ises 8 8 Besitz⸗ und zahlungsfähige Kauflustige werden daher
vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De⸗ putirten, Ober⸗Landesgerichtsrath Jäkel, auf dem hiesi⸗ gen Schloß entweder in Person oder durch gehörig in⸗ formirte und gesetzlich legitimirte Mandatarien sich ein⸗ ufinden, ihre Gebote abzugeben und demnächst den Zu⸗ schlag an den Meist⸗ und Bestbietenden zu gewärtigen. Die Tarxe und der neueste Hypothekenschein können während der gewöhnlichen Amtsstunden in der hiesigen Registratur eingesehen werden. Zu diesem Termine wird 1 Peicheiti auch der seinem Aufenthalt nach unbekannte esitzer Baron Ludwig Rudolph von Byern hierdurch orgeladen. logau, den 21. September 1847. Königliches Ober⸗Landesgericht. I. Senat. v. Forckenbeck.
Publicandu m.
11434] 8 Die zur Verlassenschaft des verstorbenen Gutsbe⸗ sitzers Ludwig Haltz gehörenden, im Franzburger Kreise und Kenzer Kirchspiele belegenen Immobilien, als na⸗ mentlich die Güter Saatel c. p. und Stubbenhagen, so wie die im Dorfe Kenz belegene Bauerstelle Litt. B., sollen meistbietend verkauft und zu dem Ende in term. den 13. Dezember d. J., den 14. und 28. Ja⸗ Shnv, nuar k. J., Mergens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht zum Auf⸗ bot ge racht werden. Kaufliebhaber werden demnach hiieerdurch aufgefordert, zur Abgabe ihrer Gebote sich in 8 den anberaumten Terminen einzufinden, indem densel⸗ ben. q zur Nachricht gereicht, daß genannte Grund⸗ 8 stůcke sowohl gemeinschaftlich, als jedes für sich, zur Licitation kommen, so wie, daß dieselben nach vorgän⸗ giger Meldung auf dem Hofe zu Saatel in Augenschein genommen und die Verkaufsbedingungen in der Hofge⸗ richts⸗Kanzlei eingesehen werden können 8 Datum Greifswald, den 20. November 1847. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. 88 (L. S.) v. Klot. 6
Nothwendiger Verkauf. Land⸗ und Stadtgericht zu Culm.
Das aus 897 Morgen 129 ◻‿Nuthen preußisch Acker Wald und Wiesenfläche bestehende Erbpachtsgut Pien nebst Slone, mit Ausschluß einer steis dabei benutzten
Fläche von 80 Morgen, von welcher jedoch nicht nach⸗ gewiesen, wie sie zu dem Gute erworben, abgeschätzt auf 12,288 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf.,
zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur Unzusehenben Taxe, soll
am 11. Februar 1848, Vorm. 10 Uhr, n ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
lsss]
1687]. Nothwendiger Verkauf.
Das hierfelbst am Friedrich⸗Wilhelms⸗Platz belegene, im Hypothekenbuche des unterzeichneten Gerichts Vol. I. Eol. 111. et Vol. cont. I. Fol. 115. No. 102. ver⸗ zeichnete, dem Gastwirth Arendt gehörige, gerichtlich auf 7940 Thlr. 25 Sgr. 7 ⅞ Pf., in Buchstaben siebentau⸗ send neunhundert und vierzig Thaler fünf und zwanzig
Silbergroschen 7 ¾ Pf. taxirte Wohnhaus nebst Zube⸗ hör, in welchem bisher eine Gastwirthschaft betrieben ist, soll in dem auf dem hiesigen Gerichtslokale vor dem Herrn Stadtgerichts⸗Assessor Zedelt auf den 1. Februar 1848, Vormittags 10 Uhr, angesetzten Termine meistbietend verkauft werden. Die Tarxe und Hypothekenschein können werktäglich in unserer Registratur eingesehen werden. Neu⸗Ruppin, den 10. Juni 1847.
Königliches Preußisches Stadtgericht.
[1183] Bekanntmachung.
Mit Bezug auf unser Publikandum vom 16ten v. M. machen wir hiermit bekannt, daß von den gemäß Pri⸗ vilegiums vom 14. März 1845 (Ges. S. pro 1845 Pag. 209 ff.) ausgegebenen Memeler Stadt⸗Obligatio⸗ nen folgende Nummern:
13. 16. 17. 35. 40. 47. 49. 74. 75. 82. 96. 102.
141. 145. 163. 164. 197. 202. 214. 234. behufs deren Amortisation durch die Stadtschulden⸗Til⸗ gungs⸗Kommission unter dem Vorsitze des Magistrats am 6ten d. M. öffentlich ausgeloost worden sind.
Memel, den 6. Dezember 1847.
Magistrat. Die Stadtschulden⸗Tilgungs⸗ Kommission.
Magdeburg⸗Wittenbergesche
[1174 b] hn.
ꝗ Nachdem der Herr Fi⸗ nanz⸗Minister mittelst Verfügung vom 5ten v. M. die Einziehung der bten Rate des Actien⸗ Kapitals der Magdeburg⸗ Wittenbergeschen Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft geneh⸗ migt hat, fordern wir die Herren Actionairs gedach⸗ ter Gesellschaft hierdurch auf, in Gemäßheit des §. 12.
unseres Statuts die öte Rate des Actien⸗Ka⸗ pitals mit 10 Prozent in den Tagen vom 10. bis 15. Januar 1848
entweder bei unserer Hauptkasse hier, Schisser⸗Straße Nr. 1/2, oder bei Herrn S. Herz in Berlin (Doro⸗ theenstraße Nr. 1) während der Vormittagsstunden von 9 — 12 Uhr einzuzahlen. Jeder Zahler hat bei der Einzahlung mit den betreffenden Quittungsbogen zwei nach den laufenden Nummern geordnete, gleichlautende und mit seiner Namens⸗Unterschrift versehene Verzeich⸗
nisse, zu welchen an den obengedachten Orten, jedoch nur vor der Einzahlung selbst,
Formulare in Empfang genommen werden können, ein⸗ zureichen. Das eine dieser Verzeichnisse muß auf einen ganzen Bogen geschrieben sein und verbleibt bei den eingelieferten Quittungsbogen, wogegen auf dem anderen deren Abgabe bescheinigt wird. Demnächst können 8 Tage nach der Einzahlung die Quittungsbogen gegen Rückgabe der Einlieferungsscheine, deren Ueberbringer als zur Empfangnahme der dann quittirten Quittungs⸗ bogen berechtigt angesehen wird, da wieder abgeholt werden, wo die Zahlung geleistet ist. Diejenigen Actio⸗ nairs, welche binnen der festgesetzten Frist die Zahlung der ausgeschriebenen Rate nicht leisten, haben nach §. 14. des Gesellschafts⸗Statuts eine Conventionalstrafe von 10 % dieser Rate zum Vortheil der Gesellschaftskasse verwirkt. Erfolgt auch innerhalb sechs Wochen nach ei⸗ ner erneuerten Fusforbe ung die Einzahlung der rück⸗ ständigen Rate und Conventionalstrafe nicht, so ist nach nemselben Paragraphen die Gesellschaft berechtigt, sämmt⸗ b gedei geleisteten Zahlungen als verfallen, so wie sprij n8 die früheren Einzahlungen und durch die ur⸗ 8 ngliche Zeichnung den säumigen Actionairs gegebene
nrecht auf den Empfang der Actien, für erloschen zu erklären, die Quittungsbogen zu annulliren, statt deren andere unter einer neuen Nummer auszufertigen und letztere zu Gunsten der Gesellschafts⸗Kasse zu verkaufen.
—
Das unterzeichnete Direktorium erachtet es für seine
flicht, bei Gelegenheit dieses Ausschreibens den Herren Actionairs eine Uebersicht von der zeitigen Lage unseres Unternehmens zu geben.
In dieser Beziehung wird mitgetheilt, daß auf die Ausschreiben der ersten fünf Raten, welche eine Ein⸗ nahme von 2,250,000 Thlr. hätten gewähren sollen, nur 2,174,460 Thlr. eingegangen sind. Die fehlende Summe von 75,540 Thlr. rührt daher, daß einmal die Besitzer von 255 Actien, welche die erste Einzahlung geleistet hatten, späterhin nicht zu ermitteln gewesen oder insol⸗ vent geworden sind, und daß zweitens die übrigen Actio⸗ nairs, die renitent gewesen, haben gerichtlich belangt werden müssen, und Erkenntnisse, welche die Rechtskraft beschritten, noch nicht erschienen sind.
Die eingegangenen Gelder sind, nach runden Sum⸗ men gerechnet, wie folgt, verwendet:
1) Zum Grund⸗Erwerb circa
2) Für Erdarbeiten, Brücken, Durch⸗ lässe und Wege⸗Uebergänge circa 3) Zum Oberbau, für Schienen, Chairs und Holz circa 4) Für den Brückenbau bei Witten⸗ bberge, für den Bau und die Ein⸗ richtung der künftigen Lokomotiven⸗ und Wagenreparatur⸗Anstalt und der Gießerei daselbst circa jedoch mit Einschluß des Werths der Materialien an Roheisen, Schmiedeeisen, Bauholz, Bruchstei⸗ nen, Quadersteinen, Kalk, Traß, Ziegelmehl, wofür circa 445,000 Thlr. ausgegeben sind. — 5) Für Betriebsmittel und Inventa⸗ 6) Für Zinsen vom bereits eingezahl⸗ ten Actien⸗Kapital 7) Allgemeine Unkosten für Vorarbei⸗ ten, Gehalte, Reisekosten, Druck⸗ eeee“; 90,000 Thlr.
in Summa 2,135,000 Thlr.
Hieraus ist zu entnehmen, daß das 6te Ausschreiben nicht länger aufgeschoben werden konnte; besonders da die Arbeiten bei der anhaltenden milden Witterung überall ihren Fortgang behalten.
Was nnn die für diese Verwendungen geschehenen Leistungen betrifft, so ist zu melden, daß zuerst der Grunderwerb so gut als beendet, und daß auch der bei weitem größte Theil der Kontrakte bereits aufgenommen und der größte Theil der Zahlungen schon geleistet ist.
Es lassen sich nur wenig Rechtsstreite bei diesem Ge⸗ genstande voraussehen. Von unserer Bahn, die bis zum Bahnhofe der Berlin⸗Hamburger Gesellschaft bei Wittenberge 14 ½ Meilen lang ist, ist das Planum auf 10 ½ Meilen vollendet, und sind dazu 281,206 Schacht⸗ ruthen Erde bewegt; die noch übrigen Erdarbeiten sind auf allen Feldmarken im Angriff und werden schon im nächsten Frühjahr — mit Ausnahme des großen Ein⸗ schnitts bei Welle unfern Stendal — beendigt sein.
Von den überhaupt erforderlichen 140, theils größe⸗ ren, theils kleineren Brücken sind 68 fertig und 28 im Bau begriffen, auch ist das Material zu den noch übri⸗ gen 44 Brücken zum größten Theil beschafft und ange⸗ ahren. Die Terrains zu den Bahnhöfen sind erst in diesem Herbste übergeben; die Bau⸗Pläne sind indessen ziem⸗ lich vollendet, und wird bei Stendal an den Funda⸗ menten zu den Betriebsgebäuden bereits gearbeitet.
Alle Lieferungs⸗Kontrakte von Wichtigkeit sind mit zuverlässigen Entrepreneurs abgeschlossen und zum gro⸗ ßen Theile bereits erfüllt. Für sichere Agenten in Eng⸗ land, Hamburg und in Schlesien und für zuverlässige Rendanten der Spezial⸗Baukassen ist gesorgt, und ist das Kassen⸗ und Rechnungswesen in wünschenswerther Ordnung.
Die Genehmigung zu den nöthigen Bauten bei der Stadt Magdeburg ist erst am 7. Oktober dieses Jah⸗ res eingegangen. Es sind die nöthigen Vorkehrungen demnn sogleich getroffen, und hat der Bau der Fut⸗ termauer ebenfalls gleich begonnen.
Bei Wittenberge ist die Bahnstrecke vom Bahnhofe der Berlin⸗Hamburger Bahn bis zur Elbe, mit Ein⸗ schluß einer massiven Durchfahrt unter der Bahn und einer massiven Brücke über den Kanal, im Wesentlichen beendigt. Die sämmtlichen Gebäude der künftigen Lo⸗
180,000 Thlr. 320,000 Thlr.
750,000 Thlr.
650,000 Thlr.
100,000 Thlr. 45,000 Thlr.
1öö1111.“
komotiven⸗ und Wagen⸗Reparatur⸗Anstalt sind ausge⸗ führt und werden zunächst als Werkstatt für den Bruͤk⸗ kenbau benutzt. b
Dagegen ging die definitive Genehmigung zum Bau der Elbbrücke erst am 30. Juni d. J. von der Staats⸗ Behörde ein. Seitdem sind 19 Brückenpfeiler in An⸗ griff genommen; die Spundwände dazu sind und wer⸗ den gerammt und eben so die Rostpfähle. Bei drei Pfeilern ist der Rost bereits gelegt, und hahen die Mau⸗ rerarbeiten begonnen.
Der größte Theil der Bahnschwellen und etwa die Hälfte der Schienen ist geliefert und meist bezahlt, so daß die Beendigung der Bahn von hier ab bis zum Deich auf dem linken Elbufer bei Wittenberge ohne Uebereilung bis Ende des Jahres 1848 wird erfolgen können.
Magdeburg, den 10. Dezember 1847.
EEöI1mn der Magdeburg⸗Wittenbergeschen Eisenbahn⸗Gesellschaft. (gez.) Francke, Vorsitzender.
1
Rheinische Eisenbahn⸗
[1173 b]
Gesellschaft. Zinsenzahlung von Prioritäts⸗ Stamm⸗Aetien.
Die Inhaber von Prioritäts⸗Stamm⸗ Actien werden hierdurch benachrichtigt,
8., daß der am 2. Januar k. J. fällige 7Zins⸗Coupon pr. 1847 mit 10 Thlr. pr.
=soder bei den Herren J. D. Herstatt - . Oppenheim jun. C Co. “ A. Schaafhausen ““ CEEEV116161I “ Oeder & Co. in Aachen, Mendelssohn & Co. in Berlin eingelöst werden wird. Köln, den 9. Dezember 1847. Die Direction. Hirte, Spez. Dir. Subst.
1 Gesellschaft. Zinsenzahlung von privilegirten Obligationen. 2-
1 Die Inhaber von privilegirten Obli-⸗ gationen unserer Gesellschaft werden hier⸗ 2 durch benachrichtigt, daß die am 2. Ja⸗ FMnuar k. J. verfallenden halbjährigen Zin⸗ Uüsen mit 5 Thlr. pr. Coupon der 4 % und mit 3 ½ Thlr. pr. Coupon der 3 ½ , vom Verfalltage an, bei uns selbst oder bei den Herren ““ 8 8 Herstatt 9 g 2 S. enheim jun. o. C, 1 78 A. S ehe u sen h Köln, 1 J. H. Stein L1“ Oeder & Co. in Aachen, 8 1“] Mendelssohn & Co. in Berlin gegen Aushändigung der fälligen Zins⸗Coupons erho⸗ ben werden können. 11“ Köln, den 9. Dezember 1847. vrsss Fbn E Wie Pirertibdun. Hirte, Spez. Dir. Subst.
F. gants fi 4
1ioss Jôtel des Princes
Place de la monnaie in Brüssel, neben dem Théätre royal, gegenüber der Börse, in der Nähe der ersten Kaffeehäuser und der Briespost.
Preis des Zimmers: 2 Franc pr. Tag, Mittagessen an der Table d'hôte 3 Franc. b “
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89 Fani: ““ ahEst hme28 812
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Frankreich.
Großbritanien und Irland.
Cas Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ½ Jahr.
4 Athlr. † Jahr.
8 Kthir. - 1 Jahr.
in allen Theilen der Monarchie
ohne Preis-Erhöhung. gei einzelnen Nummern wird der Gogen mit 2 ½¾ Hgr. berrchnet.
Allgem
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AIlle Post-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Heslellung auf dieses Blatt an, für Herlin die Erpedition der Aüg. Preuß. Zeitung: Behren-Straße Nr. 57. Insertions-Gebhühr für den
Haum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
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347.
1847.
— —
die Leser.
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An
Bestellungen auf das nächste Quartal der Allgemeinen Preußischen Zeitung bitten wir gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage
gleich zu Anfange desselben danach bemessen können. Bestimmtheit rechnen dürfen.
Der vierteljährliche Präunumerations⸗Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Vlatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem — ndes,
(Behrenstraße Nr. 57) gemacht; ins Haus gesandt. — Auswärtige, berechnet.
Amtlicher Theil.
Inland. Provinz Pommern. Rettungs⸗Verein in Stettin.
Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Ankunst der Königin in Bamberg. — Versammlung der Standesherren in Donau⸗ wörth. — Fürst von Leiningen über die Stellung des deutschen Adels. — Königreich Württemberg. Umgestaltung des öffentlichen Schluß⸗ Verfahrens. — Kurfürstenthum Hessen. Eidesleistung der Truppen in Hanau. — Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. Die Verfassungs⸗Reform. — Freie Stadt Frankfurt. Verhandlungen der gesetzgebenden Versammlung.
Oesterreichische Monarchie. Triest. Neues Dampfboot. — Schrei⸗ ben aus Wien. (Veränderungen unter höheren Beamten; Dr. Lerch zum Dekan der medizinischen Fakultät erwählt; Stand der Börse.)
Paris. Diplomatische Versetzungen. — Palmerston’'s Er⸗
klärung über die Vermittelung in der Schweiz. — Nachrichten aus Ma⸗ rokko. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Die Gerüchte über das Ministerium.)
Unterhaus. Zweite Lesung einer Bill zur Aufhebung der Strafbestimmungen gegen Katholiken. — Lon⸗ don. Verstärkung des Heeres. — Portugisische Fonds. — Schiffs⸗ Unglück. — Der Radscha von Sattara.
Belgien. Brüssel. Das Armee⸗Kontingent. — Vermischtes.
Schweiz. Kanton Bern. Der eidgenössische Gesandtschaftsposten in
Paris. — Stratford Canning. — Truppenheimkehr. — Ochsenbein und die berner Soldaten. — Kanton Zürich. Beorderung von züricher Mann⸗
schaften nach den inneren Kantonen. — Kanton Luzern. Die pro⸗
visorische Regierung an den Bischof von Basel. — Schutzwache an den Kirchen. — Aufhebung aller Verkehrs⸗Beschränkungen. — Die bevorste⸗ henden Großrathswahlen. — Verhöre. — Der bischöfliche Commissair. — Kanton Uri. Beschlagnahme von Depositen. — Versammlung des Landraths. — Kanton Schwyz. Die Regierungs⸗Kommission an das Volk. — Wahlen in der March und Großraths⸗Versammlung in Schwyz. — Die Kriegsvorgänge vor der Capitulation. — Kanton Unterwalden. Verfassungs⸗Kommission. — Ersuchen an den Pfarrer⸗Commisssair. — Landsgemeinden in Sarnen. — Kanton Freiburg. Bittschrift unter dem Landvolke. — Schützen⸗Gesell⸗
scaft und Verhaftungen.“0 — Das Verhalten des Oberst Maillar⸗
doz. — Kanton Basel⸗Stadt. Vertagte Vorschläge im Großen Rath. — Kanton Basel⸗Land. Tagsatzungs⸗Gesandter und Sen⸗
dung nach Luzern. — Kanton Aargau. Versammlung des Kleinen Raths. — Kanton Tessin. Aufforderung zur Empfangnahme der urner Kriegsbeute. — Kanton Wallis. Maßregeln der provisorischen Regierung. — Kanton Genf. Stimmung gegen die Regierung. — Schreiben aus Bern. (Der Radikalismus.) 1
Italien. Genug.
Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. 8
Königliches Opernhaus. (Felir Mendelssohn⸗Bartholdy's Gedächtnißfeier.) — Archäologische Gesellschaft. — Köln. Miniaturen. — Wien. Theater.
Beilage.
Amtlicher Theil.
c. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Freiherrn von Landsberg⸗Steinfurt zu Steinfurt
die Kammerherrnwürde zu verleihen.
v“ 8 V3 Die von dem unterzeichneten Königlichen Kredit⸗Institute für Schlesien unterm 16. April 1838 auf die im saganer Kreise gelege⸗ nen Rittergüter Jemlitz, Merzdorf und Neudorf ausgefertigten Apro⸗ zentigen Pfandbriefe Litt. B. sind von dem Schuldner aufgekündigt worden, und es sollen die Apoints: r. Nr. 76. 76 und 77.. 4 Nr. 1153 bis einschließlich 1159. - Nr. 3191 bis einschließlich 3199 Nr. 5878. 5879. 5881 bis einschließlich 5884,
1000 Rthlr. 500 „ 200 »
Inland. —
bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post⸗Aemtern. Bei
5886 bis einschließlich Nr. 5891 und 5893.. 2 11,248 bis einschließlich Nr. 11,264, Nr. 11,266 bis einschließlich Nr. 11,28..ü .. à 21,989 bis einschließlich 21,992, Nr. 21,994 bis einschließlich Nr. 22,005, Nr. 22,007, Nr. 22,009 bis einschließlich Nr. 22,046, Nr. 22,048 bis einschließlich Nr. 22,054... . à andere dergleichen Pfandbriefe gleichen Betrages eingetauscht
25 „
gegen werden.
In Gemäßheit der §§. 50 und 51 der Allerhöchsten Verordnung vom 8. Juni 1835 (Ges. Samml. Nr. 1619) werden daher die gegenwärtigen Inhaber der bezeichneten Pfandbriefe hierdurch aufge⸗ fordert, dieselben vom 2. Januar k. J. ab, mit Coupons Ser. III. Nr. 5 bis 10 über die Zinsen vom 1. Januar 1848 ab, in Breslau bei dem Handlungshause Ruffer u. Comp. zu präsentiren und in deren Stelle andere dergleichen Pfandbriefe vom nämlichen Betrage in Empfang zu nehmen. “
Berlin, den 2. September 1847.
Königliches Kredit⸗Institut für Schlesien.
Uichtamtlicher Theil.
8
[9md.
Provinz Pommeru. (Stett. Ztg.) In Stettin hat sich unter Vermittelung und mit Genehmigung der Staats⸗Behörde e; zur Rettung von Menschen und Sachen bei Feuersgefahr gebildet.
Deutsche Bundesstaaten.
Königrich Bayern. (A. Z.) Ihre Majestät die Königin ist am 9. Dezember Abends 6 Uhr nach Bamberg zum Besuch ihrer dort erkrankten durchlauchtigsten Schwester, der Prinzessin Paul von Württemberg, abgereist. (S. das gestrige Blatt der Allg. Pr. 3 tg.)
(Fränk. Merk.) Am 10. Dezember Mittags traf Ihre Maje⸗ stät die Königin ganz unerwartet und mit strengstem Inkognito zum Besuch ihrer krank daniederliegenden Schwester, der Prinzessin Paul⸗ von Württemberg, in Bamberg ein und soll einige münchener Aerzte in ihrem Gefolge haben.
Dem Donauboten wird vom Oberlande aus zuverlässiger Quelle geschrieben, daß die bei der Versammlung der Standesherren in Donauwörth zugegen gewesenen Fürsten und Grafen fast ohne Ausnahme sich darüber geeinigt haben, einem Allodifications⸗ und Ablösungsgesetz sich nicht widersetzen zu wollen.
Dem Nürnb. Kurier wird aus München geschrieben: „Der erste Präsident der Kammer der Reichsräthe auf letztem Landtag, Fürst von Leiningen, hat vor kurzem ein Sendschreiben an seine Standesgenossen erlassen, worin er eine Reform ihrer politischen Ver⸗ hältnisse als ein unabweisbares Erforderniß anspricht, falls nicht ihre bevorzugte Stellung im Verlauf der Zeit ohne genügenden Ersatz von selbst verloren gehen oder zur Bedeutungslosigkeit herabsinken solle. Dieses, wie wir hören, eben so interessante als mit Geist und Ein⸗ sicht verfaßte Schreiben knüpft zunächst an den wiener Kongreß an. Damals seien den vormals reichsständischen Fürsten, Grafen und Herren wesentliche Rechte, die sie besaßen, entzogen und dafür solche verliehen worden, durch deren Anschein sie sich über jenen Verlust hätten beruhigen lassen, während dieselben ihnen in Wirklichkeit nichts Anderes verliehen hätten als Vorzüge, die, ohne ihnen selbst wirklich und für die Dauer zu frommen, in den Augen der Gesammtheit im⸗ mer mehr ein Odium geworden wären. Um nun eine in der That und nicht blos dem Scheine nach bedeutende und einflußreiche Stel⸗ lung im Staate einzunehmen, müßten sie, die Standesherren, jene vermeintlichen Vorrechte aufgebend, an die Spitze der constitutionellen Vertretung und Bestrebungen des Landes sich stellen. Aber um hier eine zugleich würdige und nachdrucksvolle Stellung einnehmen zu
können, sei vor Allem Unabhängigkeit und als Basis derselben be⸗-
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deutender Grundbesitz vonnöthen. Hier wird nun auf die Verhält⸗ nisse der englischen Aristokratie Bezug genommen. Eine Stellung wie diese einnehme, würden die Standesherren sich sichern müssen; wie diese müßten sie bei allem Vorzug, den eine solche Stellung ge⸗ währe, zugleich im Volke zu wurzeln suchen. Besitz und Rang müß⸗ ten daher nur dem Erstgeborenen des Hauses verbleiben; die nachge⸗ borenen Söhne, wie dort, in das Volk zurückkehren u. s. w.“
Königreich Württemberg. Dem Vernehmen nach, sind die Königlichen Gerichtshöfe vom Justiz⸗Ministerium zur gutachtlichen Aeußerung über eine etwaige Umgestaltung des Instituts der öffent⸗ lichen Schlußverhandlungen aufgefordert worden, weil dieselben ihrem Zwecke nicht entsprechen, sehr kostspielig seien und die Justiz ver⸗ zögern.
Kurfürstenthum Hessen. (Kass. Ztg.) Am 8. De⸗ zember Vormittags 10 Uhr wurde in Hanau auf dem Paradeplatze bataillonsweise von dem dort garnisonirenden 3. Infanterie⸗Regimente in Gegenwart des General⸗Lieutenants Bauer dem Kurfürsten Frie⸗ drich Wilhelm J. der Eid der Treue geleistet, worauf der Comman⸗ deur des Regiments, Oberst Spangenberg, eine Ansprache an die Truppen hielt und ein Hoch auf Se. Königliche Hoheit den Kurfür⸗ sten ausbrachte, in welches das Regiment durch dreimaligen Zuruf einstimmte. Ein Parademarsch beschloß diese Feierlichkeit.
Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin. (H. C.) Der gesammte Magistrat der Stadt Schwerin hat sich in der Raths⸗ Sitzung vom 6. Dezember einstimmig für die Unterstützung des Pogge⸗ Roggower Antrages auf eine zweckmäßige Reform der Verfassung erklärt und beschlossen, zum nächstjährigen Landtage motivirte Anträge auf eine solche Reform vorzulegen, seinen Landtags⸗Deputirten zu gleichem Zwecke zu instruiren, und dem Gerichtsrath Floercke sofort mitgetheilt, sich noch auf dem gegenwärtigen Landtage entschieden für den Pogge⸗Roggower Antrag zu erklären. 1 Freie Stadt Frankfurt. (Fr. J.) Die gesetzgebende Versammlung berieth in ihrer Sitzung am 11. Dezember zuerst über den Antrag des Dr. Mappes, die erweiterte Theilnahme der Ab⸗ geordneten vom Lande an den Verhandlungen der gesetzgebenden Ver⸗ sammlung betreffend. In der Motivirung stellte sich der Antrag als die Einleitung künftiger größerer Rechtsgleichheit zu Gunsten der Landbewohner heraus, deren politische Rechte nach der Ansicht des Antragstellers sowohl mit Rücksicht auf das fortgeschrittene Rechts⸗ bewußtsein, als auf die Stellung des ackerbautreibenden Standes in anderen constitutionellen Staaten, einer Erweiterung bedürftig seien. Es handelte sich nun zunächst von der Zulässigkeit oder Nichtzulässig⸗ keit des Antrags. Gegen erstere erhob der Amtmann Dr. Gallus verschiedene Bedenken. Die Stellung unserer Landgemeinden erscheint ihm bei Vergleichung mit anderen Staaten keinesweges so ungünstig, als sie geschildert worden; die noch vorhandenen Ungleichheiten findet er in unseren Verhältnissen überhaupt und namentlich auch in der geringeren Be⸗ steuerung der Landgemeinden gegenüber der Stadt begründet. Endlich scheint es ihm bedenklich, ohne erwiesenes Bedürfniß Neuerungen vorzuneh⸗ men. Für die Zulässigkeit des Antrages sprachen die Herren Dr. Stiebel, Schöff Dr. Müller, Dr. Reinganum, Dr. Binding, Wecker und Andere. Es wurde unter Anderem hervorgehoben, daß die Ver⸗ schiedenheit der Besteuerung nach unseren Verfassungs⸗Bestimmungen überhaupt nicht als Maßstab politischer Rechte gelten könne; daß es Pflicht einer weisen Gesetzgebung sei, den Fortschritt zu unterstützen, Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen, noch ehe sie sich auf dem Wege der Beschwerde geltend machen; daß die häufigere Zuziehung der Abgeordneten vom Lande zu den Berathungen dieser Versamm⸗ lung nur das Minimum dessen sei, was sie mit Recht in Anspruch nehmen könnten. Herr Dr. Mappes machte endlich bemerkbar, daß sein Antrag keine Neuerung, sondern nur Interpretation des bestehenden Gesetzes bezwecke, indem er die Zuziehung der Abgeordneten vom Lande bei allen nicht ausschließlich die Stadt⸗ Gemeinde berührenden Gegenständen verlange. Das bestehende Ge⸗ setz wolle sie zu allen ihr Interesse berührenden Berathungen zuge⸗ zogen wissen; anfangs sei dies im weitesten Sinne genommen, nach
Königliches Opernhaus. Felir Mendelssohn⸗Bartholdy's Gedächtnißfeier. (Den 13. Dezember.)
“.““
Nach
tete auch die Königliche Bühne eine Gedächtnißfeier für den jüngst verstor⸗ benen Tondichter. Sie fand am Montag im Opernhause statt. Der schöne Trauermarsch aus „Antigone“ diente der Veranstaltung als erhe⸗ bende Einleitung; ein den Manen Mendelssohn's geweihtes Gedicht von Geibel, von Herrn Döring vorgetragen, schloß sich an. Dann folgte die Aufführung der Athalia des Racine (in der Naupachschen Uiebersetzung) mit Musik von Mendelssohn. Wie die Compositionen der Chöre zu „Antigone“ und zu „Oedipus“, verdankt hekanntlich auch die Musik zur „Athalia“ ihre Entstehung einem bestimmten Anlaß, der von Sr. Majestät dem Könige ausgegangen ist. Doch gelangte letztere öffentlich bisher noch nirgends zu Gehör, so daß ihre heutige Vorfüh⸗ rung die Theilnahme aller Anwesenden in hohem Grade in An⸗ spruch nahm, swährend das Gedicht selbst, das in seiner französisch⸗klassischen Gestaltung der modernen Gefühls⸗ und Geschmacksrichtung wenig entspricht mehr ein historisches als ein wirkliches Kunst⸗Interesse zu erre⸗ gen schien. Die Compositionen Mendelssohn's zur „Athalia“ be⸗ stehen, außer der Ouvertüre und einer Zwischenmusik, in sechs mit Solo⸗ und melodramatischen Partieen untermischten Chören, Durchweg von
vC 9. 9 . „ „ 1 dem Vorbilde der übrigen Kunst⸗Institute Berlins, veranstal
schöner und edler Haltung, schmiegt sich die Musik in allen Theilen dem Geiste der Dichtung auf's innigste an, indem es dem Komponisten, gleich⸗ wie in der „Antigone “und in dem „Oedipus“, auch hier meisterlich gelang, die Mittel der Neuzeit auf’s rathsamste zu seinen Zwecken zu verwenden. Gleich die Ouvertüre ist ein charakteristisches und eigenthümliches Musik⸗ stück, voll der geistreichsten und feinsten Züge; sie birgt namentlich in dem fugirten Theile außerordentliche Wirkungen. Eben so tragen die Chöre ein höchst orginelles Gepräge; sie gestalten sich in vielen Momenten von wahrhaft poetischer Schönheit und bewahren selbst, wenn sie sich zum Aus⸗ druck der Leidenschaft steigern, überall das richtige Maß, so daß die herr⸗ liche Musik den reichsten Genuß gewährte und gleichsam das vermittelnde Element bildete. — Von den Darstellern zeichneten sich vorzugsweise Mad. Crelinger als Athalia und Herr Franz als Jojada aus. Die übrigen Rollen waren in den Händen der Damen Stich, Wer⸗ ner ꝛc. ꝛc. und der Herren Rott, Hoppé zꝛc. ꝛc.
Die Ausführung des musikalischen Theils befriedigte sowohl von Sei⸗ ten des Chors, als des Orchesters. Letzteres stand unter Taubert's Lei⸗ tung. Die Damen Tuczek, Brexendorf und Faßmann waren bei den Solis betheiligt. Der König, die Königin, mehrere Prinzen und Prin⸗ zessinnen des Königlichen Kauses, so wie eine zahlreiche Versammlung, wohn⸗ ten dieser Feier bei, die als würdiger Schlußstein vieler ihr vorangegangener
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ähnlicher Veranstaltungen angesehen werden darf.
Archäologische Gesellschaft.
Berlin. Am 9. Dezember d. J., als am Gedächtnißtag Winckel⸗ mann's, beging die hiesige archäologische Gesellschaft von neuem ihr Jah- resfest. Das nach hergebrachter Sitte dazu erschienene Fest⸗Programm, in ununterbrochener Reihe bereits das siebente, lag der Gesellschaft vor; es enthält eine Reihe von Vasenbildern, in denen Herr Panofka die an- ziehende Darstellung des Zeus Basileus und Herakles Kallinikos erkannt hat *). Andere demselben Anlaß bestimmte Gelegenheitsschriften waren aus Bonn und Greifswald eingegangen; eine bei Trier gefundene Erzfigur des Apoll ist in jener von Dr. Lersch**) gelehrt erläutert, in der zweiten abe die Absis der alten Basiliken gegen Dr. Zestermann's Zweifel gründlich ge⸗ schützt *ꝓ). Nächst diesen Gelegenheitsschriften ward von Herrn Gerhard das erste Heft einer neuen Folge von Trinkschalen und Gefäßen des Königl.
Siebentes Programm zum Nebst 7 Vasenbildern. Trautweinschen
*) Zeus Basileus und Herakles Kallinikos. Berliner Winckelmannsfest von Th. Panofka. Berlin 1817. 12 S. 1 Taf. 4. (In Kommission der Buchhandlung.)
**) Apollon der Heilspender. burtstag am 9. Dezember 1847. eins von Alterthumsfreunden im Rheinlande. 1848. 20 S. 4.
Winckelmann's Ge⸗ Vorstand des Ver⸗ Bonn
Fest⸗Programm zu
H 1 eben vom T. 4 Lergn668 Mit 1 lith. Tafel.
Urlichs. Greifswald 1847. 8.
*—*%) Die Absis der alten Basiliken von L.