zu jenen 60 gestorben.
Italien.
Schrift, datirt den Kirchthüren
öffentlichem Platze den Hutmacherläden.
Rom,
herabg
Bevölkerung in die Ge
dinalshüte, auf Strohmänner hlen werden im gan — entral⸗Ausschuß gewählt und
wurden.
Thätigkeit.
In Rom ist bereits ein C
herzog die Kammern.
Toscana sich
Florenz, 10. Jan.
gänzlich anschließen wolle.
Portugal. Lissabon, 9. Jan.
ist vollkommen ruhig. Die Cortes haben den nämlichen Präsidenten
und die nämlichen Secretaire ger missionen beider Kammern haben die Antworts⸗
rede bereits vorgelegt. Anschuldigungen über Finanz
batte wird jedoch erst nach der Wa
missionen stattfinden.
Admiral Napier's Geschwader,
(Fra e e. Er versprach in seiner Eröffnungsrede, aller übrigen italienischen
8. Jan. aus Gaësta vom 1. Januar, erissen. und bemächtigte sich
Unter allgemeinem gend der sirtinischen gesteckt,
Es
der Unabhängigkeitsrepublik
(Franz. Bl.)
verbrannte
in den
(Engl. Bl.)
Tage 92 Menschen an der Cholera erkrankt und von diesen
Die päpstliche wurde vom Volk von
die Papierstücke auf dann aller Kardinalshüte in Jubel wälzte sich die halbe Brücke, von wo die Kar⸗ Fluß hinabgeworfen zen Kirchenstaat vorbereitet.
in voller
nz. Bl.) Heute eröffnete der Groß⸗
daß
Portugal
wählt, wie voriges Jahr. Die Kom⸗ Adresse auf die Thron⸗
In der Deputirtenkammer ist es schon zu
aus 3 großen und
Kriegsschiffen bestehend, ist im Tajo angelangt.
Maßregeln gekommen, eine ernste De⸗ hl sämmtlicher ständigen Kom⸗
5 kleinen
Zur richtigen Würdigung der in der heutigen Nummer der Ber⸗ linish en Fügen ahe enhaltenen irrthümlichen Mittheilung, nach welcher bei den hier stattfindenden Konferenzen der Seminarlehrer und Direktoren der Direktor des katholischen Seminars zu Büren, Herr Köchling, förmlich gegen jede Einmischung des Staats in die Angelegenheiten der Schule Protest ein⸗ gelegt haben soll, weil sie allein den Bischöfen und der Kirche untergeben sei, veröffentlicht der unterzeichnete Pro⸗ tokollführer bei der am 16ten d. M. stattgefundenen Konferenz nächst⸗ folgenden wörtlichen Auszug aus dem betreffenden Protokolle:
„Direktor Köchling reicht hierauf die beiliegende schriftliche Ver⸗ wahrung gegen die bei der gestrigen Sitzung angenommene Fassung des ersten formulirten Satzes der Denkschrift: „Der Staat sorgt durch vollständig organisirte öffentliche Seminarien für die Bildung der Volksschullehrer“, ein, in welcher er die Betheiligung und den recht⸗ mäßigen Einfluß der Kirche auf die Organisation der Seminarien gewahrt wissen will.“
Berlin, den 20. Januar 1849.
Fürbringer, Seminar⸗Direktor aus Bunzlau.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 21. Jan. Im Opernhause. 12te Abonnements⸗Vor⸗ stellung. Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., nach dem Französi⸗ schen, von Scribe und Delavigne, übertragen von Th. Hell. Musik von dem Königlichen General⸗Musik⸗Direktor und Hof⸗Kapellmeister
Meyerbeer. Die Ballets sind von Ph. Taglioni. Anfang 6 Uhr. Im Schauspielhause. 12te Abonnements ⸗Vorstellung. Alles für Andere, Original⸗Lustspiel in 1 Akt, von Ch. Birch⸗Pfeiffer.
— —
Hierauf: Die gefährliche Tante, Original⸗Lustspiel in 4 Abth., von Albini. fan Fuxe V1 gisy 8 Montag, 22. Jan. Im Schauspielhause. 13te Abonnements⸗ Vorstellung: Ein Arzt, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Rech⸗ nungsrath und seine Töchter, Lustspiel in 3 Abth., von Feldmann. Anfang halb 7 Uhr. ”
Königsstädtisches Theater. „Sonntag, 21. Jan. Die Töchter Lucifer's. stisches Zauberspiel mit Gesang in 5 Abtheil. (12 Tableaux), von W. Friedrich. Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann.
(Decorationen und Kostüme neu. Mit neuen scenischen Ausschmük⸗
kungen und Couplets.)
Montag, 22. Jan. Die Töchter Lucifer's.
Mittwoch, 24. Jan. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Norma. Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Sgra. Emilie Dielitz, Kö⸗ niglich sardinische Kammersängerin vom Hof⸗Theater zu Turin: Norma, als Gastrolle.)
Meteorologische Beobachtungen.
Abends 10 Uhr.
1849. 19. Jan.
Nachmittags 2 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
Nach einmaliger Beobachtung.
Auellwärme Flusswärme. 0,28 h. DHodenwärme Ausdünstung Niederschlag 0 Waürmewechsel + 6,5
336,79 Par. 337,38Par. 338,050⁄Par. + 5,5° n. + 6.3 ° hn. + 5,69 K. + 2,90 n. + 2,5°) n. + 2,0“* k. 79 prct. 72 pCt. 73 pct
trüb trüb rrüb Sw. sW. Sw. — sw.
337,410 per... + 5,80 h..
Luftdruck Luftwärme. Thaupunkt. Dunstsättigung. Wetter
8, 1 . Wolkenzug...
Tagesmittel: + 2,50 R.. 75 pCt. SW.
—
2
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KHoörse
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do. Hamburg. do.
Paris..
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vö“ 300 Mk. . 1 Lsr. ..300 Fr. .. 150 PFI.
„ „ b⸗b⸗299 8529⸗.
Wien m 20 Ar...
Augsburg
Breslau
Frankfurt a. . Petersburg
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s. .
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sudd. W . . .
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250 Fl. 250 Fl.
150 Pl. 100 Thlz.
Leipzig in Couraut iu. 14 Thlr. Fuss.. 100 Thlr.
Hurs 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Me. 2 me 8 Tage 2 Mt. 100 rI. 2 Mt.
3 Wockhen!’- —
150 ⅔ 150 ½ 6 25 90 ⅔ 101½ 99 ⅔ 99²⅔ 99 ⁄2 56 22 104 ½
Inländische Fomcds,
fandè?
72
Geld-Course.
rief-, Kommunal-Papiere auad
Zt. Brief.
Preufs. Freiw. Anl 5
St. Schuld-Sch. 3 ½
Sech. Präm. Sch.
K. u. Rm. Schuldv.
Berl. Stadt-Cbl. 6 do do.
9
100 * 79 ½ 1
2
97 5
96 81½
90 ¾ 90 ½
Geld. Gam. Zi.
do. Et. B. gar. do.]
Brief. Pomm. Pfdbr. 3 ½ “ Kur- u. Nm. do. 3 ½ — Schleszsehe do. 90
31 22
Pr. Bk-Anth.-Sch, — Friedrichsd'or. Aud. Gdeldm. A5th. Disconto.
Geld. 9⁰ 8 90⁰x½
Gemn.
9¹]⅔
Arwsslündische Fonds.
de. beiIope3. 4. 8. do. 9. 1 4 do. Stiegl. 2. 4. A. do. 5. A. 4 do. v. Rthsch. Lst. 5 do. Poln. Schatz 0. 4 do. do. Cert. L. A. 5 do. 40.1. B. 200 Fl. —
Ul.
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Fol
XX“ 10441
85
Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl. Holl. 2 ½ ℳ% Int.
Kurh. Pr. O. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. — N. Bad. do. 35 Fl. —
do.
Eisenbahn- Actien.
Stamm-Actien. V Kapilal.
Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik aus gefüllt. Die mit 3 ⅜ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.
Börsen-Zinz-
Rechuunge Rein-Ertrag 1848.
Kapilal.
Prioritäts- Aclien.
Zinsfuss.
Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jührliche Verloosung ² 100 pCt. amortis.
80 bz. 60 ½ B. 89 bz. u B. 60 ½ bz. 112 ½ B
6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,090,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1;700,000 1,500,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000
Berl. Anhalt Lit. A B. do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd...
Magd.-Halberstadt..
do. Leipziger.
Halle-Thüringer.
Cöln-Minden do- Sachen
Bonm C91 Düsseld. Elberfeld..
Steele-Vohwinkel... Niederschl. Märkisch.
do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A..
do. IIISZZ Cosel-Oderberg... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg.-Märk Stargard-Posen.. Brieg-Neisse.
——
”
228Ig
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Schcg=
Quitlungs- Bogen.
Magdeb.-Wittenb.... Aachen-Mastricht...
4,500,000 2,750,000
SS e11I1I
Ausl. Quitlungsbog-
Nordb.
18,000,000 8,000,000
Pesther..
90 Friedr. Wilh 95
39 ¼ ½ ¼ ⸗ 39 b⸗. “. B.
Schluss-Course von Cöln-Minden 79 ½ G
Berl.-Anhalt. do. Hamburg do. II. Serie do. Potsd.-Magd... do. do. 3— do. Stettiner
Magdeb.-Leipziger 1,788,000
Halle-Thüringer 4,000,000
WTI
1 2
1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800
800,000
Rhein. v. Staat gar.. do. 1 Driorituat do. Stamm-Prior..
Düsseldorf-Elberfeld.
Niederschl. Märkisch.
do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn do. do.
Oberschlesische
Krakau-Oberschl....
Cosel-Oderberg..
Steele- Vohwinkel...
do. do. II. Serie...
Breslau-Freiburg..
360,000 250,000 325,000 375,000 400,000
JSFnnnnEnnneeeeöeSögEnneSö
Ausl. Stamm-Act.
Leipzig-Dresden Ludw.-Bexbach 24 Fl. Kiel -Altona Sp Amsterd. Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.
Börzen- Zinsen
4,500,000 8,525,000 2,050,000 6,500,000 4,300,000
—V—B—
von Preussischen Bank-Antheilen 93 ¾ bz. u. 6
—
Die Tendenz plieb an heutiger Börse abermals günstig und alle Eisenbahn--Effekten haben sich wiederum etwas im Course gehoben. In
sich jedoch nicht viel über dem gestrigen Schlufs-Cours behaupten, nachdem mehrere Schwankungen stattfanden.
Friedrich-Wilhelms -Nordbahn viel Geschäft „konnten
Breblazz, 19. Jan. Holl. und Kaiserl. Dukaten Friedrichsd'or 1133½ Gld. Louisd'or 112 ½ Gld. sterreichische Banknoten Seehandlungs⸗Präm.⸗Sch. a 50 Rthlr. 97 ½ Gld. Posen.
79 ⅔ Gld.
Pfandbriefe 4proz. biiefe 3 ½proz. 90 ½2 bez. u. Br., do. Lit. B. 4proz. 92 ⅞ Br.,
3
Polnische Pfandbriefe alte 4proz. 91 ½ Br.,
Auswärtige Börsen.
90 7 bez.
Br.
96½
Poln. Papiergeld Staats⸗Schuldscheine
96 ⅛ bez. u. Br., do. 3 ½ proz. 81 ⅞ bez. u. G. Schles.
8 Br.
do. neue 4 proz.
91 Gld., ¾ Br., do. Partialloose a 300 Fl. 98 ⅜ Gld., do. a 500 Fl.
73 Gld.
RMetien Actien.
Mind.) 79 Br.
Breslau⸗Schweidn.⸗Freib. 85 ¾ bez.
Eitt s .
do. Ser. III. 95 Br. Sächs.⸗Schles. (Dresd.⸗Görlitz) 76 Br. Krakau⸗Oberschles. 38 Br.
Niederschl.⸗Märk.
Nordbahn 37 ¾ bis ½ bez. u. Gld.
Wien, 17. Jan, bis 1 Uhr. qVV16161618—161, 39 89, 90,. Gloggn. 98, 99.
42 45 ¾
Mail. 65, 66.
B. A. 1140, 42.
Wechsel: burg 166.
niedriger.
Livorno 67 ½, .
Met. 5proz. 85 ¾, v. 2 ½ Nordb. 101 ½, 1½¼, 14¼.
Pesth 66, 67.
Russisch⸗polnische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 70 Gld. 94 ¼ — 94 bez. u. Gld.
W“
Ost⸗Rhein. (Köln⸗
Neisse⸗
Friedrich⸗Wilhelms⸗
proz.
Amst. 157 ½. Augsburg u. Frankfurt 112 ½. Ham⸗
Wegen der Beschädigung an der Donaubrücke geht der Zug von Florisdorf ab, weshalb die Briefe schon um 2 Uhr zur Post müssen. Fonds und Bank⸗Actien sehr beliebt und höher. Nordbahn
London 11.22.
Leipzig, 19. Jan.
78 Gld.
Löban⸗Zittau 15 Br.
102 Gld.
gestern.
bezahlte dafür höhere
deutung.
50 Fl. L. 48 ⅛. 48,
4
Sard. 26 ¼ Gld.
21 23 ½ 2
5 proz. Met. 76
Preise.
3
do. 35 Fl. L. Darmst. 50 Fl. L.
Gld. Span. 3proz. 20. 19 .
Fremde Valuten gut zu lassen. v. Dr. Part. Oblig. 77 v.¼ Gld.
Leipz. Dr. E. A. 98 ¼ Br. Sächs. Schles. r
Bank⸗Actien 1191.
1 27. 26 ⁄.
27.
Poln.
1183.
70. 69 ⅛, d 300 Fl. L. 99 Gld., do.
o;. 25
Berl. Anh. A. u.
n. In Fonds und Eisenbahn⸗ 8 rse eine bessere Stimmung als Die meisten Gattungen derselben waren gesuchter, und man Die Umsätze waren von ziemlicher Be⸗
. 220
Süchf Leipz. 852 2 Sächs. Bayer. 75½ G. Chemnitz „ Riesa 24 Br., 23 8 Magd. Leipzig 168 Br. B. 81 Br. Altona⸗Kiel 89 ¾ Br., 89 Gld. Deß. B. A. 102 ½ Br Preuß. B. A. 93 ¾ Br., 93 ¾ Gld. 68
Frankfurt a. M., 18. Jan. Actien zeigte sich an heutiger Bö
Baden Hessen 26 ½. 26 ¼. Fl. L.
500 Fl. L. 73 ½. 73 ½. Friedr. Wilh. Nordbahn 38 ¼. 38. Berbach 68 ⅔ Gld. Köln⸗Minden 81 ½. 80 ¼.
Hamburg, 18. Jan. 3ůproz. p. C. 79 Br., 78 ¾ G. E. R. 99 ⅞ Br., 99 ½ G. Dän. 65 Br., 64 ½ G. Ardoins 9 ½ Br., 9 ¾ G. 3Zproz. 19 ⅜ Br., 19 ¾ G. Hamb. ⸗Berl. 60 ¾ Br., 60 ½¾ G. Berge⸗ dorf 68 Br. Altona⸗Kiel 88 ¾ Br., 88 ¾ G. Mecklenburg 36 Br.
Fonds, vorzüglich russ. und span., bleiben beliebt. Eisenbahn⸗ Actien etwas niedriger und nicht begehrt.
Paris, 16. Jan. Zproz. fiel auf 45.35. Fö5proz. fiel auf 74. 85 (Anleihe 75.85). Bank 1685. Belg. 5proz. 87. Span. Zproz. 28 (gestiegen in Folge der Nachricht der Niederlage Cabrera's) Römische 66 ½.
Nord 390. Orleans 702. 50. Rouen 435. Straßburg 331. 25. Lyon 370. Basel 83. 75.
Paris, 17. Jan. 3proz. 45.70. 5proz. 75.40. (Anleihe 75.15.) Bank 1700. Belg. 5proz. 87 ¼. Spanische innere 198 Römische 67 ½.
Nord 388. 75. 932. 50. London, 17. Jan.
Ard. 16. 3 proz. 29 ¼, 28 ½. Mex. 27, 26 ¼. Engl. Fonds bleiben steigend. Cons. p. C. wurden zu 84 a ¼ u. pr. Februar zu 89 ¾ a gemacht.
Am fremden Fonds⸗Markt bleiben die Preise fest.
Um 2 Uhr. Fonds fahren fort, sich außerordentlich zu heben, und werden viel a. Z. gemacht. Cons. p. C. 89 ⅞ a 90, a. B“ a z. Fremde sehr beliebt.
Amsterdamt, 16. Jan. Bei unbedeutendem Geschäft waren holl. Fonds etwas fester. Span. bleiben bei sehr lebendigem Handel in allen Gattungen vhigens. Von den übrigen fremden Fonds wa⸗ ren nur Braäs. williger. Bras. 79 ½. Mex. 25 ½. Peru 35 ⅛½, 4.
Hooll. Int. 49 ¼, ¾¼. Zproz. do. 59 ½. Span. Ardoins 11. gr. Piecen 10 ½, 11 ¼. Coupons 7 ¼, 8. Zfr. 3 ½, ¼. Russ. alte 101 ¼, 80 ¾. Stiegl. 80 ¼. Oest. Met. 5proz. 73 ¼, 2 ½ proz. 39 x⅔, 5. Amsterdam, 17. Jan. Holl. Fonds bei einigen Geschäften i Int. gut preishaltend. In Span. war der Handel wiederum sehr ausgebreitet und die Stimmung dafür, trotz der vielen Gewinn⸗ Realisationen, ziemlich fest. dert. Bras. Mex. 26¼.
Orleans 710. Rouen 437.50. Straßburg
3 ½ proz.
Zproz. Cons. p. C. 90 ½, 89 ½. Chili
90 ⅞. Pass. 3 ½. Bras. 77 ½.
20.
3
u. Mex. zu höheren Coursen gefragt. Bras. 80 ½.
Russ., Oesterr. u. Port. fast unverän⸗
Holl. Int. 49¼, *%, gr. Piecen 11 %, % 101¼, 4proz. 27 ⅞. proz. 38 ½, 39 %.
Madrid, 10. Jan.
Madrid, 12. Jan.
3Zproz. 59 ½, „. Span. Ardoins 11 ¼, 1¼ Coupons 7 , 8 ½. Zfe. 3 ½¾.
Stiegl. 80 3½. Oest. Met. 5proz. 73 ½%, 5.
3 % 19 %6. 3 ℳ 10. 3 % 19 ½.
Markt⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 20. Januar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 52 —56 Rthlr. Roggen loco 26 — 27 ½ Rthlr.
„ p. Frühjahr 82 pfd. 28 Rthlr. Br. Gerste, große, loco 22 — 24 Rthlr.
„ kleine 19 — 21 Rthlr.
Hafer loco nach Qualität 15—46 Rthlr.
„ p. Frühjahr 48 pfd. 154¼ Rthlr. Br. Erbsen, Kochwaare 30 — 34 Rthlr.
„ Futterwaare 28—29 Rthlr.
Rüböl loco 13 ¼ a * Rthlr. Br. u. bez. p. diesen Monat 13 ⅛ a 13 Rthlr. Jan./Febr. 13 Rthlr. Br. u. bez. Febr. /März 13 Rthlr. Br., 12 März /April 12 ¾ a 12 ¼ Rthlr. April’/Mai 12 %˖ a 12 ⅔ Rthlr.
„ Mai /Juni 12 ⅞ a 12 ⅜ Rthlr. Leinöl lsco 9 ¾ Rthlr. Br., Lieferung 9 ½ a Mohnöl 17 ½ Rthlr., Lief. 17.
almöl 13 ⅞ Rthlr., Lief. 13 ½.
üdsee⸗Thran 10 ¾ Rthlr., Lief. 10 ½. Spiritus loco ohne Faß 14 ½ ˖Rthlr. bez.
p. Jan. 15 Rthlr. nominell. Febr. 15 Rthlr. März 15 ¾ Rthlr. do.
p. Frühjahr 16 ¾ Rthlr.
3 Rthlr. bez.
Großes phanta⸗ 1
Russen alte
bonnement betraͤgt: 2 Rthlr. für ½ Jahr. lbo ..“ 8 tAIe in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und
Auslandes nehmen Bestellung auf
dieses Blatt an, für Berlin die
Erxpedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:
ehren⸗Straße Rr. 57.
Wegen der Wahlen wird morgen kein Blatt des Preußischen Staats⸗Anzeigers ausgegeben.
Amtlicher Theil.
K n Deutschland.
Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung.
Oesterreich. Kremsier. Doblhoff's Mandatniederlegung. — Inter⸗ pellationen. — Die Linke und der slawische Verein. — Verweigerung des von Schmerling nachgesuchten Urlaubs.
Bayern. München. Ernennung. — Ankunft des Grafen von Giech. — Regensburg, Nürnberg. Ueberschwemmung.
Sachsen. Dresden. Kammer⸗Verhandlungen.
Württemberg. Ulm. Ueberschwemmung. — Der preußische General von Jenichen. — Stuttgart. Die deutschen Grundrechte. — Ueber⸗ schwemmungen.
Hessen. Mainz.
Mecklenburg⸗Schwerin. neten⸗Kammer.
Oldenburg. Oldenburg. Landtags⸗Präsident Völckers †.
Bremen. Bremen. Verhandlungen der Bürgerschaft.
Lübeck. Lübeck. “ der deutschen Grundrechte.
8 Anslan d.
Oesterreich. Lemberg. Strapazen des Militairs. — Aufruf zu einem ruthenischen Freicorps. — Proclamation Hammerstein's.
Frankreich. National⸗Versammlung. Die Kommission über den rozeß der Mai⸗Gefangenen. — Präsentirung der Kandidaten für die Vicepräsidentschaft der Republik. — Vermischtes. — Paris. Die Vicepräsidentschafts⸗Kandidaten. — Ministerfeten. — Bittschriften an den WG — Der Gesetzentwurf über die Mai⸗Angeklagten. — Ver⸗ mischtes.
Großbritanien und Irland. London. Sir F. Baring's Adresse an
seine Wähler. — Die schleswig⸗holsteinische Frage. — Vertheidigung der Politik Lord Palmerston's. — Ingenieur Stephenson in Aegypten. — Vermischtes.
Italien. Rom. Excommunications⸗Dekret des Papstes gegen die Co⸗ stituente. — Portugiesische und spanische Kriegsschiffe bei Gaeta. — Comité für die Wahllisten. — Unruhen in Orvieto. — Verlangen des General
Pepe.
Schwerin. Verhandlungen der Abgeord⸗
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. Bilage
Bekannimachun g. 8 Die diesjährige ordentliche General⸗Versammlung der Meistbe⸗ theiligten der preußischen Bank wird auf Freitag, den 23. Februar d. J., Nachmittags 3 ⅞ Uhr, hierdurch von mir einberufen, um für das Jahr 1848 den Verwal⸗ tungs⸗Bericht, den Jahres⸗Abschluß nebst der Nachricht über die Di⸗ vidende zu empfangen und die für den Central⸗Ausschuß nöthigen Wahlen vorzunehmen (Bank⸗Ordnung vom 5. Oktober 1846 §§. 62, 65, 68, 97). Die Versammlung findet im hiesigen Bank⸗Gebäude statt. Die Meistbetheiligten werden zu derselben durch besondere der Post zu übergebende Anschreiben eingeladen werden. Berlin, den 20. Januar 1849. Der Chef der preußischen Bank. Hansemann.
Uichtamtlicher Theil. Deutschland.
undes-Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 19. Jan. (Deutsche Ztg.) 155ste Sitzung der verfassunggebenden Reichs⸗ Versamm⸗ lung. Tages⸗Ordnung: Fortsetzung der Berathuog des vom Ver⸗
fassungs⸗Ausschusse vorgelegten Entwurfs „das Reichsoberhaupt, der
Reichsrath“, und zwar über Art. I. §. 1 und §. 18
Vorsitzender: Präsident Simson. Ausgetreten ist der Freiherr von Dobblhof aus Baden bei Wien. Es werden auch heute meh⸗ rere Flotten⸗Beiträge angezeigt. Herr Schulz aus Weilburg ruft sodann das Reichsministerium mit Hinweis auf die desfallsigen Be⸗ stimmungen der Grundrechte an: welche Maßregeln es zu ergreifen gedenke, um den deutschen Auswanderern den zugesagten Schutz zu
sichern.
Nachdem zur Tagesordnung verschritten worden ist, werden
mehrere neue Verbesserungs⸗Anträge zu §. 1 mitgetheilt, dann er⸗
hält das Wort Herr Zimmermann von Stuttgart. Erst nach acht Monaten sind wir bei dem angelangt, was gemeinhin die Spitze der Verfassung genannt wird. Was bei unserem Zusammentritt leicht und einfach gewesen, ist durch diese Verschleifung allerdings sehr schwierig gewor⸗ den. An eine unbedingt beglückende Staatsform zwar glaube ich nicht, aber ich bin der Meinung, daß wegen augenblicklicher Vortheile niemals eine ganze große Zukunst des Vaterlandes preisgegeben wer⸗ den dürfe. Die Spitze, die wir herstellen sollen, darf nicht von der Art sein, daß sie das Volk erdrücke. Der gemeine Mann, die Bour⸗ geoisie huldigt der Staatsform, die ihr die wenigsten Lasten zumu⸗ thet. Ob Sie daher zum Vollzieher des höchsten Willens einen Statthalter setzen oder Kaiser, das gilt mir gleich, wenn nur das Volk sich 1 regirt, wenn nur das Ober⸗ haupt nichts ist, als der Vollstrecker des Volkswillens. Aber Ihr Ausschuß ⸗Kaiser ist demokratischer Kaiser. Es ist entweder ein absolutistischer oder ein constitutioneller. Von dem Constitutionalismus aber habe ich gleich dem Kaiser Nikolaus von
kein
Rußland niemals etwas gehalten. Ich glaube wie er, daß die con⸗ stitutionelle Monarchie die Herrschaft der Corruption ist. Ihr Aus⸗ schuß⸗Kaiser ist nicht an der Zeit. Er ist eine unzeitige Geburt. Denn so ein neues Kaiserthum kostet sehr viel neues Geld, und wir haben dem Volke noch keine neuen Einnahms⸗Quellen er⸗ öffnet, bei allen neuen Auflagen, die wir dem Volke zugemu⸗ thet. Und glauben Sie denn, ein 34ster Monarch zu den 33 sei ein Fortschritt? Der Absolutismus hat sich überlebt, und der Constitutionalismus hat noch keine Proben abgelegt. Darum ist Ihr Ausschuß⸗Kaiser nicht ausführbar. In ganz Süd⸗Deutschland wie in Sachsen würde das Volk den Kaiser zurückweisen — in Baden nicht, rufen Sie mir zu? Der Großherzog und die Kammer in Baden haben sich zwar für das Kaiserthum ausgesprochen, den⸗ noch sage ich, das Volk ist dagegen. Sie beschließen den Bürger⸗ krieg, wenn sie den Kaiser beschließen. Es will sein Blut für einen anderen Zweck vergossen haben, als für den Luxus einer Kaiserkrö⸗ nung, es wird sein Blut von neuem vergießen gegen ein preußisches Kaiserthum. Das wäre im Jahre 1815 populair gewesen, es wäre möglich gewesen, nach einer Fjährigen Regierung des jetzigen Königs von Preußen — aber heute nicht mehr. Das preußische Kaiserthum liege von der Geschichte geschaffen vor uns, sagt man, wir hätten nur die Tbhatsache anzuerkennen. Derselbe große Historiker hat uns auch Wilhelm von Oranien als den Bezründer der englischen Freiheit hingestellt, und da ich Beides Herrn Dahl⸗ mann nicht glauben kann, so wird er mich einen langsamen Kopf nennen. Aber lieber ein langsamer, als ein rückwärts gewendeter Kopf. Ein auswärtiger Krieg werde die langsamen Köpfe belehren, behauptet Herr Dahlmann. Das Volk, sage ich, würde diesen Krieg führen, wie es den von 1813 geführt hat, mit deutschem Blute, deutscher Tapferkeit und Ehre. Dazu ist keine Kasernen⸗Einheit nöthig. Dann vergleicht Herr Zimmermann das Werk des Ver⸗ fassungs⸗Ausschusses mit dem Unternehmen eines Goldschmieds, der einen Ring für einen Riesen schmieden solle. Noch wären nicht alle Edelsteine in seinen Händen, und doch vollende er schon seine Arbeit. Die Freiheit, fährt er fort, ist der Zweck, die Einheit das Mittel dazu. Wie, wenn Preußen das österreichische Kunst⸗ stück nachahme, wenn es die Politik der alten heiligen Schaar des Absolutismus erneuern wollte? Der Augenblick sei entscheidend, ruft man uns zu, wir (von der Linken) sollten. uns anschließen an die Rechte, damit die Stunde nicht versäumt werde. Ich denke, es ist besser, man wartet zu und läßt die Ereignisse sich reifer gestalten. Herr Bassermann hat ein ganz neues Bild gebraucht — vom kölner Dom, um uns die Nothwendigkeit einer festen Bedachung nachzuwei⸗ sen. Die Griechen aber hatten gar kein Dach, als den blauen Him⸗ mel der Freiheit für ihre Verfassung, und befanden sich sehr wohl dabei. „Die Sklaverei zur Grundlage“, wendet mir der Präsident des Reichsministeriums ein? Nun, ich kenne die Geschichte und darf aus ihr versichern, daß sich unsere armen geknechteten Bauern glück⸗ lich schätzen würden, dürften ste ihren Zustand mit der griechischen Sklaverei vertauschen. (Verneinung und Gelächter.) Hätte man vor acht Monaten die allgemeine Volksbewaffnung durch ganz Deutschland ver⸗ fügt, so wäre es nicht also gekommen, nämlich 1 — daß wir end⸗ lich am Berge stehen. (Heiterkeit.) Herrn Bassermann’s Angaben über die Abnahme und das Wachsen der Abonnentenzahl verschie⸗ dener Parteiblätter werden dann von dem Redner auch damit erwie⸗ dert, daß „Herrn Bassermann's eigene Zeitung, die „Deutsche Zei tung“, zu Anfang des neuen Jahres nur 1200 Abnehmer gehabt habe.“ Dann kommt er auf die E16““ zurück, welche die Perfasun88ghe seiner Meinung nach haben müßte, auf die Bil⸗ ligkeit. Hunderte von Millionen werde das Kaiserthum kosten! (Lachen.) Machen Sie reinen Boden, meine Herren, wenn Sie die Auflagen für das Kaiserthum durchsetzen wollen. Sonst sagt der Fesunt Mariana (Lachen) der Jesuit Mariana also sagt, wenn dem Volke neue Auflagen zu den alten zu⸗ gemuthet werden, so steht eine Revolution bevor. (Heiterkeit.) Eine Prophezeihung Chateaubriand's über die Zukunft der Monarchie bringt Herrn Zimmermann auf die Verräther und auf die ungeschickten und übertreibenden Freunde der Freiheit zu sprechen. Aber ihr auf Felsen gegründeter Temspel wird endlich doch den Pfor⸗ ten der Hölle trotzen. Die Sterne geben ihre ewigen Bahnen, und der sie lenkt, wird die kleinen Gespinnste der Menschen zerreißen. Wenn Sie einen unvolksthümlichen Kaiser machen, so dürfte er der Vorläufer eines blutigen Volksheilands sein. Der Redner wünscht keine abermalige Revolution, aber er hält sie für unausbleiblich. Dann werde das Volk wallfahrten nach einer einsamen Stelle der Brigittenau, wo das erelste Blut vergossen worden! (Unruhe.) Ich bin am Ende. (Beifall.) Thun Sie keinen Griff nach einem Kaiser. Es wäre ein Mißgriff in dieser Zeit der schweren Noth.
Die Mittheilung mehrerer neuer Verbesserungsanträge und ein abgelehnter Antrag von der Linken auf Schluß der Debatte führen eine Unterbrechung herbei, nach welcher auf der Rednerbühne erscheint Herr
Mittermaier aus Heidelberg. Ein Bundesstaat, aus Monar⸗ chieen gegründet ist möglich in Deutschland, sei der Ausspruch eines berühmten Nordamerikaners, wenn die Fürsten, die an der Spitze der einzelnen Staaten stehen, ihre fürstlichen Interessen denen des Vol⸗ kes unterordnen. Wenn ferner Derjenige, der an die Spitze des Reichs gestellt wird, es fühlt, daß er nur der Erste unter Glei⸗ chen ist. Deutschland will ein einheitliches Reich und will so mächtig sein, wie Frankreich und England. Wir müssen da⸗ her eine Form für unseren Staat erschaffen, die Vertrauen ein⸗ flöͤßt für ihre Stetigkeit. Die Erblichkeit der Oberhauptswürde hält der Redner dazu nicht für nöthig, sondern er räth zu einer Wahl auf Lebenszeit, aber er fügt hinzu: wir kommen durch die natürliche Entwickelung des Bundesstaates zum Einheitsstaate. Lassen Sie
sich nicht irre machen durch vorgebliche konfessionelle Abneigungen,
durch einen Zwiespalt von Nord⸗ und Süddeutschland, den man Ihnen als ausbrechend vorspiegelt. Im Namen Bayerns protestire ich gegen die undeutsche Gesinnung, die man diesem Volksstamme Schuld giebt. Bayern wird sich eben so gern der deutschen Ein⸗ heit einordnen, als irgend eine andere Landschaft.
Der Schluß der Debatte wird jetzt von mehreren Seiten zu⸗ gleich beantragt und angenommen, worauf Herr Beseler als Be⸗ richterstatter das Wort erhält:
Nachdem vor sieben Monaten die Frage über das Oberhaupt lange herüber und hinüber gewogt, entschied man sich für die Ein⸗ herrschaft und rief den Mann an die Spitze der deutschen Regierung, der ihr seitdem vorgestanden hat. Leider ist dieselbe Frische des Ent⸗ schlusses nicht mehr in der Versammlung, und es sind bei der Be⸗ handlung dieser letzten Debatte sogar Wege eingeschlagen worden, auf die ich nicht folgen kann. Fassen wir den §. 1 ins Auge, ohne für jetzt auf Weiteres und namentlich ohne auf die Erblichkeit einzu⸗ gehen. Das Direktorium würde eine Kollektiv⸗Regierung, keine auf selbstständigem Willen beruhende Bundesregierung sein. Was an In⸗ trigue, an Egoismus und Partikularismus in den deutschen Regierun⸗ gen irgend steckt, das würde dort seine Vertretung finden. Wenn Sie Deutschland beruhigen, wenn Sie einen Abschluß unseres Werkes fin⸗ den wollen, so stehen Sie von einem Direktorium ab. Allein noch ver⸗ derblicher wäre der Turnus. Jeder Staat, der eben an der Spitze stände, würde für sich sorgen, und wehe dann dem deutschen Bundesstaate! Die Zwietracht heiße es säen, nicht die Eintracht. Sollte endlich die
republikanische Spitze die passende Form sein, die auf dreißig Mo⸗ narchieen zu setzen wäre? Nur ein großer, ein außerordentlicher Mann würde es vermögen, seinen Willen so vielen widerstrebenden Interessen gegenüber zum Vollzuge zu bringen. Gegen die Mo⸗ narchie ist der Kostenpunkt angeführt worden. Als ob die wohlfeile Regierungsform auch darum die beste wäre? Gegen die Zeit der Auflösung des deutschen Reiches bezog der Kaiser, Judenschutz und Alles eingerechnet, etwa 14,000 Fl. vom deutschen Reiche. Meine Herren, nichts ist dem deutschen Reiche so theuer zu stehen gekommen ale dies wohlfeile Kaiserthum! (Beifall.) Das Kleindeutschland, wie es verächtlich genannt worden ist, wird 33 Millionen enthalten. Ist dies nicht eine achtungswerthe Anzahl deutscher Männer? Und gehen nicht Adressen und Zustimmungserklärungen von allen Seiten an uns ein? Dieser Meinungsausdruck ist zum aller⸗ wenigsten nicht zu behandeln — mit Spott. Sogar mit Spott von einem Bevollmächtigten derselben badischen Regierung, deren Groß⸗ herzog sich mit so vieler Hingebung für die deutsche Sache erklärt hat. (Beifall.) In Norddeutschland, woher ich genaue Nachrichten habe, weiß man sehr wohl, was daran liegt, daß eine energievolle Gewalt geschaffen werde, und der niedersächsische Volksstamm giebt, was er einmal erfaßt hat, nicht so leicht auf. Das sind keine dynastischen Interessen in Oldenburg, Hannover, Schleswig, Meck lenburg, eben so wenig wie in Preußen, denen man das vorgeworfen hat. Sie wollen eine starke Gewalt in Deutschland, weil sie nur so in Deutschland sich glücklich fühlen. (Wiederholter Beifall.) Aber, sagt man, welche Gefahr! Wer bürgt uns dafür, wenn wir eine kräftige einheitliche Gewalt über Deutschland setzen, daß nicht unsere Freiheit bedroht wird? Daß sie nicht verloren geht? Nun, meine Herren, wenn bei der Verfassung, die wir gründen, be den Grundrechten, welche wir von hier aus gegeben haben, wenn bei der ganzen Umgestaltung des deutschen Volkes unsere Freiheit beeinträchtigt werden kann durch ein monarchisches Oberhaupt, dann ist Deutschland der Freiheit nicht werth. (Lebhaftes Bravo.) Dann mag es die Sklavenknute küssen, aber mag nicht sagen, daß es aus einer Nation von Freien bestehe. (Große Unruhe.) Diese Unter⸗ brechungen widerlegen mich nicht. Das, was ich spreche, fühlt Je⸗ dermann im Volke, und wenn die Männer im Volke zusammenhalten und ehrlich die Freiheit wollen, dann kann kein Monarch der Erde sie nehmen. Ich sage, es kommt darauf an, daß wir die Form sfinden, welche uns die Einheit der Gewalt giebt und die Macht der Vollziehung. Nehmen Sie an, was Ihnen von der Mehrheit des Verfassungs⸗Ausschusses geboten wird! (Lebhafter Beifall.) Die Abstimmung soll so erfolgen, daß von den Anträgen, die eine Mehrzahl von Personen mit der Reichsgewalt ausstatten wollen, ausgegangen und, je nachdem sie abgelehnt werden, bis zu den Vorschlägen verschritten wird, die ein einziges Oberhaupt an die Spitze stellen. Herr von Schmerling ist der Meinung, daß der umgekehrte Weg einzuschlagen sei. Aber der obige vom Präsidenten angegebene Abstimmungsmodus wird durch Versammlungsentscheidung genehmigt. Es kommt daher zunächst zur Abstimmung der von Ro⸗ tenhansche Verbesserungs⸗Antrag. „An die Stelle der §§. 1 und 2 des Ausschuß⸗Entwurfs mögen folgende 6 Paragraphen treten: §. 1. Die Regierungsgewalt im deutschen Reiche steht den Regierungen der Staaten, welche den deutschen Bundesstaat bilden, zu; sie wird aus Auftrag derselben im Namen des deutschen Bundesstaates geübt von einem Reichsdirekto⸗ rium. §. 2. Das Reichsdirektorium besteht aus dem Kaiser von Oesterreich, den Königen von Preußen, Baͤyern, Sachsen, Hannover und Württemberg. §. 3. Die Mitglieder des Reichsdirektoriums können sich durch ihnen verantwortliche Bevollmächtigte, welche sie je-⸗ derzeit zurückzuberufen berechtigt sind, vertreten lassen. §. 4. An der Spitze des Reichsdirektoriums steht von 4 zu 4 Jahren abwech⸗ selnd der Kaiser von Oesterreich und der König von Preußen als Reichsvorstand.“ 8 Auf Namensaufruf erklären sich für den Rotenhanschen Antrag nur 97 Stimmen. Dagegen: 361. Drei Mitglieder haben sich der Abstimmung enthalten. Ein Antrag von Haubenschmidt, Schauß und Genossen auf ein ähnliches Reichsdirektorium, dessen Vorsitz ein zwischen Oesterreich und Preußen sechsjährig wechselnder sein soll, über den durch Aufstehen abgestimmt wird, wird sodann ebenfalls verworfen. Eben fällt das Minoritätserachten von Schreiner,