1849 / 8 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

o wie durch die hohe Kunstfertigkeit ihres Gesanges in gewohntem Maße sich den allgemeinsten und stürmischsten Beifall. Weniger be⸗ friedigte indeß ihr Spiel, das nicht nur im Allgemeinen den zur Charakte⸗ ristik der Norina nothwendigen Anflug von Humor vermissen ließ, sondern auch im Uebrigen in einzelnen Situationen der richtigen Färbung erman⸗ Namentlich muß in letzterer Beziehung die Darstellung jener Scene in der Auffassung als verfehlt bezeichnet werden, in welcher Norina die verstellte Schüchternheit, Don Pasquale gegenüber, aufgiebt und plötzlich 8 .“ bczen, daß der 1“

erganges hier von Sgra. Fodor nicht scharf genug ausgepräg EE anze G überhaupt ein stärkeres ihrer⸗ seits, soll die Wahrscheinlichkeit der Situation einigermaßen aufrecht erhal⸗ ten werden und die unmännliche Unterwürfigkeit Don Pasquale’'s, Norina gegenüber, möglichst motivirt erscheinen. Sehr Gelungenes und Anerken⸗ nungswerthes förderte dagegen auch das Spiel der Sgra. Fod or z. B. in der Scene zu Tage, in welcher Norina Unterricht im Intriguenspiel von

gelte.

die Herrschsüchtige zu spielen beginnt.

wurde, bedingt die

Malatesta erhält.

Die Liebhaber⸗Rolle des Ernesto, die, als eine nur unbedeutend in die Handlung eingreifende und ziemlich charakterlose, weniger Darstellungs⸗Talent, als vielmehr einen tüchtigen Gesangskünstler erfordert, hatte diesen in Sgr. Der reichbegabte Sänger erfreute das Publikum

Labocetta gefunden. ufs neue nicht minder durch den schönen Klang seiner seinen seelenvollen Vortrag.

Duette des ersten Aktes mit Don Pasquale: „Sogno soave e casta“ etc.

überhaupt die getragenen Partieen der Rolle, gaben ihm Veranlassung, den Zauber seines wundervollen Portaments walten zu lassen. Die effettvolle Serenade mit Chor⸗ und Guitarren⸗Begleitung im dritten Akt, beiläufig eines der ansprechendsten Musikstücke der Oper, Möge sich nur der Sänger durch sein Gefühl nicht allzusehr hinreißen lassen und vor allen Dingen in seinem eigenen Interesse Bedacht nehmen, die Stimme möglichst lange in ihrer vollen Schönheit und Frische dadurch zu erhalten, daß er sie besonders in der

ganzen

sonders schönem Ausdruck.

Höhe weniger, als bisher, forcirt.

Der etwas derben, doch höchst ergötzlichen Darstellung des Don Pas⸗

quale durch Sgr. Catalano sei zunächst erwähnt. S sprucht ebenfalls Anerkennung. gab diesmal Sgr. Rinaldini. Durch

was mehr Humor,

im Ganzen präzis, cretion wünschen.

Die nach dem Schluß der Oper gezeigten lebenden Bilder auf bew egli⸗ vermögen wir die Idee dieser Art der Vor⸗ führung, insofern dadurch der ursprünglich beabsichtigte Totaleindruck der

chem Piedestal betreffend, so

darzustellenden Gemälde vernichtet bezeichnen. Hussitenpredigt“ (von Lessing), erscheinen, hier die streute Aufstellung der verschiedenen Gruppen den

itlichen Anschauung des C

wird, keinesweges als

indem indem

Vierte Symphonie⸗Soiree. Nach einer vierwöchentlichen Pause fand endlich am

vierte Spmphonie⸗Soiree statt. Wir haben es immer bed lin, das sich gern den Mittelpunkt deutscher der edelsten und blüthenreichsten Zweige der Kunst, der h tal⸗Musik, so wenig Zeit gewidmet wird, während doch

lichen Mittel und Kräfte in einem höheren Grade als irgendwo vorhanden Die Zahl der Symphonie⸗Soireen beschränkt sich jährlich höchstens auf neun, und die Kapelle sieht diese Konzerte eigentlich nur als eine Ne⸗ Abende bestimmt sind, an welchen sie eben Möchte man doch endlich aufhören, die Spielerei zu betrachten, und ihr das Recht Während man allen Künsten Altäre er⸗ fremden Tempeln eine Stätte suchen. Frü⸗ her flüchtete sie sich in die Kirche und trat in einen engen Bund mit der

sind.

bensache an, zu denen solche nichts Wichtigeres zu thun hat. Musik blos als eine anmuthige einräumen, welches ihr gebührt. richtete, mußte die Tonkunst in

In der That giebt es keine schönere, innigere

Religion. . als durch Musik, in ihr findet die Andacht den eigentlichen

sind immer zu arm, den ganzen

der Kunst mit der Religion, zwar nicht feindlich, gleichgültig ist, standtheil des Kultus verschwand, erkennen, daß man hier in Berlin bemüht ist, tischen Kirchen eine neue Heimat zu bereiten. die Musik im Theater, Vokal⸗Musik,

Ein blei

die sich hier gehörig entfalten kann, die

AMIEE .““

Bekanntmachungen.

[8I.] 1““

Der unten näher bezeichnete Oekonom, frühere Hand⸗ lungsdiener Otto von Rüdgisch aus Lübben ist des Verbrechens der beleidigten Majestät verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Auf⸗ enthalt zu ermitteln gewesen ist.

Es werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf densel⸗ ben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle festnehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗ Expedition abliefern zu lassen.

Es wird die ungesaumnl Erstattung der dadurch ent⸗ standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 3. Januar 1849.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. 2. Gig für Voruntersuchungen. „Signalement des von üdgisch. Derselbe ist 37 Jahr alt, in däsnen g ich.

5 Zoll groß, hat blonde Haare, braune

Augenbrauen, spitzes Kinn, längliche

gesunde Gesichtsfarbe, gewöhnliche Nase und Mund

blonden Bart, vollständige Zähne, ist von schlanker

5 Fuß Augen, blonde Gesichtsbildung,

Stellen, wie die hübsche Cantilene in dem

Den feinen, verschmitzten Doktor Malatesta Zungenfertigkeit trefflich für die Loösung des musikalischen Theils seiner Aufgabe geeignet, um dem Charakter auch in der Darstellun Färbung ertheilen zu können. Dennoch führte er die Partie gewandt durch, so daß ihm ebenfalls das Lob gebührt, zur Abrundung der Vorstellung mit Erfolg beigetragen zu haben. Das Orchester exekutirte ließ dagegen in der Begleitung oftmals größere Dis⸗

Am allerwenigsten dürfte ein so figurenreiches Bild, zu einer derartigen Darstellung geeignet in Folge der Kreisbewegung unerläßliche zer⸗ Beschauer zu einer ein⸗ nzen gar nicht gelangen läßt.

Kunst nennt,

Inhalt eines tiefen Gefühls wiederzugeben, und da eben, wo die Sprache aufhört, fängt das Gebiet der Musik an. Es hängt mit der Entwickelung des Protestantismus, welcher gegen die Verbindung aber doch wenigstens zusammen, daß die höhere Musik nach und nach als Be⸗ und mit besonderem Dank der Tonkunst in den protestan⸗

aber es ist doch immer nur die eine Gattung, die Instrumental⸗Musik

Stimme, als durch

sang er mit be⸗

eine Leistung bean⸗

fehlt ihm nur et⸗ die richtige ebendig und

eine glückliche zu wie „die

3. Januar die auert, daß in Ber⸗ der Pflege eines öheren Vgrten. hier die erforder⸗

hat noch immer mit Hindernissen und Zurücksetzungen aller Art zu kämpfen. Wollte man doch die Zahl der Symphonie⸗Soireen wenigstens verdoppeln, der große Zudrang des Publikums beweist genügend, welche Theilnahme es diesen Aufführungen schenkt. Wir haben hier ein Orchester, wie wir es uns nicht besser zu wünschen brauchen, und doch eristirt die größere Zahl unserer musikalischen Meisterwerke nur für die wenigen Eingeweihten, welche die Partituren zu lesen verstehen.

ba 9 dem Programm der vierten Symphonie⸗Soiree standen folgende Stücke:

Symphonie G-dur von Haydn, Ouvertüre, la chasse du jeune Henri, von Méhul, Quvertüre zum Mährchen von der schönen Melusine, von Felix Mendelssohn⸗Bartholdy, und Symphonie eroica, von Beethoven.

Die Hapdnsche Symphonie, ohwohl nicht so schön als seine andere in G-dur, ist doch voller Lieblichkeit und Anmuth, wie alle Compositionen dieses Meisters. Haydn kennt keinen eigentlichen tiefen Schmerz, aber auch nicht die höchsten Entzückungen des Lebens; in seiner Musik spiegelt sich immer ein einfaches, gottergebenes Gemüth, eine fromme, naive Gesinnung. Der Eindruck des lieblichen Andante wurde leider durch einen störenden Fehler des einen Horns am Schluß fast gänzlich verdorben. Mit den Hörnern trieb überhaupt an jenem Abend ein böser Geist sein Spiel, und ein stattliches Sündenregister würde herauskom⸗ men, wenn wir alle Fehler aufzählen wollten, die ihnen zur Last fielen. So haben es auch die Hörner zu verantworten, daß die Mehulsche Jagdouver⸗ türe, in welcher so viel von reinen 1 ser ausgeführt wurde. großen Hornstelle der welch

Nach allem Vorhergegangenen hatten wir bei der enstel Scherzo in der Eroica dasselbe peinliche Gefühl, mit em wir einen Menschen auf schlüpfrigem Pfade am Rande des Ab⸗

heit beim Einsatz abgerechnet, gut ab. Das reizende Finale der Haydnschen Symphonie, welches auf den Da Caporuf des Publikums wiederholt wurde, ist in seinem Bau einfacher, als sonst irgend ein Symphonie⸗Satz. Es hat nicht die gebräuchliche Sonatenform, sondern ist vielmehr ein lleines, fast gar nicht in die Breite ausgeführtes Rondo. Dieselbe Melodie wiederholt sich nach ganz kurzen Ausweichungen und Unterbrechungen immer wieder von neuem und von anderen Instrumenten vorgetragen. Ueberhaupt ist die ganze Symphonie durchaus einfach und anspruchslos, nur eben so hin⸗ geworfen, wie eine flüchtige Bleistiftsskizze.

Es folgte die früher so beliebte Jagd⸗Ouvertüre von Mehul. Die Musik dieses ehrenwerthen Komponisten ist bei weitem gediegener und inhaltsreicher, als wir es sonst bei den Franzosen gewohnt sind; sie gehört nicht in die Reihe jener niedlichen Bagatellen und petits riens, mit denen Paris im⸗ mer Deutschland überschüttete. In Mébul's Adern fließen einige Tropfen von dem edlen Geblüte Gluck's, auf seine Compositionen fällt ein Abglanz von der Strahlenglorie, welche das Haupt des Ritters umgiebt. Die Ein⸗ leitung der Jagd⸗Ouvertüre ist ein ansprechender, melodischer Satz, der sich sogleich dem Gedächtniß des Zuhörers einprägt. In dem folgenden Alle⸗ gro, einem musikalischen Scherz, der keine weitere Prätension macht, entrollt sich eine lustige Jagdscene voll Waldesduft und Hörnerklang.

Die Mendelssohnsche Ouvertüre zur Melusine ist ihrem Inhalte nach der Quvertüre zum Sommernachtstraum, welche überhaupt das musikalische Glaubensbekenntniß des Komponisten enthält, ziemlich nahe verwandt, wir finden hier dasselbe luftige Wesen, jene süßen, romantischen Träumereien und die meisterhafte Instrumentation. Fast in allen seinen Werken begeg⸗ nen uns die bekannten Elfen aus dem Sommernachtstraum, aber diese Wunderkinder werden immer ernster und stiller, sie verlieren immermehr ihre jugendliche, frische Laune, welche ihnen tausend neckische Spiele und muth⸗ willige Streiche eingaben, und worin der ganze Zauber ihrer Erscheinung bestand. Wir können die Begeisterung für Mendelssohn, die man hier zur Schau trägt, nicht theilen. Einige seiner Compositionen sind in ihrer Weise vollendet schön, aber der Anschauungskreis, in welchem sich der Komponist bewegt, ist im Grunde genommen ein sehr beschränkter, und bei keinem anderen Künstler, der wirklich produktive Kraft besaß, ist diese göttliche Flamme eher erloschen. Mendelssohn gehört zu den Glücklichen, die noch zur rechten Zeit starben, um ihren Ruhm nicht zu überleben. Während man ihn übrigens als Komponist überschätzt, kann man seine Verdienste um die Pflege der höheren Instrumentalmusik und besonders den

Instrumentaleffekten abhängt, nicht bes⸗

grunds wandeln sehen, zum Glück lief aber hier Alles, eine kleine Unsicher⸗

sul der französischen Republik, dem Sieger von Mare zan sauber abgeschriebene Musikwerk mit der Dedication an ihn ollte eben durch die französische Gesandschaft nach Paris expedirt werden, als die Nachricht nach Wien kam, Napoleon Bonaparte habe sich zum Kaiser der Franzosen proklamiren lassen. Auf die erste Kunde davon hatte Beethoven nichts Eiligeres 5 thun, als das Titelblatt von dieser Symphonie abzureißen und das Werk selbst unter vielen Verwünschungen gegen den neuen Fran⸗ zosen⸗Kaiser, gegen den „neuen Tyrannen“, auf den Boden zu werfen, wo es liegen bleiben mußte. Es dauerte lange, bis Beethoven von diesem Schreck wieder zur Besinnung kam und gestattete, daß jenes Werk unter dem Titel „Sinfonia- eroica' und mit der darunter sich befindlichen De⸗ vise: „per sestegiare il soovenire d'un gran uomo“, in die Welt geschickt werden durfte. Ein anderer Biograph Beethoven's erzählt, daß zum 2ten Satz der heroischen Symphonie ursprünglich der Jubelmarsch, der später den Schluß der 5ten ausmachte, bestimmt war, daß aber an seine Stelle nach der Kunde der Kaiserkrönung Beethoven einen Trauermarsch komponirt hätte, als wäre gleichsam von diesem Augenblick an der große Mann todt, dessen Erinnerung blos noch gefeiert würde. Die Eroica ist die erste Somphonie, bei welcher Beethoven die der sich früher die Instrumental⸗Musik bewegt hatte, verließ und ihr ein neaes Gebiet eroberte. Es ist der viel besprochene epische und dramatische Charakter, der uns hier entgegentritt. Die Ueberschrist brauchte nicht erst de Zuhörer darauf aufmerksam zu machen, daß ein Held in dieser Symphonie ge feiert wird. Dieses Thema, so einfach, nur aus 8 Noten eines gebrochenen Akkords bestehend und doch schon in seinem kühnen Schwung die ganze Be⸗ deutung des Stückes in sich tragend, konnte nur ein Beethoven erfinden. Der erste Satz der Eroica, den ersten der Neunten abgerechnet, ist ausgeführter, als der irgend einer anderen. Das Thema, welches mit einer Masse von feindlichen Gegensätzen zu kämpfen hat, kehrt in den verschiedensten Wendun⸗ gen und Tonarten immer siegreich wieder. Es ist wie eine mächtige Per⸗ sönlichkeit, vor der sich die ganze übrige Welt beugen muß. Das titanische Ringen nach dem Unendlichen erreicht seinen höchsten Punkt in der Stelle, die unmittelbar der weichen Melodie in E- und A-moll vorhergeht, hier ruht dann Beethoven nach ungeheurer Anstrengung und des Sieges gewiß einige Zeit aus, um neue Kräfte zu sammeln. Auf dem Triumph, der den ersten Satz schließt, folgt der Trauermarsch, V in dem das große Ende eines großen Lebens geschildert wird, der Held stirbt, und die ganze Welt scheint mit ihm zu sterben. Dieser Trauermarsch ist die erhabenste Emanation des Beethovenschen Genius, und hätte der Meister auch nichts weiter komponirt, durch diesen Marsch allein wäre schon sein Name unsterblich geworden. Kaum waren die letzten Töne verhallt, in denen das Thema in einzelnen, verlorenen Klängen wie aus den ver⸗ schiedenen Winkeln der Welt noch einmal zurückgeworfen wird, als Einige aus dem Publikum in einen lärmenden Applaus ausbrachen, eine Barbarei, die nicht ihres Gleichen hat. Der Schluß des Trauermarsches enthält die letzten, abgerissenen Worte eines Sterbenden, und dazu klatschen, ist eben so unpassend, als nach einer Leichenrede Bravo rufen; der beste Applaus ist hier ein ernstes Schweigen. Die folgenden Sätze des Scherzo, obgleich in ihm der ganze Beethovensche Humor sich ausspricht, und welches das Orchester etwas feuriger und markirter hätte vortragen sollen, so wie das Finale, das in einzelnen Momenten die Höhe des ersten Satzes erreicht, konnte nach dem Vorangegangenen keinen tieferen Eindruck machen. Wir wünschten, daß Beethoven mit dem Tode des Helden, dem Trauermarsch, seine heroische Symphonie geschlossen hätte. 3 Zuletzt sei es uns noch erlaubt, die Bitte auszusprechen, 2 Werke Beethoven's, die seit 2 Jahren nicht aufgeführt wurden, in das diesjährige Programm aufzunehmen, wir meinen die große C-dur ⸗Ouvertüre mit der Fuge Op. 124 und besonders diegneunte Symphonie, ein Werk, bei dessen bloßer Erwähnung schon jedem Musiker das Herz höher schlägt, und das in der Musik eine ähnliche Stelle einnimmt, wie der Faust in der Literatur. Gerade hier in Berlin sind die seltenen Bedingungen vereinigt, um diese Spmphonie in einer würdigen Weise zum Vortrag zu bringen, und die ge⸗ lungene Aufführung vom April 1846 ist uns noch zu gut im Gedächtniß, um nicht eine baldige Wiederholung zu wünschen.

Bahn, in

Beethoven⸗Kultus in Deutschland nicht hoch genug anschlagen.

Mit Beethoven's heroischer Symphonie ging eine Sonne auf, vor welcher der bescheidene Glanz des Mondes und der Sterne erbleichen mußte. Es ist bekannt, daß in ihr (sie wurde im Jahr 1803 angefangen und im

Gottesverehrung, Ausdruck. Worte

ist es anzu⸗

bendes Asyl fand

Signale

8

Derselbe ist 32 Jahr alt,

5 Fuß 6 schwarze

Mund, Schnurr⸗

ist von schlanker Gestalt, und hat keine besonderen Kennzeichen. Bekleidung kann nicht angegeben werden.

[588 18 b. Fol. 44. des

Kaufmann Carl Wilhelm Schindler gehörige Wohn⸗ „welches zufolge der nebst dem Hy⸗ 8 pothekenscheine in der Registratur einzusehenden Tare

haus nebst Zubehör

auf 6754 Thlr. 26 am 22.

2 2.

subhastirt werden.

Frankfurt a. d. O., den

Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine be⸗ sonderen Kennzeichen. Bekleidet war derselbe mit blauem Pallitot, grünem Rocke, blaugestreiften Hosen, schwarz⸗

seidener Weste und schwarzem Hut. 1 1

[8II.] 112*

Der unten näher bezeichnete Handlungsdiener Ju⸗ lius Ludwig Wilhelm Meißelbach aus Greifs⸗ wald ist des Verbrechens der Majestäts⸗Beleidigung verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist. Es werden alle Civil- und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den⸗ selben zu vigiliren, im Betretungsfalle festnehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß⸗ Expedition abliefern zu lassen.

Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent⸗

standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden

.

2

[589 gelegene, Vol. I. gehörige Speicher

sehenden Taxe auf

schätzt worden, soll am 28. März

subhastirt werden.

Königl.

17]

Am 30. sollen Kisten

Bek

beschädigter

Königl.

des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 3. Januar 1849. Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. Abtheilung für 8

Zoll groß, hat schwarze Haare, braune Augen, 8 Augenbraunen, spitzes Kinn, längliche Gesichts⸗ bildung, blasse Gesichtsfarbe, längliche Nase, kleinen

Subhastations⸗Patent. Das in der Breiten Straße belegene, Vol. I. No.

März 1849,

Subhastations⸗Patent.

Der in der Kasernenstraße auf dem Holzhofe hierselbst „I. No. 688 B. Fol. 752. des Hypothe⸗ kenbuchs verzeichnete, dem nebst Zube ör, welch der nebst dem Hypothekenscheine 1 eeg der

Frankfurt a. d. O., den 25.

1 Januar 1849, in der Pommerschen

nung der Assuradeurs öffentlich verkauft Stettin, den 29. Dezember 1848.

folgenden vollendet) Napoleon verherrlicht werden sollte, und Schindler theilt über die Entstehung derselben folgenden interessanten Zug aus Beetho⸗ ven’'s Leben mit: Beethoven zeigte immer eine große Hinneigung für das klassische Alterthum, und die Lektüre der Tragiker, des Plato, lutarch und Tacitus, gehörte zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Wer fände auch nicht in seinen Compositionen das vollendete Ebenmaß, den edlen Schwung sei⸗ ner erhabenen Muster wieder. Vor Allem war es die ewige Schönheit und Harmonie der platonischen Republik, welche die hohe Seele des Künstlers ergreifen mußte. Er erblickte aber in dem Staate Plato's nicht ein ideales Kunstwerk, sondern eine Verfassung, die allen Ernstes auf die Wirklichkeit berechnet und anwendbar wäre. Er lebte in dem festen Glauben, Napo⸗ leon gehe mit keinem anderen Plane um, als Frankreich nach ähnlichen Prinzipien zu republikanisiren, und somit wäre nach seiner Meinung der Anfang zu einem allgemeinen Weltglück gemacht. Daher seine Vereh⸗ rung und Begeisterung für Napoleon. Das für den ersten Con⸗

gmeleseheCer

Markt⸗Berichte.

Neuß, 2. Jan. Weizen 2 Rthlr. 3 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 3 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 3 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 8 Sgr., Hafer 21 Sgr., Erbsen 2 Rthlr. 5 Sgr., Rappsaamen 3 Rthlr. 24 Sgr., Kartoffeln 20 Sgr.

Heu pr. Ctr. von 110 Pfd. 20 Sgr. Stroh pr. Schock von 1200 Pfd. 4 Rthlr. 12 Sgr.

Kleiner Saamen 3 Rthlr. 15 Sgr. 8

Rüböl pr. Ohm à 282 Pfd. o. F. 35 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf

Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr. 15 Sgr.

Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 28 Rthlr.

Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 10 Rthlr. 20 Sgr.

Gereinigtes Oel 36 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.

Getraide überhaupt preishaltend. Rüböl in Folge des starken Frostes höher gehalten.

oruntersuchungen. Gesellschaft. ment des Meißelbach.

in Greifswald geboren,

und Kinnbart, vollständige Zähne,

spricht die deutsche Sprache

Verzeichnisses, entweder an uns sel der nachgenannten Bankhäuser:

Hopothekenbuches verzeichnete, dem . 6sh 3 Herrn J. D. Herstatt in Köln,

Sgr. 4 Pf. abgeschaätzt worden, soll Herrn J. H. Stein in Köln, 4 11 ühe. O eder & Co. in Aachen, S. Bleichröder in Berlin,

22

224

August 1848.

ender in möglichst kurzer Frist zugehen die Obligationen, dem Beschlusse der

Kaufmann Adolph Mevyer

in der Registratur einzu⸗

10,180 Thlr. 7 Sgr. 1 Pf. abge⸗

zu können. Köln, den 2. Januar 1849. 1 EEIII’“5

Anonyme Gesellschaft für Be [588 b]* Die Herren Actionaire werden

1849, Vormittags 11 Uhr,

Augnst 1848. Land⸗ und Stadtgericht.

anntma hierm

chungg. Nachmitfags 3 Uhr, Provinzial Zuckersiderei 7 Bahia⸗Rohzucker für Rech⸗ werden.

15. Januar künftigen Jahres,

Paris, Hêôtel Laßttte, Straße Lasitte r. . 2 brauner Mittheilungen zu vernehmen, welche

nahmen, mittelst welchen er die

See⸗ und Handelsgericht.

Rheinische Eisenbahn⸗

Nachdem die Hindernisse, welche der

Ausführung des Beschlusses der Gene⸗

ües ral⸗Versammlung vom 30. Mai 1848

Moisher noch entgegen gestanden haben, Anunmehr beseitigt sind, so soll mit dem

Umtausch der Dividendenscheine des Jah⸗

res 1847 gegen 5 % Obligationen ohne längeren Ver⸗ zug begonnen werden. Wir fordern daher die Inhaber solcher Dividendenscheine hierdurch auf, vom 15. d. M. ab dieselben, unter Beifügung eines mit ihrer Namens⸗Unterschrift versehenen Nummer⸗

S. Oppenheim jun. C. Co. in Köln, A. Schaaffhausenscher Bank⸗Verein in Köln,

portofrei einzusenden, worauf die entsprechende An⸗ Königl. Land⸗ und Stadtgericht. 91 von Obligationen nebst Zins⸗Coupons dem Ein⸗

sammlung gemäß, über 40 Thlr. lauten, so wird ge⸗ gen Einlieferung von je 4 Stück Dividendenscheinen eine Obligation ausgegeben, und muß es den Besitzern von 3 und weniger Dividenscheinen überlassen bleiben, so viel davon zu erwerben, damit sie die Zahl von 4 Stück komplettiren, um dafür eine Obligation erhalten

Zinkfabrication zu Stolberg.

ßerordentlichen General⸗Versammlung auf Montag den Morgens 11 Uhr, in berufen, um die

tions⸗Rath sich verpflichtet erachtet, ihnen über die Maß⸗ 1 hen er seit dem Februar d. J. eingebrochene allgemeine Krise glücklich überstanden hat,

und über die jetzige und zukünftige Lage des Berg⸗ werks⸗Betriebes und der Handels⸗Operationen der Ge⸗ sellschaft zu machen. Aachen, den 10. Dezember 1848. Der Administrations⸗Rath

Leopold⸗Eisenbahn von Florenz nac Livornpo.

Der Administrations⸗Rath hat eine Einzahlung von 5 Prozent auf jede Pro⸗ g messe zum 1. Februar dieses Jahres ausgeschrieben und uns ermächtigt, die⸗ Iselbe, nach Wahl der Inhaber, auch hier Wentgegenzunehmen. 8 Der dafür bei uns einzuzahlende Betrag ist 11 Thlr. 20 Sgr. Preuß. Cour. für jede Promesse. Die Einzahlung darf auch bis zum 1. März a. e unterbleiben; in diesem Fall müssen aber der Gesell⸗ schaft 6 Prozent Zinsen auf 50 Lire pro Promesse vom 1. Februar bis zum Zahlungstage von den Promessen⸗ Inhabern vergütet werden. H“ 2 8 8 S auf welche die Einzahlung bis zum 1. März, Mittags 12 Uhr, nicht geleistet wird, sind alsdann nach dem Beschluß des Administrations⸗Raths präkludirt. Berlin, den 6. Januar 1849. Mendelssohn & Co., Jägerstraße Nr. 51.

A dministration de rentessous la Direction

[8 b] de la Banque de Belgique.

[10 b]

bst oder an eines

wird. Da General⸗Ver⸗

Certificats de rente Belge 2 ½ .

Le Directeur de la Banque de Belgique a2 l'hon- neur d'informer les porteurs des dits Certisicats que n 8 les coupons échéant le 1. Janvier courant, seront Sng. a partir de ce jour à Bruxelles aux caisses de a Banque 111n chez Mr. L. B. Bischoffsheim, à Paris chez Mr. Hottinguer & Co., à Londres chez Mr. 1 B. à NSI Mr. B. H. Goldschmidt, à Berlin chez Mr. Mendelssohn & Co., Le tout conformement à l'avis publié par la Ban- que le 1. Juillet 1844. Bruxelles, le 2. Janvier 1849.

it zu einer au⸗

au taux du change du jour.

der Administra⸗

Amtlicher Theil.

Das Abonnement beträaägt: 2 Rthlr. für ½¼ Jahr. 4 Athlr. †¼ Jahr. 9 8 Rthlr. 1 Jahr. n allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen RNummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

8 v1 Alle post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗

Anzeigers: Behren⸗Straße Rr. 57. 82 8

9

Deutschland.

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Ankunft hydrote Beamten.

Oesterreich. Wien. Verurtheilungen.

Bayern. München. Ernennung.

Hannover. Hannover. Ausschreiben des Ministeriums des Innern.

Sachsen⸗Gotha. Gotha. Ruhestörungen.

Ausland.

Frankreich. National⸗Versammlung. Die Arbeit in den Ge⸗ fängnissen. Zurückziehung Carnotscher Gesetz⸗Entwürfe über den Un⸗ terricht. Paris. Diplomatische Ernennungen. Unterrichts⸗Kom⸗ missionen. Arbeiter⸗Syndikat. Sozialistisch⸗demokratisches Comité. Die Amnestie⸗Frage. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. Die Kriegsoperationen gegen das Pendschab. Die Gold⸗Ausbeutung in Kalifornien. Vermischtes.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Die Gesellschaft der Re⸗ sormfreunde. Christiania. Die Cholera in Bergen.

Italien. Rom. Beschluß der Kammer gegen sofortige Proklamirung einer Constituante. Die Encyelica des Papstes. Stimmung in Rom. Bevorstehende Auflösung der Deputirien⸗Kammer in Turin. u“e“ Zusammensetzung des Ministeriums. Genua. Haltung der National⸗ garde. Gaeta. Der Protest des Papstes gegen die Junta.

Spanien. Madrid. Verhandlungen der Deputirten⸗Kammer. Der Adreß⸗Entwurf. Vermischtes.

Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. 8 8

Amtlicher Theil.

Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen ꝛc. ꝛc.

auf Grund des Artikels 105 der Verfassungs⸗Urkunde, nach dem Antrage Unseres Staats⸗Ministeriums, was folgt:

Die nach §. 1 der Verordnung vom 8. März 1832 (Gesetz⸗ Sammlung Seite 119) zur Räumung des Schnee's von den Chaus⸗ seen zu leistende Hülfe der Einwohner des Orts, in deren Feldmark sich der Schneefall ereignet, soll künftig nicht mehr unentgeltlich ge⸗ fordert, sondern dafür in gleicher Wesse, wie dies im §. 3 der ge⸗ dachten Verordnung bestimmt ist, das zu der Zeit am Orte gewöhn⸗ liche Tagelohn aus der Chaussee⸗Bau⸗Kasse gezahlt werden. 8

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Instegel.

Gegeben Charlottenburg, den 6. Januar 1849.

1 Friedrich Wilhelm. Gr. von Brandenburg. von Ladenberg. von Manteuffel. von Strotha. Rintelen. von der Heydt. Für den Finanz⸗Minister. Graf von Bülow. Kühne.

ö“ wegen Aufhebung der Verpflichtung zur

Verhandlungen der hnischer

.

Beilage.

e.

Wir.

6

2 1u“ 55 Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst Ludwig zu Sayn⸗Wittgenstein⸗Berleburg, von Köln.

amtlicher Theil. Deutschland.

Bundes-Angelegenheiten

Frankfurt a. M., 5. Jan. (O. P. A. Z.) 146ste Sitzung der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. (Schluß.) Löwe von Kalbe ist gegen die Schlußworte des Vorredners. Nie werde in Deutschland die Einheit anders erlangt, als durch die Frei⸗ heit. Das Prinzip des Vorredners sei das verwerflichste; gerade auf die angegebene Weise werde die Einheit scheitern. Die Versammlung streite scon Stunden lang darüber, in welcher Form sie nichts thun wolle; überhaupt sei diese Versammlung im Nichtsthun immer einig. Dadurch, daß dem Volke die Hoffnung gegeben werde, aus seiner Unterdrückung durch die Volksvertretung sich zu erheben, würden wohl einige Jahre der Ruhe erlangt, aber Mißtrauen werde dieser Ruhe auf dem Fuße folgen. Der Redner bittet die Versammlung, einer der motivirten Tagesordnungen sich anzuschließen. Evertsbusch

aus Altona: Man habe heute zu wiederholtenmalen gehört, die Reichs⸗Versammlung habe das Vertrauen im Volke verloren; er (der Redner) erinnere sich an die Aussage eines weisen Mannes, daß ein Faktum durch Voraussagen hervorgerufen werden könne, und es scheine die Taktik einer Partei des Hauses dahin zu gehen, die Ver⸗ sammlung um das Vertrauen des Volkes zu bringen. Das Mini⸗ sterium Brandenburg⸗Manteuffel könne wohl von sich sagen, was der Dichter die Maria Stuart sagen lasse: Ich bin besser, als mein Ruf. (Gelächter links.) Das Verbrechen dieses Ministeriums bestehe darin, daß es das brennende Haus gelöscht habe, ohne erst zu fragen, ob das preußische Volk mit dieser Handlungsweise zufrieden sei, und ohne zu fragen, ob auf der Brandspritze, womit der Brand gelöscht worden, der Name Vereinbarung stehe oder der Name Octroyirung. Die Inkonsequenz der Krone giebt der Redner zu, aber er müsse auch diese Inkonsequenz segnen im Namen des Vaterlandes, wel⸗ ches hierdurch vor dem Sturze bewahrt worden. Nirgends existire eine freiere Verfassung in Europa, als in Preußen. (Links: Ja in Deßau!) Nicht wegen ihrer Wirksamkeit im Parla⸗ mente seien preußische Abgeordnete gerichtlich verfolgt wor⸗ den, sondern wegen ihrer Arußerungen und Handlungen, wegen Aufreizung zum Aufruhr außerhalb der Landes⸗Versammlung. Man habe den Erlaß des Kultus⸗Ministers angegriffen, worin die Lehrer angewiesen würden, den Kindern Anhänglichkeit gegen die Fürsten einzupflanzen; ob man denn verlangen wolle, daß den aller Selbst⸗ ständigkeit entbehrenden Kindern Grundsätze beigebracht werden soll⸗ ten, welche den Umsturz der Staats⸗Ordnung herbeiführen! Von unselbstständigen Kindern solle doch wohl die Entscheidung in Staats⸗

unentgeltlichen Hülfsleistung bei Räu⸗ mung des Schnee's von den Chausseen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 1 Dem Ober⸗Landesgerichts⸗Chef⸗Präsidenten a. D. Sack den Stern zum Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Steuer⸗Einnehmer, Steuer⸗Inspektor Großmann zu Mülheim am Rhein, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; dem evangelischen Schullehrer und Küster Boche zu Pratau, Regierungs⸗Bezirk Mer⸗ seburg, das Allgemeine Ehrenzeichen; so wie dem Brückenmeister Gilge nberger zu Koblenz die Rettungs⸗Medaille am Bande zu pr 88 9 . d 3 Thebeeaen Justiz⸗ und Avppellationsgerichts ⸗Rath von Weiler zu Köln zum Senats⸗Präsidenten bei dem rheinischen Ap⸗ ellationsgerichtshofe daselbst; 11“ öbg Sch ellwitz und Wehrmann zu Ge⸗ heimen Regierungs⸗ und vortragenden Räthen in dem Ministerium ür landwirthschaftliche Angelegenheiten; 86 EE“ Zweiffel zu Köln zum Appellations⸗ Gerichtsrath daselbst; Cas s-Pester h John zu Trier zum Ober⸗Prokurator ei dem Landgerichte zu Köln; 1 8 Den und Stadtgerichts⸗Assessor Fischer zu Ohlau zum d⸗ und Stadtgerichts⸗ Rath; 1— Die Landgerichts⸗Assessoren Wekbecker zu Aachen und Bohl zu Köln zu Landgerichts⸗-Räthen, so wie den Landgerichts Assessor Saedt zu Köln zum Staats⸗Prokurator bei dem Landgerichte zu

Köln zu ernennen.

Heute wird das 1ste Stück der diesjährigen Gesetz⸗Sammlung

sgeg eben, welches enthält unter anne⸗ 830s6. Die Verordnung über die Aufhebung der Privat⸗ Gerichtsbarkeit und des eximirten Gerichtsstandes; so wie über die anderweitige Organisation der Gerichte; vom 2. Januar d. J.; und die Verordnung über die Einführung des mündlichen und öffentlichen Verfahrens mit Geschworenen in Un⸗ tersuchungssachen; vom 3. Januar d. J.; ferner die Verordnung vom 4ten d. Mts. über die in Stelle der Vermögens⸗Confiscation gegen Deserteure und aus⸗ getretene Militairpflichtige zu verhängende Geld⸗ buße; und 8 6 Allerhöchsten Erlaß vom 5ten d. Mts., betreffend die Zulässigkeit von Amtshandlungen am 22. und 29. Ja⸗

nuar d. J.

lin, den 8. Januar 1849. Bera,gire ⸗Comtoir der Gesetz⸗Sammlung.

Nr. 3087.

Nr. 3088.

Nr. 3089.

Angelegenheiten nicht ausgehen, sondern von selbstständigen Männern.

iterkeit.) Wenn ein Vorredner gesagt habe, jeder Unteroffizier schrirerieh 8 kleinen Wrangel, so sei denn 85 beizufügen, jeder Gemeine möge sich als ein Wrangel (Bra 89 Abermals wird der Schluß der Debatte verlangt unl wiederho verworfen. Raveaux stimmt einem Verredner bei, daß das preußische Volk selbst sich helfen werde, ohne die Stütze der Reichs⸗Versammlung zu bedürfen. Die Mehrheit der neu zu wählenden Landes ⸗Versammlung werde dies zeigen und jedenfalls auch gegen den Staatsstreich der Verfas⸗ sungs⸗Octroyirung protestiren. Von dieser Verfassung werde nur das gehalten, was das bestehende Ministerium zu halten für gut finde, ein Ministerium, welches sogar von der Reichs⸗Versammlung als unfähig erkanat worden, und dies wolle doch viel heißen. Jetzt, wo man die Landes⸗Versammlungen für gefährlich halte, adoptire man endlich eine bereits im Mai von der Linken ausgesprochene Behaup⸗ tung, die damals von der Rechten als anarchistisch verschrieen worden. Die Versammlung habe ihre Macht verloren durch ihre Rücksichten gegen die Fürsten. Beschließen Sie, was Sie nicht lassen können; heschließen Sie die einsache Tagesordnung, dann kaͤnn die Kommis⸗ sion, welche über die Blumsche Todtenfeier noch jetzt berathet, auch über ihre Todtenfeier verhandeln. (Heiterkeit.) Der Schluß der Debatte wird zur Abstimmung gebracht und 8 diesmal ange⸗ nommen. Abgeordneter Zachari aus Göttingen ergreift als Berichterstatter des Ausschusses das Schlußwort. Der Ausschuß habe in seinem Berichte blos Thatsachen sprechen lassen und darum kein Urtheil über die eigentliche Rechte frage kundgegeben, da solche Urtheile immer sehr präjudizieller Natur seien und für spätere Fälle höchst bedenklich werden könnten. Der Ausschuß wolle in vorliegender Frage nicht Anderes thun, als was das preußische Volk bereits gethan habe, das ja auch über diese Angelegenheit zur Tagesordnung übergegangen sei. Auf die Behauptung eines Vor⸗ redners (Wurm), der Ausschuß habe vergessen, das Verfahren Preu⸗ ßens ausdrücklich als einen Staatestreich zu bezeichnen, entgegnet der Redner: wie es gute und schlechte Streiche überhaupt gebe, so gebe es auch gute und schlechte Staatsstreiche. Den Staatsstreich der preußischen Regierung habe das preußische Volk als einen guten acceptirt, und darum hauptsächlich empfehle der Aus⸗ schuß den Uebergang zur Tagesordnung. (Bravo!) Sch ü⸗ ler aus Jena beantragt mit mehreren Genossen namentliche Abstimmung über sämmtliche zu stellenden Fragen, worauf die Ab⸗ stimmung vorgenommen wird. Sämmtliche eingebrachten Anträge werden verworfen; und zwar der Antrag des Ausschusses, „die hohe Versammlung wolle über den Antrag des Abgeordneten Wesendonck, die Auflösung der preußischen National⸗Versammlung und die Oc⸗ troyirung einer Verfassung für Preußen betreffend, mit Rücksicht auf

mit 230 gegen 202 Stimmen; der Antrag des Abe eordneten Wachs⸗ muth und Genossen (siehe oben) mit 241 gegen 167 Stimmen; fer⸗ ner mit 236 gegen 158 Stimmen der Antrag der Abgeordneten H. Simon, von Reden, Raveaux und Genossen, also lautend: Die Reichs⸗Versammlung beschließt, in Erwägung, daß die Berechtigung des preußischen Volks, seine Staatsverfassung durch Vereinbarung mit der Krone festzustellen, als die Errungenschaft der März⸗Re⸗

volution zu erachten, eine Errungenschaft, die demnächst durch das

von dem Vereinigten Landtage genehmigte Wahlgesetz vom 8. April v. J, durch die auf Grund des letzteren erfolgte Wahl und das achtmonatliche Tagen der vereinbarenden National⸗Versammlung sei⸗ tens der Krone und seitens des Volks anerkannt worden ist, und da⸗ her einseitig nicht vernichtet werden kann; in Erwägung, daß selbst vom Standpunkte eines Nothrechts der Krone die letztere nicht zu einer Octroyirung, sondern immer nur zur Vereinbarung mit ande⸗ ren Bevollmächtigten des Volks gelangen konnte, in Erwägung des im Beschlusse der deutschen Reichs⸗Versammlung vom 20. November ausgesprochenen Willens, die dem preußischen Volke gewährten und verheißenen Freiheiten und Rechte gegen jeden Versuch einer Beein⸗ trächtigung zu schützen, und der auf Beschluß der Reichs⸗Versamm⸗ lung hin erlassenen Proclamation der Centralgewalt vom 21. No⸗ vember v. J., daß sie die Verbürgung der Rechte des preußischen Volkes zur Geltung bringen werde, u. s. w., beschließt die National⸗ Versammlung den Uebergang zur motivirten Tagesordnung über den Antrag des Abgeordneten Wesendonck.’ Ein Antrag des Abg. Schmidt aus Berlin, ebenfalls auf die motivirte Tagesordnung gerichtet, wird mit 200 gegen 190. Stimmen abgelehnt. Schüler aus Jena, welcher beantragt hatte, „die National⸗Versammlung be⸗ schließt, indem sie das deutsche Volk gegen jeden künftigen Verfas⸗ sungsbruch verwahrt, zur motivirten Tagesordnung überzugehen“, zieht diesen Antrag zurück. Schließlich wird der Antrag des Abge⸗ ordneten Uhland mit 238 gegen 100 Stimmen verworfen. Dieser Antrag lautet: „Die National⸗Versammlung als Vertreterin der neuerrungenen Freiheiten und der politischen Ehre des Gesammtvater⸗ landes erklärt, daß sie die von der Krone Preußen einseitig verkün dete Verfassung für rechtsbeständig und mit dem Selbstgefühle eines freien-Volkes verträglich nicht anerkennt, so lange dieselbe nicht mit den Vertretern des preußischen Volks vereinbart ist.“ Da die Ver⸗ sammlung zu keiner Beschlußfassung gelangt ist, so schlägt der Prä⸗ sident vor, den Wesendonckschen Antrag zur nochmaligen Be⸗ gutachtung an den Aueschuß zurückzuverweisen. Zachariä hält dies Verfahren nicht für zulässig; dem Ausschusse könne nicht zugemuthet werden, dieselbe Sache in anderer Weise 2 behandeln; entweder müsse über den Wesendonckschen Antrag schlie lich abgestimmt oder ein anderer Ausschuß mit dessen Prüfung beauf⸗ ftragt werden. Rösler aus Oels und Goltz aus Brieg sind für Niedersetzung eines neuen Ausschusses. In der Ueberzeugung, daß

die Versammlung bei nochmaliger Berichterstattung dennoch zu keinem Beschlusse werde, brantragt Raveaur, 72gn beruhen zu lassen. Simon von Trier Fiei. e3 den Antrag: In Erwägung, daß die 2 Vgts 1 thun (Unruhe); vornherein darüber einverstanden war, 2 u 7 in Erwägung, daß sie blos darüber wie sie 8 hts thun solle (Neue Unruhe in der Versammlung. Ruf: zur Ordnung!) Der Präsident läßt den Ordnungsruf erge⸗ hen. Der Redner beschwert sich darüber. Der Abgeordnete Löwe habe derselben Worte sich bedient wie er, ohne zur Ordnung gerufen zu werden. Der Präsident entgegnet, es komme hier auf den Zusammenhang der Worte an. Der Redner fährt in der Ver⸗ lesung seines Antrags fort: in Erwägung, daß die Versammlung auch in dieser Beziehung, wie sie nichts thue, zu nichts gekommen ist (Große Unruhe; wiederholter Ruf: zur Ordnung!) Der Vor⸗ sitzende ersucht den Redner, keine fortgesetzten Beleidigungen gegen die Versammlung zu richten. Der Redner: Ich stelle diesen Antrag, weil ich überzeugt bin, daß in der vorliegenden Frage kein praktisches Resultat erzielt werden wird, und empfehle darum den Uebergang zur motwvirten Tagesordnung. Die Abstimmung wird vorgenommen und der Raveauxiche Antrag, die Sache auf sich beruhen zu lassen, zum Be⸗ schlusse erhoben. Präsident Simson nimmt wiederum den Vorsitz ein. Abgeordneter von Soiron zeigt Namens des Verfassungs⸗ Ausschusses an, doß der zurückgestellte §. 19 des Abschnitts vom Recchstag, die Reichsfinanzen betreffend, vollendet und zum Drucke befördert ist. Abgeordneter Hildebrand beantragt, im Interesse des Ausschusses zur Begutachtung des Ministerialprogramms, die Vertaguͤng der Sitzungen bis zum nächsten Montag den 8. Januar. Die Versammlung erklärt sich mit diesem Vorschlage einverstanden. Gegenstand der Tagesordnung wird sein: Berathung über den Be⸗ richt d's Ausschusses zur Begutachtung des auf die österreichische Frage bezüglichen Programms des Reichsministeriums; eventnell, über den rückständigen §. 19 des Abschnitts vom Reichstag, die Reichs⸗Finan⸗ zen betreffend. Schluß der heutigen Sitzung gegen 8 Uhr Abends.

Frankfurt a. M., 4. Jan. (O. P. A. Z.) Mehrere der ausgezeichnetsten hydrotechnischen Beamten Deutschlands, nämlich der Grheime Ober⸗Baurath Hagen aus Berlin, der Ober⸗Baurath Lange aus Kassel und der Wasser⸗Baudirektor Hübbe aus Hamburg, sind auf den Ruf des Reichs⸗Handels⸗Ministers Duckwitz hier ein⸗ getroffen, um bei der Entwerfung der Gesetze mitzuwirken, welche die Erhaltung und Verbesserung der deutschen Wasserstraßen bei der bevorstehenden Aufhebung der Flußzölle sicher stellen sollen. G

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Oesterreich. Wien, 3. Jan. Die Wiener Zeitung enthält nachstehende Verurtheilungen: b

Ludwig Raveaux, aus Köln in Preußen gebürtig, 33 Jahr alt, Hee. lisch, Handels⸗Agent, ist am 26. Oktober v. J. als Rathesa sa, * lieutenant und Kommandant der elften Garde⸗Compagnie 5 Fe.t straße an der Sophieen⸗Brücke mit gedachter Compagnie 85, 5 gegenüber feindlich gestanden, hat an demselben Tage vgns -112-.a. 8. ihm selbst geschriebene und an einen Handelsmann adre

die gegenwärtige Lage der Sache, zur Tagesordnung übergehen“,

einen Krug Terpenthingeist, ausdrücklich, „um die Sophieenbrügke abz