soonen haben sich bereits alle
maßen beschädigten. Die Sache wurde jedoch freundschaftlich aus⸗ eglichen, und das Dampfschiff konnte schon am nächsten Morgen Tae. Weg nach Marseille fortsetzen. “
Die Anarchisten hatten keine Mühe, nicht List, noch Betrug ge⸗ spart, um das leichtgläubige Volk von Genua zur Wuth gegen die piemontesischen Truppen zu reizen. So hatten sie allgemein das Gerücht verbreitet, daß die Piemontesen in den umliegenden Dör⸗ fern und Flecken Raub, Brand und Nothzucht verübten. Die zwei ersten Osterfeiertage wurden nun hauptsaͤchlich dazu benutzt, das in den Kirchen zahlreich versammelte Volk eines Besseren zu belehren. Außerdem kamen viele Landleute mit Butter, 2 ilch und anderen Eßwaaren in die Stadt und erklärten laut, daß die Königlichen Truppen sich überall ausgezeichnet gut gegen das Volk betragen und für alle Lebensmittel baar bezahlen. So von der Schamlosigkeit jener Lügen überzeugt, zegen sich viele vom Volke aus den Schlin⸗
en der Wuhler zurück. Ein 48stündiger heftiger Regen trieb end⸗
sich Alle in die Häuser hinein, so daß die Stadt der größten Ruhe genoß; nur durch die zahlreichen Barrikaden wurde man an den wahren Zustand der Dinge erinnert. Doch auch diese wurden seit diesem Morgen auf Befehl des Stadtrathes weggeräumt, und in diesem Augenblicke sind Hunderte von Arbeitern mit der Wiederher⸗ stellung des aufgerissenen Straßenpflasters beschäftigt.
Eine Proclamation des Generals Wiederherstellung der öffentlichen Ruhe und Ordnung, so wie die Königliche Amnestie, welche sich, mit Ausnahme von zwölf Indivi⸗ duen und den von den Königlichen Beamten und Truppen zu den Anarchisten übergetretenen Personen, auf alle Theilnehmer des Auf⸗ standes erstreckt. Das Volk hat binnen 24 Stunden alle Waffen abzuliefern, und die Bürgergarden übergeben alle Forts und alle Posten der Stadt an die Königlichen Truppen bis heute Nachmittag
Der General giebt die Versicherung, daß keine auslän⸗ dischen Truppen in die Stadt einrücken, noch irgend etwas an der Constitution verkürzt werden solle. Die obenerwähnten zwoölf Per⸗ von hier entfernt.
Während der ganzen Affaire fand wenig Straßen⸗ oder Häu⸗ serraub statt. Das niedrigste Volk ergötzte sich damit, die König⸗ lich sardinischen Wappen von Häusern und Läden abzureißen und auf öffentlichem Platze zu verbrennen. Fünf Personen kamen durch die einschlagenden Bomben um und drei Personen wurden vem Pöbel auf öffentlicher Straße umgebracht. Unter diesen befand sich der Major der Carabinieri, welcher krankheitshalber nicht am Tage des Abzugs der Truppen unter Azarta die Stadt hatte ver⸗ lassen können. In bürgerlicher Kleidung wurde er einige Tage
päter auf öffentlicher Straße erkannt und von dem auf ihn ge⸗ hetzten Pöbel auf eine entsetzliche Weise massakrirt. Im Ganzen genommen muß man jedoch söeen. daß das niedrige Volk, von llen gesetzlichen Schranken befreit und von einer Partei angesehe⸗ er und bemittelter Bürger zur kecksten Empörung angefeuert, sich fast ohne Ausnahme aller ruchlosen Handlungen enthalten hat. Die Zahl der Getödteten und Verwundeten unter den Städtischen ist sehr gering. Die Gefahr während der Belagerung war größer für die Bürger im Innern der Stadt, als für die Besaz⸗ zungen in den Forts, von denen die meisten von den Königlichen Baterien della Lanterna so entfernt liegen, daß nur sehr wenige Bomben so weit reichten. Die größte Fefahr war auf den vorder⸗ sten Barrikaden, welche fast ausschließlich von dem bewaffneten Volke besetzt waren, und von wo aus die Königlichen Truppen mehr⸗ mals zurückgetrirben wurden. Die Zahl der Getödteten und Ver⸗ wundeten unter diesen letzteren muß viel bedeutender sein, ist aber zur Zeit noch nicht bekannt. Von den im Hafen liegenden Kauf⸗ fahrern sind viele mehr oder weniger beschädigt. Einem norwegi⸗ schen Schiffscapitain hat eine Kanonenkugel beide Beine über dem Knie weggenommen, und zwei Schiffsleute wurden von Kanonen⸗ kugeln getödtet. Seit diesem Morgen ist das Wetter wieder heiter,
und die Straßen und öffentlichen Plätze sind mit Menschen gefüllt,
auf deren Gesichtern eine bange Scheu unverkenntlich ist. Ftr
Spanien. Madrid, 18. April. In der vorgestrigen Sitzung des Kongresses richtete der Deputirte Gonzalez Bravo an den Mi⸗ nister des Innern die Frage, ob die Angabe einiger pariser Blät⸗ ter, daß der Graf von Montemolin auf Befehl der franzoͤsischen Regierung in Freiheit gesetzt worden waͤre, sich als begründet aus⸗ wiese? Der Minister erwiederte, die Regierung hätte bis dahin noch keine Kenntniß von jenem Gegenstande erhalten, bezweifle je⸗ doch durchaus, daß die französische Regierung den Grafen von Mon⸗ temolin in Freiheit gesetzt habe, da eine solche Freilassung sich nicht mit dem zwischen beiden Ländern herrschenden guten Einverständ⸗ nisse vereinigen lassen würde. — In der gestrigen Sitzung erklärte aber der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, die französische Regierung hätte den Grafen von Montemolin unter Bedeckung zweier Polizeibeamten nach Calais abführen und von dort aus dem französischen Gebiete weisen, auch für den Fall der Rückkehr mit Einkerkerung bedrohen lassen.
Es sind abermals Baarsummen und ausgedehnte Vollmachten an den General Concha abgegangen, um die mit verschiedenen kar⸗ listisschen Chefs in Catalonien ang eknüpften Unterhandlungen zum Abschlusse zu bringen. Die barcelonaer Blätter vom 14ten melden noch nicht, daß derselbe erfolgt wäre. Der General Concha nahm vielmehr, aus Rücksicht auf die Armee, Anstand, den Karlisten, welche bisher in den amtlichen Berichten stets als Straßenräuber und Ban⸗ diten aufgeführt wurden, den Eintritt in das Königliche Heer mit Beibehaltung ihrer Grade zuzugestehen. Er ließ am 11ten in Gerona, trotz der Fürsprache des dortigen Bischofes, drei karlistische Chefs, Planademunt, Romero und Abril, erschießen, und auch an dem ge⸗ fangenen Marsal sollte das Urtheil vollstreckt werden, als Cabrbra dem General Concha anzeigen ließ, daß er 81 gefangene Offiziere
La Marmora verkündet die
erschießen lassen würde, falls man Marsal hinrichte. Letzterer wurde hierauf begnadigt und richtete an die Koͤnigin ein Schreiben, in welchem er sich darauf berief, daß er nur für Vertheidigung des Königthums sein Schwert gezogen habe. — Cabrera befand sich am 11ten mit 400 Mann Infanterie und 200 Reitern in der Ge⸗ gend von Caserras. Am 13ten gingen 100 berittene Karlisten bei Fraga über den Segre und drangen auf der nach Saragossa füh⸗ renden Landstraße vor. Von mehreren Seiten wurden sie durch die Truppen der Königin verfolgt.
In der gestrigen Sitzung des Senates entwarf der Bischof von Cordova eine traurige Schilderung von der Lage der Geistlich⸗ keit. Er wies nach, daß sie von der ihr ausgesetzten Dotation nicht weniger als 700 Millionen Realen an Rückstaͤnden zu fordern habe.
Gestern gab der Minister-⸗Präsident, General Narvaez, dem französischen Botschafter, Herrn Napoleon Bonaparte, zu Ehren ein Diner. Indem der General auf das Wohlsein des Präsidenten der französischen Republik trank, drückte er zugleich den Wunsch aus, daß die freundschaftlichen Bande, welche Spanien mit Frankreich verknüpften, immer enger geschürzt werden möchten. Der Botschaf⸗ ter wird vor Ende dieses Monats vorläufig nach Paris zurück⸗ kehren.
f Mehrere Progressisten bewirtheten gestern die durchreisenden ardinischen Deputirten mit einem Frühstücke, bei welcher Veranlas⸗ ung verschiedene politische Reden gehalten wurden.
3 proz. 25 16 G. 5proz. 10 ¾ P.
Wissenschaft und Kunst.
Konzert⸗Revue. Vokal⸗ und Instrumental⸗Konzert der „Euterpe.“
(Den 25. April.)
Das Konzert der „Euterpe“, das am Mittwoch im Krol lschen Lo⸗ kale stattfand, bot durch die Vorführung einer Reihe von älteren und neue⸗ ren Kammermusikwerken wieder ein mannigfaltiges künstlerisches Interesse dar und gewann noch eine besondere Bedeutung dadurch, daß auch allge⸗ mein anerkannte Künstler, wie die Herren Löschhorn und Jul. Stahl⸗ knecht, sich daran zu betheiligen nicht verschmäht hatten. Insofern die Genannten somit ein noch tief wurzelndes Vorurtheil auszurotten bei⸗ trugen, welche Kunstleistungen ausschließlich nur an bestimmte gleichsam schon künstlerisch geheiligte Ränme, so wie an hohe Eintrittspreise, knüpfen zu dürfen glaubt, haben sie sich durch ihre Mitwirkung ein doppeltes Ver⸗ dienst erworben und eine Vorurtheilslosigkeit dokumentirt, die der höchsten Anerkennung werth ist. Nicht der Raum heiligt den Künstler, sondern der Künstler den Raum. Eben so wenig vermögen hohe Eintrittspreise den Künstler zu adeln, mäßige ihn zu entwürdigen, und es ist endlich an der Zeit, daß Vornrtheile schwinden, die lediglich dazu dienen, der höchsten Aufgabe der Kunst hemmend in den Weg zu treten und ihrer Ausübung und größtmöglichen Verallgemeinerung unnütze Schranken entgegen zu setzen. Doch, mehr als das Wort vermag die Macht des Beispiels und die Zeit, überlassen wir ihr das Weitere und gehen jetzt zur Besprechung des Konzertes über, das diese Vorbemerkungen hervorgerufen.
Es wurde durch eine Ouvertüre von Reinthaler eröffnel, die, als zum Trauerspiel „Othello“ komponirt, auf dem Programm verzeichnet stand. Insosern der Inhalt derselben ein erregt⸗leidenschaftliches Kolorit trägt, durfte die Beziehung nicht ungerechtfertigt erscheinen. Von gedrängter Form und klar instrumenfirt, ist das Musikstück dabei von guter Wirkung. Selbstständigkeit in der Erfindung, wie in der Ausarbeitung, läßt es jedoch vermissen, und hätte der Komponist, namentlich was letztere betrifft, den
Hartituren der klassischen Meister noch ein tieferes Studium zu widmen. Nach dieser Ouvertüre ließ sich Herr Grünwald in einem hier noch nicht
W11““” “ 84
espielten Concertino für Violine von Beriot hören. Die Composition Feibe bot, als Virtuosen⸗Composition betrachtet, nicht minder Anziehendes als das Spiel. Schöne, zarte Gesangstellen sind von brillanten, dabei kei⸗ nesweges gewöhnlichen Passagen durchflochten und bilden ein effektvolles Ganzes, das durch den genannten talentvollen Künstler mit großer Kunst⸗ fertigkeit und überhaupt in höchst anerkennungswerther Weise zu Gehör kam. Die Sicherheit, Leichtigkeit und Reinheit, mit der er alle Schwicrigkeiten überwand, verbunden mit so schönem Ton und gefühlvollem Vortrage der Kantilene, ließen seine Leistung als eine echt künstlerische erscheinen und rechtfertigten den ihm in reichlichem Maße gespendeten Beifall vollkommen. Zunächst sang Fräul. Dümmler die große Scene und Arie von Beet⸗ hoven: „ah perfido,“ jedoch, wie es sich übrigens auch für deutsche Hörer ziemt, mit deutschem Text. Die Sängerin zeigte eine sehr umfang⸗ reiche Sopran⸗Stimme von ausgiebigem Klange und bewältigte ihre Auf⸗ gabe mit vielem Geschick und Glück, abgesehen von der fast durchgängig etwas über der Stimmung des Orchesters schwebenden Intonation, die indeß wohl einem zufälligen Einflusse zuzuschreiben sein dürfte, wie die spätere Leistung der Sängerin in diesem Konzerte ergab. Was wir Fräul. Dümmler bei fernerem Studium vorzugsweise anrathen, ist eine überall naturgemäße Behandlung der Stimme, eine Bemerkung, die besonders ihre Tiefe trifft, die, klangvoll, wie sie ist, des Forcirens durchaus nicht bedarf und durch das Bemühen der Sängerin, ihr eine ge⸗ wisse männliche Klang⸗Färbung zu ertheilen, leicht eine unschöne Wirkung hervorbringt. Hierauf erfreute Herr Löschhorn durch den Vor⸗ trag des bekannten Konzert⸗Stücks von Weber, daß er unlängst schon einmal in einem Konzerte der „Euterpe“ vorgeführt hatte. Der treffliche Künstler bereitete den Anwesenden dadurch einen wahrhaft gediegenen Kunst⸗ genuß und erwies aufs Neue, daß er mit Recht den ersten Pianisten der Residenz zugezählt wird.
Der zweite Theil wurde durch eine Sinfonie von Wöhlers einge⸗ leitet, ein Werk, das das Compositions⸗Talent seines Versassers wirderum und namentlich durch viele gelungene Einzelheiten zu dokumentiren geeig⸗ net war. Vorzugsweise darf das Scherzo als ein gelungener Satz auf Anerkennung Anspruch machen, da er sich (abgesehen von dem darin be⸗
snutzten „Hugenotten“⸗Effekt) sowohl durch Eigenthümlichkeit der Erfindung,
als auch durch geschickte Ausarbeitung auszeichnet. Auch das erste Allegro bildet ein Musikstück von schöner Abrundung der Form und anziehender Gedanken⸗Entwickelung, obwohl uns das Haupt⸗Thema darin einen für den Ernst dieser Musikgattung fast zu balletartigen Charalter trägt. Weniger gelungen dünkt uns das jedenfalls zu lang ausgesponnene, etwas unstät umher⸗ nebelnde Andante und das Finale, das uns in seinen überwiegenden Moll⸗ Modulationen und in seiner düsteren, fast wild⸗erregten Haltung mit dem
18
8 — Behkanntmach ungen. (1241 Ediktal⸗Citati
Nachdem über das Vermögen des vhies en K.
auf⸗
manns und Konsuls Johann gma nin . 8 welchem auch das hier vor dem Mühlenthore belegene Dampfschneidemühlen⸗Etablissement sub Nr. 841 bis 950 und Nr. 852, so wie das zu Amts⸗Vitte sub Nr. 209 bis 212 belegene Schneidemuͤhlen⸗Etablissement gehö⸗ ren, der Konkurs eröffnet worden, haben wir fib- Termin zur Anbringung sämmtlicher Ansprüche an die Masse, so wie zur Erklärung über die Beibehaltung des ad interim erwählten Konkurs⸗Kurators, Kaufmanns
1“
[70 b] P
und Konsuls Herrn Schiller und Kontradiktors Herrn Behufs Regulirung der
Justizraths Wolffgram, auf den 7. Juli 1849, Vormittags 11 Uhr
in unserem gewöhnlichen Gerichtslokale vor dem Depu⸗ tirten, Herrn Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Krüger, ange⸗ 8 Sämmtlichen unbekannten und auch den ihrem ohnorte nach unbekannten, insbesondere den Reveis⸗ FSlläubigern wird dieser Termin hierdurch mit der Auf⸗ forderung bekannt gemacht, in demselben entweder in Person oder durch zulässige, mit Vollmacht und Infor⸗
lasses des
1e“* .“ 116“] Ihu wet mirei hreme†
mation versehene Mandatarien sprüche anzubringen und nachzuweisen oder zu gewärti⸗ gen, daß sie mit ihren Forderungen an die kludirt und ihnen gegen die ges Stillschweigen wird auferlegt werden. Den hier mit keiner Bekanntschaft Glãu⸗ bigern werden außerdem die hiesigen Kommissarien Bock und Landgerichts⸗Rath Stren.pel als geeignete Mandatarien genannt. Memel, den 5. März “ ü 88 Königl. Land⸗ und Stadtgericht.
z hierselbst verstorbenen Kaufmanns und Stroh⸗ hut⸗Fabrikanten Otto H. Hoefer werden alle diejenigen, welche an diesen Nachlaß Forderungen und Ansprüche zu machen haben, hiermit geladen, solche in einem der auf den 13. u. 27. April jedesmal Morgens angesetzten Liquidations⸗Termine hierselbst speziell und glaubhast meidung der in termino den 25. Mai c., gleichfalls 11*
———
zu erscheinen, ihre An⸗ run Masse prä⸗ übrigen Kreditoren ein ewi⸗
erren Justiz- Gläubiger werden gebunden werden.
1849. (L. S.)
1
Berlin, den 8
Morgens 10 Uhr, zu erkennenden Präklusion. Aus⸗ wärtigen Kreditoren wird zugleich aufgegeben, procura- tores ad Acta zu bestellen, widrigenfalls sie neren Verhandlungen in dieser Sache nicht gezogen, vielmehr an die ordnungsmäßigen Beschlüͤsse der Mehrheit der erschienenen und gehörig vertretenen
Datum Greifswald, den 20. März 1849. Direktor und Assessores des Stadtgerichts. Dr. Teß mann.
8 8 8 Grundcharakter des Ganzen nicht recht im Einklange u stehen scheint. sprechen wir hier nur eine Ansicht nach einmaligeng nach nicht ausreicht, über ein so umfassendes Werk, wie eine Sinfonie ist, ein entschiedenes Urtheil abzugeben. Denn, giebt es gleichwohl Kritiker, die so viel Routine besitzen, daß sie selbst, ohne zuzuhören und während der Aus⸗ füh ung eines neuen Werkes in fortwährender lauter Unterhaltung begriffen, nichtsdestoweniger ein Urtheil mit größter Zuversichtlichkeit niederschreiben können — in unserer Nähe befand sich diesmal leider ein solcher Stören⸗ fried — so müssen wir, fuͤr unser Theil, jedoch gestehen, es, Gokt sei Dank, zu solcher Uebung in der Rezensirkunst noch nicht gebracht zu haben. Von dem übrigen Theile der Versammlung wurde die Sinsonie übrigens mit Aufmerksamkeit und Antheil gehört und beifällig aufgenommen. Ihr folgte noch ein Gesangs⸗Vortrag des Fräulein Dümmler, der in der be⸗ kannten, fast zum Ueberdruß gehörten „Gnaden⸗Arie“ aus „Robert der Teufel“ bestand und, obiger Andeutung zufolge, auch hinsichtlich reiner Intonation zufrieden stellte. Das Adagio und Rondo aus dem Violoncell⸗ Konzert von Jul. Stahlknecht, das ebenfalls schon in einem anderen Konzert der „Euterpe“ zur Ausführung kam, schloß den zweiten Theil wür⸗ dig ab. Wenn technisch vollendeter und seelenvoller Vortrag zum wahren Kunstler stempeln, so verdient Herr Jul. Stahlknecht dies Prädikat in vollstem Sinne des Wortes, ja, wir stehen nicht an, ihn als einen der
besten (wenn nicht als den besten) Cellisten zu bezeichnen, den die König⸗
liche Kapelle gegenwärtig besitzt.
Dem dritten Theile des fast allzuweit ausgestatteten Konzertes, der die
A-dur-Sinfonie von Beethoven brachte, wohnten wir nicht bei, doch läßt die Tüchtigkeit des braven Orchesters der diese Aufgabe, gleich den übrigen, in künstlerisch⸗befriedigender Weise be⸗ meistert wurde. Möge die „Eute;pe” fortfahren, ihre rühmlichen Bestre⸗ bungen in bisheriger Weise geltend zu machen und namentlich ihre Ten⸗ denz, stets auch neuere Werke neben den älteren der Oeffentlichkeit vorzu⸗
führen, zum Heile der gegenwärtigen Kunst unablässig im Auge behalten!
Markt⸗Berichte.
Königsberg, 24. April. Zusfuhr war gering. Weizen 45 bis 65 Sgr. pr. Schfl., Roggen 22 bis 25 Sgr., große Gerste 20 bis 23 Sgr., kleine Gerste 16 bis 21 Sgr., Hafer 14 bis 16 Sgr., graue Erbsen 30 bis 33 Sgr., weiße Erbsen 26 bis 30 Sgr., Kartoffeln 14 bis 16 Sgr.
Breslau, 26. April. Weizen, weißer 59, 63, 66 Sgr., gelber 55, 60, 64 Sgr. 24 Wspl. ab Boden 90pfv. a 54 ½ Rthlr. begeben.
8 Roggen 31, 33, 35 Sgr. 50 Wspl. laut Connoissement 86 pfd. a 28 Rthlr. verkauft.
Gerste 21, 23, 25 Sgr.
Hafer 15, 10 ½¼, 18 Sgr. 11““ nz funh S.n
Kleesaat sehr fest. 14. 1 11.“ 8 4
Spiritus 6 ¾ Br., ½ G. J“*
Zink nichts gehandelt, loco au gehalten.
An Afgtens Markte änderte sich heute nichts, Preise blie⸗
ben fest. (Der Scheffel zu 16 Metzen preußisch.)
Posen, 25. April. ¹ lr. 27 . 9 Pf. bis 2 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf. Roggen Weizen 1 Rthlr. 27 Sgr. 9 Pf Fsse 20 Sgrsdes
26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. Gerst⸗ 26 Sgr. 82pf baßit 14 Sgr. 5 Pf. bis 16 Sgr. 8 Pf. Buchweizen 22 Sgr. 3 Pf. bis 24 Sgr. 5 Pf. Erbsen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. Kartoffeln 8 Sgr. 11 Pf. bis 10 Sgr. 8 Pf. Heu der Centner 17 Sgr. 6 Pf. bis 22 Sgr. Stroh das Schock 4 Rthlr. bis 4 Rthlr. 10 Sgr. Butter der Garnitz zu 8 Pfund 1 Rthlr. 15 Sgr. bis 1 Rthlr. 20 Sgr.
Neuß, 24. April. Weizen 2 Rthlr. 9 Sgr., Roggen 1 Rthlr. 3 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 2 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 2 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 8 Sgr., Hafer 19 Sgr., Erbsen 2 Rthlr., Rappsaamen 3 Rthlr. 28 Sgr., Kartoffeln 20 Sgr.
Heu pr. Ctr. von 110 Pfd. 20 Sgr., Stroh pr. Schock von 1200 Pfd. 3 Rthlr. 18 Sgr.
Kleiner Saamen 3 Rthlr. 20 Sgr.
Rüböl pr. Ohm a 282 Pfd. o. F. 36 Rthlr. dito pr. Oktober 32 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.
Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr. Prreßkuchen pr. 2000 Pfd. 26 Rthlr. 5 Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 10 Rthlr. 5 Sgr. 4 g8 Gereinigtes Oel 38 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. “ 9
Getreide uberhaupt preishaltend; Rüböl bei gelinderer Witte⸗ rung etwas matter.
ͤ
00
—
Sgr. 6 Pf.,
Bekanntmachung. Der nächste am 7. Mai d. J. beginnende hiesige Jahrmarkt wird auf der Friedrichsstadt in der ursprünglichen Reihenfolge
stattfinden. 20. April 1849. Königliches Polizei⸗Präsidium. von Hinckeldey.
E1“
Die am 4ten d. M. in der Garnisonkirche durch den Herrn Musik⸗ Direktor J. Schneider veranstaltete Aufführung des Graunschen Oralo⸗ riums „Der Tod Jesu“ hat einen Reinertrag von 345 Rihlr. 11 Sgr. ergeben, wovon die Kasse der Erwerbschulen die Hälfte mit 152 Rthlr. 20 Sgr. 6 Pf. erhalten hat, und bringen wir diese Zuwendung unter Ab⸗ stattung unseres ergebensten Dankes an den Herrn Unternehmer und alle Mitwirkenden, insbesondere an die Königl. Sänger und Sängerin, Herren Mantius, Zschiesche, Fräul. Tuczek, so wie Fräul. Dümmler und Burchardt, hiermit zur öffentlichen Kenntnist. ““ Berlin, den 24. April 1849. 1““ 8 Die Direction der Erwerbschulen.
Bahn der Frachtsatz für Güter in der Art berechnet, 8n 4 Centner für einen halben Cent⸗ ner gelten, das darüber hinausgehende Gewicht aber nach Zehntel⸗Zentner berechnet, 2 daß jedes angefan⸗ gene Zehntel für voll angenommen wird.
Erfurt, den 20. April 1849.
Die Direction der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellscaßt
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zu den fer⸗ weiter zu⸗
1g, g
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e. Seeländische Eisen⸗
8 1170] Der diesjährige d
o ck l a m a.
Schuldverhältnisse des Nach⸗ em 1 6.
und endigt mit dem 1 9. Leipzig, den 7. April 1849.
und den 11.
Der Rath der Stadt Lei Koch
Bekanntmachung. Leipziger Wollmarkt beginnt mit
Iuni
JIJuni.
pzig.
Die jährliche ordentlicchhe
General⸗Versammlung Mwird hierselbst am Mittwoch
2 den 30. Mai d. J.
abgehalten. Kopenhagen, den 20. April 1849.
897 5 Ansnmn —
Mai d. J., 10 Uhr, 8
vor dem Stadtgericht anzumelden, bei Ver⸗
[194]
Betriebs⸗Reglemente wird
B ekanntmachung. Mit Aufhebung des §. 55. unseres gegenwärtigen vom 1. Mai ab auf unserer 8
8
yDer Ausschuß. “ Ehlers, Vorsitzender.
]¹]] —“ v““
„Euterpe“ erwarten, daß auch
Day Abonnement berräͤgt: „ 15 für ¾ Jahr. thlr. ⸗ 8 in allen Theilen der Mo ohne Preis⸗Erhöhung. vder einzelnen Nummern wird der Bogen mit 24 Sar. berechnet
. terami 1 ,he S ni vgEtt LaA gtsdim ben eeeee Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und
Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Rr. 57.
“
] gsrdi:
No
116.
Inhalt.
Deutschland. gain Preußen. Berlin. Beförderungen und Abschieds⸗Bewilligungen der Armee. — Berrchtigendes in Betreff der L hrer⸗Konferenzen. — Neu⸗
üs
Amtlicher Theil. V fahrwasser. Ankunft niederländischer Schiffe.
1
8.
in
Lu des⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Verhandlungen der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. — Beschluß des Dreißiger⸗- Bekanntmachung des
Ausschusses. Feldmarschall⸗Lieutenants Rekrutirung in Ungarn. 9 “
Oesterreich. Wien. Böhm. — Gratz.
Bayern. München. Befinden des Prinzen Karl. .
Hannover. Hannover. Auflösung der zweiten Kammer.
Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Kammer⸗Verhandlungen.
Luxemburg. Luxemburg. Beschwörung der Versassung durch den König⸗Großherzog. — Ausrüstung des Bundes⸗Kontingents.
Schleswig⸗Holstein. Schleswig. Anleihe. 8
Lippe⸗Detmold. Detmold. Gesetze. 111
1 Ansland. 1“
Oesterreich. Mailand. Ankunft des Fürsten Pask⸗witsch. — Preß⸗
burg. Zurückkehrende Dampfböte. — Gefecht bei Neuhäusel.
Frankreich. National⸗Versammlung. Der Gesetz⸗Entwurf über die Armee⸗Reformen. — Ablehnung persönlicher Anträge. — Paris. 1“ 8. ddalüonlchen Angelegenheiten. — Schl e⸗ zung der Versammlungen sozialistischer Wahl⸗ hüͤsse. — Guizot* E Vermuschtege⸗ stischer Wahl⸗Ausschuͤsse Guizot's
Großbritauien und Irland. lungen. — Diplomatische Audienzen.
.a eg 9 ußland un olen. St. Petersburg. Einweihung des neuen Palastes in Moekau. — Befarveeet en in . Armee. hung
Belgien. Brüssel. Französische Misston nach Holland. — Gesetz⸗Pu⸗ blicationen.
Niederlande. Aus dem Haag. Das Limburger Kontingent.
Italieu. Florenz. Die Gesandten treten ihre L wieder an. — Auflösung der Freischaaren. — Livorno. Sicherheits⸗Ausschuß. — Genua. Auflösung der Buürgergarde.
STpanien. Madrid. Die Karlisten in Catalonien. — Der Graf von Montemolin. — Differenz zwischen dem französtschen Konsul und den Behörden zu Tanger. 116“
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
London. Parlaments⸗Verhand⸗ — Palmerston und Aberdeen. —
Rellaagen.
Amtlicher Thei.
Der bisherige Justitiar Bleisch zu Strehlen ist zum Rechts⸗ Anwalt beim Kreisgerichte zu Strehlen, und zugleich zum Notar
auf Weiteres durch das Kaiserlich russische Pestdampfschiff „Wla⸗
im Departement des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar und Assessor Ludwig zu Oels zum Rechts⸗Anwalt beim Kreisgerichte zu Oels, und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Fürstenthumsgerichts⸗Rath, Justitiar von Haute⸗ ville zu Trachenberg, zum Rechts⸗Anwalt beim Kreisgerichte zu Trebnitz, und zugleich zum Notar im Departement des Appellalions⸗ gerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar und Assessor Böge zu Neumarkt zum Rechts⸗Anwalt beim Kreisgerichte zu Neumarkt, und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar von Böhm zu Bernstadt zum Rechts⸗ Anwalt beim Kreisgericht zu Oels, mit Anweisung seines Wohn⸗ sitzes in Bernstadt, und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar Flemming zu Breslau zum Rechts⸗ Anwalt beim Kreisgerichte zu Striegau, und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar, Justizrath Haberling zu Schweid⸗ nitz, zum Rechts⸗Anwalt beim Kreisgerichte zu Schweidnitz, und zugleich zum Notar im Departement des Avppellationsgerichts zu Breslau; 86
Der bisherige Justitiar und Justizrath von Schrötter zu Landeshut zum Rechts⸗Anwalte beim Kreisgericht zu Landeshut, und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar Parisien zu Neurode zum Rechts⸗ Anwalte beim Kreisgerichte zu Glatz, mit Anweisung seines Wohn⸗ sitzes in Neurode, und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar Richter zu Lewin zum Rechts⸗Anwalt beim Kreisgerichte zu Glatz, und zugleich zum Notar im Departe⸗ ment des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar Lange zu Landeshut zum Rechts⸗ Anwalt beim Kreisgerichte zu Striegau, und zugleich zum Notar im Departement des Appellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Justitiar Schneider zu Löwen zum Rechts⸗ Anwalt beim Kreisgerichte zu Brieg, und zugleich zum Notar im Departement des Aopellationsgerichts zu Breslau;
Der bisherige Landgerichts⸗Assessor Engelke zu Breslau zum Rechts⸗Anwalt beim Kreisgerichte zu Ohlau;
Der bisherige Referendarius Bayer zu Schönau zum Rechts⸗ Anwalt beim Kreisgerichte zu Jauer, mit Anweisung seines Wohn⸗ sitzes in Schönau;
Der bisherige Patrimonialrichter, Justizrath Block zu Lülzin zum Rechts⸗Anwalt bei den Gerichten des naugarder Kreises, mit
nweisung des Wohnsitzes in Gollnow, und zugleich zum Notar im Bezirk des Appellationsgerichts in Stettin; und Der bisherige Landschafts⸗Syndikus, frühere Land⸗ und Stadt⸗ crichts⸗Rath Triepke zu Schneidemühl, zum Rechts⸗Anwalt beim reisgerichte zu Schneidemühl, und zugleich zum Notar im Depar⸗
tement des Appellationsgerichts zu Bromberg ernannt worden. e1ng.
1 Bekanntmachung. “ Die diesjährige Seepost⸗Verbindung zwischen Swinemünde
Aussicht auf Civil⸗Versorgung und Pension der Abschied bewilligt
Rieichstruppen:
Berlin, Sonntag den 29. April
dimir“ allein vermittelt werden. Dieses Schiff wird seine regel⸗ mäßigen Fahrten von Kronstadt aus am Sonnabend, den 12. Mai d. J. (neuen Styls) beginnen, falls bis dahin das Fahr⸗ wasser vom Eise frei sein sollte, und hiernächst immer einen Sonn⸗ abend um den anderen ven Kronstadt, den zwischen liegenden Senn⸗ abend aber von Swinemunde abgefertigt werden. Die erste Abfahrt von Swincmünde nach Kronstadt wird demgemäß bei rechtzeitigem Beginn der Fahrten Sonnabend den 19. Mai d. J. Abends staltfinden. Die Abfertigung der Post und der Reisenden aus Stettin nach Swinemunde mittelst des Fluß⸗Dampfbotes erfolgt an dem betreffenden Tage, Mittags, nach Ankunft des ersten Dampf⸗
wagenzuges von Berlin. “ Das Passagiergeld für die Reise von Stettin oder Swinemünde bis St. Petersburg beträgt, einschließlich der Kosten für die Beköstigung excl. des Weins: “ auf dem ersten Platze 62 Rthlr. preuß. Cour.
8 8 zweiten „ 40 n „ „ 2 2 dritten 23 ½ 9 5) „
für eine Privatkajute zu 8 Personen 273 Rthlr. preuß. Cour.
u. n b5] 5) 9- 2 Im Uebrigen können d Bedingungen, welche hinsichtlich der Benutzung des in Rede stehenden Dampfschiffs bestehen, bei den Post⸗Anstalten eingesehen werden. 4A“ Berlin, den 25. April 1849. be ie General⸗Post⸗Amt.
22 2) 2
Angekommen: Se. Excellenz der General der Infanterie und Geheime Staats⸗Minister a. D., von Thile, von Frank⸗
furt a. d. O.
Abgereist: Se. Durchlaucht der General der Infanterie und General⸗Gouverneur von Neu⸗Vorpommern, Fuürst zu Put⸗ bus, nach Putbus. 8 1
Der Großherzoglich hessische General⸗Major von Schäffer⸗ Bernstein, nach Darmstadt.
Michtamtlicher Theil.
1“ 2
lungen die Wahlen nach den Bestimmungen des Ministers von der sehr großen Mehrheit der Lehrer vollzegen sind und nur ein Gymmnasium sich von den Wahlen ganz ausgeschlossen hat und außerdem mehrere Lehrer an einzelnen Anstalten der Provinzen Preußen, Brandenburg, Posen, Westsalen und Rheinland an den⸗ selben nicht Theil genommen haben.
Die Konferenz hat inzwischen ihre Arbeiten begonnen. Ihr ist jede Gelegenheit gebeten, sich von den Absichten der Regierung ge⸗ naue Kenntniß zu verschaffen. Sie entspricht mit dem anertennens⸗ werthesten Eifer dem Wunsche, uüber diejenigen Punkte, auf welch es bei dem Entwurfe des Gesetzes für die höheren Lehranstalten und bei der Feststellung der Prinzipien für die innere Organisarion derselben ankommt, ihr wohlerwogenes Gutachten abzugeben.
Nach Vollendung ihrer Arbreiteu wird noch über die Angelegen⸗ heiten der Universitäten eine ähnliche Berathung veranlaßt und demräͤchst, unter Berucksichtigung der dann uüber das gesammte Un⸗
terrichtswesen vorliegenden Gutachten, sobald die Revision der Staats⸗
Verfassung, welche dem Gesetze in mehrfachen Bezi hungen zum Grunde gelegt werden muß, vollendet sein wird, der Entwurf des ganzen Unterrichts⸗Gesetzes, welches ein Ganzes bilden muß, bervor es zu der Berathung in das Staats⸗Ministerium und demnäͤchst in die Kammern gelangt, behufs der allseitigen öffentlichen Kritik und deren sorgfältiger Erwägung und Benutzung.
Auch die betreffenden Behörden werden dann nochmals Gele⸗ genheit erhalten, über den Entwurf sich auszuserechen, und wenn auf der einen Seite diese Verzögerung des Erlasses eines allge⸗ meinen Unterrichts⸗Gesetzes eine durch die Natur der Sache be⸗ dingte, nothwendige ist, so wird auf der anderen nichts verabsäumt werden, auch ver dem Erscheinen des Gesetzes die Noth der Leh⸗ rer möglichst zu vermindern.
Neufahrwasser, 25. April, Morgens 7 Uhr. (Danz Ztg.) Von den pänischen Blokade⸗Schiffen ist seit Freitag, den 20sten d., nichts gesehen werden. So eben ist das niederländische Schiff „Gepkelina Lucretia“, Capt. Dommernig, mit Taback u. s. w. beladen, von Bremen in unseren Hafen eingekommen. Vier hollän⸗ dische Schisse sind noch im Ansegeln. Capt. Dommernig hat kein dänisches Kriegsschiff in der Ostsee angetroffen.
Der pillauer Schiffsliste zufolge, ist die dänische Kriegsbrigg „St. Croir“, welche auf Pillauer Rhede vor Anter gelegen, am 22sten d. Abends von dort unter Segel gegangen.
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Deutschland.
Preußen. tair⸗Wochenblatte ist der Hauptmann von Puttkammer vom 1sten Garde⸗Regiment zu Fuß zum Major und 2ten Comman⸗ deur des 2ten Bataillons dritten Garde⸗Landwehr⸗Regimeists, der Hauptmann Suter vom 29sten Infanterie⸗Regiment zum Major ernannt worden. Ferner ist dem Major Sieg von der 1sten und dem Major Meyer von der 8ten Artillerie⸗Brigade, als Oberst⸗
see vom 15. Infanterie⸗Regiment als Major mit der Regiments-⸗ Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzcichen für Verabschiedete,
worden. Dasselbe Blatt enthält ferner folgende provisorische Verwal⸗ tungsbestimmungen für die nach Schleswig⸗Helstein abrückenden
„Um eine Gleichmäßigkeit in denjenigen administrativen Verhältnissen
Berlin, 28. April. Nach dem heutigen Mili⸗ V b V Riehl von Zwettl.
2⁄0 h. 18 ffor m en=2 111 Lieutenant mit der Brigade⸗Uniform, dem Hauptmann Schmalen Vorberathung derjenigen Maßregeln, welche
verkündigten Reichsverfassung nöthig erscheinen.
und Beziehnngen zu erreichen, in welche die verschiedenen Kontingente, in Folge der Aufstellung für den Reichsdienst, treten, ist bis zu umfassender, reichsgesetzlicher Regelung die vorläufige Festsetzung der solgenden Bestim⸗ mungen nothwendig erschienen.
§. 1. Grundsätzlich hat jede Regierung für die Herbeischaffung sämmtlicher Gebührnisse des eigenen Kontingents selbstständig aufzukommen. 2
Nichtsdestoweniger muß von der bundesmäßigen Bereitwilligkeit sämmt⸗ licher Bundes⸗Regierungen erwartet werden, daß bei Gewährung von Quar⸗ tier und Verpflegung für Offiziere, Mannschaften und Pferde auf dem
Marsche, imgleichen bei Benutzung der Eisenbahnen und Dampfschiffe, jede Landes⸗Regierung, welche von dem Durchmarsche der Reichstruppen betrof⸗
fen wird, diejenige Fürsorge und Mitwirkung eintreten lassen werde, welche
jenigen Bestimmungen und derjenigen Vergütungssätze, wie solche für Durch⸗ märsche der Truppen des eigenen Landes vorgeschrieben sind. 2
Sollte die sosortige baare Zahlung der Vergütung für Marsch⸗Ver⸗
(pflegung, so wie der Transport⸗ und Vorspann⸗-Kosten von den durchmar⸗
schirenden Truppen, nicht zu ermöglichen sein, so wird die betreffende Landes⸗ Regierung eine Stundung bis dahin eintreten zu lassen haben, daß die Zahlung durch die Regierung des Kontingents herbeigeschafft werden kann. Jedenfalls hat die letztere die K-sten zu zahlen und demnächst deren Wie⸗
Dentschrift der Reichs⸗Ministerien des Krieges und der Finanzen vom 6. Mätz d. J. aufgestellten Grunrsätze als Norm maßgebend sind. Frankfurt a. M., den 14. März 1849. “ Der Reichs⸗Minister der Firanzen:
von Beckeratb. hierdurch behufs der Nachach⸗
des Krieges: von Peucker. Die vorstehenden Bestimmungen werden tung zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Berlin, den 10. April 1849. 1 1 Kriegs⸗Ministerium. Militair⸗Oekonomie⸗Departement.
Müller. von Thile.“
Berlin, 28. April. In der Haude⸗ und Spener⸗ schen Zeitung vom 17ten d. M. ist in der Anzeige uber die Er⸗ öffnung der von dem Minister der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten angeordneten Gymnasial⸗ und Realschullehrer⸗Konferenz bemerkt worden, daß ein Theil der Gymnasien nicht vertreten sei, weil die Lehrer sich an der vorgeschriebenen Wahl der Mitglieder dieser Kon⸗ ferenz nicht betheiligt hälten.
(Stettin) und Kronstadt (St. Petersburg) wird vorläufig und bis 1 8 8 1 “ 8 VEE168“
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Hierauf ist zu entgegnen, daß nach den vorliegenden Verhand⸗ vib11115165“
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zur Sicherung des Zweckes nolhwendig ist, und zwar nach Maßgabe der-⸗
dererstattung bei dem Reichs⸗Mimsterium zu betreiben, wobei die in der
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BGBundes-Angelegenheiten.
Frankfurt a. M., 26. April. (D. Z.) 207te Sitzung der verfassunggebenden Reichs⸗Versammlung. Tagesordnung: 1) Neuwahl eines Schriftfuͤhrers für den zuruͤcktretenden Herrn 2) Anhörung der Berichterstatter und event. der Reichsminister und Abstimmung über den vem Abgeordneten Kierulff erstatteten Bericht Namens des Ausschusses zur Bericht⸗ erstattung uͤber den Bericht der Deputation von Berlin und zur zur Durchführung der
9 ½ Uhr die
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Präsident Herr Eduard Simson erössnet Sitzung.
Von Flottenbeiträgen wird aus Erfurt.
Es liegen zwei dringliche Anrufungen an das Ministerium vor. Nach einem von Herrn Waitz gegen den Präsidenten geführten Streite über die geschäftliche Behandlung derselben, läßt der Letz⸗
einer angemeldet von 723 Gulden
tere, je nach Verlesung der Anrufungen, das Haus über die Dring⸗ lichkeit entscheiden. Herr Wuttke fragt,
2 ob eine Erklärung der bayrischen und der preußischen Regierung dem Ministerium bekannt
geworden und von diesem dem Hause mitzutheilen beabsichtigt werde.
Die Dringlichkeit wird zuerkannt, worauf Reichs⸗Minister Herr von Gagern antwortet, daß eine neuere preußische Erklärung nicht eingegangen, wohl aber eine sehr ausführliche bayerische, welche theils auf das Vereinbarungs⸗Prinzip, theils auf die Beschaffenheit der Verfassung sich stützend, die Annahme der letzteren ablehne. Die⸗ selbe vor der bevorstehenden Abstimmung wie Herr Wuttke meinte — in extenso mitzutheilen, halte das Ministerium nicht für nöthig.
19,. zweite dringende Interpellation von Herrn Jungkmann
wegen Abfuhrung von Munition aus Mainz nach Oesterreich, um in dem Kriege gegen Ungarn verwandt zu werden, wird gleichfalls für dringend erkannt. Herr von Gagern antwortet in Abwe sen⸗ heit des Kriegs⸗Ministers, daß ihm nichts davon bekannt sei. Nach dem Uebergang zur Tagesordnung erfolgt die Wahl ci⸗ nes neuen Schriflfuhrers. Es haben Stimmen erhalten rie Herren Makowiczka 136, Stahl 122, Schauß 9, Wuttke 2 u. s. w. Herr Makowiczka aus Krakau ist somit erwählt.
Im weiteren Verfolg der Tagesordnung erhält zuerst Kerr Simon von Trier als Berichterstatter der einen Minderheits⸗ Fraction des Ausschusses das Wort. Er beginnt damit, das Ver⸗ hältniß der Versammlung zu Oesterreich von seinem Standpunkte aus zu beleuchten. Niemand, als er und die Seinigen, habe sich länger bemuht, Oesterreich bei uns zu halten. Seildem sich aber die österreichische Regierung von dieser Versammlung losgesagt, so könne länger von uns nicht Rücksicht genemmen werden auf diese Regierung. Hätte sich die Volksvertretung, bemerkt sodann Herr Simon in einem Ruͤckblicke auf geschichtliche Vorgänge, in ein mo⸗ narchisches und in ein republikanisches Lager gespalten, so wäre sie wahrscheinlich mit allen ihren Bestrebungen gescheitert. Ein ver⸗ zweifelnder Bergsteiger wirft die Fahne am Fuße des Berges weg, dessen Höhe zu erklimmen er nicht vermochte. Dagegen haben wir es vorgezogen, die nächste Höhe zu ersteigen, dort unsere Fahne auf⸗ zupflanzen, „das Ziel aber immer vor Augen.“ Was die heute be⸗ handelte Frage anlangt, so ist sie für Niemanden und auch nicht fur die trägsten Charaktere und Parteien eine Frage des Ob, sondern fur Alle nur
des Wann? Der Meinung des Redners gemäß muß dies Wann mit