1849 / 7 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Theater der großen Oper zu Paris: Mazourka, als erste Gastrolle.) Vorher: e 2.uvee in 1 Akt. Anfang halb 7 Uhr. Preise der Plätze: S. oben.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 6. Jan. Die Töchter Lucifer's. Großes phanta⸗

.

stisches Zauberspiel mit Gesang in 3 Abtheil. (12 Tableauxr), von W. Friedrich. Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann. Mit neuen scenischen Ausschmük⸗

(Decorationen und Kostüme neu.

kungen und neuen Couplets.) 1 Sonntag, 7. Jan. Die Töchter Lucifer's. Montag, 8. Jan. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Cristoforo

Colombo. Große Oper in 4 Akten, von Felice Romani. Ins Deutsche übersetzt von Emilie Seidel. Musik vom Kapellmeister der italienischen Oper Sgr. Carlo Emanuele de Barbieri. Die neuen Decorationen des ersten, dritten und vierten Akts sind vom Decora⸗ tionsmaler Herrn Schwedler. ““

Kerliner Förse vom 5. ANanuar.

Wechsel-Course.

Brief.

11X1X“ 250 FI. Kursa 142 ½

11611I 2 Mt. 142 ½ 300 Mk. Kura 150⅔ 300 Mk. 2 Mt. 150 ½

. 1 Lst. 3 Mt.

. 300 Fr. 2 Mt. 81 ⁄½

150 Fl. 2 Mt. 89

150 FI. 2 Me.

2 Mt 99 ⁄2

8 Tage

2 Mt.

Praukfurt a. M. südd. W... 100 PFl. 2 Mt.

Petersburg . 100 sRbl. 3 wochen 105 G 104 ½

Inländischs Fonds, Pfandbries-, Papitere und Geld-Course.

2t. Brief. Geld. Gem. .(Brief. Geld.] Gem.

Prouss. Freiw. Anl 5 101 Pomm. Pfdbr. 90 i 90 ½ St. Schuld-Sch. 3 ½ 80 79 Kur- u. Nm. dos. 91 Seeh. Präm. Sch. 95 Schlesische do. K. u. Nm. Schuldv. 3 ¾ S do. Et. B. gar. do. 3- Berl. Stadt-Obl. 3 ¾ 78 ¾ Pr. Bk-Anth.-Sch Westpr. Piandbr. 3 ½ 83 % Grossh. Posen do. 4 96 Priedrichsd'or.

do. do. 3 ½ 81 ½¼ And. Goldm. à 5th. Ostpr. Pfandbr. 3 ½⅔ 90½ Disconto.

Ausläündische Fonds.

..— .——

Paris . eeeeee eeeeeseeeehee Wien m 20 Kr..... 1“6“ Augsburg. Breslau ..

100 Thlr. Leipzig in Courant Im 14 Thlr. Fuss. 100 Thlr.

ürereirtees

Russ. Hamb. Cert. 5 Poln, neue Pfdbr. do. beiHHope. 4. S. 5 do. Part. 500 FI. do. do. 1. Anl. 4 do. do. 300 Fl. do. Stiegl. 2. 4. A. 4 Hamb. Feuer-Cas.

do. do. 5. A. 4 do. Staats-Pr. Anl.

do. v. Rthsch. Lst. 5 Holl. 2 ½˖ Int. do. Poln. Schatz0. 4 Kurh. Pr. O. 40 th.

do. do. Cert. L. A. 5 Sardin. do. 36 Pr. do. do. L. B. 200 ⸗Fl. N. Bad. do. 35 Fl.

Eisenbahn -Actien.

Stamm-KAActien. Kapital.

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. Tages- Coursg. in der dazu bestimraten Rubrik ausgefüllt.

Die mit 3 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Börsen-Zins- Rechnung.

Prioritäts-Actien. Xapital.

Tages-Cours.

Zinsfug

Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung 2 100 pCt. amortis

Berl. Anhalt Lit. A B. 3,500,000 do. Hambur 8,000,000 do. Stettin-Starg.. 824,000 do. Potsd.-Magd... 000,000

Magd.-Halberstadt.. 700,000

do. Leipziger. 300,000

Halle-Thüringer 000,000

Cöln-Minden 112,967,500 do. Aachen... ,500,000

Bonn OCöIn. ......... 905 29500

Düsseld. Elberfeld .. 1,400,000

Steele-Vohwinkel... 300,000

Niederschl. Märkisch. 9,950,000

do. Zweigbahn 1,500,000

Oberschl. Lit. KX. 2,253,100

do. Lit. B. 2,400,000

Cosel-Oderberg 1,200,000

Breslau-Freiburg. 1,700,000

Krakau-Oberschl. 1,500,000

Berg.- Märk. 4.,000,000

Stargard- Posen 5,000,000

Brieg-Neisse. 1., 100,000

Quittungs- Bogen. Berl. Anhalt. Lit. B. Magdeb.-Wittenb....

Aachen-Mastricht ... Thür. Verbind.-Bahn

Ausl. Quittungs b0. Pesther 26 FI. Friedr. Wilh.-Nordb.

90½ . 90 ba. 62 ½ G6. 63 B.

50 ½ 0. 80 ½ B. 55 G. ½ B

32 ½ 8

73 8. 72 ¼

93 ½ bz. 93 ½ bz.

—æqönögenee

SSSSreLILLIILIIIIIIII

2,500,000 4,500,000 2,750,000 5,600,000

—Vxö

18,000,000 8,000,000

38 ½

—ℳ

Pol. a. Pfdbz.a. C. 4

Schluss-Course von Cöln-Minden 80 ¼ B

Berl.-Anhalt 1,411,800 do. Hamburg 6,000,000 do. Potsd.-Magd. 2,367,200 do. do. .. 3,132,800 do. Stettiner.. 800,000

b. .. 1,788,000

Halle-Thüringer 4,000,000

Cöln-Minden 3.,674,500

Rhein. v. Staat gar. 1,217,000 do. 1. Priorität. 2,487,250 do. Stamm -Prior.. 1,250,000

Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000

Niederschl. Märkisch. 4, 175,000

do. do. 3,500,000 do. III. Serie. 2,300,000

do. Zweigbahn 252,000

do. do. 248,000

Oberschlesische 1,276,

Krakau-Oberschl. . 360

Cosel-Oderberg. 250,000

Steele-Vohwinkel.. 325,000

Breslau-Freiburg..

nEEnnEgSS;E;E;nne

Ausl. Stamm-Act.

Dresden-Görlitz.. Leipzig-Dresden Ludw.-Bexbach 24 Fl. Sächsisch-Bayerische Kiel -Altona Sp. Mecklenburger Thlr.

Börsen- Zinsen.

89 G. 35 ¼ 0

q=

von Preussischen Bank-Antheilen 94 etw. .

8 Sämmtliche Eisenbahn-Actien sind von heute ab ohne Coupons und resp. Dividende v. v. J. notirt.

Die Umsätze in Eisenbahn-Effekten waren heute beträchtli 8 1 8 2 8 atlicher, Niederschlesisch-Märkische, Posen-Stargarder und Friedrich-Wilhelms -N

₰,

als seither, und einige Actien-Gattungen sind in Folge starker Ankäufe circa ¾ pCt. höher bezahlt worden. Namentlich sind ordbahn zu besseren Coursen gehandelt. In Bank-Actien keine Veränderung.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 4. Jan. Oberschles. A. 93 Gld., dito B. 93 Gld. Freiburg 87 Gld. Köln⸗Minden 80 Br. Niederschles. 72 . 8 37 Br. Krakau⸗ bberschles. 75 Br. osel⸗Oderber 8 Br. .W. EETö“ g F. W. Nordbahn

Leipzig, 4. Jan. B. A. 141 ¼ Gld.

. L. Dr. Part. Oblig. 97 ¼ Br. Leipz . 141 „Leipz. Dr. E. A. 98 Br. Sächs.⸗Bayer. 78 ½ Br., 77 ¾ Gld. Sächs.⸗Schles. 76 Gld. Chemnitz⸗Riesa 26 Gld. Magd.⸗Leipzig 168 Br. Berl.⸗Anh. A. 84 Br., dito B. 84 Br. Altona⸗Kiel 90 Br., 89 Gld. Deß. B. A. 102 Gld. Preuß. B.

A. 95 Br., 94 ½ Gld.

Wien, 2. Jan. Met. 5proz. 83 a 83 ½ à 82 ½ 83. 4proz. 66 a 67. Zproz. 48 ½ 49. 2 ½proz. 43 ½ 44. Anl 34. 146— 146 ½. 39. 86 86 ½. Nordb. 101 a 101 ½ a 101 ½. 101 ½. Gloggn. 98, 99. Mail. 68 69. Livorno 68 ½ 68 ½. Pesth 70 71 B. A. 1070, 1075. K. K. Gold 116.

Wechsel. Amst. 156 ½ Br. Augsb. 112 ¼ Br. u. 112 bez. Franif. 112 ½ Br. u. 112 bez. Hamb. 165 ½ Br. Lond. 1 Br., 11 bez. 1 133 i Br.

et. und Loose sehr beliebt und bei starkem Verkehr steigend.

B. A. flau. Fremde Valuten sehr angetragen. G um 1 % gefallen.) 8

nare

Frankfurt a. M., 3. Jan. Für Fonds und Eisenbahn⸗ Actien zeigte sich an heutiger Börse eine günstige Stimmung. Alle Gattungen derselben waren begehrt und man bewilligte dafür mehr oder minder bessere Preise, doch war die Kauflust hauptsächlich in österr. und darmst. Loosen, 5⸗ u. 2 ½èproz. Metall., 3proz. span., belg. Oblig., so wie Nordbahn⸗Actien. Man sagt von höherer Notirung von Wien vom 30sten. Das Geschäft war von Bedeutung. Nur allein die österr. Actien und bexbacher blieben flauer.

5proz. Met. 73 ½. 73 %. Bank⸗Actien 1170. 1165. 50 Fl. L. 45 ½., 45 ½¼, dol 35 Fl. L. 26 ½. 26 ¼. Hessen 25 ½. 25 ½. Sard. 24 ⁄. 24 ½. Darmst. 50 Fl. L. 63 5½. 63 ½, do. 25 Fl. L. 21 ¼. 21 ½. Span. 3 proz. 19 ½. 19 ¾. Poln. 300 Fl. L. 97 ¾ G., do. 500 Fl. L. 71 ½. 71½. Friedr. Wilh. Nordbahn 39. 38 ¼. Bexbach 67 ⅛. 7 ½. Köln⸗Minden 80 ½. 80 ½. Heamburg, 3. Jan. 3 Fůproz. p. C. 78 Br., 77 ¾ G. E. R. 98 ¾ Br., 98 ½ G. Dän. 64 ½ Br. Ardoins 9 ¼ Br., 9 G. Zproz. 18 Br., 18 ½ G. Hamb.⸗Berl. 65 Br. Bergedorf 67 Br. Al⸗ tona⸗Kiel 89 Br., 88 ¾ G. Mecklenburg 35 ½ Br., 35 ½ G.

Fonds und Eisenbahn⸗Actien beliebt bei wenigem Geschäft.

Paris, 2. Jan. Die Liquidationsgeschäfte gingen im Gan⸗ zen gut von statten, obgleich sich einige bedeutende Decouverts her⸗ ausstellten. Im Ganzen zeigte sich viel Haltung.

Baden

gproz. 46. 40. 5proz. 76.30. Anleihe 75.25. Bank 1750. Span. Zproz. 27 ½. Nordbahn 407 ½.

Iae ura

London, 2. Jan. 3 proz. Cons. p. C. 89 ½. 3 ½ proz. 88 ¼. Ard. 14 ½. 3 proz. 28 ½, Pass. 3 ½. Mex. 25 ½. Peru 50 3⅞.

Cons. fahren fort in ihrer steigenden Tendenz und wurden zu 89 ½ a ½ gemacht.

Im Femnden Fonds⸗Markt fangen die Preise an allmählig hö⸗ her zu gehen. Mex. wurden zu 25 ¼, p½. p. C. und 25 ½¼, , a. Z. gemacht. Peru 49 ¾ a 50 ½. 3proz. Span. 28 ½. Ard. 14 ¼.

Nach 2 Uhr zeigten sich Verkäufer für Cons. zu 88 ½. a. Z.

Amsterdam, 2. Jan. Die Stimmung in holl. Fonds war heute bei einigen Geschäften in Int. etwas weniger fest. Span. fast unverändert. Port. mehr angeboten. Oesterr. gut preishaltend. Von den übrigen fremden Fonds ist nichts Besonderes zu bemer⸗ ken. Peru 36 ⅛, 36, X.

Holl Int. 48 ½, F, . Sproz neue 58, ¾ Span. Ardoins 10. Gr. Piecen 9⁄. alte 100 ¾4. Oesterr. Met. 5proz. 69 ⅞. 24 ½.

Madrid, 27. Dez. Bank 58 a 60.

3 ½proz. Synd. 75. Coupons 6 ¾, 7. Russen 2 ½proz. 36 ½, 37. Merx. Passive 4.

3 proz. 21 ¼½. 5proz. 10¼.

Druck und Verlag beckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Bekanntmachungen. Faasgebetn ven

1) X““ Kaufgeld ist in der

gleich im Licitations⸗Termin ertheilt. Das zu erlegende

obengenannten Departements⸗Rath 17 b] 8 8.

Art zu berichtigen, daß davon 8000

geechrten Publikums, dals,

haben sich spätestens bis zum 31. Januar k. J.

Wir bringen hiermit zur Kenntniss des 1849 zu gestellen, wogegen nachdem un-

3) diejenigen, welche zum Kriegs⸗Ersatz verpflichtet

Großbritanien und Irland.

Der bei dem hiesigen Land⸗ und Stadtgerichte an⸗ gestellte und bisher in Wanzleben kommissarisch beschäf⸗ tigte Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Herrmann Hein⸗ rich Theodor Klatt soll wegen Majestäts⸗Beleidi⸗ gung zur Untersuchung gezogen werden. Da er sich nach Beendigung seines Kommissoriums in Wanzleben von dort ohne Bezeichnung seines künftigen Aufenthalts entfernt und sich nicht hierher begeben hat, er mithin verdächtig erscheint, sich der Einleitung der Untersuchung zu entziehen, so werden alle verehrlichen Militair⸗ und Civil⸗Behörden dienstergebenst ersucht, auf den ꝛc. Klatt, dessen Signalement nicht näher angegeben werden kann, zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und an unsere Gefängniß⸗Inspection abliefern zu lassen.

Magdeburg, den 29. Dezember 1848.

Königliches Kriminalgericht.

8 bf 83 u D IEa n d u m. zur öffentlichen Versteigerung des im äthli Kreise Conitz belegenen Vomcnene Pe anbrüchlicen nebst Radoczke haben wir den Licitations⸗Termin

auf den 23. März 1849, Vorm. 10 Uhr vor dem Herrn Regierungs⸗ Rath Toop im Gasthause des Kaufmanns Eilers zu Czersk angesetzt, wovon Kauf⸗ liebhaber mit dem Bemerken in Kenntniß gesetzt wer⸗ den, daß die Licitations⸗Bedingungen beim Königlichen Domainen⸗Rentamt in Czersk, so wie in der Registra⸗

tur der unterzeichneten Regierung, eingesehen werden önnen.

Das zu veräußernde Gut Cissewie incl. 8 mißt 3229 Morgen 159 ¶R., 1 Ehe 8 1304 M. 121 ◻ͥR. Acker, 898 22 163 » Gärten, 233 TWIIp 102 » Wald und Weide, 150 » Hof und Baustellen, 213 91 » Gewässer, Wege und Unland. Das Gut ist mit vollständigen Wohn⸗ und Wirth⸗ schafts⸗Gebäuden in gutem baulichen Zustande, so wie nit Saat⸗ und Bestellungs⸗Inventar versehen, und das Minimum des Kaufgeldes ist auf 21,469 Thlr. 22 Sgr. 8 Pf. festgesetz Die Uebergabe erfolgt zu Johannis 1849; der Zuschlag wird bei annehmlichen

Thlr. spätestens 8 Tage vor Johannis 1849 und 4000 Thlr. zu Johannis 1850 zur Regierungs⸗Hauptkasse 888 werden.

Der Ueberrest bleibt auf Verlangen des Käufers 10 Jahre lang auf dem Grundstück stehen und muß dann in den folgenden 5 Jahren in 5 gleichen Terminen be⸗ zahlt werden.

An Caution ist von den Bietern der 10te Theil des Gebots baar oder in inländischen öffentlichen Papieren nach dem Courswerth zu deponiren. .

Marienwerder, den 22. Dezember 1848.

Koönigliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten. Bossart.

[580] Nothwendiger Verkauf. Erster Senat des Ober⸗Landesgerichts zu Cöslin, den 16. August 1848.

Das Rittergut Buckowin im Lauenburgschen Kreise, landschaftlich abgeschätzt auf 19,835 Thlr. 16 Sgr. 8 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in unserem dritten Büreau einzusehenden Taxe, sol

am 17. April 1849, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

[586] Subhastations⸗Patent in der Berliner Straße gelegenen, Vol. III. Nr. 114. und 115. des Hypothekenbuchs verzeichneten, der G Ernestine Friederike Hellwig gehörigen Grund⸗ e nedst Wiesen, auf 9173 Thlr. 5 Sgr. 2 Pf. nach 88 5 st neuestem Hypothekenschein in unserer Registra⸗ 8* hg.b.aa. e sollen als Ein Grund⸗ 1* errichteten Gebäude eine Tren⸗

am 15. März 1849 Vormitta

, 8 ven ne 81 Fanbesgenichts Assestor Mas hr ge her Geri elle subhastirt werd Wich merhen die ihrem Aufenthalt nach nicht Se. Sturm, Caroline Wilhelmine und Wilhel udwig, zu diesem Termin mit vorgelade 8

Frankfurt ga. d. O., den 24. August 18zs.

Königliches Land⸗ und Stadtgericht,

sere Angelegenheiten vollständig geord- net sind, unsere Maschinen-Fabrik zu Buckau nunmehr wieder vollkommen im Stande ist, für die ihr anzuvertrauenden Aufträge Garantieen jeder Art zn bieten. Wir em- pfehlen dieselbe unter diesen unveränder- ten Umständen der Gunst eines gechrten Publikums und bemerken dabei, dass di e Vollständigkeit der Einrichtungen dies es umfangreichen Instituts, verbunden mit den Erfahrungen des technischen Vorstan- des, es gestatten, Auftraige jeder Art im weiten Felde des Maschinen- und Schiff- baues anzunechmen und zur Zufriedenheit der geehrten Besteller in Ausführung zu bringen. Magdeburg, den 3. Januar 1849. 18DD9 der vereinigten Hamburg-Magdeburger Dampfschifffahrts-Compasgnie.

[2] eI1I an die wehrpflichtigen Mecklenburger aus den Geburtsjahren vom 1. August 1824 bis zum 1. August 1827. Nachdem in Gemäßheit des §. 10. der Großherzog⸗ lich Mecklenburg-Schwerinschen Verordnung vom 15. Oktober 1848, betreffend die Verstärkung der deutschen Streitmacht für das Großherzogthum Mecklenburg⸗ Schwerin, die Zeit der Aushebung der Wehrpflichtigen bestimmt worden, vorerst aber nur die Heranziehung der drei jüngsten Altersklassen der gesetzlich Verpflichte⸗ ten festgesetzt ist, so fordern wir alle in den Jahren vom 1. August 1824 bis zum 1. August 1827 gebore⸗ nen wehrpflichtigen Mecklenburger auf, sich in unten näher beschriebener Weise vor ihren kompetenten Orts⸗ Obrigkeiten einzufinden, zu melden und weitere Verfü⸗ gung zu gewärtigen. Diejenigen, welche 1) bei der ordentlichen Rekrutirung wegen Freiloosens Entlassungsscheine erhalten haben, so wie

2) diejenigen, welche damals wegen Abwesenheit oder aus sonstigen Gründen vor den Militair⸗Distrikts⸗ Behörden nicht präsentirt worden,

und einstweilen entlassen worden sind, sich späte⸗ stens bis zum 28. Februar k. J. 1849 mel⸗ den müssen. Wer sich vorsätzlich auf irgend eine Weise seiner Wehrpflicht entzieht, ist nach §. 7. des Gesetzes al

Refractair anzusehen und unterliegt denselben Strafen,

welche sich in dem Rekrutirungs⸗Gesetze vom 22. Fe⸗ bruar 1830 für Refractaire ausgesprochen finden.

Zur Vermeidung von Irrthümern wird hier noch be⸗ merkt, daß die bei der ordentlichen Rekrutirung wegen Unbrauchbarkeit zum Militairdienst und wegen Stellung eines Stellvertreters Entlassenen von Aufrufe nicht ergriffen sind. 3

Schwerin und Güstrow, im Dezember 1848.

Militair⸗Distrikts⸗Behörden des Schwerinschen des Güstrowschen Haupt⸗Distrikts. &Beitgard. H. Sbe E. von Bülow. H. Satow. Langfeldt.

Toscanische Central⸗Eisenbahn.

[6 b] (Siena⸗Empoli.)

Die Einzahlung, welche den 8. Ja⸗ egat nuar c. fällig wird, ist für Berlin und Leipzig bei den Herren Dufour Gebr.

Co. in Leipzig zum Cours von 8 4 Lire für 1 Thaler b Wzu leisten. Diejenigen Actionaire, welche diese Einzahlung bis 8. Januar nicht leisten, können bis 8. Februar nachzahlen, jedoch mit Zuschlag von Prozent Verzugszinsen. Siena, den 22. Dezember 1848. Der Bevollmächtigte: P. Bandini. Unter Bezugnahme auf vorstehende Bekanntmachung ersuchen wir die Besitzer von Actien obiger Bahn, ihre Interimsscheine an uns zu senden, wogegen wir bereit sind, wenn sie keine Gelegenheit haben, den Betrag der Einzahlung beizufügen oder an uns auszahlen zu las⸗ sen, denselben auf sie zu 1.

ipzig, den 3. Januar .

ö Dufour Gebr. & Co,

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für ½¼ Jahr. 4 Rthlr.⸗ ¼½ Jahr. 8 ARthlr. . 1 Jahr.

n allen Theilen der Monarchi ohne Preis⸗Erhöhung.

Bei einzelnen Rummern wird

der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

11I11

XX“ Preußen. Berlin. Beförderungen und Abschieds⸗Bewilligungen in der Armee. Zur Entgegnung. Breslau. Hirtenbrief des Fürstbischofs. Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Neujahrs⸗Gratulationen. Oesterreich. Wien. Begnadigung. Nachrichten aus dem Haupt⸗ quartier des Feldmarschalls Fürsten Windischgrätz. Bayern. München. Einberufung des Landtages.

Ausland.

Frankreich. National⸗Versammlung. Nachträgliche Kreditbewil⸗ ligung zum vorjährigen Budget. Die auf die National⸗Versammlung bezüglichen Bittschriften. Die dreimalige Verlesung der Gesetzentwürfe. Neue Anleihe für Paris. Aufhebung eines Wechselfrist⸗Gesees. Vorschläge zu Aenderung der Strafgesetze in Bezug auf Arbeiter⸗ Coalitionen. Paris. Die Neujahrs⸗Gratulationen beim Präsidenten. Erklärung Marrast's. Der Ministerwechsel. Der Kongreß in Brüssel. Nachrichten aus Rom. Ernennungen. Das Briesporto. Vermischtes.

Amtlicher Theil.

London. Beschlüsse im Senat und im Repräsentantenhause der Vereinigten Staaten. Englands Staats⸗ Einnahmen. Graf Auckland. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Gratulations⸗Cour. Gaben an den Pavpst.

Italien. Nom. Der Papst noch in Gaeta.

Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Dem Kustos der hiesigen Königlichen Bibliothek, Dr ist das Prädikat „Bibliothekar“ beigelegt worden.

Monats⸗Uebersicht der preußischen Bank, gemaß S. 99 btr I vom 5. Oktober 1846. g6 1) Geprägtes Geld und Barren „. 55 8 . 438,346,800 Rthlr. 2) Kassen⸗Anweisungen und Darlehns⸗Kassen⸗ CLTWWEe .. . .. .. 3) Wechsel⸗ Vestinde 6 —000 4) Lombard Bestände . ä 12,908,200 * 5) Staats⸗Papiere, verschiedene Forderungen und Aktiva 1““ NMa.s19 g. 6) Banknoten im Umlauf 7) Depositen⸗Kapitalien... 8) Darlehn des Staats in Kasse (nach Rückzahlung von 4,900,000 Rthlr., efr. §. 29 der Bank⸗Ordnung vom 5. Oktober 1846) 9) Guthaben der Staatskassen⸗Institute und Privat⸗Personen, mit Einschluß des Giro⸗ Verkehrs . . . Berlin, den 30. Dezember 1848. Königl. preuß. Haupt⸗Bank⸗Direktorium. von Lamprecht. Witt. Reichenbach. Schmidt. Woywod.

12,894,200 »

.14,506,800 Rthlr. 18,515,800 »

1,100,000 Rthlr. 7,401,300 Meyen.

(gez.)

Angekommen: Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Strelitz, von Neu⸗Strelitz. 1 Se. Durchlaucht der Fürst Karl von Leiningen, von Leipzig.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 6. Jan. Nach dem heutigen Mili⸗ tair⸗Wochenblatte ist der Prinz Georg von Preußen Königl. Hoheit, aggr. dem Regiment Garde du Corps, zum Ritt⸗ meister befördert; der Major Diestel, aggr. dem 4ten Ulanen⸗Re⸗ giment, zum Brigadier der 1sten Gendarmerie⸗Brigade; der Haupt⸗ mann von Nimptsch vom 13ten Infanterie⸗Regiment zum Major; der Hauptmann von Stößel vom 38sten Infanterie⸗Regiment zum Major ernannt worden. Ferner ist der Hauptmann Westphal vom Aten Infanterie⸗Regiment als Major; der Rittmeister Seelmann vom 2ten Kürassier⸗Regiment als Major; der Major von Hirsch vom 3ten Dragoner⸗Regiment als Oberst⸗Lieutenant; der Major von Zawadzki vom 6ten Husaren⸗Regiment als Oberst⸗Lieute⸗ nant; der Rittmeister Dziobeck von Schulze vom 6ten Ulanen⸗ Regiment als Major; der Major Thilo von der 5ten Artillerie⸗ Brigade als Oberst⸗Lieutenant; der Oberst⸗Lieutenant Hoffmann, Inspecteur der 2ten Pionir⸗Inspection, als Oberst; der Major von Skopnick, aggr. dem 1sten Infanterie⸗Regiment, als Oberst⸗Lieu⸗ tenant; der Oberst⸗Lieutenant Mebes, Inspecteur der 3ten Festungs⸗ Inspection, als Oberst; der Major Fichtner, aggr. dem 7ten In⸗ fanterie⸗Regiment, als Oberst⸗Lieutenant; der Major Süren, aggr. dem 1sten Ülanen⸗Regiment, mit Penston zur Disposition gestellt und dem Major Costede vom 13ten Infanterie⸗Regiment als Oberst⸗ Lieutenant mit Pension der Abschied bewilligt worden.

Berlin, 6. Jan. Der anonyme Verfasser der in der Beilage

. zu Nr. 240 der Ostsee⸗Zeitung enthaltenen Kritik über die Con⸗

struction der fernerhin auf Staatskosten zu erbauenden Kanonen⸗ 2. 8 * ““ . *

Schaluppen scheint seine Mittheilungen von einem Augenzeugen er⸗ halten zu haben, der nur in den ersten Tagen den im Monat No⸗ vember v. J. stattgefundenen Proben und Uebungen mit den nach verschiedenen Mustern erbauten Kanonier⸗Schaluppen beigewohnt hat, da wohl mit Bestimmtheit anzunehmen ist, daß sich dessen Urtheil bei längerer Anwesenheit, im Verlauf der Uebungen ꝛzc., ganz anders gestaltet haben würde. Es wäre daher von dem Verfasser des Ar⸗ tikels jedenfalls angemessener gewesen, sich vor seinem öffentlichen Ur⸗ theile Kenntniß von den kommissarischen Verhandlungen über die ab⸗ gehaltenen Uebungen und deren Resultate zu verschaffen, wodurch derselbe in den Stand gesetzt worden wäre, die vielen entstellenden Unwahrheiten in seinen einseitigen und an vorgefaßte Meinungen gränzenden Angaben vorher berichtigen zu können. Sollte jedoch, ungeachtet einer besseren Kenntniß der Uebungs⸗Resultate, der Herr Verfasser absichtlich mit seinen unrichtigen Angaben öffentlich her⸗ vorgetreten sein, so liegt um so weniger Veranlassung vor, solche vorsätzliche Entstellungen und Verdächtigungen zu widerlegen.

Breslau, 5. Jan. (Schles. Ztg.) Der Fürstbischof von Breslau hat nachstehenden Hirtenbrief erlassen:

„Melchior, durch Gottes Erbarmung und des heiligen apostolischen Stuhles Gnade Fürstbischof von Breslau, Doktor der Theologie ꝛc. Un⸗ seren geliebten Diözesanen Weihnachtsgruß und Weihnachts⸗Frieden von Gott dem Vater durch unseren Herrn Jesus Christus! Amen. Am Feste der gnadenreichen Geburt unseres Herrn und Heilandes kann ich mit einem schöneren und bedeutungsvolleren Gruße nicht in Eure Mitte treten, geliebte Diözesanen, als mit dem Gruße der heiligen Nacht: „Friede auf Erde allen Menschen, die eines guten Willens sind!“

„Zwar galt dieser Gruß zunächst dem inneren Frieden, der Versöhnung des Menschengeschlechts mit Gott, Dem sich seit dem Falle des ersten Adam die Menschheit entfremdet und durch Auflehnung und Empörung wider Ihn und Sein heiliges Gesetz in tiefstes Elend gestürzt hatte, aus welchem uns in der Fülle der Zeiten der zweite Adam, das fleischgewordene Wort Got⸗ tes, Jesus Christus, erlöset hat.

„Allein diesem inneren Frieden, wo immer er im Glauben gewurzelt, in der Hoffnung aufgewachsen und in der Liebe zur Frucht gereift ist, folgt nothwendig auch der Frieden nach außen, der Friede in den Familien, der Friede in den Gemeiaden, der Friede im ganzen Vaterlande mit allen Seg⸗ nungen, die unser Erdenleben verschönen und beglücken.

„Wie sehr wir Alle auch dieses Friedens nach daran, Geliebte, darf ich nicht erst erinnern. Wir kommen eben aus den schwersten Erfahrungen! Wie manche Familie mag diesmal die heilige Christnacht mit Thränen im Auge und Kummer im Herzen gefeiert haben! Wie viele Kinder mögen diesmal die Hände nach der Weihnachtsbescheerung ausgestreckt und sie leer zurückgezogen haben, denn es mangelte auch an der kleinsten Gabe, mit welcher Aelternliebe sonst die Ihrigen beglückte und ihnen die himmlische Gabe des Festes deutete! Die Noth der Zeit hat die Quellen des Erwerbes verstopft und auch den letz⸗ ten Nothpfennig verzehrt. Der Aufruhr, der Kampf, die Empö⸗ rung, die an dem Wohle unseres Vaterlandes seit neun Mo⸗ naten gerüttelt, hatten den Versorger der Familien vom friedlichen Gewerbe zum ernsten Waffendienste gerufen und ihm den köstlichen Schatz, den der Mensch auf Erden hat: die Zeit, geraubt, für die Seinigen zu arbeiten. Ach! und wie manchen Familien fehlt der Vater, der Gatte, der Sohn, und wird ihnen fehlen für immer! Wohin das Auge blickt, begegnet ihm die Noth; so weit die Kunde ferner Länder uns erreicht, erzählet sie uns von Jammer. y1

„Und woher diese trostlosen Erscheinungen? Hat ein auswärtiger Feind unser Vaterland mit Krieg überzogen und aus unserem Besitz verdrängt, unser Eigenthum geraubt und die eiserne Kette der Knechtschaft an unsere Hände gelegt? Nein, aus unserer Mitte ist das Verderben ausgegangen, und die Geißel, die Tausende wund geschlagen, ist von diesen Tausenden selbst geflochten worden! 8 8

„Menschen, die durch alle Künste der Lüge Euren arglosen Sinn be⸗ rückten und unter der lockendsten Gestalt sich zu Euren Beschützern aufwar⸗ fen, während sie doch nur ihren eigenen Vortheil suchten und mit den gott⸗ losesten Mitteln verfolgten; Verführer, die sich Eure Freunde nannten, weil sie Euch zu ihren Werkzeugen brauchten; Aufwiegler, die, so lange Gesetz und Ordnung herrscht, nur im Finsteren ihre finsteren Werke treiben dürfen; Verzweifelte, die längst mit ihrem Gott und ihrem Gewissen zersallen wa⸗ ren, und weil sie nichts mehr zu scheuen hatten, hohnlachend das Gllück, die Ruhe und das Leben von Millionen in frechem Muthwillen aufs Spiel sitzten; solche Menschen waren es, die all' die Unordnung, all' die Zer⸗ rüttung, all' das Elend, all' die Noth, unter der wir Alle mehr oder weni⸗ ger seufzen, über unzählige Familien, üher ganze Gemeinden, über das ge⸗ sammte Vaterland und weit über die Gränzen desselben hinaus heraufbe⸗ chworen haben! 8

„Und noch stehen wir nicht am Ende der Drangsale. Das neue Jahr liegt drohend vor uns. Gleich an der Schwelle desselben soll sich das Schicksal des Vaterlandes zum zweiten Male entscheiden. Die Wahl der Männer, mit welchen unser König und Herr, der Euch jüngst einen neuen Beweis seiner landesväterlichen Treue gegeben, die dauernde Wohlfahrt sei⸗ nes Volkes begründen will, die Wahl dieser Männer steht bevor.

„Diese Wahl hängt nach der Euch verliehenen Freiheit wiederum von Euch selber ab. Auf diese Wahl wird es ankommen, ob die Drangsale, durch die wir in diesem Jahre gegangen, die Geburtswehen einer glücklichen Zukunft, oder die Vorboten tödtlicher Auflösung gewesen; ob der Abgrund, der seit neun Monaten schon so viel Menschenglück, so viele Menschenle⸗ ben verschlungen, noch weiter aufgerissen werden soll, bis er zuletzt das ge⸗ sammte Vaterland in seinen furchtbaren Tiefen begräbt, oder ob er ge⸗ schlossen werden soll für immer. 3

„Die Wahl Eurer Deputirten wird entscheiden, ob die freie Verfassung, welche der König seinem Lande gegeben, für Euch und Eure Kinder und die kommenden Geschlechter eine Wohlthat werden, oder ob sie, von neuem emißbraucht, den Fluch der Verheerung und das namenlofe Elend eines über unser Vaterland, über Deutschland und Europa herauf⸗ führen wird. In der Wahl Eurer Deputirten also liegt das künftige Geschick jedes Einzelnen aus Euch, wie der gesammten Nation. Ihr würdet mit sehenden Augen nicht sehen und mit hörenden Ohren nicht hören, wenn Ihr nach den furchtbaren Erfahrungen, durch die Ihr gegangen, Euch täu⸗ schen lassen und durch kleinliche, engherzige und eigennützige oder strafbare Rücksichten geblendet, oder falschen Verlockungen trauend, eine Wahl her⸗ beiführen wolltet, in Folge deren das große heilige Recht eines Volksver⸗ treters verkannt oder zur Verfolgung unheilschwangerer Pläne ausgebeu⸗ tet werden könnte.

Darum, Geliebte, ermahne ich Euch vor Gott und Eurem Gewissen: Bedenket wohl, was Ihr thut, und sehet zu, wem Ihr vertrauet. Eine

außen bedürfen,

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nicht das Glück Eurer Familien allein, das Heil eines ganzen Landes, dessen Bürger Ihr seid, gilt es und dieses Heil ist in Eure Hand ge⸗ legt! Wehe! wenn Ihr hier nicht mit beiliger Gewissenhaftigkeit zu Werke ginget! Der Jammer eines verrathenen Volkes, vielleicht das Blut von Tausenden, das, in Folge einer unglücklichen Wahl Eurer Vertreter, leicht fließen kann würde mit auf Eure Seelen zurückfallen!

„Und nicht die bürgerliche Wohlfahrt allein ist es, auf welche Ihr Euer Augenmerk zu richten habt. Auch Eurer geistigen Wohlfahrt, dem Frieden Eurer Seelen, dem Heile Eures unsterblichen Geistes droht Gefahr. Die Hand, welche sich vermißt, an den Stützen des Thrones zu rütteln, greift frevelnd auch in das Heiligthum der Kirche. Darum trete ich, ver⸗ möge meines Wächter⸗Amtes, hinaus auf die Zinne von Zion und rufe: Seid wach und schauet umher! Sehet zu, was sich begeben in unseren Tagen. Der Stuhl des heil. Petrus ist leer. Der Hirt ist vertrieben. Der geistige Statthalter Jesu Christi auf Erden irret umher, ein armer Flücht⸗ ling, nnd hat, wie sein Herr und Meister kaum, wohin er sein müdes Haupt lege. Dem Gesandten des Herrn, dem geheiligten Oberhaupte der katholischen Welt ist Gewalt, die roheste Gewalt angethan worden. Mit unerhörtem Undanke hat man seine Segnungen vergolten! Aus seiner Ver⸗ bannung streckt er uns seine flehenden Hände entgegen, und mit den Thrä⸗ nen der kummervollsten Liebe, aber fromm, denn er ist Pius, und in ge⸗ duldiger Demuth das Kreuz vom Kreuze tragend, ruft er in einem Schrei⸗ ben an den Kardinal Patrizzi: „„Wenn es je Noth gethan hat, inbrünstige Gebete an den Allmächtigen zu richten, so ist es in diesem Augenblicke. Die Sünden, die Gotteslästerungen jeder Art, die Entheiligungen jeder Art, die Verachtung der heiligsten Sache nöthigen uns, zur göttlichen Barmher⸗ zigkeit unsere Zuflucht zu nehmen. Verordnen Sie also Gebete, Herr Ka dinal; das Gebet ist immer nützlich. Lassen Sie beten für uns armen Pil⸗ ger, welcher eine Fahne des Widerspruchs geworden ist.’“ “„

„Wer hat ein Herz und vernehme nicht diese Stimme? Wer hat Ge⸗ fühl und würde nicht beweszt von diesem Flehen? Der Vater der Christen⸗ heit ruft wer darf solcher Stimme sein Ohr verschließen?

Ja, „wenn es je Noth gethan hat, inbrünstige Gebete an den Allmäch⸗ tigen zu richten, so ist es in diesem Augenblicke.“ Ein zwiefach entscheiden⸗ der für unser theures Vaterland und für unsere heilige Kirche!

Mit der gleichen Sorge für beide im Herzen verordnen Wir daher:

1) daß am Sonntage den 21. Januar, als am Tage vor der Wahl der Wahlmänner, in allen Pfarrkirchen, Kuratieen und Lokalien Unserer diesseitigen Diözese ein feierliches Bitt⸗Amt de Sancto Spirito, mit Aus⸗ setzung des hochwürdigsten Gutes, um eine glückliche Wahl der Volksver⸗ treter, abgehalten und

2) in den öffentlichen Kanzelgebeten, nach der Predigt an allen Sonn⸗ tagen, für eine baldige Rückkehr des heiligen Vaters auf den Stuhl Petri, in der unten angedeuten Art gebetet werde. Zu diesen zwiefachen Ge⸗ beten fordern Wir alle Gläubigen Unseres Bisthums auch in ihren beson⸗ deren Andachten auf.

Der gnadenreiche Gott im Himmel wolle unser Aller inbrünstiges Ge⸗ bet gnädig aufnehmen, auf daß wir mit Dank und Frohlocken am künftigen Weihnachtsfeste im seligen Gefühle der Erhörung einstimmen können in den Weihnachtsgruß: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden allen Menschen, die eines guten Willens sind.“

Gegeben Breslau, am Feste der Menschwerdung unseres Herrn Jesu

Melchior. 8 1 Paintner, Secretair,

Frankfurt g. M., 4. Jan. (D. Z.) 146ste Sitzung der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Tagesord⸗ nung: 1) Berathung des von dem Abgeordneten Zachariä aus Göt⸗ tingen, Namens des Ausschusses für Begutachtung des Verhältnisses der Einzelstaaten zur Centralgewalt, erstatteten Berichts, über den Antrag des Abgeordneten Wesendonck: die Auflösung der preußischen National⸗Versammlung und die Octroyirung einer Verfessung für Preußen betreffend. 2) Berathung des von dem Abgeordneten von Dieskau, Namens des volkswirthschaftlichen Ausschusses, erstatteten Berichts über mehrere Petitionen wegen Abschaffung und Aufhebung der Hazardspiele, der öffentlichen Spielbanken, der Lolterieen und des Lotto's. 3) Berathung des vom Abgeordneten Martens, Namens des Aus⸗ schusses für Wehr⸗Angelegenheiten, erstatteten Berichts über die An⸗ träge des Abgeordneten Mohr, die Einquartierung in der Provinz Rheinhessen betreffend. 4) Berathung des vom Abgeordneten Spren⸗ gel erstatteten Berichts über die von dem Hofgerichte von Sig⸗ maringen beantragte Einleitung einer strafrechtlichen Untersu⸗ chung gegen den Abgeordneten Advokaten Würth von Sigma⸗ ringen. 5) Berathung des vom Abgeordneten Werner aus Koblenz, Namens des Prioritäts⸗ und Petitions⸗Ausschusses, erstatteten Berichts über verschiedene Eingaben. Vorsitzender: Ed. Simson. Namens des Bureau's beantwortet Vice⸗Präsident Kirchgeßner die gestrigen Anfragen Rösler's von Oels in Bezug auf die danernde Abwesenheit mehrerer Mitglieder des Hauses. Er knüpft daran die Bitte, daß die von einem Urlaub eintreffenden Ab⸗ geordneten ihren Wiedereintritt beim Büreau behufs genauerer Kon⸗ trolle jedesmal anmelden möchten.

Zur Tagesordnung übergehend, wird über den Bericht des Biedermannschen Ausschusses die Berathung eröffnet. Das Erachten des genannten Ausschusses lautet dahin:

„Daß die hohe Versammlung über den Antrag des Abgeordne⸗ ten Wesendonck, die Auflösung der preußischen National⸗Ver⸗ sammlung und die Octroyirung einer Verfassung für Preußen be⸗ treffend, mit Rücksicht auf die gegenwärtige Lage der Sache zur Tages⸗Ordnung übergehen möge.“

Die mehrfachen dazu gestellten Verbesserungs⸗Anträge sind von sehr verschiedener Art. Die dem Ausschuß⸗Erachten zunächst stehende Meinung geht auf motivirte Tagesordnung. Auf der anderen Seite aber wird verlangt, daß die preußische Verfassung, weil ste octroyirt worden sei, als eine eines freien Volkes unwürdige und da⸗ her ungültige bezeichnet werde. Von zehn gegen das Ausschuß⸗ Erachten eingezeichneten Rednern erhält zuerst Wesendonck das Wort. Der Ausschußbericht sei unklar. Er reihe eine Menge von Fragen an einander, deren Beantwortung er schuldig bleibe, 5 der daran geknüpfte Antrag endlich scheine sich die Entscheidung des Bun⸗ destags in der hannoverschen Verfassungsfrage zum Muster Fedie aln

ernstere, schwerere, folgenreichere Pflicht habt Ihr noch nie zu erfüllen ge⸗ habt, als eben jetzt. e gilt nicht Eure eigene Wohlfahrt nur, es gilt

zu haben. Wolle er (Wesendonc) auch nicht leugnen, daß die alte