Eerlinern Rnörse vom 1. Februar.
Wechsel-Course.
Geld.
CCCCCCCöFöEö1“ Rarz 142 ⅔
250 P1. 2 * 142
300 Mk. Kurz 150
300 1zL. 2 Mt. 150 ½ 1 Lst. 3 Mt. 6 25 ¼
.. 300 Pr. 2 Mt. 818 81 ½
150 Pl. 2 Mt. 90 ½
150 Fi. 2 Mt. 1018G
100 Thlz. 2 Mt. 99½ ant iu 14 Thlr. Fuss.. Thlr. 2 Mt. 99 8 100 Fl. 2 Mt. — 656 24
100 sRbl. 3 Wocken] 104 ¼ 104 ½
F' fandbrief. —, Kommimal-P. apiere nd geld-Course.
Gem. 2i. Baief.] geld. Gem.
Pomm. Pfdbr. 3 ½ 91
Kur- u. Nm.. de. 3 ⅔ — 5
Schlesisehe do. 3 i
K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ do. ELt. B. gar. d0. 3 ½ —
Berl. Stadt-0b1. 5 Pr. Bk-Antb.-Sch. — 90 ½
Westpr. Pfandbr. 3 ½ Fzie dzichsd'or. trossb. Posen 1. 4 And. Geldm. à 5th.
Auslẽindische Fonds.
Rass Hamb. Cent. 5 — 40.beiHllope2. 4.8. 5 o. do. 1. Anl. 4 0. Stiegl. 2. 4. A. 4 do. do. 5. A. 4 — — 0. v. Rthsch. Lst. 5 104¾ 103 ¼ „Foh. Schatro. 4 71 ¾ 71 0. do. Cert. L. A. 5 84¼ 83 ½ 0. d0.L. B. 200 Fl. — —- — bol a. Pfdbr. a.C. 4 — —
Leipzig in Cour
Preuss. Freiw. Aul 5 101 Vi. Schuld-Sch. 3 ½ 80 Seeh. Präm. Sch. —
278
Disconto.
Poln. neue Pfdbz. do. Part. 500 Fl. — do. do. 300 Fl. 87 ½ V Hamb. Feuer-Cas.
LA.
2
—
do. Staats-Pr. Aul. Holl. 2 ½ 99 Int.
Kurh. Pr. O. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.
b0
1
8 p
Eisenbahn -Actien.
Stamm-Actien. Kapital.
p 9 Der Reinertrag wird usch erfolgter Bekanntm. Tages- Cours. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt.
Die mit 3 ⅛ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.
Börsen-Zins- Reckhnun Rein-Ertrag. 1848.
6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,900 4,500,000 1,051,200 1,400,900 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253, 100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,5000,000 4,000,900 5,000,000 1,100,000
Berl. Anhalt Lit. A. B. do. Hamburg. do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd...
Magd.-Halberstadt..
do. Leipziger..
Halle-Thüringer.
[eEeIEeemenlZheeö“ do. Sachen..
BIIZ“
Düsseld. Elberfeld-..
Steele-Vohwinkel...
Niederschl. Märkisch.
do. Zweigbahn
Oberschl. Lit. A....
do. Lit B.
Cosel-Oderberg.
Breslau-Freiburg...
Krakau-Oberschl....
Berg.-Märk
Stargard-Posen..
Brieg-Neisse
—ê6öqn;ögög
.S2,55
—695 — Se
“
Quittungs- Bogen. Magdeb.-Wittenb. . 4,500,000 Aachen-Mastricht † 2,750,000
Ausl. Quittungsbog.
Pesther. . . . .. 26 FI. Friedr. Wilh.-Nordb.
18,000,000 8,000,000
Schluss -Course von Cöln-Minden 78 ¾ f
Prioriläts-Aclien. Kapital.
Tuages Couurs
Zinsfuss.
Summtliche Prioritüits-Actien werden durch jährliche Verlooseng a 100 pCt. smortis.
—
Berl.-Anhalt... .1,411,800 d0 0%0. Hamburg .. 5,000,000 do. II. Serie 1,000,000 do. Potsd.-Magd. 2,367,200 do. do. .. 3,132,800 do. Stettiner 800,000
Magdeb.-Leipziger 1,788,000
Halle- Thüringer 4,000,000
Cöln-Minden 3,674,500
Rhein. v. Staat gar. 1,217,000 do. 1. Priorität. 2,487,250 do. Stamm-Prior.. 1,250,000
Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000
Niederschl. Märkisch. 4,175,000
do. 3,500,000
III. Serie. 2,300,000 zZweigbahn 252,9000 do. 248,000
Oberschlesische 1,276,600
Krakau-Oberschl... 380,900
Cosel-Oderberg 250,000
Steele-Vohwinkel... 325,000
do. do. II Serie.. 375,000
Breslau-Freiburg. 400,000
——
q UI = G,nngEEgnnnn
Ausl. Stamm-Acet.
Zörsen- Zingen,
Leipzig-Dresden 4,500,000 Ludw.-Bexbach 24 Fl. 8,525,000 Kiel -Altona Sp (2,050,000 Amsterd. Rotterd. Fl. 6,500,900 Mecklenburger Thlr. 4,300,007
Nöa5
von Preusszischen Bank-Antheilen 91 G.
“ Der Umsatz war an heutiger Börse äufserst beschränkt. Actien gut gehalten. Preufs. Fonds ohne Veränderung.
V KXuSnahme von Fricdrich - Wilhelms-Nordbahn, die durch unsere kleinen Spekulanten gedrückt wurden, haben sich die übrigen
Auswärtige Börsen.
Breslau, 31. Jan. Holl. und Keiserl. Dukaten 96 ¼ Br. Friedrichsd'or 113 ½ Gld. Louisd'or 112 ½8 Gld. Poln. Papiergeld 93 ⁄2 bez. Oesterreichische Banknoten 90 ⁄1⁄24 wund ½ bez. Staats⸗ Schuldscheine 79 Gld. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 98 ½ Br. Posen. Pfandbriefe 4proz. 96 Gld, do. 3 ½ proz. 81½ Br. Schles. Pfandbriefe 3 ½ proz. 90 Br., do. Lit. B. 4 proz. 92 ½ Br., do. 3 ʃ1proz. 82 ½ Br. Polnische Pfandbriefe alte 4proz. 91½ Gld., do. neue 4 proz. 91l Gld., do. Partialloose a 300 Fl. 99 Gld., do. a 500 Fl. 75 Br., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 13 Gld. Russisch⸗polnische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 71 Gld. 3 cbie . Lit B. 93 ⅞ Br. Bres⸗ lau⸗Schweidnitz⸗Freiburg. 85 Br. Niedderschles.⸗Märk. 71 ½ Br. do. Prior. 98 Gld., do. Ser. III. 94 ½ Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗ Mind.) 79 Br. Sächs.⸗Schles. (Dresd.⸗Görlitz) 76 Br. Neisse⸗ Brieg 37 Br. Krakau⸗Oberschles. 38 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nord bahn 37 Br. 1
Wien, 28. Jan. (Sonntag.) Met. 5proz. 85 ½x], ½, 85: Nordb. 101 ½¼, ½, ½. Livorno 65 ¾ — †, 66.
Die Notirungen vom Lgsten sind ausgeblieben.
Leipzig, 31. Jan. L. Dr. Part. Oblig. 97 Gld. Leipz. B. A. 141 ½ Br. Leipz. Dr. E. A. 98 Br. Sächs. Bayer. 78 ½ Br. Sächs. Schles. 70 Br., 75 ¾ Gld. Chemnitz⸗Riesa 23 ½ Br. Magd.⸗Leipzig 109 Br. Berl. Anh. A. u. B. 80 Br. Altong⸗Kiel 89 Br., 88 ½ Gld. Deß. B. A. 102 Br., 101 ¾ Gld. Preuß. B. A. 93 Br.
Frankfurt a. M., 30. Jan. Die niedrige Notirung von Wien brachte an heutiger Börse eine flaue Stimmung hervor. In den meisten Gattungen der Fonds und Eisenbahn⸗Aectien zeigten sich Abgeber, zu mehr oder minder billigeren Preisen als gestern. Doch war der Umsatz von keinem Belang.
5proz. Met. 76 ¾½. 76 ½. Bank⸗Actien 1221. 1219. Baden 60 Fl. L. 51. 50 ½, do. 35 Fl. L. 28. 27 ⅛. Hessen 26 ½. 26 ¼. Sarbd. 271. 27 ½. Darmst. 50 Fl. L. 72 ½. 72, do. 258 Fl. L. 26. 25 ½. Span. 3 proz. 20 ½. 20 ¼½. Poln. 300 Fl. L. 99 ¼ Gld., do. 500 Fl. L. 75 ½. 74 ¾. Friedr. Wilhelms⸗Nordbahn 37 ¼½. 37 ⅛½. Bex⸗ bach 70 ¼. 70 ⅛. Köln⸗Minden 80. 79 ½¼.
Hamburg, 30. Jan. 3proz. p. C. 79 ½ Br., 79 G. E. R. 99 ⅜ Br., 99 ½ G. Dän. 64 Br., 64 ¼ G. Ardoins 9 ½ Br., 9 ½˖ G., Zproz. 19 ¼ Br., 19 G. Hamb.⸗Berl. 60 Br. Berge⸗ dorf 68 Br. Altona⸗Kiel 88 ¼ Br., 87 ½ G. Gl.⸗Elmsh. 25 Br. R.⸗Neum. 90 Br. Mecklenburg 36 Br.
Wechsel. Paris 187 ½. Petersburg 33 %.
Amsterd. 35. 60. Frankfurt 88 ⁄. Wien 168. Louisd'or 11. 2 ⅛. In Wechseln wenig Geschäft. flau. Paris fehlend. Geld reichlich.
und Eisenbahn⸗Actien bei geringem Umsatz matt.
aris, 29. Jan. 1““ 437 zyraz. 7 85 b Uhr eröffnet die 3proz. 43.70, die Schluß⸗Courrse um 3 Uhr 44.85. 5 74. 85 Anleibe
74. 50.) Bank 1695. Spanische Sec. “ Anleihe
2 29 & d 8
x, 25. “ . 49, 4proz. 78 ⅛. Port. 27 ½, 26 ½⅛. Mex. Engl. Fonds unterlagen neuerdings ein ü Rück
in Folge der Nachricht 86 dem Wächsel des 1e sa hecaan
Cons. am Sonnabend zu 91 8¼ a * gemacht, eröffneten heute mit 91 ½,
London 13.8 ½. Breslau 152 ¼.
1 London gut zu lassen. Amsterd. Frankfurt Geld. Breslau zu lassen. Das
2
1 25
und fanden nur Käufer zu 90 ¾ a 8. Fremde Fonds flau. Mex. wichen von 26 ben matt. “ 2 Uhr. Cons. a. Z. 90¼, 91. 1X“ 8 1 Amsterdam, 29. Jan. Durch ungünstige pariser Berichte vom 27sten war die Stimmung der Börse flau. Holl. Fonds blieben ca. ¼ % niediger. Russ. 5proz. sind ½ % und 4proz. ¾ % gewichen. Oest. waren ca. ½ % niedriger. Span. und port. theilten diese Flau⸗ heit; in südamerik. war ebenfalls wenig Geschäft und blieben niedri⸗ ger. Mex. 26. Peru 358. SHoll. Int. 49 ½, ¼, 3 proz. neue 59, 58 ½. Span. Ardoins 11, r. Piecen 11 %, 10 %. Coupons 7 ¼, ¹. Russ. alte 101 ½, „, 1. do. 82 ¼. Stiegl. 82 ¼, 82. Oest. Met. 5proz. 74 ½,- 73 F, 2 ½proz. do. 38 ½8, 3.
8
Wechsel. Paris 56 %. Wien 31 ⅔⅞1 G. London 2 M. 11.95 G., k. S. 12. Hamburg 34 18. vurg 181 ½.
Amsterdam, 27. Jan. Nachdem sich die hiesige Fonds⸗Börse den größten Theil dieser Woche in angenehmer Stimmung erhielt und bei mäßigem Umsatz die Course der meisten hier verhandelt wer⸗ denden Staatspapiere täglich etwas höher gingen, trat gestern wieder eine auffallende Mattheit ein, wofür wohl keine andere Ursache nam⸗ baft zu machen ist, als die Berichte aus Frankfurt über die ohne Erfolg gebliebenen Stimmungen der Reichs⸗Versammlung in einer der wichtigsten deutschen Angelegenheiten, indem sonst keine Ereignisse bekaunnt wurden, die das Weichen der Preise erklären lassen. Inte⸗ grale hatten sich von 49 ¾% bei kleinen Absätzen bis 49 ¾ % gebessert, doch wurden gestern zuletzt zu 49 % % abgelassen, da es an Kauflust mangelte; 3 proz. wirkliche Schuld erreichte 59 ¼ % und blieb am Ende auf 58 ⅔ % stehen; 4proz. do. fand anfangs so eifrige Frage, daß deren Cours von 76 ¼ bis 77 % P emporkam, derselbe ging aber gestern auf 77 % zurück; 3 ½proz. Syndikat-Obligationen fielen von 77 ½ auf 76 ¾ %. Von fremden Staatspapieren haben 4 proz. russische Certi⸗ fikate bei Hope u. Comp. erhebliche Schwankungen erfahren, da de⸗ ren von 81 ⅞ bis 84 % gestiegener Preis gestern um 1 % niedriger ging; alte 5proz. Obligationen wechselten zwischen 100 ⅞ und 101 ⅛ %; zuletzt kaufte man zu 101 ½ %; 5 proz. wiener Metall:g. schwangen sich von 73 auf 74 ½ % und 2 ⅛proz. do. von 38 ½ auf 39 ½ % hinauf; beide Effekten blieben gestern nur um ½ P billiger zu haben. In spanischen Fonds ist lebhafter Umsatz gewesen, wobei Ardoin⸗Obliga⸗ tionen zwischen 11 ¾ und 10 % % wechselten, und 3 proz. binnenländ. zwischen 20 ¼ und 20 % %; Ardoin⸗Coupons holten zuletzt 7 a 8 P. Portugiesische Obligationen gingen von 28 auf 27¾ N. Peruanische behaupteten sich gut auf 35 %. Brasilianische do. stellten sich von 80 % % auf 81 %. In Eisenbahn⸗Actien wurden einige Geschäfte gemacht; Haarlem⸗Rotterdamer zu 66 % und Utrecht⸗Arnheimer erst zu 79 ¼ und später zu 80½ %. Der Geldzins⸗Cours erhält sich noch immer auf 2 ½ ͤ.
Frankfurt 99 G. Peters⸗
————
Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 1. Februar Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 52—56 Rthlr. Roggen loco 26—27 ½ Rthlr. „ p. Frühjahr 82 pfd. 27 ⅞ Rthlr. Br., 27¾ Gerste, große, loco 22 — 24 Rthlr. „ kleine 19 — 21 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 15—16 Rthlr. „ p. Frühjahr 48 pfd. 15 Rthlr. Br., 14 ¾⅞ bez. Rüböl loco 13 Rthlr. bez. u. Br. Febr. 12 ⁄ Rthlr. Br., 12 ½⅞ G. Febr. /März 12 ¾ Rthlr. Br. März /April 12 ½ a 12 ½ Rthlr. April /Mai 12 ½ a 12 ⁵⁄½2 Rthlr. Mai / Juni 12 ½ a 12 ½ Rthlr. Sept./Okt. 12 Rthlr. Br., 11 ¾ G. Leinöl lsco 10 Rthlr. Br., Lieferung 10 Br. piritus loco ohne Faß 14 ½ Rthlr. bez. b Febr. 142 Rthlr. Br., 14 ½ bez. „) März 15 a 15¼ Rthlr. 8 „ p. Frühjahr 15 ½⅝ Rthlr. bez. u. Br., 152
Königsberg, 27. Jan. Zufuhr war gering. Weizen 45 bis 68 Sgr. p. Schfl., Roggen 25 bis 30 Sgr., gr. Gerste 22 bis 25 Sgr., kl. Gerste 20 bis 22 Sgr., Hafer 13 bis 16 Sgr., graue Erbsen 30 bis 36 Sgr., weiße Erbsen 28 bis 36 Sgr., Kartoffeln 16 Sgr., der Ctr. Heu 15 bis 19 Sgr.
Stettin, 30. Jan. Das Eis beim lebbiner Berge hatte sich bei verändertem Winde gelöst und einer Anzahl von Schiffen und Leichterfahrzeugen das Aufsegeln verstattet; eben so waren, nach
riefen von Swinemünde, gestern die ersten beiden Leichter von Wollin dort eingetroffen. Die Eröffnung der Schifffahrt ist indeß bis jetzt amtlich nicht angezeigt worden, und bei dem inzwischen eingetretenen Frostwetter ist überhaupt zweifelhaft, ob sich das Eis nicht wieder zusammenschiebt. Die Kälte hat seit heute früh etwas nachgelassen,
n eingetretene Schneefall scheint eine Zeit lang anhalten zu
Getraide. In Weizen geht nichts um; für 90pfd. schles. wurde
55 Rt, gef., 54 Rt. chcgehgn “ 657 18 f8 les g Rt.
11.“
e““
“
geb. Roggen in loco bei Kleinigkeiten 84pfd. 26 Rt., 86 pfd. 26 ½ Rt. bez., 27 Rt. Br., pr. Frühjahr für 82 und 86 pfo. 27 ¾ Rt. bez., 28 Rt. gef. Hafer pr. Frühjahr 17 ½ Rt. bez.
Heutiger Landmarkt:
Weizen. Roggen. Gerste. 1”. 1“ 24 à 25
Heu: 15 a 20 Sgr. pr. Ctr.
Stroh: 3 Rthlr. 20 Sgr. a 4 Rthlr. pr. Schock.
Kartoffeln: 12 a 14 Sgr. pr. Schffl.
Rüböl loco 12 ½ Rthlr. gef., pr. Febr. und Febr. /März 12 ½ Rthlr. Br., März/April 12 Rthlr. Gld., April/Mai 11 ¾ und 11¾ Rthlr. bezahlt, Sept. / Oktober 11 ¼ a 11 51 Rthlr. bez., 11⁵12 Rthlr. Geld.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 24 ℳ, aus zweiter Hand ohne Faß 23 ¾ % bez. und Gld., pr. Febr. 23 ¾ % Br., pr. Frühj. 22 % bez. und Gld.
Zink 4 ⁄. Rthlr. Br.
Stettin, 29. Jan. (Ostsee⸗Ztg.) (Wochenbericht.) Gestern hatten wir wieder einen schönen Tag und am Abend Frost mit Schnee; heute fiel abwechselnd Regen und Schnee, die Luft ist noch trübe.
Das Eis auf dem Haffe lag nach den letzten Nachrichten noch fest. In Schlesien beeilt man sich bereits mit Abladungen, da zu fürchten ist, daß späterhin ein sehr niedriger Wasserstand eintritt.
Das Geschäft ist seit Montag nicht umfangreich gewesen.
Getraide. Weizen: außer 100 Wispel 90pfv. schlesischer auf Lieferung zu 52 ⅞ Rthlr. ist nichts gehandelt; man fordert nach Qua⸗ Uität für mittel bis feine Güter 53 a 58 Rthlr.
Reggen in loco wird auf 26 a 27 Rthlr. gehalten; pro Früh⸗ jahr 82pfd. 27, Rthlr. bezahlt.
Gerste, Oderbruch⸗ ist zu 24 Rthlr., kleine zu 21 Rthlr. zu ha⸗ ben, große pommersche mit 25 a 26 Rthlr. da.
Pommerscher Haser fehlt, Oderbruch⸗ und anderer ist zu 14 a 16 Rthlr. zu haben.
Saamen. Rappsaamen wird auf 86 Rthlr., Schlagleinsaamen auf 44 a 48 Rthlr. gehalten.
Leinöl zu 10 ¼ Rthlr. zu haben.
Spiritus in loco 23 ¾ %, pr. Frühjahr 22½4 % bezahlt.
Metalle. Zink zu 4 ½ Rthlr. auf Lieferung käuflich, auf 112 Rthlr. gehalten.
Nach der Börse. Der Wahlen wegen ging heute wenig um. Roggen pro Frühjahr 82pfd. 27 ½⅜, 86pfd. 28 Rthlr. bez. und Br. Für Rüböl ist die Stimmung auf die besseren Berichte von Holland und bei dem schwankenden Charakter des Wetters ein wenig fester; man bedang in loco ohne Faß 12% Rthlr., inkl. Faß 122 1’1 Rthlr., pro Febr./März 12½ Rthlr., pro April /Mai 11 Rthlr., pro Mai’/ Juni 11 Rthlr., pro Sept./Oft. 11 ½ a 11 ¾ Rthlr. Leinöl 10 Rthylr. inkl. Faß.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 24 %, aus zweiter Hand ohne Faß 23 ¾ ℳ bez., 23 ¾½ % gefordert; pro Frühjahr 22 ¾ % bez., pro Juni 20 ¾ % bez.
Zink 42 Rthlr. schwimmend bez.
Schott. Heringe 7 ¾ Rthlr. transito bezahlt.
Erbsen.
Hafer. 28 a 34 Rthlr.
14 a 10
Roheisen
Breslau, 31. Jan. Weizen, wrißer 51,
gelber 48, 54, 58 Sgr.
Roggen 31, 33, 35 Sgr.
Gerste 22, 24, 26 Sgr.
Hafer 15, 16, 17 ½⅔ Sgr.
Kleesaat etwas matter und Preise wohl ³ Rthlr. billiger anzuneh⸗ men. Bezahlt wurde weißes 4 bis 8 Rthlr. und rothes 6 ⅜ bis 9 Rthlr. “
Spiritus 6 ½ Rthlr. Gld.; für Kleinigkeiten 6½ bis 8 Rthlr. zu bedingen.
Rüböl 14 Rthlr. Gld., 148 Rthlr. gef. 1
Zink, gestern sind 700 Ctr. ab Gleiwitz a 3 42 Rthlr., heute wurde 4 Rtblr. geboten, aber dazu nicht erlassen. 1
Die Zufuhren am Markte waren auch heute sehr spärlich, daher eine Veränderung in den Getraidepreisen nicht vorkam.
1“ . ————
Beilage
KW12123 1 Auslansd. Frankreich. Paris. Die Studenten⸗Aufregung gegen Lherminier. — Die Mobil⸗ und republikanische Garde. — Ministerrath. — Klubs. — Nachrichten aus Algier. — Spanisches Gefecht an der Gränze.
Dänemark. Kopenhagen. Erwiederung der dänischen Regierung auf
das Manifest des deutschen Reichs⸗Ministeriums. Wissenschaft und Kunst. önigsstädtisches Theater. (Linda di Chamounni.) — Erste Konzert⸗
der „Enterpe“. 1— Eisenbahn⸗Verkehr.
Busland.
Frankreich. Paris, 28. Jan. In der Voraussicht, daß Lhermi⸗ nier's Vorlesung zu neuer Emeute Veranlassung geben würde, besetzten ahlreiche Truppen⸗Abtheilungen gestern gegen 10 Uhr das ganze lateinische Quartier. Gegen 10 ½ Uhr erschienen die ersten Studenten und wollten in as College de France dringen. Allein man verweigerte allen denjenigen
en Eintritt, welche keine Karte hatten. Die Studenten protestirten agegen. Viele zogen sich mit dem Rufe: „Nieder mit dem Mini⸗ sterium! Nieder mit Falloux! Nieder mit Lherminier!“ zurück. Einige uchten die Reihen des Militairs zu brechen und wurden arretirt. Da es der Mehrzahl unmöglich war, in die Hörsäle zu dringen, so begab ich ein Zug von etwa 1000 Studenten nach dem Konkordien⸗Platze, im der National⸗Versammlung eine Protestation gegen Lherminier u überreichen. In jeder Straße ließen sie den Ruf ertönen: „Nie⸗ der mit dem Ministerium! Nieder mit Falloux! Nieder mit den Je⸗ suiten!“ Auf dem Konkordienplatze angekommen, bildeten sie mehrere Kreise unter freiem Himmel, worin sie über die Abfassung der Pro⸗ testation beriethen. Von ihrer Aukunft unterrichtet, begaben sich die Deputirten Gent, Martin Bernard und einige andere von der Berg⸗ Partei zu ihm. Mit dem Rufe: „Es lebe der Berg! Nieder mit en Minsstern!“ wurden sie empfangen. Sie schlugen vor, die Kla⸗ gen sofort zu Papier zu bringen. Dies geschah in Form einer Pro⸗ testation gegen die militairischen Maßregeln, und die beiden Deputir⸗ ten übernahmen es, sie der Nat onal⸗Versammlung zu überreichen. Was die Lherminiersche Vorlesung betrifft, so hat sie von 11 bis 12 ühr unter dem Schutze des Militairs wirklich stattgesunden. Lber⸗ ninier war von einer Wache und von der Hälfte des Senats um⸗ geben. Er wurde sogar von seinen Zuhörern mit starkem Beifall aufgenommen. Unter den Verhafteten befinden sich mehrere Klu⸗ bisten. Bei Changarnier in den Tutlerieen fand gestern eine heftige Scene statt. Aladenize, Capitain der Mobilgarde, protestirte gegen ie Auflösung und Reorganisation derselben. Er ist arretirt worden. luch unter der republikanischen Garde, welche das Ministerium auf⸗ zulösen oder wenigstens gleich der Mobilgarde umzuschmelzen gedenkt, herrscht große Gährung. Diese Garde wird nicht mehr in die Stadt elassen. Sie bleibt in ihren Kasernen.
Der Minister des Innern hat sich durch die Polizei bei allen Werkführern nach der Stimmung des Proletariats erkundigen lassen. Sie sollen erklärt haben, die Gährung habe einen solchen Grad er⸗ eicht, daß etwas geschehen müsse. Zwischen 12 und 1 Uhr waren gestern alle Minister versammelt. Die Mehrzahl schlug energische
Maßregeln vor, aber Odilon Barret soll gezögert haben, einen Ent⸗
chluß zu fassen.
Die Mitglieder des Berges haben für die Verbreitung ihrer volitischen Grundsätze einen Klub gebildet, in den Jeder aufgenom⸗ men werden soll, der von drei Stiftern des Klubs vorgeschlagen wird und die Majorität des Ausschusses für sich hat. Die Sitzungen sind Pöffentlich.
Der Corsaire hebt herver, daß alle in die Ermordung des Henerals Brea verwickelten Personen Mitglieder sozialistischer Klubs waren.
Aus Algier hat man Berichte bis zum 10oJJ Iö Westen der Kolonie drohten bei Abgang der Post neue Stürme. Ein junger Häuptling, El Hadch Hamed, von dem Geschlecht der Uled Aiad's, scheint die Rolle Abd el Kader's übernehmen zu wollen. Das Echo d'Oran giebt hierüber nähere Auskunft.
Das Journal de Toulouse meldet von der Ostpyrenäen⸗ Gränze unterm 19. Dezember, daß Tages zuvor 1300 Mann Kö⸗ niglich spanischer Truppen bei Labajol mit 250 Republikanern unter Amettler zusammenstießen und ein h tiger Kampf erfolgte, in welch m die Republikaner viele Leute verloren. Sie flohen nach Las Ilas, auf französischem Gebiet, wohin die Königlichen Truppen sie ver⸗ folgten und wo trotz der Einschreitung des Maire und eines franzö⸗ sischen Detachements von 25 Mann der Kampf erneuert wurde. Viele Republikaner wurden an den Thoren der Mairie getörtet und
18, worunter Amettler und 5 Offtziere, gefangen genommen.
Dänemark. Kopenhagen, 26. Jan. (Börs. H.) Die Berlingsche Zeitung von gestern bringt folgende officieuse Er⸗ wiederung der dänischen Regierung auf das Manifest des deutschen Reichs⸗Ministeriums: “ 8
„Wenn das Manifest des deutschen Reichs⸗Ministeriums sich auf die
Mäßigung und den Rechtssinn berust, den die Central⸗Regierung während der Waffenstillstands⸗Verhandlungen gezeigt habe, so bezeichnet schon diese Berufung genugsam das ganze Manifest. 1“ „Die Geschichte wird in dieser Sache urtheilen, man wird mit Stau⸗ nen die im Völkerrechte unerhörte Erscheinung betrachten, daß ein General sich weigert, eine von seinem Könige und von seiner Regierung, als Be⸗ vollmächtigten einer dritten Macht abgeschlossene Uebereinkunft anzuerkennen, daß ein Staat, nachdem er zufolge einer Vollmacht eine Convention abge⸗ schlossen und deren Ratification garantirt hat, vollkommen aus dem Ver⸗ hältniß heraustritt, obgleich der Staat, in dessen Namen er gehandelt hat,
die Convention nur mit unbestimmten Modificationen annimmt.
„In dieser Mißachtung aller Erfordernisse eines zweiseitigen Kontraktes liegt die Quelle zu allen den Verletzungen, die der Waffenstillstand hat lei⸗ ven müssen. Dänemark und Preußen hatten kontrahirt; ob der Kontrakt günstig oder ungünstig war, das stand nicht zur Frage; beide Theile be⸗ trachteten ihn als ungünstig, aber zogen ihn einem fortgesetzten Kriege vor. Preußen kontrahirte im Namen der Central⸗Regierung, die nicht von Dä⸗ nemark anerkannt war; es war Preußens Sache, die Genehmigung seines Mandanten zu schaffen. Dieser konnte den Kontrakt verwerfen oder anneh⸗ men; eine Annahme mit unbestimmten Modisicationen war ein juristisches Unding, war in der Wirklichkeit nur ein Mittel, die Streitfrage ossen zu halten, die Sache zu verwickeln und zu verwirren. 8
„Als aber eine solche nichtssagende ungereimte Antwort von Frankfurt kam, hatte Dänemark bereits das einzige Zwangsmittel, das es in seiner Macht hatte, aufgegeben: die mit Beschlag belegten Schiffe waren freige⸗ 1“ Handelsflotten segelten wieder frei auf dem Meere.
chen Staats-Anzeiger.
Freitag d. 2. Februar.
Durch diesen Schritt hatte Dänemark den Traktat in so wesentlichen Punk⸗ ten erfüllt, ohne daß die Gegenpartei einen Schritt zur Erfüllung gethan hätte, daß ihm kein anderer Ausweg blieb, als im Vertrauen auf die bona fides der Gegenpartei zu hoffen, daß die an die Annahme geknuͤpften Mo⸗ dificationen sich als von geringerer Bedeutung zeigen würden.
„Das Manifest meint, daß keiner der Kontrahenten bei einem zweisei⸗ tigen Vertrag das Recht habe, den Anderen der Verletzung anzuklagen, bevor er selbigen vollständig erfüllt oder doch die Erfüllung angeboten habe. — Diese Behauptung ist vollkommen unrichtig. Die krasseste Ueber⸗ tretung des Vertrages, die möglich war, beging die Centralmacht, als sie sich weigerte, denselben pure anzunehmen oder zu verwerfen. Bis diese Antwort kam, hatte Dänemark mit der ängstlichsten Genauigkeit Alles er⸗ füllt: die Schiffe waren freigegeben, die Blokade war aufgehoben, die Ge⸗ fangenen waren losgelassen, Alsen war geräumt.
„Die allgemeine Stimmung in Dinemark erhob sich heftig gegen diese Kränkung der Convention; sie erkannte, daß eine Annahme, bei der ungewisse Modificationen vorbehalten wurden, eine praktische Unmöglichkeit war, sie verwarf jedes Vertrauen zur bona fides des Mitkontrahenten; die dänische Regierung glaubte den bona officia der vermittelnden Mächte Nach⸗ giebigkeit schuldig zu sein; sie fand sich in alles Dieses — wenn auch nicht ganz ohne Mißtrauen — war doch der Waffenstillstand angenommen, und fonnten doch die Modificationen vermünftigerweise nur von geringerer Be⸗ deutung sein. — Die dänische Regierung ist bitter getäuscht!
„‚Die Nachgiebigkeit, die hierdurch dänischerseits gezeigt wurde, soll eine ehrende Anerkennung gefunden haben. Worin? Darin, daß die Cen⸗ tralmacht von vorn herein mehrere Punkte des Vertrags für unausführbar erklärte! und welche? Gerade die, die das Verhältniß der Herzogthümer betrafen! Aber das gerade war der wesentliche Hauptpunkt in dem Ver⸗ trage. Ihre Stellung während des Waffenstillstandes war es, die bestimmt werden sollte, bis der Friede entschiede, ob ein gesetzwidriger Aufruhr un⸗ terdrückt, oder ob ihm durch Deutschlands Machtspruch Rechtfertigung und Schutz zu Theil werden solle.
„um den Herzogthümern eine Erleichterung in den Kriegslasten zu schaffen, hatte Dänemark nachgegeben so viel es konnte; es hatte nür ver⸗ langt, daß sie im Namen ihres rechtmäßigen Herrschers und nach dessen Gesetzen regiert werden sollten. Dies war der Punkt, den die Centralmacht für unausführbar erklärte. Preußen, das garantirt hatte, schwieg; die Re⸗ gierung, die in Gemeinschaft von Preußen und Dänemark gewählt war, wurde von der Centralmacht verworfen — Preußen schwieg — und doch behauptet das Reichsministerium, daß sich keine fünf Männer würden ge⸗
funden haben, die, streng an den Vertrag gebunden, hätten administriren wollen. Für beide Behauptungen ist nicht der geringste Beweis geführt worden. Es wird als gegeben hingestellt, daß die fünf Männer einen hoff⸗ nungslosen Kampf gegen den öffentlichen Geist der Herzogthümer unter⸗ nommen haben würden.
„So war in Wirklichkeit der Waffenstillstand verworsen. Dänemark desavouirte die aus dem conventionsmäßig bestimmten Präsidenten und den beiden von ihm zu wählenden Mitgliedern zusammengesetzte Kommission und ließ sich in Unterhandlungen über die Zusammensetzung einer neuen Regierung ein. Die hierzu ausersehenen Mitglieder sollen nun unterm 4. und 9. Oktober erklärt haben, „nicht streng an Wort und Sinn des Artikels 7 des Waffenstillstandes gebunden zu sein“, und daß sie ihr Amt „nur mit Unterstützung der Vertreter des Landes und nach den Formen des Staatsgrundgesetzes“ zu führen gedächten.
„Diese unbestimmte Erklärung hatte keine Bedeutung, so lange man festhielt, daß die Regierung „im Namen des Königs von Dänemark“ ge⸗ führt werden solle, und hiergegen war keine Einsprache erhoben. 38
„Das Manifest räumt dies ein, so wie es auch einräumt, daß die Er⸗ klärung der designirten Mitglieder nicht vorher laut verkündigt worden. So wurde bis zum äußersten Dänemark die Hoffnung vorgehalten, daß de neue Regierung „im Namen des Königs von Dänemark“ regieren (ricchtiger: „administriren“) wolle.
Am 22. Oktober wurde also die neue sogenannte Regierung eingesetzt. Ueber das, was bei dieser Einsetzung vorging, schweigt das Manifest, und schon dieses Stillschweigen deutet an, das das Reichs⸗Ministerium dies als eine schwache Seite der Sache ansieht. Mit welchen Erklärungen jene 5 Männer sich auch früher unter der Hand mögen haben verlauten lassen, so erklärten sie sich hier dem dänischen Kommissär „ohne Einschränkung und Bedingung bereit, die Regierung auf Grundlage des Vertrages zu über⸗ nehmen“, und wurden darauf als „Regierung im Namen des Königs“ anerkannt. Als Voraussetzung, unter welcher Alsen und Arröe ihrer Macht⸗ vollkommenheit zu übergeben wäre, wurde festgesetzt, daß sie sich auf eine befriedigende Weise aussprächen, und daß sie eine Bürgschaft für die trak⸗ tatenmaͤßige Auffassung ihrer Stellung gäben.
„Welche Verhandlungen nun auch geführt waren, so hatte man doch eine Regierung erlangt, die sich verpflichtet hatte, auf der „Grundlage des Vertrages zu handeln“, und die unter dieser Voraussetzung als Regierung „im Namen des Königs von Dänemark“ anerkannt war. Der erste Schritt, den diese neue Regierung vornahm, war der, daß sie trotz der ausdrücklichen Worte der Convention sämmtliche, während der Insurrection erlassenen Verordnungen u. s. w. bestätigte. Um es noch deutlicher zu machen, wie durch diesen Schritt der Sinn der Convention verspottet wurde, sind drei unbedeutende Bestimmungen ausgelassen, aber das sogenannte Staatsgrund⸗ gesetz, das offenbar den Rechten des Königs von Dänemark, denen durch die Convention nicht präjudizirt werden sollte, widerstreitet, — das Verbot, die dänische Kokarde zu tragen, wurden von der Regierung, die als „Re⸗ gierung im Namen des Königs“ anerkannt war, ratihabirt! In geradem Widerspruch mit den Bestimmungen des Vertrages wurde nicht ein einziger Beamter in sein Amt wieder eingesetzt; ja Entlassungsdekrete, die den 16. Oktsber unterzeichnet waren, wurden am 29sten dess. Mts. mit Gewalt zur Ausführung gebracht. 1
„Das Manifest⸗behauptel, daß der dänischen Regierung dies Auftreten nicht überraschend habe sein können. Insoweit dieselbe schon damals hin⸗ längliche Beweise hatte, wie wenig die Gegenpartei Recht und Loyalität achtete, mußte sie wohl zweifeln, daß die eingesetzte Regierung die Worte der Convention in dem Sinne auffassen würde, in dem sie wirklich abge⸗ faßt waren, aber sie hatte doch keinen Grund, anzunehmen, daß die Mit⸗ glieder der Regierung Treu und Glauben so mit Füßen treten würden. — Für Dänemark konnte die sogenannte Regierung von diesem Augenblick an nicht existiren.
„Noch einmal aber ließ Dänemark sich zu einer weitgehenden Nach⸗ giebigkeit bewegen. Durch einen Protest, unterzeichnet von beiden Kommis⸗ sären, wurde das sogenannte Grundgesetz und vier andere Verordnungen für ungültig erklärt, wogegen die Regierung im Uebrigen faktisch sollte be⸗ stehen bleiben. Dänemark hatte sich 8 zum drittenmal durch neue Beschrän⸗ kungen gebunden.
„Das Manifest erkennt, daß Dänemark, wenn der Protest nicht rati⸗ habirt wurde, oder in Frankfurt zu voller Geltung kam, volle Freiheit hatte, zu handeln, als ob diese Uebereinkunft nicht eingegangen wäre. Die Cen⸗ tralmacht blieb ihrer früheren Politik treu; sie erkannte weder an, noch ver⸗ warf sie, was ihr Bevollmächtigter stipulirt hatte, sie ratihabirte mit Be⸗ schränkungen, ein Verfahren, das mit allen Regeln eines zweiseitigen Kon⸗ traktes streitet. Dänemark war also frei; für Dänemark gab es keine und giebt es keine rechtmäßige Regierung in den Herzogthümern; für Dänemark giebt es keine schleswig⸗holsteinischen Beamten.
„Während das Reichs⸗Ministerium einräumt, daß Dänemark nie irgend eine Gegenforderung gemacht habe, wird behauptet, daß Dänemark mit großer Strenge auf sein Recht bestanden habe. Wie unbegründet, wie ungeräumt diese Behauptung sei, ist zur Genüge nachgewiesen. Dänemark hatte keine Forderung aufgestellt, aber es hatte die unterm 21. Oktober beschaffte Einsetzung an Voraussetzungen geknüpft, gegen welche damals keine Einsage erhoben wurde. Es war bei dieser Gelegenheit offen ausgesprochen, daß Dänemark das ein⸗ zige Zwangsmittel benutzen wolle, das ihm offen stand, — die Zurückhal⸗ tung von Alsen und Arröe, wenn jene Bedingungen nicht erfüllt würden. Deshalb ist es keine Uebertretung der Convention, daß Dänemark unterm 23. Oktober eine Anordnung wegen der Verwaltung von Alsen und Arröe machte, denn diese Inseln mußten doch verwaltet werden, bis die neue Re⸗ gierung sich aussprechen und eine Garantie geben würde, wie der dänische
Kommissär das zur Bedingung ihrer Anerkennung gemacht hatte. — Diese Voraussetzungen sind, wie bekannt, — nie in Erfüllung gegangen, darum war Dänemark zur Fortsetzung der Zurückbehaltung von Alsen und Arröe berechtigt. Gerade weil es dieser Rechtstitel war, unter dem Dänemark den Besitz der genannten Inseln festhielt, gerade deshalb konnte dieser Besitz nicht aufs neue unterm 28. Oktober zur Bedingung gemacht werden, um eine Forderung durchzusetzen, die doch würde eludirt werden. Wenn das Manifest anführt, daß am 2s8sten kein Wort über Alsen und Arröe verlautet fei, so ist dies eine offenbare Entstellung, und zeugt nur davon, daß man sich nicht gescheut, jedes Mittel zu benutzen, um die Sache in einem für die Gegenpartei günstigen Lichte darzustellen. Eben so verhält es sich mit der Behauptung, daß die Stimmung auf Alsen und Arröe getheilt sei; man braucht nur auf das Faktum hinzuweisen, daß der von der Insel ausge⸗ gangene Protest gegen die Trennung von Dänemark 3300 Unterschriften zählte, während eine Adresse an die sogenannte gemeinsame Regierung, da- hin gehend, daß die Insel mit Schleswig (wozu nach der Erklärung meh⸗ rerer der Unterschreiber fälschlich und wider ihren Willen in den öffentlichen Blättern das Wort Holstein gefügt ist) vereint bleiben möge, nur 50 Un⸗ terschriften, und darunter die mehrerer Damen erhielt.
„Wie es endlich behauptet werden kann, daß Deutschland, als fordern⸗ der Theil, sich in der ungünstigen Lage befinde, wenn Dänemark jeder For⸗ derung gegenüber cine Nachgiebigkeit gezeigt hat, die der Nachwelt un⸗ erklärlich sein wird, und die nur sein Recht wird zweiselhaft erscheinen las⸗ sen, ist ganz unbegreiflich.
„Die Behauptung, daß Dänemark den Vertrag durch Truppenmärsche nach den Enklaven übertreten habe, ist so ungereimt, daß sie keiner Wider⸗ legung bedarf.
„Somit ist nur noch dem Vorwurf zu begegnen, daß Alsen von einer größeren Stärke besetzt gehalten werde, als der Vertrag bestimmt; und end⸗ lich ist die Beschwerde über die an die Einwohner des Herzogthums Schles⸗ wig erlassene Königliche Proclamation zurückzuweisen.
„Es ist schon nachgewiesen, daß nach dem 22. Oktober, oder, wenn man will, nach dem 18. November, nachdem der Protest vom 28. Oktober nicht unbedingt ratihabirt und wirklich von der Centralmacht zur Ausfüh⸗ rung gebracht war, für Dänemark keine rechtmäßige Regierung in den Her⸗ zogthümern mehr existiren konnte. Die Mitglieder, die einen Anspruch auf diesen Namen machen, hatten sich allzu deutlich zu dem Verfahren der un⸗ gesetzlichen Verwaltung, über die der Vertrag den Stab gebrochen hatte, bekannt, sie hatten allzu offenbar ihrer eigenen Erklärung gespottet, als daß sie in Dänemarks Augen noch eine rechtliche Bedeutung hätten haben kön⸗ nen. In den insurgirten Provinzen waren, wie das Manifest behauptet, Aller Augen gespannt nach Alsen gerichtet; dieselbe Treulosigkeit, die den Ausbruch der Insurrection bezeichnet, konnte sich wiederholen, — und wenn die Macht des Winters Alsen von den dänischen Provinzen treunte, war es zu spät, dasselbe gegen den Ueberfall zu sichern, womit von Seiten der Insurgenten laut und deutlich gedroht wurde. Die Stärke auf Alsen wurde desbalb vergrößert; aber man war so weit entfernt, dies zum Zweck irgend eines Angriffs zu thun, daß man sich sogar bis jetzt darin gefunden hat, daß feindliche Truppen in den durch die Convention als neutral be⸗ zeichneten Landstrich verlegt sind, daß Posten innerhalb der Schußweite un⸗ serer Kanonen aufgestellt sind, daß feindliche Militairs unsere auf jener Seite des Alssundes angelegten Schanzen besuchen. Die Besetzung von Alsen ist nur defensiv, an Dänemarks juristischem Recht dazu kann nach dem oben Angeführten nicht gezweifelt werden; für die faktische Nothwendig⸗ feit liegt vielmehr ein genügender Beweis in der Erbitterung, die diese Sicherung bei unseren Gegnern erweckt hat. Die Zeit wird lehren, daß Dänemark nur die Absicht gehabt hat, sich zu sichern.
„Das Manifest beklagt sich über die vom Könige von Dänemark aus⸗ gestellte Proclamation, ohne mit einem Wort der Veranlassung derselben zu erwähnen. War es denn wirklich dem Reichsministerium unbekannt, auf welche Weise die Regierung der Insurgenten gegen den großen Theil von Schleswigs Bevölkerung verfuhr, der treu gegen König und Pflicht, und festhaltend an seiner dänischen Sprache und daͤnischen Sitte, mit fieberhaf⸗ ter Unruhe Hülfe und Rettung von seinen dänischen Brüdern erwartete? Konnte es dem Reichsministerium verborgen sein, daß die Miethlinge der Insurgenten⸗Regierung nicht im Stande gewe en sind, die lovale Gesinnung derselben zu unterdrücken, daß Zwang und Execution und harte Kriegs⸗ steuern nichts über sie vermochten. Unter dem Hülferuf dieser un⸗ terdrückten Schleswiger, der um so lauter wurde, je unerklärlicher es ihnen ward, daß Dänemark sich geduldig in die Reihe von täglich ver⸗ größerten Kränkungen fand, entstand jene Publication. Sie sollte den Muth der Verzweifelten durch die Hoffnung auf bessere Zeiten aufrecht er⸗ halten; sie sollte ihnen sagen, daß ihr König ihre Treue anerkenne. Nicht ein Wort darin fordert zu Gewaltthat auf, im Gegentheil ermahnt sie, mit Ruhe und Geduld die Entscheidung abzuwarten. Es konnte doch wohl Niemand vernünftiger Weise erwarten, daß Dänemark seine treuen Unter⸗ thanen auffordern sollte, Kriegssteuer an die Aufrührer zu bezahlen, die mit den Waffen in der Hand ihm gegenüber standen. Diese Forderung ist so schamlos, daß es der Nachwelt schwer werden wird, sie zu begreifen, und doch geht die dänische Proclamation so weit, daß sie denen, die der Macht weichend, diese Abgabe bezahlten, eine vollkommene Befreiung von jeder Verantwortlichkeit hierfür zusagt.
„Trotz der bei jeder Gelegenheit bewiesenen Versöhnlichkeit und Nach⸗ giebigkeit, ist Dbänemark nur neuen Vorwänden und Ausflüchten, neuer Forderungen, neuen Uebergriffen begegnet: Dänemark hat stets redlich einer friedlichen Ausgleichung gestrebt, und es ist sicher zu hoffen, daß man in diesen Bestrebungen fortfahren und, so weit es noch möglich ist, bei⸗ bleiben werde, den Waffenstillstand und die späteren Vereinbarungen auf⸗ recht zu erhalten.“
vissenschaft und Kunst.
Königsstädtisches Theater.
Italienische Opern⸗Vorstellung. Linda die Chamouni Sgra. Emilia Dielitz: Linda, als Gastrolle.
(Den 31. Januar.)
„Linda von Chamouni“ zählt zu denjenigen Repertoir⸗Opern der Kö⸗ nigsstadt, die ihrer angenehmen Melodik und der glänzenden Vokal⸗Partieen wegen, die sie darbieten, schon an und für sich immer wieder neuen Reiz auf das Publikum auszuüben pflegen. Ein besonderes Interesse knüpfte sich an die diesmalige Ausführung des in Rede stehenden Werkes (am Mittwoch) dadurch, daß Sgra. Dielitz in der Titelrolle auftrat. Wie neulich als Norma, so brachte die Künstlerin auch heute ihre jedenfalls sehr bedeutende Gesangstechnik mit vielem Erfolge zur Geltung, indem sie sich — somit unseren neulichen Ausspruch bethätigend — wiederholt als eine ta⸗ lentreiche und gewiegte Sängerin italienischer Schule zeigte, die ein aner⸗ kennungswerthes Geschick in der Darstellung mit ihren musikalischen Eigen⸗ schaften verbindet. Ist ihre Stimme übrigens eine umfangreiche, kräftig und in allen Regionen wohlklingende, so sind doch die Töne der zweigestrichenen Oktave die klangreichsten und auch diejenigen, die sie am sichersten zu beherrschen versteht. In dieser Stimm⸗ Region entfaltet sie die meiste Geläufigkeit und den geschicktesten Ausdruck in der Koloratur, während ihr in den tieferen Stimmlagen die Mittel nicht in solchem Maße zu Gebote stehen, um (namentlich in der Cantilene) Alles durchgängig in gleicher Vollendung geben zu können. Nichtsdessoweniger zeichnet sich ihr Vortrag der Cantilene stets durch eine natürliche und gesunde Färbung aus, wie es denn lüberhaupt “ Dielitz als einer Sängerin, die in italienischer Schule und b schauung gebildet und erzogen ist, hoch angerechnet werden b87 g sich von den vielen der modernen italienischen Gesangsweise 88 nsoferm leidigen Manieren und Verirrungen glücklich fern gehalten peutige Lei⸗ ihre deutsche musikalische Natur nicht verleuguet Hot., gr beungrfabig⸗ stung insbesondere angehend, so machte Fräulein Die g. im Spiele mit
keit (wie wir bereits andeunteten) sowohl im Gesange,