310
““ 8 8 „ . 7 4 ug der bekannten Beschlüsse, die im vorigen Sommer über das berhacmaä sce Reich in Turin, Lombardei und im Venetianischen ge⸗ faßt wurden, spricht sie sich über das oberitalienische Reich dahin aus:
311
“ — 2 —
bürgerliches Fürstenthum; wir sind nicht zufrieden mit einer halben Unabhängigkeit, wir wollen sie ganz, vollendet, bewacht vom schützen⸗
Sonntag, 25. Febr. Im Opernhause. 28ste Abonnements Vorstellung: Der Maurer, Oper in 3 Abtheil., Musik von Auber. Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, von
Musik von Pugny. (Frl. M. Taglioni wird hierin vor
den italienischen Reich; wir wollen endlich die
diese Verbindung in sich darstellt und vertritt. ins Leben zu führen, schlugen wir verschiedene terhandelten zunächst mit Florenz und Rom, um rative Constituante mit diesen beiden ing Alles so ziemlich nach unseren 2b gut, da ertönte der Ruf
Berufung der toskanischen, und von wir die mit beiden Ländern wegen der ge
begonnenen Unterhandlungen abbrechen zu von denen wir uns dabei leiten ließen, waren
konnten den neuen Constituant
Wünschen,
ohne unser Programm gege schen. Die von uns vorge tiv; die von Toscana und destens sein. ten und ihre inneren
Staaten zu ver
uaschen ree sheaenbia an meinsamen müssen.
wichtig genug. en von Mittel⸗Italien nicht beistimmen, en ein ganz entgegengesetztes zu vertau⸗ schlagene Versammlung ist streng födera⸗ Rom sind politisch oder können es min⸗ Die eine läßt die Autonomie der verschiedenen Staa⸗ Einrichtungen unversehrt; die anderen sind vom
Um diese
Wege ein.
uns über
einigen; an unsere Hoffnungen
brüderliche Verbindung
aller Staaten der Halbinsel und einen italienischen Reichstag, welcher
Gedanken Wir un⸗ die föde⸗ fangs
Constituante, die
glaubten
Conföderation Die Gründe,
Wir
er unsere Constituante mit denen von Rom und
Anfang an ö diese Einrichtungen zu ändern, sogar umzu⸗
werfen. Es ist daher unser Florenz unverträglich. Sie ist es um
so mehr, da letztere den Cha⸗
rakter ihrer eifrigsten Betreiber anzunehmen drohen, welche Anhänger der absoluten Staatseinheit und der Republik sind, und da eine Theil⸗ nahme an ihnen eine offene Verletzung unserer Verbindlichkeiten gegen die Völker und Parlamente Ober⸗Italiens wäre.“ Hier geht die Erklä⸗
rung weitläufig auf die Verhältnisse Ober⸗Italiens ein, un
id unter Wie⸗
„Vorgreifend dieses oberitali die größte Stütze der gemein
italienische Reich zu vernichten, welches als samen Unabhängigkeit sich erheben soll,
wäre nicht blos ein Vergehen, sondern ein schändliches Verbrechen.“ Im weiteren Verlauf erklärt dann das Programm: das Ministerium derwerfe die italienische Constituante Roms nicht völlig; wenn es für jetzt nicht an ihr theilnehmen könne, so wünsche es dringend, daß sie zu weisen und gemäßigten Ideen zurückkehre, und so wie das ge⸗
schaftshand reichen, denn dann werde die
vom Ministerium gewünschte föderative
Das Ministerium hat den „Repräsentanten des
schehe, werde es dem Kongreß Mittel⸗Italiens eine ehrliche Freund⸗
Constituante Roms eben die Constituante sein.
römischen Volks
bei der turiner Regierung“, Pinto und Spini, ihre Pässe zugeschickt. Turin, 15. Febr. (Französ. Bl.)
nischem Boden) zieht sich ein star
jedem Anmarsche der Oesterreicher
setzen. Rom, 10. Febr.
Exekutivkommission zur Regierung des den Bürgern Armellini, Saliceti und König
Sonnabend, 24. Febr. Im
Der alte Magister, Badekuren, Lustspiel in 1
Vorstellung. T nedix. Hierauf: Anfang halb 7 Uhr.
(Französ. Bl.) Landes Matteo Montechi besteht. liche Schauspiele.
Schauspielhause. 30ͤte Abonnements⸗ Schauspiel in 3 Abth., von R. Be⸗
Bei Empoli (auf toska⸗
kes Armee⸗Corps zusammen, um sich
gegen Mittel⸗ Italien zu wider⸗
Die Constituante hat eine
eingesetzt, welche aus
Akt, von G. zu Putlitz.
P. Taglioni.
ihrer Ürlaubsreise zum letzten
Im Schauspielhause.
Karlsschüler, Schauspiel in 5 Abth., Im Schauspielhause.
7 Uhr. 1 Montag, 26. Febr. Vorstellung.
nal⸗Lustspiel in 5 Akten, von Ch.
7 Uhr.
Sonnabend, 24. Febr.
erstenmale: II Flauto magico.
male auftreten.) Zlste Abonnements⸗Vorstellung. von H. Laube.
Zum erstenmale wiederholt:
Birch⸗Pfeiffer.
Anfang 6 Uhr.
Die Anfang halb 32ste Abonnements⸗
Francis Johnston, Origi⸗ Anfang halb
Königsstädtisches Theater. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum Oper in Mit dem italienischen Texte und den Original⸗Recitativen.
2 Akten, von Mozart. Die
neuen Kostüme nach den Figurin⸗Bildern der ersten Aufführung der Zauberflöte im Jahre 1791 bei der italienischen Oper zu Wien. Die vorkommenden neuen Decorationen sind vom Decorationsmaler Herrn Schwedler. Die Maschinerieen vom Theatermeister Herrn
Brandt. Sonntag, 25. Febr.
Großes phantastisches Zau (12 Tableaux), von Ed. Stiegmann. (Italienische Opern⸗
lungen. und arrangirt von Montag, 26. Febr.
erstenmale wiederholt: II
—.—
Zum 61 stenmale: berspiel G von W. Friedrich.
mit
Die Töchter Lucifer's. in 5 Abthei⸗ Musik komponirt
Vorstellung.)
Gesang
Zum
Flauto magico.
18
Sani weor KHörse vom 23 5 rĩ A᷑a r.
Wechsel-Course.
Kurs
2 ht. Kurz
2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt
250 FI. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 Lst.
. 300 Fr. 150 Pl. 150 Fl. 100 Thlv.
100 Thlr.
100 Pl. 100 SRbl.
Amsterdaenu. ö do. Hamburlg
Mbeeeeeeeen
ererreeeemaan üereeeeeeee
Geeeemen
Wien 1n 20 KXr... Augsburrg .
Breslaaua
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fusa.. Frankfurt a. M. südd. W..
2 Mt. 2 Mt.
.à22b7—2⸗„
3 wochen
—
151
8 Tage —
Brief.
150 ¾ 6 25 ½ 818G 90 102 ½
Geld. 142 ½ 142 ½
6 21½ 81½ 90¾
101¾ 99 ½ 994 99 ⁄2
56 26,56 22
105 ¼
Iländische Fonds
Petersburureg .
geld-Course.
Pfandhrie , Kommunal Papiere vnd
Geld. Geui.
— 101 ⅔ pPomm. Pfdbr. 79 ¾¼ à Kur- u. Nm. do. 98⅔ 100 ½ Schlessehe do.
Zf. Brief.
Preufs. Freiw. Anl 5 St. Schuld-Sch. 3 ½ — Seeh. Präm. Sch. — 99 K. u. Nm. Schuldv. 3 ⅔8 — Derl. Stadt-Obl. 5 do. do. 3 ⅔ feecsn Westpr. PFfandbr. 3 ½⅔ — Groszh. Posen do. 96 81 ¼
do. do. 3 ½ 90 ¾
85 ¼ [Fnedrichad'or. à 86, And. Goldm. à 5th.
Disconto.
92
1
do. ELt. B. gar. do. 3 ½ Pr. Bk-Anth.-Sch — 88 ¼
13 1 12½
(7if. Brief. deld. Gem.
8 3%
1118 *-
mnn AH Ss
—
Ostpr. Pfandbr. 3 ½⅔ Ausländische Fonds.
Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Aul. Holl. 2 ½ ℳ Int.
Kurh. Pr. O. 40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.
Russ-Hamb. Cert. do- beiHope. 4. S. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4-A. do. do. 5. A. 4 do. v. Rthscb. Lst. 5 107 ½ 10 do. Poln. SchatzO. 4 71 ⅔ do. doe. Cert. L. A. 5 84 ¾
10. d0.L. B. 200 Fl. — pol a. Pfdbr. a. C. 4
—
91 74½
Eisenbahn-Actlen.
Stamm-Actien.
Kapital.
Der Reinertrag wird nacd erfoigter Dekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik 1ünhe
Die mit 3 ⅛ pCt. bez. Actien sind v.
tant gar
Börsen-Zias- Rechnung
Rein-Ertrag 1848.
Tages- durs
Prioritäls- Actien.
KMapital.
Sämmtliche Prioritäts-Actien we jährliche Verloosung 2 1 pCt.
rden durch amortiz
foss.
Cins
Tages --
Berl. Anhalt Lit. A B. do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt.. do. Leipziger. Halle-Thüringer.. Cölmn -Minden. do. Aachen Bonn-Cöln “ Düsseld. Elberfeld . Steele-Vohwinkel... Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A.... do. “ Cosecl-Oderberg Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl... Berg.-Märk. Stargard-Posen..B Brieg-Neisse Magdeb.-Wittenb..
Quittungs-Hogen. Aachen-Mastricht ...
Ausl. Actien.
Pesther. . . . .. .. 26 FI. Friedr. Wilh.-Nordb.
Schluss -Course von Cöln
6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,090,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000
10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000
2,750,000
18,000,000 8,000,000
—
EINe.
2==gn
Mö“
Minden 78 ¾ n
Berl.-Anbalt.... do. Hamburg. do. II. Serie do Potsd.-Magd... do. do. do. Stettiner
Magdeb.-Leipziger..
Halle- Thüringer...
Cöln-Minden
Rhein. v. Staat gar..
do. 1. Prioritat.... do. Stamm-Prior..
Düsseldorf-Elberfeld.
Niederschl. Märkisch.
do. III. Serie. FZweigbahn do. do.
Oberschlesische..
Krakau-Oberschl....
Cosel-Oderberg
Steele-Vohwinkel...
do. do. II. Serie...
Breslau-Freiburg..
Ausl. Stamm-Act.
Leipzig-Dresden.. I. udw.-Bexbach 24 Fl. Kiel -Altona Sp. Amsterd. Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.
1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 1,217,000 2,457,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000
4,500,000 8,525,000 2,050,000 6,500,000 4,300,009
8 HEG& RSvS —
Börsen- Zinsen.
7
28g⸗
88 ¼ B.
93 ½ B
88 B.
84 B.
95 B 8 102 ¾ 6
85 ½ bz u B 86 ¼ 6. 86 bz. 9 ½ B. 94½ B.
80 6.
von Preussischen Bank-Antheilen 88 ¼ b⸗ . 6
Die Stimmung an der
niedriger als gestern. Staats-Schuldscheine hielten sich 80 Gld.,
Sörse pleibt siau, und mit Ausnahme von Bank-Antheilen, die etwas höher bezahlt w urden, 5proz. Anleihe hingegen von 101 ¾ auf 100 gewichen.
blieben die Notirungen von Fonds und Eisenbahn-Actien bei trägem Geschäff
Auswärtige Börsen.
090)
Breslau, 22. Febr.
Friedrichsd'or 113½ Gld. Louisd'or 112 Br.
93 ¾ bez. u. Br. Oesterr. Banknoten 91 bez. u. Gld.
80 ½2 bez. Seehandlungs⸗Prämienscheine
do. 3 ½proz. 82 ¼ Br
Polnische Pfandbriefe alte 4proz. 92 ½ Gld., do. neue 4proz. do. Partialloose a 300 Fl. 102 Gld., 75 Br., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 13 ½ Br.
91 ½ Gld., nische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 72 ½ Gld.
Actien. Oberschles. Litt. A. u. Lit. B. Schweidnitz⸗Freiburg. 85 Br. Prior. 98 ¾ Br., do. Ser. III. 95 ½ Br. 35 ¾ Br. Krakau⸗Oberschles. 38 Br.
bahn 37 ⁄2 Gld. Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 142 ¾ Br. Hamburg a vista 151 ½2 Br. do. 2 M. 150 Gld. London 1 L. St. 3 M. 6. 25 Berlin a vista 100 ¼ Br. do. 2 M. 99 ¼½ Gld. Wien 2 M. 90 ¼ Br. Wien, 20. Febr. 44 ½. Gloggn. 94½ — 95. Mailand 64 — 64 ½.
66 ½ — 67. We 1 Amsterdam 156 ¼ Br. 8 G. d ris 133 ¾ Br., 133 ½. Die Börse,
Coursen um.
Leipzig, 22. Febr. L. Dr. Part. Oblig. 97 ¾ 0
Zlb. Leipz. Dr. C. A. 96 ½ Br. 96, Gg Sächs. Schles. 7421 Löbau⸗Zittau 15 Gld.
B. A. 141 ¾ Gld. Bayer. 78 ¾ Br., Chemnitz⸗Riesa 22 ½ Br. 167 ½ Br. Berl.⸗Anh. A. u. B. 78 Br. Deß. B. A. 103 ½ Br. Preuß. B. A. 90. Hamburg, 21. Febr. 3 proz. E. R. 103 ¼ Br., 103 G. Dän. Br., 10 ¾ G. Zproz. 22 Br., 1 ⅔ G.
“
78 ½ Gld.
Sächs.⸗Schles. (Dresd.⸗Görlitz) 76 Br.
2 Met. Z proz. 84 ½ — — ½. 2 proz. Anl. 34: 145 — 146. 39. †922 90. iorsbe 997 —99
Livorno 62 ½ — 62 ½.
Ham
93 ⅞ G.
wegen niedriger Notirung von ie 8 b 1 ari Stimmung; in fremden Valuten ging Mehreres
Br.
64 ½ Br., 64 ¾ G. Berl.⸗
Holl. und Kaiserl. Dukaten 96 ¾ Br. Poln. Papiergeld Staats⸗Schuldsch. 2 50 Rthlr. 99 ½ Br. Posen. Pfandbriefe 4proz. 96 ½ Gld., do. 3 ⁄proz. 81 ⁄à2 Gld. Schles. Pfandbriefe 3 ½proz. 90 ½2 bez. u. Gld., do. Lit. B. 4proz. 925 Gld.,
do. a 500 Fl. Russisch⸗ pol⸗
Breslau⸗ Niederschles. Märk. 72 Br., do. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) Neisse⸗Brieg Friedrich⸗Wilhelms⸗Nord⸗
Hamburg 165 ½ Br., 165 G. ’ -9 Sh 912
h. E. 79 wBr., 79⁄ G. Ardoins 40 ½G b. 54 Br., 53 ⅜ G
00 73
27 ½¼. Sardin. 28 G
bach 74 ⅛. 74 8.
herunter. 3proz. 50.
Pesth
in flauer zu etwas besseren
Leipz.
Sächs. 8
Br. 748 Gh. 1 agd.⸗Leipzi
Altona⸗Kiel 87 ½ 88 1
Span. 3 proz. 30, Amsterdam,
91 2ڈ,
2 ½proz. 38 ¼.
Hamb.⸗Bergedorf 67 lenburg 36 ¼ Br., 36 G. 8 Sowohl in Fonds als in Actien war es geschäftslos; die Preise ohne wesentliche Veränderung. Frankfurt a. M., 21. an heutiger Börse mehrere Einkäufe Cours erfuhr dennoch keine Besserung und blieb wie gestern. allen übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Actien⸗Gattungen war der Um⸗ satz höchst unbedentend; blieben jedoch zum Theil flauer und zum Theil ohne Veränderung. Oest. 5 proz. Met. 75 ½. Baden 50 Fl. L. 49 ¼. 49 ¼, 35 Fl. L. 28 ½. 288. Darmstadt 50 Fl. Poln. 300 Fl. L. Friedr. Wilhelms⸗Nordbahn 37 ½. 37 ⅛. Bex⸗ Köln⸗Minden 80. 79 ½. Einige starke Angebote, welche die rein drückten die Renten
28 ½. 28 ½. Span. 3proz. 22 . 500 Fl. L. 75 ⁄¼. 751.
Paris, 20. Febr. spekulative Natur der gestrigen Hausse bewiesen, 1 Die Actien der Bank und Bahnen sind dagegen gestiegen. 5proz. 81.85 (Anleihe 81. 70). do. Innere 21 ½. Der holl. Fonds⸗Markt war heute bei einigen Geschäften in Int., im Allgemeinen etwas flauer. fremden Fonds waren Span. ein wenig angenehmer. Uebrigen ist Nichts besonders zu bemerken.
Holl. Int. 50, 49 2%. 2, 11 ½⅞.
144. Span. Ard. 12 Stiegl. 82 %, .
Russen alte 101 ¼. Peru 35.
Br.
—,gàℳN1
704
20021 —2*
—
20. Febr.
Bank Actien 1195 Br., 1191 G. Kurhessen 28. , 25 Fl. 102 8 Vr. do.
Altona⸗Kiel 86 ½ Br., 86 G.
Febr.
In Zproz. span. fanden für fremde Rechnung statt, deren In
Ev
Nordb. 441 ¼.
Zproz. neue 59 ⅛, 59. Gr. Piecen 11 %,
Von
13⸗ 16*
Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 23. Februsr. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen nach Qualität 55—58 Rthlr. Roggen loco 26 ½ — 27 ½ Rthlr.
„ p. Frühjahr 82 pfd. 26 ¾ Rthlr. Br., „ Mai /Juni 27 ¼ a 27 Rthlr. Juni/ Juli 28 a 28 Rthlr.
Gerste, große, loco 22 — 24 Rthlr.
kleine 18 — 20 Rthlr.
26 ½ G.
Haser loco nach Qualität 14—16 Rthlr.
n öl
„ p. Frühjahr 48 pfd. 14 ¼ Rthlr. bez. u. Br loco 13 Rthlr. Br., 13 ½ bez. u. G.
Febr. 13 ½ Rihlr. Br., 1 Febr. /März 13 ½ Rthlr. Br., 13 ½ G.
87zbsbez.
Bank 1970.
Von den
Act. d. H. M.
Mai/ J
einöl leco 11
Febr.
Roggen 1 Gerste 1 Rthlr. 8 Pf., 9 Pf., auch 27 Sgr.
Zu Wasser: 10 Sgr.; Roggen 1 R. 9 Pf.; große Gerste 1 Gerste 1 Rthlr., auch
Coupons 8 F, Oesterr. Met. 5proz.
3 Pf., auch 1 Sgr.
17. 5 2 19. 5„ 5 20. 5) 5) 21. „ 5„ 22 5 5
4284*
Korn⸗Spiritus:
Berlin, den 22. Febru
Die Aeltesten
Druck und Verlag der Deckers
Juni / Juli 13. Juli /Aug. 13 ¾ Aug./ Sept. Sept. /Okt. 12 ½ Rthlr. Br., ¼ a 11 Rthlr.
„ Lieferung 10 ½ a 10¾ Rthlr. 8 G a 15 ½ Rthlr. bez.
März 15 ¼ En 9 t 16 Mai / Juni 16 ¾ Juni/Juli 17¾ Rthlr. Br.
9 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. Pfez rtfen 1 Fzee wag en 21. 1 6 Rthlr., auch 5 Rthlr. 5 Sgr.; der Cent⸗
Stroh 5 Das Schock Stroh Sorte auch 15 Sgr.
ner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere 1 Kartofsel⸗Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auch 12 Sgr. 6 Pf.;
Die Preise von Karto 16. Februar 1849 14 ¾
uni
Spiritus loco ohne Faß 15
üböl März /April 13 Rthlr. bez. u. Br., 13 ¾ G.
do. do.
Rthlr. Br., 13 ½ G. Rthlr. Br., 13 ½1 G. 13 Rthlr. bez. u. Br.
492, 12
15 ½¼ Rthlr. bez.
auch
9 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 8 Sgr. PIZaeeh e nen 3 Rihlz.. Sgr. 3 Pf.,
1 Sgr. 3 Pf., auch Hafer 20 Sgr., auch Pf. (schlechte Sorte.)
thlr. 6 Rthlr.
7 Sgr.
14 ¼ 52
der
auch
22
6 Pf.; Hafer 2 20
2 Pf.
27 Sgr. 6 Pf.;
60
14 ⅔
b
b- ohne Geschäft. ar 1849. Kaufmannschaft von Berlin.
—ö
Rehlr. Hei. u. Bt. 15 aR Rthlr. Br., 15 ½ Rthlr. Br., 16 ¼
bz. u. G. G.
Marktpreise vom Getraide.
Berlin, den
Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. Rthlr. 5 Sgr.,
Februar.
15 Sgr., auch 2 Rthlr. 5 Sgr.; 1 Rthlr. 3 Sgr. 2 Pf.; große 28 Sgr. 9 Pf.; kleine Geiste 28 Sgr.
Sgr. 6 Pf., auch 19 Sgr.
15 Sgr., auch 2 Rthlr. auch 1 Rthlr. 3 Sgr. auch 1 Rthlr.; kleine 18 Sgr.
Februar.
Branntwein⸗Preise. ffel⸗Spiritus waren am Rthlr.
frei ins Haus geliefert p. 200 Quart a 54 ℳ oder 10,800 ℳ% nach Tralles. 8
chen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Beeilage
oöoffene Angriffe offen zu antworten dem Manne, den,
rium jener
Präsident
säumt, seine ten; die Registratur des Ministeriums des Innern müsse dieses nachweisen. Schon im Jahre 1846 habe man ihm vorgeworfen,
Herrmann,
sen
sitätsprofessoren
nung der übrigen stehe er ein.
und Harleß.
kalten Ziffertheorie auch den nationalökonomischen
Kreise von Freunden darauf gegeben, daß der treten werde. Freiherr Schenk von Stauffenberg und Fürst in dies bestätigen. (Sie thun es.) Unter solchen Verhältnissen habe er seine Ent⸗ lassung als Minister und seine Ernennung
v vie Geschichte des Indigenats (der Lola) zurückkommen. metzenweis 1 Sgr.
Beilage
zum Preußischen Staats-A
vzeiger.
JInhalt. HdHa München. Kammer⸗Verhandlungen.
8 Wissenschaft und Kunst. Zur Literatur des vaterländischen Kriegsrechtes.
Nichtamtlicher Theil Deutschland.
Buayern. München, 17. Febr. (Nürnb. Korr.) Sitzung der Kammer der Reichsräthe. Nachdem der Einlauf verlesen war, verlangt Frhr. von Zu⸗Rhein das Wort: Seine Ehre und die seiner Kollegen im Ministerium sei in der 4ten und 7ten Sitzung der Kammer der Abge⸗ ordneten (von Herrn von Abel) angegriffen worden; er müsse darauf ant⸗ worten, und verwahre sich im voraus dagegen, als wolle er die hier anwe⸗ senden Kollegen des Herrn von Abel angreifen. Hier sei der Platz, gegen er nicht erst jetzt als gefallene Größe, sondern auch als seinen vorgesetzten Minister offen bekämpft habe. Vor Allem verwahre er sich dagegen, als ob unter seinem Ministe⸗ Einfluß sich zwischen Krone und Minister gestellt habe, das Land gerichtet. Er und setne Kollegen hätten
Memorandum veröffentlicht, aber daß sie darum ge⸗ das könne Herr von Abel doch nicht folgern. Wie seine von Niemand bezweifelte persönliche Ehrenhaftigkeit
Bayern.
über den sreilich kein schwiegen, weit man
angegriffen habe, belegt er durch Verlesung eines französischen Zeitungs⸗
Artikels, worin er als Exekutor des Willens der Lola Montez u. s. f. be⸗ zeichnet wird. (Unter den anwesenden Reichsräthen befanden sich Prinz Luitpold und Herzog Marx; auch Reichsrath Heintz. Graf Bray nimmt Platz am Ministertische; er hat also seine Entlassung noch nicht.) Man schaue doch auf sein früheres Wirken als Reichsrath und Regierungs⸗ dent zurück, die Oeffentlichkeit möge ihn richten. In letzte⸗ Stellung zwar nur Vollzugs⸗Beamter, habe er doch nie ge⸗ Ansichten gegen die seines Ministers kräftig zu vertre⸗
rer
1 in 8. er strebe nach einem Portefeuille, und dieses Gerücht wurde dadurch genährt, daß er sich auf die Seite derer, seiner Ueberzeugung folgend, stellen mußte, die Herrn von Abel bokämpften. Der Redner verliest hierauf einen Brief des Ministerial⸗Nath worin ihm, Namens des Königs, die Portefeuilles angeboten wurden, und seine Antwort hierauf, worin er abzulehnen sucht, weil ohne Verschulden die öffentliche Meinung gegen ihn, wie gegen einen blos Ehr⸗ geizigen, eingenommen sei. Statt einer Antwort auf die erhobenen Be⸗ denken erschien Dekret und Einberufung als Minister. Schnell hierher geeilt, wollte er mündlich dem Könige nochmals Vorstellungen ma⸗ chen, indessen erfuhr er hier von Freunden, wie man der Bildung eines Ministeriums Schwierigkeiten in den Weg legte, und um die⸗ nicht Vorschub zu leisten, nahm er mit blutendem Herzen — er verließ die glücklichsten Verhältnisse an, denn es war um so mehr Pflicht, als der König sein politisches Programm anerkannt hatte.
Ein Straßentumult bezeichnete den Antritt seines Amtes, Aufregung überall,
trotz inzwischen obwaltender schwerer Mißärndte übergab sein Ministerium das Amt in tiesster Ruhe. Ob daher die Verwaltung damals in Verwesung übergegangen (Aeußerung des Abgeordneten Dr. Greiner), möge Jeder selbst urtheilen. Er sei bereit, seine neunmonatliche Thätigkeit durch eine Denk⸗ schrift darzulegen und urkundlich zu unterstützen. Man habe ihm Eingriffe in das Gebiet der Kirche vorgeworfen; Spezialitäten fehlten, eben darum sei auch eine Vertheidigung nicht möglich. Er habe stets nur den Staat gegen Eingriffe bewahrt, das jus cavendi und summae inspectionis behauptet und geübt. Das erlaube und gebiete die Verfassung. Ein anderer Hauptsturm sei durch die Entfernung mehrerer hiesiger Univer⸗ gegen ihn heraufbeschworen worden. Allein Lassaulr wurde pensionirt, ehe der Redner hierherkam, Döllinger ohne sein Wissen, während er auf einer Badereise in Ostende war. Für die Entfer⸗ n Sie war ein Gebot der Politik, des Systems, nicht der Willkür, wie z. B. die der Professoren von der Pfordten d Die Universitäten wurden damals zu Gunsten der Lyceen und zum Nachtheil der Wissenschaft vernachlässigt. Als besten Beleg, was man eigentlich wollte, verliest er ein Ministerial⸗Schreiben vom Jahre 1842 an die Akademie, worin diese um einen katholischen Professor der Geognosie befragt wird. Dies rede besser als Folianten über das System. Wurum gerade die entfernten Professoren die Maßregel traf, welche das rechte Ver⸗ hältniß wiederherstellen sollte, dies werde die Denkschrift nachweisen. Die
Nachtheile des Studienplanes von 1838 erkennend, habe er einen neuen
entworfen, und wenn dieser die Königliche Sanction nicht erhielt, so treffe die Schuld des jetzigen interimistischen Zustandes nicht ihn. Da und in anderen Branchen habe er Vieles beabsichtigt und vor⸗ bereitet, was der ruhigeren Zeit nach dem Landtage vorbehalten werden wollte. Was seine Thätigkeit als Finanz⸗Minister betrifft, so hebt der Redner unter Vorbehalt weiterer Ausführung in seiner Denkschrift hervor, wie er für das Technische der Geschäftsführung der dankenswerthen Beihülfe von Ministerialbeamten bedurfte, aber auch allerwärts bedacht war, neben der Prinzipien Geltung zu Anlehen betreffend, giebt er Auftklärungen, wie — anfänglich von einer Zinserhö⸗ dann aber doch dar⸗
verschaffen. Das damalige er der König — obwohl selbst beiheiligt
hung für die älteren Gläubiger nichts wissen wollte,
auf einging, als er äußerte, als Reichsrath nicht für das Gesetz stimmen
zu können. Was seinen Rücktritt betreffe, so scien in der letzten Zeit seiner Amtirung Gerüchte gegangen, als solle Staatsrath Berks in das Ministerium treten. Seinen persöͤnlichen Ansichten folgend, habe er geglaubt, mit diesem Manne nicht zusammen dienen zu können, und habe sein Ehrenwort in einem er nicht mit Herrn Berks zusammen⸗ S Wallerstein könnten zum Präsidenten in Regensburg ob seinem Eintritte, seiner Thätigkeit oder was ihm zum Vorwurfe gereichen könnte. von Maurer: Auch er müsse die Angriffe, die der Abgeordnete Karl von Abel obne Noth ihnen hingeworfen, beantworten. Er bedauere diese Angriffe, nicht wegen seiner Person und Verwaltung, die dabei nur an Achtung gewinnen könnten, sondern nur wegen des Landes und des Ansehens der Krone. Gegen anonyme Schmähartikel — unter die er auch ein dickes Buch über Staat und Kirche rechne — habe er nicht geantwor⸗ tet, jetzt habe aber in der Kammer der Abgeordneten ein⸗ Auhänger der Partei, von der jene Schmähungen herrühren, gesprochen. Er müsse auf Herr von Abel⸗
in demselben aber gewiß Man wolle sei⸗
erhalten. Man möge urtheilen, seinem Abgange etwas anhänge,
habe nie vor dem Memorandum gecprochen, in einer Sprache, wie man nicht zu Königen spricht.
nem Ministerium in die Schuhe schieben, daß im J. 1848 sich Unruhen
Allein warum sind denn diese Uuruhen dann nicht unter unserer Verwaltung ausgebrochen? Offenbar, weil man mit diesem Sostemwechsel zufrieden war und wir das Mögliche gegen die herrschende Noth thaten. Herr von Maurer bittet, daß ihm gestattet werde, eine schriftliche und do⸗ kumentirte Beilage dem Protokoll anzulegen. Wird genehmigt.
Fürst Wallerstein: Er müsse bestätigen, was Herr von Zu⸗Rhein bezüglich des Ehrenworts gesagt. Er habe gehofft, die vollständige Dar⸗ legung seiner zweimaligen ministeriellen Thätigkeit vor dem Landtage vornehmen zu können. Die Benutzung der Ministerial⸗ vis ehh tur werde ihm aber erschwert. Man solle bedenken, daß die Beurtheilung von Staotsmännern verschieden sei, je nachdem ihnen eine öffentliche Meinung zur Seite stehe. Jetzt sei wohl nicht der Augenblick, ausführlich sich in solche Reproductionen verflossener Zeiten einzulassen. Eine ruhigere, weniger kritische Zeit hierfür werde kom⸗ men. Das aber müsse er bemerken, wenn man ihm vorwerfen würde, an der Märzerhebung Schuld zu sein, so würde sich obwohl
gezeigt.
nche
Auswüchse als der Erhebung selbst nachtheilig beklage — durch solchen Vor⸗ wurf geehrt fühlen. 8
Graf C. Seinsheim: Er müsse die Zumuthung zurückweisen, als ob das Memorandum eine Folge des Systemwechsels und nicht lediglich der Ueberzeugung gewesen. Was die angeblich unschickliche Sprache desselben betreffe, so sei dieselbe eine männliche, die nur durch die unverschuldete Ver⸗ öffentlichung einen anderen Charakter erhielt. Leider seien alle Voraussa⸗ gungen eingetroffen, seit durch die Indigenatsertheilung die Aufregung in das Volk eindrang. Man habe gegen die Ziffernwirthschaft gesprochen; aber in den Ziffern liege die unumstößlichste Wahrheit, und die Naturaleindie⸗ nungen dürfe man doch nicht vergessen.
Zu Rhein: Er habe nicht Seinsheim angreifen wollen, müsse anerkennen, daß dieser der Fiskalität entgegentrat.
Graf Arco⸗Valley hofft, daß solche Diskussionen nicht wieder kom⸗ men; behält sich Erwiederungen für die Budgetberathungen vor und bemerkt, daß in Erlangen, einer protestantischen Universität, ein katholischer Professor der Geburtshülfe angestellt worden sei. Er interpellirt sofort den deshalbe eingeladenen Minister des Aeußern wegen eines Artikels in der Deutschen Zeitung vom 8. Februar, dem er mehr, als er sonst gewohnt, Gewicht beilegen müsse. Es sei in demselben gesagt, daß Bavyern gegen ein deut⸗ sches Kaiserihum in St. James Verwahrung eingelegt habe, daß es die kleinen Staaten verschlucken wolle 2c. Darüber wünsche er Aufklärung. Auch möge sich über die Oberhauptsfrage diese Kammer eben so wie die zweite aussprechen.
8 Minister Graf Bray: Ich kann dem verehrten Redner vor mir nur Dank wissen, daß er mir Anlaß giebt, mich wegen Anschuldigungen auszu⸗ sprechen, welche in maßloser Weise gegen Baypern und seine Regierung vorgebracht wurden. Durch die rechtzeitige Mittheilung des Präsidiums bin ich im Stande, sogleich hierauf zu antworten, und weil ich glaube, daß dies nur mit der größten Offenheit geschehen müsse, so halte ich es sür das Beste, alles Dasjenige der hohen Kammer vorzulesen, was in den Akten des Ministeriums sich findet, Schriften, welche allerdings für die Oeffentlichkeit nicht bestimmt waren, welche aber immerhin an das Licht kommen können. Die Verwandluug Deutschlands in einen Einheits⸗ staat statt in einen Bundesstaat wird von vielen Seiten versucht. Die Meinung derjenigen, welche diesen Zweck verfolgen, ist überall verbreitet. Da nun hierbei vorzüglich Preußen ins Auge gefaßt wird und Preußen, wenn man diesen Zweck verfolgt, an die Spitze des sogenannten Klein⸗ Deutschlands gestellt würde, so möchte es vielleicht natürlich scheinen, den Hauptsitz dieser Meinung in Berlin zu suchen. Dem ist aber gewiß nicht so. Ich habe die Ueberzeugung, daß dort die Sache am klarsten und besten verstanden wird. Der hochherzige, edle König von Preußen hat sich auf das bestimmteste ausgesprochen, die Kaiserwürde nicht anzunehmen, wenn sie ihm nicht von allen Staaten im Einverständnisse mit den Fürsten Deutschlands angetragen würde. Diese Erklärung des Königs, obwohl sie nicht in offizieller Form an uns gelangt ist, an welcher wir zu zweifeln aber keinen Grund haben, hätte einem Könige gewiß zu jeder Zeit zur Ehre gereicht, und sein Name würde mit Dank genannt werden. Die König lich preußische Regierung hat sich aber gleichfalls in der Note vom 23. v. M. ganz bestimmt dahin ausgesprochen, daß Preußen in Deutsch land keine Stellung annehmen würde, welche ihm nicht von den Mitstaaten und den Mitfürsten angeboten wird, dann auch, daß es die Errichtung einer neuen Kaiserwürde nicht für nothwendig erachtet, um die Einheit und Eini⸗ gung Deutschlands herzustellen. Hierin liegt der Beweis, daß gerade in Preußen, in Berlin, nach dieser Richtung am Wenigsten gehandelt wird. Dies glaubte ich vorausstellen zu müssen, damit Alles in das rechte Licht trete. Da nun die viel verbreitete Ansicht, von der ich sprach, auch in London bekaunt wurde und man die englische Regierung zu veranlassen suchte, zu glauben, es würde gegen diese Neugestaltung Deutschlands von keiner Re⸗ gierung ein Widerspruch erhoben, so kam es, daß man sich bei der englischen Regierung dahin erklärte, daß, wenn eine solche Vereinigung Deutschlands ausgesprochen würde, von ihrer Seite ein Widerspruch stattfände. Dies wurde auch auf das eklatanteste und bestimmteste dem bayerischen Gesandten mitge⸗ theilt und er hielt es deshalb auch für seine Pflicht, die Ansicht auszu zusprechen, daß, wenigstens so weit es Bayern betrifft, die Sache sich nicht so verhalte. Er war hierzu vollkommen ermächtigt und hatte auch die Pflicht, es auszusprechen, und ich hätte ein Gleiches gethan. Er wußte recht wohl, daß in unserem constitutionellen Lande die Krone ohne Mitwirkung der Stände in eine solche Schmälerung der Souverainetätsrechte nicht ein⸗ gehen könne. Unterm 26. Dezember v. J. erhielt ich von dem Gesandten einen Privatbrief, den ich indessen nicht vorzulesen brauche und dessen Sinn der ist, daß er mich bitte, mit ihm über die Sache ‚zu sprechen. Lord Palmerston sei auf 14 Tage verreist. Da indeß die Sache Eil habe und eine lange Verzögerung nicht thunlich sei, so habe er geglaubt, in ganz vertraulicher Weise, gleichsam im Tone des Gespräches, ihm schreiben zu müssen und zwar deshalb, weil man von einer gewissen Seite das englische Ministerium zu überreden suchte, daß sämmt⸗ liche deutsche Staaten sich eine deutsche erbsiche Kaiserwürde ohne Widerspruch auferlegen lassen würden. (Der Redner verliest hier das von Herrn von Cetto an Lord Palmerston geschriebene Billet.) Die ganze Hal⸗ tung dieses Blattes zeigt, daß von einer Note nicht die Rede gewesen ist, und daß das, was der Gesandte gefühlt hat, nur das Material eines Ge⸗ spräches bilden sollte. Es wäre allerdings besser gewesen, ich fühle das wohl, wenn er es nicht gethan hätte. Ich hoffe aber, daß die ganze Sache dabei beruhen werde. Als später einige Angriffe in der Presse erfolgten, hielt ich es für besser, um jedem Mißverständnisse zuvorzukommen, dem Herrn Baron von Cetto zu schreiben und die Sache so darzustellen, wie sie der bayrischen Regierung erscheint. Es ist dieser Brief von meiner Hand geschrieben und nun zu den Akten notirt. Er 7. Februar;
sondern
datirt vom 7. der Artikel, welchen Herr Graf von Arco⸗Valley anführt, ist von demselben Tage; ich habe ihn aber erst am 11ten zu Gesicht bekommen. Der Brief war schon vorher geschrieben. Hier sind die Grundsätze ausgesprochen, welche die Regierung Sr. Majestät stets geleitet haben. Es sind aber auch noch andere Punkte vorhanden. Was den Punkt anbelangt, welcher die von Vielen angestrebte Mediatisirung kleinerer Staaten betrifft, so wirft er auf Bayern keinen Schatten. Es dürfte klar sein, daß Bayern am Aller⸗ wenigsten dabei gewinnen würde. Bavern würde wahrscheinlich bei einem solchen Systeme bleiben, was es ist. Andere Staaten, welche kleiner sind als Bayern, würden durch Hinzufügung sich vergrößern, und es würde das Verhältniß in Deutschland eher zu unserem Nachtheile ausfallen. Da unser Interesse gerade das Gegentheil gebietet von dem, was uns insinuirt wird, so kann ich Beruhigung darin finden, wenn ich Ihnen auf das be⸗ stimmteste erkläre;, daß diese Insinuation eine absolute Lüge ist, und daß von Bapern nie darauf gedacht wurde, in welchem Falle es sich auch be⸗ sinde. Endlich wird gesagt, es sei an Preußen der Antrag gerichtet worden, ein dreigetheiltes Deutschland zu errichten, und zwar mit Ausschluß von Oesterreich. Ich muß diesem von vornherein entgegentreten. Was das drei⸗ getheilte Deutschland betrifft, so ist dieses ohnehin nur ein Wortspiel; denn das Projekt, welches wir früher aufgefaßt hatten, können wir nicht ver⸗ leugnen. Es bestand darin, daß wir vorschlugen, an die Spitze Deutsch lands ein Direktorium zu stellen, in welchem drei Mitglieder Platz gefun⸗ den hätten. Dadurch glaubten wir dem einheitlichen Deutschland am näch⸗ sten zu kommen, und eine solche Form in Vorschlag zu bringen, bei welcher ganz Deutschland sich beruhigen und auch Oesterreich und Preußen sich a⸗ schließen könnten. Ich habe diese Idee von sehr hochgestellten und geach⸗ teten Männern Preußens als die beste, wenigstens als die ausführbarste, bezeichnen hören. Wir haben übrigens dieses Projekt in keiner Weise als eine absolute Nothwendigkeit hingestellt, sondern den Vorschlag nur in der Absicht gemacht, die Vorschläge anderer Regierungen und rechtzeitig eine Verständigung hervorzurufen, welche das gesammte Verfassungswerk Deutsch⸗ lands bedeutend erleichtert hätte, und welcher jetzt sowohl die preußische Regierung als das Neichsministerium hat entgegenkommen wollen. Der Vorschlag, den wir damals machten, enthält allerdings die Rücksicht auf das mögliche Ausscheiden Oesterreichs. Wir haben diese Möglichkeit als das größte Unglück für ganz Deutschland betrachtet. Daß diese Möglich⸗ keit auch jetzt noch ins Auge gefaßt wird, ergiebt sich aus der Erklärung, welche in der Kammer der Abgeordneten in ergreifender Weise gemacht wurde, worin ebenfalls auf die Gefahr einer Trennung Oesterreichs hingewiesen wird.
Sie faßten in's Auge die Gefahr des Ausscheidens von Oesterreich, und ich muß bemerken, sie fanden zu einer Zeit statt, wo diese Gefahr sehr groß war, noch vor der Einnahme von Wien, vor der wenigstens theilweisen Pacification Ungarns, zu einer Zeit, wo man nicht bemessen konnte, wie diese “ eingreifen würden, wo die österreichische Monarchie mi ihren inneren Angelegenheiten so dringend beschäftigt war, daß von ihr die deutsche Frage als Hauptsache nicht in's Auge gefaßt werden konnte. Die preußische Regierung hat die Vorschläge zwar nicht zurückgewiesen, sie hat aber auch nicht bestimmt darauf geantwortet; die Antwort, welche an uns gelangte, ist vom 23. Januar. Endlich muß ich eines Vorwurfes erwäh⸗ nen, welcher zwar in diesem Artikel der Oeutschen Zeitung nicht mit Be-⸗ stimmtheit gemacht wird, der aber zu den früheren Anschuldigungen, als zur nämlichen Sippschaft gehörig, in Beziehung steht. Es wird gesagt, Bapern und Hannover hätten in London erklären lassen, sie würden sich dem Kai⸗ serthum nicht fügen, wenn sich die Sache nicht gestalten würde, wie sie wollten, und würden lieber aus Deutschland ausscheiden und nur in einem völkerrechtlichen Verbande Deutschland beitreten. Diese Behauptung ist schon damals als eine Lüge, was sie ist, bezeichnet worden, und ich habe nur beizufügen, daß es, wie es geographisch unmöglich ist, auch deshalb unmöglich ist, weil es ganz dem Sinne und Geiste des bayerischen Volkes entgegen sein würde. Bavern wird bei Deutschland bleiben, was auch geschehen mag, wenn auch seine Ansprüche nicht so gewürdigt werden sollten, wie sie es verdienen. Aber ich bin ge⸗ wiß, daß Baypern bei seinem Rechte bleiben wird, und daß seine deutschen ihm den Platz belassen werden, den es Jahrhunderte lang behaup⸗ et hat.
Fürst Oettingen⸗Wallerstein: Ich kann dem Grafen von Arco⸗ Valley nicht beipflichten, wenn er glaubt, daß der Inhalt der Presse Dinge seien, die man bald vergißt. Die Presse hat eine große Macht, und namentlich eine Zeitung wie die Deutsche, welche in dieser Frage nicht die Laune eines Korrespondenten repräsentirt, sondern eine entschieden diploma⸗ tisch⸗politische Richtung hat. Insofern hat dieser Artikel mehr als eine blos ephemere Bedeutung. Ein zweiter Punkt in der Rede des Grafen Arco⸗ Valley, dem ich nicht vollkommen beistimmen kann, ist, daß es ein Schand⸗ fleck wäre, wenn wir auf Mediatisirung angetragen hätten. Ich freue mich, daß von Bapern dieser Antrag nicht erfolgt ist. Wenn aber Deutschlands Einheit größere Opfer von kleineren sowohl als größeren Staaten verlangen würde, wenn eine Nation von beiläufig 40 Millionen für nöthig finden würde, eine ganz unnatürliche Territorialherrschaft
mehr der Natur der Dinge anzupassen und eine Regierung diese Ansicht
theilen würde, so wäre dies in meinen Augen kein Schandfleck.
freulich ist mir die Aeußerung des Herrn Ministers des Aeußern.
ist in dem Briefe des Herrn Baron von Cetto nichts enthalten, was uns an eine englische Einwirkung erinnert, und das Schreiben des Herrn Mi⸗ nisters des Aeußern an den Herrn Gesandten stellt uns auf den richtig⸗ sten und korrektesten Standpunkt. Nicht so kann ich dem Herrn Mi⸗ nister des Aeußern dahin beipflichten, daß preußischerseits so gar kein Ge⸗ danke für Hegemonie obwalte. Der König von Preußen hat wohl nicht nur diesen Gedanken nie gehegt, sondern es ist bekannt, daß dieser Fürst an einer Restauration der österreichischen Kaiserwürde in den Händen des Habsburger Hauses auf das Thätigste arbeitete. Aber nicht zu leug⸗ nen ist, daß eine große preußische Partei war, welche in ganz entge⸗ gengesetzter Richtung arbeitete und daß sehr gewichtige p S ußische Staats⸗ männer von der vor⸗ und nachmärzlichen Zeit dieser Richtung entgegen⸗ arbeiteten. Ich will nicht zurückblicken auf den Zollverein, an dessen Wiege ich stand und bei dem große Opfer in pecuniairer Beziehung nicht ohne politische Nebengedanken stattfanden. Ich greife zurück auf die letzten Jahre, auf die Politik Preußens in der Frage der Herzogthümer und gegenüber der Schweiz. Wenn ich in der Schweiz mit so großer Entschiedenheit den Interventionsgelüsten entgegentrat, so geschah es nicht nur, wie ich es in den Noten aussprach, um den Bund zu kräftigen und einheitlich zu gestalten, oder weil ich es als ein Recht des freien Volkes ansah, sondern weil ich einsah, welche Nebengedanken hiermit verknüpft waren. In neuerer Zeit
Oesterreich keine anderen Anträge als an Preußen 1 8 1u“ 8 8 “
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Verfassungswerk immer mehr Widerstand. jede Uebereilung und zog die Diskussion in die Länge. drückte sie die Organisation der Bürgerwehr, vermehrte in ganz Deutschland die stehenden Heere im höchsten Grade und bereitete Alles vor, um mit
wird sich Niemand verhehlen können, daß eine mächtige Partei nicht ein durch die Verfassung vereintes Deutschland bezwecke, sondern das Zuschneiden Deutsch⸗ lands nach einer a priori fabrizirten Verfassung; ein Kleindeutschland, da⸗ mit es das preußische Kaiserthum ertrage; ein Deutschland, so gestalten durch einen Erbherrn und 34 Territorial⸗Erbherren, wodurch die Freiheit des deut⸗ schen Volkes konfiszirt werde zu Gunsten dieser Aftereinheit. Ich will nicht in das Detail eingehen über die Frage, warum wir nun im eilften Monat nach der deutschen Erhebung so fern sind von dem deutschen Ver⸗ fassungswerke. Aber das kann ich nicht unterdrücken, daß es in dem ersten Momente eine Partei gab, welche gelehrte Professoren zählte, die bei dem Versassungswerke ziemlich thätig waren und das Vertrauen der Fürsten gewannen. Diesen schien das preußische Kaiserthum fix und fertig. Als diese Partei sah, daß ganz Deutschland die Idee eines Erbherrn, eine Unterordnung der Freiheit unter die Einheit zurückwies, fand plötzlich das Diese Partei sprach nun gegen Unterdessen unter⸗
hren Plänen wieder hervortreten zu können. Sie schien ihr Ziel erreicht zu
haben, nachdem in Oesterreich wiederum neue Aufstände ausgebrochen waren Wir haben schon der kühnen Griffe eines Mannes Erwähnung getban, den ich edel nenne, weil ich ihn überzeugt glaube von dem, rö. - handelt, den ich aber in einem die Freiheit verleugnenden und verfälschenden
wofür er spricht und
Irrthume befangen sehe. Er schafft mit diesen kühnen Griffen eine terro⸗ risirende Presse, welche jede Regung einer entgegengesetzten Ansicht nicht nur bekämpft, sondern auch vernichtet. So weit geht diese Partei, daß sie das Erbkaiserthum darum empfehlen zu müssen glaubt, weil die Linke in Deutsch⸗ land sich dagegen ausspricht, eine Partei, welche an jede Leidenschaft ap⸗ pellirt, um ihre Idee durchzusetzen. Die Gefahr scheint mir größer, als der Herr Minister des Aeußeren sie findet, denn diese Partei arbeitet im Stillen mit einer furchtbaren Konsequenz. Wir haben gesehen, wie viele deutsche Regierungen ohne Berathungen mit ihren Ständen handelten, wir sahen, wie man die Verlegenheit Oesterreichs benutzt und ihm nicht Zeit läßt, das flavische Element ins Gleichgewicht zu bringen, sondern das Ueber⸗ gewicht desselben befördert, um Oesterreich zu zwingen, aus Deutschland auszuscheiden. Ich frage, was ist die Aufgabe Deutschlands? Es hat sich erhoben in den Märztagen zu einem legitimen, heiligen Zwecke, zu einem Zwecke, den die Großmächte, die verbündeten Fürsten ihm vorgezeichnet haben in der Proclamation von Kalisch, zum Zwecke der Einheit und gesetzlichen Freiheit, welche das öffentliche Leben von der Gemeinde aufwärts bis zum Parlamente durchströmt, jener Einheit, welche das organische Leben erhält und ein kräftiges Centralregiment schafft.
Fürst Wallerstein stellte an den Grafen von Bray die Frage: „Wird wohl Bayern mit aller Kraft dahin wirken, daß — selbst wenn ge⸗ gen alle Erwartung Oesterreich nicht sollte in diesem Augenblicke das thun, was ich seine Pflicht nenne, nämlich mitzuwirken zur Herstellung der Ein⸗ heit, so weit sie möglich ist — daß wenigstens die Verfassung so gestaltet wird, daß der Moment keine Eskamotirung abgebe zu Gunsten eines preu⸗ ßischen Erbkaiserthums, sondern daß die Stellung Oesterreich offen bleibe, so daß es zu jeder Stunde dieselbe einnehmen könne, wenn es sein Inter⸗ esse, ich sage mehr, seine Pflicht gegen Deutschland gebietet?“ Graf Bray: So weit die bisherigen Räthe der Krone dabei in Betracht kommen, muß ich diese Frage völlig bejahen.
Auf Antrag des ersten Präsidenten wird hierauf die vom Grafen Arco⸗ Valley angeregte Erklärung förmlich redigirt und mittelst NKamens⸗Aufruf einstimmig angenommen. Diese Erklärung lautet: „Die Kammer der Reichsräthe folgt dem Gebot der Pflicht und Ehre, indem sie für Deutsch⸗ lands wie für Bayerns Wohlfahrt und Bestand einerseits sich gegen die Lostrennung Oesterreichs aus dem deutschen Bundesreiche, andererseits ge⸗ gen die Errichtung eines preußischen Kaiserthums ausspricht..) 8
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