7. Jan. An unserer Börse zeigte sich in der ab⸗ che vlelseitige Kauflust für Fonds und Eisenbahn⸗Prio⸗ n Folge dessen diese Effekten eine Besserung erfuhren und sich auch heute fest behaupteten. Durch Speculationen wird der Umsatz augenblicklich nicht erzeugt, daher auch die meisten Eisenbahn⸗ Actien wenig Veränderung erfuhren und das Geschäft darin sich nur auf einzelne Gattungen beschränkte. Hierzu gehören Friedrich⸗Wil⸗ helms⸗Nordbahn, die leider der berliner Börse schon so viel Geld gekostet haben; dennoch aber en vogue bleiben, weil die Cours- Schwankungen mit der Frankfurt a. M. Börse in Verbindung stehen. Abermals erlitten diese Actien durch den erforderlichen Mehrbedarf an Baukapital einen beträchtlichen Rückgang, von dem sie sich zwar etwas erholt haben, weil auch an der frankfurter Börse eine Stei⸗ gerung eintrat, der jedoch bedeutend genug war, um den Besitzern recht empfindliche Verluste beizubringen. Besonders thätig ist die Contre⸗ mine in diesem Papier; es werden täglich bedeutende Posten in Blanco verkauft, und dadurch entsteht eine fortdauernde Nachfrage, die bei günstiger Entscheidung über die Finanz⸗Angelegenheit in Kassel die Notirungen eben so rasch wieder heben kann. In anderen Eisenbahn⸗Effekten wurde das Geschäft lediglich durch reellen Bedarf geleitet, und es scheint keine Aussicht vorhanden, daß sich so bald ausgedehntere Speculation dafür einstellen wird, da der Mangel an unternehmenden Börsenbesuchern fortdauert. Alle Eisenbahn⸗ Actien werden seit dem 1. Jmuar ohne Dividende vom vorigen Jahre gehandelt, und je nachdem der abgelöste Coupon geschätzt wird, sind die Course der dazu gehörigen Obligationen höher oder niedriger notirt. Diese Coursveränderung aber bedeutet kei⸗ nesweges, wie ein anderer Bericht irrthümlich bemerkt, ein Steigen oder Fallen, sondern eine ganz natürliche Erhö⸗ hung bei solchen Effekten, deren Coupons für wenig, und eine Erniedrigung bei denen, deren Dividendenscheine für besser einträglich gehalten werden. Nach Ablösung der Coupons sind daher z. B. Oberschlesische Litt. A und B. (weil die Dividende aller Wahr⸗ scheinlichkeit nach über 2 pCt. betragen wird) um so viel niedriger begeben; Potsdam⸗Magdeburger und andere Gattungen aber, wo
Berlin, gelaufenen Wo ritäts⸗Actien;
50
8 92 FRerliner Eoͤrse. muthmaßlich ein Verlust bei Zurückbehaltung der Coupons entsteht, um so viel höher bezahlt worden. — Oberschlesische Actien standen am 31. Dezember mit Dividende 94 ¼ pCt., wurden ohne Cou⸗ pons à 92 ⅓ pCt. verkauft und stiegen bis 93 ½ a ⅔ pCt. erxkl. Dividende. Potsdam⸗Magdeburger mit Dividende 61 pCt., ohne Coupons à 62 ½ und pCt. bezahlt. Halle⸗Thüringer, welche eine nur geringe Dividende werden geben können, standen mit Coupons 48 pCt., obne Coupons wurde 31 bezahlt; seitdem aber sind sie wieder bis 50 ½ Brief gewichen. Bei den anderen ga⸗ rantirten Eisenbahnactien macht die Ablösung der Coupons keinen Unter⸗ schied, da man weiß, daß von einem Plus über 3 ½ pCt. keine Rede sein wird. Oberschlesische sind bis jetzt die einzigen, welche bedeutende Ueberschüsse liefern, Niederschlesische weisen durch ihre Einnahmen die Unmöglichkeit einer Super⸗Dividende nach, im Gegentheil muß der Staat einen großen Theil zu den Zinsen beisteuern; Köln⸗Minden gewährt nach dem halbjährigen Abschluß auch keine Aussicht auf mehr als 3 ½ pCt., und nur von den Stargard⸗Posenern glaubt man für die nächste Zeit, nach den Ergebnissen der Einnahmen, mehr als 3 ½ pCt. herausrechnen zu können, wiewohl auch dies sehr problema⸗ tisch bleibt. Wenn nun von allen diesen Actien die Köln- Mindener am höchsten stehen, so hat dies seinen Grund in der früheren Be⸗ weglichkeit dieser Papiere nach anderen Börsen; man darf nicht ver⸗ gessen, daß von allen preußischen Bahn⸗Ackien diese in großen Summen nach Hamburg und Frankfurt a. M. gegangen sind und daselbst heute noch festliegen, während Niederschlesische, Stargard⸗Posen ꝛc. auf unsere Börse beschräukt blieben. Wer Geld in diesen Effekten anlegt, wird immer diejenigen wählen, welche am niedrigsten zu erlangen sind, daher blieben auch Köln⸗Minden auf auf 79 ¾ %, während Niederschl.⸗Märk. von 71 ¼ bis 72 ¾R0 % und Stargard⸗Posen von 71 bis 72 ¼ ℳ bezahlt wurden. Berlin⸗Ham⸗ burger waren sehr offerirt, ohne Käufer zu finden; diese Aetien sind effektiv gefallen, denn mit Coupons wurde zuletzt 62 ½ % bezahlt, und ohne Coupons hätte man weit billiger ankommen können; während
die Dividende erweislich sehr schlecht ausfallen wird. Rheinische Actien schlossen Ende Dezember mit Coupons 51 ½⅓ bez. u.
Gld., ohne dieselben ist bis blieb. Einer öffentlichen Bekanntmachung der Direction, ständigen Coußons von 1847 durch Obligationen a 5 % bezahlt wer⸗ den, müssen wir besonders noch hinzufügen, daß diese Obligationen in 3 Jahren baar eingelöst werden sollen, aber keinesweges einen Prioritäts⸗Anspruch genießen. einen bestimmten Cours erfahren, da dem Vernehmen nach kölner Banquierhäuser Aufträge hergelegt haben. zwar bis 90 ½ % gestiegen, blieben dennoch sehr vernachlässigt und a 90 % offerirt. der erlangen; es gab auch in dieser Woche mehr Verkäufer als Käu⸗ fer, daher der Cours von 82 ½ auf 81 ¼ zurückging. kische Actien hielten sich auf 60 % bez. u. Gld. Am Schluß der heu⸗ tigen Börse blieben Friedr.⸗Wilh.⸗Nordbahn 38½ Br., Gld. Auf die⸗ jenigen Actien⸗Gattungen, die wir in unserem heutigen Bericht nich erwähnten, kommen wir zurück, sobald Umsatz darin stattfindet.
Anhalter von 86 ½ a 88 %, Berlin⸗Hamb. von dam⸗Magdeb. 4proz. von 83 bis 84 ¾ , 5proz. von 92 ¾ Berlin⸗Stettiner von 100 ¾ bis 102 %,
86 ½ bis 88 %, 5proz. 93 bis 95 %. gen Gattungen ohne Umsotz. dieser Woche notirt worden und 360,000 Rehlr. als erste Hypothe alle Sicherheiten bezahlt.
doch hat der Cours sich von 79 ¼ bis in 5 proz. freiw. diese Effekten heute bis 101 ½ % gestiegen, Preuß. Bank⸗Antheile, anfangs sehr animirt, wichen etwas, weil es durchaus an Speculation fehlt, Dividende dürfte der gegenwärtige Stand von 94 ℳ% für niedrig zu erachten sein. .
—ö;4
55 ½
bezahlt, wozu aber heute Brie daß die rück⸗
Für die Obligationen wird man bald Berlin⸗Stettiner Actien Berlin⸗Anhalter können die frühere Gunst nicht wie⸗
Bergisch⸗Mär⸗
Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Actien sind beträchtlich gestiegen. Berlin⸗
92 ¼ a 93 ½ %, Pots- bis 95 % Halle⸗Thüringer von 85 ½ bis Köln⸗Mindener von 92 ¾ bis 93 ½, Niederschlef. 4proz. von II. Serie von 96 ¾ bis 98 ½ %, 5proz. von Steele-⸗Vo winkel bleiben à 80 ℳ% gesucht; die übri Krakau⸗Oberschles. 4proz., welche ir
1 0 2 70,
27b5 1 00 722 70
darbieten, stehen noch niedrig und wurden à In preuß. Staateschuldscheinen war das Geschäft unbedeutend 2, % gehoben; dagegen ist vie Anleihe umgesetzt; Anfangs der Woche 100 ¼, sind lieben jedoch Brief.
denn bei der zu erwartenden guten
Auswärtige Börsen.
Breslau, 6. Jan. Holl. und Kaiserl. Dukaten 964 Br. Friedrichsd'or 113½ Gld. Louisd'or 112 ½ Gld. Poln. Papiergeld 93 ⅛ bez. u. Gld. Oesterreichische Banknoten 90⁵2 bez. Staats⸗ Schuld cheine 79 Gld. Seehandlungs⸗Prämien⸗Scheine 2 50 Rthlr. 95 ½ Gld. Posener Pfandbriefe 4proz. 96 bez. u. Gld., do. 3 ½4 proz. 81 ⅔i Br. Schles. Pfandbriefe 3e roz. 90 ¼ Gld., do. Lit. B. 4 proz. 92 ½ — bez. u. Br., do. 3 ½proz. 82 ⅛ bez. u. Gld. Preuß. Bank⸗An⸗ theils⸗Scheine 93 ½ Gld.
Polnische Pfandbriefe alte 4proz. 91 ¾ Br., do. neue 4proz. 90 ¼ bez., do. Partialloose a 300 Fl. 99 ¾ etwas bez. u. Br., do. a 500 g p Gld. Russisch⸗polnische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 70 ½ ld.
Actien. Oberschles. Litt. A. 94 bez. u. Br., do. Litt. B. 94 bez. u. Br. Breslau⸗Schweidn.⸗Freib. 87 Gld. Niederschl.⸗Märk. 72 ½ Br., do. Prior. 97 ½ Gld., do. Ser. III. 95 ¼ bez. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 80 Br. Sächs.⸗Schles. (Dresd.⸗Görlitz) 75 Gld. Neisse⸗Brieg 37 Br. Krakau⸗Oberschl. 39 Br. Friedrich⸗Wil⸗ helms⸗Nordbahn 47 ¾ — 1 bez. u. Gld.
Wechsel⸗Course.
Amsterdam 2 M. 142 Gld.
Hamburg a vista 150 ¾ Br.
do. 2 M. 150 ¼ Br.
London 1 L. St. 3 M. 6.25 5
Berlin a vista 100 ⅛ Br.
do. 2 M. 99 ½ Gld.
Wien, 5. Jan. Met. 5proz. 105 ¾ a ½ — 105 ½. proz. 68 ¾R — 69 ½. 3 proz. 52 — 53. 2 ½Q proz. 44 ½ — 45. Anl. 34:147— 148. 39: 88 — 89. Nordb. 102 ⅛ a 101 ¼, 102. Gloggn. 98— 99. Mail. 68 ½ — 69 ¾. Livorno 68 ½, 69. Pesth 70 ½ — 71 ⅞. Budw. 72. B. A. 1097, 1100. K. K. Gold 116.
Wechsel. Amst. 157 Br., 156 ¾ G. Frankf. und Augsburg 112 ¼ — 112. Hamb. 166, 165 ½. Lond. 11. 20 — 11 .18. Paris 133 ½ — 133.
Durch die unerwartet so schnellen, siegreichen Fortschritte unserer Armee in Ungarn hat sich das Vertrauen und die dadurch veranlaß⸗ ten Einkäufe des Inlands auf eine Weise gesteigert, daß die Stücke kaum zu beschaffen sind. Met. u. Eisenbahn, auch Loose gesucht und fremde Devisen und Geld zu haben und zu lassen.
Frankfurt a. M., 5. Jan. Ungeachtet der höheren Renten⸗ Course von Paris herrschte dennoch an heutiger Börse eine flaue Stimmung. In mehreren Fonds und Eisenbahn⸗Actien⸗Gattungen fanden verschiedene Verkäufe statt, weshalb deren Course etwas zu⸗
rückgingen.
5 proz. Met. 73. 72 ½¼. Bank⸗Actien 1156. 1151. Baden 50 Fl. L. 45 ¼. 45 ¼, do. 35 Fl. L. 26 ½. 26 ½. Hessen 25 ½. 25 ½. Sard. 24 . 24 ½. Darmst. 50 Fl. L. 65. 64 ½, do. 25 Fl. L. 21½. 21 ½. Span. 3proz. 19 ½. 19 ½. Poln. 300 Fl. L. 97 ¾ G., do. 500 Fl. L. 71 . 71 ½⅛. Friedr. Wilh. Nordbahn 38 ½. 38 ½. Bexbach 67 ½. 67 ½. Köln⸗Minden 80 ½. 80.
Hamburg, 5. Jan.
Br.
3 ½proz. p. C. 78 Br., 78 G. E. R. 96 Br. Dän. 64 ¼ Br., 64 ¼ G. Ardoins 9 ½ Br., 9¼ G. Zproz. 19 Br., 18¾ G. Hamb.⸗Berl. 63 ½ Br., 63 G. Bergedorf 67 ½ Br. Altona⸗Kiel 88 ¼ Br. u. G. Gl.⸗Elmsh. 25 Br. R.⸗Neum. 90 Br. Mecklenburg 35 ½ Br. Wechsel. Paris 188. Petersb. 33 %. London 13.9. sterdam 35.60. Frankf. 88 ⅛. Wien 168 ½. Bresl. 152 ½. London zu lassen. Amst. Geld.
d'or 11. 3 ⅛.
In Wechseln wenig Geschäft. Paris begehrt. Frankf. Geld. Wien einige Käufer. Berlin begehrt und selten. Geld sehr reichlich. — Fonds . Actien minder. 1 Fonds sehr begehrt. Eisenbahn⸗
Paris, 4. Jan. Börse sehr frostig. Schlecht zielle Geünde. g8. Schlechte Preise ohne spe⸗ Zproz. 45. 5proz. 75.75. (Anleihe 75.30.) Bank 1725 5proz. Belgische 86. Span. nichts. Römische 68. h.ndes. 403. 75. Orleans 720. Rouen 250. Lyon 370. Straßburg 338. 75. Basel 85. d
London, 4. Jan. 3 roz. Ard. a. Z. 13 ¾. Port. 26⅛. Peru 49, 48 ½.
Engl. Fonds waren heute nicht so fest, indem die Aussicht auf die französischen Zustände eine schwankende Haltung derselben herbei⸗ führte. Cons. eröffnet zu 89 à 89 %, blieben später 88 ⅛ a 89.
In fremden Fonds wurden Ard. zu 14 ½¼, 13 gemacht. Mex.
Span. et⸗ 1
Am⸗ Louis⸗
p. C. u. a. Z. 88 ½.
3 ½ proz. Int. 48 ¾. 4proz. 77. Nes
Mex.
22⁄. Peru 50 ¼, 49. Int. 48 5½. Aproz. 77, 768. fest Um Iür. Engl. Fonds still. Cons. 88 ½⅝, 89. was fester durch die Nachrichten aus Madr A
Port. 26 ¾.
V Saamen.
Amsterdam, 4. Jan. Durch sortgesetzte Einkäufe und hö⸗ here Notirungen von London und Paris stiegen die Preise der holl. Fonds bedeutend, in Int. war der Handel ziemlich lebhaft. — Alle fremden Fonds theilten diese günstige Stimmung; in Span. und Peru war das Geschäft sehr lebhaft. Peru 37 ½, 37.
Holl. Int. 49 ½¼, 4, %. 3 proz. neue 58 ⅞. Span. Ardoins 10 ½¼, , gr. Piecen 10 %, K. Zproz. do. 29 ½. Coupons 7, ½. Russen alte 100 ½. Oesterr. Met. 5proz. 70 ½, ¼. 24proz. 38, 378. Bras. w“
Wechsel. Paris 56 ½ G. Wien 31 ¾ Br.
London 2 M. 11.95 G., k. S. 12. Hamburg 34 1⁄% G. burg 181 G. Madrid, 29. Dez. 3 proz. 20 ½. 5proz. 10.
Peters⸗
—.— 8
Markt⸗Berichte.
Königsberg, 4. Jan. Zufuhr war gering. We izen 55 bis 65 Sgr. p. Schfl. Roggen 25 bis 29 Sgr. Gr. Gerste 23 bis 25 Sgr. Kl. Gerste 20 bis 23 Sgr. Hafer 12 bis 17 Sgr. Graue Erbsen 28 bis 38 Sgr. Weiße Erbsen 30 bis 35 Sgr. Kartoffeln 14 bis 16 ⸗Sgr. Der Ctr. Heu 17 bis 21 Sgr. Das Schock Stroh 80 Sgr.
Danzig, 2. Jan. Am letzten Sonnabend wurden noch 93 Lasten alter hellbunter oberpolnischer 130 pfd. Weizen zu 403 Fl., 390 Fl. außerhalb der Börse vom Speicher geschlossen. Heute in gleicher Weise 50 Last 131pfd. zu 396 Fl. Sonst große Geschäfts⸗ stille, wie es dieser Jabreszeit gewöhnlich ist. Spiritus bei der in dem Sonnabends⸗Bericht erwähnten starken Anfuhr sehr gedrückt; ohne Zweifel werden wir von dieser Waare, so wie auch von Ge⸗ traide, bei der wahrscheinlich bald sich feststellenden Schlittenbahn zu Lande und auf der Weichsel jetzt beträchtliche und anhe ltende Zufuh⸗ ren empfangen. Das Weizenlager auf unseren Speichern ist mäßig und beläuft sich nur auf 11,678 Last, worunter im Ganzen sich we⸗ nig Schönes besindet. Von Roggen 1692 Last; anderes Getraide unbedeutend.
Stettin, 5. Jan. (Ostsee⸗Ztg.) (Woche nbericht.) Das Geschäft an unserem Platze blieb auch in den letzten 8 Tagen sehr be⸗ schränkt, und die Umsaͤtze waren in keiner Branche, vielleicht mit Aus⸗ nahme von Rüböl und Spiritus, bedeutend. Für Getraide zeigt sich zwar eine bessere Stimmung, indeß fehlt es theils an guten Abge⸗ bern auf Lieferung, theils aber anch sind die Forderungen zu hoch ge⸗ stellt; und das Loco⸗Geschäft muß schon deshalb unbedeutend blei⸗ ben, weil die Vorräthe nur klein sind.
Von Weizen sind nur 30 Wisp. 89/90 pfd. märk. zu 51½ Rthlr. begeben, man hält anderweitig 90pfd. Waare in loco auf 54 Rthlr., 91pfd. auf 56 Rthlr., und weiß. 89 /90pfd. schles. auf 55 a 55 Rthlr.; für ein Pöstchen 90pfd: schles. gelben wurde gestern 53 Rthlr. geboten. Auf Frühjahrslieferung fehlt es noch immer an Anstellun⸗ gen; für 90 pfd., effektiv hier zu liefern, würden 54 Rtylr. willig zu machen sein. Die englischen Ordres sind für unsere jetzigen Preise
a 51 Rthlr. aus⸗
sämmtlich zu niedrig limitirt, da sie selten über 50 kommen.
Roggen blieb in den Preisen ziemlich unverändert; loco 86pfd. 26 ½ a 27 ½ Rthlr. bez., Frühj. 82pfd. 29 Rthlr. Br. und G., 86 pfd. 30 Rthlr. Br., 29 ½ Rthlr. G. Gerste wurde nichts gehandelt; 75pfd. loco zu 24 ½, 70pfd. zu 23 Rthlr. erlassen, Frühjahrslieferung wird 75pfd. zu 25 Rthlr. offerirt. Von pomm. Hafer 54pfd. sind gestern 200 Wspl. auf Lieferung von Januar bis März zu 15 ½ a 15 ¾ Rthlr. gekauft, Frühjahrslieferung 17 a 17 ½ Rthlr. Gld. Koch⸗ erbsen 30 a 34 Rthlr. nach Qual.
Heutiger Landmarkt:
Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen. 50 a 52 25 27 20 à 24 19 16 28 a 32 Rthlr. Für neuen rigaer Leinsamen bezahlte man 6 Rthlr., auf 7 Rthlr. ferner gehalten, für pernauer 8 ⁄ Rthlr. bezahlt, 8 ⅔ Rthlr. gefordert. Rapps und Rübsen fehlt. Von Schlagleinsaamen
sind ca. 500 S. in loco zu Preisen von 45 a 47 Rthlr. offerirt.
Rappkuchen in loco und pr. Frühjahr 30 Sgr. Br.
Spiritus gesucht, loco 23 a ½ “, pr. Frühjahr sind wieder ca. 150 Mille Qtr. zu 21 % für Rußland gekauft und bleibt dazu Geld. SeS Baumöl etwas höher gehalten; Malaga 15 ¼ a 4¼ Rühlr. unversteuert, Gallipoli 15 ½⅞ Rthlr. Kokusnußöl 17 Rthlr. D. „in loco und 9 Rthlr. inkl. Gefäß p. Frühjahr bezahlt. Die Vorräthe in Südseethran räumen sich 18 CCö 1- langt 10 Rthlr., doch ist zu 9¼ — 9 Rthlr. noch gekauft. Seifen⸗ talg 14 ¼ Rthlr. unverst., gelb Lichttalg 15 ½ Rehse vA eifen⸗ lgnaß⸗ wigd unter 20 Rthlr. verst. nicht zu hoben E dnhec,ehenn See-ar Br. berger Leberthran 19 ½ a 20 Rthlr., d hlr., schott. Thran 18 ½ Rthlr., Wallfischthran
8 “
20 ½H
11 ½
pr. Frühjahr ab Stralsund zu 55 Rthlr. für 90pfd. schles. pr. Frühjahr wird 54 Rthlr. gefordert. Roggen pr. Frühjahr 82pfd. zu 29 Rthlr. begeben, 86pfd. 29 ½ Rihlr. Br. Von Ha
fer sind 50 Wispel pomm. handelt. Jan. [Febr. 12 Rthlr. bez., März/ April 11½ —
zen 1 R 18 11 Zgn 27 Roggen 26 Sgr. 8 Pf. bis 28 Sgr. 11 Pf.; Gerste 22 3 Pf. bie 26 Sgr. 8 Pf.; 8 Pf. bis 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf.; Kartoffeln Heu der Centner 17 Sgr. 6 Pf. bis 22 Sg 4 Rthlr. bis 4 Rthlr. 10 Sgr.; Butter, Rthlr. 15 Sgr. bis 1 Rthlr. 22
Rthlr. G., pr. Mai 4 ½1 Rthlr.
tieen 32 ¾ Rthlr. W., 1 8 8 pr. Okt. 30 ¾ Rthlr. W., 30 ½ Rthlr. G., geläutert 34 ¼¾ Rthlr. W.
gen, neuer 3 12 a 3 ½ Rthlr. 1 ½ Rthlr.
Zaan.
39 Fl.; Sept. 36 a 35 ¾ Fl.; Okt. 36 Fl.
Rthlr., blanker Bergerthran 22 ½ Rthlr., weißer Robbenthrar Rthlr. Ruͤböl machte sich bei der strengen Kälte angenehmer, und be
sonders war Leco⸗Waare von unseren Raffinerieen sehr gesucht; ind seit vorgestern ca. 1000 Ctr. Faß und 12 ½ a *½ Rthlr. mit Faß gekauft, wozu auch noch Geld blieb. f April 11 ½ Rthlr., April /Mai Rthlr. bez. u. G., p. Frühjahr 9 ¾
ISeco zu 11 a 12 Rrhlr. ohn
gef., 11 ⅞ a 12 Rthlr. bez., März / 11 ¾ Rthlr. G. Leinöl in loco 9⸗2
Rthlr. inkl. Faß bez.
sollen 200 Wispel 90pfd. frei Schiff gekauft sein;
Jan. / Febr. 12 Rthlr.
Nach der Börse. Von Weizen
52 pfd. pr. Frühjahr zu 17 Rthlr. ge⸗ 12 Rthlr. Geld,
„1.᷑ Rthlr.
Landmarkt)
Rüböl böher, loco 12 ½ Rthlr. gehalten,
aus erster Hand zur Stelle (am
Spiritus
23 ½ %, aus zweiter Hand ohne Faß 23 ½ — 23 ⅜ % bezahlt, pr. jahr 20 ½ % Brief, 21 Geld.
Weizen, weißer 49, 54,
Breslau, 6. Jan.
gelber 46, 51, 55 Sgr.
Roggen 28, 30, 33 Sgr.
Gerste 20, 22, 24 Sgr.
Hafer 14 ½, 15 ½, 17 Sgr.
Kleesaat sehr still.
Spiritus 6½ bis 6512 Rthlr. bezahlt.
Rüböl 13 Rthlr. Gld.
Zink 1500 Ctr. loco a 4 Rthlr. begeben.
Bei kleiner Zufuhr am Markte blieben Preise unverändert, nu
Gerste war niedriger.
(Der Schfl. zu 16 Metzen preuß.) Wei Sgr. 9 Pf.; Sgr. Hafer 13 Sgr. 4 Pf. bis 15 Sgr. Sgr. 3 Pf.; Erbsen 26 Sgr. 8 Sgr. bis 9 Sgr.; r.; Stroh, das Schock der Garnitz zu 8 Pfund, 1 Sgr. 6 Pf.
(2 ¼ Scheffel.) Weizen direkt 5 ½ Rthlr. 6 ½ Rthlr. G., pr. Mai 6½ Rthlr.
Posen, 5. Jan.
Pf.;
Buchweizen 20 Sgr. bis 22
22 S
Köln, 4. Jan. aare, pr. März 6 ½ Rthlr. W., , 6 Mtblt G.
Roggen direkt 3 ½ Rthlr. W., pr. März 3 Rthlr. 26 Sgr. W., W., 4 Rthlr. Geld. oberländische 3 ½ Rthlr. W
Gerste, hiesige 2½ Rthlr. W., Rthlr. W.
Hafer 1 ¾ Rthlr. W., pr. März Rapps 10 ¾⅔ Rthlr. W.
Rübkuchen 2000 Pf. 27 Rthlr. Gld. Rüböl pr. 256 Pf. m. Faß compt. pr. Mai 31 ¾ Rthlr. W.,
33 Rthlr. W., in Par⸗
31 ⅛ Rthlr. G.
260 Pfd. 26 Rthlr. Geld.
2 ⅞ Schfl.) Weizen, neuer 5 ½ Rthlr. Gerste, hiesige, 2½ Rthlr.
Leinöl pr. Bonn, 2. Rog⸗
Jan. Hafer
In Getrade ist nichts umgegangen.
Amsterdam, 3. Jan. 1 108pfd. knobbe. 132 Fl. an der
Von Gerste wurde verkauft:
Kohlsaamen auf 9 Faß im Sept. und Okt. 604 L. Rüböl gleich williger, auf Lieferung wie früher; auf 6 Woch. in der Stadt 40 ¼ Fl.; effekt. 38 Fl., Mai 37 36 ¾ Fl
26 ½ Fl., effekt. 25 ½ Fl.
Leinöl auf 6 Woch. effekt. 34 Fl.
Hanföl auf 6 Woch. 35 Fl., Rübkuchen 52 a 55 Fl. Leinkuchen 8 a 10 Fl. (Eisenbahn⸗Verkehr. Personen⸗Frequenz der Magdeburg⸗Leipziger Eisenbahn. Bis inkl. 16. Dezember c. wurden befördert vom 17. Dezember bis inkl. 23. Dezember c., inkl. 74 Personen aus dem Zwischen⸗Verkehr Summa
653,750 Personen,
9,690 5 663,440 Personen.
Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Beilage
8
4 t
3 Deutschland. Preußen. Be rlin. Adressen. — Bekanntmachung des Justiz⸗Ministers. Oesterreich. Wien. Patent wegen Aufhebung der Befreiung des Adels
von der Militairpflichtigkeit. 84
1 Ausland.
Nußland und Polen. St. Petersburg.
sischen Kriegsschauplatz. — Cholcraberichte. Dänemark. Kopenhagen. Reichstags⸗Verhandlungen.
Inh b
Nachrichten vom kauka⸗
Nichtamt
3 *
8 WE 3 a8 Demntschland.
Preußen. Berlin, 4. Jan. Es sind uns Adressen zugegangen:
Königliche Majestät!
Ew. Königliche Majestät haben unter dem 5ten d. M. die zur Vereinbarung der Verfassung berufene Versammlung aufgelöst, nach⸗ dem es zu unserem Schmerze unzweifelhaft geworden war, daß das heißersehnte Ziel auf dem Wege der Vereinbarung, ohne die drin⸗ gendste Gefahr des Vaterlandes, nicht länger erstrebt werden könne. Daram erkennen wir Unterzeichneten es an, daß die Auflösung aller staatlichen und sittlichen Ordnung, welche schon hereinbrach, einzig und allein durch die That aufgehalten werden konnte, welche Ew. Maje⸗ stät vollbrachten, indem sie dem Lande eine Verfassung verliehen, wie sich einer solchen kaum die freiesten Völker Europa's rühmen dürfen. Diese ist uns jetzt der Rettungs⸗Aufer, an welchem wir halten wol⸗ len, um — so viel an uns liegt — mitzuhelfen zur Wiedererlangung der Kraft, des Glückes und Ruhmes, deren unser Vaterland bedarf, wofern es der Mission, welche ihm die Vorsehung für die Fortbil⸗ dung der europäischen Kultur überwiesen hat, genügen soll. Gott verleihe Ew. Majestät und uns die nöthige Kraft zur Ausdauer, die zum Ziele führen wird und muß.
Aus dem Kreise Bonn, den 9. Dezember
treu ergebene Gemeinde⸗Räthe, Deputirte und Einwohner zu Vill.p, Pech, Nie⸗ er⸗ und Ober⸗Bachem, Ließem, Berkum, Pißenheim, Holzem, Gimmersdorf, Holtorf, Ro⸗ ersdorf, Küdinghoven, Lim⸗ perich, Beuel, Pützchen, Bech⸗ linghoven, Rheindorf, Kombahn,
Vilich und Geislar. (Folgen 195 Unterschriften.)
ferner folgende
1848.
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!
Je größer die Schmach war, die das Treiben einer den Umsturz aller Verhältnisse beabsichtigenden Partei über das theure Vaterland gebracht hatte, je mehr aller Verkehr gesunken und mit ihm die Nah⸗ rungslosigkeit überhandnahm, je näher mit einem Worte das Land
1b stand, von dem nur ein entscheidender
Schritt es retten konnte; desto vochherziger, zugleich das sietliche und materielle Wohl des Volkes befördernd, mußten diejenigen Maßregeln erscheinen, die Ew. Königliche Majestät seit dem 9. November d. 89 nit fester, sicherer Hand ergriffen haben. Insbesondere hat die dem Volke — ohne lange und kostspielige parlamentarische Kämpfe — gewährte freisinnige Verfassung dasselbe überzeugt von den so viel⸗ faltig verdächtigten landesväterlich wohlwollenden Gesinnungen Ew. Königlichen Majestät, sie hat das schöne Verhältniß zwischen König und Volk, dem das Vaterland im Jatre 1813 allein seine Rettung verdankte, wiederum zum Bewußtsein gebracht. Gestatten Ew. Königliche Majestät den unterzeichneten Mitglie⸗ dern der Gemeinden Salzbrunn's Alle gnädigst, für so viel Huld und Gnade ihren tiefsten Dank allerunterthänigst darbringen zu dürfen. Auch wir wollen fortan in guten und bösen Tagen festhalten an dem constitutionellen Tzrone und mit Gut und Blut einstehen für unser angestammtes Königshaus. Mit dem tiefsten Respekt ersterben wir Ew. Königlichen Majestät
b allerunterthänigste Salzbrunn, den 26. Dezember 1848.
(Folgen 86 Unterschriften.)
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! “
In 88 bunkesn Tagen des Novembers nahten treue Tecklen⸗ burger Ew. Königlichen Majestät mit einer ehrerbietigen Adresse, in
cher unter Anderem folgende Worte vorkamen: 1
Wir erklären insbesondere, daß wir der deutschen Treue, der mannhaften Wahrhaftigkeit, der landesväterlichen Liebe seres geliebten Königs von Gottes Gnaden von ganzer
Seele vertrauen und fest an ihm halten wollen in guten
bie in bösen Tagen!“ 1
Mas der Glaube schauen ließ, das hat der fünfte Dezember zu unserer unaussprechlichen Frende der ganzen Welt klar vor Augen gestellt, die erhebende Wahrheit, daß dos Vertrauen zu unserem frommen Könige auf unerschütterlichem Grunde ruht und daher nicht täuschen kann! Denn an jenem ewig esammten Verheißungen durch abe e⸗ lberaus frei vü Berfassung g’' deutscher Treue in Königlicher Freigiebigkeit mehr als erfüllt; haben durch Auflösung einer in sich selbst verfalle⸗ nen, nicht mehr Vereinbarung, sondern Zwietracht wirkenden, die An⸗ sichten Ihrer Preußen nicht treu mehr ahspiegelnden Versammlung der Wahrheit mannhaft die Ehre gegeben; haben durch großmüthige und zuvorkommende Anfopferung wesentlicher, wehlerworbener Maje⸗ stätsrechte Ihre landesväterliche Liebe aufs neue effenbant. In, damit noch nicht zufrieden, haben Allerhöchstdieselben, wie
edle Geister pflegen, damals 8 mehr gethan, als die kühnsten Er⸗
en vorauszusetzen wagten!
1“ Ean vergeltend, behielten nämlich Ew. Majestät nicht blos den jetzigen Vertretern Deutschlands, sondern auch den
künftigen Abgeordneten Preußens, trotz der unseligen Bestrebungen
denkwürdigen Tage haben Ew. Majestät Ibre die Gabe einer überaus frei⸗ Ihre
zum Preußischen Staats
51
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digung der Verhältnisse und weisester Berücksichtigung der bereits ge⸗
machten Vorschläge und des Zeitgeistes zu verleihen geruht hatten.
O, daß die Welt solche Großherzigkeit, solch christliches Walten
begreifen; o, daß jedes Herz sich dem Eindrucke völlig erschließen
möchte, welchen so überschwengliche Güte zu machen wohlgeeignet und
berechtigt ist.
Dann ruhten die bekehrten Wühler, dann verstummte die königs⸗
feindliche Partei auf immer, und jubelnd stimmten Aller Zungen in
unser von innigster Dankbarkeit getragenes Gebet ein:
„Gott segne unseren geliebten König!“
Teckjenburg und Lengerich in Westfalen, den 10. Dezember 18 (168 Unterschriften.)
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! M“M“ Ist ein Spruch im Preußenlande, Der in manchem Herzen glüht: Ueber Alles geht die Treue Und ein ehrlich brav Gemüth. Darum laßt die Falschen meucheln Laßt sie meucheln von Verrath: Gehet hin, beweist dem König 18 8 Eine einz'ge falsche That! Bange Nacht lag über dem Vaterlande; schon zweifelten schwache Herzen an der alten Sonne preußischer Größe, da lichtete die Kö⸗ nigliche Hand das Dunkel durch Königliche That. Alte Hoffnungen wurden wieder jung: das Vaterland war ja gerettet! Unser Herz ist nie schwach im Glauben gewesen. Neu belebt blicken wir auf die Zukunft, und mit Millionen zu⸗ friedener und treuer Preußen sprechen wir an dem heutigen festlichen Tage Ew. Königlichen Majestät und dem ganzen Königlichen Hause unsere Segenswünsche für die Zukunft aus. Ew. Königlichen Majestät
48.
getreue. 1. Januar 1849. (Folgen 105 Unterschriften.)
Allerdurchlauchttigster, Alllergnädigster König und Herr! 1 Ew. Königliche Majestät haben durch die verliehene Verfassungs⸗ urkunde vom 5. v. M. nicht nur das ganze Land, sondern auch die Volksschule und ihre Lehrer insbesondere, wahrhaft beglückt; denn
Eilenburg, den
nach Art. 17—23 dieser Verfassung sieht die Schule, so wie der Lehrerstand, einer erfreulichen Zukunft entgegen. Dies erfüllt alle treuen Lehrerherzen mit den dankbarsten und freudigsten Gesühlen. Diese Empfindungen haben sich auch in dem mannsfelder Leh⸗ rervereine, welcher am heutigen Tage seine erste Konferenz nach dem Erscheinen der Verfassungs⸗Urkunde hielt, auf das unzweideutigste ausgesprochen und zu dem Beschlusse geführt, die dankbaren Gesin⸗ nungen dieses Vereins an den Stufen des Thrones ehrfurchtsvoll niederzulegen.
Wir bringen denn laut und offen Ew. Königlichen Majestät un⸗ seren wärmsten und tiefgefühltesten Dank für die der Volksschule und dem Lchrerstande erwiesene große Wohlthat in tiefster Ehrfurcht dar. Wir werden mit allem Eifer danach streben, uns dieser erwiesenen Gnade werth zu zeigen, wie es insbesondere Lehrern in dem Ge⸗ burtslande des großen unsterblichen Reformators nahe liegt. Eisleben, den 3. Januar 1849.
Im Namen des mannsfelder Lehrervereins dessen Vorstand.
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! 8
Mit großer Freude haben wir die Allerhöchste Verordnung vom zten v. Mts. begrüßt, wodurch Ew. Majestät die National⸗Ver⸗ sammlung aufgeloͤst und dem Lande eine Verfassung verliehen haben, welche, auch in Beziehung auf die Kirche, eine sichere Bürgschaft für die Erfüllung der gegebenen Verheißungen ist.
Freier athmet nun wieder unsere Brust, froher blicken wir in die Zukunft und leben der festen Zuversicht, daß nun bald die heiß⸗ ersehnte Zeit wieberkehren werde, wo Gesetzlichkeit und Ordnung, Ruhe und Sicherheit und Wohlstand aufs neue emporblührn.
Ew. Majestät bringen wir unseren innigsten Dank dar für diese Hülfe in der Noth, für diesen Beweis recht väterlicher Fürsorge für das Wohl des Landes.
Gott segne Ew. Majestät dafür und erhalte uns noch lange den theuren König, den treuen Vater des Vaterlandes!
Ehrehrbietigst unterzeichnen 1“
Ew. Königlichen Majestät treu unterthänigste Presbyter des evangelischen Kirchspiels zu Waldalgesheim.
Waldalgesheim, Kreis Kreuznach, Regierungs⸗Bezirk Koblenz, den 3. Januar 1849.
An 1 Majestät den König von Preußen
zu
Berlin. (Folgen die Unterschriften.)
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König!
Allergnädigster König und Herr!
Ew. Königliche Majestät haben unterm 5ten d. M. dem Vater⸗ lande eine Verfassung huldreichst verliehen, die an freisinnigen Grund⸗ lagen die Erwartungen aller wahrhaften Vaterlandsfreunde weit übertroffen hat.
Ew. Majestät hohe Weisheit hat den richtigen Zeitpunkt er⸗ kannt, wo fast im ganzen Lande die Ueberzeugung fest stand, daß durch den unseligen Strest in der National⸗Versammlung eine Ver⸗ eirbarung mit der Krone unmöglich geworden war, und daß das theure Vaterland in Gefahr stand, das Opfer anarchischer Bestre⸗ bungen zu werden.
Wir erkennen die durch die Umstände bedingte Verleihung der Verfassung als eine Maßregel der höchsten Nothwendigkeit. Wir empfinden es tief, daß wahre Liebe zum Volke und aufrichtiges Be⸗ streben, das Wohl des Vaterlandes dauernd zu begründen, Ew. Ma⸗ jestät geleitet haben.
Empfangen Ew. Königliche Majestät daher für diese große Wohlthat unseren aufrichtigsten und herzlichsten Dank.
Möge für unser theures Vaterland durch dieses wahrhaft groß⸗ artige Geschenk die lang ersehnte Ruhe und das nöthige Vertrauen wieder hergestellt werden, möge es den wenigen Irregeleiteten die Augen öffnen und diejenigen, die den Glauben an die Verheißungen Ew. Majestät fest bewahrt haben, mit erhöhter Liebe und Treue für Allerhöchstdieselben, erfüllen und uns Alle vereint dahin streben lassen, daß unser Vaterland sowohl nach innen, als nach außen erstarke und
nes großen Theils seiner jüngsterwählten Abgeordneten, das Recht v w1 fortzubilden, welche Sie in wohlmeinendster Wür⸗
den hohen Standpunkt einnehme, der ihm gebührt.
ßens und des deutschen Vaterlandes. Wir verharren in tiefster Ehrfurcht Ew. Majestät allerunterthänigst gehorsamste. angensalza, den 15. Dezember 1848. (Folgen 133 Unterschriften.) v“
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! 48 Allergnädigster König und Herr!
Die Zahl derer ist gewiß nicht die geringere im Lande, die sich an keiner Adresse betheiligen und in deren Brust doch ein Herz schlägt, das dem Könige von Gottes Gnaden wahrhaftig hold und zugethan ist. Auch haben Ew. Majestät bereits so viele Adressen erhalten, daß wir fast Bedenken tragen, die Zahl derselben noch um eine neue zu vermehren, die doch nur ein unbedeutendes Gewicht in die Wagschale legt. Da es uns aber tief schmerzen würde, wenn es auch nur den mindesten Schein hätte, als ob die dankbare Gesin⸗ nung an einem Orte, von welchem keine Adresse ausgeht, mangele, wollen Ew. Majestät huldreichst gestatten, daß auch wir an unserem geringen Theile den Ausdruck des tiefgefühltesten Dankes für die Auf ösung der National⸗Versammlung, womit Ew. Majestät bis zum letzten Augenblick, das Maß der Geduld erschöpfend, gewartet, und die Verleihung der so freisinnigen Verfassung zu den Stufen des Königlichen Thrones niederlegen.
Gnade sei mit unserem theueren Könige und Friede von dem, der da ist, und der da war, und der da kommt. Wir lassen den Herrn nicht, er segne Ew. Königliche Majestät denn. 8 8 Ew. Königlichen Majestät
treugehorsamste Unterthanen. Gemen, den 24. Dezember 1818. (Folgen 83 Unterschriften.)
8
Allerdurchlauchtigster König! Allergnädigster König und Herr! 1 1 Nachdem unser theures Vaterland durch das große Geschenk Ew. Majestät „die gegebene Verfassung“ aus der so bedrängten Lage errettet worden ist, hat sich unsere unveränderte Treue Vund Anhäng⸗ lichkeit an Ew. Majestät noch mehr befestigt, und wir halten es für unsere Pflicht, unseren tiefgefühlten Dank an den erhabenen Thron Ew. Majestät in größter Ehrerbietung darzubringen, in der vollen Ueberzeugung, daß nur das feste Vertrauen auf die väterlichen und christlichen Gesinnungen Ew. Majestät das Wohl seiner getreuen Un⸗ terthanen erwarten läßt. Ew. Majestät
allerunterthänigste. Die Gemeinden Groß⸗ und Klein⸗Nädlitz, Siebotschütz und Jäschkowitz, Kreis 1 Breslau. (21 Unterschriften.)
(Fortsetzung folgt.)
Berlin, 5. Jan. Das Justizministerial⸗Blatt enthält die allgemeine Verfügung, betreffend die Kostenpflichtigkeit der durch Ge⸗ suche um Darlehne aus General⸗Depositorien veranlaßten Verhand⸗ lungen: G „Im Wege der Beschwerde ist es zur Kenntniß des Justizministers ge⸗
kommen, daß für die Aufnahme von Gesuchen um Bewilligung von Dar⸗ lehnen aus General⸗Depositorien, für die darauf zu erlassenden Bescheidun⸗ gen oder für weitere zur Feststellung der erforderlichen Sicherheit angeord⸗ nete Verhandlungen Gerichtsgebühren angesetzt werden. Der Justizminister kann dies nicht billigen, denn wenn auch Privat⸗ personen mit dergleichen Gesuchen ihren Vortheil bezwecken, so liegen die⸗ selben, und insbesondere die weiteren den Nachweis der Sicherheit betreffen⸗ den Verhandlungen, doch gleichzeitig und überwiegend im Interesse der Ge⸗ richte, welche für die möglichst nutzbare sichere Unterbringung ihrer Deposi⸗ tialbestände zu sorgen haben. 1 8 be8
Für dergleichen Verhandlungen sind daher nur Stempel, Kopialien und andere baare Auslagen für Rechnung der Darlehnssucher anzusetzen, und bei Bescheidungen auf dergleichen Darlehnsgesuche, namentlich bei de⸗ ren Zurückweisung, ist nach der Tarifposition „Ausfertigungen“ zum Stem⸗ pelgesetz vom 7. März 1822 zu erwägen, ob statt des als Regel vorge⸗ schriebenen Stempels von 15 Sgr. blos der Stempel von 5 Sgr. zu ad⸗ hibiren oder unter Berücksichtigung der Verhältnisse die Bescheidung stem⸗ pelfrei zu erlassen ist. 1
Es versteht sich, daß, wenn das Geschäft zu Standr kommt, für die Aufnahme, Ausfertigung und Eintragung der Schuldurkunde die gewöhn⸗ lichen Stempel und Gebühren anzusetzen sind.
Berlin, den 26. Dezember 1848.
Oesterreich. Wien, 3. Jan. Die Wien. Ztg. enthält nachstehenden vom Minister des Innern an Se. Majestät abgestatte⸗ ten Bericht über die Befreiung des Adels von der Mllitairpflich⸗ tigkeit:
Der Justiz⸗Minister. Rintelen.“
Allergnädigster Herr!
Bei der im Allerhöchsten Patente vom 15. März I. J. ausgesprochenen und von Ew. Majestät in dem Allerhöchsten Manifeste vom 2. Dezember 1. J. gewährleisteten Gleichheit aller Staatsbürger vor dem Gesetze tritt die unabweisbare Nothwendigkeit ein, aus den noch in Kraft stehenden ge⸗ setzlichen Vorschriften bis zum Erscheinen neuer, den Bedürfnissen der Zeit und dem Grundsatze der Gleichheit vor dem Gesetze entsprechender Normen alle jene Bestimmungen zu entfernen, welche mit jenem Grundsatze unver⸗ einbar sind und die Staatsbürger einer willkürlichen Behandlung blößstellen.
Solche Bestimmungen finden sich in den derzeit noch geltenden Rekru⸗ tirungs⸗Vorschriften vor, insoweit sie für Stände und Personen eine gänzliche oder doch zeitliche Befreiung von der Militairpflicht aussprechen und das Verfahren selbst bei der Abstellung zum Militair festsetzen.
Unter den Befreiungen von der Militairpflicht ist jedoch nur jene des Adels im auffallendsten Widerspruche mit dem Allerhöchsten Zugeständnisse der staatsbürgerlichen Gleichstellung, da alle übrigen gänzlichen oder zeit⸗ lichen Befreiungen mehr oder weniger auf staatswirthschaftlichen oder Hu⸗ manitäaͤtsrücksichten beruhen und bisher minder anstößig waren.
Die Beseitigung der Letzteren kann demnach füglich dem Zeitpunkte vorbehalten bleiben, bis zu welchem es möglich sein wird, ein vollständiges Wehrgesetz zu erlassen.
Die Ausführung der bestehenden Rekrutirungs „Vorschriften ist durch die Willkür, mit welcher die Militairpflichtigen in jeder Altersklasse zur Assentirung vorgeführt werden konnten, und die zu große Entfernung der Assentirungs⸗Plätze wahrhaft drückend geworden. 8 LW“
Erstere ließe sich durch die im lombardisch⸗venetianischen Königreiche bereits bestehende und auch in dem noch von der bestandenen vereinigten Hofkanzlei in der letzten Zeit ihrer Wirksamkeit vorgelegten Entwurfe eines neuen Rekrutirungs⸗Gesetzes beantragte Verlosung, der 1.S stand durch Einführung ambulanter Assentirungs⸗Kommissionen gleich jetz
beseitigen. sei drückend für die Bevölkerung ist die dermalige Ausdeh⸗
Nicht minder nung der Militairpslicht auf 11 Altersklassen, vom vollendeten 19ten Johte