Der Vater des Herzogs von Rianzares ist mit Tode abgegangen.
11. April. Gestern Abend überreichte Herr Napo⸗ ke.⸗ der Königin in feierlicher Audienz das
vene gofenn⸗ bech ihn als außerordentlichen Botschafter der fran⸗
Schreiben, w
c p 2 c blik bei ihr beglaubigt. In der Anrede, welche er bei eflcheg hoenpent an g. Königin richtete, heißt es unter Anderem:
2
welches die erste Verbündete
8 ngungen werden darauf ausgehen, daß Spanien -ö unserer früheren Republik war, jetzt die
vertrauteste Verbündete meiner Regierung werden moͤge: beide Völ⸗
ker sind natürliche Freunde.“
Die Koöͤnigin erwiederte,
da
ß auch
sie angelegentlich die Fortdauer der freundlichen Verhältnisse wünsche,
„welche auf so so den neuen (Gaceta.)
Der General⸗Capitain von Catalonien hat durch meldet, daß der Oberst Hore am öten den karli seinen Adjutanten Romero gefangen nahm.
und
genoß, nach Cabrera, des höchsten Ansehens ülisten. — Cabrera war am 4ten mit 1000 Mann in Caserras. Der
bekannte karlistische General 3proz. 24 ¾ G. 5proz. 10 ½¾ G
*
unter den dortigen
süscen Cbef ae ischen Che arsa Dieser Marsal
viele Erinnerungen, Interessen, und auf so viele und
de begründet wären“, und daß sie sich besonders freue, 8 Bance schafte mit dieser Sendung beauftragt zu sehen.
ge⸗
Kar⸗-
Zariategui soll sich bei ihm befinden.
2. des Landes hat die Kön summe angewiesen, welche durch monatliche Abzüge von den ihr selbst, ihrem Gemahl und ihren Toͤchtern zustehenden Einkünften er⸗
hoben werden soll.
Portugal. Juni vertagt w
Lissa orden.
Erwägung der schlimmen Finanzlage — 8 Frac 8
646
bon, 9. April. Die Cortes sind bis zum
chatze eine ansehnliche Geld⸗
im
Vorstellung: Akten, von C fang halb 7
(Letzte Vo Döring.) Anfa
Abonnement.
König
Sonnabend, 21. April.
onntag, 22.
Mutter
April.
Im Schauspielhause.
Frack,
Montag, 4ℳ
romantisches Lustspiel in 4 Akten, rstellung dieses Stückes vor dem halb 7 Uhr.
April.
Esmeralda, großes Ballet in 2
und Sohn, h. Birch⸗Pfeiffer. Uhr.
Rellst
liche Schauspiele. Im Schauspielhause. 65ste Abonnements⸗ Schauspiel in 2 Abth. und 5 (Frau Thomas: Franziska.) An⸗
Im Opernhause. 50ste Abonnements⸗
Vorstellung. (Mit Abkürzungen): Das Thal von Andorra, roman⸗ tische Oper in 3 Akten, nach dem Französischen des St. Georges, frei bearbeitet von L.
ab. Musik von Halévy. Anfang 6
hr. 66ste Abonnements⸗ Vorstellung.
Peter von Karl Zwengsahn. Urlaube des Herrn
Mit aufgehobenem Abth. und 5 Bil⸗
Im Opernhause.
dern, von J. Perrot. In
S . . 8 von C. Pugny. (Fräul. cene gesetzt von A. St. Leon
Fanny Elsler: Esmeralda, al
Gastrolle.) Vorher: Konzert. 1) Arie aus der 8 Stumme von Portici“, von Auber, gesungen von Herrn von der Osten. 2) Konzert (E-moll) für Violine, komponirt von Ferdinand David, vorgetragen vom Königlichen Konzertmeister. Herrn Hubert Ries. 3) Puett aus der Oper: „Tell“, Rossini, gesungen von
Herrn Bötticher und Herrn von der Osten. Anfang halb 7 Uhr
Königsstädtisches Theater
i dieser Saison: Norma. 1 — Peine Oper in 2 Akten. usit
onntag, 22. April. Berlin bei Nacht. o in 3 Alten, von D. Kalisch. Die Nö. val⸗ 1ee. ponirt, theils nach bekannten Melodieen arran irt von F. W Meyer. (Decorationen und Kostüme neu.) Die Maschinerieen sind vom Theatermeister Herrn Brandt. Die Decorationen — im zweiten Akt: Die Linden⸗Promenade mit der Aussicht aufs Bran⸗ denburger Thor — im dritten Akt: Das Innere des Krollschen Lokals zc. — sind vom Decorationsmaler Herrn Schwedler. Der große Maskenzug im dritten Akt ist nach vorhandenen Skizzen arran⸗ girt. (In Seene gesetzt von den Herren Edmüller und Grobecker.)
—
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ßesne ;
Berliner Bö
Trse Vom
20. Ipril.
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Wechsel-Course.
WI TD“ 150 PI.
Augsburg Breslau
Leipzig in Courant im 14 Thlr Fuss..
Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg
100 Thlr.
100 SRpl.
2 Mt.
Brief.
Kurz 1143 2 Mt. 142 Kurz 1550 ¼ 2 Mt. 150 ½ 1 3 Mt. 6 25 ½ 6 2 Mt. 81 G 89 ⅓ 2 Mt. —, 1 2 Mt. 8 Tage 2 mt 2 Mt. 3 Wocben 104 ½
56
Geld.
142 ½
50 24 ½ 81½
01½ 99 99 ¾ 99 ½ 20
Inländische Fonds, Mandbrig., Kommunal- Geld-Co
vurse.
Papiere und
2zf. Brief. Geld. Gem.
Preuss. Freiw. Anl 5 102 ½ — St. Schuld-Sch. 3 ½ 80 ⅓ Seeh Präm. Sch. — 100 ½ K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ Berl. Stadt-Obl. 5 do. do. 3 ½ Westpr. Pfandbr. 3 ½ Grossh. Posen do. 4 do. do. 3 ½ Ostpr. Pfandbr. 3 ½
98 ⅔
86 ½ 96 ⅔ 80 ½ D 90 ¾ 90
Pomm. Pfdbr. Kur- u. Nm. do. 2³ Schlesische do. do. Lt. B. gar. do. Pr. Bk-Anth -Sch Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th.
isconto.
„ PBrief. Geld. 92 ½
93 ½ 89 ½
13 12⁵
[Gem. “ 8
Ausländische Fonds.
Russ. Hamb. Cert. do. bei Hope 3.4. S. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.
do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatzo. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Fl. — Pol. a. Pfdbr. a. C. 4
QEmCESEmnn
1IIS2IIIIII A
II
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do.
Poln. neue Pfdbr. 4 do. Part. 500 Fl. 4 300 PI. — Hamb. Feuer-Cas. 3 ½ do. Staats-Pr. Anl — Holl. 2 ½ % Int. Kurh. Pr. 0.40 th. — Sardin. do. 36 Fr. — —
N. Bad. doe. 35 Fl. — 16 ½
do.
2ı2210 — 28.
2½
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Eisenbah
n= Actien.
Stamm-Actien. V Kapiltal.
—
I
85
12
Der Reinertraß wird nach erfolgter Bekanntm. in der dam bestimmten Rubri
Die mit 3 ½ pPCt. bez. Actien sind
ausgefüllt. v. Staat gar.
Tages-Cours.
Rein-Ertrag.
1848.
8
Börsen-Zins- Rechnung
Priorituts- Actien. K. apital.
Zinsfuss.
Sämmtliche Prioritsts-Actien werden qurch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.
Berl. Anb. Lit. A. B.
do. Hambur
do.
do.
Halle-Thüringer Cöln-Minden
do.
Aachen
Bonn-Cöln
Düsseld.-Elberfeld.. Steele -Vohwinkel.. Niederschl. Märkisch. Zweigbahn Oberschl. Lit. ....
Cosel-Oderberg.... Breslau-Freiburg. 1.,700,000 Krakau-Oberschl.... Berg.-Märkbk...
do.
do. Litt. B.
Stargard-Posen
Hris; -Neisse.. Magde
Quitlungs-Bogen. Aachen-Mastricht „9, Ausleind. Actien.
Friedr. Wilh.-Nordb. . Prior... V
b.-Wittenb.-.
do.
1 2*
8
Stettin Heorr. .
do. Potsd.-Magd.. Magd.-Halberstadt.. Leipziger..
8
6,000,000 . 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4.500,000 1,051, 200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200.000
1,800,000 4,000,000 5,000,000 . 1,100.000
12,780,000
8,000,000 Y
78 G.
53 ½ bz.
87 br. . G. 55 b “ en,;
11““ Amgöͤmne
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SsSchluss-Course von Cöln-Minden 7 06.
h. S Ibn ar tme üsh do.
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ßBreslau Freiburg...
34 ½ . 35 ¼ 1z. — “ Kiel-Altona
Berl.-Anhalt do. Hamburg
1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 do. .. 3,132,800
. Stettiner 800,000 Magdeb.-Leipziger .. 1,788,600 Halle- Thüringer. 4, ,00,000 Cöln-Minden.. 3,674,500 Rhein. v. Staat gar. 1.217,000 do. 1. Priorität.. 2,487,250 Stamm-Prior. 1,250,000 Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000 Niederschl. Märkisch. 4,175,000 do. do. 3,500,000 do. III. Serie. 2,300,000
do. Zweigbahn 252,000
do. do. 248,000 Oberschlesische.. 370,300 Krakau-Oberschl... 360,000 Cosel-Oderberg... 250,000 Steele-Vohwinkel .. 325,000 do. do. II. Ser. 375,000 400,000 800,000
vFibna n Ausl. Stamm-Act. ““ III1“ 4,500,000 8,525,000 2,050,000 6,500,000 4,300,000
A16““
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SCSSnenTEnene.
Berg.-Märk
Reinertr. 1848.
Börsen- Zinsen
-Dresden ... Ludw.-Bexbach 24 Fl.
Leipzi
Sp. [aAmsterd.-Rotterd. Ih. [Mecklenburger Thlr.
ùmee 1IIIII
von Preussischen Bank-Antheilen 89 ⅞ bs. 1X.X“
Die Ceurse haben sich zwar im Taufe der heutigen Börse
etwas gedrückt, schlossen aber wieder fester unq
mit wenig Abweichung gegen gestern.
Auswärtige Börsen. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten Denuienaf⸗ 112 esterreichische scheine 80 ¼ - Prämien⸗Scheine a 50 Rthlr. 100 Gld.
Breslau, 18. April. Friedrichsd'or 113 ½ Gld. u. Br. sches Papiergeld 93 ¼ Brief.
u. 8 bez. u. Br. Staats⸗Schuld
96 ⅛ bez. 3 proz. 80 ½ Br. Schles. Br., do. Litt. B. 4proz. 92 ⁄2 Gld.,
Poln. Pfandbr. alte 4proz. 91 9 do. Part.⸗Loose a 300 Fl. 97 Gld.,
Certif. a 200 Fl. 13 ½ Br. Russ.⸗Poln. 71 Br.
Actien: bez. u. Gld. schles.⸗Märk. 72 ¼ Gld.,
Krakau⸗Oberschlesische 34 ½ Gld. 34 ¼ Br.
Amsterdam 2 M. 142 7¾2 Br. Hamburg a vista 150 Br. 6 do. 2 M. 150 ½ Br. Loondon 1 Pfd. St. 3 M. 6. 2 Berlin a vista 100 ½ Br. w 2 M. 99 a¾ Gld. eipzig, 13. l. B. A. 142 2 L Pe kagdeb.⸗Leipz. 1 Kiet 89 ⅞ en 8 Br., 89 †˖ Gld.
Frankfurt a. M., 18. April. ordbahn⸗ und
. Effekten, wie F. W
Notirung vom 15ten (24 %). Frage an und behaupten sich 18 8 C
schwachem Umsatz stationair. ach
Br., 1176 G. Baden a 35 Fl. 28 ¾⅞ Br., 27 ⅓ 26 ⅛ Br., 26 G. G., a. 25 Fl. 22 ¼ Br., 22 G. Polen 300 Fl. Loose 97 ⅞ G., Friedrich Wilhelms⸗Nordbahn 34
Hamburg, 18. April. E. R. 102 Br., 101 ¼ G.
a H. essen 27 ⅓ Br., 27 ½ ür- Darmst. Partialloose 8 82 26. Sard
Spanien 500
Gld. anknoten 8 bez.
do. 3 ⁄proz. 82 ¼ Gld.
Gld., a 500
Freiburg. 79 ¼ Br. do. Prior. 99 ¼ Br., do. Ser. III. 94 ½ Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 76 ½ Gld.
Friedrich⸗Wilhelms⸗ Wechsel. I““
do. neue 4proz. 91 Br., Fl. 75 Br., do. Bank⸗ Schatz⸗Obligationen 4proz.
Oberschlesisch. Litt. A. und Litt. B. 92 ½ u. Breslau⸗Schweidn.⸗ 5 u. 4
Neisse⸗Brieg 34
v11I1I11 IW. .
Wb1“ 5 ½ Br.
Leipz. Dr. P. Obli „Dr. C. A. 94 ½ önsn Chemnitz 1 r16“ 20 ⅛ Br. Lö Deß. B. A. 1018 8ö. vr a
der Börse 3 bahn⸗ und Bexbacher noch etwas p Oesterr. 5 proz. Met. 76 ½ Bangeneh
76
Br.,
steigend in Fo ddeutschen Ob
50
Fl. Oblig. 74 9 33 ¾ G. B
73 G. Köln⸗Minden 76 ⅞ Br., 76 ⅜ G.
3 ⅞ proz. p. C. 79
Stiegl. 82 ¼ Br.,
au⸗Zittau 14
Die österr., holländ. und bexbacher Actien, waren als gestern bezahlt. e e igat. hält die Anlehens⸗ Loose bei roz. Span., Nord⸗
öher
mer.
G. b Fl. 48 ½ Br
50 Fl. 70 B
Zproz. 2 885
Br., 23 Br.,
81 ¼ Gld. Ahsh h
BI
Seehandlungs⸗ Pos. Pfandbriefe Aproz. do. 3 proz. 89 ⅞ u. ℳ bez. u.
Nieder⸗
ordbahn
. 98 ½ G. Leipz. Sächt. Baßr. 78 Gh.
77 ½˖ G. Altona⸗ 101 ⅞ Gld. Pr. B. A. 90
erxbach 73; ½ Br.,
96 ½ Gld. V Polni⸗
9 ⁄
Br.
Br.
inien 70 ½
½ G. G
Br., 78 ¾ G.
65 ⅞ Br., 65 G. Ard. Hamb.⸗Berl. 52 ½ Br.,
89 ⅞
Br. u. Gld. Fonds sehr
Paris, 17. A
Straßburg 105, 106
89.
0.)
Die Stimmung der Börse war ssich sehr gut, doch pC.
London, 17.
52 ½
Mecklenb. 31 ½ Br., 31 G. R.⸗Neum. fest im Preise;
3 proz. 57.50. 57. 70. ö5proz. 89. 90. 90. 10. 89.70. 89.95.
elg. pC. 92 ¼, pC. 42. 92 ½. 427. 50. 430. Vers. r. u. 220, 221.25. do. I. U. 187.
pril.
. 25.
April.
3 ½proz. 91 ½. Ard. 17 ½. P
29 ½.
Con
Mex. 28 ¼.
Engl. Fonds erholten s. eröffnet zu 92 ¾%,
92 a. Z.
gar keine Veränderung; nur in Span., bei einigen Geschäft
2 Uhr.
Amsterd⸗
Preisen angeboten. Von Südamerik. sinb Peru
Holl. Integ. 49 ¾, 1½.
Gr. Piecen 10 ½, , ½ alte 101 ¼, 4proz. 82 ½.
2 ½ proz. 38 ½, p.
Daän.
Roggen
2
Hafer loco Rüböl ]
8 ““ r. . 8“
11“
pr. Frü
92 p
Cons. pC. 22, 91 ⅞. sind Mex. 28 ½ .. oup Ard. 18,
„ 17. April.
Oest.,
S
Markt⸗Berichte. 88 Berliner Getraidebericht vom 20. April. Am heutigen Markt waren 1 Weizen nach Qualität loco 24 — 25 8 8. „ pr. Frühjahr 82 pfd. Mai/ Juni 24 Nhbi. Br. Juni/ Juli 24 ¾ a zuli /Aug. 25 Rt “ ept./ Oktbr. 26 ½ Rthlr. Gerste, roße loco 21—22 Rthlr. 52 eine 17—19 Rthlr. dac⸗ Qualität 14—15 Rthlr. ahr 48pfd. 14 Rthlr. Br., oco 14 ½ Rthlr. Br. April 14 ¾ Rthlr. Br., 14 ½ G.
ril / Mai
etwas schwankend.
sich heute von ihrem
een in Ard. und 3 proz., zu den gestrigen auf niedrige wiener Berichte, fl 5
3 proz. do. 32 ⅞.
8 ¾ Br., 8 ⅞ ˖G. Zproz. 22 ⅞ Br., 22 ⅞ Gld.
G. Bergedorf 68 Br. Altona⸗Kiel; 100 G.
Eisenbahn⸗Actien theilweise höher.
57. 30. 57.35. Neue do. pC. 89ü 45. Akt. Zproz. 33 ⅞, 34. St. Germain 50, 185. (N. d. B. 5proz.
günstig; die Rente a. Z. hielt 3 proz. Cons. p. C. u. a. Z. 91 ½, ass. 3 ½. Z proz. 32 ½. Int. 50 ¼. Port.
gestrigen Rückgang. C. u. a. Z., schlossen 92, 91 ⅓ 8 8b
Nordbahn 458. 75.
3 proz. 91½, 3. Von fremden 17 ½. 3 roz. 32 ½, ;.
In Holl. Fonds war wenig oder Int. zeigte der Handel etwas Leben⸗
auer. — mehr angeboten. 1 Zproz. neue 58 ⅞, x. Span. Ard. 10 ½. Coup. 8, ¾. Russ. Oest. Met. 5 proz. 72 ¼, †.
tiegl. 82.
üe die Preise wie folgt: 27 53—58 Rthlr. 1““ Rthlr. aE““ bpfd. 24 — 25 ⅓ Rt=hll. 24 Rthlr. Br., 23 ½ verk.
v† Rthlr. verk. u. Br. rr n
hir. Br., 24 G. 4½ % ½ Br., 26 bez. 11
13 ⅞ G.
14 Rthlr. Br., 13 % bez., 13 ⅞ G.
Rübol Mai / Juni 13 ½ Rthlr. Br., 13 ½ G. 1] »» ZJuni / Juli 13 ¾ Rthlr. Br., 13 ⁄½ G. » Zuli /Aug. 13 ½ Rthlr. Br., 13 ½ G. 11““ »» Aug. / Sept. 13 Rthlr. Br., 12 %˖ G. „ Sebt. /Okt. 12 ½ Rthlr. Br., 12 ½ bez. u. G. „ Oktbr./ Novbr. 12 ⅞ Rthlr. Br., 12 ½ G. 24 Leinöl loco 11 ⅞ Rthlr. Br. .““
1 „ W 10 ¾⅞ Rthlr. Br., 10 ½ G.
Spiritus loco Iii⸗ Faß 14 ⅜ a 14 ⁄4 Rthlr. verk., mit Faß verk. ““ April / Mai 14½ Rthlr. Br., 14 G. Mai / Juni 14 ½ Rthlr. Br., 14 ½ G. Zan uli 15 Rthlr. Br., 14 ¾ bez. u. G. Juli/Aug. 15 ⅞ Rthlr. Br., 15 ½ G. . Aug./Sept. 16 Rthlr. Br., 15 ½ G. Marktpreise vom Getraide.
Berlin, den 19. April. 8.
Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 21 Sgr. 11 Pf., auch 18 Sgr. 2 Pf. Zu Wa 9 er: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch
Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. und 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 1. Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr., auch 27 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 26 — 3 Pf; Hafer 21 Sgr. 3 Pf., auch 18 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 Rthlr.
Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte).
Mittwoch, den 18. April. “
Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rthlr. Der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 18 Sgr. Kartoffel⸗Preise: Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.; metzenweis 1 Sgr. 3 Pf., auch 10 Pf. C Branntwein⸗Preise. 11 Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus ware aumm— 13. April 1849 14 ¼ u. 14 Rthlr. 14. » „ 2. frei ins Haus geliefert 16. » „ p. 200 Quart 2 54 9 17 „ 5 oder 10,800 % nach 18. » „ Tralles. Korn⸗Spiritus ohne Geschäft. E Berlin, den 19. April 1819. “ ““ Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗
4
2ne gers sind Bogen 80 bis 83 der Verhandlungen der
zweiten Kammer ausgegeben worden. .
osbuchdruckereiä.
Beilage
Musik
E1“““
11“
Beilage zu
641 ischen
Staats-Anzeiger.
ma. hi A9g 507. 41 ug reun
Freitag d. 20. April.
Wissenschaft und Kunst. 88.
Karl V. und sein Beichtvater.
Eisenbahn⸗Verkehr.
. 8 8 4 1. 2 Uichtamtlicher Theil. Wissenschaft und Kunt. Karl V. und sein Beichtvater. Briefe an Kaiser Karl V. Geschrieben von seinem Beichtvater in den Jahren 1530 — 1532. In dem spanischen Reichs⸗Archiv zu Simancas aufgefunden und mit⸗
etheilt von Dr. G. Heine. Berlin. Verlag von Wilh. Beffer. 1848.
Geareia de Loapsa, der Kardinal und Bischof von Osma und Si⸗
uenza, nachmals Erzbischof von Sevilla und Groß⸗Inquisitor, war seit sieben Jahren Beichtvater und Vertrauter des Kaisers gewesen, als er mit diesem 1529 Spanien verließ und nach Italien ging. Karl wandte sich, nachdem er in Bologna eine Zusammenkunft mit dem Papste gehalten und Freundschaft und Bündniß mit ihm geschlossen hatte, nach Deutschland; seinem Beichtvater aber gab er den Auftrag, in Rom seine Interessen zu vertreten. Dieser schrieb nun an den Kaisgr eine Reihe von Briefen über die wichtigsten An⸗- gelegenheiten der Zeit: über die päpstliche Politik, über die deutsche Ketzerei, über den Plan eines Konzils, über die Intriguen Franz des Ersten, über den Türkenkrieg u. a. Die Korrespondenz dauerte bis zur Rückkehr des Kaisers nach Italien. Das letzte Schreiben ist vom 15. November 1532. Wir brauchen nicht erst zu sagen, daß diese Briefe vom höchsten In⸗ teresse sind. Nach der Versicherung Contarini's, des venetianischen Gesand⸗ ten am Hofe Karls V., war der Kardinal der Einzige, der auf den Kaiser Einfluß hatte. Ranke bemerkt zu dieser Aeußerung, es habe sich jener Beichtvater allerdings rühmen können, daß der Fürst in den stillsten, viel⸗ leicht in den wichtigsten Mementen unter seiner Einwirkung stand. Durch vorliegende Briefe sehen wir dies bestätigt. Wir sehen, wie der Schreiber das Vertrauen des Kaisers hat und wie er es verdient. Garcia de Loaysa erscheint als ein Mann von ausgezeichneten Gaben. Er verbindet mit dem Ernst eines Beichtvaters den seinen Takt eines Hofmannes; mit dem Eifer eines Würdenträgers der katholischen Kirche die Umsicht und die Klugheit eines gewiegten Politikers. Dem Kaiser ist er durchaus ergeben. Er er⸗ blickt in ihm ein Werkzeug Gottes zur Wiederauferbauung der Kirche und ermahnt ihn, sich selbst als solches zu betrachten und sich durch Tugend dieses höchsten Berufes würdig zu machen. Er giebt ihm religiös morali⸗ schen, diplomatischen, strategischen und diätetischen Rath. Bei seinen For⸗ derungen hat er immer das Mögliche, das Ausführbare vor Augen. Wie sehr er zuerst auf Bestrafung der Ketzer dringt, so steht er doch davon ab, als er die Gefahren und Schwierigkeiten der Ausführung erkennt. Er selbst räth dem Kaiser, dieser Angelegenheit die Wendung zu geben, welche sie durch den nürnberger Religionsfrieden erhalten hat. Im Ganzen sehen wir uns durch seine Nachrichten und Urtheile über alle in Rom zusammen⸗ laufenden Bestrebungen in dem Herzpunkt der katholischen Partei versetzt. Wir lernen ihre Zwecke, ihre Motive, ihre Weltanschauung und die löbli⸗
chen und unlöblichen Mittel kennen, wodurch sie ihre Sache zu för⸗
n suchte. 8 g Laciähen wollen wtr die korrespondirenden Persönlichkeiten ins Auge fassen
und die Aeußerungen zusammenstellen, durch welche lihr Verhältniß charak⸗ terisirt wird. sigoh aus den ersten Briefen hervorgeht, hatte sich der Kardinal ungern von dem Kaiser getrennt und glaubte diesem Vorwürfe machen zu können, daß er ihn „um der Schuld eines Anderen willen“ aus seiner Nähe ver⸗ bannt habe. Ihn tröstet indeß die Hoffnung, daß der Kaiser ihn nicht vergessen, sondern ihn wieder zu sich rufen werde. Denn da er von ihm in Gott und in der Tugend geliebt worden, so sei es nicht billig, daß örtliche und eitliche Trennnug hinreiche, ihn aus seinem Gedächtniß zu verbannen. Er spricht wiederholt von der Liebe, die er zu ihm hege, wie ein Vater zu sei⸗ nem einzigen Sohn; von der Sehnsucht, die er empfinde, ihn zu sehen. Indem er ihm Rath ertheilt, erinnert er den Kaiser daran, daß er ihm früher seine laän⸗ und Wünsche“ mitzutheilen pflegte und daß nach Er⸗ wägung der Gründe von allen Seiten ein Entschluß gefaßt wurde, der sich selten als irrig erwiesen. „In verwickelten Verhältnissen,“ heißt es an⸗ derswo, „rieth ich Ew. Majestät immer, was Eurem Dienste förderlich war; Ihr befolgtet meistens mein Gutachten und immer befandet Ihr Euch wohl dabei; denn die Liebe pflegt den Verstand zu schärfen, daß er in seinen Rathschlägen das Richtige trifft.“ Als er durch einen Diener, den er früher am Hofe gesehen, ein Schreiben von Karl erhält und es liest, ist ihm, als „sähe er diesen mit sich sprechen und dabei in seinem Zimmer von einer Ecke zur anderen gehen.“ „Gott gebe“ fügt er hinzu „daß an einem Tage von Angesicht zu Angesicht geschehe, was Ew. Majestät jetzt istlich gethan!“ deg. schsaih Fedhwahe ermahnt er den Kaiser hauptsächlich, seinen Hang zum Vergnügen zu brkämpfen und der Ehre, ein Streiter Gottes zu sein, . Ecisagacg ich würdig zu beweisen. „Gnädiger Herrl“ schreibt er im 9 1530 „bel so großen und wichtigen Geschäften, wie Ew. veg. . ist es nicht recht, daß Ihr zur Erholung Dinge thut, die “ gen und gar trüͤgerisch sind. Indem sie scheinbar rholung von der 8 gei 95. währen, thun sie doch das Gegentheil, erfüllen nämlich den 882 Traurigkeit und verblenden den Kopf, so daß er der Geschäfte vergiß . 8. innert Euch vielmehr hin und wieder mit Lust des Glücks, das Euch 8 vorsteht; dies wird Euch Muth geben, um die Mühen zu ertragen, 88 Euch die Augen öffnen, um zu sehen, was Euch zukommt. Ihr werde froh und triumphirend einhergehen und vor Allem wird Ew. Majestät 2 dienen, daß Goit Eure heiligen Wünsche und Zwecke erfülle. Möge Ew. Majestät überzeugt sein, daß Gott Niemandem ein Reich giebt, ohne ihm damit eine größere Verpflichtung aufzulegen, ihn zu lieben, ihm zu dienen und seine Gebote zu bewahren.“ In einem der folgenden Briefe heißt es: „Klar ist es, gnädiger Herr, daß mit Müßiggang, Wohlleben, Lastern und Erholungen niemals Krone und Triumph gewonnen werden. Immer stritten in Eurer Königlichen Person Trägheit und Ruhm mit Füägvihs . bisher zog in Italien der Müßiggang den Kürzern; von nun an pg. hoffe ich, in Dentschland und bis Ihr nach Kastilien ürheesse 8 öttliche Gnade geben, daß mit geringerer Schwierigkeit Eure 87 zu hre und Namen über Euern natürlichen Feind siegen, der in 6 ee und im Vergeuden der besten Zeit besteht.“ Auf diesen Hauptpun 8 emet der Kardingl immer wieder zurück. Als Karl im Glück ist, ruft er ihm n „Da von Tag zu Tag Euch Gnadenerweisungen zu Haufen kommen, 2 es billig, daß Euer Dank sortwährend dauere und Ihr Euch öhara. iser Eurer treulosen Sinnlichkeit sorireißen lasset.“ Spaäter, als der Ka 3 Mühe und Arbeit vor sich sieht, schreibt er ihm: „Es ist wohl 5 men, daß es Keinen in der Welt gebe, der mehr als ich wünsch bche Ihr Ruhe habt; aber wenn Ehre und Gewissen dagegen sind, ist es 958 ig, der Ruhe zu vergessen und die Arbeit zu erwählen, aus der zeitlicher erwächst und mit welcher dem gedient wird, der Euch mit seinem Tode erkaust hat.“ In einem Briefe vom 14. Oktober 1530 legt er ihm seine Pflichten durch eine eigenthümliche Vergleichung ans Herz, indem er sagt:
„Als die Muiter Gottes und Joseph Christum im Tempel disputiren fan⸗
den, un i Tage war, daß sie ihn mit Mühe gesucht, sprachen sie zu 88 Sahn, 8 hast du uns gethan? Wir haben Dich mit Schmerzen gesucht. Und er antwortetete ihnen: was sragt Ihr mich, wisset Ihr ngcht. daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist? Es paßt dies auf Eure Wanderschaft; denn wenn die Sinnlichkeit und sleisch⸗ liche Liebe Euch zur Erquickung und Erholung Eures Körpers einladen und sich beklagen, daß es so lange Zeit her sei, daß Ihr sie verlassen und von ihnen gessogen seid, dann serne Ew. Majestät von dem wahren Meister
nehmen wird,
und antworte: wisset ihr nicht, daß ich in Sachen des ewigen Vaters zu arbeiten und mich zu beschäftigen habe, daß ich dazu geschaffen bin und nicht zu Vergnügungen und Ergötzungen, die mich von diesem Amte ab⸗ alten?“
b Zu wiederholtenmalen fordert der Kardinal sein kaiserliches Beichtkind auf, mäßig zu sein im Genusse von Speise und Trank und sein leibliches und geistliches Wohl nicht außer Acht zu lassen. „Ich bitte Ew. Majestät,“ heißt es in einem Briese vom 20. Dezember 1530, „genießet nicht Speisen, die Euch schädlich sind; alle Welt siehet, daß Eurer Brust Fische gefähr⸗ lich sind, um Gotteswillen, bedenkt, daß Euer Leben nicht Euch allein, son⸗ dern Allen gehört, und wenn Ew. Majestät Euer Eigenthum verlieren will, so ist es doch nicht billig, daß Ihr das unsere zerstört. Seid gewiß, daß ich das mit vielem Kummer schreibe; aber man berichtet mir, daß man manchmal Eure Brust weiter als Eure Zunge hört. Einstmals wünschte Ew. Majestät einige Pönitenz für alte Sünden zu thun; verän⸗ dert diese Pönitenz nun in Widerstand gegen die Schlemmerei, das wird ein nicht geringeres Verdienst sein als Kiesel und Geißel.“ In einem spä⸗ teren Schreiben heißt es: „Habt Acht auf Euch und hallet Euch fern von Allem, was Eurer Gesundheit schaden kann. Bedenkt den großen Dienst, den Ihr Gott mit Eurem Leben erweisen könnt! So lange c Euch kannte, waret Ihr ja immer von dem Wunsche beseelt, Euer Leben auf die För⸗ derung des katholischen Glaubens zu wenden, und bei Euren Fehlern und Nachlässigkeiten hattet Ihr keinen Trost, als daß Ihr für sie und die Gna⸗ denerweise, die Ihr erhalten, mit dem Leben zu bezahlen und es zur Ehre Christi darzubringen wünschtet. Nun weiß ich nicht, warum Ew. Majestät es jetzt für das kurze Vergnügen verlieren will, zu viel zu trinken, schädliche Dinge zu essen und sich mit Schlafen und Wachen und bei anderen noth⸗ wendigen Dingen nicht vernünftig einzurichten. Verachtet um Gotteswillen meine Bitte nicht, lasset ab von schädlichen Vergnügungen! Gott schuf Ew. Majestät nicht, damit Ihr Euch in dieser Welt Vergnügen macht, sondern damit Ihr durch fortgesetzte Arbeit das ganze christliche Gemeinwesen erret⸗ tet; freuen sollt Ihr Euch im Himmel, dort habt Ihr die wahren Feste, die zu Eurer ewigen Erholung ausgerüstet sind.’“ In einem „Briefe vom 29. Februar 1532 drückt er die Besorgniß aus, daß der Kaiser von der päpstlichen Dispensation keinen Gebrauch machen und während der Fasten⸗ zeit Fisch essen werde. Er räth ihm, wenigstens magh zu sein, des Nachts überhaupt nicht zu essen und zwischen Mittag und Vesper nicht zu trinken! „Wenn Ew. Majestät aber — fügt er hinzu — dem Appetit die Zügel schießen läßt, dann werden Gewissen und körperliche Gesundheit bergab ehen.“ 6 Wie ernstlich diese Ermahnungen gemeint und wie dringend sie aus⸗ gesprochen waren, so scheinen sie doch bei dem Kaiser nur wenig gefzuchtet zu haben. Wir wissen, daß derselbe noch in seinen letzten Lebensjahren unmäßig war im Essen und Trinken und daß er auch da noch jene Vor⸗ liebe für die ihm nicht zusagenden Fischspeisen hatte. Aus den Berichten seines Vertrauten Luis Quijada geht hervor, daß er auch im Kloster Juste noch Froschkeulen, Sardinen und besonders Aalpastete fortwährend zu essen verlangte, obwohl sie ihm schädlich waren.
Ungleich empfänglicher als auf dem Gebiete der Entsagung war Karl für die Rathschläge seines Beichtvaters auf dem Felde der That. In kirch⸗ licher und politischer Beziehung handelte er so, daß der Kardinal sich in den wesentlichen Punkten zufriedengestellt sehen und zuletzt auch erklären mußte, daß Karl da, wo er seiner Mahnung nicht Folge geleistet, unter Gottes Beistand eben das Bessere erwählt habe.
Für uns hat es am meisten Interesse, zu sehen, wie sich Beide zu den Bestrebungen der Reformation verhalten; wie man in den Hauptlagern der katholischen Partei über die dentschen Ketzer dachte, welche Leidenschaften gegen sie erregt waren, welche Pläne man gegen sie faßte und wie es zuletzt dennoch dahin kam, daß man mit ihnen Frieden schloß. Die vorliegenden Briefe gewähren sdrbge znanaisfa Ausschlüsse und erhellen und ergän⸗ zen dadurch das schon Bekannte aufs erwünschteste. 8
In den ersten treffen wir mehrere Stellen, worin der Schreiber die Hoffnung ausspricht, daß Karl der Kirche den Frieden wieder Pe werde, und die Ermahnung hinzufügt, daß er zu diesem Ende kein Opfer, auch das schwerste nicht, scheuen solle. In einem Briefe vom 8. Juni 1530 heißt es: „Man berichtet mir, daß die Angelegenheit mit Deutschland zu Ehren des Glaubens und Eurer Majestät ausschlage; ich freue mi darüͤber mehr als ich sagen kann, und hoffe von der göttlichen Gnade, daß Ihr mit Eu⸗ rer guten Abscht über Eure Nachlässigkeit und Eure Armuth und alle die Schwierigkeiten siegen werdet, die Eure großen Geschäͤfte mit sich führen.“ In dem nächsten finden wir die dringenden Worte: „Nichts ist in der Ge⸗ genwart so wichtig, als daß Ew. Majestät glorreich aus der deutschen An⸗
elegenheit hervorgehe. In Italien werdet Ihr für den besten Fürsten der bcs gelten, wenn Gott uns die Gnade erweist, daß durch Eure Hand die Ketzereien geheilt werden, die in dieser Nation sich erhoben haben. Ohne Zweifel wird Ew. Majestät dann für den glücklichsten Kaiser gehalten wer⸗ den, den es in der Christenheit gegeben hat, und ich glaube, daß, wenn die⸗ ses geschieht, wie ich es wünsche, Ew. Majestät nichts im Leben auf sich schwierig es auch sei, das nicht glücklich zu Ende komme. Darum wage ich Ew. Majestät zu bitten, daß, wenn d dieses Leiden nicht mit Waffen heilen könnt, Ihr nicht Anstand nehmet, für den Glauben alles Geld zu opfern, und zwar selbst das am sorgsamsten zurückgelegte, das was Ihr am liebsten in den Kasten thätet; dann wird Euer Verdienst nur um so größer sein. Und sei Ew. Majestät überzeugt, daß, was Ihr auch immer hier ausgebt, Euch Alles mit Wucher in dieser Welt noch zurück⸗ gezahlt wird, und zwar nicht nur in Ehre und Achtung Eurer Kaiserlichen Person, sondern auch in feinen Dukaten und weltlichem Reichthum; und tausend Leben, wenn ich sie hätte, würde ich auf das, was ich sage, zum Pfande setzen. Ew. 6b. sagte mir einst, daß Ihr Euer Leben auf die Vertheidigung des Glaubens zu wenden wünschtet, denn es scheine Euch, daß Ihr auf keine andere Art für die unendlichen Gnadenerweisungen dan⸗ ken könnt, die Ihr von Gott empfangen. Nun, die Zeit beginnt, wo Ew. Majestät zeigen kann, ob jene Worte heuchlerisch und falsch, oder ob sie wahr und von Herzen waren; noch dazu fordert Gott von Euch gegen⸗ wärtig nicht das Leben für seinen Glauben, sondern nur Eifer, guten Wil⸗ len und Habe, was im Vergleich mit solchem Gewinn für Euch etwas ganz Geringfügiges sein müßte. Denkt nicht auf Erholung, verliert nicht den Muth vor den Mühen, die dabei sich einsinden, und nicht geringer sein wer⸗ den, als sie in Bologna waren; denn aus ihnen wird der Ruhm und die Ehre sich ergeben, nach denen Ihr immer verlangt habt.“
Ein Schreiben vom 21. Juni bezeugt zugleich, wie dem Kardinal die fürstliche Ehre und Macht des Kaisers am Herzen liegt. Es heißt darin: „Gott gebe Ew. Majestät Leben und Gesundheit, dann hoffe ich, daß Ihr die Sachen von Deutschland so ordnen werdet, daß sie Euch dort noch lie⸗ ben und gehorchen. Ist das Pschehen, dann sehe ich klar, daß kein Fürst haben wird, sie gegen Euren Dienst zu erheben; und sie werden vor
eid sterben und nicht wagen, sich mit einer anderen Unternehmung zu be⸗ schäftigen, als mit leeren, wirkungslosen Einverständnissen. Spanien und Deutschland sind der Nerv Eurer Autorität; da Ihr dazu noch den Papst ewonnen habt, so braucht Ihr Euch mit Furcht vor den Uebrigen keine schlaflose Nacht zu machen, wenn sich auch Alles gegen Euch verbindet.“
In einem Briefe vom 27. Juni, nachdem er vernommen, daß Karl in Augsburg in der Prozession zu Ehren des heiligen Sakraments gehen werde, ruft er aus: „Geiobt sei Gott, der geruht hat, Euch zu seinem Apostel zu machen, daß Ihr mit That und ort die Leute lehret, ihren Erlöser zu kennen und zu verehren! Ew. Majestät mag diese Gnade nicht gering achten, denn mit ihr werden Eure Sünden bezahlt, und erwerbet Ihr Euch im Paradiese eine sichere Stätte. Ich kann die Freude nicht ausdrücken, die mein Herz empfindet, so oft Nachricht von geistiger Frucht kömmt, die Ew. Majestät in dieser verkehrten und getäuschten Nation macht. Ich slehe
u Gott, daß er, wenn Eure Unternehmungen mit Triumph geendet sind,
uch glorreich in Euer treues Reich zurückführe.“ Endlich aus einem Briefe vom 6. Juli sehen wir, daß die guten Erwartungen des Beichtvaters auch von den Kardinälen zu Rom geiheilt würden. „In dem heutigen Konsisto⸗ rium,“ schreibt er, „sagten fast alle Kardinäle, nachdem die Briefe des Legaten gelesen waren, daß Ew. Majestät der Engel sei, der zur Heilung der Christenheit vom Himmel — Gott weiß, wie sehr ich mich freute, und obgleich die Sonne heiß brannte, als ich nach Hause ging, mit welcher
8 8 eee e. — . Geduld ertrug ich es! Ich fühlte nichts davon vor lauter Freude, so süße Worte über meinen Herrn von denen zu hören, die vor einem Jahre ihn verlästert hatten! Aber der Haupttrost war, zu sehen, daß sie recht hatten; denn es scheint, daß Gott Wunder durch Ew. Majestät thut, und nach dem Anfang, den die Kur dieser Krankheit genommen, ist es klar, daß wir hoffen dürfen, das Ende werde viel günstiger ausfallen, als unsere Sünden ver⸗ dienen.“ —
Die Hoffnungen, welche man auf Seiten der katholischer Partei damals hegte, gingen indeß nicht in Erfüllung. In den folgenden Briefen spricht der Kardinal seine Entrüstung über die Verstocktheit der Ketzer aus und erwägt die Mittel, durch welche dieser Schaden der Kirche wieder geheilt werden könnte. Ein Mittel, von welchem der Kaiser den besten Erfol erwartet, ist die Berufung eines Konzils. Der Kardinal sieht aber, daß nicht nur der Berufung selber große Schwierigkeiten entgegenstehen, sondern auch, daß das Konzil, wenn es zu Stande käme, bei den Lutheranern seines Zweckes verfehlen könnte, und denkt daher noch auf andere Mittel, die sich in majorem Dei gloriam schon früher erprobt haben. In nem Briefe vom 18. Juli 1530 zählt er zuerst auf, was das Zustandekom⸗- men eines Konzils zweifelhaft erscheinen lasse, dann fährt er fort: „Trotz alles dessen stimmte ich und stimme noch dafür, daß man den Lutherauern 1 ein Konzil verspricht, das zu der Zeit und an dem Ort, wo es Ew. Ma⸗ jestät und dem Papste gefalle, gehalten werden solle; doch unter der Be⸗ b dingung, daß sie inzwischen wie Christen leben und sich von ihren früheren Irrthümern lossagen. Aber, gnädiger Herr, Gott verabschent unsere Sün⸗ den so sehr, daß ich fürchte, diese bestialischen Leute werden Euch nicht zum Richter wollen, noch ablassen von ihren Ketzereien, wenngleich Ihr vor ihren Augen nicht ein, nein, zehn Konzile zeigt; und irre ich mich nicht, so geschieht das, weil Gotlt dieses Wunder zu den früheren wegen Eurer ka⸗ tholischen und rechtlichen Absichten hinzufügen will. So sehe ich denn also, wenn Ihr entschlossen seid, Deutschland zurückzubringen, kein anderes besseres Mit⸗ tel, als mit Geschenken und Schmeichelworten die zur Rückkehr zu unserem Glauben zu bewegen, die auf wissen schaftlichem Stand⸗ punkt oder im Reiche die Höchsten sind; und ist das geschehen, so habt Ihr für das übrige niedrige Volk zuerst Eure Kaiserlichen Edikte und christlichen Ermahnungen öffentlich zu erlassen, und wollen sie dann nicht
gehorchen, dann ist der wahre Rhabarber, um sie zu heilen — die Gewalt.
Diese allein heilte den Ausstand Spaniens gegen seinen König, und sie wird es auch gein „ die Deutschlands Untreue gegen Gott kuriren wird; es müßte denn sein, daß die göttliche Gnade nicht wie sonst mit Euch wͤre. In einem Briefe vom 16. September findet sich die Stelle: „Für Eure Ruhe wird es gewiß das Beste sein, Eure Geschäfte mit dieser Nation abzumachen und nach Spanien zurückzukehren; für Euren glorreichen Ruf aber und um leichter das ewige Leben zu gewinnen, müssen die Glaubensangelegenheiten fest begründet und in Ordnung gebracht und die Ketzereien getodtet werden, die zur Zeit Eurer Krone sich erhoben haben.“ Am entschiedensten spricht der Kardinal in einem langen Schreiben vom 1. Oktober. Er sast darin: „Am Tage St. Michael berief der Papst die zwölf Kardinäle, die für die deutsche Angelegenheit zusammenzukommen pflegen, und ließ uns alle Briefe lesen, welche der Legat gesandt hatte; sie waren vom 13. September datirt. 1 Wir entsetzten und betruͤbten uns alle, als wir die Hartnäckigkeit dieser Ketzer sahen, und wie sie ihre offenkundigen Irrthümer auf ihr Gewissen 8 gründen, und die geringe Achtung, die sie der Gegenwart Eurer Kaiserlichen Person bewiesen. Und da diese Neuigkeit nach der vielen Hoffnung kam, die man von dem Heilmittel gehabt, war sie noch schmerzvoller. Von Allen auch vom Papste, ward der Eifer gelobt, mit dem Ew. Majestät dies Lei⸗ den zu heilen gesucht, daß Ihr acht und neun Stunden hintereinander da⸗ gestanden, um sie zu überreden, Christen zu sein, und daß Ihr passende Mittel zu diesem Zwecke gesucht habet. Da alles umsonst gewesen, ver⸗ zweifeln wir Alle an dem Heile, und Alle halten dafür, daß diese Ketzer nicht anders kurirt werden können, als wie alle frühern, seitdem Christus estorben, gehrilt sind; nirmals hat sich eine andere Medizin für ihre Ge- sundheit gefunden, als die Gewalt der katholischen Fürsten; denn weil die Ketzerei nur aus dem Willen entsteht, so vermag der Verstand nicht, sie zu heilen. Viele der Kardinäle sagten, daß das Konzil, worauf jene bestehen, von ihnen nicht verlangt werde, weil sie denken, dadurch geheilt und gehorsam zu werden, sondern um
Ew. Majestät unter gelindem Namen aus ihrem Lande zu bringen und dann schlimmer zu werden als sie waren. Sie werden auf dem Konzil eben so hartnäckig sein, wie sie es vor Euren Augen gewesen, und werden sagen, daß sie nicht frei sind, wie die Böhmen es auf dem kostnitzer Konzil 85 t; und so werden sie als noch größere Hunde, als sie jetzt sind, nach Hause zurückkehren. Gnädiger Herr, immer habe ich es gedacht und oft⸗ mals geschrieben, daß diese verfluchten Menschen nur mit Gewalt geheilt werden können, oder durch eines der Wunder, die Gott der guten Absicht Ew. Majestät zum Lohne zu thun pflegt, und nun sehe ich es erfüllt; denn das Verfahren, das nach menschlicher Klugheit und Vernunst mit ihnen eingehalten wurde, ist so ohne Erfolg und Frucht gewesen, daß sie jetzt noch unverschämter und hartnäckiger sind als zu Anfang, wo man mit ihnen zu unterhandeln begann. Darum, gnädiger Herr, da Gott kein Wunder thun will und keine Vernunft mit ihnen ausreicht, da man sieht, daß, wenn Ihr den Rücken kehrt, der Glauben ganz zu Grunde gehen und die Ketzerei triumphiren wird, darum würde es nicht ungeeignet sein, an das Heilmittel der Gewalt u denken. Eure Macht würde dazu ausreichen, wenn Ihr mit den Tür⸗ ben einen Vertrag, und Frieden mit dem Woywoden schließen wolltet und in ein herzliches Einverständniß mit dem König von Frankreich treten möchtet, der, wenn er auch neidisch auf Eure Wohlfahrt ist, Euch doch gegen Eure Unterthanen helfen und, wenn es sich vom Glauben handelt, halten wird, was er Euch versprochen.“ Der Beichtvater Karl's ist aber, wie schon angedeutet, nicht so sehr ka⸗ tholischer Eiserer, daß er darüber der staatsmännischen Klugheit vergäße. Er feuert seinen Herrn nicht zu einer Unternehmung an, welche durchzufüh⸗ ren er nicht Macht genug haben könnte; vielmehr giebt er ihm den Rath, seine Stärke zu prüfen, und, im Fall er sie nicht zureichend fände, mit den Ketzern ein Abkommen zu treffen. Schon in einem Briefe vom 31. Juli 1530 sagt er: „Wenn aber dazu (nämlich zu einer gewaltsamen Kur) die Kräfte nicht ausreichen, so bleibe Ew. Majestät bei dem, was Ihr geschrie⸗ ben, denn Ihr dürft nicht vor den Augen der ganzen Christenheit bei der ganzen Unternebmung stecken bleiben. Wenn zur Strafe für unsere Sün⸗ den das Konzil hier gestört würde und Ew. Majestät ohne dasselbe doch kein Mittel sähe, um diese Nation zum Glauben zurückzubringen, in diesem Falle, sage ich, stimme ich dafür, daß Ew. Majestät sich mit ganz Deutsch⸗ land verständige und Ihr über ihre Ketzereien hinwegseht und sie, so gut es geht, nach ihrem Wilen leben lasset, indem Ihr nur mit ihnen darauf hinarbeitet, daß sie einige der früheren Irrthümer aufgeben und sich mit denen begnügen, die weniger Schwierigkeit bieten, und daß sie im Uebrigen Euch als ihrem Herrn dienen und Euch gehorchen, wie es recht ist, und sich verbinden, um Deutschland und Ungarn gegen die Türken zu verthei⸗ digen, und dazu Mannschaft und Sold auf einige Zeit zu geben. Und dann setzet Euren Bruder zum König der Römer; auf diese Art wird Ew. Majestät thun, wie es Euch zukommt, und das Uebel, das Ihr nicht heilen könnt, wird Euch nicht zur Last fallen, noch auch das Gute, was Ihr nicht zu thun vermögt; so wird Ew. Majestät geehrt, mächtig und mit Sicherheit dieses Land verlassen können.“ In einem Briefe vom 25. Au⸗ gust räth er dem Kaiser, in dem Falle, daß Gewalt nicht angewendet wer⸗ den könne, bei dem Papste dahin zu wirken, daß er den Ketzern einige Zu⸗ geständnisse mache, die nicht geradezu gegen den Glauben seien (Duldung der schon verheiratheten Geistlichen und Kommunion unter beiderlei Gestalt bis zur Entscheidung des Konzils), damit er selber an das gehen könne, was ihm zu thun noch übrig bleibe, nämlich, seinen Bruder zum römischen König zu machen u. s. w. Am letzten August schreibt er; „Wenn es an Kraft gebricht, welche die wahre Medizin wäre, dann arbeite Ew. Majestät darauf hin, Sich mit ihnen abzufinden, so gut es geht, und wenn sie Ketzer sein wollen, so mögen sie es sein; da man sie nicht züchtigen e. so mögen sie wenigstens ihre Irrthümer mäßigen und dabei Eure Diener sein.’“ In dem erwähnten Schreiben vom 1. Oktober komme 8 hierauf zurück. Er meint, wenn der Kaiser „von keiner Seite her s zur Gewalt finden könnte,“ so solle er darauf hinarbeiten, daß die Ketzer,
da sie das Konzil verlangten, sogleich erklärten, sich den Bestimmungen zu X“”“
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