aat über kurz oder lang die — Kanal⸗, Assekuranz⸗ und sonstigen Konzessionen 127 renten zurückkaufen wolle (ein Gegensatz zu “ scerdi⸗ rung vor der National⸗Versammlung) und nehme dhncon⸗ e Freiheit, 5,000,000 Fr. aus den Assekuranz⸗ 2eg 88 be- 8. 2 von 1848 einzuschmuggeln. Mit den vggerg-e 2 . ditional⸗Grundsteuer zu 45 Centimen sehe es eben g aus, de s 8 1
sein, mit der Nachricht, daß Graf öö“ beauftragt worden sei, ein Ministerium zu bilden, und daß der Papst die ihm von demselben vorgelegte Liste genehmigt habe. Nom, beüe⸗ hinzugefügt, sei voll⸗ kommen ruhig; man erwarte eine Kriegsert Oesterreich; Herr Galetti wäre zum Polizei⸗Direktor von Rom ernannt worden.
8 Folgende beide Ministerlisten cirkulirten diesen Morgen: 1) Ba⸗
Er sage darin, daß der St
de. Auswärtiges; Portalis oder Flocon, Inneres; Cremieux, Justiz; Fe. ; — oder Cavaignac, Krieg; Carnot, Unter⸗ richt; Bethmont, Handel; Bineau, öffentliche Arbeiten. ,2) Jules Favre oder Recurt, Inneres; Bastide, Auswärtiges; Duvivier, Krieg; Duclerc, Finanzen; Flocon, Marine; Pagnerre, öffentliche Arbeiten. Cremieux, Carnot und Bethmont würden hiernach ihre bisherigen Portefeuilles (Justiz, Unterricht und Handel) behalten. Dueclerc war bisher Unterstaatssecretair der Finanzen; Bastide (ehemaliger Redac⸗ teur des National) Unterstaatssecretair der auswärtigen Angele⸗ iten. genhen Chefs der Firmen Rothschild zu London und Frankfurt sind hier bei Herrn James von Rothschild eingetroffen, um angeblich über die Mittel zur Aufrechthaltung des europäischen Kredits zu berathen. In Paris kehrt das baare Geld wieder in ansehnlichen Massen in den Verkehr zurück, das Agio auf Gold ist sehr gewichen, und Bank⸗ Billets werden willig gegen Münze gewechselt.
London, 10. Mai. Die gestrigen Parlaments⸗Verhandlungen boten kein erhebliches Interesse. Das Oberhaus kam nur zusam⸗ men, um nach der viertelstündigen zweiten Lesung einer Bill zur Vor⸗
beugung von Betrügereien wieder aus einander zu gehen. Im Unter⸗ hause brachte bei Eröffnung der Sitzung Lord George Bentinck, als eifriger Schutzzöllner, triumphirend zur Sprache, daß Ihre Ma⸗ jestät die Königin befohlen habe, die Damen bei Hofe möchten ohne alle Kleidung erscheinen (großes Gelächter), die nicht von britischer Fabrication sei. Der Gegenstand veranlaßte eine kurze Debatte, da die Frage an die Minister damit verbunden war, ob sie als Rath⸗ geber der Krone dies der Königin angerathen und das Prinzip des freien Handels hiermit aufgegeben hätten. Lord John Russell verneinte dies; die Sache gehe das Ministerium nichts an und ge⸗ höre in das Bereich des Lord⸗Kammerherrn. Unter großer Heiter⸗ keit des Hauses, das die schutzzöllnerischen Behauptungen Lord Ben⸗ inck's verspottete, wurde über Schutz⸗System und Freihandel hin ind her gesprochen. Oberst Thompson war über die Verord⸗ nung der Königin ungehalten und meinte, sie müßte von irgend einem Hofmann Polonius ausgedacht sein. Von einer Dame sei sie gewiß nicht ausgegangen, da Frauen einen zu ge⸗ sunden Verstand haben. Nachdem man diesen Gegenstand hatte fal⸗ len lassen, beklagte sich Herr Macgregor über die auf den Werf⸗ ten herrschende Verschwendung, wo Schiffe, kaum gebaut, wieder aus einander genommen und Versuche ohne Ende angestellt würden. Herr
1“
70 ““ der bereits niedergesetzt sei,
Ward verwies ihn auf den Ausschuß, um alle für 88 Flotte 2 untersuchen. Herr Urquhart wollte darauf den Minister des Auswärtigen wegen der Einmischung in die portugiesischen Angelegenheiten zur Rede stellen. Er fing 12 dem Ende an, die Beziehungen Englands zu Portugal seit 1829 durchzugehen, war aber erst bis 1830 gekommen, als das Haus aus⸗ gezählt ward. Er hat in der heute begonnenen Sitzung bereits an⸗ gekündigt, daß er seinen Antrag nächstens wiederholen, ferner den Kron⸗Anwalt morgen über Dänemark und Spanien befragen werde.
Aus dem Umstande, daß die dänische Regierung die vor kurzem hier gemachte Bestellung wegen Lieferung von 10,000 Gewehren, von denen 2000 bereits abgeschickt sind, wieder zurückgenommen hat, schließt die Times auf eine baldige Herstellung des Friedens zwischen Dä⸗ nemark und Deutschland durch die Vermittelung Englands.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 7. Mai. Die hiesigen Zeitungen enthalten Folgendes: 6 2 „Allerhöchster Gnadenbrief. Von Gottes Gnaden Wir, Nikolaus der Erste, Kaiser und Selbstherrscher aller Reußen u. s. w., Unserem lieben und getreuen Adel des Gouvernements Liefland. Der Adel der Ostsee⸗Gouver⸗ nements hat sich stets und bei jeder Gelegenheit, sowohl inmitten der Seg⸗ nungen des Friedens, als auch während der Kriege früherer Zeiten, durch unwandelbare Treue und warme Liebe zu Thron und Vaterland ausge⸗ zeichnet. Gegenwärtig berichtet der Militair-Gouverneur von Riga, daß der Adel des Gouvernements Liefland, vom Wunsche beseelt, einen neuen Beweis seines Eifers für das Gemeinwohl an den Tag zu legen, einmüthig beschlossen hat, 300 Pferde für die Artille⸗ rie⸗ Parks zu stellen und außerdem eine Summe zum Ankauf von Pferden für die übrigen Truppentheile darzubringen. Indem Wir diese Darbringungen, ihrer Bestimmung gemäß, zu verwenden verordnen und in ihnen einen unter den gegenwärtigen Umständen unzweifelhaften Beweis der lobenswerthen angestammten Gesinnungen des liefländischen Adels erblicken, bezeugen Wir mit innigem Vergnügen Unserem gesammten lieben und getreuen Adel des Gouvernements Liefland Unsere Kaiserliche Erkenntlichkeit und Unser besonderes Wohlwollen, in der vollen Ueberzeu⸗ gung, daß die ritterlichen Eigenschaften, die von Alters her diese ausge⸗ zeichnete Corporation zieren, für immer unwandelbar bestehen werden, gleich⸗ wie Unsere Kaiserliche Gnade gegen sie unverändert bleiben wird. St. Pe⸗ lersburg, den 25. April 1848. (gez.) Nikolaus.“
8
Dänemark. Kopenhagen, 9. Mai. (Börs. H.) Ge⸗ neral Hedemann hat den Befehl in Alsen dem Obersten Hansen über⸗ geben und sich mit seinem Stabe nach Fühnen begeben, wo er als kommandirender General fungiren wird. Vorher hat er noch dem preußischen General Wrangel die gegenseitige Auslieferung sämmtli⸗ cher auf beiden Seiten vom Beginne des Krieges an gemachten Gefan⸗ genen vorgeschlagen. Die Antwort des Generals Wrangel, welche bereits im Hauptquartier eingetroffen, solle sofort mitgetheilt werden. Hedemann dankt in seinem im Fädrelandet abgedruckten Briese für die humane Behandlung der dänischen Gefangenen von preußi⸗ scher Seite, und auf die Aeußerung Wrangel's, daß, wenn die Ge⸗ fangenen in Kopenhagen nicht in gleicher Weise behandelt würden, er (Wrangel) zu seinem Leidwesen eine Veränderung in dieser Be⸗ handlung der Gefangenen eintreten lassen müsse, erwiedert Hedemann, ihm fehlten amtliche Berichte über diesen Gegenstand aus Kopenha⸗ gen, er wisse nur, daß die verwundeten Feinde auf Augustenburg eben so gut wie die Dänen behandelt würden, indeß schlage er zur voll⸗ kommenen Beruhigung Sr. Excellenz eine gegenseitige Auswechselung
“
aller vom Beginn des Krieges bis zu diesem Augenblick gemachten Gefangenen vor.
Meteorologische Beobachtungen.
Nach eimnmaliger Eeobachtung.
10 Uhr.
1848. 13. Mai.
Morgens V Nachmittags
Abends 6 Uhr. 2 Uhr. 1
338,55Par. 337,43 /Par. 338,25 Par. Quellwärme P+ 11,4 ° n. + 19,2 ° n. + 16,7° R. Flusswärme —+ 6,1 °% Rn. † 5,8 0° R. + 7,60 R. Bodenwärme 64 pCt. 34 pPCt. 48 pCt. Ausdünstung Wetter trüb. V heiter. heiter. Niederschlag 6 “ 0NO. 0NOo. 00. Wüurmewechsel + 19,9 Wolkenzug. . .. — V 0NO + 11,6° 338,09 Par... + 15,8°k. 49 pcCt. 0No.
Luftdruck
Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung.
14,609 R.
Tagesmittel:
.4 6,80 n..
14*“
Montag, 15. Mai. Im Opernhause. 78ste Schauspielhaus⸗ Abonnements⸗Vorstellung: Faust, dramatisches Gedicht von Göthe, in 6 Abth. Ouvertüre, Entreakts und die sonst zur Handlung gehörige Musik ist theils von dem Fürsten Radziwill, theils vom Kapellmeister Lindpaintner. Anfang 6 Uhr. 11“]
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Schauspiel⸗ haus⸗Preisen verkauft:
Ein Billet im Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr., ein Billet in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr., ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20. Sgr., ein Billet im Parterre, in des Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr., ein Billet im Amphitheater 7 ½ Sgr.
Dienstag, 16. Mai. Im Opernhause. 57ste Abonnements⸗ Vorstellung: Martha, oder: Der Markt zu Richmond, romantisch⸗ komische Oper in 4 Abth., Musik von Fr. von Flotow. Anfang halb 7 Uhr.
Zu verkauft: .
Ein Billet im Parquet, zur Tribüne und in den Logen des zweiten Ranges 20 Sgr.; ein Billet in den Logen des ersten Ran⸗ ges und im ersten Balkon daselbst 1 Rthlr.; ein Billet im Parterre, in den Logen und im Balkon des dritten Ranges 15 Sgr.; ein Billet im Amphitheater 7 ½ Sgr.
Im Schauspielhause. 67ste französische Abonnements Vorstellung. Hlenriette et Charlot, vaudeville nouveau en 1 acte, par- MM. Xavier et Varin. Un Tuteur de vingt ans, comédie-vaudeville en 2 actes, par Mélesville. 8
dieser Vorstellung werden Billets zu folgenden Preisen
Königsstädtisches Theater. 3
Montag, 15. Mai. Endlich hat er es doch gut gemacht. Lust spiel in 3 Akten, nach einer englischen Idee für die deutsche Bühne bearbeitet von Albini.
Hierauf: Herr Karoline. Kalisch. “ 1 “
Dienstag, 16. Mai. Einmal Hunderttausend Thaler. mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch. 1
Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, von D.
posse
3 Berlin, 13. Mai. Unsere Börse, welche die ganze Woche über flau gestimmt war, neigte sich erst heute wieder einer besseren Tendenz hin, und es zeiagte sich für manche Aktiengattung ein so lebhafter Begehr, daß die Course derselben dadurch beträchtlich stiegen. Bei einiger Nachfrage erweist sich jedesmal ein effektiver Mangel an Stücken, während sich anderseits auch bei dringenden Verkäufen häufig schwer realisiren läßt. Dieses Verhältniß bestimmt offenbar, ohne durch andere Bedingniß begleitet zu sein, den gegenwärtigen Cours⸗ stand; ferner hat man sein Augenmerk jetzt mehr wie früher auf solche Bahnen gerichtet, welche, vermöge ihrer Verwaltungen, Ver trauen oder Mißtrauen hervorrufen. Unter dem Einfluß der letzten Eigenschaft ist der Cours von Potsd. Magdeb. plötzlich von 55 — 45, der Halle⸗Thüringer von 46 — 40 zurückgegangen. Während die Aufmerksamkeit auf den Betrieb der Bahnen immer reger wird, wird sie anderseits mehr von dem sonst beobachteten politischen Horizont abgezogen und findet Beruhigung genug in dem fortwährenden Stei gen der ausländischen Fonds. Aus dieser thatsächlichen Beobachtung stellt sich unzweideutig das Bedürfniß heraus, für die Wiederherstellung des Vertrauens für Eisenbahn⸗Aktien alles Mögliche aufzubieten, damit der wichtigste und umfassendste Theil des National⸗Kapitals nicht weiter
„ 2⁴ 20 1 Kerlinen Nörsée. sinke, vielmehr wenigstens den Standpunkt einnehme, den der Zins⸗ Ertrag im Vergleich zu dem gegenwärtigen Normal⸗Z nssatz rechtferti⸗ gen wird. Es hat sich für die bessere Regelung der gesammten Eisen⸗ bahn⸗Verhältnisse in neuster Zeit die Stimme vieler Besitzer erhoben, und es steht zu erwarten, daß die desfallsigen Bestrebungen ein günstiges Resultat erzielen werden. Was sich sonst über den Geschäftsgang in der abgelaufenen Woche noch sagen läßt, ist die Wahrnehmung, daß aus⸗ wärtige Börsen bereits manche Bestellungen gemacht haben, vor⸗ nehmlich waren heute mehrere Kauf⸗-Ordres von Hamburg hier, wo die Course, ungeachtet der Nähe des Kriegsschauplatzes, fortwährend im Steigen geblieben sind. Eben so günstige Nottrungen treffeu täglich von Paris, London, Wien und Amsterdam ein, welches als das beste Zeugniß für eine gute Entwickelung der politischen Angelegenheiten angesehen werden darf. Wir hegen die Hoffnung, daß in ganz kurzer Zeit die zurückgehaltenen Gelder auch bei uns wieder zum Vorschein kom⸗ men werden, in welchem Fall wir aus Erfahrung voraussehen, daß die Aussicht auf hohen Zinszenuß schwinden dürfte; denn als Beispiel führen wir an, daß feine Wechsel heute bereits willig à 3 pCt. Dis⸗ kont zu plaziren waren. Allerdings fehlt es augenblicklich an derar⸗ tigen Devisen; denn die Stockung im allgemeinen Handels⸗Verkehr
—
geübt.
auf die Courstrung von Wechseln einen mächtigen Einfluß aus⸗ Die wesentlichsten Coursveränderungen der Eisenbahn⸗Aktien beziehen sich diesmal auf Cöln⸗Minden, die von 59 ¼ bis 62 ½ ge⸗ stiegen sind; ferner auf Niederschles. Märk., die sich von 50 — 57 ge⸗ oben haben; dann auf Rheinische, die von 48 — 45 ⅛ wichen; ferner
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auf Stettiner, die à 76 offerirt bleiben; auf Berlin⸗Anhalt. Lit. welche von 78 — 76 ½, so wie Lit. B. von 68 — 66 ½i zurückgingen. Merllich gewichen ist der größte Theil unserer Prioritäts⸗Aktien. Niederschles. Märk. 4Aprozentige fielen von 73 ½ auf 70; 5prozentige 2te Serie von 82 auf 79 ½; 3te Serie von 80 — 73 ½; Potsdam⸗ Magdeb. 4prozentige von 72— 65; 5prozentige à 76 offerirt; Cöln⸗ Miaden 4 ½ůprozentige bis 70. gewichen; Berlin⸗Hamburger Priorität hielten sich begehrt, und blieben à 79 ½ gefragt. Ieg Fonds waren die Umsätze sehr unbedeutend; Staatsschldsch. wichen von 71 ¼ — 70 ½; Bankanth. von 65 ½ — 52 ½, schließen 63 ½ Geld. Wir sprachen bereits oben von dem Steigen der auswärtigen Fonds, und bemerken nun, daß Engl. Russ. von 82 ½ — 87; 4prozen⸗ tige Stieglitz von 63 — 67; Schaz Obnügationen von 43 — 46 ge⸗ st egen sind; poln. Pfandbriefe machten hiervon eine Ausnahme, sind jedoch nur von 81 — 80 ¼ gewichen.
Auswärtige Börsen. Leipzig, 13. Mai. L. D. Part. Oblig. 90 Br., Leipz. B. A. 130 Br. L. Dr. E. A. 86 Br., 85 G. Sächs. Bayer. 712 Br., 70 ½ G. Sächs. Schles. 58 Br. Chemn. Riesa 21 ½ Br. Löb. Zittau 22 Br. Mgdb. Leipz. 150 Br. Berl. Anh. A. 77 G., do. B. 67 G. Altona⸗Kiel 77 ½ Br., 76 ½ G. Pr. B. A. 65 Br., 63 G. Frankfurt a. M., 12. Mai. Darmst. 50 Fl. L. 54. 53. do. 25 Fl. 19 ½. 18 ½. Baden 50 Fl. L. 36. do. 35 Fl. 23 ½. 23 ½. Kurhess. L. 20 ½. 20 ¾. Sardin. 19. 18. 5 % span. 13 ½. 12 ½. do. 3 % 17 ¾. Poln. 300 Fl. L. 74. 70. do. 500 Fl. 51. 49. Köln⸗ Minden 59½. 58 ½. Bexbach 48 ½. Friedr. Wilh. Nordb. 30 ½. 30. Paris, 10. Mai. Die Fonds sind in Folge der Entschließun⸗ gen der 2 ational⸗Versammlung und der versöhnlichen Reden der Chefs beider Regierungsparteien beträchtlich in die Höhe gegangen. Man kannte um 4 Uhr noch nicht das Resultat der Abstimmung über die Ernennung des neuen Direktoriums, aber man nahm die Wahl der gestern auf der Liste schon stehenden fünf Männer als gewiß an. Zahlreiche Kauf⸗Ordres gingen heute noch ein. — Zproz. Rente 50. 5proz. 73. Bank 1420. Nordbahn 350.
London, 10. Mai. Zproz. Stocks eröffn 1 33 ¾, ¾ 2* . .Mai. 8 eten Mittags 83 ¾, ½ für Zeit, gingen bald auf 84 ½, ¼ für Zeit 88 von 888 auf 841 für baar. Um 3 Uhr 84 ½¼, ¼ für Zeit. t
b Im Ganzen war der Markt chwer. Schatzscheine zu 39 a 40 Shilli a. schue⸗ Inbihe böde 292. 240 Shilling Prämie; Bank⸗-⸗Actien
In fremden Staatspapiere 9 Aktive 13, 13 ½ a 13, dito 381e. 17 Passive . Hecanen ha. 43. Russische 85. Portug. 5proz. 70 ½, dito Z proz. 24. Brasu. 76. Chili 81 a 80. Mexik. 16 ½. In dänischen nichts notirt 3pro 1 Stocks um 4 Uhr 84 ½ a ¼.
1
Amsterdam, 11. Mai. Der Rückgang der österreichischen Fonds wirkte heute nachtheilig auf den Stand der holländischen, die v 1 In Int. war der Die meisten fremden Fonds theilten Stimmung mit Ausnahme Peru, die bei sehr leben⸗ Holl. Integr. 42 %, 41 ⅛, b. Span. Ard. Portug. 4proz. 16 ½. Russ. 4proz. Stiegl.
allgemein zu niedrigeren Coursen verkauft wurden. Handel ziemlich lebendig. — diese ungünstige digem Umsatz ℳ seit gestern gestiegen. 3proz. neue 48, 47 ½. 4proz. ostind. 62 ½, %
167 3
10 ½, 4. Gr. Pieècen 10⅛. 63 ½, Engl.⸗russ. 87 ½. 4 1
1u“
Wechsel. Paris 56 G. Wien 31 ½ Br. Frankf. 97½ G. London 2 M. 11.85 G. k. S. 11.95 G. Hamb. 34 ½ G. Peters⸗ burg 169 G.
Antwerpen, 10. Mai. 4 ½ proz. 63 ½. 2 ½ proz. 31½¼, 35. Madrid, 6. Mai. Zproz. 22 ¼⁄ Pap. (N. d. B. 22 % a ½ G.) 5proz. 14 baar (N. d. B. 14 Pap.) Passive 5 Pap. (58 G. N. d. B.). Ferdinands⸗Bank 90 G., 96 Pap. Pariser Wechsel 4.
50 G
Markt⸗Berichte. Danzig, 11. Mai. An der Börse wurden heute verkauft : 14 L. 128pfd. inländ. Weizen a Fl. 354 und 5 L. 125 pfd. dito a Fl. 320 preuß. Cour. per Last. 4 ½ L. 121 pfd. inländ. Roggen und 4 L. inländ. weiße Erbsen zu nicht bekannten Preisen.
Stettin, 13. Mai. (B. N.) W ochenberi cht. Getraide Die Zufuhren davon im Ganzen bleiben sehr mäßig, da auch von der Küste Manches an solchen durch die Besorgniß, daß es den däni⸗ schen Kreuzern in die Hände fallen möchte, zurückgehalten wird. Die warme, aber zugleich sehr trockene Witterung, welche seit kurzem ein⸗ getreten ist, läßt bereits einige Befürchtungen für das Gedeihen der Sommersaaten aufkommen. Auch findet man die Wintersaaten zum Theil übermäßig im Wachsthum vorgeschritten, da der Roggen viel⸗ fach schon Aehren angesetzt hat. Speculation hat dadurch aber noch nicht angeregt werden können, und werden die Preise fortwährend allein durch den augenblicklichen Begehr und das augenblickliche An⸗
gebot bestimmt. Unsere Vorräthe von Weizen sind augenblicklich sehr klein und bestehen aus kaum 400 Wspl. Dennoch zeigt sich nur für schwerste Waare einige Frage zur Kompletirung von einigen engl. Schiffen, die noch nach England laden. Für 130/31pfd. pomm. und uckerm. gelben ist 50 Rthlr. bezahlt und dieser Preis für den Augenblick noch 8 machen. Geringere Waare zu 48 — 45 Rthlr. zu haben. Von befindet sich am Wasser nichts, und auch vom Boden wird g nur offerirt. Schwere Waare von 86/87 pfd. pr. Schffl. ist
Ardoins 10 ½. Belg. 5proz. 67 ⅛.
26 ¾ a 27 Rthlr. bezahlt und billiger nicht zu haben, auf Lieferung.
Große Gerste ist in bester Waare bis auf eine Kleinigkeit geräumt, 23 Rthlr. erlassen, für kleine ebenfalls 23 Rthlr. verlangt. Hafer still, für pomm. nach Gewicht und Qual. 17 a 18 Rthlr. gefordert, Erbsen etwas höher, gut kochende kleine 30 Rthlr. bezahlt, auf 32 Rthlr. gehalten.
Mehl. Russ. Roggen⸗ 1 ½ Rthlr. zu haben. superfein 3²¼ Rthlr. pr. Ctr. oder 19 Sch. 6 Pee. pr. Pfd. engl. Netto. 8
Heutiger Lastadie⸗Landmarkt:
b11ö1I1“ “ Weizen Roggen Gerste Hafer Erbsen
. 40 a 42 25 a 27 18 a 20 16 a 18 26 28 Rthlr. Saamen. Die Ansichten über das zu erwartende Ergebniß der
Faß von 196
theilt, doch scheint man im Ganzen etwas bessere gewonnen zu ha⸗ ben. Winter⸗Rapps wird auf 70 Rthlr. gehalten, wozu keine Kauf⸗ lust. Schlag⸗Leinsaamen 50 a 52 Rthlr. Kleesaamen ganz todt und nominell, wie letztgemeldet. Säe⸗Leinsaamen ebenfalls sehr still, da die Saison für den Verkauf des Artikels ihrem Ende naht. Per⸗ nauer 9, rigaer 7, memeler 6 Rthlr. zu haben. — Butter behauptet sich, und wollen Verkäufer noch nicht billiger weggeben, Preise wie letzt notirt, doch ist anzunehmen, daß dieselben bald etwas weichen werden. Metalle. Zink 3 ½ Rthlr. zu haben. Roheisen, schott., 1½ Rthlr. bez., auf 1 ½ a Rthlr. gehalten. ke 1 Eefruns neigt seit 8 wieder etwas zur Besserung, aus erster Hand zur Stelle 24 ½ %, aus zweiter Hand ohne Fässer 24 0 verlangt, 24 ½ % bezahlt, mit Faß 25 % bezahlt, pr. Juni/Juli 22 % verlangt. Der Umsatz in daß viele Inhaber don, 10. Mai. scrän umd das Geschäft am heutigen Markt unbedeutend. noch werden die notirten Preise für Weizen, Gerste, Bohnen und Erbsen gehalten. Hafer 6 Pee. pr. Qr. höher.
nur gegen baares Geld verkaufen wollen. Die Korn⸗Zufuhr seit Montag war be⸗
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
pr. Juni / Juli 27
Rthlr. bezahlt, Juli/ Aug. 28 Rthlr. gefordert.
für 106 /108pfd. pomm. ist 25 Rthlr. gefordert, 104pfd. noch zu
Weizen⸗ extra
bevorstehenden Rapps⸗ und Rübsen⸗Aerndte bleiben noch immer ge⸗
Waaren wird seit kurzem mit dadurch erschwert,
Den⸗
Beilage zum Preußis
— 8 8 öu6“
11“ 8
Aah alt.
“ Preußen. Neufahrwasser. Ein dänisches Kriegsschiff. — Festfei er. — 8 Sachsen. Der General⸗Lieutenant von Minckwitz in Ruhestand versetzt. Frankfurt. sammlung. — Verhandlungen des Funßziger⸗Ausschusses. Ausland. Oesterreich. Lemberg. Verein von Gutsbesitzern. Frankreich. Paris. Vermischtes. macht im Elsaß. — Flüchtlinge aus Baden.
Eisenbahn⸗Verkehr.
Hannover. bahnen.
Uichtamtlicher Theil. DHeutschland.
Preußen. Neufahrwasser, 9. Mai. (Danz. Ztg.) Der hiesige Lootsen⸗Commandeur war heute früh Morgens auf Hela. Bei seiner Rückkehr hierher, als er sich um 9 Uhr Vormittags mit
Lootsenboote etwa ½ Meile innerhalb Hela befand, wurde ein vänn⸗ sches Kriegsschiff über die Dünen der Halbinsel bei Heisternest hin⸗ weg und in verhältnißmäßig geringer Entfernung vom Lande sehr deutlich wahrgenommen. In der Nähe des Kriegsschiffes, welches db 88 “ zu sein schien, befanden sich 2 Briggs ahrscheinlich die gestern hie sge 2 engli elch anscheinend “ 4“
9 S 490 4
1 S. Mai. (Posener Zeitung.) Die heutige
estfeier der Aufnahme Posens in den deutschen Bund begann in würdiger Weise mit einem großartigen Akte der Wohlthätigkeit. Auf dem Hofe und in dem Saale des Odeums wurden von 6 Uhr Mor⸗ 9b g gegen Mittag an 1200 Arme Nahrungsmittel, als Brod, eT114“” Rleisch, Häringe, an die zuletzt sich 1 1“ en von 5 und 2 ½ Sgr. vertheilt. Unter Geschaft 1 Feigr. “ herrschte in der ganzen Stadt die größte 1 era sah man Vorbereitungen zu dem Festzuge. Auf
Markte und in den Hauptstraßen wehten aus sehr vielen Fen stern die deutschen und die preußischen Fahnen. Um 3 Uhr Nach⸗ mittags hatten sich die Körperschaften und die Einzelnen auf dem Wilhelms⸗Platze um die dort errichtete Rednerbühne gesammelt
Es erschien die hohe Generalität, die Generale von Pfuel; von
Colomb, von Steinäcker, von Blumen, mit einer glänzenden Suite Links von der hohen, schön dekorirten Rednerbühne standen die Civil⸗ Beamten, rechts der zahlreiche Sänger⸗Chor, kenntlich an grünen Schärpen und an einem frischen Lorbeerblatte am Hute. Der Tri⸗ büne gegenüber standen junge Mädchen in weißen Gewändern mit deutschen Schärpen und grünen Kränzen im Hnar. Dieser Anbick machte hier, wie auch später während des eigentlichen Festzuges einen ungemein lieblichen Eindruck. Nach Absingung des schönen Vlaubjus⸗ schen Liedes: „Stimmt an mit hellem, hohen Klang“ wies Dr. Wendt jun. in einer kurzen, kräftigen Rede auf die hohe Bedeutun des Tages hin und schloß mit dem Wunsche, daß der deutsche Geist de Geist der Freiheit, immerdar bei uns bleiben möge. Derauf seßtr sich der Zug in folgender Ordnung in Bewegung: zwei Fahnen i vier Marschälle, das Musik⸗Corps der Schützen, das Sänger =Chor Abtheilungen der Schulen mit einer Fahne, geführt von zwei Mar⸗ schällen, die Schützengilde, der Magistrat und die Eedrveryrbmeren eine Abtheilung der Bürgerwehr, eine Fahne, zwei Marschälle und Jungfrauen, eine Abtheilung des Freicorps, ein Militair⸗Musik⸗ Corps, zwei Marschälle und die deutsche und preußische Fahne, die Genera⸗ lität und das Offizier⸗Corps, die Civil⸗Beamten mit der Geistlichkeit, zwei Marschälle und die Fahne des Comité's, das deutsche Central⸗ Comité, die Bürgerwehr, ein Militair⸗Musik⸗Corps, das Freicorps, die Gewerke. Er nahm den Weg durch die Ritterstraße, durch diese nach der Friedrichsstraße bis zur Wilhelmsstraße, am Steuer⸗Amte vorbei nach dem Kanonenplatz. Von dort bis an das Land⸗ und Stadtgericht, an diesem vorüber den Sapiehaplatz entlang bis zur Friedrichsstraße, auf dieser zur Post, dann auf der linken Seite der Wilhelmsstraße bis zur Bergstraße, diese hinunter und durch die Bres lauerstraße auf den Markt, dann an der Hauptwache vorüber durch die Breite⸗, die Gerber⸗ und Wasserstraße zurück auf den Markt vor das Rathhaus, wo zuerst Ober⸗Bürgermeister Naumann mit gewaltiger Anstrengung der Stimme einige Worte sprach, die im wohlbegründe⸗ ten Hinblicke auf das tiefe Elend, das die letzten Wochen über unser armes Land gebracht, mehr schwermüthig als froh gehalten waren. Dann folgte Vater Arndt's Deutschlands Lied, vielleicht niemals seit den Freiheitskriegen von und vor so großer Versammlung gesungen, denn den weiten Theil des Marktes vor der Rathhaus⸗Front bis tief in alle Seitenstraßen hinein erfüllten, Kopf an Kopf, wohl 15,000 Menschen. Von der ersten Gallerie herab verbreitete sich demnächst Konsistorial⸗Rath Kießling in längerer Rede über unseren hochwichti⸗ gen Anschluß an das liebe deutsche Mutterland und die ernsten Pflich⸗ ten, die daraus uns erwachsen. Auch Mühlenbesitzer Wehr, Comité⸗ Mitglied, sprach kräftig und provozirte ein vieltausendstimmiges Hoch für Preußens constitutionellen König und für Deutschland.
Nach dem Choral: „Nun danket Alle Gott“ ließ das Volk sei⸗ nen Liebling von Steinäcker leben, ähnliche Hochs folgten dann für die Generale von Pfuel und von Colomb, auch das Comité und der Sänger⸗Chor wurde nicht vergessen. Die Feier war beendet. Das herrlichste Frühlingswetter hatte sie begünstigt, ihr Eindruck war von Anfang bis zu Ende ein großartig erhebender. Sind musterhafte Ordnung und gesetzliches Betragen selbst bei höchster, freudigster Auf⸗ regung charakteristische Kennzeichen einer echt deutschen Bevölkerung, so hat sich das heutige Posen als echt deutsche Stadt bewährt.
Sachsen. Dresden, 30. April. (L. Z.) Se. Majestät der König hat den seitherigen außerordentlichen Gesandten und bevoll⸗ mächtigten Minister am Königlich preußischen und Königlich hanno⸗ verischen Hofe, Staats⸗Minister General⸗Lieutenant Johannes von Minckwitz, auf dessen durch seine Gesundheits⸗Umstände hervorgerufe⸗ nes Ansuchen und unter Bezeigung der besonderen Zufriedenheit mit 85 langjährigen, treu geleisteten Diensten, in Ruhestand ver⸗
Freankfurt. (Fr. J.) Frankfurt a. M., 10. Mai. Der Senats⸗Antrag, den Instanzenzug und die Akten⸗Versendung in Po⸗ lizei⸗ und Kriminalsachen betreffend, durch welchen der vor Erlaß des Bundes⸗Beschlusses vom 5. November 1835 bestandene gesetzliche Zu⸗
Posen.
Frankfurt a. M. Verhandlungen der gesetzgebenden Ver⸗
— Straßburg. Die Truppen⸗
Schreiben des Ministeriums an die Stände über die Eisen⸗
V
chen Staats-Anzeiger.
8 11“ 12] 15. 2 i. u Nontag, den 15. Mai
stand wieder hergestellt wird, wurde heute von der ge⸗ Versammlung berathen und nach Antrag der vennasege eJhsehi Eben so trat dieselbe dem Senats⸗Antrage bei, die für degradirte Gemeine des Linienmilitairs bisher noch bestandene körperliche Züch⸗ tigung abzuschaffen. Herr Dr. Reinganum entwickelte sodann den Antrag, daß die körperliche Züchtigung, da wo sie, obgleich durch die Sitte faktisch abgeschafft, doch gesetzlich noch bestehe, gänzlich besei⸗ tigt werde. Nach einer längeren Debatte, in welcher der Antrag mehrseitig unterstützt, andererseits wieder seine Annahme in ganz unbeschränkter Ausdehnung als nicht zweckmäßig dargestellt wurde, er⸗ gab sich bei der Abstimmung das Resultat, daß die Versammlung sich mit 66 gegen 6 Stimmen gegen die Zulässigkeit des Antrags in seiner ursprünglichen Form, dagegen einstimmig für seine Zulässig⸗ keit in der Beschränkung auf Polizei⸗ und Kriminalsachen erklärte. e wird sonach dem Senate zur Rückäußerung mitgetheilt werden. 1
Frankfurt a. M., 12. Mai. (O. P. A. Z. der 30 sten Sitzung des Funfziger⸗Ausschuss Nachmittags 4 Uhr.
I. Das Protokoll der 29ͤsten Sitzung vom 5. Mai wird verlesen und nach einigen Berichtigungen genehmigt.
Es erklärt nämlich Jürgens zu Protokoll:
Da das Protokoll der letzten Sitzung von einstimmiger Annahme des
Heckscherschen Antrags spreche, er aber demselben nicht beigestimmt habe
so sei er in dem Fall, zu bemerken, daß er den Motiven des Herrn Heck⸗
scher nicht beigepflichtet habe. “
Dieser Gegenstand wird in Folge der Erklärung des Vorsitzenden, daß es sich von selbst verstehe, daß, wer einem Beschluß beitrete, nicht auch als in die Motive, welche denselben herbeigeführt, einwilligend betrachtet werde und daß er den von Herrn Heckscher in der letzten Sitzung gebrauchten Aus⸗ druck „Fälschung“ nicht für parlamentarisch halte, verlassen und zur Tages⸗ ordnung übergegangen. 8
II. Hicrauf ergreift Schleiden
Antrag: daß dem in der Sitzung vom 5. Mai auf Wedemeyer's und Kolb's Antrag gefaßten Beschlusse: den Bundestag zu ersuchen, derselbe wolle baldthunlichst erklären, der deutsche Bund werde nun und nimmermehr die Losreißung üngend eines zu Deutschland gehörenden Gebiets vom deutschen Bunde gestatten und vorfkommenden Falls alle hierzu nöthigen Maßregeln ergreifen, da ihm solches überflüssig und bedenklich erscheine keine Folge gegeben werde. 8
Er führt an, daß nach der Einleitung der Bundesakte vom 8. Juni 1815 nach Art. 1 derselben und nach Art. 5 der wiener Schlußakte der Bund als ein unauflöslicher Verein gegründet sei und daher der Austritt keinem Mitgliede desselben frei stehen lönne. Dieser Grundsatz der Unauf⸗ löslichkeit des deutschen Bundes sei auch durch die Abtretung eines Theils des Großherzogthums Luxemburg an das Königreich Belgien nicht alterirt indem, wie die Bundes⸗Beschlüsse vom 18. August 1826 und vom 5. und 16. September 1839 deutlich ergeben, die an Belgien übergegangenen Theile Luremburgs nur unter der Bedingung vollständiger Territorial⸗Ent schädigung durch Aufnahme des Herzogthums Limburg in den deutschen Bund seiner Bundespflicht entlassen worden seien. Der gestrige Beschluß, den Bund zu einer erneuerten Erklärung der Unauflöslichkeit des deutschen Bundes zu veranlassen, sei sogar gefährlich, weil er der Vermuthung Raum gebe, als ob der Ausschuß es für möglich halte, daß die deutschen Regie⸗ rungen auf den Antrag Einzelner in einzelnen deutschen Ländern wider den
) Protokoll es am 6. Mai,
das Wort und begründet den
Gesammtwillen des deutschen Volkes die Losreißung einzelner Gebiete vom deutschen Bunde gestatten könnten.
Dieser Antrag wird jedoch von Eisenmann, Stedtmann, Heck⸗ d Kolb und Freudentheil bestritten und durch Mehrheit abge⸗ ehnt.
III. Stedtmann berichtet im Namen der Wahl⸗Kommission zu dem in der Sitzung vom 5. Mai gefaßten Beschlusse eines Antrags hinsichtlich der Vornahme der Wahlen in Limburg und trägt darauf an: daß die Bundes⸗Versammlung nachträglich zu dem in dieser Sache am 5. Mai erlassenen Schreiben darauf aufmerksam zu machen wäre, daß den aus Limburg erhaltenen Mittheilungen ein Exemplar eines revidirten Con⸗
stitutions⸗Entwurfs beigelegen habe, aus welchem hervorgehe, daß, abgese⸗ hen von den übrigen Beziehungen des Herzogthums Limburg zum König⸗ reich der Niederlande, nach §. 2 der Wahlordnung das Wahlrecht zu den Ständen an Bedingungen geknüpft sei. 8 Der Ausschuß kenne diese Bedingungen nicht, vertraue aber, daß die Wahlen zur konstituirrenden Versammlung nach den Beschlüssen des Von parlaments durch keinerlei Census, religiöses Bekenntniß oder Standesun⸗ terschied bedingt sein werden. Die Erlassung eines solchen Schreibens wird einstimmig angenommen. IV. Jacoby nimmt hierauf das Wort: es sei ihm von bewährter Hand aus Zürich die Nachricht zugekommen, daß der Fremdenhaß sich dort gegenwärtig auf eine in der That empörende Weise äußere, in allen kleinen Volksblättern werde geradezu Deutschenhaß gepredigt, Forttreiben aller Deutschen angerathen und in den Schweizer Vereinen wirklich auch schon berathen. 1 Ein Deutscher, welcher ein eigenes Boot besitze und auf demselben die deutsche Fahne aufgesteckt habe, habe sie auf Polizeibefehl abnehmen müssen, während die Franzosen auf ihren Böten ihre Flaggen ungestört fortführen. Er stellt daher den Antrag: der Ausschuß möge die Bundes⸗Versammlung einladen, zum Schutze der Ehre und der Interessen der Deutschen in der Schweiz die geeigneten Maß⸗ regeln durch den österreichischen und preußischen Gesandten beim Vororte schleunig ergreifen zu lassen. “ Dieser Antrag wird angenommen. V. Einläufe. 8 1) Schreiben des Königlich sächsischen Ministeriun Innern vom 29. April 1848, Urlaubsertheilung an den Professor Wigard betreffend, um die Leitung der stenographischen Mittheilungen der National⸗Versamm⸗ lung zu übernehmen. An die vorbereitende Kommission.
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2) Schreiben von Wilhelmi, in welchem derselbe um Verlängerung
seines Urlaubs auf einige Tage bittet.
3) Schreiben aus Wien von Dr. Löhner und Anderen vom Ls8sten April, Protest gegen die Aufschiebung der Wahl der Abgeordneten nach Frankfurt in Böhmen, Mähren und Schlesien betreffend.
Wächter erklärt sich mit der in dem Schreiben enthaltenen Ansicht vollkommen einverstanden, und obgleich es nach der seither eingehaltenen Geschäftsbehandlung nicht gewöhnlich sei, auf dergleichen Einläufe zu ant⸗ worten, so glaube er doch, daß in diesem Falle bei der Wichtigkeit des Gegenstandes eine Ansnahme gemacht werde, und daß den Antragstellern geantwortet werden sollte, daß der Ausschuß mit der Ansicht derselben voll⸗ kommen einverstanden sei, daß er aber bereits Alles gethan habe, um ihren Wünschen entgegen zu kommen, theils durch Erlassung einer Proclamation theils durch die bei der österreichischen Regierung gethanen Schritte, und daß denselben Abschriften der Aktenstücke mitgetheilt werden sollten.
Dieser Antrag wird mit der von Wedemeyer beantragten Modifi⸗ cation auf Beischließung des an die Bundes⸗Versammlung erlassenen Schreibens genehmigt. 8
4) Ernst Steglich aus schrift: Der Turner, den Akten.
5) Dr. Borberg in Nidda, Zu den Akten.
) Schreiben des Rechtskonsulenten Schuster in Ravensburg, be⸗ treffend die Grundzüge eines absoluten Befestigungs⸗Spstems. Der Na⸗ tional⸗Versammlung aufzubewahren.
7) Schreiben des Herrn Emil Hadermann in Schlüchtern (Kur⸗ hessen), Einquartierung des Militairs betreffend. Der National⸗Versamm⸗ lung aufzubewahren.
Dresden übersendet eine Nummer der Zeit⸗ Volksbewaffnung in Preußen betreffend. Zu
eine Erklärung gegen Dr. Heldmann.
C“
8) Schreiben des Herrn Leopold Goldbeck in Friedberg gegen indi rekte Wahlen. Der National⸗Versammlung aufzubewahren.
9) Freiherr Otto von Bendeleben⸗Uckermann, Protestation gegen die im Fürstenthume Schwarzburg⸗Sondershausen erfolgte Wahl eines Vertreters National⸗Versammlung. Der National⸗Versammlung aufzube⸗ wahren.
10) Schreiben des Gemeinde⸗Raths in Aachen vom 3. Mai 1848 ge gen den von der Kommission in der Sitzung vom 17. April 1848 über die dortigen Ereignisse erstatteten Bericht.
Blum's Anerbieten:
nach Berathung mit den anderen Mitgliedern der Kommission sich bierüber zu erklären, wird angenommen. 6' VI. Kolb erstattet im Namen der Wahl⸗Kommission folgende Be⸗ richte:
1) über die Beschwerde des Gymnasiallehrers Haring aus Meiningen gegen die dortige Wahl. 1
Antrag der Kommission:
a) zur Tagesordnung überzugehen und den Akten der konstituirenden National⸗Versammlung zu überweisen. Angenommen.
b) Die Bundes⸗Versammlung anzugehen, die Einleitung zu treffen, daß cr⸗ allen Regierungen die Wahl⸗Akten schleunig hierher eingesendet werden.
Dieser Antrag wird durch Stimmenmehrheit abgelehnt und dagegen der von Schwarzenberg unterstützte Antrag Wächter's angenommen:
Die Bundes⸗Versammlung zu ersuchen, daß sie die Regierungen veran⸗
lassen möge, so schleunig als möglich die Normen, nach denen in den
einzelnen Stgaten die Wahlen vorgenommen worden sind, an die konsti⸗ tuirende Versammlung einzusenden. —2) Schreiben des Comité's der vorbereitenden Wahl⸗Versammlung der Deutschen in Paris:
Wahl eines Deputirten der deutschen Einwohnerschaft in Paris zur deut⸗
schen National⸗Versammlung betreffend.
Beschluß: zur Tagesordnung überzugehen.
.3) Eingabe vieler Einwohner in Birkenfeld.
wiederholte Bitte um Gestattung der Wahl eines eigenen Abgeordneten
für das Fürstenthum Birkenfeld.
Beschluß, zur Tagesordnung überzugehen.
4) Schreiben des Comité's für die Reichstagswahlen in Trier:
Protest gegen die indirekten Wahlen betreffend.
Beschluß zur Tagesordnung.
Eben so schreitet man über ein 8 8
5) Schreiben mehrerer Einwohner in B die Wahlen betreffend“,
zur Tagesordnung.
6) Ein Schreiben mehrerer Einwohner aus Königsberg gegen Zu⸗ grundelegung der Bundesmatrikel bei den Wahlen zur deutschen National Versammlung. 1b
Uebergang zur Tagesordnung.
VII. Freudentheil trögt darauf an:
daß die Eröffnung des konstituirenden Parlaments durch eine kirchliche
Feier eingeleitet und die Vorbereitungs⸗Kommission ermächtigt werde, in
dieser Hinsicht die nöthigen Vorkehrungen zu treffen und, so weit solches
erforderlich, sich mit dem Senat der freien Stadt Frankfurt in Benehmen zu setzen.
Beschluß: an die Vorbereitungs⸗Kommission.
Die Sitzung wird um 26 Uhr geschlossen und die nächste Sitzung auf Dienstag Nachmittags 4 Uhr festgesetzt. Tagesordnung: Bericht der Kom mission für das Wohl der arbeitenden Klassen. Weitere Kommissions⸗ Berichte.
Zur Beurkundung: Der Vorsitzende Soiron. Schriftführer Schott.
Ausland.
Lemberg, 5. Mai. (Bresl. Ztg.) In Folge der Veränderungen, welche in den sozialen und Vermögens⸗ Verhältnissen der Gutsbesitzer hiesiger Provinz eingetreten sind, ha⸗ ben sich die größeren Gutsbesitzer allhier versammelt und dahin geei⸗ nigt, einen landlichen Verein zu bilden. Sie haben gemeinschaftlich beschlossen: lediglich das Interesse der Gutsbesitzer, so wie das Ei⸗ g nthumsrecht derselben, zu bewahren und das vermittelnde Organ zwischen den Gutsbesitzern und der Regierung zu sein. Sie hoffen mit Gewißheit, erlittenen Verluste mit der Zeit zu. mildern, und setzen die Möglichkeit voraus, jegliche Pflichten, sowohl gegen das Vaterland, als auch gegen ihre nächsten Nachbarn, die kleineren Gutsbesitzer, erfüllen zu konnen. Sie hoffen ferner, daß auf diese Weise dit vereinzelten Glieder sich wie⸗ der an einander anschließen und die größeren Gutsbesitzer im Stande sein werden, ihren ärmeren Mitbrüdern Hülfe leisten zu können. der Gutsbesitzer, so wie dessen Stellvertreter und Pächter, Recht, diesem Vereine beizutreten. Am 3. Mai d. J. hat sich dieser Verein konstituirt. Derselbe hat durch Stimmenmehrheit einen Prä⸗ ses, einen Stellvertreter, so wie zwei Secretaire und einen Kassirer, gewählt.
Frankreich.
Oesterreich.
die
Je⸗ hat das
Paris, 10. Mai. Der Messager rühmt, daß, als in der letzten Sitzung der National⸗Versammlung aus der Tribüne der Klubs die Rede des Herrn Louis Blanc beklatscht wurde, der eine der Quästoren, Herr Degousée, mit Festigkeit erklärt habe, er werde bei dem ersten Zeichen des Beifalls oder des Mißfallens die Tribüne räumen lassen. Ga⸗ lignani's Messenger bemerkt über den Vortrag des Herrn Louis Blanc: „Alle Regierungs⸗Mitglieder übergaben schriftliche Be⸗ richte, nur Herr Louis Blanc sprach aus dem Stegreif. Es läßt sich nicht leicht ein größeres Fehlschlagen denken, als das dieses Herrn, dessen ganze Rede mit der äußersten Kälte aufgenommen wurde. Nicht, als hätte der Redner nicht gut gesprochen oder sich nicht vollkommen beherrscht, aber es schien zwischen ihm und der großen Masse der Versammlung nur wenig Uebereinstimmung vorhanden zu sein. Dem Minister des Innern (Ledru Rollin) wurde bei einigen Stellen seines Berichts applaudirt, aber keinesweges allgemein.“”“
Der Erzbischof Affre hat aus Anlaß der Eröffnung der National⸗ Versammlung einen Hirtenbrief erlassen, worin er äußert, daß noch nie Gesetzgeber mehr der Kraft und Mäßigung, der Gerechtigkeit und Weisheit bedurft hätten. Er zeigt zugleich an, daß er eine Heilige⸗Geist⸗Messe in der Metropolitan⸗Kirche lesen werde, um die Segnungen des Himmels auf die Arbeiten der Versammlung herab⸗ zurufen. Der Prälat hat die Mitglieder der letzteren zu einem Got⸗ tesdienste eingeladen, dem sie auch mit der ganzen Geistlichkeit zahlreich beiwohnten.
Der Ober⸗Befehlshaber der National⸗Garde, General Courtais,
nahm dieser Tage an einem Fackelzuge Theil, welcher der Minorität der provisorischen Regierung gebracht wurde. - mehrere Legionen der National⸗Garde zu einer Beglückwünschung der Herren Ledru Rollin und dessen Freunden ein; die Eingeladenen mein⸗ ten jedoch, es stehe jetzt blos der National⸗Versammlung zu, Mitgliedern der Regierung Anerkennung zu zollen, worau seine Aufforderung zurücknahm.
Tages darauf lud er
den f Courtais
An der gestrigen Börse verbreitete Gerüchte von einer beabsich⸗
tigten Arbeiter⸗Demonstration gegen die National⸗Versammlung, in
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