1849 / 37 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

„Wir haben das letzte Mittel des passiven Widerstandes ergriffen. An Euch ist es, nun unsere Beschlüsse auszuführen. Der Kreisausschuß der sächsischen Demolraten ordnete in dem oben bereits erwähnten Ers a g. 875 109 der Halleschen demokrati⸗ 1 in öobiger Beziehung an: 1 1 fe.⸗8, Mnbüege⸗ 5 es nis 82 Frciheit unserer konstituirenden Ver⸗ fammlung in Berlin, der es mit der Wohlfahrt unseres preußischen Staa⸗ tes redlich meint, ist verpflichtet, diesen Beschluß vom heutigen Tage ab zu vollführen. Die Staatsbürger in Stadt und Land sind also ver⸗ tet: 1 8 2522 Staatssteuern, wie z. B. Gerichtskosten, Grundsteuer, Klas⸗ sensteuer, Gewerbesteuer, an irgend eine Königliche Kasse zu zahlen. Wer noch Steuern zahlt, handelt den Beschlüssen der konstitutrenden

Versammlung zuwider, unterstützt mit dem bezahlten Gelde ein hoch⸗ b verrätherisches Ministerium und ist selbst Hochverräther!

2) die Staatsbürger sind verpflichtet, Arrest zu legen auf alle Königlichen Kassen und zu verhindern, daß auch nur ein Pfennig von den be⸗ treffenden Beamten davon verausgabt werde. Zu dem Ende sind ämmtliche Königliche Kassen mit starken Bürgerwachen zu besetzen

nd mit dem Siegel der Gemeinde zu verschließen. Bürger! Unterstützt dieses äußerste Mittel auf das kräftigste, bereitet aber und das legen wir Euch nochmals dringend ans Herz auch den Widerstand mit den Waffen für den Nothfall vor, damit wir gerüstet dastehen. Bürger! so muß der Sieg unser sein,

denn das Gute siegt immer. Es lebe die Freiheit!

Ungeachtet der Anstrengungen, welche die demokratische Partei im Ver⸗ eine mit jenem Theile der National⸗Versammlung machte, diesen Maßre⸗ geln Nachdruck zu geben, die an einem Orte zu Weißenfels in eine bewaffnete Besetzung des Hebe⸗Lokals an dem Steuerentrichtungstage aus⸗ arteten, so daß augenblicklich eine Summe von mehr als 4000 Rthlr. aus den einzelnen Ortschaften des Kreises nicht eingezogen werden konnte, ungeachtet der Ausdehnung, welche die wühlerische Partei dieser Maßregel zu geben suchte, insofern sie die Bewohner von 15 Ort⸗ schaften des eckartsbergger und naumburger Kreises zu verhindern suchte, der Königlichen Landesschule zu Pforta unbestrittene fällige Ab⸗ gaben zu entrichten, fand die Maßregel der Steuerverweigerung im diessei⸗ tigen Bezirke im Allgemeinen dieselbe Würdigung, die sie im ganzen Lande erfahren. Die in Weißenfels an der Thür des Hebe⸗Lokals zurückgewiesenen ländlichen Orts⸗Steuer⸗Erheber scheuten in den nächsten Tagen den wei⸗ teren Weg nicht, um in Naumburg am Sitze der Kreis⸗Kasse die Steuer⸗ Beträge persönlich zu übergeben. Im geraden Widerspruch hiermit steht freilich das Verfahren derjenigen, in ihren bürgerlichen Verhältnissen sonst angesehenen Männer, welche von Naumburg und Eckartsberga aus eine Reise nach mehreren Städten unternahmen, um über die Ausführung jenes Steuerverweigerungs⸗Beschlusses gemeinsame Maßregeln zu verabreden.

Die letzten Hoffnungen auf Gelingen ihres Sieges hatte die demokra⸗ tische Partei auf

7) 8. san und die Meuterei der zur Fahne berufenen Land⸗ wehr un 5 die bewaffnete Erhebung des Volks im Bezirke gesetzt.

In ersterer Beziehung wurden Volksversammlungen über Volksversamm⸗ lungen angesetzt, um die Landwehrmänner zum Ungehorsam zu bewegen. Es wurden Plakate und einzelne Aufforderungen erlassen, und selbst wäh⸗ rend der Einkleidung der Landwehr in den Stabsquartieren von den Mit⸗ VWlerens der demokratischen Partei, selbst von einem Geistlichen im delitzscher

treise, dem Prediger Baltzer von Zwochau, den erschienenen Wehrmännern ö ihres Gehorsams als eine Pflicht gegen das Vaterland espiegelt.

Bis zu welchem Grade die Verirrung in den Aufreizungen gegangen, ergiebt ein im bitterfelder Kreise durch den Prediger Hildenhagen aus Quertz vielfach verbreitetes Plakat, woraus solgende Stellen entnommen werden:

An die Väter und Mütter des preußischen Heeres! Das Volk der Preußen hat seinen Vertretern in Tausenden von Zu⸗ schriften beigestimmt, das Ministerium Brandenburg ist somit gerichtet. Nichtsdestoweniger fährt dieses Ministerium fort, gestützt auf die sstarken Arme Eurer Kinder im Heere, seine volksverrätherischen Pläne zu verfolgen, Eure Freiheiten zu unterdrücken, Eure Vertreter zu verhöh⸗ nen und zu beschimpsen. Ihr Väter und Mütter, so thut Eure Pflicht! Das Vaterland ist in Gefahr. Ihr könnt es retten helfen. Ruft Eure Söhne aus dem Heere zurück. b Macht Euch selbst auf, eilt, Ihr Männer mit den weißen Haaren; Ihr Wittwen, eilt zu Euren Kindern. Jeder echte Preuße wird Euch Rei⸗

geld, Nachtlager, Unterhalt geben, Ihr Aermeren, wo Ihr auch einsprecht. Erhebt Eure Stimme! Verlangt es laut, daß sie zurückkehren in die Heimath! Befehlt es ihnen kraft des göttlichen Gebots: „Du sollst Vater und Mutter ehren, auf daß dir's wohlgehe und du lange lebest auf Erden!“ Rettet sie durch Euer Wort, durch Eure Bitten, durch Eure Thränen! Ret⸗ tet sie davon, daß nüich die Kugeln ihres Gewehres, entsendet im Aberglau⸗ ben eines blinden Gehorsams und in falscher Deutung eines geleisteten Eides, sie zu Brudermördern mache.

Kein Dorf, keine Stadt wird sie aufnehmen; kein Weib wird sie dereinst beglücken, kein Kind schmeichelnd auf ihrem Schoße sitzen, wenn sie Euren Bitten, Euren Befehlen nicht Folge leisten.

Darum! in Euren Händen liegt das Schicksal des Vaterlandes, Ihr Väter und Mütter des Heeres, ruft Eure Kinder und

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das Vaterland ist gerettet.

Es ist in weiteren Kreisen bekannt und bedarf hier nicht einer näheren Erwähnung, wie die Armee, Linie und Landwehr (letztere nur an wenigen Orten einige Tage schwankend) diesen Aufreizungen durch Gehorsam gegen König und Vaterland widerstanden.

bn gleicher Weise, wie dieser Plan, ist auch:

„die versuchte bewaffnete Erhebung des Volkes im Bezirke mißglückt. 8 Es muß hier aber erwähnt werden, daß die demokratische Partei auch in dieser Beziehung die größten Anstrengungen machte, um ihren Zweck zu erreichen. Das lebendigste Bild dieses reibene giebt das in der Eingangs erwähnten Bekanntmachung vom 23. November v. J. geschilderte Ünter⸗ nehmungen des Dr. Stockmann in Bibra. In Uebereinstimmung mit diesem 2 olksführer rief der Kreis⸗Ausschuß in dem oben mitzetheilten Pla⸗ kate: Jetzt oder nie! zu den Waffen. Es wurden Sensen geschmiedet in den verschiedensten Gegenden des Bezirks: in Wischerode und Steinburg im eckartsbergaer Kreise, in Zembschen bei Hohenmölsen, in Groß⸗ Gestewig. und Löbitz bei Naumburg und in Brehna bei Bitterfeld. Die Stadt Stößen im weißenfelser Kreist versorgte sich mit mehr als 100 zufgerichgeten Sensen von Leipzig durch ein namhaftes dortiges Handlungs⸗ 98 2 Fechen Zwecken begehrte man die in dem Zeughause zu Naum⸗ 868at Waffes 12 der dort aufgelösten Bürgerwehr zugetheilt gewesenen EI Lohn in der dort am 14. November v. J. abgehaltenen 8bE Waffala malung, Hun von der Tribüne der vielstimmige schen Hehörden einen Antrag an ins S cherheitsausschuß,!“ als die städti⸗ g an das Königl. General⸗Kommando wegen

206 1“ 8 82 E1“

Rückgabe der Königl. Waffen beriethen. In Weißenfels wurden am 15. No⸗ vember von der gesammten Bürgerwehr 184 Königl. Gewehre von dem nicht militairisch besetzten Schlosse geholt und, der vom beihihrs, von, Of⸗ sihis⸗ gegebenen Zusicherung ungeachtet, am 20. November an waffenkundige Männer und Mitglieder des demokratischen Vereins vertheilt, Noch ehe die Vertheilung erfolgte, eben an demselben Tage, an welchem der demokra⸗ tische Verein zu Weißenfels auf die Vertheilung drang, begann man von Naum⸗ burg aus einen später wieder aufgegebenen Zug, um die bereits in demokratischen Händen befindlichen Königl. Gewehre „zur Bewaffnung des naumburger Frei⸗ schaarenzugs nach Bibra abzusenden.“ Am Tage der Vertheilung selbst erging ein Schreiben des „Kreis⸗Kommando's“ in Bibra an den demokra⸗ tischen Verein in Weißenfels, worin, mit Bezug auf die obige Thatsache, Hülfsmannschaften gefordert werden. In Zeitz wurden die reichlich zuströ⸗ menden Freischärler auf offenem Markte zu wiederholten Malen eingeübt. Man fertigte 10,000 Stück Patronen, erhielt von der Stadt Eisenberg im Herzogthum Sachsen⸗Altenburg und Gera im Fürstenthum Reuß die Zusage bewaffneter Hülfsmannschaften und beabsichtigte nach den vielfach abgege⸗ benen Aussagen die öffentlichen Gelder zu diesen Rüstungen zu verwenden. In den Städten Alsleben, Delitzsch und Eilenburg beabsichtigte man be⸗ waffnete Zuzüge nach Berlin, und in letzteren Orten rechnete man auf die Unterstützung des in Leipzig und von dem Vaterlands⸗Verein zu Wurzen aufgerufenen Freicorps. „Deutschlands Freiheit“ heißt es in diesem Auftufe „wird in Berlin gerettet oder vernichtet! Das Volk von Preußen steht auf, bercits organisirt sich der Landsturm. Eine Freiheitsschaar wird sich bilden für ganz Deutschland. In Leipzig rüstet man sich zum Zuzug. —“

In einzelnen Orten sammelten die demokratischen Vereine Gelder zu den offen ausgesprochenen Zwecken, damit die Ausrüstungen für Berlin zu bewirken, oder für sogenannte verschämte Arme, wobei jedoch von vorn herein die Rechnungslegung abgelehnt wurde. Welche Gestalt diese Freicorvs angenommen haben würden, wenn es zum zahlreicheren Aus⸗ marsche gekommen wäre, hat sich in Stößen und gezeigt, wo die demokratische Partei, durch die Schirßübungen der in Naumburg garnisoni⸗ renden Artillerie irre geführt, wirklich bewaffnet ausrückte. In Teuchern mußte das durch den Marsch und geistige Getränke ermattete Corps wegen eines unbehinderten Rückzuges erst mit den gutgesinnten Bürgern kapituliren und sich vor den versammelten städtischen Behörden einen ernsten Verweis gefallen lassen.

Ein tieferer Einblick in die polizeiliche Voruntersuchung ergiebt als Resultat: eine kleine verwegene Zahl von böswilligen Verführern und eine große Zahl beklagenswerther Opfer der Verführung. Beide im Verein ha⸗ ben nicht allein viele gutgesinnten Bewohner dieses Bezirks und selbst Be⸗ hörden, namentlich in den kleineren Städten, gestützt auf die damals ge⸗ fährliche Lage des Staates, auf eine jetzt kaum glaubliche Weise terrorisirt.

Die Regierung hat, im Bewußtsein ihrer dringenden Pflicht, das theil⸗ weise erloschene Rechtsgefühl und die Achtung vor dem Gesetze wieder zu be⸗ leben, die für den bürgerlichen Verkehr so nothwendige gesetzliche Ordnung aufrecht zu erhalten und die Sicherheit der Personen und des Eigenthums kräftig zu schützen für ihre Aufgabe gehalten, zunächst jenen schmachvollen Terrorismus, welcher auf ganzen Kommunen und Distrikten lastete und bei der Unthätigkeit der gutgesinnten Bürger zu einer kaum glaublichen Herr⸗ schaft der rohen Gewalt angewachsen war, durch Entwickelung energischer militairischer Maßregeln zu unterdrücken, dann aber auch mit der ganzen Strenge des Gesetzes gegen alle dem Arme der Gerechtigkeit erreichbaren Verführer der aufgeregten Massen und gegen die Leiter der Bewegung ein⸗ zuschreiten. Sie hat bei ihrem Verfahren überall diejenigen Bestimmungen treu und gewissenhaft beachtet, welche zum Schutz der persönlichen Freiheit erlassen sind, und daß sie, ungeachtet der Schwierigkeiten, welche diese Be⸗ stimmungen, insbesondere das Gesetz vom 24. November v. J., bieten, nicht fehlgegriffen, ergiebt sich aus der Uebereinstimmung, in der sich die richter⸗ lichen Kommissarien mit den Amtshandlungen der Organe der Regie⸗ rung befunden haben. Viele gerichtliche Untersuchungen schweben noch, und ein weit helleres Licht wird sich über die Pläne der Umsturz⸗ Partei und ihren inneren Zusammenhang verbreiten, wenn die Urtheils⸗ prüche gefällt sind, denen jene eben so strafbaren als bedauernswerthen

erführer entgegenharren. Merseburg, den 1. Februar 1849. Königliche Regierung.

Eisenbahn⸗Verkehr. Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn.

(Jahres⸗llebersicht und Vergleich mit der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn

in den früheren Jahren.)

Im ganzen Jahre 1848 wurden, laut der monatlichen Ausweise der Direction, auf genannter Bahn befördert: 739,751 Personen und 889,362 Ctr. 82 Pfd. Güter; vereinnahmt wurden: für Personen 437,258 Rtoelr. 29 Sgr. 5 Pf. und für Güter, Gepäck⸗Ueberfracht, Equipagen, Vieh ꝛc. 223,010 Rthlr. 24 Sgr. 10 Pf. Zusammen 660,269 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf. Im Jahre 1847 wurden befördert: 707,367 Personen und 772,957 Ctr. 108 Pfd. Güter, und eige⸗ nommen: für Personen 411,107 Rthlr. 17 Sgr. 5 Pf., für Güter, Gepäck⸗Ueberfracht, Vieh ꝛc. 183,576 Rthlr. 10 Sgr. 1 Pf. Zusammen 594,683 Rtylr. 27 Sgr. 6 Pf. Außerdem 6025 Rthlr. 11 Sgr. 10 Pf. verschiedener Einnahmen, welche in vorstehender Gesammt ⸗Einnahme nicht mit ver⸗ rechnet sind. Es wurden mithin im Jahre 1848 gegen 1847 mehr besfördert: 32,384 Personen und 116,404 Ctr. 84 Pfrd. Güter, und mehr eingenommen: für Personen 26,151 Rthlr. 12 Sgr., für Güter 39,434 Rthlr. 14 Sgr. 9 Pf., zusammen 65,585 Rthlr. 26 Sgr. 9 Pf. Es ist jeroch zu beachten, daß das Jahr 1848

bedeutende Einnahmen für Militair⸗Transporte sowohl, als auch durch

den übrigen starken Verkehr zwischen Berlin und Potsdam, durch Extrazüge ꝛc. gehabt hat, welches sich schon dadurch zeigt, daß der Monat März 1848 gegen denselben im Jahre 1847 eine so überaus starke Frequenz und Einnahme hatte; denn es wur⸗ den in dem betreffenden Monat 1848 befördert 79,250 Per⸗ sonen und 58,398 Ctr. Güter. Die Gesammt⸗Einnahme betrug 67,825 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf., worunter jedoch für Militair⸗Tranes⸗ porte 14,733 Mann 7,493 Rthlr. 22 Sgr. 3 Pf. Einnahme befindlich sind, dagegen wurden in dem entsprechenden Monat des Jahres 1847 nur befördert 38,335 Personen, weniger gegen 1848 14,915 Personen, und 65,666 Ctr. 77 Pfd. Güter, oder mehr gegen 1848: 7268 Ctr. 77 Pfd. Güter, die Gesammt⸗Einnahme betrug 38,366 Rthlr. 8 Sgr. 1 Pf. oder weniger gegen 1848: 29,458 Rthlr. 29 Sgr. 1 Pf.; jedoch haben auch die Monate Januar

Bekanntmachungen.

[58808 Subhastations⸗Pate

Das in der Breiten Straße 185 Vol. I. No 18 b. Fol. 44. des Hypothekenbuches vergeichnete, dem Kaufmann Carl Wilhelm Schindler gehörige Wo haus nebst Zubehör, welches zufolge der nebst dem Ha⸗ pothekenscheine in der Rezistratur einzusehenden var⸗ auf 6754 Thlr. 26 Sgr. 4 Pf. abgeschätzt worden, soll

am 22. März 1849, Vormittags 11 Uhr,

subhastirt werden. [679]

(kenbuchs verzeichnete, dem Kaufmann Adolph Meyer irgend eine Spur und Nachricht von ihm zu ermitteln gehörige Speicher neb

nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur einzu⸗

sehenden Taxe auf 10,180 Thlr. 7 Sgr. 1 Pf. abge⸗ chätzt worden, soll 1 am 28. März 1 849,]2 t

subhastirt wenen. 8 Frankfurt a. d. O., den 25. August 1848.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

E i kiml Cktatlo n.

Zubehör, welcher zufolge der gewesen, resp. ergangen ist.

Instruction der Sache auf

Es werden daher der Bauer Friedrich Gottlieb Kressin aus Langenhagen und dessen unbekannte Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, spätestens in dem zur

den 12. Dezember 1849, Vorm. 10 Uhr, in unserem Geschäftslokale scgehegden Termine sich zu melden und resp. ihre Erb⸗Ansprüche geltend zu machen.

Erfolgt eine solche Meldung bis zu oder in dem ge⸗ dachten Termine nicht, so wird der Bauer Friedrich

““ 8

und Februar zusammen eine Summe von 12,207 Rthlr. 28 Sgr. 1 Pf. mehr eingebracht, so daß die ersten drei Monate schon 41,666 Rthlr. 27, Sgr. 2 Pf. Mehreinnahme gewährten. Die größte Ein⸗ nahme im Jahre 1848 gewährte auch der eben erwähnte Monat März, im Jahre 1847 aber der Monat Juli mit 68,898 Rthlr. 13 Sgr. 7 Pf.; die geringste in beiden Jahren hatte der Monat Januar, und zwar 1848 mit 37,446 Rthlr. 5 Sgr. 7 Pf. und 1847 mit 32,373 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf. Im Jahre 1846 wurden befördert 502,897 Personen, die Einnahme betrug für Per⸗ sonen 249,479 Rthlr. 16 Sgr. 6 Pf. und für Güter 47,251 Rthlr. 9 Sgr. 8 Pf., zusammen 296,730 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf., und zwar vom 1. Januar bis zum 6. August auf der Berlin⸗Potsdamer Bahn 259,475 Personen, und Einnahme für Personen 99,629 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und für Güter 11,842 Rthlr. 1 Sgr., zusammen 111,471 Rthlr. 28 Sgr. 6 Pf., und vom 7. August, der Eröffnung der Potedam⸗Magdeburger Bahn, wurden auf der ganzen Strecke von 19 ½⅞ Meilen befördert 243,422 Personen, und Einnahme für Personen 149,8419 Rthlr. 19 Sgr. und für Güter 35,409 Rthlr. 8 Sgr. 8 Pf., zusammen 185,258 Rthlr. 27 Sgr. 8 Pf. Es wurden in diesem Jahre in den letzten vier Monaten, vom 1. September bis ult. Dazember befördert 198,325 Personen und eingenommen dafür 123,285 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf. und für Güter 33,533 Rthlr. 19 Sgr. 5 Pf., zusammen 156,818 Rthlr. 20 Sgr. 11 Pf.; in dem Jahre 1847 befördert 210,380 Personen und Einnahme für Personen 132,961 Rthlr. 13 Sgr. 1 Pf., für Güter 67,617 Rthlr. 14 Sgr. 9 Pf., zusammen 200,578 Rthlr. 27 Sgr. 10 Pf., oder mehr pro 1847 gegen 1846: 12,055 Personen und Einnahme für Personen 9676 Rthlr. 11 Sgr. 7 Pf., für Güter 34,083 Rthlr. 25 Sgr. 4 Pf., zusammen 43,750 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf., was pro Monat durchschnittlich mehr beträgt ca. 11,000 Rthlr.; in gleichem Zeitraum von vier Mona⸗ ten im Jahre 1848 befördert: 239,645 Personen und Ein⸗ nahme, für Personen 136,125 Rthlr. 23 Sgr. 7 Pf., sür Güter 93,172 Rt. lr. 20 Sgr. 7 Pf., zusammen 229,300 Rthlr. 14 Sgr. 2 Pf., oder mehr gegen den Zeitraum des Jahres 1847: 29,265 Personen und Einnahme: für Personen 3164 Rtolr. 10 Sgr. 6 Pf., für Gü⸗ ter 25,557 Rthlr. 5 Sgr. 1 Pf, zusammen 28,721 Rthlr. 16 Sgr. 4 Pf.; es zeigt hiernach, daß, obglesch der Personen⸗Verkehr eben⸗ falls zugenommen hat, doch die Ennahme aus dem Güter⸗Verkehr die beträchtliche Steigerung der Gesammt⸗Einnahme hervorge⸗ bracht hat.

Die Berlin⸗Potsdamer Bahn wurde am 30. Oktober 1838 er⸗ öffner; der Verkehr und die daraus hervorgegangenen Einnahmen ha⸗ ben sich vom 1. Januar 1839 folgendermaßen gestaltet: 1839 befördert 664,828 Personen für 178,108 Rthlr. 4 Sgr. 6 Pf. und 7962 Ctr. 92 Pfd. Güter für 4603 Rthlr. 9 Pf., Gesammteinnahme 182,711. Rthlr. 5 Sgr. 3 Pf. 1840 befördert 660,162 Personen für 175,630 Rthlr. 16 Sgr. und 29,697 Ctr. 19 Pfe. Güter für 12,467 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf., Gesammteinnahme 188,097 Rtblr. 21 Sgr. 6 Pf. 1841 befördert: 579,481 Personen für 157,958 Rthlr. 23 Sgr. 6 Pf. und 53,362 Ctr. 11 Pfd. Güter für 13,092 Rthlr. 3 Sgr. 6 Pf., Gesammteinnahme 171,050 Rthlr. 27 Sgr. 1842 befördert: 500,906 Personen für 145,502 Rthlr. zgr. 6 Pf. und 88,811 Ctr. 76 Pfd. Güter sür 12,865 Rthlr. 23 Sgr. 1 Pf. Gesammteinnahme 158,368 Rthlr. 1 Sgr. 7 Pf. 1844 dert: 454,922 Personen für 156,386 Rthlr. 4 Sgr. und 138,72. Ctr. 79 Pfd. Güter für 17,722 Rthlr. 13 Sgr. 3 Pf., Gesammt⸗ einnahme 174,108 Rthlr. 17 Sgr. 3 Pf. 1844 befördert: 435,619 Personen für 163,654 Rthlr. 3 Sgr. und 131,497 Ctr. 15 Pfr. Güter für 17,823 Rthlr. 8 Sgr. 6 Pf., Gesammt⸗Ein⸗ nahme 181,477 Rthlr. 11 Sgr. 6 Pf. 1845 befördert: 407,192

Personen für 155,926 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf. und 151,694 Ctr. 60.

Pfd. Güter für 20,349 Rthlr. 29 Sgr., Gesammt⸗Einnahme 176,276 Rthlr. 28 Sgr. 6 Pf. 1846 vom 1. Januar bis zum 6. Au⸗ gust, befördert 259,475 Personen für 99,629 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 90,223 Ctr. 71 Pfd. Güter für 11,842 Rthlr. 1 Sgr. Ge⸗ sammt⸗Einnahme 111,471 Rthlr. 28 Sgr. 6 Pf. Vom 7. August bis ult. Dezember 1848, Einnahme auf der Berlin⸗Potsdam⸗Mag deburger Bahn, siehe oben.

Das durchschnittliche Verhältniß pro Monat und Meile der aus dem Betrieb geflossenen Einnahme der Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Bahn, gegenüber derselben der Berlin⸗Potsdamer Bahn in den frü⸗ heren Jahren, ist folgendes:

Rthlr. Sgr. Pf. Rthlr. Sgr. Pf. Rthlr. Sgr. Pf. Berlin⸗Potsdam im Jahre 1839 4240 20 1/109 17 104350 7 11 8 1840 4181 4 295 25 24478 15 6

1841 [3760 81115 6 4072 19

18423464 2306 10 3770 20

18433723 14 4/9421 28 84145 13

18443896 15 10 424 10 10⁄1320 26

Vom 1. Jan. bis 6. Aug. 18463953 13 1 9469 27 8/1423 10 Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburg vom 7. Aug. bis ult. Dez. 1846 1600 373 5 im Jahre 1847 1756 784 15

184811868 18 953

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ö

Deutschland.

Preußen. Berlin. Die Wahlen der Abgeordneten zur zweiten Kammer.

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung.

Sachsen. Dresden. Kammer⸗Verhandlungen. Ackerbauschule.

Hessen. Kassel. Abreise des Kurfürsten nach Berlin.

Anhalt⸗Deßau. Deßau. Entwurf der Gemeinde⸗Ordnung.

1 . Ausland.

Frankreich. Paris. Votum der National⸗Versammlung in Bezug auf die vorgeschlagene parlamentarische Untersuchung der Montag⸗Freig⸗ nisse und Beschluß des Ministeriums. Jahresfeier der Republik.

Großbritanien und Irland. Parlament. Unterhaus: Die Ge⸗ schäfts⸗Ordnung; Schluß der Adreß⸗Debatte; die Accise⸗ und Steuer⸗ Verwaltung; die Krondomainen. London. Prinz Georg von Cam⸗ bridge. Die Opposition im Parlament. Stimmung in Irland. Ablommens⸗Anerbieten der peruanischen Regierung an ihre Gläubiger. Bankbericht. Vermischtes.

Rußland und Polen. St. Petersburg. Bau einer neuen Straße an der preußischen Gränze. Uebertragung von Silbervorräthen in die Peter⸗Pauls⸗Festung. Verbot des Lottospiels in Klubs und anderen öͤffentlichen Gesellschaften.

Italien. Rom. Wahlen. Vermischtes.

Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. 8 1“

Amtlicher Theil.

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den bisherigen Regierungs⸗Assessor Georg Robert Theo⸗ dor Winckler zum Regierungs⸗Rathe zu ernennen.

Se. Königl. Hoheit der regierende Kurfürst von Hessen ist von Kassel hier angekommen.

Ihre Königl. Hoheiten der Erbgroßherzog und die Erb⸗ großherzogin von Mecklenburg⸗Strelitz sind nach Neu⸗ Strelitz zurückgekehrt.

Monats⸗Uebersicht der preußischen Bank

gemäß §. 99 der Bank⸗Ordnung vom 5. Oktober 1846. IIbl8

1) Geprägtes Geld und Barren 14,436,800 Rthlr.

2) Kassen⸗Anweisungen und Darlehns⸗Kassen⸗ scheine 6622,900 Wechsel⸗Bestände .. ... 10,064,800 Lombard⸗Bestände. öEEIEET-- Staats⸗Papiere, verschiedene Forderungen und Aktiva 13,144,800 »

8 13,938,100 Rthlr.

Banknoten im Umlauf 19,253,800

Depositen⸗Kapitalien Darlehn des Staats in Kassen⸗Anweisungen (nach Rückzahlung von 4,900,000. Rthlr., cfr. §. 29 der Bank⸗Ordnung vom ö. Oktober 1846) Guthaben der Staatskassen⸗Institute und Privat⸗Personen, mit Einschluß des Giro⸗ Verkehrs... Berlin, den: Königl. preuß. Haupt⸗Bank⸗Direktorium. von Lamprecht. Witt. Reichenbach. Schmidt. Woywod.

1,100,000 Rthlr.

gez.) Meyen.

Angekommen: Der Erbschenk im Herzogthum Magdeburg,

Graf vom Hagen, von Möckern.

arnerrr amuser nDn n

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 7. Febr. Zu Akgeordneten für die zweite Kammer sind ferner gewählt worden:

LEE1ug. Regierungs⸗Bezirk Frankfurt a. d.

Landrath Meyer in Arnswalde.

Stadtrichter Stolle in Friedeberg.

Oberamtmann Wagner.

Gutsbesitzer Nesselhof.

Regierungsrath Ambronn.

Gutspächter Wolff.

Gutsbesitzer Leonhardt.

Kaufmann Jeschke.

Provinz Pommern. Regierungs⸗Bezirk Stettin

Bürgermeister a. D. Plath, Chirurgus Bauer in Stolp. Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Thiel in Köslin, Stadtgerichts⸗Salarienkassen⸗Rendant Bliesener in Rügenwalde. Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Schmiedecke in Köslin, Landrath von Kleist⸗Retzow, Friedrich Harkort. Regierungs⸗Bezirk Stralsund. Professor Urlichs. Kreis⸗Secretair Meyer, Altermann Kruse, Ober⸗Zoll⸗Inspektor Tülff. .

Ptoh Fbhlesien Riegierungs⸗Bezirk Breslau. Erbscholtiseibesitzer Ebel, Predigtamts⸗Kandidat Pape, Fürst von Hatzfeld,

Müllermeister Iwand,

Dr. Wollheim, Gerichtescholz Mätschke.

Regierungs⸗Bezirk Liegnitz.

De. Elsner (Breslau),

Pastor Schmidt (Hasselbach),

Landrath Graf Poninsky,

Kaufmann Schöpptenberg, Gerichtsscholz Röhrig,

Justizkommissar Minsberg,

Erbrichter Schober, 8 Gymnastal⸗Oberlehrer Troska, Ober⸗Landesgerichts⸗Präsident Wentzel, Präsident von Kirchmann, Erzpriester Krause.

WwWqsssen. Riegierungs⸗Bezirk Bromberg. Freischulzengutsbesitzer Lehmsdorf. Gerichts⸗Direktor Geßler. 6 Evangelischer Prediger Wehmer.

Provinz Sachen.

Regierungs⸗Bezirk Magdeburg Ober Landesgerichts⸗Assessor Richter. Assessor Schede aus Ziesar. Wegebau⸗Inspektor Treplin aus Magdeburg. Kammergerichts⸗Assessor Pilet aus Stendal. Ackermann Thiede aus Lohne. Bürgermeister Schneider aus Schönebeck. Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath Immermann. Ackermann Schwiesau. Lehrer von Heidenreich. Regierungs⸗Assessor von Münchhausen. Gymnastal⸗Lehrer Dr. Masius. Ackermann Schöppe Tegtmeyer. dber⸗Lehrer Dr. Heyland. Regierungs⸗Bezirk Merseburg Landrath von Kleist, Landrath von Robhrscheid, Justiz⸗Kommissarius Moritz, Kammergerichts⸗Assessor Eberty Assessor Schulze (Delitzsch), Pastor Hildenhagen, Fabrikant Boltze, Bürgermeister a. D. Schützenberger (Heldrungen), Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Rumann (Sangerhausen), Schul⸗Rektor Eydam, Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Parrisius. Regierungs⸗Bezirk Erfurt. Bürgermeister Eckardt. Gerichtsrath Daubert. Kaufmann Krackrügge. Schäftermeister Freund. Konrektor Schramm (Langensalza).

ö“ Regierungs⸗Bezirk Münster: Ober⸗Landesgerichts⸗Direktor Temme Justizkommissar Gierse, 1 Regierungs⸗Bezirk Minde Landrath von Borries, Oekonom Dallmann. Regierungs⸗Bezirk Arns Freiherr von Vincke, Friedrich Harkort, Peter Brüninghaus zu Brüninghausen.

NHEi Regierungs⸗Bezirk Düsseldorf Kanonikus Lensing,

Geh. Finanz⸗Rath Camphausen, Regierungs⸗Präsident von Möller, Kaufmann Julius Scheidt (Kettwig).

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Alle post⸗Anstalten des Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57. 1ö6“ 88

lichen Ausschuß. 3) Berathung des vom Abgeordneten Schubert aus Königsberg Namens des völkerrechtlichen Ausschusses erstatteten Be⸗ richts über die definitive Feststellung der Demarcationslinie im Groß⸗ herzogthum Posen.

Präsident Ed. Simson eröffnet die Sitzung 9 ½ Uhr Vormit⸗ tags. Als neue Mitglieder werden angemeldet Herr Temme aus Münster (Bravo von der Linken) und Herr Nagel aus Bahlingen. Nachdem darauf vom Vorsitzenden eine frühere Angabe über einen Flottenbeitrag aus Ober⸗Bayern berichtigt worden, trägt Herr Heh⸗ ner aus Wiesbaden die Anfrage an das Reichs⸗Ministerium des Innern und des Krieges vor, was die Rückgabe der bei Gelegenheit der frankfurter September⸗Ereignisse abgeforderten Waffen an ihre Eigenthümer hindere, und ob und aus welchen Gründen die seit eben jener Zeit herrührende Besetzung der Stadt Höchst mit Reichstrup⸗ pen noch länger fortdauern sollte.

Herr Nauwerk aus Berlin ruft das Reichs⸗Ministerium des Innern wegen der in den Zeitungen mitgetheilten Nachricht an, daß an einem Einspruche der Königlich preußischen Regierung die Verei⸗ 8 nigung des Herzogthums Anhalt⸗Bernburg mit den übrigen anhalti⸗ schen Ländern gescheitert sei. Ueber die Nauwercksche Anfrage wird die Antwort vertagt.

Der Präsident des Reichs⸗Ministeriums, Herr von Gagern, besteigt hingegen die Tribüne zur Beantwortung der Anrufung des Herrn Martiny aus Friedland, wegen Beeinträchtigung des Vereins⸗ und Versammlungs⸗Rechts in preußisch Minden. Wir übergehen, was Herr von Gagern zur Bezeichnung des Falles sagt, auf den sich die Martinysche Interpellation stützt, um nur den mit lautem Bravo! aufgenommenen Schluß seiner Erklärung hervorzuheben, nach welchem sich das Reichs⸗Ministerium zu einem unmittelbaren Einschrei⸗ ten nur dann veranlaßt findet, wenn die Beschwerden, wegen deren seine Hülfe in Anspruch genommen wird, bereits fruchtlos an die be⸗ treffenden Landesbehörden gerichtet wurden.

Der Reichs⸗Kriegsminister, Herr von Peucker, beantwortet die Anrufungen der Herren Fehrenbach, Würth und Hehner in fol⸗ gender Weise:

Auf die Fehrenbachsche Anfrage: „In Erwägung 1) daß durch übereinstimmende Erklärungen der lokalen Regierungs⸗Behörden und der betreffenden oberen militairischen Befehlshaber das Verbleiben der Königlich württembergischen Brigade im badischen Oberlande zur Un⸗

terstützung der für die Ueberwachung so ausgedehnter Gränztrakte nicht ausreichenden Großherzoglich badischen Truppen zur Zeit noch als unerläßlich bezeichnet und ausdrücklich im allgemeinen Landes⸗ Interesse gefordert wird; 2) daß nach eingegangenen amtlichen Be⸗ richten die aufregenden Bewegungen längs der Gränze nicht ab⸗, sondern

gegentheils weiter zugenommen haben; 3) daß im Laufe des Mo⸗ nat Januar an mehreren Orten auf Schildwachen der Reichstruppen, ja am 15. Januar einige Stunden von Freiburg selbst auf einen vorüberfahrenden Eisenbahnzug scharf geschossen und bei letzterer Ge⸗ legenheit einem in einem Wagen sitzenden Gendarmen der Fuß zer⸗ schmettert, und hierdurch der Beweis geliefert worden ist, daß eine beruhigte Stimmung in jenen Landestheilen noch nicht überall einge⸗ treten sei; kann die Centralgewalt in Erfüllung ihrer Pflicht die Zu⸗ rückziehung der verhältnißmäßig nicht bedeutenden und schon durch Beurlaubung so weit als möglich verminderten Königlich württem⸗ bergischen Brigade aus dem badischen Oberlande zur Zeit noch nicht verfügen.“ 8

Auf die Anfrage Herrn Würth's bemerkt der Herr Minister, die Räumung des Fürstenthums Sigmaringen von Reichstruppen sei gegen seine Voraussetzung auf dem Wege des militairischen Instan⸗ zenzuges verzögert, seit dem Tage aber, um den es sich handle, ohne Zweifel bewirkt worden.

Auf die Hehnersche Anfrage wegen der zurückgehaltenen Waffen: „Das Reichs⸗Kriegsministerium hat im Einverständnisse mit dem Reichs⸗Minister des Innern bereits vor einem Monate das Ober⸗ Kommando der hiesigen Reichstruppen ermächtigt, die in Folge der September⸗Ereignisse abgelieferten Waffen ihren Besitzern mit Aus⸗ nahme derjenigen, welche von der Untersuchungs⸗Kommission als der Theilnahme an jenen Ereignissen verdächtigt oder angeschuldigt bezeichnet werden, zurückzugeben. Das Ober⸗Kommando hat sich mit Bevollmächtigten der betreffenden Regierungen demnach ohne Verzug in Verbindung gesetzt, und wenn die Rückgabe zur Zeit noch nicht erfolgt ist, so liegt der Grund davon in dem Umstand, daß die Ver⸗ zeichnisse der Angeschuldigten nun erst von der frankfurter Unter⸗ suchungs⸗Kommission vorgelegt worden sind, und daß die Hersendung der in Mainz deponirt gewesenen Waffen, vermöge der Unterbrechung der Verbindung mit Mainz durch Eisgang, eine Verzögerung erlitten hat. Es ist indeß am 31. Januar den Bevollmächtigten von neuem in Erinnerung gebracht worden, daß nach Eingang der betreffenden Verzeichnisse der Rückgabe der Waffen an die hierzu Berechtigten kein Hinderniß im Wege stehe.“

Desgleichen wegen der Besetzung von Höchst:

„Die Reichstruppen in Frankfurt sind zum Schutze der Reichs⸗ Versammlung zusammengezogen. Für die Erfüllung dieses Zweckes ist die Besetzung der wichtigsten Punkte der Umgebung Frankfurts eine militairisch gebotene Nothwendigkeit. Unter dieser Umgebung nimmt Höchst eine sehr beachtenswerthe Stellung ein. Das Reichs⸗ Kriegsministerium muß daher Höchst, dessen Garnison bereits auf ein Minimum von einer Compagnie verringert worden ist, so lange be⸗ setzt lassen, als der vorhin gedachte Zweck überhaupt noch vorhan⸗ den ist.“

8 dringende Antrag, welchen Herr Fehrenbach hierauf we⸗ gen der Truppenaufstellung im badischen Oberlande an die Versamm⸗ lung richtet, wird auf den Ausschußweg verwiesen. Herr Würth erneuert nach obiger Erklärung des Kriegsministeriums sofort seinen früheren Antrag auf Zurückziehung der württembergischen Reichs⸗

Auf den Antrag d Voltmann, Derosten degbeftan S.. Nnnaganae 8n Bdhane, Harigenn - 1 1 tt⸗ weten Ackerbürger Wartchow von hier, ist die Lodes.

Ertlärung ihres Vaters, des Friedri Kressin aus Langenhagen, 8E“ Treptow an der Rega, den 28. Oktober 1848.

sich angeblich im Jahre 1809 und 1810. u Köni Lasp. und Stadtgericht. Kommission Nr. II. 8 -

5 0 8 9— 8 Wohnorte Langenhagen entfernt hat, ohne daß seither Wollheim 2. C ahrachts.Asfesor sa, ihs vnas Bebina.

Frankfurt a. d. O., den 22. August 1848.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht. - f138 undes -Angelegenheiten. m.Sigmari truppen aus Hohenzollern⸗Sigmaringen. Stimmzettel eingefor⸗

Frankfurt a. M., 5. Febr. (D. Z.) 164ste Sitzung Für die Präsidentenwahl sind so eben die e H. A. W. Humblot. Wm. Sobernheim von Bülow⸗Rieth. der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Tages⸗ dert worden, und Herr Kirchgeßner beginnt mit ..nes he2 8 Regierungs⸗Bezirk Köslin. ordnung: 1) Wahl des Präsidenten und der beiden Vice⸗Präsiden⸗ Namen, als auf der linken Seite des Hauses 1ehgra Zursf 5 Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Bucher i t 2) Ergänzungswahl eines Mitglied d lkswirthschaft⸗steht.

Gottlieb Kressin für todt erklärt und sein zu ermitteln⸗ der Nachlaß dessen bekannten Erben Feesrochen und ausgeantwortet werden.

8 Die Direction der Berliner Land⸗ und Wasser⸗Trans⸗ Graf von Schwerin⸗ Putzar, S port⸗Versicherungs⸗Gesellschaft. Gerichtsrath Ebert, 9 9 in Se L 1 hierselbst Keibel. A. Guilletmot. S. Herz. Regierungs⸗Assessor von Ramin, er i ierse gelegene, Vol. I. No. 688 B. Fol. 752. des Hypothe⸗

Eine Anzahl von Mitgliedern erhebt sich

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