1847 / 362 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

28 4 proz. 101 ½ Br. dito ILiu. A. 106

11 a 12, weißer 9 a 10 ½ Rt. zu notiren.

96 ¼ und †¼ bez. Friedrich⸗Wil

der englischen Märkte,

pro Wispel gehandelt; 2. 3 Mit Kümmel bleibt es leblos, da auswärtige Ordres noch immer fehlen,

Rt. pr. Ctr. zu haben ist. 5 ⅛½ Rt. pr. Ctr.

Actien. Oberschlesische iu. B. 100 ½¼ Gld. Breslau⸗Schweidnitz⸗

0 . „Märkische 88 Gld. Köln⸗Mindener E g Br. Krakau⸗Oberschles. 67 5 Br.

elms⸗Nordbahn 61 Br.

Dez. Getraidebericht. Auf den auswärtigen Gense sen 1 die yreise noch stets schwankend, mit Ausnahme wo sich eine entschiedene Besserung zeigt 4 8 2 3 rtung späterer höherer Preise, da mit dem 1. März die vasblente, in, vn hemdes Getraide wieder in Krast treten, mit ihren Vor⸗ räthen immerhin zurückhaltend werden. Auf hiesigem Markte machte sich auch in dieser Woche eine fernere Preiserniedrigung geltend, obgleich die Landleute nur sehr mäßige Zufuhren zur Stadt brachten; die Kauflust war schwach und beschränkte sich auf den nöthigsten Bedarf der Konsumenten. Weizen wurde nach Qual. von 52 a 61 Rthlr. bezahlt. Roggen von 41

drc. 23 Br. 92% Gld. Br., dito L.

45 Rthlr., Gerste 35 a 37 Rthlr., Hafer von 25 a 27 Rthlr. pr. Wspl.

In Hülsenfrüchten ist wenig verändert, die Umsätze sind unbedeutend und Futter⸗Erbsen sind zu den ermäßigten Preisen von 52 a 55 Rthlr. begehrt,

wogegen Koch⸗Erbsen zu 60 a 64 Rthlr. angetragen bleiben.

In Oelsaamen haben einige Umsaͤtze zu etwas besseren Preisen statt⸗ gefunden, von Rapps wurde Mehreres zu 82 Rt., von Rübsen zu 79 Rt. Leinsaamen zu 65 a 70 Rt. bleibt in guter Frage.

zu 7 a 7 ½ Rt. ist anzukommen, dasselbe gilt auch von Anis, der zu 9 ½ a In Fenchel geht wenig um, der Preis ist 5 ½ a Kleesaamen in roth und weiß findet nur in den feinsten Gattungen Nehmer, geringere Sorten werden nicht beachtet, rother ist von Cichoriensaamen ist zu 12 a

13 Rt., Runkelrübensaamen zu 10 a 11 Rt. pr. Ctr. zu haben.

Kartoffelmehl 7 a 7 ½¾ Rthlr. pro Ctr. pro Ctr.

bewilligen, Forderung blieb aber 30 Rthlr., 42 a 43 Rthlr. 14,400 % Tralles.

unverändert geblieben.

Brasil⸗ von 2 ½ 3 ½ Sch. fein⸗ordinair bis gut⸗ordinair.

Cichorienwurzeln werden abermals höher, auf 3 ½ Rt. pr. Ctr. gehalten, dagegen sind Runkelwurzeln noch zu 3 Rt. pr. Ctr. zu haben.

MNunkelrüben⸗Syrup wird zu 1 ¼ a ½ Rt. pr. Ctr. erlassen.

Stärke⸗Sprup 6 a 7 Rthlr. Kartoffel⸗Stärke 6 ½ à ½8 Rthlr. Weizenstärke 11 ½ Rthlr. Mit Rüböl ist es seit dem Eintritt des Frostes etwas angenehmer eworden, auf den Mühlen ist unter 11 ¼ a2 Rthlr. nicht anzukommen, in loco 11 ½ Rthlr., raff. Oel 12 ½ Rthlr., Leinöl 11 ½ Rthlr., fremdes 11

Rthlr., Baumöl 17 ¾ a 18 Rthlr., Mohnöl 20 ½ Rthlr., Südseethran 10

Rthlr. pro Ctr.

Mit Spiritus ist es noch mehr zurückgegangen, da die Lieferungen n stetem Zunehmen sind, über 29 ¾ Rthlr. pro 14,400 wollte man nicht gereinigter Spiritus zu 90 %

à Hamburg, 25. Dez. Mit Reis ist es im Laufe dieser Woche Carolina⸗ wurde nach Qualität zu 16 a 18 Mk. verkauft; roher Java wurde zu 9 Mk. 8 a 11 Mk. 8 Sch. und geschälter zu 11 Mk. 8 a 14 Mk. 8 Sch. begeben; Bengal⸗ holte 8 Mk. 8 Sch. a 11 Mk., Patna 11 Mk. a 13 Mk. 8 Sch. und Madras⸗ 8 Mk. 8 Sch.

2 9 Mk.

Zucker. Die erniedrigten Preise hatten diese Woche Käufer für rohe

Zucker angezogen; 6— 700 Kisten br. Bahia⸗ fanden zu 13 Mk. a 14 Mk. 8 Sch. Nehmer.

Mehrere Partieen Havana⸗Zucker sind von Haupt⸗Inhabern vom

Markte zurückgezogen, weshalb in diesem Artikel über kein Geschäft von Bedeutung zu berichten ist. Preisen mehr Frage st

Für raffinirten Zucker fand zu den bestehenden att.

Kaffee. Das Geschäft in Kaffee war seit unserem letzten Berichte sehr unbeträchtlich, und beschränkte sich der Umsatz auf circa 1000 Sack 1 8 Inhaber bleiben zurückhaltend, da sie der Meinung sind, im Januar bessere Preise zu machen,

2472

weshalb kaum zu bestehenden Pnisen irgend etwas zu haben ist. Farbige Brasil⸗ fehlen gänzlich am Marke.

Im Allgemeinen war das Laffee⸗Geschäft des letzten Monats nichts⸗ destoweniger ein gutes zu nenner.

2.α Paris, 25. Dez. In der abgelaufenen Woche herrschte eine außerordentliche Bewegung an de Börse, und die Rente wie die Eisenbahn⸗ Actien haben einen starken Fall rlitten, von welchem sie jetzt wieder sich etwas zu erholen beginnen. An Mittwoch hatte das Sinken der Course den Charakter eines panischen Shreckens angenommen. Jedermann suchte nur in aller Hast und um jeder Preis die Rententitel und die Actien, welche er etwa in Händen haben mochte, los zu werden, von Handeln mit Ueberlegung war einen Augenblick keine Rede mehr. Zwei Tage hindurch wiederholte sich das Gerücht von ernstlicher Krankheit des Königs, und die allgemeine Besorgniß wurde nog erhöht dadurch, daß die ministeriellen Blätter nicht gleich am ersten Tage diesen Gerüchten ein Dementi zu geben für gut fanden, obgleich dieselbem schon solche Konsistenz gewonnen hat⸗ ten, daß sie ein Sinken her Zproz. Rente um 1 Fr. hervor⸗ brachten. Die Personen, welche als am besten in die Geheimnisse der Börse eingeweiht gelten, erklärer die Bewegung der öffentlichen Werthe in folgender Weise. Der König hat in der That einen Anfall von Grippe die aber keinen Augenblck einen beunruhigenden Charakter annahm.

a aber bei dem vorgerückten Ater Sr. Majestät jede Unpäßlichkeit zu Be⸗ sorgnissen Anlaß geben kann, so sanden sich augenblicklich bedeutende Spe⸗ kulanten, die beträchtliche Verkäfe bewerkstelligten und die 3proz. Renten⸗ Titel selbst zu dem Course vor 75 Fr. 5 Cts. losschlugen. Die Masse der Spekulanten zeigte aber anfengs sich nicht geneigt, zu einem weiteren Herabdrücken der Course die Hard zu bieten, da schon der Cours zu 75 Fr. als sehr niedrig angesehen wird. Nur wenige Personen sind geneigt, bei solchen Preisen à découvert zu verkaufen, wenn nicht sehr ernste Ereignisse vorgehen. Nachdem man versuckt hatte, die Course unter 75 Fr. herabzu⸗ drücken, um den Heimkauf der zu höheren Coursen verkauften Renten mög⸗ lich zu machen, mußte man der Masse der Kaufenden weichen, welche die Rente wieder bis zu 75 Fr. 80 Cent. hinauftrieben; aber es scheint, daß die Spekulanten à !. baisse selbst noch bis zu diesen hohen Coursen ihre starken Verkäufe fonsetzten. Da nun die Liquidation immer näher rückt und das Decouvert fürchten mußte, am Ende überflügelt zu werden und sich gezwungen zu schen, durch Heimkäufe zu jedem Preis selbst zu Beförderung des Steigens mizuwirken, so wußte es die leichte Unpäß⸗ lichkeit des Königs zu seinem Veortheil auszubeuten. Das nämliche Ma⸗ növer, wie bei der Rente, wurde auch bei den Eisenbahn⸗Actien angewen⸗ det, doch in geringerem Maßstabe. Man erinnert sich, daß bei der Liquida⸗ tion vom 15. Dezember die Verkäufer von Eisenbahn⸗Actien nicht liquidiren wollten, sondern es vorzogen, selbst unter den ungünstig⸗ sten Bedingungen ihre Operatioren auf den 31. Dezember übertragen zu lassen. Indessen behaupteten sich die Course fortwährend, und da die Li⸗ quidationen immer näher rückten, so sahen sie bereits die drohende Gefahr; starke Differenzen bezahlen zu müssen. Da kamen ihnen die Gerüchte von der Krankheit des Königs zu Hülfe und machten es ihnen möglich, ihre

Verluste nicht blos zu vermindern, sondern in manchen Fällen sogar bedeu-

tenden Gewinn zu realisiren. Eben am Tage, bevor der panische Schrecken eintrat, welcher eine so schlimme Wirkung auf alle öffentlichen Werthe äußerte, waren wichtige Neuigkeiten in Betreff der Eisenbahn von Paris nach Lyon an der Börse in Umlauf gekommen und hatten außerordentliche starke An⸗ käufe der Actien dieser Bahn hervorgerufen. Man bemerkte, daß seit einigen Tagen mehrere Wechselagenten, die, wie man wissen will, für eine Gesellschaft von reichen lyoner Spekulanten operiren, auf dem Platze alle Actien auf⸗

kauften, die zu haben waren, ohne jedoch laute Nachfrage danach zn ma-

chen, offenbar in der Besorgniß, ein allzu schnelles Steigen derselben im Course zu veranlassen. So waren in der Stille mehrere Tausend solcher Actien aufgekauft worden, ohne daß darum ein sonderliches Steigen der Course eintrat. Endlich am Dienstag steigen diese Actien plötzlich um 15 bis 20 Fr., und von allen Seiten herrschte Nachfrage nach denselben. Man

kündete an, es sei die Rede davon, der lyoner Gesellschaft auch die Aus⸗ führung der Eisenbahn von Lyon nach Avignon anzuvertrauen, um auf diese Weise so schnell als möglich die große Verbindungslinie zwi⸗ schen und Marseille und also zugleich von der nörd⸗ lichen eichsgränze bis ans Mittelländische Meer der Vollendung entgegenzuführen. Herr Jayr, der Minister der öffentlichen Arbei⸗ ten, sagte man, erkenne die Frankreich drohende Gefahr, den Transit der indischen Post zu verlieren, und hätte sich daher mit der Paris⸗Lyoner Gesellschaft zu verständigen beschlossen, um dieser die Erbschaft der aufge⸗ lösten Lyon⸗Avignoner Gesellschaft zu überlassen. Die neue Gesellschaft würde eine Konzession auf 99 Jahre, die Verbürgung eines Zinsen⸗Mini⸗

mums von drei Prozent, einen Geld⸗Zuschuß vom Staate und die Ver⸗-

wendung der von der vorigen Gesellschaft geleisteten Caution erlangen. Obgleich nun der Erfolg dieser Unterhandlungen erst noch von den Kam⸗ mern abhängen würde, welchen ein bezüglicher Entwurf vorgelegt wer⸗ den müßte, zweifelte man nicht an dessen Annahme, und daher wurden von allen Seiten Paris⸗Lyoner Actien zu kaufen gesucht, nachdem so lange Zeit hindurch dieselben überall, ohne Käufer zu finden, ausgeboten gewesen waren. Ja, man bemerkte sogar, daß viele Spekulanten namentlich Eisenbahn⸗Actien von Straßburg und von Tours⸗Nantes losschlugen, um Paris⸗Lyoner dafür anzukaufen, was zur nothwendigen Folge hatte, daß die Course der beiden erstgenannten Linien etwas Neigung zum Sinken zeigten. Aber die panischen Schrecken,

welche an zwei Börsentagen herrschten, brachten die neuen Hoffnungen, zu-— welchen die Verlängerung der Paris⸗Lyoner Bahn Anlaß gegeben hatte, 1

fast in Vergessenheit. Die Actien der Bahn von Paris nach Orleans empfinden gewöhnlich mehr als die der anderen Bahn den Gegenstoß der Schwankungen der Rente, und darum kann es nicht Wunder nehmen, daß sie so rasch um 25 Fr. fielen. jährigen Coupon von 4 Fr. Zinsen von den Actien der Straßburger Bahn ab⸗ zunehmen. Die Aussicht auf diese Zinszahlung hatte diese Actien etwas gehoben, aber sie sanken darauf wieder wie alle anderen. Die gestrige Börse zeigte wieder eine sehr günstige Stimmung, man war über das Befinden des K⸗

nigs vollkommen beruhigt, und nachdem die Spekulanten à la baisse einige

Zeit sich alle Mühe gegeben hatten, der Neigung aller Papiere zum Stei⸗ gen Einhalt zu thun, trat gegen Schluß der Börse in Folge zahlreicher 8 Käufe dieses doch ein bei allen Werthen. Nordbahn⸗Actien wechselten zwi⸗

schen 548 Fr. 75 Ct. und 555 Fr. und schlossen endlich mit 551 Fr. 25 Ctit Orleans machten 1202.50 und 1210, Rouen stieg von 903.75 auf 910] Marseille von 475 auf 480, Vierzon von 547.50 auf 548. 75, Bordeaux von 487.50 auf 490, Lvon von 402.50 auf 405, Straßburg von 412.50 auf 415, Nantes von 396.25 auf 397.50, Havre machte 468. 75. Wahrscheinlich wird in der nächsten Woche starke Bewegung eintreten in al⸗ len Werthen in Folge der Kammer⸗Eröffnung und der Thronrede. hat, wie gewöhnlich, nicht verfehlt, von ministerieller Krise zu sprechen. Das Ministerium antwortete darauf, indem es die Präsidentenwahl zu einer Kabinetsfrage machte. Erlangt sein Kandidat die Oberhand, so wird die

nächste Liquidation wahrscheinlich unter einem beträchtlichen Steigen der

Course vor sich gehen. Da die Direktoren der Bank von England vorge⸗ stern den Diskontosatz dieser wirklich von 6 auf 5 Prozent herabgesetzt ha⸗ ben, so ist auch hier demnächst eine ähnliche Maßregel nun sicher zu er⸗ warten.

London, 24. Dez. Getraidemarkt. Die Zufuhren von engli⸗ schem Weizen, Gerste und fremdem Hafer waren während der Woche gut, doch fand am heutigen Markte, der sehr wenig besucht war, nur ein beschränktes Geschäft statt. Preise blieben nominell dieselben wie am Montage. .

nich

v“

ütd. s

20 Bek anntmachungen.

[896] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20. September 1847.

GFeschichte des Krieges in den Jahren 1813 und 1814.

die Heimat zurück.

““ I 8 1“

A 1 1 g E m E i u E N A u 3 e i g 2 r. u 8 8n 11““

Auslandes weder zu früh noch zu spät. fasser andererseits, ein geborner Deutscher, kehrt nach zehnjährigem Aufenthalt in Belgien und Frankreich in Vielseitige Verbindungen sichern

Der Ver⸗

11248] J ahrgang 1

Am 22. Dezember fing man an, den halb-

Man —-

. 4 Am 1. Januar 18 418 erscheint der ZWelcte 85

Das der Ehefrau des Maurerpolier Kunst, Sophie Friederike, geb. Winkel, gehörige, hierselbst in der Land⸗ wehrstraße kr. 16 a belegene, im Hypothekenbuche von

der Königsstadt Vol. 19. Nr. 1401. Seign; Grund⸗

stück, gerichtlich abgeschätzt zu 9594 Thlr. 20 Sgr. 8 Pf., soll

am 3. Mai 1848, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle fushaftet werden. Taxe und Hy⸗

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

11250]

In Sachen, den Nachlaß der am 13ten vorigen Mo⸗ nats hier verstorbenen unverehelichten Christiane Wil⸗ helmine Friederike Dählern, angeblich aus Quedlinburg gebürtig, betreffend, werden auf den Antrag des bestell⸗ ten Kurators der ruhenden Erbschaftsmasse, Herrn Dr. jar. Oesterreich hierselbst, Alle, welche aus einem Erb⸗ oder sonstigen Nechte Ansprüche an jenen Nachlaß zu haben vermeinen, solche in dem dazu auf

den 21. Februar 1848,

Vormittags 10 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte im Gebäude Herzoglichen Kreisgerichts allhier angesetzten Termine, und zwar auswärtige Prätendenten durch is länglich legitimirte Mandatare, anzumelden und thun⸗ lichst zu bescheinigen, bei Strafe des Ausschlusses mit der Benachrichtigung hierdurch vorgeladen, daß der Prä⸗ klusiv⸗Bescheid nur an der Gerichtstafel angeheftet wer⸗ den wird.

Decretum Braunschweig, den 19. Dezember 18417.

Herzogliches Stadtgericht 2ten Bezirks. Ed. Riesell.

Pferde⸗Auction.

Montag den 10. Januar 1848 und folgenden Tages, Vormittags 9 Uhr, sollen aus dem Herzogl. Marstall zu Cöthen eine Anzahl Hengste, Reit⸗ und Wagenpferde, so wie mehrere überzählige Stadt⸗, Kutsch⸗ und Leiter⸗ wagen, auch Schlitten, Pferdegeschirr, Zäume, Sattel und Pferdedecken ꝛc. meistbieiend gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden, und sollen Montag den 10. Januar die Pferde und Dienstag den 11. Januar die Wagen u. s. w. zum Verkauf kommen.

Die zum Verkauf gestellten Pferde, Wagen ꝛc. kön⸗ nen vom 1. Januar in dem Herzogl. Marstalle in Au⸗ enschein genommen und kann das Nähere aus der beim Ober⸗Bereiter Krellwitz in Cöthen bereitliegenden Listen ersehen werden. Ses

Herzogl. Anhalt⸗Cöthensches Marstall⸗Amt.

[1249]

Literarische Anzeigen. 11,, Nicolaischen Buchhand⸗ lung in Berlin, Brüderstr. 13,

ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

11“

Mit besonderer Rücksicht auf Ostpreußen und das Kö⸗ nigsbergsche Landwehr⸗Bataillon,

vpoon Dr. Carl Friccius, Königlich Preußischem General⸗Auditeur der Armet. 1r Theil bis nach der Schlacht von Leipzig. Mit 5 Plänen auf einem Blatte. Neue Ausgabe. Geheftet. Preis: 2 Thlr. Die ehrende Anerkennung, welche dieses im Gebitte der Kriegsgeschichte so höchs wichtige Werk bei seinim ersten Erscheinen gefunden hat, wird auch der gegen⸗ wärtigen wohlfeileren Ausgabe noch viele Abnehner verschaffen. Wir erlauben uns, dasselbe allen Freun⸗ den der Geschichte, besonders den Militair⸗Personen und Regiments⸗Bibliotheken, aufs neue angelegentlichst zu empfehlen.

Maäänner und Frauen des Auslandes

[1251]

Nach authentischen und zum Theil unbenutzten Quelen dargestellt von Emile Frensdorff, Doktor der Philosophie.

Das Ausland ist bei uns oft überschätzt, oft nicht nach Verdienst gewürdigt worden. Für das unparteiische, gerechte Urtheil fehlte meist für diejenigen Schriftsteller, welche das Ausland besprachen, die geeignete Zeit, so wie der richtige Standpunkt. Früher, als Deutschlands Entwickelung noch im Keime lag, glaubte man, das Gute der Fremde nicht genug empfehlen zu können, und entstellte darüber, was die Heimat Treffliches in ihrem Schoße barg. Als das Vaterland sich erhob und ebenbürtig in die Reihe der modernen Völker zu tre⸗ ten begann, wollte man von England, Frankreich und Belgien nichts mehr hören. Was zuerst leidenschaftlich geliebt worden war, das erfuhr nun arge Vernachläs⸗ sigung. Es waltete die Furcht, als ob die eigenthüm⸗ liche Entfaltung könnte gefährdet werden durch die Herrschaft des Fremden. So fehlte die geeignete Zeit zu einem Werk, wie es der Verleger dem Publikum bieten möchte.

Auch an dem richtigen Standpunkt der betreffenden früheren Autoren gebrach es befelhen⸗ denn sie waren als Deutsche auf todte Mittheilungen angewiesen und lobten oder tadelten mit Leidenschaft. Schrieben sie

im Auslande, befing sie, wenn auch unbewußt, die aus⸗ ländische Umgebung, und die reine Auffassung war auch dann nicht immer möglich. Der richtige Standpunkt mangelte hier, wie drüben.

Die Zeiten haben sich geändert. Deutschland hat den Einfluß des Fremden nicht mehr zu fürchten. Es kann dem, welcher davon zu erzählen weiß, ruhig und auf⸗ merksam zuhören, wenn die Erzählung ihre Berechti⸗ gung in sich trägt. Seiner selbst gewiß, mag es ohne jegliche Gefahr ersehen, wie das Verkannte in ein bes⸗ seres Licht gesetzt und das Bekannte durch warme Dar⸗ stellung dem Gefühle nahe gelegt wird. Daher kom⸗ men Emile Frensdorff's Männer und Frauen des

1“ Sb 1“ 8

ihm, wie es der Titel verspricht, authentische und zum Theil unbenutzte Quellen. Daß er sich das deutsche Verständniß bewahrt, darüber beruhigt seine Schrift: De l'Allemagne moderne, durch die er unserer Literatur und Poesie in so manchem ausländischen Kreise Geltung verschafft, und der auch in Deutschland die ehrenvollste Anerkennnng geworden. Dies Alles dürfte ewiß Veranlassung sein, den Standpunkt des Verfas⸗ sers als den rechten zu bezeichnen.

Känner und Frauen des Auslandes .

werden sich in monatlichen Lieferungen das Leben und Wirken der interessantesten nicht vaterländischen, noch lebenden oder jüngst verstorbenen Persönlichkeiten zum Gegenstande der Besprechung wählen.

Lamartine, Guizot, Alfred de Vigny, George Sand, Lamennais, Töpfer, Alfred Michiels, Mme. Emile de Girardin, Mme. Desbordes⸗Valmore, PiusIX., Peel, O'Con⸗ nel, de Potter, Nothomb, Rogier u. s. w. u. s. w. werden dem Leser in einer Form vorgeführt, die ernstes Studium zum Grunde hat, aber dasselbe lieber versteckt, als zur Schau trägt.

Der Verleger behält sich vor, die Reihenfolge der verschiedenen Gemälde später zu bestimmen.

Das Werk wird in 12 Monats⸗Lieferun⸗ gen à 3 bis 4 Bogen in groß Oktav⸗Format ausgegeben.

Der Pränumerations⸗Preis für diese Lie⸗ ferungen, welche einen stattlichen und ele⸗ ganten Band bilden, der mindestens 12 Bio⸗ graphieen enthalten wird, beträgt 2 Thlr. 20 Sgr. 1

Die erste Lieferung (Lamartine) wird im Monat Janunar ausgegeben.

Alle Buchhandlungen des In⸗ und Aus⸗ landes nehmen Subscriptionen entgegen.

Berlin, im Dezember 1847.

8 Alerxrander Duncker,

Königl. Hofbuchhändler.

11““

Durch alle Preußischen Buchhandlungen ist zus haben:

Der Bote, ein Volkskalender

für alle Stände auf das Jahr 1848. 14ter Jahrgang. 1. Ausgabe, geheftet, mit dem schö⸗ nen Kunstblatt Madonna nach Murillo, 10 Sgr. 2. Ausgabe, mit Papier durchschossen, und dem Kunstblatt: Mein liebes Kätzchen, 12 Sgr. Dieser auf schönem Papier gedruckte, 16 Bogen starke Volkskalender ist einer der reichhaltigsten und interessantesten, welcher trotz aller Konkurrenz jedes Jahr mehr Abnehmer gewinnt. Der Bürger, wel⸗ cher dieses Volksbuch einmal gekauft hat, wird es gewiß mit Vergnügen jedes Jahr anschaffen.

NMNeuen Berliner ¹ 8 2 2 0 Musik-Zeitung, herausgegeben von Gustav Dock, im Verein theoretischer und praktischer Musiker. Der erste Jahrgang 1847 enthielt Beiträge von: W. Altmann in Breslau. Angermann. Dr. F. S. Bamberg in Paris. Banck in Dresden. C. Böhmer. Dr. Faist in Stuttgart. A. Gathy in Paris. Fl. Geyer. Granzin in Danzig. J B. Gross in Petersburg A. Haupt. W. Hertz- berg. - Jähns. Dr. A. Kahlert in Breslau. Kambach in Posen. Mus.-Dir. Klage. E. Köh ler in Breslau. E. Kossak. H. Krigar. Dr.

Kullak. Dr. Lange. Dr. Malleno in Wien. —,

Marcull in Danzig. Dr. C. Mählstein in Prag. Neecb in Frankfurt a. M. C. von Oertzen in N Strelitz. J. Petersohn in Marienwerder. Lu- Rellstab. A. G. Ritter in Merseburg. G. E. mer in Rom. Dr. J. Schladebach in Dresden. J. P. Schmidt. O. K. F. Schulz in Frankfurt. Schwiening in Friedland. Teschner. O. Tichz sen. Tschirch in Liegnitz. Truhn. Ch. Voss. Jul. Weiss. E. A. Wiener in Breslau v. Woringen etc.

Im zweiten Jahrgang wird die Anzahl der Mit- arbeiter noch eine gröfsere Ausdehnung erhalten.

*

Wir ersuchen die gechrten Abonnenten, die Mel.““ stan.

dungen uns so bald wie möglich zugehen zu lassen

Dum jede Störung in der Expedition zu vermeiden.:

h Ang Ed. Bote & G. Bock in Berlin, Jägerg,

1 92it Schweidnitzerstr. 8, setmnes

Bestellungen nehmen an:

str. 42, in Breslau,

3 e⸗ wie aulserdem alle Post-Anstalten, Buch- und

Musikhandlungen des In- und Auslandes.

8

In meinem Verlage erscheint und ist in der

Nicolaischen Buchhandlung

in Berlin, Brüderstraße Nr. 13, [1254] zu erhalten: “¹“]

der E1

Forst von Dr. Ferdinand Schubert. Mit 127 in den Terxt eingedruckten Holzschnitten. In fünf Heften. ¹ Gr. 8. Jedes Heft 16 Sgr.

Das erste und zweite Heft ist in allen Buchhand⸗

lungen einzusehen, und die übrigen Hefte werden in re⸗ gelmäßigen hütsen Zwischenräumen geliefert werden. Leipzig, im November 1847. F. A. Brockhaus.

M 1“ =

HDas Abonnement deträgt:

2 RKthlr. für †¼ 8 4 e - ½2 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis-Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Hogen mit 2 Sgr. berechnet.

““ 5*

1166

g e m

eit

24884 . gir. 8 9 Alle Post-Anstalten des In

und Auslandes nehmen Hestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Behren-Htraße Kr. 57.

Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr. 8

Berlin, Freitag den 3l1sfe⸗

Dezemb

111“ Ssit hid 1 bin Ken Ha Isstiun Fmh

. Wö“ 8 ET11131

Die Allgemeine Preußi Zei 8 8 i 1 ini 1

i rxebn ge ußische Zeitung wird, wie es früher bei dem Vereinigten Landtage der Fall war, auch die bevorstehenden

standischen Ausschusses vollständig und mii möglichster Beschleunigung mittheilen. h vwirken zu wollen, daß wir die Stärke der Auflage gleich zu Anfange des Quartals danach bemessen können.

An die Leser.

1847.

Verhandlungen des Vereinigten

Wir bitten daher die respektiven Abonnenten, ihre Bestellungen gefälligst rechtzeitig so Später, nach Beginn desselben, eintretende Abonnenten würden auf vollständige

8 der dann bereits erschienenen Nummern vielleicht nicht immer mit Bestimmtheit rechnen dürfen. Wir hielten es um so mehr für Pflicht, hierauf besonders aufmerksam zu machen, uns zur Zeit des Vereinigten Landtags vielfach außer Stande sahen, verspäteten Abonnenten nach Wunsch zu genügen.

(Behrenst Der vierteljährliche Pränumerations⸗Preis beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. Bestellungen für Berlin werden in (Behrenstraße Nr. 57) gemacht; jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Abonnent erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor dem angegebenen Datum,

ins Haus berechnet.

8 . 8 1 8 1““ Amtlicher Theil. uland. Berlin. Verordnungen des General⸗Post⸗Amts. Nochmals 1 Kölnische Zeitung in Sachen einer angeblichen kurhessischen Denk⸗ hrift. Rhein⸗Provinz. Eisstand auf dem Rhein bei Koblenz.

Seutsche Bundesstaaten. Königreich Bavern. Hofnachrichten.

Instruction wegen der Censur⸗Anfhebung. Die Kollekte für die prote⸗ stantische Kirche in Eichstädt. Großherzogthum Hessen und bei

8 Rhein. Abreise des Prinzen Alexander.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Stipulationen mit dem römischen Hofe durch Graf Bludoff.

Frankreich. Paris. Messe in den Tuilerieen. Versammlung von Deputirten. Die Reform⸗Fragen. Abd el Kader. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Beschenkung und Speisung er Armen zu Weihnachten. Irländische Zustände. Sterblichkeit in London. Die letzten Fallissements. Vermischtes.

Schweiz. Tagsatzung. Erklärungen der Gesandten von Unterwalden und Freiburgs. Die Verhandlungen über Unterwalden’'s Zahlungs⸗ Erbieten. Ferien. Kanton Bern. Auflösung zweier Divisions⸗ stäbe. Die Berathung über die militairischen Verhaltnisse von Tessin. Verhandlungen über Freiburgs Finanz⸗Verlegenheit. Untersuchun⸗ gen. Kanton Luzern. Proclamation des Großen Raths. Neue konservative Zeitung. Annahme verschiedener Regierungs⸗Anträge. Die Wahl⸗Ablehnungen und Entlassungs⸗Gesuche. Erzesse in Mün⸗ ster. Unglücksfall in Luzern. Verfolgungs⸗Antrag. Die Oeccu⸗ pationslast. Truppen⸗Beorderung nach Schwyz. Verluste und Ge⸗ sundheits⸗Zustand unter dem Militair. Patriotismus der Unterwald⸗ nerinnen. Sonderbunds⸗Akten. Kanton Uri. Abreise der Tag⸗

zungs⸗Gesandten. Kanton Schwoz. Die Instruction für die Ge⸗ Adtschaft. Kanton Glarus. Anklage gegen Alt⸗Zeugherrn Lschudi. Kanton Genf. Strich durch das Bibliotheks⸗Budget. Schreiben aus Bern. (Das Diner Sir St. Canning's.) Seeg Handels⸗ und Börsen⸗Nachrichten.

a⸗nufführung von Eleven der Königl. Akademie der Künste. Wissen⸗ schaftlicher Kunstverein. Zur militairischen Memoiren⸗Literatur. (Schluß.)

Florenz. Pampaloni †.

Amtlicher Theil. 8

Se. Durchlaucht der Erbprinz von Sachsen⸗Meiningen ist von Meiningen hier angekommen. 1A“

Dem Bandagisten Adam Kohl zu Köln ist unter dem 256. ember 1847 ein Patent .

auf einen elastischen Schnürstrumpf, in der durch Zeichnung,

Beschreibung und Muster nachgewiesenen Construction, so

weit letztere für neu und eigenthümlich erkannt worden ist,

auf fünf Jahre, von jenem Tage angerechnet, des preußischen Staats ertheilt worden. 8 ——-— 8 Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheim und Ober⸗Appellationsgerichts⸗Chef⸗Präsident, von Frankenberg⸗ Ludwigsdorf, von Posen. v“

Michtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 30. Dez. Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗ Departements enthält die Verordnung, nach welcher die Vermerkung der Namen der unterweges sich zur Mitreise meldenden Personen vor der Aufnahme derselben in den Postwagen erfolgen muß; desgleichen betreffend die Absendung der Berichte, welche auf Cours⸗Verhältnisse bezügliche Beschwerden oder Anträge enthalten, nicht unmittelbar an das General⸗Post⸗Amt, sondern an den Bezirks⸗Post⸗Inspektor; desgleichen betreffend Thurn und Taxische Post⸗Anstalten, auf welche die Porto⸗Moderation für Paket⸗Sendungen auf der Eisenbahn An⸗ wendung findet.

Berlin, 30. Dez. Der unseren Lesern bereits hinlänglich be⸗ kannte Korrespondent der Kölnischen Zeitung, welcher sich bei seinen Mittheilungen der zuverlässigsten Quelle rühmt, gleichwohl aber unter dieser Maske häufig seine eigenen Phantasieen vorführt, hatte

in jenem Blatte gemeldet, es seien hier aus Kassel Nachrichten sehr

ernster Art über ziemlich bedenkliche Ereignisse, die sich dort vorbe⸗

reiten, angekommen; hieran hatte er aus jener zuverlässigsten Quelle

die Mittheilung geknüpft: 8 8 „Se. Königl. Hoheit der Kurfürst habe dem deutschen Bundestage bereits eine ausführliche Denkschrift übergeben, von welcher er den Höfen von Berlin und Wien eine besondere Abschrift habe zustellen lassen (hierher habe der General von Amelunxen sie überbracht); im ersten Abschnitt dieser Denkschrift werde ein ausführliches Bild der Begegnungen entworfen, denen der Kurfürst seit Jahren aus⸗ gesetzt gewesen; im zweiten Abschnitt werde formell und juridisch die Berechtigung des verstorbenen Kurfürsten bestritten, bei Ver⸗ leihung der Verfassung so weit zu gehen, als er wirklich gegan⸗ gen, und endlich würden die Eventualitäten etwas schärfer ins Auge gefaßt, die aus dem hierdurch bedingten Benehmen des jetzt regie⸗ renden Kurfürsten möglicherweise folgen könnten, indem der Kur⸗ fürst, als Mitglied des deutschen Bundes, diejenige Hülfe in An⸗ spruch nehme, auf welche er unter diesen Umständen ein Anrecht zu haben glaube.“

Wir haben hierauf diese Nachricht, so weit sie Berlin⸗ betrifft, für ungegründet erklärt, insbesondere gesagt, daß eine Denkschrift der Art hierher nicht mitgetheilt, vom Herrn General von Amelunxen nicht überbracht sei, und die Wahrheit der Nachricht auch, insoweit sie Frankfurts und Wiens gedachte, in Zweifel gezogen.

Leider sind wir genöthigt, nochmals auf diesen Umstand zurück⸗

vmnmonn

der Expedition

frei

gesandt. Auswärtige, des In⸗ oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen bei den resp. Post⸗Aemtern. Bei einzelnen Nummern des Blattes wird der Bogen mit 2 ½ Sgr.

zukommen, weil jener Korrespondent den Versuch nicht scheut, die Zu⸗ verlässigkeit seiner Quellen durch die Behauptung zu retten, daß un⸗ sere Berichtigung nicht die Sache, sondern nur den Nebenumstand die Ueberbringung des fraglichen Memoires durch den General von Amelunxen betroffen habe.

„Indem wir so redet er in Nr. 357 der Kölnischen Zeitung in unseren Artikeln die schwierige und zum Theil selbst undank⸗ bare Aufgabe zu erfüllen haben, Partieen der Zeitgeschichte, nament⸗ lich insofern sie von einem allgemeineren politischen Interesse sind, zu

einer Zeit ans Licht zu ziehen, wo sie dem Blicke des größeren Pu⸗ blikums noch mit einem meist dichten Schleier verhüllt sind, kann es nicht fehlen, daß in Beziehung auf Nebenumstände, Zufälligkeiten und Personalien sich hin und wieder ein Irrthum einschleicht. Die Be⸗ richtigung, welche die Allg. Preuß. Zeitung uns in Beziehung auf unsere Artikel über die kurhessischen Verfassungs⸗Verhältnisse hat zu Theil werden lassen, nöthigt uns zu dieser persönlichen Bemerkung. Während genanntes Blatt mit so großer Selbstgefälligkeit sich an Nebenumstände anklammert und sie als ungegründet hinstellt, hat der eigentliche und wesentliche Kern unserer Mittheilung seine ofsi⸗ zielle Bestätigung bereits erhalten. Die nunmehr erfolgte offizielle Erklärung des Kurfürsten von Hessen, daß er eine Veränderung der Verfassung beabsichtige, rechtfertigt die Wahrheit dessen, was wir in Beziehung darauf gesagt haben, in vollem Maße, wobei wir es der Allg. Preuß. Zeitung immerhin glauben wollen, daß vielleicht nicht der General von Amelunxen die desfallsige Meldung hierher überbracht hat, und wobei selbst das, was wir mit Beziehung auf eine dieserhalb von dem Kurfürsten an das hiesige Kabinet mitge⸗ theilte Denkschrift gesagt haben, völlig bestehen bleibt. Der ganze Sinn der Berichtigung der Allg. Preuß. Zeitung geht nur dahin, daß nicht der General von Amelunxren diese Denkschrift vierher überbracht habe. Es bezeichnet dieses recht Berichtigungen, die sich eine Art offiziellen Charakters beilegen wollen und doch selbst damit prunken, nichtamtlich zu sein. Es wird das, was wir hier gesagt haben, auch unsere Leser und die Redaction dieses Blattes überzeugen, daß wir guten Grund hatten, zu sagen, die Nachricht sei uns aus „zuverlässi⸗ ger Quelle“ zugegangen.“

So weit der Korrespondent der Kölner Zeitung.

Wir aber erwiedern: daß wir nicht die Nebenumstände, sondern seine ganze Erzählung, so weit sie Berlin betrifft, als völlig unrich⸗ tig bezeichnet haben, und wiederholen diese Versicherung unter dem Zusatze, daß weder der General von Amelunxen, noch eine andere Person ein Memoir der bezeichneten oder ähnlicher Art hier überge⸗ ben hat.

Nicht auf den Charakter der Amtlichkeit, aber auf den der Zu⸗ verlässigkeit machen unsere Behauptungen Anspruch, während wir es übrigens nur unseren Lesern überlassen können, ob sie nach den ge⸗ machten Erfahrungen uns oder dem Korrespondenten ⁴¼ der Kölner Zeitung dem Anslichtzieher der dicht verschleierten Partieen der Zeitgeschichte größeren Glauben schenken wollen.

Rhein⸗Provinz. Aus Koblenz vom 26. Dezember mel⸗ det die Düss. Ztg.: „Da der Rhein hier seit gestern Abend gan, 9

xanrnaae h

Musik⸗Aufführung von Eleven der Königlichen 1 Akademie der Künste. 1 8

(Den 29. Dezember.)

Wie alljährlich, hatte die Akademie der Künste ihren Musik⸗Eleven ch in diesem Jahre eine Compositions⸗Aufgabe gestellt und einen Instru⸗ alsatz in Form einer vierstimmigen freien Doppelfuge zum Gegen⸗ de derselben gewählt. Die Hauptbedingungen, welche sich an die Auf⸗ e knüpften, waren: ein gegebenes erstes Subjekt während die Er⸗ ndung des zweiten dem Bearbeiter überlassen blieb und eine der Fuge vorangestellte Introduction. Als Orchestermittel sollten, außer dem Streich⸗ vertt, nur Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotten, Hörner und Pauken be⸗ werden. Drei aus der Zahl gelieferter Arbeiten kamen mit vor und wischen gestellten Gesangstücken der Eleven am Mittwoch im Saale Sing⸗Akademie zur öffentlichen Aufführung.

Was die Einrichtung im Allgemeinen betrifft, dergleichen Compositions⸗

Aufgaben zu stellen, so verdient sie jedenfalls, als eine die Ausbildung der esen fördernde, höchste Anerkennung. Die jungen Komponisten werden dadurch zum ernsteren Schaffen angespornt und erhalten gleichzeitig durch die Ausführung der Werke die Gelegenheit, deren Wirkung zu erproben. Die Abe selbst hat insofern unsere volle Zustimmung nicht, als den Bear⸗

in durch das gegebene erste Thema eine Beschränkung auferlegt nde, die der Entfaltung etwa schon vorhandener größerer oder geringerer Selbstständigkeit und Eigenthümlichkeit der Erfindung hemmend in den Weg

mußte.

LCeaet dürfen die zur Ausführung gelangten Fugen sämmtlich als ehrenwerthe Arbeiten bezeichnet werden, die nicht nur von ernstem Studium, von Fleiß und vielem technischen Geschick, sondern auch von nicht unbedeu⸗

em schöpferischen Talent Zeugniß geben. Die Arbeiten von Nessler ud Stein hätten sich jedoch durch ein charalteristischer erfundenes zweites Fhema jedenfalls noch wirksamer gestaltet. Die gelungenste der drei Fu⸗ ürfte daher die von Fleischer sein, deren klar auseinander ge⸗ haltene Themata geschickt und anziehend durchgeführt sind. „Außer Fiesen Fugen hörten wir noch eine Motette von Ebeling, eine Arie von Fleischer und ein mehrstimmiges Gesangstück mit Orchester von Stein, Compositionen, die ebenfalls Gelungenes und Anziehendes zu Tage förder⸗ zen. Eine zahlreiche Zuhörerschaft wohnte den Leistungen der Eleven mit sichtlichem Interesse bei. LZ 1

Wissenschaftlicher Kunst⸗Verein. Berlin. In der Versammlung des wissenschaftlichen Kunst⸗ am 15ten wurden dem Vereine als neuhinzugetretene Mitglieder vorgestellt: Die Herren Gurlitt, Landschaftsmaler, E. Hopfgarten, Bildhauer, Lorenz, Medailleur, J. Schrader, Geschichtsmaler, von Viebahn, Geheimer Ober⸗Finanzrath. An Kunstgegenständen waren aufgestellt: 1) Eine Mutter mit dem schlafenden Kinde auf dem Schooße, von Meyer⸗ heim. Nur eine schlichte deutsche Bauerfrau aus dem Harzlande, und doch wüßten wir keine Madonna alter und neuer Zeit nachzuweisen, welche das, was wir „Mutterseligkeit“ nennen, in so inniger Weise ausdrückt. Das Bildchen ist mit einer Liebe und Vollendung gemalt, daß es neben den besten Holländern der besten Zeit sich als vortrefflichstes Kabinetsstück gel⸗ tend machen wird. 2) Der Einzug Alexander's in Babplon, von Thorwaldsen, Gips⸗Abguß auf einer einzigen Platte, von Eichler, mit Benutzung der von Thorwaldsen nachträglich gemachten Abänderungen und Zusätze. Seit zwei Jahren war der Kunst⸗ händler Eichler beschäftigt mit diesem hinsichtlich der technischen Ausführung höchst schwierigen Werke; dafür hat er nun auch die Genagthuung, daß er für Kunst⸗Akademieen, Museen, Künstler und Kunstfreunde die Anschaffung einer der genialsten Schöpfungen des berühmten Dänen nesentlich erleich⸗ tert hat. 3) Fannp Hensel, nach einer von dem Professor Hensel in früheren Jahren gemachten Zeichnung, in Kupfer gestochen von Mandel; ein werthvolles Erinnerungsblatt an die Verklärte für ihre zohlreichen Ver⸗ ehrer und Freunde. 4) Medaille auf die Errichtung des Frisrichs⸗Denk⸗ mals in Breslau von Lorenz. Auf der Hanpiseite die Reiter Statue Frie⸗ drich's 11. nach Kiß, auf der Kehrseite ein Eichenkranz mit den Worten: Aus Dankbarkeit die Schlesier 1842. Durch die vortreffliche Ausführung der Denkmünze auf Beurh hatte Herr Lorenz sich bereits rihmlichst be⸗ kannt gemacht, und diese neueste Arbeit wird ihm nicht mindere Unerkennung erwerben. 5) Vom Professor Zahn 5 farbige Tafeln des nichstens er⸗ scheinenden 17ten Heftes seiner Ornamente aller klassischen Kunst⸗ Epochen. Taf. 81. Eine der reichsten und geschmackvollsten Wände aus der Casa della Toeletta dell' Ermafrodito zu Pompeji, ausgegraben am 1. April 1836. Auf einem der rothen Seitenfelder befindet sich eine schöle schwe⸗ bende Gruppe: Faun und Bachantin. Auf einer in den Dnrchsihten ge⸗ malten Säulenhalle befindet sich eine schöne Acroterie, den Kanpf eines Centauren mit einem Sezcger vorstellend. Taf. 82. Sechs der shönsten aufsteigenden Ornamente auf schwarzem Grunde, wovon besonders der gol⸗

dene Kandelaber mit grünem Stabe gut in Bronze auszuführen sein wünde.

Taf. 83. Sechs Wand⸗Mosaiken aus dem 12ten Jahrhundert in der Kirche der Martorana zu Palermo, in ihrem ganzen Goldschmuck erscheinend. Taf. 84. Vier bemalte Stuckgesimse aus verschiedenen Gebäuden zu Pompeji. Taf. 85. Vier antike griechische Elfenbein⸗Basreliefs und ein griechisches Basrelief in Terracotta. Die Elfenbein⸗Skulpturen waren früher im Besitz des Prof. Zahn und jetzt im Besitz Sr. Majestät des Königs von Bayern. Alle fünf Tafeln sind durch lithographischen Farbendruck auf das vollkommenste aus⸗ geführt. Herr Zahn theilte mit, daß dieses Werk seiner Vollendung nahe sei, so daß bald alle Kräfte der technischen Ausführung der dritten Folge seines größeren Werkes, „Pompeji, Herculanum und Stabiae“, gewidmet werden sollen, dessen 21stes Heft in einigen Monaten erscheinen und welches die Resultate der in den letzten zwanzig Jahren gemachten Entdeckungen enthalten wird. 6) Von L. Burger, das emanzipirte Amazonenheer in acht Blättern, Verlag von Schröter. Die technische Ausführung des in der Steindruckerei von Th. Bösche durch E. Schmidt ausgeführten kolo⸗ rirten Druckes gehört zu den gelungensten, wir dürfen sagen räthselhaftesten Kunstdrucken, die in neuerer Zeit ausgeführt wurden. Die humoristischen Zeichuungen haben bereits eine große Verbreitung erhalten und werden als ein Neujahrsscherz willkommen 88 Der Pro⸗ fessor Tölken gab über die Entstehung des Alexanderzuges von Thorwald⸗ sen, welcher bekanntlich im Auftrag Napoleon’'s für den zur Residenz des Königs von Rom bestimmten Quixinal⸗Palast 1812 gemacht wurde, einige nähere Mittheilungen, die um so interessanter waren, als Professor Tölken damals in Rom verweilte und Thorwaldsen oft in seinem Atelier besuchte. Es war dieselbe Zeit, als Napolcon seinen Kriegszug nach Moskau antrat. Dr. Förster erstattete Bericht über das in dem Saale des Vereins der Kunstfreunde (unter den Linden) aufgestellte große Oelgemälde von Rud. Lehmann ans Hamburg, in Rom gemalt: Die Segnung der pontinischen Sümpfe durch Papst Sirtus V. im Jahre 1590. Das Gemälde zeichnet sich durch den Reichthum der Composition, durch eine ausgeprägte Charakteristik der italienischen Nationalität in den Phyvsiognomieen und Bewegungen der Personen Uind durch ein Kolorit, welches Saft und Kraft hat, aus. Daß unter ge⸗ genwärtigen Verhältnissen ein Bild, welches die Segnung der Waffen der guardia civica durch Pius IX., den Ciceruacchio an seiner Seite, vorstellte, mehr Theilnahme, als eine Segnung der pontinischen Sümpfe in Rom ge⸗ funden haben würde, dürfte nicht zu bezweifeln sein; immer wird aber auch dieses Bild sich in Berlin der besten Aufnahme zu erfreuen haben, und sei es hiermit allen Freunden der Kunst zu näherer Bekanntschaft empfohlen