1849 / 70 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

u“

Vorher: von Plötz. als Gastrolle.) Anfang 6 Uhr.

Mittwoch, 14. März. Im Schauspielhause. 42ste 2 n⸗

Vorstellung: Clavigo, Trauerspiel in 5 Abth., von Göthe. fang halb 7 Uhr.

Der verwunschene Prinz, Lustspiel in 3 Akten, von 82 (Herr Lange, vom Stadttheater zu Lübeck: Wilhelm,

““ Königsstädtisches Theater. Dienstag, 13. März. Zum 67stenmale:

lungen (12 Tableaux), und arrangirt von Ed. Stiegmann.

Die Töchter Lucifer's.

Großes phantastisches Zauberspiel mit Gesang in 3 Abthei⸗ . 8 b W. Friedrich. Musik komponirt

Mittwoch, 14. März. ( 2 Komische Oper in 3 Akten. Musik von Auber. (Anfang ½ Uhr.) „Donnerstag, 15. März. Einmalhunderttausend Thaler. Po mit Gesang in 3 Abtheilungen, von D. Kalisch. Musik von Gährich.

——

Berliner Börse vom 12. März.

Wechsel-Course.

Geld. Kurz 142 2 Mt. 142 Kurz 150 ¾⅔ 2 1r. 150 150 ½ 3 Me. 6 24 6 24 ½ 2 Mt. 81 ½ 81 2 NMt. 90 ½ 89 2 MMt. 101 2 Mt. 99 ¾ 99 V 99 %4 56 22 [—. 105 ½

Brief.

Amsterdam ... .. 1.““ 250 PFl. do. 250 PFl. Hamburg 300 Mk. do. 300 Mk. 1 Ist. 300 Fr.

I“ Z 11““ Wien in 20 NXr. . . .. . 150 PI. 150 Fl.

Z““ e11““ h16A6“ʒ 100 Thlr. 2 Mt. 100 rI.. 2 Me. 100 SRbl.] 3 Wochen

London

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss ..

Frankfurt a. M. südd. W.. . 8 ... Petersburg

Inlündische Fonds, Lfandbrigs⸗, Kommunal-Papiere und Geld- Course.

Geld. 91 92

Zf. Brief. Gem.

Pomm. Pfdbr. 3 ½ Schlesische do. 3 ½

do. Lt. B. gar. do. 3 Pr. Bk-Anth -Sch

2t] Briet. Gela. (Gem.

Preufss. Freiw. Anl 5 101 ½ St. Schuld-Sch. 3 ½ 79 ½ Sech. Präm. Sch. 98 K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ Berl. Stadt-Obl. 5 98 ½ b6' do. do. 3 ½⅔ Westpr. Pfandbr. 3 86 ½ Grossh. Posen do. 4 956 81 ½

do. do. 3 ½ Ostpr. Pfandbr. 3 90 ½

Ausländische Fonds.

12

Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th. Disconto. V

Russ.HIamb. Cert. 5 Poln. neue Pfabr. 4 do. beilIope 3.4. S. 5 do. Part. 500 Fl. 4 do. do. 1. Anl. 4 do. do. 300 PFlI. do. Stiegl. 2. 4. A. 4 Hamb. Feuer-Cas. 3 ½ do. do. 5. A. 4 do. Staats-Pr. Anl do. v. Rthsch. Lst. 5 1 Holl. 2 ½ % Int. 2 ½ do. Poln. Schatz0. 4 71

Kurh. Pr. 0.40 th. do. do. Cert. L. A. 5 83 ½

Sardin. do. 36 Fr. do. do. L. B. 200 Fl. N. Bad. do. 35 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C. 4

Eisenbahn -Actien.

s.

Stamm-Actien. Kapital.

Tages-Cours.

1848.

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüöllt. Die mit 3 ¼ pCt. bez. Actien sind v. Staat. gar.

Börsen-Zins- Rechnung Rein-Ertra

Prioritäts- Actien. Kapital.

Tages-Cours. Sämmtliche Prioritéts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Zinsfuss.

Berl. Anh. Lit. A. B. 6,000,000 do. Hamburg 8,000,000 do. Stettin-Starg.. 4,824,000 do. Potsd.-Magd... 4,000,000

Magd.-Halberstadt .. 1,700,000 do. Leipziger 2,360,000

Halle-Thüringer.. 9,000,000

Cöln-Minden 13,000,000 do. Aachen..... 4,500,000

Bonn-Cöln 195 200

Düsseld.-Elberfeld.. 1,400,000

Steele-Vohwinkel .. 1,300,000

Niederschl. Märkisch. 10,000,000

do. Zweigbahn 1,500,000

Oberschl. Lit. AK. 2,253,100

do. 1eB 2,400,000

Cosel-Oderberg .... 1,200.000

Breslau-Freiburg... 1,700,000

Krakau-Oberschl.. 1,800,000

1e-IS.Sse n9, 4,000,000

Stargard-Posen 5,000,000

Brieg-Neisse 1., 100,000

Magdeb.-Wittenb. 4,500,000

73 brz. 51 G. 51 ½ B. 86 ¾¼ B.

55 B

108 ½ G.

49 ¼ 6. ¼ B. 75 ¼ P.

49 hB

102 G.

36 B.

71 ¼ bz.

91 5% bz. 101 4 G. 38 B.

55 B.

——

⸗9

854—

1““

8

(88“

Quittungs-Hogen.

Aachen-Mastricht .. 2 750,000

Ausländ. Actien.

Besther 16 1 Friedr. Wilh.-Nordb.

18,000,000

8,000,000 36 ½

Schluss-Course von Cöln-Minden 75 ½

Berl- nal do. Hamburg do. do. II. Ser. do. Potsd.-Magd. .. do. do. 8 do. Stettiner ...... 8

Magdeb.-Leipziger.

Halle-Thüringer....

Cöln-Minden.

Rhein. v. Staat gar.

do. 1. Priorität .. do. Stamm -Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn do. do. Oberschlesische ..... Krakau-Oberschl. ..

Cosel-OQderberg

Steele -Vohwinkel do. do. II. Ser.

Breslau-Freiburg...

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000

87 ½ B.

92 B.

88 B.

83 n. ¼ 95 ¼ B. 102 ¼ G6.

Sanage

85 b⸗z. 92 B. 92 ¼ G.

8

-SvSSSEnnnn

500,000 525,000 050,000 500,000 300,000

1848.

Ausl. Stamm-Act.

Börsen- Zinsen Reinertr.

Leipzig-Dresden... udw.-Bexbach 24 Fl. Kiel-Altona Sp. Amsterd.-Rotterd. 1.

Mecklenburger Thlr.

* 9 9

4 8 2 6, 4,

ge 1111

von Preussischen Bank-Antheilen 86 ¾ bz. u. B.

1

Die fortdauernde

und Stargard-Posener, so wie preufs. Fonds,

Trägheit im Geschäft trug auch heute dazu bei, die Stimmung der Börse und damt die Course der meisten Acisen und Fonds Serabzudrücken. Niederschiecsisch Mairlische haben sich ziemlich fest behauptet.

Berlin, 10. März. Wir verlassen heute abermals die Börse in einer gedrückten Stimmung und besonders flau für Eisenbahn⸗ Actien. Die Resultate des Verkehrs in dem abgelaufenen Jahre gaben leider den Beweis, daß die allgemeine Stockung in den Han⸗ delsverhältnissen höchst nachtheilig auf Eisenbahnen gewirkt haben, und so kommen denn jetzt von vielen Seiten die nachtheiligsten Be⸗ richte über deren Erträgnisse ein. Aber nicht dies allein drückt auf en Coursstand, sondern die neueste Ueberzeugung, daß wiederum Ka⸗ pitalien zum ferneren Betrieb aufgenommen werden müssen, wenn nicht die Einkünfte dazu benuͤtzt werden sollen, trägt viel dazu bei, die Ungunst zu vermehren. So gebraucht z. B., ohne dafür das zweite Geleis bauen zu können, die Köln⸗Mindener Eisenbahn noch in Kapital von 3 ½ Millionen Thaler, welches durch 5proz. Prioritäts⸗ Actien aufgebracht werden soll. Dies hat nicht allein den Cours ihrer Actien von 78 a 76 ½ % gedrückt, sondern auch andere Actiengattungen mußten darunter leiden. Wir bemerken besonders ein anhaltendes Weichen der Anhalter Actien von 75 bis 73 ½˖ %, auch Oberschlesische Actien, die zwar in jeder Beziehung befriedigen, sind von 92 ½ a 91¹½⅔ % zurückgegangen. Potsdam⸗Magdeburger haben sich besser ge⸗ halten und drückten sich nur von 55 ½ a 55 %. Die Einnahmen die⸗ ser Bahn sollen sich im Monat Februar abermals um 7000 Rthlr. vermehrt haben, doch sprach man von der Ausgabe neuer Schuld⸗ scheine zur Bezahlung des vorjährigen Coupons aus dem Bau⸗Fonds; diese Schuld⸗Vermehrung wurde von vielen Seiten nachtheilig beur⸗ theilt, und ist einer Besserung des Coursstandes hinderlich gewesen. Berlin⸗Hamburg in kleinen Partieen pr. Cassa begehrt, aber feh⸗ end, daher der Cours sich auf 51 % behauptete. Rheinische Actien sehr gedrückt in Folge des ungünstigen Berichtes über den vorjährigen Betrieb; es wurde etwas bis 48 ½ % verk. Halle⸗Thüringer von 50 ½ 2 49 bez. Berlin⸗Stettiner blieben 86 ½25 Gld. Sagan⸗Glogau waren 29 % gesucht; man sprach davon, daß die Actionaire mit dem Staate wegen des Verkaufes der Bahn in Unterhandlung treten würden, auch daß eine Verlängerung nach Posen in Aussicht steht. Friedr. Wilh. Nordbahn blieben die ganze Woche über ziemlich fest und schließen heute 36 ½ % Geld. Die Umsätze in allen Eisenbahn⸗Actien se nase gigens höchst unbedeutend, es zeigte sich zwar viel Verkaufs⸗ bb 88 ferung, doch fehlte es an Nehmern, so daß die Aus⸗ G er Contremineure, denen es an effektiven Stücken sehr 1“ nicht belebten, wohl aber die Course noch mehr Auch in Pri 8 8 F gewesen sein würde. doch hielten sih F eg 82 war das Geschäft höchst unbedeutend, en Sieas. rse derselben ziemlich auf ihrem vorwöchent⸗ Preuß. S schei F 14 792 % Geld. Freiw. Anleihe bis 101 , a e1 “hen aber heute nur bez. u. Geld. Preuß. Bank Antt ice“ bezahlt, schließt heute 101 ¼ letzten Bericht ersichtlichen Stillsand dechlelben durch den aus dem von 87 à 87 %. und bleiben heute 8), Geschäfts gedrückt, fielen Ausländische Fonds erlitten weni % Br. u. Gld. jedoch ziemlich fest; nur englische Russen g behaupteten sich gegangen. Poln. Schatz⸗Obligationen blabe 5,bis, 106 % zurück⸗ und Geld. Certisikate Litt. . 828 b eiben heute 71½ % bezahlt bez. u. Gld. 500 Fl. Loose 74 bez. 3090) Poln. Pfandbriefe 912¼ 8 2 ö 8* ez. 8 300 Fl. Par 8 6 85 Serien sehr schwankend; anfangs bis 125 Rihl tial 98 % bez. 107 % gewichen und heute wieder 111 chlr. be., dann bis geeSec. Wechs 115 Rthlr. pr. Stück Im Wechsel⸗Verkehr hat sich 8 einzelne Devisen, besonders Am de Ne⸗ n r Leben gezeigt, und in k. S., die in voriger Woche offerirt e 8 wie Hamburg London etwas zurückgegangen. Für Frankfurt a een gesucht. burg fehlten Abgeber. Wiener etwas gewichen. und Peters⸗

Auswärtige Börsen. Wien, 10. März. Met. 5proz. 85— ½ a 84 ½, z. 4proz. 67 66 ½. 2 ½ proz. 45 44 ½. Anl. 34: 143 142. 39: 90 89. Nordb. 99 98 ½, ½⁄. Gloggn. 94 93. Mail. 65 —64. Livorno 61 60 ½. Pesth 66 65. B. A. 1124 1122.

Wechsel⸗Course. Amst. 157 ¾

Augsb. 113 8½. Frankf. 113 ½

London 11. 2. Paris 134 ½ 1“

Die Börse für Fonds und Actien sehr willig und angenehm.

Geld.

Fremde Devisen begehrt, höher und fehlend.

Gold flauer.

Frankfurt a. M., 10. März. Das Geschäft an heutiger Börse beschränkte sich nur auf einige Fonds, worin Mehreres umging. Oester. Gattungen waren etwas angenehmer. 3 proz. Spa⸗ nier wurden auf die weichende Notirung von Madrid um ¼⁴ billiger als gestern abgegeben. Alle übrigen Fonds, so wie alle Eisenbahn⸗ Actien, erlitten gar keine Veränderung.

Oest. 5 proz. Met. 73 ¼ Br., 73 Gld. Bank⸗Actien ohne Dividende 1180. 1176. Baden 50 Fl. 48 ¾ Br., 35 Fl. 27 ¾ Br., 27 Gld. Hessen 27 ¾ Br., 27 Gld. Sardinien 29 ½ Gld. Darm⸗ stadt 50 Fl. 70 Br., 69 ½ Gld., 25 Fl. 22 ½˖ Br., 22 ¼ Gld. Span. 3 proz. 22 ¾ Br., 22 Gld. Poln. 300 Fl. Loofe 97 ½ Gld. 500 Fl. 74 Br., 74 ½ Gld. Friedr. Wilhelms⸗Nordbahn 37 ½ Br., 36 Gld. Bexbach 72 ½ Br., 72 ⅜Gld. Köln⸗Minden 78 ½ Br., 78 ½ Gld.

Frankfurt a. M., 9. März. Die gedrückte Haltung, in welcher sich anfangs der Woche der Papiermarkt befand, hatte sich im Laufe derselben auf eine erfreuliche Weise wieder gehoben; die damals eingelaufenen ungünstigen politischen Nachrichten, welche gleich so nachtheilig auf die Effekten wirkten, blieben später fast ganz un⸗ beachtet, indein der pariser Fondsmarkt mehrere Posttage nach ein⸗ ander merklich höhere Notirungen überbrachte und am Schlusse der Woche auch von Wien die Börsennachrichten sehr befriedigend laute⸗ ten. Nach österreichischen Effekten war daher viel Nachfrage, und die Preise blieben steigend; die Umsätze in den 5proz., 4proz. und 2 ½proz. Metall. sind ziemlich belangreich gewesen; wiener Actien und Loose blieben gleichfalls in kleinen Posten gesucht. In süddeutschen zinstragenden Papieren war wenig Handel, badische, nassauer und darm⸗ städt. Oblig. offerirt, württemberg. hingegen beliebter und etwas fester im Preis; in den Lotterie⸗Anlehensloosen das Geschäft auch nicht sehr bedeutend, und wurden nur kleine Summen in den badischen und kurhessischen Loosen gehandelt. Eisenbahn⸗Actien erfuhren wenig Coursveränderung, da darin nur sehr geringe Umsätze stattfanden, blos Taunus⸗Actien blieben etwas beliebter.

In der spanischen Zproz. inneren Schuld war der Handel sehr lebhaf!, und sind darin ansehnliche Posten umgesetzt worden, der Cours blieb steigend, indem von einem hiesigen Bankhaus ansehnliche Ein⸗ käufe darin gemacht wurden.

Die fremden Wechsel blieben größtentheils begehrt; blos Wien war offerirt; österr. Coupons sind zu 100 a gethan worden; das baare Geld bleibt fortwährend flüssig, Diskonto steht 1 % Geld.

Hamburg, 10. März. 3 proz. p. C. 79 ⅛⅞ Br., 78 Gld. St. P. Oblig. 8⸗ Br., 86 Gld. C. R. 102 Br., 102 Gld. V dec b r. 40 Br., 9 ¾ Gld. Zproz. 22 Br. Ham⸗ Berlin 50 ½⅞ Br., 50 Gld. Bergedorf 67 Br. Altona⸗Kiel

85 88. 5 F. Mecklenburg 34 Gld. 3

. eilr 6 1

Gefcgofise etwas höheren Coursen war in mehreren Effekten 50 baar,

Paris, 9. März. 3 % 55 55. 70. 5 % 85.80

baar, 86.15 Zeit. 5 % Anleihe 85 baar, 86.10 Zeit. Bank 2380. Belgische 5 % 91 ¼. Spanische 3 % 30. Innere 23 a „.

Römische 68 ½. Pariser Stadtobl. 1190. Nord 471 ½¼. Orleans 850. Rouen 550. Strasburg 373ã ½. Zprox. Cons. . GC. u. ag. 3. 92.

Marseille 250. Basel 110. London, 9. März.

29 ½. Pass. 3 ½. Int. 49 ½. 4 proz

27 x⅛, 27. Peru 52.

3 ½ proz. 93. 3 proz. span. 79 ½. Bras. 83. Mexy. 1

Engl. Fonds fester, sind ½ % gestiegen. ändert.

2 Uhr. Engl. Fonds fest. Cons. schlossen 91 a wenig verändert.

Bras. 83. Holl. 4proz. 79 ½. Span. 3proz. 29 ¼ a 30. Port. 4proz. 25 a 26.

Amsterdam, 9. März. Der holl. Fonds⸗Markt war heute im Allgemeinen sehr fest, ohne daß der Handel darin besonderes Le⸗ ben zeigte. In span. war wenig Geschäft und Veränderung. Port. etwas angenehmer. Oester. gefragter. Russ. unverändert. Peru 38 ⅞, 3, ¼. Mex. 26, ½. Von den übrigen fremden Fonds ist nichts besonders zu bemerken.

Holl. Int. 49, 48 176. Zproz. neue 58 ½, 58. Span. Ard. 11 8,11OWhh Mieeen 11 ,. Ffr. 8. MRussen alte 101 ½1. 4proz. 81 ½. Stiegl. 81 ½. Oest. Met. 5 proz. 70 ½, ½. 2 Cproz. 37 ½, 38. Bras. 82 ⅞.

Madrid, 3. März. 3proz. 23 ½.

—,—

Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 12. März. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 54—58 Rthlr. Roggen loco 25—26 Rthlr. » pr. Frühjahr 82pfd. 24 ½ Rthlr. bez., 24 Br MNai / Juni 25 Rthlr. bez. Juni /Juli 26 a 25 Rthlr. 8 Juli / Aug.

Fremde fast unver⸗

92

22

Fremde

5proz. 11.

g. 26 ½ . bez. Verste, große loco 23 25 Rthlr. 1“] 1n 19—21 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 14—15 Rthlr. pr. Frühjahr 48 pfd. 13 ½⅞ Rthlr. Br. Rüböl loco 13 Rthlr. Br., 13 ⁄2 G. pr. März do. März / April do. April / Mai do. Mai /Juni 13 ½ Rthlr. Br., 13 ½ G. Juni / Juli do. Juli /Aug. 13 ½ Rthlr. Br., 13 ½ bez. u. G. Aug. Sept. 13 ½ Rthlr. Br., 13 ½¼ a 11½2 G. Sept. /Okt. 12 %7 Rthlr. bez. u. Br., 12 ½ G. Oktbr. /Novbr. 12 af0 Rthlr. Br. Leinöl loco 10 ¼ Rthlr. 1 Lieferung pr. April/ Mai 10 ½ a 10 ½ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 15 Rthlr. bez. u. Br., 144 pr. März 15 Rthlr. Br. pr. Frühjahr 15 ½ a 15 Rthlr. Mai / Juni 15 a 15⅔ Rthlr. Juni /Juli 16 ¾ a 16 Rthlr.

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers sind Bogen 16— 18 der Verhandlungen der zwei⸗ ten Kammer ausgegeben worden.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei. Beilage

(SItalienische Opern⸗Vorstellung.) Fra

Posse

.“

421 reußischen Staats-Anzeiger.

b

13. März.

8

Dienstag d.

bb1 SHeuntschland. Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Erklärung der würt⸗ tembergischen Regierung. Ausland.

Spanien. Madrid. Cortes⸗Verhandlungen. Herr Lesseps. Die Karlisten in Catalonien. Die Intervention zu Gunsten des Papstes. Wissenschaft und Kunst.

Königliches Opernhaus. (Zum erstenmale: Die lustigen Weiber von Windsor.) Königliches Schauspielhaus. (Ottfried. Egmont.)

Archäologische Gesellschaft.

Uichtamtlicher Theil. Dentschland.

Bundes-Angelegenheiten.

Frankfurt a. M., 8. März. Die Deutsche Ztg. aus der Erklärung der württembergischen Regierung über den wuͤrf der Reichsverfassung Folgendes mit:

I. Zu dem Abschnitt: „Das Reich.“ Die §8§. 2, 3 und betreffend das Prinzip der reinen Personal⸗Union, werden wegen Oesterreichs nicht aufrecht erhalten werden können. Denn wenn auch die Richtigkeit jenes Prinzips an und für sich nicht zu bestreiten ist, so sind doch die Lorwaltenden besonderen Verhältnisse Oesterreichs zu berücksichtigen, und es wären die Nachtheile für Deutschland zu groß,

tbeilt

Ent⸗

wenn Oesterreich eines Grundsatzes wegen dem deutschen Bundes⸗

staate nicht beitreten könnte, als daß gehalten werden sollte. „II. Zu dem Abschnitt: „Die Reichsgewalt.“ Zu § 7 wird vorgeschlagen, daß die Reichsgesandten im Ausland sich mit solchen Beamten der einzelnen Staaten umgeben, welche die beson⸗ deren Verhältnisse ihres Landes kennen, vorausgesetzt, daß die ein⸗ zelnen Staaten geneigt sind, den Aufwand für eine solche unterge⸗ ordnete Vertretung zu bestreiten. Zu §. 8 wird eine ähnliche Einrichtung für die Konsulate vor⸗

an diesem Grundsatze starr fest⸗

geschlagen, etwa das Recht, wegen besonderer Interessen Lokal⸗Kon⸗

suln oder Vice⸗Konsuln zu präsentiren, mit Unterordnung unter die Reichs⸗ (General⸗) Konsulate.

Zu §. 12. Im Hinblick auf den Schlußsatz des §. 14 wird sich die Verfügung der Reichsgewalt über die bewaffnete Macht nur auf den Krieg und die Fälle nothwendiger Sicherheits⸗Maßregeln im Frieden erstrecken.

Zu §. 14. Die Organisation ihres Heerwesens dürfte den ein⸗ zelnen Staaten zu überlassen und der Reichsgewalt neben der all⸗ gemeinen Gesetzgebung nur die Einhaltung der Wehrverfassung mittelst anzuordnender Inspectionen zuzuweisen sein.

Zu §. 18. Die Ernennung der Offtziere jeden Grades sollte den Einzelregierungen überlassen bleiben und nur für den Krieg die beschlossene Ernennung der Kommandirenden ꝛc. durch die Reichs⸗ gewalt beibehalten werden.

Zu §. 55. Der Centralgewalt wird die Einbringung eines Ge⸗ setzes über das Associationswesen noch bei der konstituirenden deut⸗ schen National⸗Versammlung empfohlen, da die richtige gesetzliche Entwickelung unserer öffentlichen Zustände hiervon sehr abhängig ist.

III. Zu dem Abschnitt: „Der Reichstag.“ Zu §. 3:

Für die süddeutschen Staaten wird eine größere Stimmenzahl bean⸗ tragt, zumal wenn Oesterreich nicht beitreten sollte, weil sonst die süddeutschen Interessen von den norddeutschen stets überstimmt werden können. Dagegen kann man sich mit dem Vorschlag, jedem Staate das Recht einzuräumen, wenigstens Einen Vertreter in das Staaten⸗ haus zu senden, nicht einverstanden erklären. IV. Zu dem KDWRNeihehae- Zu §§. 1 und 2: Es ist zuzugeben, daß eine Regierung, die von Ei⸗ nem ausgeht, kräftiger ist, als eine solche, die von Mehreren geführt wird. Es ist ferner zuzugeben, daß der häufige Wechsel in der Per⸗ son des Regierenden mehrfache Nachtheile in seinem Gefolge hat, und daß, von diesem Gesichtspunkte aus die Sache betrachtet, die Verer⸗ bung der Regierungsgewalt in einer Dynastie nach den Grundsätzen des Erstgeburtsrechts am besten geeignet ist, dieselbe zu kräftigen.

Allein die Eigenthümlichkeit der Lage der deutschen Staaten nö⸗ thigt uns, von demjenigen Umgang zu nehmen, was vielleicht das Beste wäre, um uns an das Mögliche zu halten.

Maßgebend für Württemberg ist der Abschnitt I. §. 1 des Ver⸗ fassungsentwurfs „das Reich,“ wo es heißt: „Das deutsche Reich besteht aus dem Gebiete des bisherigen deutschen Bundes.“

Nun ist bekannt, daß die Meinungen darüber getheilt sind, ob Oesterreich in den deutschen Bundesstaat eintreten werde oder ob es in denselben eintreten könne? So lange dies nicht entschieden ist, würde die von Vielen beabsichtigte Berufung des Königs von Preußen zum deutschen Erbkaiser Oesterreich von Deutschland für immer trennen, da Oesterreich eben so wenig sich Preußen unter⸗ ordnen, als letzteres zugeben würde, daß Oesterreich erblich an die Spitze von Deutschland gestellt werde. Da es nun im Interesse Deutschlands und insbesondere Süddeutschlands und Württembergs liegt, daß alle deutsche Staaten beisammen bleiben, und da es na⸗ mentlich in militairischer, politischer und kommerzieller Beziehung für Süddeutschland von höchster Wichtigkeit ist, daß Oesterreich in den Bundesstaat eintrete, so wird von dem Prinzipe der Vererbung der Würde des Reichsoberhaupts Umgang genommen werden müssen; es wäre denn, daß Preußen oder Oesterreich geneigt wären, sich unterzuordnen.

Fast auf dieselben Schwierigkeiten wird man stoßen, wenn man von dem Grundsatze eines Wahlreichs ausgeht, in welchem Einer pe⸗ riodisch an der Spitze steht: denn abgesehen von den Nachtheilen, welche hierdurch dem Prinzip der Stabilität zugefügt werden, und von den stets wiederkehrenden vielfachen Wahlintriguen, welche jeder Wahlakt zu besorgen gäbe, so wird sich auch hier von den beiden Großmächten keine der anderen unterordnen wollen.

Es scheint daher nichts übrig zu bleiben als ein Direktorium, was früher in der Absicht Preußens lag und heute noch in der Ab⸗ sicht Oesterreichs liegen soll.

Da es indessen Noth thut, daß die Verhältnisse Deutschlands bald geregelt werden, so wird auf eine baldige und bestimmte Er⸗ klärung Oesterreichs zu dringen sein; und zwar nicht blos in Bezie⸗

hung auf die Oberhauptsfrage, sondern auch auf die einzelnen Theile; der verschiedenen Kapitel des Verfassungs⸗Entwurfs; und wenn diese nicht, oder nicht befriedigend erfolgt, so würde Württemberg eine Vereinigung des übrigen Deutschlands mit Preußen in Einem Bun⸗ desstaat einer Trennung Deutschlands in Süd und Nord vorziehen.

Damit aber der Eintritt Oesterreichs in den Bundesstaat fort⸗ während möglich sei, erwartet man von dem Patriotismus Preußens, daß es von der Erblichkeit der Würde des Reichsoberhauptes abstehe und sich begnüge, dieselbe entweder zeitlich zu bekleiden oder sich den Grundsätzen eines Direktoriums anzuschließen.

Zu §. 4: Statt der Civilliste sollte blos eine gewisse Summe für die Residenz des Reichsoberhauptes (oder Direktoriums) am Sitze des Reichstags festgesetzt werden.

Spanien. Madrid, 2. März. Die Verhandlungen, welche seit einigen Tagen im Kongresse der Deputirten über den von der Regie rung vorgelegten, die Ausstattung der Geistlichkeit betreffenden Gesetz⸗ Entwurf stattfinden, haben ziemlich heftige Auftritte herbeigeführt und dargethan, daß die herrschende Partei, nämlich die moderirte, unter sich selbst zerfallen ist. Der Deputirte Rios Rosas, der einen eigenen, von dem der Regierung abweichenden Gesetz⸗Entwurf vor⸗ gelegt hatte, erhob vorgestern bei Vertheidigung desselben so schwere Beschuldigungen gegen das Ministerium, daß der Finanz⸗Minister ihn für unwürdig erklärte, der moderirten Partei länger anzugehören. In der gestrigen Sitzung setzte Herr Rios Rosas seine Angriffe mit noch größerem Nachdrucke fort und gestand ein, seine Unterstützung dem Ministerium verweigert zu haben, seitdem ein trauriges Ereig⸗ niß (die angebliche Betheiligung eines Ministers bei unglücklichen Börsen⸗Geschäften) im vorigen Jahre zur Schließung der Cortes ge⸗ führt hätte. Der Minister des Innern erklärte dies für unwahr, und da nun ein heftiger Wortwechsel entstand, so erhob sich der Minister⸗Präsident und beklagte, daß die moderirte Partei der Na⸗ tion ein so trauriges Schauspiel gewähre. „Ich bin der Erste“, rief er aus, „welcher seinem Charakter die schwersten Opfer bringt. Ich bin der Erste, welcher nicht Minister sein will, und bin es doch. Ich erleide Drangsale jeder Art, um meinem Vaterlande Dienste zu lei⸗ sten.“ Der Minister des Innern beklagte gleichfalls, daß seine Freunde, die Moderirten, „auf den Straßen“ die Regierung zum Gegenstande der schimpflichsten Beschuldigungen machten. Als aber Herr Rios Rosas auf seinen Behauptungen beharrte, ging der Mi⸗ nister-Präsident, General Narvaez, auf ihn zu, ergriff ihn am Arme und entfernte sich mit ihm aus dem Saale. Fast alle Deputirte, selbst der Präsident, eilten Beiden nach. Man scheint einen aber⸗ maligen Zweikampf zu befürchten. Schon früher gab derselbe De⸗ putirte, Rios Rosas, im Kongresse Veranlassung zu einem solchen. Kein progressistischer Deputirter nahm an dieser Diskussion und deren Folgen Theil, wohl aber traten mehrere Moderirte gemeinschaftlich mit Herrn Rios Rosas den Ministern gegenüber.

Die Mehrzahl der hier ansässigen französischen Unterthanen hat dem bisherigen Gesandten, Herrn Lesseps, schriftlich ihr Leidwesen über seine Abberufung ausgedrückt und ihm als Zeichen ihrer Dank⸗ barkeit eine goldene Denkmünze überreicht.

Dem Heraldo zufolge, haben die Karlisten in Catalonien den Baron von Abella erschossen, weil er mehrere der ihrigen zum Abfall zu verleiten suchte. Dasselbe Blatt behauptet, der Handelsstand von

„schwarzen Domino“ zu mahnen nicht umhin kann. ndere verdienen im zweiten Akte, außer den bereits bezeichneten Musikstücken, noch die

sellt wird. Verfehlt in der Auffassung erscheint uns dann wieder in der nächsten Arie der Frau Fluth der Passus:

„Ihr klagt so rührend eure Pein“, indem die Musik hier an jener leidigen Sentimentalität des Ausdrucks lei⸗ det, welche wir bereits als mit dem Humor der Handlung im Widerspruch stehend bezeichnet haben, während das Schluß⸗Allegro dieser Nummer: Frohsinn und Laune

Würzen das Leben“ ꝛc. 1

zwar im Styl angemessen heiter und lebendig, aber dafür in der Erfindung so wenig selbstständig gehalten ist, daß unwillkürliche Erinnerungen an Auber um so eher dabei auftauchen, als die Taktart und der in diesem Musikstücke vorherrschende Tanz⸗Rhythmus das Ihrige ebenfalls dazu beitragen. Zugestanden muß jedoch werden, daß die eben erwähnte Nummer eine für die Sängerin sehr dankbare und eine solche ist, die das Geschick des Komponisten in Behandlung der Singstimme auf's glänzendste bekundet. Der tanzartige Rhythmus spielt übrigens eine nicht unbe⸗ deutende Rolle in der Oper und macht sich z. B. gleich am Schlusse des folgenden Finale’s wieder bemerkbar, das aber, davon abgesehen, seinem Hauptinhalte nach, durch lebendige Haltung und angemessene Steigerung interessirt und den Akt⸗Schluß befriedigend herbeiführt.

Bei weitem Gelungeneres vom charakteristischen Standpunkte aus, als der erste Akt, enthält im Allgemeinen der zweite Aufzug, der sich überhaupt nicht nur musikalisch, sondern auch in der dramatischen Entwickelung fesseln⸗ der gestaltet. Das Trinklted Falstaff's z. B. zu Anfang desselben ist eine sehr gelungene Nummer von durchaus eigenthümlicher Färbung. Eben s zeichnet sich das folgende Duett zwischen Falstaff und Fluth durch überwie⸗ gend charakteristische Auffassung aus, und müssen wir dies Musikstück al eine der ansprechendsten und hervorragendsten Nummern der ganzen Oper hervorheben, wenngleich das Schluß⸗Motiv derselben: 1 „Wie freu' ich mich!“

wieder die Vorliebe des Komponisten für den Tanz⸗Rhythmus offenbar und auch in seiner melodischen Gestaltung lebhaft an Auber und seinen Besondere Erwähnung

melodisch reizvolle Romanze Fenton's:

„Horch, die Lerche singt im Hain!“ dann das folgende empfindungsvolle, obgleich im Ausdruck überschwängliche Duettino (mit obligater Violine) zwischen Fenton und Anna und das sich unmittelbar anschließende sehr gefällige Quartettino, gleichwie auch das nächste Duett zwischen Herrn und Frau Fluth und das Finale dieses Aktes insofern Anerkennung beanspruchen, als diese Musikstücke ebenfalls den charakteristischen Anforderungen im üͤberwiegenden Maße genügen und meist jenes heitere Kolorit tragen, von welchem nur zu wünschen wäre, daß es der Komponist der ganzen Musik als Grundfärbung zu verleihen ge⸗ wußt hätte. b Den dritten Akt eröffnet ein Lied von balladenartiger, eigenthümlicher Haltung, an welches sich dann eine große Arie der Anna schließt, die indeß jedenfalls in Anlage und Ausführung das Terrain der komischen Oper über⸗ schreitet und als ein Musikstück, das die Handlung unnütz aufhält, vielleicht besser ganz wegbliebe. Sehr Gelungenes bietet dagegen die ganze folgende Seene im Walde, namentlich der romantische Chor und Tanz der Elfen, obwohl hier nicht nur die Musik, sondern auch die Handlung und Sceni⸗ rung eigenthümlichen Reiz gewährt.

Daß die scenische Ausstattung der Oper eine der Königlichen Bühne würdige war, bedarf keiner besonderen Erwähnung, eben so, daß die Aus⸗ führung von Seiten der Sänger und des Orchesters unter des Komponisten eigener Leitung überall das Bestreben durchblicken ließ, den Erfolg des Werkes nach Kräften zu sichern. Indem wir uns ein näheres Eingehen auf die Leistungen der Mitwirkenden nach einer Wiederholung der Oper vorbehalten, erwähnen wir schließlich nur noch im Allgemeinen, daß die Damen Tuczek, Marx und Köster und die Herren Zschiesche, Krause und Pfister vorzugsweise das Verdienst beanspruchen dürfen, die gute Aufnahme des Werkes begünstigt zu haben. Der Komponist, am Schlusse der Vorstellung gerufen, erschien mit den Hauptdarstellern.

Bayonne veranstalte auf seine Kosten die karlistischen Einbrüche in Navarra, um dadurch die Truppen von bestimmten Punkten der Gränze abzuziehen und sich die Betreibung des Schleichhandels zu erleichtern. G

Es verlautet noch nichts darüber, ob und auf welche Weise die Regierung zur Ausführung der bewaffneten Intervention zu Gunsten des Papstes schreiten werde. Das Dampfschiff „Vulcano“ lief am 21sten v. M. von Cadix nach Barcelona aus, und am selben Tage sollte die Korvette „Ferrolana“ mit Lebensmitteln auf vier Monate von Ferrol nach Cadix unter Segel gehen. Beide Schiffe sind nach Gaeta bestimmt.

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Königliches Opernhaus.

Zum erstenmale: Die lustigen Weiber von Windsor. Musik von Otto NRicolai.

(Den 9. März.)

Die Königliche Bühne brachte am Freitag eine neue Oper: „Die lustigen Weiber von Windsor,“ von ihrem Kapellmeister Otto Nicolai, eine freundliche Gabe, die bei vollständig gefülltem Hause entsprechende Aufnahme fand. Um zuerst des Libretto's zu gedenken, das nach Shake⸗ speare's bekanntem gleichnamigen Lustspiel (von Mosenthal) bearbei⸗ tet ist, so darf es in vielem Betracht als ein mit Geschick angelegtes gelten und den singenden Falstaff zugegeben jedenfalls das Verdienst beanspruchen, der musikalischen Behandlung geeignete Charaktere und gün⸗ stige komische Situationen geliefert zu haben. Letztere sind auch vom Kom⸗ ponisten meist glücklich ausgebeutet worden, obgleich es ihm keinesweges ge⸗ lungen ist, überall den Ausdruck der Musik mit dem leichten Humor der Handlung in Einklang zu bringen. Statt entsprechender heiterer und komischer Färbung tritt im Gegentheil nicht selten ein Anflug von Ernst und übel angebrachter Sentimentalität aus der Musik entgegen, wodurch dann die vom Dichter beabsichtigte Wirkung na⸗ türlicherweise beeinträchtigt wird. Dagegen verräth sie im übrigen eine talentreiche gewandte Feder, namentlich viel Routine in Behand⸗ lung der Singstimme, auch des Orchesters, und verbindet mit diesen Vor⸗ zügen, ohne Originalität und Neuheit der Erfindung zu entfalten, natürli⸗ chen melodischen Fluß. Einen Vorwurf trifft den Komponisten indeß noch in der Art und Weise, wie er zuweilen den natürlichen Fortgang einzelner Musik⸗ stücke durch Einflechtung lang ausgesponnener Kadenzen und kolorirter Pas⸗ sagen in italienischer Manier unterbricht, blos um die Kehlen der Sänger glänzend zu beschäftigen, ein Verfahren, wobei die Charakteristik und Wahr⸗ heit der musikalischen Auffassung nothwendigerweise leiden müssen, und das daher eines Deutschen durchaus unwürdig zu achten ist.

Gleich das erste Duett zwischen Frau Fluth und Frau Reich birgt eine derartige Ungehörigkeit in einer langen und notenreichen Doppel⸗Kadenz, welche dies übrigens recht ansprechende und in Ton und Haltung wohl ge⸗ troffene Musikstück zu Tage fördert. Durchweg angemessen aufgefaßt ist dagegen das folgende Duett zwischen Herrn Reich und Fenton, ein Musitstück, in welchem sich die erst allein auftretende hübsche Kantilene des Letzteren bei den Worten; „Wenn eure Seele je empfunden Der Liebe ganzes, sel'ges Glück“, später besonders dadurch von anziehender musikalischer Wirkung gestaltet, daß ihr eine auch an sich wirksam erfundene parlante Gegenstimme zuge⸗

Königliches Schauspielhaus.

Ottfried, Schauspiel in 5 Aufzügen. Von Karl Gutzkow.

(Donnerstag, den 8. März.)

Gottfried Eberlin, der Sohn eines Landpfarrers, ein poetische Gemüth und hoch aufstrebender Geist, in die Schranken modernen Leben gepfercht, ringt vergebens, seinen inneren Schwerpunkt zu finden. Zuerst sucht er ihn in der Gesellschaft, in der vornehmen Welt, und faßt Neigung zu einem Mädchen höheren Standes; die Verbindung scheitert aber an den Verhältnissen. Sein Stolz bäumt sich, er reißt sich aus den gewohnten Kreisen seines Umgangs, beginnt ein obskures Wanderleben und kehrt end⸗ lich nach Jahren in den Heimatsort zurück. Hier sieht er Agathe, des Kommerzienraths Wallmuth zweite Tochter, ein einfaches Naturkind, fühlt den edlen Kern aus der unscheinbaren Hülle heraus, liebt sie und findet Gegenliebe. Ihre Schwester Sidonia, eine feine, geistreiche Weltdame Braut des Grafen Hugo, seines Freundes, lernt den exzentrischen Predigers sohn kennen, er imponirt ihr, und sie faßt eine heftige Leidenschaft zu ihm. Die blendende Erscheinung der jungen Wittwe läßt ihn nicht kalt, ihre Liebe zu ihm spricht sich bald ohne Rückhalt aus und schmeichelt seiner Eitelkeit; das Bild der bescheidenen Agathe wird in seiner Seele in den Hintergrun gedrängt, er schwankt und verläßt sie am Verlobungsabend. Gra Hugo von Schönburgk, eine prosaische Natur, aber ein Mann von feinem Ton und einer gewissen eleganten Frivolität, der Gottfried als seinen Ge sandtschafts⸗Seecretair exploitirt, weiß ihn eine Zeit lang an sich zu fesseln. Sidoniens Gleichgültigkeit gegen ihn, ihren Bräutigam, und ihre Liebe zu Gottsried, nimmt er als lachender Philosoph; er will sie ja nu heirathen, um einen reichen Schwiegervater und eine Frau zu haben, die in seinem Hause die Honneurs zu machen versteht, und versichert seinem Secretair, daß er als Chemann ihm nicht im Wege stehen wolle. Da ermannt sich Gottfried, sein Stolz führt ihn diesmal den richtigen Weg und giebt ihn sich selbst wieder. Die treue Agathe, deren Werth er nun erst ganz erkennt, wird sein Weib, er versöhnt seinen alten Vater, der ihn schon zum zweiten Male auf⸗— gegeben hatte, und überläßt die beiden Weltkinder, Hugo und Sidonie, ih⸗ rem Schicksale.

Herr Döring gab in dem alten Kommerzienrath ein äußerst frappante Bild einer gewissen Klasse von Gecken, aber mit so individuellen Zügen daß gewiß mancher Zuschauer sich auf jenem Nachspüren nach Portrait ähnlichkeiten ertappt haben wird, welches vom ästhetischen Standpunkt ent, fernt. Ein selbstzufriedener Zug um die Mundwinkel des Künstlers schien in der That anzudeuten, daß er es hier mit etwas ganz Konkretem zu thur hatte, dessen gelungener Ausdruck und Persifflage ihm selbst besondere Ge⸗ nugthunng gewährte. Fräulein Unzelmann, welche leider schon seit Monaten bei der Vertheilung der Rollen entweder leer ausgeht, oder un- bedeutende, oder ihrer Sphäre fernliegende Rollen empfängt, bewahrt sich immer mehr als eine gediegene Künstlerin, denn obgleich ihre eigentliche Heimat der tragischen Mase Reich ist, so führen sie doch Geschmack 18 8 Bildung auch außerhalb des Idealen, im Lust⸗ und Schauspiel; sie e da einen selbstgefundenen Weg, aber, sei er auch zuweilen ein Umweg, sie führt an's Ziel, erschließt manche neue Aussicht, und wir vSv erzsrnete gehen und anlangen zu sehen. Solche überraschende. e. Eage sie uns in der ersten Unterredung mit Gottfried⸗Ottfried, 68 Sptel bei der Eifersuchtsscene mit ihrer Schwester, so wie in dem summren Mang, der Nachricht von Gottfried's plötzlicher Abreise. 5 Frnhn die des blasirten sonst an mancher Rolle als Stiefvater aen. 1he bes Herrn Hendrichs Grafen Hugo wie geschaffen. Die Phanta js eu vorgezeichnet,

hat für ihn selbst die Gestalt des Gottfried gem se, gelingen, sobald

zihr innsi vird ihm 8 9péE (Agathe), ie dem Zuschauer zu versinnlichen, wirt Frau Hoppé (Agathe), 1- die vaale mehr memorirt haben wird. vx