1849 / 47 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8—

3 egangen ist, sonder cher ngnn a, e. Fenhea 2 Postitnente entstanden und bdanch bissen, die cben gautographum bestätigt sind. Während, dies, in fene ein bäpflcheg, ne⸗ Hatte draußen der Circolo del Popolo offene 8 ge alten; er hatte beschlossen, Montanelli, Guerrazzi Scpugg onz sollten eine provisorisch Regierung bilden, und „es stürzte von seiner Sitzung her das Volk in die Tribüne und den Saal des Parlaments. Ein furchtbarer Tumult entstand, Niccolini las den Beschluß des Circolo vor, mehrere Deputirte ent⸗ flohen, nach einer Viertelstunde ward es durch Guerrazzi's Bemühun⸗ . ruhig, und die Kammer nahm ihre Verhandlungen wieder auf. Guerrazzi theilte mit, daß das Ministerium seine Functionen in die Hand der Versammlung niederlege. Der Abg. Socci schlug vor, man solle eine provisorische Regierung wählen. Trinci fügte hinzu, ihre Mitglieder sollen Montanelli, Guerrazzi und Mazzoni sein, die Kammer wählte hierauf diese Männer einstimmig als Mitglieder und gab ihnen Vollmacht, noch einige Individuen in die Regierung auf⸗ zunehmen. Die drei Genannten nahmen die Wahl an.“

Spanien. Madrid, 8. Febr. Der französische Gesandte erhielt gestern von seiner Regierung die Anzeige, daß sie geneigt wäre, an den von dem hiesigen Hofe in Antrag gebrachten gemein⸗ schaftlichen Verhandlungen zum Behufe der Wiedereinsetzung des Papstes in den vollen Genuß seiner Befugnisse Theil zu nehmen, jedoch für rathsam halte, daß die nicht katholischen Großmächte, wie Großbritanien, Preußen, Rußland, zur Theilnahme an diesen Ver⸗ handlungen eingeladen würden, deren Sitz übrigens an einen außer⸗ halb Spaniens befindlichen Punkt zu verlegen wäre. Gestern Abend

11“

1 1 nicht aus Furcht

n aus Gewissens⸗

den wäre.

viele Verlegenheiten.

Der Prinz Adalbert von Bay nach Bayonne abgereist, von wo er nach Deutschland zurückbegeben wird. Kavallerie⸗Bedeckung mitgegeben.

Meteorologische Beobachtungen.

1849. 16. Febr.

Morgens 6 Uhr.

Abends 10 Uhr.

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung-. Wetter

+ 6,5 °n 4 86 pCt.

W. Wolkenzug

Tagesmittel:

338,23 Par 338,160 Par. 337,72%Par.

0 71

338,040 Bar.

+ 5,5 °R.

3,5°n.

77 pCt trüb.

X+ 7,2“ K. + 3,6°9 k. 74 pCt.

trüb.

W.

w.

+ 6,40 K..

8IX

Quellwärme 7,80 B. Plusswärme I,1 ° R. Bodenwärme Ausdünstung Niederschlag 0,916“"Rh. Würmeweecbsel 7,3

+ 4,1°

79 pct. W.

theilte der Gesandte dem Minister der auswärtigen Angel iten , 8 gelegenheiten diese Erklärung mit und erhielt diesen Morgen von ihm die Ant⸗ wort, daß die diesseitige Regierung vollkommen damit einverstan⸗

Die Mallepost, welche am 4ten von hier nach Bayonne abging, wurde bei Brivierca von 12 berittenen Factiosen angehalten und mit der ganzen Korrespondenz verbrannt. diejenige, welche gestern aus Frankreich hier hätte eintreffen sollen. Solche Störungen sind äußerst lästig und bereiten der Regierung

Ein gleiches Schicksal erlitt

ern ist diesen Morgen von hier sich durch das südliche Frankreich Die Regierung hat ihm eine

Königliche

Sonntag, 18. Febr. Im Opernhause. Vorstellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Abth. Halevy. Ballets von Hoguet. Anfang 6 Uhr.

Im Schauspielhause. Mit aufgehobenem Abonnement. und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benutzung der Auerbachschen Erzählung: Ch. Z 181 gs halb 7 Uhr.

Montag, 19. Febr. Im Schauspielhause. 27ste Abonnements⸗ Vorstellung: Ein höflicher Mann, Original⸗Lustspiel in 32

Se wenas E nal⸗Lustspiel in 3 Akten, von Fr. Lederer. Anfaug halb 7 Uhr.

25ste Abon⸗ Musik von

““ 1

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 18. Febr. Zum 56 stenmale: Die Lucifer' Großes phantastisches Zauberspiel mit Gesang vneigr lungen. (12 Tableaux), von W. Friedrich. Musik komponirt und arrangirt von Ed. Stiegmann.

„Montag, 19. Febr. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Giovanni. Oper m 2 Akten. Musik von Mozart.

Dienstag, 20. Febr. Zum 57stenmale: Die Töchter Luecifer's.

Mittwoch, 21. Febr. Zum 58stenmale: Die Töchter Lucifer's.

Don

Ferlinern

Körse

om 1

g8

Wechsel-Course.

Brief. 143 ½ 142 142 ½ 142 ½ 151

150 150½ 25 ½ 6 24 %

Geld.

250 FI. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mb. 1 Lst. 300 Pr. 150 Fl. 150 P. 1600 Thn.

Amsterdam erreereeeÜÜuÜÜÜVg‿ò——— 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 6 2 Mt. 81 ½ 81 ½ 2 Mt. 90 ¼ 90 ½ 2 Mt. 101½ 2 . g9;

99*⅔

Leipzig in Courant im 14 Thlv. Fuass. . 100 Thlr. 1 99 56 28,56 24

Frankfurt a. M süadd. w 100 Pl. [2 mMt. 4 104 ½ Inländische Fonds,

Petersburreg . 100 sSRbl. 3 Wochen Pfandbries-, Kommaal- Papiere und Ggeld - Course.

do.

Hamburg. ö do. äkä tmgeefsrererreeieh London Parigs

Wien m 20 XIYx Augsburg

Breslan

erererereeeen

üEÜöbm—

Geld. Gemw.

rief. 101 ½ 80⁷

I1 20 R.ief. Geld. Gem. Preuss. Freiw. Anl Pomm. Pfdbr. 92 ½ 91 ¾

St. Schuld-Sech.

Kur- u. Nm. de. 3 91* Schlesisebe do. - do. Et. B. gar. do. 3 ½ Pr. Bk-Anth.-Sch

Seeceh. Präm. Sch. 98 ½ K. u. Nm. Sehuldv. 3 ½ 753* Berl. Stadt-Obl. do. do. 81¹⅔ 96 ½ 81 90 ½

Ausländische Fonde.

Friedzichsd'or. 13 13 ⁄,2 A»d. Soldm. à Pth./ —] 12 ½ V 12 ½ 4

Westpr. Ffandbr. Grossh. Posen do.

do. do. 3 Ostpr. Pfandhr. 22

Disconto. +

Poln. neue Pfdbr.

¹ Russ. Hamb. Cert. 5 V do. Part. 500 Fl.

do. beiHope. 4.S. 5 do. do. 1. Anl. 4 do. Stiegl. 2. 4-A. 4 88 do. do. 5. A. 4 do. v. Rthach. Lst. 5 108 ¾ do. Poln. Schatz0. 4 72 ¾ do. de. Cert. L. A. 5 85

do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl. Holl. 2 ½ %ℳ Int.

Kurh. Pr. 0. 40 th. Sardin. do. 36 Fr.

10. 40. L. B. 200 Fl. Pol a. Pfdbr. a. C. 4

N. Bad. do. 35 Fl.

Eisenbanhn- Actlen.

Stamm-Actien.

Kapital.

Der RKeinertrag wird nach erfoleter Bekanntmz.

in der daru bestimmten Rubrih Die mit 3 % pCt. bez. Actien sind

Rechnune

aus gefüllt. v. Staat gar

Börsen-Zins- Rein-Ertrag 1848.

Tages-Cours

Prioritäts -Actien. Hapital.

Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung a 1 pCt. amortis.

Berl. Anhalt Lit. A B. do. Hamburg. do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt.. do. Leipziger Halle-Thüringer.. vT do ae Bonn-Cöln Düsseld. Elberfeld.. Steele-Vohwinkel... Niederschl. Märkisch. [1 do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A.. do. Lvit Cosel-Oderberg... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl... Berg.-Märk. Stargard- Posen. Brieg-Neisse 1 Magdeb.-Wittenb...

Quitlungs- Rogen.

Aachen-Mastricht ...

Ausl. Actien.

Pesther.. . . . . .. 26 Fl. 1 Friedr. Wilh.-Nordb.

13,090,900

78 B 58 B. 89 3. 58 bz.

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000

1I

RMℳ—öq— V——VV

50 ½ ,0 78 ½ bz 51 ½ B.

2

qgFSgS

4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 0,000,000 1,500,000 2,253, 100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,890,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

36 ½ B. 72 bz

8

93 ¼ 6 38 B 58 6 71 8

SGC; AISIS

2,750,000

8,000,000 8,000,000

u.

112 B

93 ¾ 6.

Schluss-Course von Cöln-Minden 78 ¾ B

1,411,800 4 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800

800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 1,217,000 1,250,000 1,600,000, 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 350,000 250,000 325,000 375,000 400,000

Berl.-Anhalt do. Hamburg Oo TIII S do. Potsd.-Magd... do. do. 9 do. Stetun Magdeb.-Leipziger.. Halle-Thüringer.... Cöln-Minden Rhein. v. Staat gar.. do a Prioritat do. Stamm -Prior.. Düsseldorf-Elberfeld. Niederschl. Märkisch. do.

III. Serie.

zZweigbahn do. do.

Oberschlesische.

Krakau-Oberschl...

Cosel-Oderberg

Steele-Vohwinkel...

do. do. II. Serie...

Breslau-Freiburg.

86 ¾ B. ½ b⸗ 99 bz. u G6. 95 ½¼ B.

80 G.

SACn;SEnSnegSSöSöS=eS

Ausl. Stamm-Act.

Leipzig-Dresden

Ludw.-Bexbach 24 Fl. Kiel -Altona... 8S p Amsterd. Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

Zörsen-] Zinsen [Zeinert

4,500,000 8,525,090 2,050,000 6,500,000 1,300,000

—öæ

35 B

von Preussischen Bank-Antheilen 89 ½ G

Die Börse bleibt geschäftslos, obgleich die Stimmung günstig und die Course ihren gestrigen Stand vollxkommen bebaupteten. Staats-Schuldscheine neuerdings etwas gestiegen und 80 bezahlt.

In anderen Effekten keine wesentliche Veränderung.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 16. Febr. Holl. und Kaiserl. Dukaten 96 ¼ Br. Friedrichsd'or 1135 Gld. Louisd'or 112 Br. Poln. Papiergeld 93 ⅔⅜ bez. Oesterr. Banknoten 91 ¼ u. ¼ bez. Staats⸗Schuldscheine 80 Br. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 99 Br. Posen. Pfandbriefe 4proz. 96 ¾ bez., do. 3 ½ proz. 81 ⁄12 G. Schles. Pfandbriefe 3 ½ proz. 90 bez. u. Br., do. Lit. B. 4 proz. 92 ½ bez. u. Gld., do. 3 ½proz. 82 ¼ Br.

Polnische Pfandbriefe alte 4proz. 92 ¼ Br., do. neue 4 proz. 91 a⅞ Gld., do. Partialloose a 300 Fl. 102 Gld., do. a 500 Fl. 75 Br., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 13 ½¼ Gld. Russisch⸗polnische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 72 ¼ Gld.

Actien. Oberschles. Litt. A. u. Lit. B. 93 ½ bez. Schweidnitz⸗Freiburg. 842, bez. u. Br. Niederschles. Märk. Prior. 99 Br., do. Ser. III. 95 ¼ Br. 8. 8* Sächs.⸗Schles. (Dresd.⸗Görlitz) 70 Br. Neisse⸗Brieg 381 .“ 38 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn

Wien, 15. Fe⸗ 66 ½. Zproz. 50 ½ 5

39: 90 ¼ 90. land 65 64 ½. 4125.

Breslau⸗ 74 Br., Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.)

2

„Met. 5 proz. 84 ⅛, , 3. 2 ½ proz. 44 ½ 44 ½. Anl. Nordbahn 99 99, Livorno 64 63 ½.

4proz. 67 4: 146— 145 ½. Gloggn. 96 95 ½. Mai⸗ Pesth 67 66 ¼. B. A. 1130

We Amsterdam 156. N 9 1d

164 ¾. London 11.16. Paris 1332 Wenig Veränderung und hüe ;

1 geringer Umsatz 4

von fremden Devisen wurde in Augsb. Actien;

umgesetzt. Die Uebrigen mehr offerirt. Ee

Leipzig, 16. Febr. L. Dr. * - b1111A4““ Ceeh,89 Glv. Leizg Zittau 15 G. Magd.⸗Leipzig 167 ½ Br. 22 ½ Br. 78 ½ Br., 78 G. Altona⸗Kiel 88 Br. Preuß. B. A. ex div. 90 ½ Br.

Frankfurt a. M., 15. Febr. Der Umsatz in einige war an heutiger Börse von ziemlicher württemberg. Obligationen, kurhess. und poln. Loose und insbeson⸗ dere belg. Obligationen, Zproz. span., hielten sich begehrt und stei⸗ end. Auch blieben alle Eisenbahn⸗Actien angenehmer. Alle übrigen onds preishaltend. b

5 proz. Met. 75 ¼. 75 ½. Bank⸗Actien ohne Divid. 1184. 1180. Baden 50 Fl. L. 49 ½. 49 ½%, 35 Fl. L. 28 Q⅛. 28 ½. Hessen

Frankfurt 112. Hamburg

8

Löbau⸗ Berl.⸗Anh. A. u. B. Deß. B. A. 104 ¼ Br.

271

272.. Sard. 27 ½. Span. Zproz. 22 ½. 22 ¼. L 7612 2783812, 150̃. 750 1 .

en 278⅛.

Hamburg, 15. Febr. GRNR. 109 Näunb . 3proz. 21 ¾ Br., 21 ¼¾ G. Berl.⸗Hamb. 59 Br. Altona⸗Kiel 87 Br., 86 ¼ G.

IIIv

Hamb.⸗Bergedorf 67 Br.

lenburg. 34 ½ Br., 34 G.

27 ½. Darmstadt 50 Fl.

H. 70 05.

Poln. 300 Fl. L. 103 ½ Gld., do. 500 Fl.

Friedr. Wilbelms⸗Nordbahn 38 ½. 38 ¼. Köln⸗Minden 79 ¼ Br.

3 ½ pros. p. C. 79 ¾ Dän. 64 ½ Br., 64 G.

Vr, 9. G Ardoins 10 ½

Meck⸗

In verschiedenen Fonds wurde Mehreres zu festen Preisen um⸗

gesetzt; Eisenbahn⸗Actien

still.

Paris, 14. Febr. 3proz. 49. 5proz. 80. Anleihe 80. Bank

1830. Spanische 21 ¼. 2 Nordb. 427. 50. London, 14. Fe⸗

3 ½ proz. 95 ½.

80. Bras. 82 ½, 81 ½.

zur Abrechnung wurden

2

2₰‿⸗

br.

zu 94 ½ u. gemacht.

3 proz. Cons. p. C. 94 ⅛, a. Z. 94 ⅞, Ard. 18 ½. 3Zproz. 30 ⅞. Pass. 4 ½. Int. 50 ¼. 4proz. Mer. 25 ½¼, . Engl. Fonds zeigten wiederum eine steigende Tendenz. Die Zahlung der

Cons.

für die Abrechnung gestern beschlossenen Differenz befriedigte allge⸗

mein.

In fremden Fonds beschäftigt man sich hauptsächlich mit Fest⸗

setzung der morgenden Arrangements. Cons. a. Z. 94, ½, .

2 Uhr.

28

Amsterdam, 14.

1ö11““ 1.“

.

Febr.

Die Stimmung für holl. Fonds

war heute bei einigen Geschäften in Int. im Allgemeinen etwas gün⸗ stiger. Span. blieben durch fortdauernde Einkäufe im Steigen; der

Handel darin war sehr belangreich.

war die Stimmung etwas 2 ½proz. 37 ⅛. 38 ½. Peru

78 ½. 21 ¼½.

Holl. Int. 49 ¼, ¼.

Span. Ard. 12 ½, Coupons 9 ¼, 3. Madrid, 8.

8*

, Markt⸗ Berichte.

““ Berliner Getraidebericht vom 17.

Am heutigen Markt Wieizen nach Q

Pass. 4 ½, *X% Febr. 3proz. 21 ½.

In den übrigen williger.

Zproz. neue 58 ½, †. Gr. Piecen 12 18%,

3⸗ 76 * Fe

waren die Preise wie ualität 565—58 Rthlr.

Oesterr. Met. 5proz. 71½, 72.

bruar. folgt:

fremden Fonds

2

3 ½proz. Synd. . Zproz. do.

Russen 4 proz. 82 ½. 5proz. 10 ½¼.

EI“

V

V

021

loco 26 ½ 27 ½ Rthlr. v. Frühjahr 82 pfd. 26 ½ a 26 ¾ Rthlr. verk. Mai/Juni 27 Rthlr. Br., 26 ⅜˖ G. Juni/ Juli 27 Rthlr. Br., 27 G. Gerste, große, loco 22 24 Rthlr. kleine 18— 20 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 14—16 Rthlr. p. Frühjahr 48 pfd. 14 ¼ Rthlr. Br. Erbsen, Kochwaare 30 32 Rthlr. Futterwaare 27—29 Rthlr. Rüböl loco 13 ⅔1 Rthlr. Br., 13 ¾ G. Febr. 13 ⅔⅜ Rthlr. Br., 13 ¾R0 bez. u. Febr. März 13 ½ a 13 Rthlr. März /April 13 ¾ a 13 ½ Rthlr. April. /Mai 13 Rthlr. Br., 13 a 412 Mai / Juni do. Juni / Juli 13 i Rthlr. Br., 13 7⁄½à2 G. Juli/ Aug. 13 ½ Rthlr. Br., 13 bez. u. G. Aug./Sept. 13 ½ Rthlr. Br., 13 ¼ G. . Sept./Okt. 13 Rthlr. bez. u. Br., 12 G. Danzig, 13. Febr. Den am letzten Sonnabend gemeldeten Abschlüssen sind in ähnlichem Preis⸗Verhältniß noch einige andere vom Speicher gefolgt: 16 Last feinbunter 132 Pfd. Weizen 460 Fl., 7 Last schönbunter 130 Pfd. 435 Fl., 10 Last bunter 129 130 Pf. 25 Fl. Außerdem ist ein Geschäft in Weizen auf Frühjahrs⸗ Lieferung geschlossen, wovon die näheren Umstände jedoch nicht be⸗ kannt geworden sind. Indessen haben die neuesten englischen Be⸗ richte den gehegten Erwartungen so wenig entsprochen, daß nicht blos keine weiteren Abschlüsse stattgefunden haben, sondern es sind die Preise an der Landbahn heute sogar um 15 bis 20 Fl. gegen die jüngst gemeldeten zurückgegangen, und die angebotenen Käufe auf Frühjahrs⸗Lieferung finden nur Gebote, welche gegen die Forderungen um einen ähnlichen Belauf zurückstehen. Roggen ist durch diese Flauung auch nicht unberührt geblieben; schöne schwere ; an ber Landbahn 30 Sgr. pr. Scheffel. Uebrigens im Geschäft be⸗

deutende Stille. . Amsterdam, 14. Febr. Getraide,⸗ Weizen still. 128 pfd. poln. 317, 320 Fl. Roggen fast unverändert, doch mehr Handel darin, 122 pfd. preuß. 145 Fl. Leinsaamen unverändert 245 Fl. . Rüböl in loco preishaltend; auf Lieferung angenehm, pr. 6 W.

41 Fl. Druck und Verlag der Deckerschen

Roggen 2)

ez. u. G.

Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei. Beilage

ments⸗

Dorf

„Die Frau Professorin“, von Ch.

Lustspiel in 3 Abth., von Dr.

eußischen Staats-Anzeiger.

““ ““ 111“

Sonntag d. 18. Februar.

1 v 1 F“

Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassung ebenden Reichs⸗Versammlung. Vefinden des Reichsver⸗ wesers. Erklärung der österreichischen Regierung in Bezug auf die Einführung des deutschen Wechselrechts.

Ausland.

Fraukreich. Paris. Erklärung über Vorgänge an der spanischen Gränze. Garnier Pages. Der Ausbau des Loupre. Vorbereitungen für die neuen Wahlen. Vermischtes.

isenbahn⸗Verkehr. Markt⸗Berichte.

annmmerhrrzrrmeengareer

Uichtamtlicher Theil. Dentschland.

Bundes-Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 15. Febr. (D. Z.) 170ste Sitzung der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Tagesordnung: 1) Fortsetzung der Berathung über die noch rückständigen Para⸗ graphen des Entwurfs der Grundrechte: Art. XI. und XII. §§. 47 und 48. 2) Berathung des vom Abgeordneten Uhland Namens des Prio⸗ ritäts⸗ und Petitions⸗Ausschusses erstatteten Berichts über den Antrag des Abgeordneten Künßberg, die weitere Behandlung des Verfassungswerkes betreffend. Berathung des vom Verfassungs⸗Ausschusse vorgelegten Ent⸗ wurfs: „Reichsgesetz über die Wahlen der Abgeordneten zum Volkshause.“ Präsident Simson eröffnet die Sitzung 10 Uhr Vormittags. Eine Anfrage des Herrn Scheller aus Frankfurt a. d. O. an den Gesetzgebungs⸗Ausschuß wird nach der Erklärung des Herrn Mit⸗ termaier demnächst beantwortet werden. Auf die vorgestrige An⸗ rufung des Herrn Pattai erwiedert Herr Widenmann, im Namen des sogenannten Biedermannschen Ausschusses, daß dieser Ausschuß der Meinung sei, die beste Antwort auf die von verschiedenen Re⸗ gierungen gemachten Versuche, die National⸗Versammlung auf das Vereinbarungs⸗Prinzip zurückzudrängen, werde die unbeirrte und be⸗ schleunigte Vollendung des Verfassungswerks sein. (Bravo!) Aus diesem Grunde habe der Ausschuß mit seinem Berichte zurückgehal⸗ ten. Herr Pattai stellt dennoch einen dringenden Antrag auf Er⸗ stattung dieses Berichts. Die Versammlung erkennt aber die Dring⸗ lichkeit des Antrags nicht an.

Aus der National⸗Versammlung ausgetreten ist Herr Heub⸗ ner aus Freiberg in Sachsen. 1

Unter den heute angemeldeten Flottenbeiträgen sind 400 Thaler, Ertrag einer Sammlung des Vereins⸗Ausschusses zu Gera, und 2212 Gulden rh. freiwillige Beiträge aus Oldenburg (darunter 346 Thaler in Gold, in der Stadt Oldenburg gesammelt, 325 Thaler Ertrag einer von Damen veranstalteten Lotterie, 147 Thaler von einem Offiziercorps ꝛc.)

Der Reichsminister der Justiz, Herr Robert von Mohl, beant⸗ wortet die in Bezug auf die wider den österreichischen Abgeordneten Herrn Gritzner verfügte Enthebung von Amt und Gehalt an ihn gerichtete Interpellation in folgender Weise:

Das Reichs⸗Ministerium hat auf erhaltene Kenntniß von der vorliegenden Thatsache von der österreichischen Regierung die Ein⸗ haltung des Gesetzes vom 30. September v. J. verlangt und Ver⸗ wahrung gegen jede weitere Fortsetzung der Untersuchung gegen den Abgeordneten Gritzner vor erwirkter Zustimmung der Natio⸗ nal⸗Versammlung eingelegt. In einem früheren Falle hat die österreichische Regierung dem genannten Gesetze, so wie überhaupt den Reichsgesetzen, verbindende Kraft für die deutsch⸗ österreichischen Staaten verweigert, wegen der noch nicht entschiedenen staͤatlichen Verhältnisse zwischen Deutschland und Oesterreich. In der jüng⸗ sten Zeit ist folgende Eröffnung von der österreichischen Regierung gemacht worden: (Der Minister trägt eine Note vom 10. Februar vor, worin die Einführung des deutschen Wechselgesetzes in Oesterreich angekündigt, hinsichtlich anderer Reichsgesetze jedoch der Regierung die jedesmalige Entscheidung vorbehalten wird.). Welcherlei Folge diese Erklärung der österreichischen Regierung für den vorliegenden Fall haben wird, weiß das Reichsministerium gegenwärtig noch nicht zu beurtheilen.

Sodann

Altenburg. . 1u. 1 Das Reichsministerium hat über die in der Interptllation

des Abgeordneten Herrn Schlutter angeführte Thatsache Bericht erhalten. Die Herzoglich altenburgische Regierung hat sich aber ahin erklärt, daß die in Frage stehende Verfügung vor dem Eintritte der Gesetzeskraft der Grundrechte und auf die Grundlage der früher bestehenden gesetzlichen Bestimmungen getroffen gewesen sei. Was die Zukunft betrifft, so hat die Herzogliche Regierung über die Auslegung des §. 30 der Grundrechte bei dem Reichs⸗Mi⸗ nisterium Anfrage gestellt und von diesem die Antwort erhalten, daß es sich zwar zur Ertheilung allgemeiner authentischer Gesetzes⸗ Aus⸗ legungen nicht für besugt erachte, ihm aber seinerseits kein Zweifel sei, es habe der §. 30 der Grundrechte nicht blos die Bildung, son⸗ dern auch die gesetzmäßige Ausübung des Vereinsrechtes von vor⸗ beugenden Maßregeln befreien wollen. Das Reichs⸗Ministerium hat übrigens von dem in Frage stehenden Verhalt, bei welchem, dem amtlichen Berichte nach, schwere Rechtsverletzungen vorgekommen sind, Veranlassung genommen, auch die Herzoglich altenburgische Regierung darauf auf⸗ merksam zu machen, daß die grundrechtliche Freiheit des Vereins⸗ und Associationsrechts keinesweges ein Freibrief für ungestrafte Be⸗ gehung von Vergehen und Verbrechen in dem Vereine oder von demselben in sich begreife, sondern daß vielmehr, je weiter das Recht jetzt gestattet sei, desto unnachsichtlicher die gesetzliche Ahndung seines Mißbrauches einzutreten habe. (Bravo.) 8 Auf die Anfrage der Herren Rößler von Oels und Hön⸗ niger, ob das Reichs⸗Ministerium offizielle Kenntniß von der Kö⸗ niglich preußischen Cirkularnote vom 23. Januar erhalten habe, er⸗ wiedert Herr Heinrich von Gagern mit Ja, und daß sie dem Ministerium durch den preußischen Bevollmäͤchtigten bei der Cen⸗ tralgewalt übergeben worden sei. Herr Rößler von Oels stellt in Folge dieser Antwort den dringenden Antrag, daß di

die Anfrage wegen Verletzung des Vereinsrechts in

u1

SmeSnnenn-

Note, so wie mit der österreichischen geschehen sei, dem Hause amt⸗ lich mitgetheilt und darauf dem Verfassungs⸗Ausschusse zugewiesen werde. Die Versammlung erkennt aber auch diesen Antrag nicht für dringlich.

Auf die Martinysche Interpellation wegen der italienischen Konferenzen eröffnet Herr H. von Gagern: Das Reichs⸗Ministe⸗ rium hat den Anspruch erhoben, als interessirte Macht sich bei den brüsseler Konferenzen über die italienischen Angelegenheiten zu bethei⸗ ligen. Es ist aber jetzt zweifelhaft geworden, ob diese Verhandlun⸗ gen überhaupt oder ob sie in einem Umfange in Brüssel stattfinden werden, daß eine Betheiligung Deutschlands dabei durch sein Interesse geboten ist.

Es fehlt daher der Interpellation des Abgeordneten Herrn Mar⸗ tiny noch zur Zeit an der faktischen Grundlage. Sollte es aber zu solchen Konferenzen kommen und die Centralgewalt sich dabei bethei⸗ ligen, was sie gewiß dann, wie früher, ansprechen würde, wenn die italienischen Wirren in weiterem Umfange zum Gegenstande der Berathung in solchen Konferenzen gemacht werden sollten dann würde die Nationalversammlung das Verlangen des Herrn Interpel⸗ lanten, welches dahin geht, daß das Reichsministerium diese einem Gesandten zu ertheilende Instruction der Nationalversammlung vor⸗ legen möge, gewiß nicht unterstützen.

Artikel XI. §. 47, zu dessen Berathung jetzt übergegangen wird, lautet: „Den nicht Deutsch redenden Völkerstämmen Deutschlands ist ihre volksthümliche Entwickelung gewährleistet, namentlich die Gleich⸗ berechtigung ihrer Sprachen, so weit deren Gebiete reichen, in dem Kirchenwesen, dem Unterrichte, der Literatur, der inneren Verwaltung und der Rechtespflege.“

Herr Esterle aus Kavalese findet einen Widerspruch darin, daß der Paragraph von nicht deutsch redenden Völkern „Deutsch⸗ lands“ spreche. Das deutsche Reich, meint er, könne weiter rei⸗ chen als die deutsche Nationalität und Sprache, aber Deutschland höre da auf, wo sein Sprachgebiet abschließe. Auch die politischen Verhältnisse der nichtdeutschen Völker müßten im Sinne der Gleich⸗ berechtigung und volksthümlichen Entwickelung von den einzel⸗ nen Regierungen geordnet werden. Auf diese Punkte richtet sich der von ihm zu §. 47 eingebrachte Verbesserungs⸗Antrag. Außerdem betheiligen sich an der Debatte Herr Buß aus Freiburg, der den Paragraphen bestimmter gefaßt sehen will, Herr Boczek aus Mäh⸗ ren und Herr Georg Beseler als Berichterstatter. Die Abstim⸗ mung entscheidet sich, unter Verwerfung des Verbesserungsantrages des Herrn Esterle, so wie der Zusätze von Buß und Boczek, für die Annahme des Paragraphen in der oben mitgetheilten Gestalt des Verfassungsausschusses. Desgleichen wird zum Beschluß erhoben:

§. 48. Jeder deutsche Staatsbürger in der Fremde steht unter dem Schutze der deutschen Nation.

Dazu wird angenommen der Zusatz des Herrn Michelsen:

„Die im Auslande angestellten Gesandten, Konsuln und sonsti⸗ gen Agenten Deutschlands sind verpflichtet, den Angehörigen des deutschen Volkes den erforderlichen Schutz zu gewähren.“

Mit der Annahme des §. 48 ist die erste Lesung des rückstän⸗ digen Theiles der Grundrechte beendigt, und nachdem ein Antrag von Spatz, Pattai und Genossen auf Verweisung dieses Theiles an den Verfassungs⸗Ausschuß zur sofortigen Vorbereitung der zwei⸗ ten Lesung abgelehnt worden ist, wendet sich die heutige Bera⸗ thung zu dem Berichte des Prioritäts⸗ und Petitions⸗ Ausschusses (Berichterstatter Herr Ludwig Uhland) über den Antrag des Herrn Künßberg die weitere Behandlung des Verfassungswerks betreffend. Der Künßbergsche Antrag lautet:

„In Anbetracht, daß

1) die vom Verfassungs⸗Ausschusse bisher nach und nach im Ent⸗ wurfe vorgelegten, daher von der National⸗Versammlung ohne die Möglichkeit eines Total⸗Ueberblicks berathenen einzelnen Abschnitte der Reichs⸗Verfassung von der Art sind, daß sie den Begriff eines Bundesstaats schlechterdings ausschließen und in vielen Beziehungen nicht nur für Oesterreich, sondern auch für jeden anderen deutschen Staat unannehmbar sind, der weder an die Spitze des projektirten Gesammtstaates berufen wird, noch in der Lage ist, sich einer auf absolute Unterdrückung und

Vernichtung der deutschen Einzelstaaten berechneten Gewalt auf

Gnade und Ungnade ergeben zu müssen, 2) daß der bundesstaatswidrige Charakter des nun vorliegenden

Gesammt⸗Entwurfs ganz besonders dem Abschnitt über das

Reichs⸗Oberhaupt innewohnt, 1

3) daß demnach alle bisherigen Verfassungs⸗Arbeiten einer so

durchgreifenden Revision bedürfen, daß dieses Geschäft dem bisherigen Verfassungs⸗Ausschusse nicht füglich zugemuthet wer⸗ den kann,

aus diesen Gründen stelle ich den Antrag:

die hohe National⸗Versammlung wolle beschließen,

1) es sei durch die Abtheilungen ein Ausschuß von funfzehn Per⸗ sonen zu wählen, welcher abgesehen von dem bereits publi⸗ zirten Theile der Grundrechte alle von dem bisherigen Ver⸗ fassungs⸗Ausschusse vorgelegten Abschnitte eines Verfassungs⸗

entwurfs zu revidiren und über das Ergebniß unter Vorlegung

keeines neuen Gesammtentwurfs Bericht zu erstatten hat;

2) bis letzteres geschehen ist, sei die Berathung der Versammlung über das Verfassungswerk auszusetzen.“

Dem Erachten des Prioritäts⸗ und Petitions⸗Ausschusses gemäß, soll dem Künßbergschen Antrage keine Folge gegeben werden.

Zur Vertheidigung seines Antrags erscheint Herr Künßberg auf der Rednerbühne. Er fürchtet, daß die Versammlung un⸗ verrichteter Sache, d. h. ohne das Verfassungswerk begründet zu haben, werde aus einander gehen müssen, wenn sein Vorschlag keine Berücksichtigung finde, denn das Projekt eines deutschen Erbkaiser⸗ thums sei ein derartiges, daß man es so lange als möglich „unter dem Schleier der Nacht verborgen“ habe.

Herr Jahn aus Freiburg: Die Zeit hat uns abgemattet, das fühlen wir, und ein Jeder sehnt sich nach Hause. Durch die Schuld, wenn nicht von Vielen, so doch von Einzelnen, haben wir das Ver⸗ trauen von Deutschland verloren. (Widerspruch von der Rechten. Beifall von links.) Berathen wir daher das Wahlgesetz für die Volksvertreter und lesen wir zum zweiten Male das Gesetz über das Staatenhaus. Dann lösen wir uns auf, und die neue sofort an un⸗ sere Stelle einzuberufende Versammlung möge dann die Oberhaupts⸗ frage erledigen.

Auf Herrn Rüder's Antrag, der vom Centrum zahlreich un⸗ terstützt wird, erfolgt die Abstimmung über das Erachten des Prio⸗ ritäts⸗ und Petitions⸗Ausschusses durch Namensruf. Mit 298 ge⸗ gen 110 Stimmen wird diesem Erachten gemäß beschlossen, dem Künßbergschen Antrage keine Folge zu geben.

Eine Erklärung von vierundsechzig österreichischen Abgeordne⸗ ten wird verlesen, worin die Unterzeichner gegen das von ihrer Re⸗

Vereinsprinzip Verwahrung einlegen und auf ihrem Mandate als Volksvertreter beharren. da.

Für den Verfassungs⸗Ausschuß beantragt Herr Scheller als dessen Berichterstatter, daß auch das Wahlgesetz einer zweimaligen Lesung unterworfen werde. Dieser Antrag sowohl, als die Anwen⸗ dung des Schnerrschen Abkürzungs⸗Verfahrens auf die Beratbung über das Wahlgesetz, wird von der Versammlung angenommen. Nach⸗ dem darauf beliebt worden ist, daß eine allgemeine Diskussion über das Wahlgesetz stattfinde, verlangt Herr Vogt aus Gießen, die all⸗ gemeine und spezielle Diskussion bis zum nächsten Montag auszu⸗ setzen und dann die Ferientage der folgenden Woche wegfallen zu lassen. Herr Scheller erklärt sich gegen diesen Vorschlag mit dem Bemerken, daß er kaum geglaubt habe, einen solchen Antrag auf Verzögerung von der linken Seite des Hauses zu vernehmen, und Herr Biedermann verlangt namentliche Abstimmung darüber. Die letztere zwar wird abgelehnt, aber auch der Antrag des Herrn Vogt verworfen.

Als Redner für und gegen den Entwurf des Wahlgesetzes zum Volkshause haben sich 42 Redner einzeichnen lassen. In dieser Liste erscheint zum erstenmale der Name des Herrn Temme und natürlich unter den Gegnern des Entwurfs. Die Debatte wird mit einer Einleitung des Herrn Scheller eröffnet. Er bezeichnet darin die Standpunkte, von welchen die Mehrheit des Verfassungs⸗Ausschusses bei dem Entwurfe ausgegangen. Das Recht zum Wählen sei zu⸗ gleich ein Amt und eine Pflicht. Als die wichtigsten Bestimmungen des Gesetzentwurfs seien zu betrachten, daß direkt und öffentlich gewählt werde. Ihm folgt Herr Ziegert aus Minden, der sich für das allgemeine Stimmrecht und gegen die Ausschließung der zahl⸗ reichen Menschenklasse von Fabrikarbeitern, Dienstboten und Hand⸗ werksgehülfen erklärt. Vor und während des Vortrags des Herrn Ziegert hat sich das Haus in einer Weise geleert, daß, als darauf auf Ver⸗ tagung der Berathung angetragen wird, begründete Zweifel an der Be⸗ schlußfähigkeit des Hauses entstehen. Auf Zählung ergeben sich nur 167 Mitglieder als anwesend, und nach der Meinung des Herrn Kirch⸗ geßner, der die Stelle des Vorsitzenden inne hat, ist das Haus dem⸗ nach nicht einmal zu der Entscheidung befähigt, ob es sich vertagen solle oder nicht. Indessen wird nach dieser Unterbrechung die Be⸗ rathung fortgesetzt, indem Herr Edlauer aus Gratz das Wort er⸗ hält. Er spricht für die Mehrheits⸗Vorschläge des Ausschusses, worauf (2 Uhr Nachmittags) die Versammlung endlich die Berathung wirklich abbricht und auf die morgende Sitzung vertagt.

Frankfurt a. M., 15. Febr. Das heute ausgegebene Bülle⸗ tin über das Befinden Sr. Kaiserlichen Hoheit des Erzherzog⸗ Reichsverwesers lautet:

„Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog⸗Reichsverweser waren diese Nacht öfter, aber von einem minder anstrengenden Husten im Schlafe gestört. Das Befinden des gestrigen Tages war übrigens befriedigend. 1

Frankfurt a. M., 15. Februar 1849.

Dr. Taubes, Kaiserlicher Rath.“”)

Die Frankfurter Zeitung enthält den Wortlaut der Er⸗ klärung der österreichischen Regierung in Bezug auf die Einsführung des deutschen Wechselrechts in Oesterreich, welche folgendermaßen lautet:

„Der Bevollmächtigte bei der Centralgewalt an das Reichsministerinm der Justiz. 8

„Der Gefertigte beehrt sich, die Mittheilung zu machen, daß er die verehrliche Zuschrift des Reichs⸗Ministeriums der Justiz vom 17. Januar 1849 wegen Kundmachung der Reichsgesetze in Oester⸗ reich seiner Regierung vorgelegt hat und ihm hierauf der Auftrag geworden ist, Folgendes zu erwiedern: Die Kaiserliche Regierung hat bereits in der Ministerial⸗Erklärung vom 15. April 1848 ausgespro⸗ chen, daß sie sich die Zustimmung zu den Beschlüssen der National⸗

8 orbehalte, und hat in dem Reskripte vom 28. De⸗ daß Oesterreich das deutsche Verfassungs⸗ werk nur im Wege der Verständigung in Wirksamkeit treten zu las⸗ sen erkläre. Wenn sonach die Zustimmung oder Verständigung für Beschlüsse der deutschen National⸗ Versammlung und für die Ver⸗ fassung selbst vorbehalten wurde, so muß dies bei Reichsgesetzen um so mehr der Fall sein, als manche von ihnen die Konstituirung Deutschlands gar nicht oder sehr entfernt berühren. Ohne in den Umfang der gesetzlichen Gewalt der National⸗Versammlung und ibres Rechtes, die Verfassung allein hinzustellen, einzugehen, muß es doch anerkannt werden, daß Oesterreich sich das Recht der Zustimmung zu allen Beschlüssen vorbehalten müsse, weil sein Gebiet theils deutsches, theils nichtdeutsches ist, letzteres aber bei seiner staatlichen Verbindung mit ersterem von allen Verän⸗ derungen wesentlich berührt wird, welche die deutschen Gebietstheile in ihrer Verfassung oder Legislation erfahren. Die Vertretung der außerdeutschen Provinzen muß durch die Kaiserl. Regierung geübt werden. Der Unterzeichnete ist aber angewiesen, zu erklären, daß seine Regierung, von dem Wunsche beseelt, das große Einheitswerk nach Möglichkeit zu fördern, es gewiß nicht unterlassen wird, jene Beschlüsse und Reichsgesetze, welche sich den dortigen, so komplizirten Verhältnissen und Bedürfnissen aneignen lassen, auch zur gesetzlichen Richtschnur für die österreichischen Behörden und Unterthanen kund⸗ zumachen, so wie sie nun auch namentlich keinen Anstand genom⸗ men hat, die Promulgirung der von dem Reichs⸗Ministerium der Justiz mitgetheilten allgemeinen deutschen Reichsordnung, bei welcher die oben angedeuteten Bedingungen für Oesterreich eintreten, als nunmehrige gültige Norm in Wechselsachen für die deutschen Länder der österreichischen Monarchie zu beschließen und anzuordnen, welcher Maßregel jene der gleichmäßigen Einführung der gedachten Ordnung auch in den nichtdeutschen Gebietstheilen des Reichs, unter gerin⸗ gen Modificationen, demnächst folgen wird. Frankfurt a. M., den 10. Februar 1849.“

öu“

Ausland.

Frankreich. Paris, 13. Febr. Der Moniteur berichtet Folgendes über eine Verletzung des Gebiets der französischen Republik durch ein spanisches Corps und über die darauf bezüglichen Verhand⸗ lungen mit den Behörden Spaniens: „Es geht in der That aus den Berichten der Ortsbehörden (an der Pyre⸗ näengränze) hervor, daß ein Theil der Progressisten unter Don Vittoriano Ametler von einem Corps der Königlichen Truppen auf das französische Gebiet zurückgeworfen wurde, und daß sich noch hier (250 Métres vom französischen Gränzposten Las Illas) ein Gewehrfeuer entspann, das nur durch das energische Hase sc ersc. ten des Offiziers des Gränzpostens endete, der sich in 8 Möfschen Kugelregens begab und die Spanier zum Verlassen dach fünnnsae⸗ Gebiets nöthigte. Der Offizier forderte demnächst auc Fger negs

gierung in der Note vom 4. Februar der Versammlung angemuthete i11“ vJ1111“

genten auf, ihre Waffen zu strecken, und nahm 21 von