sei? 2) Was ihre Einrichtung kosten würde?
tungs⸗ und Reparaturkosten
S b 7 2 2 Summen zu erheben szen unktes werden die Kanonenböte aller Art als fen und für sie Dampfer verlangt, die nicht
7 9 Hinsichtlich des ersten P. . veraltete Kriegsfahrzeuge verwor allein mannigfaltigere,
Dampfer könne in kurzer G An Linienschiffe soll Deutsch zste 1 sondern sich zunächst auf kleinere und größere Freg Die letzteren könnten z
daß 8 sie nur zu schwer armir geschickter Anwendung der nienschiff von 80 Kanonen 1 Auch dürfte es rathsam sein, lassen, deren Nachtheile jedenfalls wogen würden. zwar mehr na
einer geordneten Schlacht brauchen könne.
anzugreifen und zu erobern.
2 bis 4 Feldstücke von 6— 9 Pfd.
Pferdekraft versehen, kann es nöthigenfalls 1500 — 2000 Mann Truppen
transportiren.
2) 18 Fregatten der 2. Klasse, von je 1500 Tonnen Gehalt, mit 300 Jedes dieser Schiffe hat auf dem unteren Deck an jeder in der Mitte auf jeder Seite 1 Stück von 68 Pfd., auf dem oberen Verdeck zwischen dem Vordern⸗ und Fockmast 2 Pivotgeschütze von 8 Zoll Durchmesser, außerdem 2 6—9 Pfd. mit einem leichten Geschütz für das große Boot von 12 oder 18 Pfd. Jedes muß mit einer Hülfsdampfkraft von 220 Pferdekraft ver⸗
Mann Besatzung. 9 Seite 8 Stuͤck Geschütze von 42 Pfd.,
sehen sein.
3) 15 eiserne Schonner von 600 Tonnen, 100 Pferdekraft Dampf und 100 Mann Besatzung, mit 3 Masten und 10 Stück 32pfündigem Geschütz von 25 Centner Schwere, nebst 2 Pivotgeschützen von 8 Zoll Durchmesser.
4) 15 dergleichen von 500 Tonnen, 75 Pferdekraft Dampf und 75 Mann 8 Stück 32pfündigem Geschütz nebst 2 Pivotge⸗
Besatzung, mit 2 Masten, chützen wie die vorigen.
5) 6 Dampffregatten der 1. Klasse von 200 Tonnen Gehalt und 400 Pferdekraft, jede mit 2 langen Pivotgeschützen von 10 Zoll Durchmesser, ferner mit 4 langen Geschützen von 42 Pfund und 2 Feldstücken von 9 Pfd.
ese Schiffe wären mit Schaufelrädern zu versehen und würden einer Mann⸗
chaft von 200 bedürfen.
6) 12 eiserne Dampfböte mit beweglichen Schaufelbrettern (feathering baddles) von 6900 Tonnen Gehalt und 200 Pferdekraft mit 2 langen Pivot⸗ Geschützen von 8 Zoll Durchmesser. Diese Schiffe würden sich auch zu Regierungs⸗Paketböten eignen und 110 Mann Besatzung bedürfen.
7) 10 dergleichen von 350 Tonnen Gehalt und 120 Pferdekraft mit Diese Schiffe würden sich auch seichten Flüssen eignen, 60 Mann Besatzung erfordern
2 langen Pivotgeschützen wie die vorigen. u Paketböten in ind die veralteten Kanonenböte ersetzen.
In Betreff des Kostenpunkts wird von den Kontrakt⸗Baukosten der Man berechnet die Schiffvaukosten St. oder 204 Rthlr. Gold, die Dampf⸗Maschinen kosten nach Pferdekraft per Pferdekraft 50 Pfd. St. Bei Fregatten mit Hülssdampfkraft kommen auf Bei eigentlichen Dampfschiffen kommt 1 Pferde⸗
kriegsschiffe in England ausgegangen. iach Tonnengehalt, per Tonne 33 Pfd.
oder 308 Rthlr. Gold. je 7 Tonnen 1 Pferdekraft. kraft auf je 2½ Tonnen Gehalt.
Nach diesen Annahmen kostet von den 7 oben angeführten Arten von Schiffen mit Inbegriff der Verproviantirung und Besoldung der Mannschaft
auf ein Jahr: eine Fregatte der 1. Klasse eine Fregatte der 2. Klasse
ein Dampfschiff der ersten Klasse ein eisernes Dampfschiff der 2. Klasse ein dergleichen der 3. Klasse
kosten 4,078,957 Pfd. à 6 ½ Rthlr. Gold.
Was die Unterhaltungskosten betrifft, so dürfen die deutschen Seeleute nicht schlechter besoldet werden, als die englischen oder amerikanischen. Die Größe der deutschen Flotte müsse sich nach den zu Gebote Diese belaufe sich in den Nord⸗ und Ostsee⸗Staaten auf etwa 24,000 Mann, was bei dem Betrage von 2782 Schiffen mit 199,279 Com. Lasten, über welche die deutsche Rhe⸗ 26 Tonnen gebe. schaft zu nehmen
teln richten, namentlich der Matrosenanzahl.
derei verfüge, 1 Matrosen auf je 9 Com. Lasten oder
Um nun der Handels⸗Marine nicht die nöthige Mann und damit die blüͤhenden Handelsstädte zu vernichten, müsse man die Kriegs⸗ flotte anfangs auf einen sehr kleinen Fuß einrichten und dazu wenigstens Der englische Seemann foste vper Monat an Lohn 34 Shilling, an Kost 1 Shilling pro Tag, das ache jährlich für 100 Mann 3849 Pfd. Nun bedürfe aber ein Kriegs⸗
erfahrener fremder Matrosen hinzuziehen.
3) Wie viel die Unterhal⸗ betragen dürften? 4) Wie
sondern auch bessere Dienste leisten. Zeit eine ganze Flottille Kanonenböte vernichten.
chland wenigstens vor der Hand nicht denken, atten und Dampfer be⸗ önf ugleich als Postschiffe einträglich gemacht E einer sieben⸗ bis achtjährigen Erfahrung würde man sehen, “ iffe für die deutschen Verhältnisse nicht nöthig seien, weil man L Uebrigens sei eine te mit einer Hülfsschraube versehene Fregatte im Stande, bei 8 der Schraube zu Gebote stehenden Kraft, ein Li⸗
eine Anzahl eiserner Schiffe bauen zu von den unbestrittenen Vortheilen aufge⸗ Ueberhaupt würden zu bauen und zu armiren sein, und ch amerikanischem als nach englischem System:
1) 10 Fregatten der 1. Klasse von je 1700 Tonnen Gehalt mit 400 Mann Besatzung. Eine solche Fregatte hat auf dem unteren Deck an jeder b en b Seite 12 Stück Geschütz von 42 Pfund, in der Mitte auf jeder Seite zwei] Abgaben zahlten und im Falle einer Blokade ruinirt würden. Stück von 68 Pfd., auf dem oberen Verdeck zwischen dem Vordern⸗ und Fockmast auf jeder Seite 6 Geschütze von 32 Pfd. und zwei Pivotgeschütze von 10 Zoll Durchmesser, das eine vorn, das andere hinten, außerdem ein leichtes Geschütz (canonade) von 18— 24 Pfd. für das große Boot und Mit einer Hülssdampflraft von 250 National⸗Unternehmen zu erzwingen.
Hiermit hätte Herr Colquhoun eigentlich seiner Aufgabe Genüge ge⸗ than. Er giebt aber seinen Lesern zum Schluß noch Folgendes in den Kauf. Er wünscht im nördlichen Theile der preußischen Nordseeküste die Anlegung eines Nothhafens, findet aber die ganze Küstenlänge seicht, die Rheden offen und dem Nordwinde zugänglich. Der Eingang in das frische Haff sei nur einige Fuß tief und mit Sandbänken tief besäet, die Rhede bei Danzig sei ohne guten Ankergrund, nur Swinemünde könne durch be⸗ deutende Ausbaggerungen sogar sür Fregatten zugänglich gemacht werden. Weiter nach Westen hin ließe sich höchstens in der Mündung der Trave ein Nothhafen bilden, und zwar ohne bedeutende Kosten, am allerbesten aber eigne sich die Kieler Bucht dazu; ihre geographische Lage mindere jedoch bedeutend ihren Werth. Ueberhaupt sei ein eigentlicher Nothhafen in der Ostsee kein dringendes Bedürfniß, weil diese See im Sommer n egen des schönen Weners keinen brauchte, im Winter aber wegen des starken Eisgangs ge⸗ Es handle sich also mehr um einen Hafen⸗
91,296 C17171 ein eiserner Schonner von 600 Tonnen Gehalt 27,816 ein eiserner Schonner von 500 Tonnen Gehalt 22,249 71,686 35,987 19,098 Die oben unter den 7 Rubriken angeführten 86 Schiffe würden somit
die erforderlichen
Ein einziger
eines Unter⸗Lieutenants, nungsführer.
1. Klasse,
Schiffslehrer und Rech Lehrer der 2. Klasse, Nach diesen
fasser. betheiligt zu sein glaube,
Feldstücke von
wöhnlich unbefahrbar wäre.
nicht zu passiren wäre.
schen Staate liege. D Ems und ziemlich wasserreich.
dere in der Nordsee, hinreichen.
sein. Pfd. 4 Sh. 82 4 82
10 8 9
8 179)
haben. stehenden Mit⸗
Arbeiter.
Mn
Bekanntmachungen.
[693] Subhastations⸗Patent wegen des Gutes Sänitz.
Zur Subhastation des in der Königlichen Preußischen Ober⸗Lausitz und deren Rothenburger Kreise unter der Gerichtsbarkeit des Königlichen Ober⸗Landesgerichts zu Glogau belegenen, nach der landschaftlichen Tarxe auf 30,511 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf. abgeschätzten, mit dem Vor⸗ behalte des Verreichs von Fällen zu Fällen in Erbe verwandelten Gutes Sänitz ist ein Bietungs⸗Termin auf
den 31. Mai 1819, Vormittags um 11 Uhr, angesetzt worden.
Besitz⸗ und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De⸗ putirten, Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor von Rottengatter, auf dem hiesigen Schloß entweder in Person oder durch gehörig informirte und gesetzlich legitimirte Mandatarien sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben und demnächst
den Zuschlag an den Meist⸗ und Bestbietenden zu ge⸗ wärtigen. Die Tare, der neueste Hypothekenschein und die etwa noch zu entwerfenden besonderen Kaufbedingungen kön⸗ nen während der gewöhnlichen Amtsstunden in der hie⸗ sigen Registratur eingesehen werden. belareichzeinig werden der seinem Aufenthalte nach un⸗
Friedrich 81Heiragene Besitzer Kaufmann Alexander K -l
Lietzmann und die unbekannten Real⸗ Praͤten
enten mit vorgelade 1 EETE. bleiben mit 1n Seche Fed bei ihrem Aus⸗ g eal⸗Ansprüchen auf das
Gut präkludirt, und wird ihne 8 Stillschweigen auferlegt be- 8ee Glogau, den 3. November 1848. .
Königliches Ober-⸗Landesgericht. I. Senat 8 von Forckenbeck
— A —
Subhastations⸗Patent wegen des Gutes Steinbach.
.
[694]
Zur Subhastation des unter der Gerichtsbarkeit des Königlichen Ober⸗Landesgerichts zu Glogau in der Kö⸗ t und deren Rothen⸗
niglichen Preußischen Ober⸗Lausi
4 — M 8
burger Kreise belegenen, nach der landschaftlichen Taxe auf 24,472 Thlr. 17 Sgr. 1 Pf. abgeschätzten Mann⸗ lehngutes Steinbach oder Stimpach nebst der Hutang auf der Rietschener Haide ist ein Bietungs⸗Termin auf den 31. Mai 1849, Vormittags um 11 Uhr, angesetzt worden.
Besitz- und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De⸗ putirten, Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor von Rottengatter, auf dem hiesigen Schloß entweder in Person oder durch gehörig informirte und gesetzlich legilimirte Mandata⸗ rien sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben und dem⸗ nächst den Zuschlag an den Meist⸗ und Bestbietenden zu gewärtigen.
Die Taxe, der neueste Hypothekenschein und die etwa noch zu entwerfenden besonderen Kaufbedingungen kön⸗ nen während der gewöhnlichen Amtsstunden in der hie⸗ sigen Registratur eingesehen werden.
Zugleich werden zur Wahrnehmung ihrer Rechte:
1) der eingetragene Besitzer Alexander Carl Friedrich Lietzmann,
2) die von dem Vorbesitzer, Gutsbesitzer Rötschke, zu Spe ial⸗Mitbelehnten in die gesammte Hand auf⸗ genommenen männlichen Leibes⸗Lehnserben:
a) des Rittergutsbesitzers Johann Siegmund Adolph von Dallwitz auf Siegersdorf,
b) des Kammerherrn Moritz von Bissing auf Ober⸗ und Mittel⸗Bellmannsdorf,
*) die unbekannten Real⸗Prätendenten mit vorgeladen.
Letztere werden bei ihrem Ausbleiben mit ihren etwa⸗ nigen Real⸗Ansprüchen auf das Gut präkludirt, und ö“ deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt
Glogau, den 3. November 1848. Königliches Ober⸗Landesgericht. J. Senat. von Forckenbeck.
127] b ations⸗Patent
tes Nieder⸗ Harpersdorf.
1 330 Mann 115 erfahrene Seeleute und Offiziere, 115 Seeleute La.-E A 50 Jungen und Mechaniker und 50 Seesoldaten. den Offizieren entspreche der Capitain der 1. Klasse dem Obersten, der Capitain der 2. Klasse dem Major, der Ober⸗Lieutenant dem Hauptmann, der Unter⸗Lieutenant dem Premier⸗Lieutenant, der Kadett oder Midshipman dem Sous⸗Lieutenant des Landheeres. Von den Aerzten stehe der erster Klasse im Range eines Ober⸗Lieutenants, der der zweiten Klasse im Range eben so sei es mit den beiden Klassen der Rech⸗ Als jährliche Besoldung für diese Offiziere wird vorgeschlagen: 2400 Rthlr. fuͤr die Capitaine auf Fregatten und Dampfschiffen der 1800 Rthlr. für die Marine⸗Capitaine und die Capitaine der 2. Klasse, „ Marine⸗Ober⸗Lieutenants, Aerzte, hnungsführer 1. Klasse,
1200 Rthlr. für die Lieutenants 600 Rthlr. für die Lieutenants, Marine⸗Unter-Lieutenants, Aerzte und
300 Rthlr. für die Kadetten und Rechnungsführer der 2. Klasse. Grundsätzen würde eine 15,141 Mann jährlich 98,8296 Pfd. St. kosten.
„Wer soll nun diese bedeutende Summe aufbringen?“ fragt der Ver⸗ Das Binnenland wolle nichts davon wissen, weil es dabei nicht die Hafenorte protestirten auch, weil sie ohnehin
also nichts übrig, als die Sache der gemeinsamen Regierung zu überlassen, dazu sei aber vor Allem Frieden und Ruhe erforderlich, denn erst, wenn der Handel und die Gewerbthätigkeit in das alte Gleis zurückgekehrt sein würden, würde man im Stande sein, die nothwendige Steuer zu diesem
platz, wo die Schiffe sicher überwintern könnten. aus in der Ostsee aufgefunden werden, denn hier muüsse ein Theil der zu schaffenden Streitkraft liegen, weil im Falle eines während des Winters mit Dänemark, Schweden oder Rußland ausgebrochenen Krieges der Sund
In der Nordsee seien die Schwierigkeiten anderer Art. Hier seien zwar 9 Häfen oder wenigstens geeignete Stellen dazu, aber sie lägen an der Mün⸗ dung von Flüssen, die oft den ganzen Winter hindurch mit Treibeis bedeckt seien; nur die Ems und die Jahde böten die natürlichen Erfordernisse zu einem Kriegshafen, namentlich die Jahde, weil diese mitten in einem deut⸗ Der Eingang in die Jahde sei breiter als der in die
Im Anfange würden zwei Nothhäfen, der eine in der Ostsee, der an⸗ Zum ersteren böte Kiel und die Mündung der Swine, zum letzteren die Jahde die geeignetsten natürlichen Anlagen. Bei Kiel würden starke Thürme auf beiden Ufern mit den neuen, 97 Cent⸗ ner schweren 56pfündigen Geschützen, welche drei englische Meilen weit schießen, den Eingang ziemlich sicher stellen. Außerdem könnte man ein nicht mehr zum Auslaufen tüchtiges Linienschiff ankaufen und, besetzt mit den erwähnten schweren Geschützstücken, beim Eingange stationiren. Solch ein Schiff könnte dann, wie der „Excellent“ in Portsmouth, auch zum Ein⸗ exerziren der jungen Offiziere und Seeartilleristen gebraucht werden. Der Eingang und die Seiten der Jahde würden auf ähnliche Weise zu schützen
Die Kriegswerfte würde man abgesondert anlegen müssen an dem Orte, wo bis jetzt die besten Kauffahrer gebaut worden seien. jetzt geschehen an der Elbe, Weser, Trave. — en großen Handelsstädte biete außerdem eine hinreichende Garantie gegen feind⸗ liche Augriffe dar. Um eine größere Vollkommenheit in der Ausrüstung der verschiedenen Klassen von Schiffen zu erwirken, jeder Klasse eine besondere Werfte zuzuweisen. nen und die Dampfer der zweiten Klasse würde Bremen, die oben vorge⸗ schlagenen Dampfer erster Klasse nebst den Fregatten von 42 Kanonen würde Hamburg, die kleineren Fahrzeuge jeder Art Lübeck zu liefern
Lübeck würde sich auch zur Gründung eines Marine⸗Gymnasiums eig⸗ nen. Seine Nähe an der Ostsee und den daselbst vorgeschlagenen Bau⸗ werften, so wie an dem Kriegsnothhafen von Kiel oder der Travemündung, verbunden mit der daselbst befindlichen ausgezeichneten klassischen und Han⸗ delsschule, würde den Schulern Gelegenheit geben, das Praktische mit dem Theoretischen zu vereinigen. — Für die im Dienste verkrüppelten und durch Alter unbrauchbar gewordenen Matrosen müßte endlich noch ein Ruhe⸗ Hospital angelegt werden, am besten in einem Arsenale, wo sie dem Lande noch allerlei Dienste leisten könnten, z. B. als Aufseher und Vorsteher der (Schluß folgt.)
schastlich am 25. bis 27. Juli 1848 auf 44,952 Thlr.
Zur Subhastation deg j i des im Fürstenthume Liegni dessen Goldberger Kreise zu Erbrecht de. e8nan enne
Von
Getraide.
F 6 W1 8 Flotte von 86 Schiffen mit
Es bleibe
9081
begangen 25 ½,
Weizen.
92 86 Saamen.
Dieser aber müsse durch⸗
alter 6 a
5 Rthrr.
handelt.
Metalle.
Das sei bis Die Lage der hier liegenden
würde man wohlthun, Die Schiffe von 18 Kano⸗
1 Stettin, 16. Febr. sind schon ziemlich viele Befrachtungen zu Stande gekommen, da noch immer nichts über die definitive Lösung der dänischen Frage verlautet und man also die Zeit bis zum 26. März für alle Fälle möglichst zu benutzen sucht. 1 von oberhalb treffen nach und nach ein, dagegen ist der Wasserstand der Oder so klein, daß die meisten nach Eröffnung der Stromschiff⸗
ist in loco mit 15 a 16 ½ Rthlr. da, pr. Wspl. 52 pfd. zu 17 ½ a Rthlr. gehandelt, pr. Frühjahr ist 50/52pfd. zu 17 a 18 Rthlr. zu haben. Heutiger Landmarkt: Roggen. “ 22 25 15 315 Neuer rigaer Leinsaamen 6 ¾ a 6 % Rthlr. bezahlt, auf 7 Rthlr. gehalten; pernauer 8 ¾ Rthlr.; Thimothee 5 ½ a 5 ½ Rthlr. nach Qualität; rother Kleesaamen, neuer 10 ½ a 10 ½ Rthlr., 8 ½ Rthlr.,
Seit Wiederherstellung der Schifffahrt
Die unterweges eingewinterten Zufuhren
fahrt von Schlesien abgefertigten und ziemlich tief beladenen Kähne unterweges liegen bleiben müssen. trübe gewesen; heute hat es sich etwas aufgeklärt. zum Frost scheint nicht in Aussicht zu stehen.
Die londoner Post vom 12ten d. M. lautete flau, und da Inhaber ihre Forderungen noch nicht gern ermäßigen wollen,
Das Wetter ist meistens feucht und Eine Rückkehr
in Weizen in den letzten Tagen kein einziges Geschäft von Belang zu Stande. 90 pfd. pr. Frühjahr 59 Rthlr., während nur 57 Rthlr. geboten ist; in leco wird ebenfalls 57 Rthlr. gefordert; 89/90 pfd. Weizen ab Stralsund ist zu 57 Rthlr. angetragen; 90pfd. gelb. schles. schwim⸗ mend ist zu 56 — 55 ½ Rthlr., laut Connoissement, bei Ankunft zu bezahlen, zu haben. Posten sehr belangreiche Aufträge zur Verschiffung nach Irland ein⸗ gegangen, und es sind in loco mindestens 800 Wispel 85/86pfd. von verschiedenen Kommissionshäusern zu 26 ¾ a 27 Rthlr. aus dem Markt genommen; leichtere Waare wurde zuletzt mit 25 ½ Rthlr. bez. Auch pr. Frühjahr ist die Stimmung eher angenehmer: 82 pfd. wurde mit 26 ⅞, 86 pfd. mit 27 ½ Rthlr. bez. aufgekommen; ca. 200 Wspl. 74/75 pfd. schles. auf baldige Lieferung 180 Wspl. 70/7 1pfd. Bruchgerste 24 Rihlr.
Man fordert für uckermärkischen und märkischen
„ oder 57 Rthlr., Auf Roggen sind mit den letzten
Für Gerste ist etwas mehr Frage
Hafer Februar/ März sind 500
E bsen 30 a 36 Rthlr.
Gerste. Hafer. Erbsen. 28 a 34 Rehlr.
weißer neuer 7 ½ a 8 Rthlr., alter 4 a
Von Rappesaamen sind 50 Wspl. schwimmend zu 88 Rthlr. ge⸗ Rappkuchen ohne Geschäft, 32 ½ Sgr. Br. Spiritus bleibt sich fast ganz gleich, da die Nachfrage noch im⸗ mer dem Angebot die Wage hält; in loco ist 24 % bezahlt, pr. Frühjahr 23 % zu bedingen. Scholtisches Roheisen 1 Rthlr. 17 ½ Sgr. bezahlt.
Spanisches Blei 6 ½ Rthlr.
Zinn 30 a 33 Rthlr.
Zink 4 ½ Rthlr. Brief.
Danziger Stahl 8½ Rthlr.
Fettwaaren. kleinen Gebinden mit 15 ⅞ Rehlr. unverst. bezahlt, ferner auf 15 ½
Baumöl, Malaga in vergangener Woche ist bei
g
Rthlr. unverst. gehalten; für Gallipoli wird 16 Rthlr. ünverst. ge⸗ sordert, 15 Rthlr. auf Lieserung bez. Palmöl wird in loco auf 13 ½ Rthlr. gehalten, welcher Preis auch bei großen Posten angelegt ist, auf Li ferung ex „Ferdinand“, C Bartels, ist 13 Rthlr. 10 ½ Rthlr. bezahlt. bez., auf Lieferung pr. Frühjahr 10 a 10 ½⅛ Rthlr. inkl. Gefäß bez Brauner Berger Leberthran 21 Rthlr., blanker Berger Schottischer 19 Rthlr. 3 Kronenthran wird auf 30 Rthlr. gehalten. Talg Russ. Seifen⸗ 14 ⅞ Rthlr., gelbes Lichttalg 15 ½ Rthlr., weißes Lichttalg 16 Rthlr. unverst.
Rüböl ist im Laufe dieser Woche auf Ordres, namentlich von Sachsen und Thüringen, lebhaft gefragt gewesen, und dürften im Gan⸗ zen 15 bis 20,0000 Centner umgegangen seiy. gen sind loco 13 Rthlr. bez., pr. März — pril 122— 4 bez., Sept. bis Oktbr. 12 Rthlr. bez.
Nach der Börse. pr. Frühjabr 27 ½ 8
Rüböl in leco 13 Rthlr., Febr. — März 12 ¼ a ½ Rthylr., März bis April und April —-Mai 122 Rihlr. bez., Sept. — Okt. 12 Rthlr. bez.
Leinöl seit gestein bedeutend höher: loco 10 ⅛ inkl. Faß, auf Lief. bis 10 ¼ Rthlr. inkl. Faß, ab Königsberg 9 ½ Rthlr. inkl. Faß bez., 10 % Rthlr. exkl. Faß pr. April -Mai.
Kokusnußöl 16 ½ a 17 Rthlr. . bezahlt. Südseethran 11 Rthlr. Leinöl in loco mit 9 ¾ a 9 ½ Rthlr. ohne Fa
24 Rthlr
Die letzten Notirun⸗
In Weizen nichts gehandelt. Roggen 86 pfd.
Rthlr. bez.
a 8 Rthlr. bez., Mai — Juni 122
E1p”“
15 Sgr. 1 Pf. abgeschätzten, dem Friedrich Ernst Hein⸗ rich Peisker gehörigen Gutes Nieder⸗Harpersdorf ist ein Bierungs⸗Termin auf den 27. August 1849, Vor⸗ mittags um 11 Uhr, angesetzt worden.
Besitz⸗ und zahlungsfähige Kauflustige werden daher vorgeladen, in diesem Termine vor dem ernannten De⸗ putirten, Ober⸗Landesgerichts⸗Nath Oelrichs, auf dem hiesigen Schloß entweder in Person oder durch gehörig informirte und gesetzlich legitimirte Mandatarien sich einzufinden, ihre Gebote abzugeben und demnächst den Zuschlag an den Meist⸗ und Bestbietenden zu gewärtigen.
Die Tare, der neueste Hypothekenschein und die be⸗ sonderen Kaufbedingungen lönnen während der gewöhn⸗
lichen Amtsstunden in der hiesigen Registratur eingese⸗
hen werden. Glogau, den 12. Januar 1849. Königliches Ober⸗Landesgericht. I. (L. S.) Ciala.
Senat.
[47 b] Amsterdam⸗Rotterdamer Eisenbahn. Age, Das Comité ist dahin übereingekom⸗ men, die auswärtigen Actionaire in der am 28sten d. M. in Amsterdam stattfin⸗ denden General⸗-Versammlung mit mög⸗
Ulichst starker Stimmenzahl vertreten zu
2 SSlassen, und wird zu diesem Zwecke Be⸗ vollmächtigte aus seiner Mitte dahinsenden.
Es ist demnach wünschenswerth, daß die Besitzer der Actien solche, unter Zurückbehaltung der Cou⸗ ponsbogen, bis spätestens den 20sten d. M. entweder
bei dem hüligen Banquierhause Gebr. Arons, Beh⸗
renstraße Nr. 49,
oder dem Herrn S. Simonson, Leipzigerstr. Nr. 73, gegen Empfangs⸗Bescheinigung in möglichst großer An⸗ zahl einlief
IVom 15. Oktober ab tägliche Ab⸗ . fahrten der Personenzüge en nach Deutz 7 Uhr 30 Min. Morgens
₰
im Anschluß an den um 7 Uhr von Hannover ein⸗ treffenden Zug. “
von inven nach Deutz 12 Uhr 15 Min. Vorm. im Anschluß an den um 11 Uhr 15 Min. von Ber⸗ lin, Dresden, Leipzig, Braunschweig, Bremen, Uelzen, Hildesheim und Hannover eintreffenden Zug.
Ungarische Central⸗Eisenbahn. 115 b1 10te Einzahlung.
1 Von der Dirertion Mö2-D der Ungarischen Cen⸗ tral⸗Eisenb ahn sind wir beauftragt, die 10te Sund letzte Raten⸗ zahlung auf die Actien dieser Bahn mit 10 % S5 A oder 25 Fl. D abzüglich d. Zinsen 4½ 0 also mit 20 ½ Fl.
anzunehmen und darüber zu quittiren. Wir ersuchen demnach die Inhaber,
9 und auf jed dem Behufe bei uns einzureichen nnn, Cyesen, und
20 ½ Fl. zu zahlen, nebst ¼ % Agentu 8 ins Jan. bis incl. 1. Febr.,
. 89 Fr. bis ne. 23. Rir,.., 1 ale Praäkinsio⸗Teimin. Die noch nicht abgehobenen Zinsen auf die bereits bei 1n vorigen Jahre geleistete 10te Rate können leichf Uls bis zum 25. März a. c. gegen Präsen⸗ - Actien in Empfang genommen werden.
Berlin, den 13. Januar 1849.
Hirschfeld & W olff, Linden Nr. 27,
ihre Actien zu e derselben
in allen Theilen der Monarchie
8
Das Abonnement etraͤgt: 2 Athlr. für ½ Jahr.
4 Athlr. ⸗ 4 83
8 Athlr. ⸗1 Jahr.
ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2½ SIr berech
8 717
Amtlicher Pheil.
Deutschland.
Bundes⸗Angelegenheiten. f ü schen Siaaee eganh Dusch. “ 19e⸗ —
Bayern. München. Abgeordneten⸗Kammer: Aufn “ i rung von Scheurl's über die deutsche Frage ins Protor ü⸗ 88b Erklä⸗ nisse der Bierbrauer; Fassung der Adresse auf die “ krisis. — Anspach. Verhandlungen der General⸗Synode. ban
Sachsen. Dresden. Kammer⸗Verhandlungen.
Hannover. Hannover. Kammer⸗Verhandlungen.
Nassaun. Wiesbaden. Verhandlungen der Deputirten⸗Kammer
Anhalt⸗Cöthen. Cöthen. Landtags⸗Verhandlungen.
Braunschweig. Braunschweig. Entwurf der neuen Gerichts⸗Ver⸗ fassung und Straäfprozeß⸗Ordnung.
Frankfurt. Frankfurt a. M. Militairische Sicherheitsmaßregeln.
usland.
Frankreich. National⸗Versammlung. Beschluß in Betreff der Militairärzte. — Das Wahlgesetz. — Paris. Ball im Elpsée Bourbon und diplomatische Designirungen. — ahlcomités. — Beamtenwechsel. — Polizeiliche Maßregeln. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Hofnachrichten. — Par⸗ ““ — Palmerston's Politik. — Cabrera. — Ver⸗ mischtes.
Rußland und Polen. St. Petersburg. Kaiserliche Vorschrift in Bezug auf die diesjährigen Ausgaben.
Belgien. Brüssel. Diplomatische Audienzen und Durchreise Colloredo's.
Italien. Rom. Truppenbewegungen. — Einsetzung der Republik. — Eröffnungsrede in der konstituirenden Versammlung. — Florenz. Ver⸗ haftungen und beabsichtigte Neuwahlen nach allgemeinem Stimmrecht.
Spanien. Madrid. Verordnung über Schiffsabgaben für Leu
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Charlottenburg, den 19. Februar. 8
„Se. Majestät der König und das ganze Königliche Haus sind
durch die heute eingetroffene Nachricht von dem Ableben Sr. Königl.
Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm Waldemar von Preußen in tiefe Betrübniß versetzt worden.
Se. Königl. Hoheit war seit mehreren Monaten in Münster, wohin die militairische Dienstpflicht Höchstdenselben als Commandeur der 13ten Kavallerie⸗Brigade geführt hatte, an einem rheumatischen Fieber erkrankt, in dessen Folge sich eine Entzündung des Psoas⸗ Muskels ausbildete, die sich aller ärztlichen Hülfe ungeachtet zu einem zerstörenden Absceß steigerte, bis am Sonnabend, den 17ten d. M., Nachmittags gegen 4 Uhr, der Tod sanst erfolgte, dem Er standhaft und in christlicher Fassung entgegensah.
Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm, Vater des hinge⸗ schiedenen Prinzen, weilte seit Monaten in unausgesetzter väterlicher Sorgfalt und Liebe am Krankenbette und war, wie auch Se. König⸗ liche Hoheit Prinz Adalbert, der Bruder des Entschlafenen, beim Tode gegenwärtig.
Der hochselige Prinz war am 2. August 1817 geboren und ist folglich in der Blüthe der Lebensjahre vom Tode ereilt worden.
Ein reines Herz, der edelste Sinn und ein hohes Pflichtgefühl verband der verewigte Prinz mit der größten Anspruchslosigkeit, und als vor einigen Jahren ehrenwerthe Wißbegierde Ihn nach Indien führte, hatte Er Gelegenheit, bei einem Kampfe gegen die Sikhs in den Schlachten von Mudki, Ferozpur und Sobraon Sich durch Be⸗
sonnenheit und Tapferkeit so auszuzeichnen, daß Ihm ein ehrenvolles Andenken bei Seinen Mitkämpfern in der englischen Armee gesichert bleibt.
Der Todesfall wird daher um so schmerzlicher empfunden, weil der hingeschiedene Prinz, wenn es Ihm vergönnt gewesen wäre, die militairische Laufbahn fortzusetzen, dem Staate noch lange und er—⸗ sprießliche Dienste zu leisten versprach.
Der Notar von Franz zu Aachen ist vom 1. März d. J. ab zum Notar für den Friedensgerichts⸗Bezirk Siegburg, im Landge⸗ richts-Bezirke Köln, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Siegburg, bestellt; und
Der Justiz⸗Kommissarius Weber von dem Ober⸗Landesgerichte zu Magdeburg an das Land⸗ und Stadtgericht daselbst versetzt worden.
Wekanntmachung.
Diejenigen Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem ersten diesjährigen Termine die Vorprüfung als Staats⸗Baumeister oder Bau⸗Inspektoren oder bis zum Oktober d. J. die mündliche Prüfung als Privat⸗Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit auf⸗ gefordert, vor dem 15. März c. sich schriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Weitere eröffnet und den Letzteren der Ter⸗ min zu ihrer Prüfung in den Natur⸗Wissenschaften angesetzt werden wird.
Meldungen, die nach dem 15. März c. eingehen, können nicht mehr berücksichtigt werden.
Berlin, den 15. Februar 1849.
Königliche Ober⸗Bau⸗Deputation.
Uichtamtlicher Theil. Deutschland.
Bundes -Angelegenheiten. 8
Frankfurt a. M., 18. Febr. (O. P. A. Z.) Der badisch Staats⸗Minister von Dusch, welcher schon in voriger Woche hier
7
anwesend war, ist vorgestern wieder von Karlsruhe hier eingetroffen,
Mittwoch den 21.
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Derselbe soll die Erklärung der Großherzoglichen Regierung über die Verfassungsbeschlüsse erster Lesung hierher gebracht haben. SHeute ist folgendes Bülletin über das Befinden Sr. Kaiserlichen Hoheit des Erzherzog⸗Reichsverwesers ausgegeben worden:
„Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog⸗Reichsverweser haben ver⸗ gangene Nacht, seltener vom Husten unterbrochen, ruhig und er⸗ quickend geschlafen. Der hohe Patient fühlt sich heute gestärkter, die Besserung schreitet allmälig vorwärts.
Frankfurt, den 18. Februar 1849.
Dr. Taubes, Kaiserlicher Rath.“
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8 München, 14. Febr. (N. Mün ch. Ztg. und G öffentliche Sitzung der Kammer der Abge⸗ 92 1 räsident Freiherr von Lerchenfeld eröffnete dieselbe um 9 ¾ Uhr. Am Ministertische besinden sich die Ministerial⸗Rä S en sich die 2 linisterial⸗Räthe 8zoed, Dr. Aschenbrenner, von Wanner und Hänlein D Gallerieen und Tribünen sind heute eiwas we 8 ö“ 3 1 8 heute eiw. niger gefüllt, als in den früheren Sitzungen. Nach Verlesunc “ 84 1 “ sung des Protokolls der vorigen Sitzung erklärt Herr von Scheurl, daß er in demselben die Ver⸗ wahrung vermisse, welche er gegen die Zustimmung zu der Erklärun des Herrn Dr. Müller in Betreff der deutschen 1“ gesprochen habe. Er verlangt nachträgliche Aufnahme derseiben ins Protokoll. Herr Dr. Müller: Er wisse nicht, ob die Kartnieher die damalige Aeußerung des Herrn von Scheurl als eine Verwahrung“ annehmen könne. Von einer solchen erinnere er sich nicht etwas ver⸗ nommen zu haben. Herr von Scheurl's Aeußerung habe er sich recht erinnere, nur dahin gelautet, daß derselbe seine (des Müller) Erklärung nicht in allen einzelnen Punkten unter⸗ schreiben könne. Er bitte den Herrn Präsidenten die Aeuße⸗ rung des Herrn von Scheurl noch einmal zu verlesen, damit sich die Sache bestimmt herausstelle. Der Präsident: Die stenographi⸗ schen Aufzeichnungen werden sogleich zur Hand sein, um dies thun zu können. Inzwischen zeige er der Kammer an, daß der Herr Ab⸗ geordnete Herrmann von Weiden (Oberpfalz) eingetroffen und an⸗ wesend sei. Er fordert denselben zur Leistung des vorgeschriebenen Eides auf, welchen dieser ablegt mit den Worten: „Ich schwöre!“ Der Abgeordnete hat seinen Platz im Centrum genommen. Der Präsident verliest sofort aus den stenographischen Aufzeichnungen die vorerwähnte Aeußerung des Herrn von Scheurl, in welcher allerdings das Wort „Verwahrung“ nicht vorkömmt, aber insbesondere gesagt ist, daß er dem Punkte in der Erklärung des Herrn Dr. Müller, als sollten im Falle des Ausscheidens der österreichischen Abgeordne⸗ ten aus der National⸗Versammlung zu Frankfurt unter allen Um⸗ ständen die Beschlüsse derselben nicht mehr als gültig an⸗ erkannt und sofort auch die bayerischen Abgeordneten zum Ausscheiden aus derselben aufgefordert werden, sich nicht an⸗ schließen könne. Er (Herr von Scheurh) habe vielmehr das Ver⸗ trauen zu der National⸗Versammlung, daß sie keine Beschlüsse fassen werde, welche zum Ausscheiden der österreichischen Abgeordneten füh⸗ ren könnten. Herr Kolb (von Speyer): Die Aeußerung des Herrn von Scheurl stimme so ziemlich mit dem überein, was auch er und, wie er glaube, Alle, die seiner damaligen Erklärung sich anschlossen, sagen wollten. Man wollte nicht ausdrücklich alle Punkte der Erklä⸗ rung des Herrn Dr. Müller sich aneignen. Allgemein sprach man sich mit demselben gegen ein preußisches Kaiserthum, gegen ein Ver⸗ drängen der österreichischen Abgeordneten aus der National⸗Versamm⸗ lung, gegen eine Lostrennung Hesterreichs von Deutschland aus. Den in der Erklärung des Herrn Dr. Müller gleichfalls angeregten Punkt des Austritts aller bayerischen Abgeordneten aus der National⸗Ver⸗ sammlung bei Eintritt des angedeuteten Falles habe er (der Redner) damals absichtlich nicht erwähnt, weil die Entscheidung darüber erst von der eventuellen Gestaltung der Dinge abhänge. Herr Dr. Müller besteht mit Hinweisung auf den verlesenen Wortlaut der Erklärung des Herrn von Scheurl darauf, daß von einer „Verwahrung“ im Protokoll keine Rede sein könne. Herr von Scheurl: Wenn mau blos Anstoß nehme an dem Wort „Verwahrung“, so wolle er dasselbe fallen lassen und nur auf voll⸗ ständiger Aufnahme seiner Erklärung ins Protokoll bestehen. Herr Stockinger: Er und alle seine Freunde seien mit dem, was Herr Kolb gesagt, einverstanden. Die Kammer beschließt endlich, dem zuletzt von Herrn von Scheurl geäußerten Wunsche zu ent⸗ sprechen. Eine umfassende Bittvorstellung des Gewerbe⸗Vereins der bürgerlichen Bierbrauer in München, das Verhältniß der Bierbrauer zum Publikum und zu den Wirthen betreffend, wird von Graf Heg⸗ nenberg vorläufig kurz befürwortet: Es sei mehr als auffallend, daß seit dem Jahre 1842 das Eigenthum und seit 1844 auch die Personen einer ganzen Corporation völlig rechtlos geworden seien. Man habe sich gegen den Tarif aufgelehnt, der durch die Verwal⸗ tungs⸗Behörden nach Maßgabe des Gesetzes gehandhabt werde, also außer dem Einflusse der Brauer liege. Man müsse endlich daran denken, daß die Bierbrauerei von einem Gewerbe in einen Fabricationszweig übergegangen sei. Der jetzige Zustand sei un⸗ haltbar. Die Regierung habe durch ihre Unthätigkeit die Agitation gegen einen ganzen Stand genährt. Man habe dem Publikum be⸗ wiesen, daß es sich gesetzwidrig und gewaltthätig auflehnen dürfe; seit dem Jahre 1844 habe man der Anarchie Boden gewährt, und diese habe ihre schönen Früchte wiederholt und am schmählichsten am 18. Oktober in München gezeigt. Die Sache wird an den zuständi⸗ gen Ausschuß zur näheren Prüfung und Vortragserstattung verwiesen. Auf eine Anfrage des Abgeordneten Eckhard giebt der Präsident die bereits mitgetheilte Art und Weise bekannt, wie der König die persönliche Erscheinung der Adreß⸗Deputation abgelehnt habe und so⸗ fort die Adresse einfach nach Nymphenburg übersendet worden sei. — Abg. Hanitz wünscht, daß über die zahlreichen, alltäglich einlaufenden Adressen — er selbst sei heute im Begriffe, 70 zu Gunsten der Grundrechte an ihn gelangte Adressen in den Einlauf zu geben — von Seiten des sechsten Ausschusses berichtet oder mindestens wöchent⸗ lich eine übersichtliche Zusammenstellung bekannt gegeben werde. Nach einer kurzen Conversation über die Ausführbarkeit dieses Vorschlags wird eine entsprechende Zusage gegeben. — Abg. Eckhard dringt
Baäyern.
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darauf, daß endlich einmal die im Oktober bereits von der Synode in Speyer verlangte Lostrennung von dem Ober⸗Konsistorium ver⸗ wirklicht werde. Er spricht sich dabei tadelnd über die bisherige Verzögerung durch letzteres und namentlich über die „echt lutherische“ Weise aus, mit der die anspacher Synode jüngst die von Speyer angebotene Bruderhand schroff zurückgewiesen habe. — Die Sitzung wird schon um 11¼ Uhr geschlossen. Auf eine Anfrage äußert der Präsident Freiherr von Lerchenfeld, daß beim augenblicklichen Mange an Berathungsgegenständen die nächste Sitzung wohl erst heute über 8 Tage stattfinden werde. Folgendes ist die Fassung der Adresse auf die Thronrede, wie sie von der Majorität der Kommission nach dem Entwurf Stockinger' modifizirt wurde: „Königl. Majestät! Zum erstenmal naht sich Ew. Königl. Majestät eine aus dem neuen Wahlgesetz hervorgegangene Kammer, ehrfurchtsvoll dem Königlichen Ruf folgend, um Aufgaben von einer Größe und Wichtigkeit, wie sie noch keinem bayerischen Landtage gestellt waren, ihre hingebendste Thätigkeit zu widmen. Das von allen wahren Vaterlandsfreunden längst heiß ersehnte Ziel der Einigung Deutschlands auf dem Grund gleichmäßiger, wahre Volksfreiheit gewährleistender Einrichtungen in den einzelnen Staaten, und einer Gesammtverfassung, die alle deutschen Stämme ohne Aus⸗ nahme zu einem kräftigen, achtunggebietenden Bundesstaate unauf⸗ löslich verbinde, naht seiner Verwirklichung. Dieses hohe Ziel legt allen einzelnen Staaten die Pflicht auf, sich selbst dadurch zu stärken und zu befestigen, daß sie einen Theil ihrer bisherigen Rechte und Befugnisse zur Stärke und Macht des Gesammtvaterlandes aufgeben. Nur ein aufrichtiges, rückhaltloses Eingehen auf den neu erwachten Zeitgeist, welcher alle Schichten der bürgerlichen Gesellschaft durch⸗ dringt, nur bereitwillige Unterordnung unter die Beschlüsse der kon stituirenden National⸗Versammlung und der Centralgewalt vermag die Mittel zu gewähren, dauernde Ruhe und nachhaltigen Wohlstand dem deutschen Volke zu sichern. Die Kammer der Abgeordneten e kennt daher auch insbesondere die Gesetzeskraft, sowohl der deutschen Grundrechte, als des geringsten Maßes der Freiheiten und Recht die allen Deutschen ohne Ausnahme gehören, wie auch der allgemei nen Wechsel⸗Ordnung, und sieht der örtlichen Verkündigung derselben durch die gesetzlichen Organe entgegen. Wir begrüßen die angekün⸗ digten Verbesserungen und Reformen in der Gesetzgebung, Be steuerung, Staats-Verwaltung und Gerechtigkeitspflege, welche die fortgeschrittene Wissenschaft und der in Folge der März⸗ tage veränderte Zustand der Gesellschaft nothwendig machen, halten
aber auch die weitere organische Ausbildung und Durchführung der Grundrechte, wie die Umgestaltung der Verfassung, im wohlverstan denen Interesse des Volks, dem wir weise Rechnung tragen werden, indem wir eben so wenig die Wichtigkeit des jüngsten Landtags ver⸗ kennen, als wir überzeugt sind, daß dessen Ergebnisse den gerechten Forderungen des Volks noch nicht genügen. Nur eine Volksvertre⸗ tung, die in ihrer Gesammtheit aus der freien Wahl des Volks her⸗ vorgegangen, mit der Krone das Recht der unbedingten Initiative theilt, wird den erhabenen Zweck erfüllen, gemeinsam mit ihr das Wohl des Staats zu berathen, und die zweckdienlichsten Mittel, die dazu führen, aufzufinden und zu beschließen. Von der öffentlichen Meinung getragen, wird sie mit Ruhe und Besonnenheit, aber auch mit Kraft und Entschiedenheit die Errungenschaften der Neuzeit gegen jede Anarchie, gegen jeden Angriff, von wo er auch ma vertheidigen, die Herrschaft der Gesetze schützen und der Krone 8 Stütze gewähren, auf die sie mit Sicherheit rechnen kann: denn von den Stürmen der Zeit wurden die Lande am wenigsten berührt in denen freisinnige Institutionen und volksthümliche Gesetze den Sinn für gesetzliche Ordnung im Volk geweckt und befestigt hatten Als nothwendiges äußeres Kennzeichen des constitutionellen Prinz ps das Ew. Königl. Majestät gleich uns in voller Wahrheit festhalten wol⸗ len, betrachten wir vor Allem ein verantwortliches und auf das Volks⸗ vertrauen sich gründendes wahres Gesammtministerium ais ausschließ⸗ liches Organ der Regierung. Wir erachten für unerläßlich die Durch⸗ führung des Repräsentativ⸗Systems durch alle Stufen des Staats⸗ Organismus, damit auch wir dem hohen Ziele jedes freiheitslieben⸗ den gebildeten Volks, dem Ziel der Selbstregierung immer näher kommen. „Eiine freie Gemeinde⸗ und Kreisverfassung, entfesselt von jeder lästigen und hemmenden Bevormundung und dem Unsegen un⸗ mäßiger Beamtenherrschaft, wird den Gemeinden gestatten, die sitt⸗ liche und bürgerliche Ordnung zu schützen; sie wird ihre v am Gemeinsamen und Vaterländischen erhöhen. Das für Bayern so vorzüglich wichtige Interesse der Landwirthschaft, der Zustand des Handels und der Industrie, der gesunkene Wohlstand des eigentlichen Gewerbestandes, so wie die Lage der arbeitenden Klassen erheischen die sorgfältigste und weiseste Berücksichtigung; ein entschiedenes Be⸗ dürfniß ist möglichst baldige Vollendung der Hauptlinien unserer —“ senbahnen, kräftiger Schutz der deutschen Arbeit, Anbahnung neuer Wege für ihren Absatz und eine durchgreifende Verbesserung der gewerblichen Einrichtungen, mit Zugrundlegung des über⸗ all so heilsam wirkenden Prinzips der Selbstvertretung. Das zugesicherte Gesetz über die allgemeine Landesbewaff⸗ nung ist eine Anforderung nicht nur der Nützlichkeit, sondern auch der Nothwendigkeit, um so mehr, als durch deren volksthümliche Organisation, eine Verminderung des stehenden Heeres und folgeweise Erleichterung der Staatslasten erreicht werden würde. Die Abgeord⸗ neten müßten glauben, die Pflicht rückhaltloser Offenheit gegen Re⸗ gierung und Volk zu versäumen, würden sie nicht auf Verminderung der Abgaben, Einführung eines den Kräften der Einzelnen entspre⸗ chenden Steuersystems und durchgreifende Reform auf legislativem Wege im Erziehungs⸗ und Unterrichtswesen in allen seinen Gliede⸗ rungen und Abstufungen ihr Augenmerk richten. Das durch diese großen Anforderungen bedrohte Gleichgewicht zwischen den Einnah⸗ men und Ausgaben des Staats wird nur durch die strengste Sparsamkeit m Staatshaushalt aufrecht erhalten werden können, besonders dadurch, daß überflüssige Institute, wozu sie auch den Staatsrath in seiner jetzigen Gestalt rechnet, beseitigt, die Verwaltung möglichst verein⸗ facht, so wie alle zu hohen Bezüge aus der Staatskasse vermindert und auf das gehörige Maß zurückgeführt werden. Ew. Königlichen